Immer mehr Großmoleküle allein in der Milchstraße entdeckt - bis hin zu Fullerenen - Auftrieb für die Panspermie-Hypothese?

Literaturhinweis, Samstag, 01.07.2017, 15:15 (vor 2491 Tagen) @ 1751 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 01.07.2017, 15:30

Da das Interesse an astronomischen Themen immer wieder mal vehement auflodert, hier nach langer Zeit eines, das das Zeug hat, evtl. die wissenschaftlichen Meinungen nicht nur zu außerirdischem Leben, sondern auch zur Frage der irdischen Entstehung des hiesigen umzuwälzen:

Was man in der Gemeinschaft derer, die die Panspermie-Hypothese ablehnen, vermutlich nie gedacht hätte: mittlerweile findet man bereits 70-atomige Großmoleküle per Spektralmessung inkl. Fullerenen von der Erde aus in den Weiten der Milchstraße (während man kleinere Verbindungen in der Erdatmosphäre nicht entdecken kann - Quelle Frankurter Allgemeine Zeitung):


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Da die errechenbare Evolutionsgeschwindigkeit von Ein- zu Vielzellern bis hin zu den Säugetieren nahelegt, daß die Ur-Evolution der Einzeller nicht während des bisher angenommenen Erdalters stattgefunden haben kann, rückt nun die auch von so renommierten Astrophysikern wie Fred Hoyle propagierte und begründete Panspermie-Hypothese vielleicht wieder mal in den Vordergrund des wissenschaftlichen Interesses.

Fred Hoyle hat auch, nicht unwidersprochen, behauptet, daß die Absorptionsspektren mancher interstellarer Staubwolken am ehesten zu den Absorptionsspektren gefriergetrockneter Eschericchia coli-Bakterien passen.

Während die interstellare Raumfahrt höherer Lebenwesen von der Lebensspanne der sie betreibenden Individuen begrenzt ist, soweit man die Lichtgeschwindkeit als Obergrenze für eine -wenn auch nach heutigem physikalischem Theoriestand kaum zu erreichende- Reisegeschwindigkeit zwischen Sternsystemen annimmt, trifft das für (insbesondere sporenbildende) Einzeller nicht zu, und erst recht nicht für organische Riesenmoleküle, die noch wesentlich resistenter gegen Strahlung, Austrockung, Kälte oder Hitze sind.

Auch die kumulierte Strahlenbelastung muß dem nicht entgegenstehen, seit man weiß, daß bestimmte Kometentypen eher wie 'schmutzige Schneebälle' zusammengesetzt sind und einen gewissen Schutz bieten, zumal die lebensfeindliche Strahlung ja i.W. nur in der Nähe von Sternen auftritt, im interstellaren Raum jedoch, je nach Gegend, bis nahe der oder unter die Meßgrenze abnimmt, d.h. den längsten Teil der 'Reise' in den Hintergrund träte; zudem gibt es extrem strahlenresistente Bakterien.

Wenn man mit den heutigen unzulänglichen Meßinstrumenten schon eine solche Ausbeute erzielt, darf man davon ausgehen, daß das erst der Anfang eines ganz neuen riesigen 'Teilchenzoos' ist (vgl. als Gegenpol aber die Theorie der seltenen Erde).

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