Die "Macht", das unbekannte Wesen :-)

Silke, Sonntag, 11.06.2017, 23:19 (vor 2526 Tagen) @ Vatapitta3013 Views
bearbeitet von Silke, Montag, 12.06.2017, 17:48

Lieber Vatapitta,

Bedeutet die aktuelle Entwurzelung durch Krieg, Hunger und Flucht die > Schaffung neuer Unterhunde?

Sehr gut beobachtet. Es geht um Entwurzelung, wenn ich mich etwas bemächtigen will - bei Sachen wie auch bei Menschen.
Sind sie tief verwurzelt, klappt ein „privare“ sehr schlecht.
Uwe Wesel beschreibt als Kern des Beendens einer segmentären Gemeinschaft durch die Entfaltung einer Zentralinstanz wegen Entsegmentarisierung wie auch in Zur Entstehung von Recht in frühen Gesellschaften zitiert.

Die Gründe hierfür sind weltweit verschieden (Verunmöglichung der Lebensbewältigung nach bisheriger Gewohnheit), das Resultat ist das gleiche (Entstehung einer Recht setzenden und durchsetzenden Zentralinstanz in einem Zentralmachtsystems, welche sich durch gewaltsame Abgabenerhebung finanziert).
Wenn Vertrauen in das Potential/die Macht der Gemeinschaft und der eigenen Person zerstört wird sucht und findet man in seiner Ohnmacht Instanzen und Strukturen die dieses Potential versprechen und denen man Kredit einräumt, denen man folgt, denen man das Bewältigen von Herausforderungen zutraut (z.B. in den mesopotamische Stadtstaaten die ensi und der lugal mit seinem starken Staatsapparat) oder von denen man gezwungen wird ohne sich ausreichend wehren zu können (z.B. Einfall der Reiternomaden wie Skythen, Kurganvölker und Vorgänger in das alte Europa).

Zentralinstanzen zerschlagen die Segmente (Familienstrukturen mit ihrem festen Gefüge, ihrer Solidarität und ihren Regeln und Gebräuchen), monopolisieren alle Kernbereiche des Zusammenlebens, erheben Abgaben (aus dem Gewaltmonopol heraus, das damit ständig weiter finanziert werden muss) und organisieren durch Eröffnung von Machtkreisläufen das Wirtschaften und die kriegerische Expansion mit Full-spectrum dominanc = ständiger Potentialraub der Masse und Aneignung von immer mehr externen Ressourcen bis global alles erobert und aufgeteilt ist und es in die wieder und wieder stattfindenden Verteilungskämpfe zu immer mehr Zentralisation geht.

@dottore fragte:
Warum haben dann die aus dem"Osten" (Bronze-Völker) die Ebenen von Mesopot mit deren Kleinst-Verbänden (150) ca. 4000 BC überfallen und erobert? Die Azteken Mexiko? Die Inka Peru? Der Clan der Pharaonen Ägypten? Die Seevölker und/oder Philister Palestina (nach ihnen benannt)? Josua Jericho plus Umland? Der Oaxaca-Stamm die dortigen Stämme ca. 3000 BC?

herzlichen Dank für deine Zusammenfassung. (Die Links bei Zara
funktionieren nicht.)

So gut ich es halt kann...

Am allermeisten habe ich diese Aussage von dottore verdrängt:
"Am Anfang steht die Vorfinanzierung der Gewalt, am Ende steht ihre
schonungslose Wiederkehr."

(Paul C. Martin: Militärdiktatur im Wartezustand).

Das ist die aus meiner Sicht wichtigste Aussage, um den Lauf der Zivilisation und unsere aktuelle Situation zu verstehen. Wir sind wirklich nur einen historischen Wimpernschlag von Mesopotamien, Babylon/Akkad, Ägypten und Assyrien entfernt. Die alten Perser (Achämeniden) haben Satrapien eingerichtet, so wie sie heute auch bestehen...
Alles was heute beim Krieg zwischen den global agierenden ZM-Systemen zu beobachten ist sind die gleichen Mechanismen, die schon seit einigen tausend Jahren angewendet wurden, nur ergänzt und verfeinert.
Aus einem gewaltsam zusammengeprügelten ZMS kann niemals ein friedliches Miteinander werden, auch wenn wir uns noch so viel Mühe geben und es uns noch so sehr wünschen. Zuerst muss das ZMS verschwinden.

Wie weit sind wir heute?
Die Machthalter generieren sich immer unverschämter, die Manipulation der
Öffentlichkeit wird immer dreister und der Widerstand, noch ungezielt,
wächst langsam.

Machthalter im greifbaren Sinne wie König, Kaiser oder Kanzler gibt es heute nicht mehr.
Die Macht ist heute "ein Spiegelbild der Ohnmacht der Masse".
Frei nach @Ashitaka

Wenn ein Volk sein ganzes Potential in die Hände von Volksvertretern legt ist das so, als wenn ich den Schlüssel für meine Speisekammer einem mit seiner Waffe herumfuchtelnden wildfremden Wichtigtuer auf seine Drohung hin in die gierigen Hände drücke, damit er doch darauf aufpassen möge und den Inhalt für mich so gut über das Jahr rationieren solle, dass ich und die meinen über die Runden komme während wir draußen auf Feld und Hof schufte - und ja, er kann sich auch das nötigste für sich nehmen für diese verantwortungsvolle Aufgabe, er hat schließlich die Knarre und verspricht, Schaden von mir abzuwenden...
Genau das ist doch aber in der ersten Zikkurat und allen folgenden Strukturen gemacht worden.

Darum hat @Zara schon recht. "Willst du die Macht bekämpfen - beende deine Ohnmacht".
Insofern passt auch W.Reich und deine Zeichnung ganz gut.

Zara
schreibt:
"> Es ändert sich nichts daran: Paul C. Martin's Machttheorie
ist immer eine

Zentralmachttheorie gewesen.

Deshalb ist mir seine heutige Schwärmerei und Kryptophilie völlig unbegreiflich weil das eine wie das andere die einfachsten Regeln des vom @dottore beschriebenen Debitismus missachtet und nur auf Eigentumsökonomik-Phänomene und Derivate abstellt.

„Debitismus = der laufende Erfüllungs- bzw. Tilgungsversuch von mehr als eine Person / Institution umfassenden Schuldverhältnissen, wobei jene Schuldverhältnisse ex nihilo, also Abgabenforderungen an erster Stelle stehen und sonstige Schuldverhältnisse, insonderheit die kontraktlichen nur nachfolgende sein können)“
@dottore
"Die Machttheorie...habe ich bei meinem Vortrag in Bremen (vor H/S und anderen Verdutzten) dahingehend erklärt, dass ich ein Kurzschwert während des Vortrages aus der Scheide gezogen und dazu erklärt habe, dass genau dieses so etwa die Basis jeglicher Ökonomie sei. Daraufhin tiefes Schweigen in der Corona..."
@dottore

Es gibt nur eine Alternative zu Geld...
...kein Geld.
Alles andere ist Zeitverschwendung wie @trosinette richtig schrub - "Da reicht auch eine Strichliste.", obwohl ich mir nicht sicher bin ob er das Wesen von Geld als "Macht auf Zeit" zur ordnungsgemäßen Erhaltung des Machtkreislaufes nach Recht und Gesetz verstanden hat.

Eine Machttheorie, wo der Wille der untersten aller unterwürfigen
Unterhunde sich bis zu den obersten der Unterirdischen durchfrisst.

„Ihr wollt doch alle nur den absolut unhaltbaren heutigen Zustand
verlängern. Das ekelt mich an.“

Da sehe ich Diskussionsbedarf weil das für mich wie ein verkapptes Stockholm-Syndrom oder ein Verschmelzungssyndrom klingt.
Unterhund wird man eher selten freiwillig, genau so wie Übermensch.
Man wird reingeboren in die Welt und sozialisiert.
Den Unterhunden wird mit ihrer Geburt die Abgabeforderung ex Waffengewalt in die Wiege gelegt (bzw. ihren Eltern präsentiert), die mit der Urschuldforderung verschmolzen wurde - die ZI achtet peinlich darauf, dass sich nicht Autarkie/Autonomie/Selbständigkeit und zu starke familiäre Segmente entwickeln.
Macht hat mit Wille weniger zu tun - vielmehr mit Volition und Potential. Ein ZMS ordnet und formiert von oben nach unten und nicht anders herum. Ganz oben ist das Spiegelbild der Ohnmacht aller darunter.

„Die Macht ist das Produktivste, was es gibt: Anderer arbeitet für
Dich! Gegen das kommt keiner an. König lässt Aristokraten arbeiten, diese
(Patrizier) Unterhunde, diese machen Unternehmen ("Kapitalisten"), wieder
Unterhunde. Und immer schützt die Obermacht die Untermacht, also der Staat
zum Schluss den kleinen Tante-Emma-Laden.

Schon richtig, aber wozu macht die "Macht" das?
„Machthalter“ sein ist für einzelne Personen mächtig anstrengend, macht krank und ist kreuzgefährlich wie auch Caesar feststellen musste oder Stalin der im eigenen Urin liegend gestorben ist weil sich keiner nach seinem Schlaganfall vor lauter Angst an ihn herangetraut hat, oder der chinesische Kaiser, der in seiner Sänfte verreckt ist usw.

Das System endet eben JETZT, weil sich keine Unterhunde für die
Unterhunde mehr finden lassen.“

In einem Spiel in dem die Regeln festgeschrieben wären und sich alle an diese Regeln halten würden hätte das gestimmt, so wie der @dottore dreimal das GO angesagt hat und auch heute wieder der Meinung ist, dass alles wurscht sei.
Wenn aber das System die Spielregeln nach Bedarf ändern kann (Negativzinsen, QE, Enteignung uvm.) kann der Zusammenbruch per Aufschuldung und Fallhöhenzunahme hinausgeschoben werden. Steigende Komplexität erhöht das Risiko für einen irreparablen Abriss.

Es wird doch keiner ernsthaft behaupten wollen, es sei der Wille des
Königs, der den Willen dieser fraktal organisierten Einheiten und
Teilnehmer determiniert.
Ein Organismus ist ein Wettstreit
widersteitender Willenskräfte und formiert sich eben dementsprechend. Von
unten und oben kann man in einem Organismus nicht sprechen. Der König ist
vielleicht der Unterirdischste, Ohnmächtigste und Meistgestrafte von
allen."

In einem funktionierenden ZMS hat sich alles und jeder dem ZM-Prinzip unterzuordnen - wird ausgerichtet, wird positioniert, wird formiert per Be- und Entmächtigungen. Jeder bekommt genau so viel Macht zediert, wie er mit seinem Potential erzwingen kann. deshalb hat eine superreiche tief infiltrierte Dynastie viel mehr Macht im System als ein kinderloser Individualist, einziger Sproß von zwei sich selbst verwirklichenden Eltern, die sich nicht um Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kümmern sondern nur ihren Job machen und ihr Geld (= Macht)- besser gesagt ihre Geldeinheiten - lieber für Porsche und Palmenurlaub verpulvern, anstatt sich ein paar einflussreiche Politiker zu kaufen, so teuer sind die ja nun auch wieder nicht.

Es steht jedem frei, sich dem zu entziehen - dann ist man auf das eigene Potential - und nur auf dieses - angewiesen.
Wo kommt das aber her wie bei dem Säuglingbeispiel? Irgendjemand muss früher vorfinanziert haben, Potential/Macht/Wissen zediert haben - versorgt, gelehrt, begleitet.

@Zara - Ich sehe den König oder Angela Merkel nur als Machthalter,
nicht als Machthaber!

Sie simulieren Macht - sie sind machtlos. Über sie könnte man in die Kreise kommen, in denen Machtverhältnisse zum eigenen Vorteil verändert werden könnten.
Könige hatten hauptberuflich schon immer Schuldenprobleme wegen ihrer Reputationsnotwendigkeit (hier ein Weltwunder und dort eine Massenbeglückung) und der Kriegstreiberei wenn sie nicht mal gerade einen Krieg gewonnen haben wie Alexander gegen die Perser.
Ein psychopatischer Tyrann mit unüberwindbarer Leibgarde und effektivem gewaltigen Beamtenapparat war in früheren Jahrtausenden noch eine wirkmächtige Zentralinstanz, die sich regelmäßig durch Götter legitimieren ließ wie z.B. Hammurapie, Ur-Nammu oder Lipit-IÅ¡tar.
Das sind heute üblicherweise unangreifbare und unfassbare Rechtspersonen, Institutionen oder Interessengemeinschaften, die sich effektiv gegen fremde Interessen verteidigen können einschließlich gegen die derjenigen, denen angeblich eine Herrschaftskontrollfunktion zustehe.

Jeder Schlipsträger aus den Kreisen der Macht ist heutzutage immun gegen so ziemlich alles und selbst Oligarchen haben nur einen Feind: andere Oligarchen.

Machthaber sind m. E. die der Öffentlichkeit weitgehend verborgenen
Kreaturen, die die Zusammenhänge gewissenlos zu ihrem Machterhalt
ausnutzen - gestützt auf viele Ebenen von Unterhunden.

Ich wiederhole: "Macht ist das Spiegelbild der Ohnmacht". Deshalb wird der Queen und ihrem Theaterhof dem Papst und seinen Kleiderträgern zugejubelt. Deshalb sehnt man sich selbst hier im Forum nach Führer, Kaiser oder Imperator.
Ohne Ohnmacht der atomisierten Masse keine Macht der ZI.

"Ich warte noch mit meiner Einführung der Zentralmacht als eines auf der Simulation (Ohnmacht) aller Bewusstseine basierenden Negativs. Das wäre noch zu früh."
@Ashitaka am 06.05.2017
Nu is er golfen in Südafrika...

Macht muss vorfinanziert werden -> Zwangsanleihe (seltener freiwilliger Kredit von Wirrköpfen)
Macht muss besichert werden -> Abgaben fordern und eintreiben
Macht muss wirtschaften und bekriegen lassen -> dafür bedarf es Machtzession auf Zeit
Die Besicherung muss abgesichert werden -> Redistribution an die Masse
Für Vorfinanzierung muss gehaftet werden -> Potentiale der Staatsbürger
Macht muss sich legitimieren -> durch Gott oder folgsame Trottel (Machtzession, Versprechen von Freiheit und Bindung der Gewalten)

"> > Vor zwei Wochen schrieb ich Bill: "Das ist dein Problem, du suchst einen

Machthalter im Zentrum, eine Konstante, Aktivisten die genau wissen was sie
wollen.

@Ashitaka

Die gibt es imho. schon lange nicht mehr.
Selbst die Beraternetzwerke (RE)agieren nur noch, wenn auch auf
beeindruckend hohem Niveau, sofern man ihre Potentiale mit denen von
Einzelakteuren, Regierungen, Bürokratien und Massen vergleicht. Edward
Bernays uva. haben viel geleistet um uns fortschreiten zu lassen.
Die Prozesse suchen sich entsprechend ihren Potentialverteilungen ihre
Akteure, auch wenn der eine oder andere davon mehr oder weniger zu
profitieren scheint.

@Silke

Zara, kannst Du Dich mit folgender Formulierung anfreunden?
Die Machthaber bilden einen Organismus, der einen Statthalter/Partei
zum Machthalter macht.

„Das ist nicht nur nicht richtig, es ist nicht einmal falsch!
W.Pauli
Es gibt keinen Organismus von Machthabern.

"Macht ist eine von wem oder was auch immer zu bekleidende (gehaltene) Position eines Machtverhältnisses (d.h. Potential, Möglichkeit, Passivität). Macht ist doch nicht etwas Vermittelndes (keine aktive Potenz).
Mir leuchtet ein, weshalb du der Ansicht bist, hier würde alles in einen Topf geworfen werden. Bei so stark simplifizierten Annahmen über das Wesen der Macht führt kein Weg an Filtertüten vorbei.
Erklär doch mal in ein paar Sätzen, was diese Annahme (Macht = Medium) begründet? Meiner Ansicht nach ist das stark simuliert."
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=435151

"Macht (Potential) stellt sich keine Frage. Macht ist eine passive Position eines Machtverhältnisses.
Nicht die Macht verliert ihre Potenz, sondern der Akteur. Macht ist Potenz.
Nicht die Macht reduziert die Kontingenz (denn sie ist Potential, Passiv, keine Handlung), sondern derjenige/diejenige, der/die die Machtposition hält, (in deiner Welt der öffentlich rechtliche Gesetzgeber).
Das Medium kann ausschließlich der Akteur sein, nicht die Macht. Selbes gilt für das Geld, welches auch nichts anderes als Potenz (Systemeigenschaft) ist und Eigenschaftsfunktionen (primär Abgaben- gleich Besicherungsfunktion) bietet."

Krieg, Hunger und Flucht dienen diesen Kreaturen zur Schaffung neuer
Unterhunde und dem Machterhalt, bzw. seiner Finanzierung.

Die Unterhunde unterhalten den Machtkreislauf aus massivem Eigeninteresse.
Sie ziehen lächerliche Vorteile und zahlen dafür unglaubliche Preise.
Sie schaffen es aber so, irgendwie mehr schlecht als recht ihre Urschuld bedienbar zu halten (auf Kosten der Nachschuldner). Das ist nicht schön und erstrebenswert aber mit jagen und sammeln werden die wenigsten von uns satt, da muss man schon andere Wege finden, um sich durch zu schummeln.

Der Hauptteil der durch den Machtkreislauf eingebundenen Ressourcen geht für den Erhalt des Machtkreislaufes drauf, ein Teil auch für Pomp und Paläste der Schönen und Reichen.
Alles und jeder wird reingesogen und raus kommt nach den Hauptsätzen der Thermodynamik immer höherer Komplexität und Abwärme...
...so lange bis diese Komplexität zusammenbricht...
...und auch zu Abwärme wird.

Eine Revolution scheitert schon daran, dass sie das falsche Ziel hat
und nur die Machthalter und nicht die Machthaber beseitigt
- von den
Zwängen der Vorfinanzierung der Macht einmal abgesehen.

...nicht den Machtkreislauf beseitigt.
Macht, einmal in der Welt, infiziert, globalisiert und evolviert trotz immer größer werdender Vorfinanzierungslücke, so lange Nachschuldner gestellt werden können (das geht doch ganz gut per Verschuldung der öffentlichen Hände samt ÖPPS zur Umgehung der Schuldenbremsen – ein paar Billionen mehr oder weniger sind nicht wichtig bei Zinsen nahe null und wenn die ZB’s immer mehr und immer schlechtere Titel aufkaufen kann das Spiel leidlich verlängert werden).

Deine Betrachtung, Zara, erinnert mich an: Rede an den kleinen Mann von
Wilhelm
Reich

Sinngemäß schreibt Reich: "Du selbst /deine Ängste halten Dich
gefangen."
Ich erinnere mich gut an die dazu gestellte Karikatur, bei der ein von
einem Seil gefesselter Mann das Ende des Seiles mit den Zähnen festhält.

Ganz genau, weil er als Einzelindividuum ohne das Seil nackt, ungepanzert, schwach und verletzlich wäre.

Menschen können nur wie z.B. die Kung! und die Nuer uva. einigermaßen gesund in segmentären Gesellschaften mit Gewohnheit, Konsens, Reziprozität und Anarchie und ohne Wirtschaft und Geld überleben.

Das Problem dabei ist für mich nach wie vor:
So leidvoll und schrecklich die ganze Zivilisation auch ist. „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“ und Komplexität eröffnet Optionen, die segmentären Gesellschaften verschlossen bleiben.
Diese würden nicht eine einzige globale Katastrophe überleben, wie die Neanderthaler bewiesen haben.
Die phlegräischen Felder sind noch aktiv, der Yellowstone ist überfällig.
Was ist, wenn Apophis seine Bahn, warum auch immer ein wenig ändert? Oder wenn ein deutlich größerer Kollege vom Meteor in Tscheljabinsk von der Sonnenseite rein kommt?
Nördlingen ist ja auch um die Ecke.
Dann staunen wir über das Schauspiel wie damals die Dinos...

Andererseits "There is no such thing as a free lunch"
und zur Zeit sind wir auf einem guten Weg, unser eigenes Massenaussterben zu initiieren.
Alles nicht so einfach und pauschal zu sehen...

Nachdenkliche liebe Grüße
Silke

PS. Deine Gelbe Suppe ist lecker.[[top]]


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