Vegan, vegetarisch und die obligate Fleischwirtschaft

Literaturhinweis, Mittwoch, 14.06.2017, 18:01 (vor 2509 Tagen) @ Waldläufer5901 Views

Warum hat er nicht, statt des Blumenkohls, einen Proteindrink auf das Titelblatt machen lassen?

Ich muß zugeben, daß ich Baboumian auch nicht ganz für vollnehme. Jede Übertreibung schadet und Rekordsucht ist stets Übertreibung.

Da steht u.a.: Auch die Shakes enthalten in den Rezepten meistens Zutaten wie "veganes Mehrkomponentenprotein" oder "Kreatin-Monohydrat". Ernsthaft: Ich habe nicht mal eine Ahnung, was letzteres genau sein soll - geschweige denn, woher ich das bekomme (Apotheke? Drogerie?).

Das ist leider bei den Kraftsportlern eine Seuche.

Früher, als in jeder größeren Stadt eine örtliche Molkerei war, hat man sich dort als Kraftsportler regelmäßig einen Sack Molkepulver geholt, und gut war.

Diese ganzen "Formulierungen" sind ein großer Krampf und wer das säuft, ohne genug vom Training zu verstehen, metabolisiert das dann auch noch ungenügend und überlastet Leber und vor allem Nieren.

Na lecker!

Ja, ich habe es stets so gehalten, daß Essen auch schmecken muß. Ich denke, wer künstliche Proteindrinks zu sich nimmt, statt auf seine Verdaungssäfte und deren Ankurbelung zu achten, ist auch nicht weit weg davon, sich Chips implantieren zu lassen, wenn es nur "dem Sport dient".

Ich habe Baboumian auch nur als Gegenpol zu der mir etwas zu pauschalen Ansicht gewählt, Veganer hätten 'Muskelschwund'.

Sind Sie Veganer oder Vegetarier?

Ich weiß (aufgrund ausführlicher Studien der Sache), daß man sich auch vegan mit allen essentiellen Aminosäuren versorgen kann. Es ist mir bisher aber zu mühsam, ich lebe daher bisher "nur" ovo-lakto-vegetabil.

Und da Milcherzeugung in der Regel immer noch erfordert, daß Kühe ab und zu kalben (und ich derzeit keinen Zugang zu Milchschafen habe), befördere ich dadurch sogar indirekt die Fleischwirtschaft, die ich durch mein Verhalten gerade vermeiden möchte.

Wo nimmt sich Ihr Körper genug Eiweiß für den Muskelaufbau her, wenn Sie Kraftsport betreiben?

Siehe oben. Ich weiß, daß es auch anders ginge, aber in meinem jetzigen Lebensabschnitt ist es mir zu mühsam. Ich beruhige mein Gewissen damit, daß ich nicht direkt für tote Tiere verantwortlich bin, weder durch mein Ernährungs- noch durch mein Fahrverhalten. Denn ich bin Vegetarier weniger aus Gesundheitsgründen, denn aus ethischen.

Nicht vom Blumenkohl, über solche Märchen kann ich nur lachen.

Immerhin enthalten auch Weizen, Roggen, Kartoffeln, auch Reis, Eiweiß.

Von Soja habe ich schon immer Abstand gehalten, nach dem hier empfohlenen Buch zu Lektinen noch mehr.

Ich will nicht bestreiten, dass es möglich ist.

Ja, es ist möglich, aber -in unseren Breiten bzw. ohne eigenen Anbau- kaum machbar.

Aber da gehört viel Verstand dazu.

Den habe ich durchaus mir gerade in diesem lebensentscheidenden Bereich angeeignet, und fahre daher bisher den ovo-lakto-vegetabilen Kompromiß.

Ich bin skeptisch dem (häufigen Verzehr von) Soja

Siehe oben, brrr.

gegenüber und auch gegenüber allzu vielen Hülsenfrüchten;

Genau.

das ist keine intelligente Lösung. Bohnen, Erbsen, Brennnesseln, Lupinen, Linsen, Mungb....? Wo gibt es noch genug Eiweiß? Nüsse, paar Sämereien (da sind aber auch schon wieder einige Pflanzengifte und die sollte man nur moderat essen).

Nehme ich alles auch eher selten zu mir. Feldsalate der Saison, mit ab und zu Kräutern, wertvollen Ölen (z.B. Distel-, Leinsamen-, auch Olivenöl), Käsewürfeln und entsprechend gewürzt reicht voll und ganz aus.

Aber auch Kartoffeln oder Nudeln ab und zu, mit fleischloser Soße, oder Quark, Käsesoße etc.

Hülsenfrüchte in Maßen, Stangenbohnen habe ich immer schon gemieden und vieles exotische auch. Einen Linseneintopf kann man sehr wohl umwelt- und magenverträglich herstellen.

Hmmm, da bin ich auf Ihre Antwort sehr gespannt.

Wie gesagt, meinem 'Ideal' bin ich noch nicht vollständig nahegekommen, aber mehr aus Bequemlichkeit, d.h. einer Abwägung, wieviel des durch kompletten Verzicht auf tierisches Eiweiß verursachten Zeit- und Beschaffungs- und Zubereitungsaufwandes ich lieber in andere Aktivitäten, etwa, mich weiter zu informieren, stecke statt mich nur auf Nahrungsfragen zu konzentrieren.

Immerhin las ich irgendwo in einer Enzyklopädie der eßbaren Wildpflanzen, daß Rotklee wohl alles enthalten soll, was mensch braucht. Nur, wenn ab heute alle nur noch Rotklee ernteten, gäbe es keinen mehr, zumindest stünde er auf der Roten Liste ...

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