Hallo Zorro,
ob´s ein "Knaller" ist, weiss ich nicht. Mir ist Ende November in einer kleinen Grossstadt folgendes passiert: Quasi Rausschmiss aus Café.

An einem wochentäglichen Nachmittag besuchte ich mit einer Freundin ein Café in der Stadtmitte. Die Örtlichkeit war leer. Wir bestellten einen Cappuccino, einen Milchkaffe und ein Stück Kuchen. Nach ca. einer halben Stunde kam der Bediener und fragte, ob wir noch einen Wunsch hätten. Wir hatten keinen. Nach etwa weiteren 10 Minuten kam er erneut mit der gleichen Frage. Unsere Antwort wiederholte sich.

Jetzt wurden wir darüber aufgeklärt, dass es so nicht ginge. Einfach hier sitzen (weshalb fällt mir jetzt Loriot ein? ...) und keine Nachbestellung tätigen ginge ja gar nicht. Wir geniessen offensichtlich das gemütliche Ambiente, so dass man ihm, dem Pächter, durch Mehrverzehr entgegen kommen könne. Wir werteten dies als Rausschmiss, bezahlten und verliessen das - immer noch leere - Lokal. Eine Nachrecherche im Netz ergab, dass dies in diesem Etablissement kein Einzelfall war.

Ich kann es nicht lassen und rechne grundsätzlich (nur) bei Kaffee die Euros in D-Mark um. Da komme ich auf 7-8 D-Mark. Geschätzte 5 D-Mark pro Kaffee gehen davon vermtl. für die Pacht weg. Dafür sehe ich mich nun wirklich nicht zuständig und mehr als ein Heissgetränk gönne ich dem Immobilienbesitzer einfach nicht.

Wie der Betreiber mit diesen und ähnlichen Geschäftsgebaren (Hinweisschilder auf Tischen: Händi-Betrieb nicht erwünscht) seine Pacht bezahlen kann und noch Gewinn machen möchte, wüsste ich gerne.

Und Gruss vom

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Albatros

Man kann seine Pfennige, Groschen usw. rein schmeißen und bekommt einen Gutschein für den Markt ausgestellt.
Unten rechts, kleingedruckt: Umtauschgebühr 9,99%

Da drücke ich doch lieber direkt der Kassiererin die Geldbeutel in die Hand. Wenn ein Geschäft Bargeld annimmt, sind sie auch verpflichtet, Kleingeld bis zu 50 Münzen anzunehmen.

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“And crawling on the planet's face,
some insects called the human race.
Lost in time, and lost in space.
And meaning.”

Habe ich heute zum ersten Male bei Tengelmann Express gesehen. Man kann sich so viele Eier nehmen, wie man will. Den Sinn hatte ich nicht verstanden, da die verpackten Eier auch noch daneben standen. Aber jetzt, wo du das so hervorragend erläuterst, ist mir das natürlich auch klar geworden.

Ich habe seit Jahren solche Plastik-Kartons für Eier. Eigentlich nur fürs Autofahren. Aber jetzt gibt es dann wohl doch noch einen anderen Verwendungszweck.

Also machen sie doch ein bißchen mehr als die Strohhalme zu verbieten.... Das nächste sind die ganzen Wegwerfbecher. Kauft man sich einen Becher von Stanley und das Zeug bleibt schön temperiert (Sommer wie Winter).

Sehe schon, die Zeiten ändern sich....

https://stanley-pmi.eu/products/adventure-stacking-beer-pint-16-oz

Soll u.a. in sehr heißen Ländern empfehlenswert sein. Der Drink bleibt cool.

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For entertainment purposes only.

Grüss Dich Zorro, Rächer der Enterbten!

Als meine Mutter mich als Steppke zum einkaufen geschickt hat war in der Tasche die obligatorische leere Eierschachtel. Genau da würde ich die Generation "Keine Zeit für garnix" auch an den Klöten packen!

beste Grüße
mabratpn

... dann treibt der Baum der Wirtschaft solche "Blüten" (so heißt ja auch Falschgeld).

Der Wahn um eine keimfreie Welt und die beliebig langen Transportwege (Haltbarkeit) hat zu den Einwegverpackungen geführt.
Die Mindestgrößen für Toiletten für drei plus x Geschlechter sowie die Einrichtungsstandards treiben die Fixkosten von Gaststätten in die Höhe. Ebenso die Arbeitszeitregelungen und die konkurrierende soziale "Hängematte", die für viele das Durchstehen von Durststrecken unmöglich machen. Gaststätten, die von Großfamilien und Freunden betrieben werden, ausgenommen.
Ganz zu schweigen von den schwindelerregenden Pachten in Innenstadtlagen.

Es gibt nur noch wenige selbständige Berufe, die ohne nennenswerte Fixkosten betrieben werden können. Mir fallen dazu grade ein:
Der Physiotherapeut, der nur Hausbesuche macht
Die beratenden Berufe, wenn sie quasi als Digitalnomaden unterwegs sind
Einzelhandwerker

Das Gros schleppt die Fixkosten als antreibende Debitismus-Leistungspeitsche hinter sich her und nur eine Minderzahl kommt ans Ziel eines glücklichen, gesunden Alters.

Zurück zum Cafe:
Was hat der Cafebetreiber für Möglichkeiten, den Umsatz pro Stunde in den Zielbereich zu bringen (Vorausgesetzt, es kommen genügend Gäste)?
In Frankreich und Italien kostet der Espresso stehend am Tresen die Hälfte von dem gleichen Getränk am Sitzplatz.
Beim Eintreten eine Gedeck-Gebühr verlangen und dafür die Preise pro Getränk senken?
Auf der Preisliste die Zusammensetzung der Kosten für einen Cappuccino auflisten?
Die Gäste per Aufnahmegebühr in eine Genossenschaft einbinden, die die Miete stemmt (oder gleich das Cafe besitzt)?

Das Schlimmste ist, dass in der Schule keine Kostenrechnung und keine Staatsfinanzierung gelehrt wird. Das Allgemeinverständnis ist einfach unter aller Sau. Es gibt Leute, die lassen sich im Fachgeschäft beraten und kaufen danach dann 30% billiger im Internet. Und wundern sich, dass die Fachgeschäfte verschwinden oder das Verkaufspersonal keine Ahnung mehr hat. Andererseits gibt es für den Einzelnen keine Chance, die Früchte seines eigenen Engagements auch zu ernten - er verschwindet in der Masse genauso wie derjenige, der im Mietwohnungsblock Energie spart, wenn alle dieselben pauschalen Nebenkosten zahlen.

Wir leben als Gesellschaft von der Substanz runter und die Verteilungskämpfe des übrigbleibenden Restes wird zunehmend härter - siehe aktuelle Sparmaßnahmen der Bundesregierung. Das System ist so organisiert, dass das "Leben von der Substanz" belohnt wird, vor allem für diejenigen, die bei dieser Organisation beteiligt sind.

"Ein Sozialist ist jemand, der von den Starken nimmt und den Schwachen gibt - und von der Differenz ganz gut lebt." (Ich weiß nicht, von wem der Satz stammt - aber er bringt es auf den Punkt.)