Wann und woher kommt der neue Prophet des 'Weißen Mannes'?

Weiner, Montag, 05.12.2022, 01:02 vor 509 Tagen 5209 Views

Guten Morgen!

Im hier angehängten Folgebeitrag möchte ich die Übersetzung eines Artikel von Alastair Crooke anbieten. Ich habe diesen Artikel nach Erscheinen schnell überflogen, aber beim Nachdenken über den Text schien er mir wert, ihn genauer anzusehen, d.h. am besten Satz für Satz zu übersetzen. Deepl.com ist ein gutes Werkzeug hierfür (besten Dank!).

Der Text von Crooke wirft eine Frage auf, die mich selbst sehr beschäftigt: ob wir hier "im Westen" der Welt überhaupt noch etwas 'geben' können. Noch tiefer gefragt: warum und woher sollten wir überhaupt den Anspruch haben können, so etwas tun zu wollen. Haben wir nicht über die letzten 100 Jahre jeden Vertrauensvorschuss verloren? Hat der Westen mit dem Vorlauf des Ukraine-Krieges und mit den nachfolgenden Sanktionen nicht alle Schminke sich abgewaschen und der Welt sein bösestes Gesicht gezeigt?

In der Tat bin ich durchaus der Meinung, dass der Westen zumindest 'moralisch' komplett unten durch ist und ihm bald auch wirtschaftlich die Puste ausgehen wird. Die geschichtlichen Prozesse, in die wir eingebunden sind, verlaufen allerdings etwas komplexer und oft im Zick-Zack. Ich sehe im Westen noch 'Reserven', die aber erst mobilisiert werden können, wenn es ganz an die Substanz geht. So weit sind wir noch nicht.

Alastair Crooke, ein ehemaliger britischer Diplomat (und vermutlich auch Spion), hat die Front gewechselt bzw. sich unabhängig gemacht. Wie Meyssan sitzt er im Nahen Osten und reflektiert von dort aus die Weltlage. In seinem Text spricht er klar aus, dass Russland und China (und Iran) einfach die Nase voll haben. Fast alle Länder der Welt, und voran natürlich Russland und China, haben mehrfache und schwere Verwundungen durch den Westen davongetragen. Sie sehen sich jetzt wieder Angriffen, Täuschungsmanövern und Diebstahl ausgesetzt. Es sieht danach aus, dass sie einen Schlußstrich ziehen und eigene Wege gehen wollen - sowohl kulturell (an eigene geschichtliche Traditionen anknüpfend) wie auch wirtschaftlich, etwa durch neue Zusammenschlüsse (Shanghai, BRICS etc.).

Meines Erachtens sieht das Crooke zu "idealistisch": die anderen Blöcke und Länder können auch nur mit Wasser kochen. Und von dem, was sie sich gerade zusammenbacken, ist nicht sicher, ob es ihren eigenen Völkern so auch schmecken wird, ganz zu schweigen von globaler Akzeptanz. Auf was man sich aber einigen könnte: dass es eine Hand voll große zivilisatorische und wirtschaftliche Sphären gibt, die miteinander multilateral in Austausch stehen. Universale Ansprüche wären aber abzulehen - denn hinter ihnen verbirgt sich der Versuch, eine asymmetrische Weltherrschaft aufzurichten.

Ich habe damit in eigenen Worten die Problemstellung und den Artikel von Crooke zusammengefasst. Wer Zeit hat, mag ihn gerne ganz lesen, weil er Fragen aufwirft, die die Weltpolitik nicht nur der nächsten Jahre betreffen - sondern das ganz Jahrhundert hindurch virulent sein werden.

Ich glaube nämlich nicht, dass Russland mit China zusammen eine neue Weltordnung - und sei es nur eine fair und ausgeglichen multilaterale Ordnung organisieren können. Ohne den Westen wird das nicht gehen. Und nach einem (von manchen insgeheim erhofften?) Sieg über den Westen wird die Situation die gleiche sein wie mit Deutschland nach 1945: die Sieger streiten sich über die Beute.

Die zentrale Frage ist deshalb eben doch die eingangs geschilderte: was könnte der Westen selbst anbieten und beitragen für eine 'multilaterale FRIEDENS-Ordnung'. Worüber könnte der Westen mit Russland und China - und im Angesicht der Welt (voran Indien, Iran usw.) verhandeln? Was hat der Westen als Verhandlungsmasse?

Diese Thematik berührt eine Frage, die neulich von @Olivia gestellt wurde: welche Gruppen arbeiten an der Zerstörung des "Weißen Mannes", der ja geographisch mit "dem Westen" in etwa identisch gesehen werden kann. Schade, dass @Tempranillo nicht mehr da ist: er wüßte eine Antwort (die teilweise durchaus richtig ist). Und @Mephisto wird bestimmt gleich etwas vom Todestrieb erzählen, den der Mensch und von daher auch seine Kultur- und Zivilisationssysteme in sich tragen (hilft uns aber nicht weiter). Ich selbst sehe das aus der geschichtlichen Perspektive, und da ist es halt so, dass in starken Wachstumszyklen (Europa von 1450 bis 1950) eben auch starke zentrifugale Kräfte auftreten, die das System zu sprengen drohen. Jeder macht, was er will, schließt sich ggfs. mit anderen zu Gruppen zusammen, meist getrieben von Eigeninteressen - und das dann auf Kosten aller anderen. So entsteht einerseits 'Fortschritt', aber er geht immer dem Abgrund entlang. Genie und Psychopathie sind nahe beieinander.

Der Westen muss also erst einmal im eigenen Hause kehren. Erst wenn dort wieder Ordnung und gute Funktion hergestellt ist, hat er überhaupt die Chance, von den anderen Großmächten der Welt als neuer und seriöser Gesprächspartner angesehen zu werden.

Insgeheim ist es den Eliten im Westen auch bewußt. Aber sie haben keine Antwort. Neulich habe ich auf v.Weizsäcker verwiesen, der eine der zentralen Fragen formuliert hat. Oder ich habe gestern nach dem Plan B gefragt, den man den Machenschaften des 'globalen Prädiktors' entgegensetzen kann. Hat der 'weiße Mann' im Westen auch einen Alexander Geljewitsch Dugin -habe ich etwa einen übersehen? Wo ist der Engelpapst, wo der Große Monarch? Brauchen wir Fatzkes wie Trump mit Make-my-Pimmel-great-again oder wie Bannon, der Interviews gibt mit der Schrotflinte auf den Knien? Haben wir der Welt noch was anderes anzubieten außer 5°-Grad-Klimaerwärmung, Gehirn-Computerschnittstellen und Spikeproteine?

Wünsche allen eine gute neue Woche!

W.

Alastair Crooke: Die Putin-Xi-Revolution für eine neue Weltordnung

Weiner, Montag, 05.12.2022, 01:13 vor 509 Tagen @ Weiner 4639 Views

Quelle

https://strategic-culture.org/news/2022/11/28/the-crux-of-putin-xi-revolution-for-new-w...

Biographie

https://en.wikipedia.org/wiki/Alastair_Crooke

Übersetzung mit deepl.com (Zusätze in eckigen Klammern sowie Unterstreichungen von @Weiner; in den originalen englischen Text sind noch ein paar LINKs eingewoben)

Die Krux der Putin-Xi-Revolution für eine neue Weltordnung - den Abstieg in den Nihilismus aufhalten

Es wird fraglich, ob der Westen als zivilisatorischer Staat konkurrieren und seine Präsenz aufrechterhalten kann.

Die "Weltkarte" verschiebt sich immer schneller vom gelähmten "Zentrum" Washington weg - aber wohin? Der Mythos, dass China, Russland oder die nicht-westliche Welt vollständig an ein westliches Modell der politischen Gesellschaft angepasst werden können - so wie es in Afghanistan geschehen sollte -, ist nun vorbei. Wohin werden wir also gehen?

Der Mythos vom Sog der Akkulturation in die westliche Postmoderne hinein hält sich jedoch hartnäckig in der immer noch fortgesetzten westlichen Fantasie, dass man China von Russland weg und in eine Umarmung mit dem US-Big Business ziehen könne.

Der springende Punkt ist, dass einst vom Westen verwundete Zivilisationen wieder erstarkt sind und sich durchsetzen: China und Russland als Staaten, die sich um eine einheimische Kultur herum organisieren - das ist keine neue Idee. Vielmehr handelt es sich um eine sehr alte Idee: "Denken Sie immer daran, dass China eine Zivilisation ist - und kein Nationalstaat", wiederholen chinesische Beamte regelmäßig.

Dennoch ist der von diesen chinesischen Beamten betonte Übergang zur zivilisatorischen Staatlichkeit wohl keine rhetorische Floskel, sondern spiegelt etwas Tieferes und Radikaleres wider. Außerdem findet diese Art Kulturwandel weltweit Nachahmung. Die ihm innewohnende Radikalität ist dem westlichen Publikum jedoch weitgehend entgangen.

Chinesische Denker wie Zhang Weiwei beschuldigen westliche politische Ideen, eine Täuschung zu sein und ihren zutiefst parteiischen ideologischen Charakter unter einer Fassade vermeintlich neutraler Prinzipien zu verbergen. Sie sagen, dass der Aufbau eines universellen Wertegerüsts, das für alle Gesellschaften gilt, nun am Ende ist.

Wir alle müssen akzeptieren, dass 'wir' jeweils nur für uns und für unsere je eigenen Gesellschaften sprechen.

Dies ist der Fall, weil der Nicht-Westen nun klar erkennt, dass der postmoderne Westen keine Zivilisation an sich ist, sondern in Wirklichkeit so etwas wie ein de-kultiviertes [kulturneutrales, kulturloses ...] "Betriebssystem", eine Manager-Technokratie. Das Europa der Renaissance bestand zwar aus zivilisatorischen Staaten, aber der spätere europäische Nihilismus veränderte die Substanz der Moderne. Der Westen wirbt jedoch weiterhin für seine universelle Wertvorstellung, als handele es sich um eine Reihe abstrakter wissenschaftlicher Theoreme, die allgemeine Gültigkeit besitzen.

Das damit verbundene Versprechen, dass traditionelle Lebensweisen unter der umfassenden Anwendung dieser bewusst säkularen westlichen Normen - die von der westlichen politischen Klasse durchgesetzt werden müssen - bewahrt werden können, hat sich nach Ansicht dieser alternativen [u.a. russischen und chinesischen] Denker als fatale Einbildung erwiesen.

Solche Vorstellungen sind nicht auf den Orient beschränkt. Samuel Huntington vertrat in seinem Buch 'The Clash of Civilizations' die Ansicht, dass der Universalismus eine Ideologie des Westens ist, die für die Konfrontation mit anderen Kulturen geschaffen wurde [!!]. Natürlich sollten alle Menschen außerhalb des Westens, so Huntington, die Idee der "einen Welt" als Bedrohung empfinden.

Die Rückkehr zu pluralen zivilisatorischen Matrizen zielt genau darauf ab, den Anspruch des Westens zu brechen, für andere [Nationen, Staaten, Zivilisationen] zu sprechen oder zu entscheiden können - und nicht nur für sich selbst.

Manche werden diesen russisch-chinesischen Trotz als bloßes Gerangel um strategischen "Raum" ansehen, als Begründung für ihre Ansprüche auf unterschiedliche "Interessensphären". Um die radikale Kehrseite zu verstehen, sollten wir uns jedoch vor Augen führen, dass der Übergang zu Zivilisationsstaaten auf einen lautstarken Widerstand - noch ganz ohne Krieg - zweier verwundeter Zivilisationen hinausläuft. Sowohl die Russen (nach den 1990er Jahren) als auch die Chinesen (während der Großen Demütigung) spüren dies zutiefst. Heute sind sie entschlossen, sich zu behaupten, indem sie mit Nachdruck sagen: "Nie wieder!

Was die Lunte zündete, war der Moment, in dem Chinas Führer klar erkannten, dass die USA keineswegs die Absicht hatten, China wirtschaftlich zu überholen. Russland kannte natürlich bereits den Plan, es zu zerstören. Selbst das geringste Maß an Einfühlungsvermögen reicht aus, um zu verstehen, dass die Genesung von einem tiefen Trauma das ist, was Russland und China (und den Iran) in einem gemeinsamen "Interesse" verbindet, das über merkantilen Gewinn hinausgeht. Es ist "das", was ihnen erlaubt zu sagen: Nie wieder!

Ein Teil ihres Radikalismus ist daher die nationale Verjüngung, die diese beiden Staaten dazu antreibt, "selbstbewusst auf die Weltbühne zu treten", aus dem westlichen Schatten herauszutreten und aufzuhören, den Westen zu imitieren. Und nicht mehr davon auszugehen, dass technologischer oder wirtschaftlicher Fortschritt nur auf dem westlichen liberal-wirtschaftlichen "Weg" zu finden ist. Denn aus Zangs Analyse folgt, dass die sogenannten "wirtschaftlichen Gesetze" des Westens nur gedankliche Vorstellungen sind, die sich als "wissenschaftliches Theorem" ausgeben. Sie sind nur ein kulturelles Diskursangebot - aber kein universelles System.

Wenn wir bedenken, dass das heutige anglo-amerikanische Weltbild auf den Schultern dreier Männer ruht: Isaac Newton, dem Vater der abendländischen Wissenschaft, Jean-Jacques Rousseau, dem Vater der liberalen politischen Theorie, und Adam Smith, dem Vater der Laissez-faire-Ökonomie, ist klar, dass wir es hier mit den Urhebern des "Kanon des des Individualismus" zu tun haben (entstanden im Gefolge des protestantischen Triumphs währende des 30-jährigen Krieges in Europa). Sie sind der Ursprung der Doktrin [!!], dass der größte Wohlstand für die meisten Menschen durch 'freies' Funktionieren 'des Marktes' erreicht werden kann.

Wie dem auch sei, Zhang und andere haben festgestellt, dass die [neuerliche] westliche Konzentration auf das "Finanzwesen" auf Kosten der Realwirtschaft ging und sich als Rezept für extreme Ungleichheiten und sozialen Unfrieden erwiesen hat. Zhang argumentiert dagegen, dass China im Begriff ist, eine neue Art von nicht-westlicher Moderne zu entwickeln [!!], die andere Nationen - insbesondere in den Entwicklungsländern - nur bewundern, wenn nicht gar nachahmen können.

Die Entscheidung ist bereits gefallen: Der Westen kann - nach dieser Ansicht - entweder die Klappe halten und sich fügen - oder eben nicht. So soll es sein.

Der von Zynismus durchdrungene Westen hält diese Haltung für einen Bluff oder ein Getue. Welche Werte, so fragt der Westen, stehen hinter dieser neuen Ordnung, welches Wirtschaftsmodell? Damit wird erneut unterstellt, dass eine universelle Konformität zwingend erforderlich ist, und damit wird Zhangs Standpunkt völlig verfehlt. Universalität ist weder notwendig noch ausreichend. Das war sie nie. [Universalität ist also nur eine Vorstellung, die als Argument verwendet wird, um 'übergriffig' sein zu können ...].

Im Jahr 2013 hielt Präsident Xi eine Rede, die viel Licht auf die Veränderungen in der chinesischen Politik wirft. Und obwohl sich seine Analyse stark auf die Ursachen der sowjetischen Implosion konzentrierte, hatte Xis Rede ganz klar eine breitere Bedeutung.

In seiner Rede führte Xi den Zusammenbruch der Sowjetunion auf "ideologischen Nihilismus" zurück: Die herrschenden Schichten in der UdSSR, so Xi, hätten aufgehört, an die Vorteile und den Wert ihres "Systems" zu glauben. Und in Ermangelung anderer ideologischer Koordinaten, in die sie ihr Denken einordnen könnten, seien die Eliten in den Nihilismus abgerutscht:

ZITAT XI: "Sobald die Partei die Kontrolle über die Ideologie verliert, sobald es ihr nicht gelingt, eine zufriedenstellende Erklärung für ihre eigene Herrschaft, ihre Ziele und Zwecke zu liefern, löst sie sich in eine Partei lose verbundener Individuen auf, die nur durch persönliche Ziele der Bereicherung und der Macht verbunden sind. Die Partei wird dann vom 'ideologischen Nihilismus' vereinnahmt".

Dies sei jedoch nicht das schlimmste Ergebnis. Das schlimmste Ergebnis wäre, so Xi, wenn der Staat von Leuten übernommen würde, die keinerlei Ideologie hätten, sondern nur zynisch und eigennützig regieren wollten. [Etwa so, wie es im Westen gegenwärtig der Fall ist?].

Einfach ausgedrückt: Würde China seinen Sinn für seine eigene [genuin] chinesische "Vernunft" verlieren, die seit über einem Jahrtausend in einem Einheitsstaat mit starken Institutionen [und seit Neuem] unter der Führung einer disziplinierten Partei verankert ist, würde die Kommunistische Partei Chinas wie eine Herde verängstigter Tiere zerstreut werden! Und China würde wie die Sowjetunion - so großartig sie als sozialistischer Staat auch war - in Stücke zerbrechen.

Daran kann es kaum Zweifel geben: Präsident Putin würde Xi von ganzem Herzen zustimmen. Die existenzielle Bedrohung für Asien besteht darin, dass seine Staaten sich dem seelenlosen westlichen Nihilismus anpassen. Dies ist also der Kern der Xi-Putin-Revolution: Die Beseitigung des Nebels und der Scheuklappen, die durch das universalistische Mem der Welt auferlegt wurden, um [nach dieser Beseitigung] den Staaten der Welt eine Rückkehr zur kulturellen Verjüngung [aus ihrer eigenen Tradition heraus] zu ermöglichen.

Diese Grundsätze wurden auf dem G20-Gipfel in Bali in die Tat umgesetzt. Nicht nur, dass es der G7 nicht gelungen ist, die G20 im weiteren Sinne dazu zu bewegen, Russland wegen der Ukraine zu verurteilen oder einen Keil zwischen China und Russland zu treiben, vielmehr hat die manichäische Offensive gegen Russland etwas bewirkt, das für den Nahen Osten noch bedeutsamer ist als die von den Medien beschriebene Lähmung und das Ausbleiben greifbarer Ergebnisse:

Sie führte zu einer breiten und offenen Auflehnung gegen die westliche Ordnung. Sie führte zu einer Gegenreaktion - und das genau in dem Moment, in dem die politische Weltkarte in Bewegung gerät und der Ansturm auf die BRICS an Fahrt gewinnt.

Warum ist das wichtig?

Die Fähigkeit der westlichen Mächte, ihr Spinnennetz so zu spinnen, dass ihre "Wege" auch die Wege der ganzen Welt sein sollen, bleibt die "Geheimwaffe" des Westens. Dies wird deutlich, wenn westliche Führer sagen, dass ein Verlust der Ukraine an Russland den Untergang der "liberalen Ordnung" bedeuten würde. Sie sagen damit sozusagen, dass "unsere Hegemonie" davon abhängt, dass die Welt den westlichen "Weg" als ihre Vision für ihre Zukunft ansieht.

Die Durchsetzung der "liberalen Ordnung" beruhte weitgehend auf der einfachen Bereitschaft der "westlichen Verbündeten", sich den Anweisungen Washingtons zu fügen. Daher kann die strategische Bedeutung einer nachlassenden Konformität mit dem US-Diktat kaum überschätzt werden. Dies ist das "Warum" [die tiefere Ursache] des Krieges in der Ukraine.

Krone und Zepter der USA sind ins Rutschen geraten. Die Gefahr von "N-Bomben"-Sanktionen des US-Finanzministeriums war der Schlüssel, um die "Verbündeten" zum Einlenken zu bewegen. Doch nun haben Russland, China und der Iran einen klaren Weg aus diesem dornigen Gestrüpp gefunden: den Handel ohne Dollar. Die BRICS-Initiative ist Eurasiens wirtschaftlicher Königsweg. Die Aufnahme Indiens, Saudi-Arabiens und der Türkei (und jetzt wartet eine noch erweiterte Liste neuer Mitglieder darauf, unterzeichnen zu können) verleiht ihr einen dynamischen und strategischen Inhalt.

Die militärische Abschreckung ist die zweite Säule der Architektur, die sich an westlichen Modellen orientiert. Auch ist zwar noch nicht verschwunden, aber sie hat an Bedeutung verloren. Intelligente Marschflugkörper, Drohnen, elektronische Kriegsführung und - jetzt - Hyperschallraketen haben das frühere Paradigma ins Wanken gebracht. Das Gleiche gilt für das bahnbrechende Ereignis, dass sich Russland mit dem Iran zusammengetan hat, um seine militärische Schlagkraft zu erhöhen.

Noch vor einigen Jahren hat das US-Pentagon Hyperschallwaffen als "Boutique" und "Spielerei" abgetan. Wow - da haben sie sich aber gewaltig verrechnet!

Sowohl der Iran als auch Russland stehen in komplementären Bereichen der militärischen Entwicklung an vorderster Front. Beide befinden sich in einem existenziellen Kampf. Und beide Völker verfügen über die inneren Ressourcen, um Opfer, die der Krieg mit sich bringt, zu ertragen. Sie werden führen. Und China wird 'von hinten her' führen. [Vorsicht!!].

Nur um das klarzustellen: Die russisch-iranische Verbindung drückt aus, dass die "Abschreckung" der USA im Nahen Osten sich nun selbst einer gewaltigen Abschreckung gegenüber sieht! Auch Israel wird darüber nachdenken müssen. [!!]

Die russisch-iranische Kraft-Multiplikator-Beziehung, so meint die 'Jerusalem Post': "beweist, dass die beiden Staaten ... zusammen besser gerüstet sind, ihre jeweiligen Ambitionen zu verwirklichen - nämlich den Westen in die Knie zu zwingen".

Um die Befürchtungen, die hinter dem Meinungsartikel der 'Jesrusalem Post' stehen, voll und ganz zu verstehen, müssen wir zunächst begreifen, dass die Geografie der "sich verschiebenden Landkarte" in Richtung BRICS - neue Korridore, neue Pipelines, neue Wasserstraßennetze und Eisenbahnnetze - nur die äußere merkantilistische Schicht einer ineinander geschachtelten Matrjoschka-Puppe ist. Wenn man die inneren Schichten der Puppe auseinander nimmt, kann man in der letzten, innersten Matrjoschka eine Schicht entflammter Energie und Zuversicht entdecken, die dem Ganzen innewohnt.

Was fehlt noch? Nun, das Feuer, das schließlich die Neue Ordnung namens 'Z-Gericht' backt; das Ereignis, das die neue Weltordnung in Gang setzt.

Netanjahu droht weiterhin dem Iran. Doch selbst in israelischen Ohren wirken seine Worte altbacken und überholt. Die USA wollen nicht von Netanjahu in einen Krieg geführt werden. Und ohne die USA kann Israel nicht allein handeln. Der jüngste Versuch der MEK, im Iran Verwüstung anzurichten, riecht irgendwie nach einem Vorstoß, der ein letztes verzweifeltes Mittel war.

Werden die USA in der Ukraine einen riskanten Versuch unternehmen, um Russland "auszuschalten"? Das ist durchaus möglich. Oder könnten sie versuchen, China irgendwie aus dem Konzept zu bringen?

Ist ein Mega-Konflikt unvermeidlich? Schließlich geht es nicht um die Vorherrschaft einer bestimmten Zivilisation, sondern um die Rückkehr zur natürlichen, alten Ordnung nicht-universeller Einflussbereiche. Es gibt keinen logischen Grund für einen westlichen Boykott, um die Verschiebung zu beschleunigen - außer einem:

Bei jeder Anpassung an diese Zukunft muss der kollektive Westen unweigerlich zu einem zivilisatorischen Staat per se werden - einfach, um eine dauerhafte Präsenz in der Welt aufrechtzuerhalten [soll wohl heißen, der Westen braucht dafür ein eigenes, neues und auch glaubwürdiges Paradigma]. Aber der Westen hat sich für einen anderen Weg entschieden, wie Bruno Maçães, Kommentator und ehemaliger portugiesischer Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, schreibt:

[Der Westen] wollte, dass seine politischen Werte universell akzeptiert werden ... Um dies zu erreichen, bedurfte es einer monumentalen Anstrengung der Abstraktion und Vereinfachung ... Genau genommen sollte es sich gar nicht um eine Zivilisation handeln, sondern eher um ein Betriebssystem ... nicht mehr als ein abstrakter Rahmen, innerhalb dessen verschiedene kulturelle Möglichkeiten erkundet werden konnten. Westliche Werte sollten nicht für eine bestimmte 'Lebensweise' gegen eine andere stehen - sie legen Verfahren fest, nach denen später [!] die großen Fragen - wie man leben soll - entschieden werden können".

Heute, da sich der Westen von seinem eigenen zentralen Leitmotiv - der Toleranz - abwendet und sich seltsamen Abstraktionen wie der "Annullierung der Kultur" [Nihilismus] zuwendet, wird es fraglich, ob er als zivilisatorischer Staat konkurrieren und seine Präsenz aufrechterhalten kann. Und wenn er es nicht kann?

Eine neue Ordnung kann durch eines von zwei Ereignissen entstehen: Der Westen kann sich einfach selbst zerstören, nach einem systemischen finanziellen "Zusammenbruch" und der daraus folgenden wirtschaftlichen Kontraktion. Oder aber ein entscheidender russischer Sieg in der Ukraine könnte ausreichen, um das 'Z-Gericht' [dem Westen] zu servieren.

Sehr interessant - Danke für die Mühe das zu präsentieren .... (oTmB)

NST @, Südthailand, Montag, 05.12.2022, 07:33 vor 509 Tagen @ Weiner 2973 Views

... auch hier in Bangkok passiert einiges ...

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Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Danke, großartig! Hier ein Interview mit Alastair Crooke!

Reffke @, Dienstag, 06.12.2022, 00:24 vor 508 Tagen @ Weiner 2124 Views

bearbeitet von Reffke, Dienstag, 06.12.2022, 00:36

Hallo Weiner und allerseits,

Alastair Crooke war regelmäßig Gast bei RT.com UK!

RT wurde bekanntlich in Europa leider verboten, damit auch die Sendung "Going Undergraund".
RT hat die Sendung nun verlegt und so gibt es diese Sendung wieder, wenn auch auf Umwegen:
Alastair Crooke: Europe a total vassal of the US, destroying itself over Ukraine-Russia war!
https://youtu.be/EKuZS5sCjy0

LG Reffke

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Die Lüge ist wahrer als die Wahrheit, weil die Wahrheit so verlogen ist. André Heller
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==> Fundgrube zur Lage: www.paulcraigroberts.org

Moral ist das letzte, was der Westen anbieten sollte!

FOX-NEWS @, fair and balanced, Montag, 05.12.2022, 07:31 vor 509 Tagen @ Weiner 3188 Views

Seine Stärken waren immer die effiziente Ausübung von Gewalt, um die eigenen Interessen und Vorteile durchzusetzen. Den Respekt im Rest der Welt hat er verloren, als mit dem Moral- und Menschenrechtsgequatsche begonnen wurde, was mMn schon '45 in Ansätzen losging. So verliert man natürlich auch nach innen, weil die linken Zersetzer damit Oberwasser kriegen und jeder Biss verloren geht.

Grüße

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Läuft in Deutschland ...

"Make my...great..." - An der Oberfläche haben wir nichts Anders. Im Hintergrund werden andere Kräfte tätig sein.

Olivia @, Montag, 05.12.2022, 15:41 vor 508 Tagen @ Weiner 2802 Views

Du schätzt meiner Meinung nach das Phänomen "Trump" falsch ein. Die Probleme der USA traten zunächst im ländlichen Bereich auf und bei einfachen Leuten. Diesen ist Trump bekannt durch "The Apprentice". Er kennt diese Leute auch von Jugend auf. Sein Vater soll ihm aufgetragen haben, die "Geldeintreiber" zu begleiten, die Mieten etc. eintreiben mußten. Dann wurde er auf eine Militärschule geschickt wegen "überbordener Energie". Überall "First"... natürlich auch im Sport. Dann Business-Uni für selbständige Unternehmer.... Der symobolisiert für viele US-Amerikaner genau den American Dream. Und das Meme, das dieses alles zusammenfast ist: America first.

Du mußt dir mal einige Reden anhören. Ich kann kaum hinhören.... aber wenn du genau aufpasst, dann arbeitet er mit erstaunlichen Techniken. Das ist gekonnt. Verwendet u.a. Hypno-Techniken, ob bewußt oder als Naturtalent, das sei dahin gestellt. Und der ist KEIN Büchermensch. Der hat Erfahrung in vielen Lebensbereichen.... u.a. dem, was passiert, wenn man "pleite" geht. Seine Pleite und das damit veränderte VERHALTEN seiner Geschäftspartner war wohl eine gute Vorbereitung für das, was später während seiner Präsidentschaft "passierte". Das muss man mental durchstehen können. Der Mann kann aber auch mitreißend reden und zwar ebenfalls SEHR gekonnt. Eine dieser Reden hat seinen Wahlerfolg 2016 begründet. Kannst du dir ja mal anhören, ging durch das Netz.

Sein "rüpelhaftes" Verhalten brachte ihm MASSENHAFT kostenlose PR. Ich gehe also davon aus, dass auch davon ein Teil bewußt in Szene gesetzt wurde.
Im Vergleich zu den Familien, die als GP gehandelt werden, ist er ja ein äußerst armer Schlucker und sehr vulnerabel, was seine Investitionen betrifft. Da muss man sich schon einiges einfallen lassen. Die Masse der Leute, die er anspricht, die mögen es DEFTIG. Die Intellektuellen, die ihn unterstützen, akzeptieren das, weil sie sehen, dass es "funktioniert".

Es geht nicht darum, ob man ihn mag oder nicht, ob er symphatisch ist oder nicht. Schau dir den "netten" Habeck an..... oder den "netten" Biden. Der eine ist komplett inkompetent und der andere der kann nur "Korruption". Da muss man schon sagen, dass bei solchen Vergleichen Trump fast wie eine "Lichtgestalt" wirkt. :-) - Immerhin hat der in seinem Leben auch einige "handfeste" Dinge auf die Beine gestellt.... und nicht nur Gelder "abgegriffen" und "Kinder" betatscht....

Einschätzen kann ich Trump auch nicht. Ich kann nur beobachten und notieren, was mir auffällt. Wäre ich Amerikaner, dann hätte ich ihn gewählt... trotz aller Zweifel, die mir auch geläufig sind.

Denn, wenn man die Alternativen beobachtet, dann gerät man erst Recht in "Verzweiflung".

Im "Hintergrund" sollen kompetente Menschen an Lösungen arbeiten. Hoffen wir es. Hoffen wir, dass in D der rot-grüne-Wahnsinn im Schmutz der Gosse verfaulen wird. Die Menschen begreifen langsam, was es heißt, "nette", "inkompetente", "hübsche Gesichter" zu wählen....., die laut tönen, "sie können das".

--
For entertainment purposes only.

Der Westen, der Russe, der Chinese, der Iraner, ...

Bergamr @, Montag, 05.12.2022, 20:51 vor 508 Tagen @ Weiner 2669 Views

Hallo Weiner,

ganz kurzer Einwand von mir:

Du schreibst sehr treffend von diesem Aufeinanderprall der derzeitigen Mächte.

Ich möchte zu Protokoll geben, daß wir (Das Heilige Deutschland) in dieser Aufzählung gar nicht vorkommen.

Möge sich der Westen mit den Russen streiten, die Chinesen mit dem Westen, die Iraner mit dem Westen, etc. : unser Standpunkt ist doch hier gar nicht vertreten!

In all diesen Diskussionen wird doch gar nicht berücksichtigt, daß wir gar nicht 'deutsch' handeln, sondern nur 'besetzt'!

Was wäre die Welt, wenn es tatsächlich einen dritten Weg gäbe ... und das meine ich überhaupt nicht im Sinne von NS oder Großgermania, sondern ala Mittelmacht im Haushoferschen Sinne ...

Gruß
Bergamr

--
Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...

Das heilige Deutschland

Arbeiter @, Montag, 05.12.2022, 21:38 vor 508 Tagen @ Bergamr 2714 Views

bearbeitet von Arbeiter, Montag, 05.12.2022, 21:44

Danke Bergamr!

Das ist genau was mich an dem "wir" und "Westen" auch immer stört.

Ich bin überzeugt, daß diese Fremdbestimmung der Deutschen auf Sicht von allerspätestens 8 Jahren sein Ende findet, wahrscheinlichviel früher,und wenn Deutsche (wieder) Deutsche führen, dann entsteht daraus ein Konzept, daß den anderen Völkern wirklich was zu bieten hat. Es kann sein es dauert ein paar Jahre, aber es wird glänzen.

Sofern wir diesen Zustand wirklich einmal hatten, seit 104 Jahren sicher nicht mehr.
Für das was hier gemeinhin als "Wir" und "Westen" bezeichnet wird, sehe ich kaum eine Zukunft. Aber für die deutschen und europäischen Völker sehr wohl, sogar eine bedeutsame.

https://dasgelbeforum.net/index.php?id=625991

Das unheilig heilige Deutschland

Weiner, Freitag, 09.12.2022, 17:18 vor 504 Tagen @ Bergamr 2019 Views

Hallo Bergamr -

ich hatte davon geschrieben, dass der Westen erst mal in seinem eigenen Hause kehren muss. Bei mir zählt zum Westen das alte Europa, dazu die USA sowie auch Russland. Diese drei 'sollten' (klugerweise) ein neues Verhätnis zueinander finden. Der Schlüssel dafür liegt in Deutschland. Und entweder Deutschland dreht sich selbst - oder es wird krachend umgedreht.

Ich sage immer, dass das Gesicht der heutigen Welt ein komplett deutsches Gesicht ist. Wir haben über die letzten 300 Jahre immer den Schlüssel in der Hand gehabt, eigentlich schon viel länger. Die Philosphie, Musik, Technik, Wissenschaft, Politik etc. etc. etc., die heute die Welt prägen, kommen zu 80% aus Mitteleuropa. Und die bevorstehenden weltgeschichtlichen Bewegungen werden ebenfalls von hier ausgehen. Selbst 'die Juden', die es ohne das Abendland (als Wirtskörper) gar nicht mehr gäbe, haben hier in D ihre höchste Resonanz und Identität gefunden. Das Jiddische ist dafür ein Indiz, oder die Millionen deutschen Namen von Juden in den USA und anderswo - nicht zuletzt auch der sog. Holocaust ...

Ich bitte daher, Klarheit darüber zu erlangen, was das deutsche Wesen nun sein soll. Sind Bärbock und Habeck etwa keine Deutsche? Sind sie keine echten Deutschen? Was ist das echt Deutsche? Von hier ging nicht nur Gutes aus, sondern auch sehr viel Böses. Und bleiben wir mal unter uns: wie haben wir uns nach der Reformation bis hin zum Jahr 1648 zerfleischt? Was ist mit den Hexenprozessen? Was mit den mittelalterlichen Kämpfen von und mit Kaiser und Papst? Was ist mit den Zerfleischungen, die von den Theoretikern des Kommunismus und des Sozialismus ausgingen - da kennt man nur Marx und Engels, und sagt dann: Ach das waren ja Juden - aber da gibt es hunderte oder gar tausend Tausende rein Deutsche, die dieses Feuer ständig am Brennen hielten bis ins Jahr 1989. Und nach Max Weber ist sogar der Kapitalismus eine deutsche Erfindung (protestantische Wirtschaftsethik etc.).

Auch deswegen habe ich gesagt: erst mal in der eigenen Stube kehren. Denn das, was wir hier tun und entscheiden, wird sich hernach auf die ganze Welt projizieren. Die USA, Russland und China sind nur die Multiplikatoren. Wir sind das Wort, sie das Megaphon. Die Verantwortung liegt zentral bei uns.

Sowohl die chinesischen Kommunisten (unter MAO) wie auch die chinesischen Republikaner (unter Sun YatSen) hatten deutsche Militärberater, die an entscheidender Stelle und in entscheidenden Momenten mitwirkten. Bitte mal den Dankesbrief lesen, den George Washington an von Steuben schrieb - oder mal auf die letzte Schlacht im US-Befreiungskrieg schauen, die auch die "deutsche Schlacht" genannt wird, weil auf beiden Seiten an wichtigen Fronten deutsche Männer kämpften.

Ich möchte nicht mit so schwerer Kost enden, hier ist ein Video, das zeigt, wie die Japaner mental und simulativ (intendierend?) auf Sieg spielen ...

https://www.youtube.com/watch?v=y6hvH6eFXqo

Und hier ist ein LINK zur Geschichte des Fussballs in Japan

https://studeo-ostasiendeutsche.de/japan-themen/japaner-in-deutschland/844-fussball-in-...

Manchmal fällt der Apfel weit vom Stamm.

MfG, Weiner

Was ist so typisch Deutsch .....

NST @, Südthailand, Samstag, 10.12.2022, 06:19 vor 504 Tagen @ Weiner 1899 Views


Ich sage immer, dass das Gesicht der heutigen Welt ein komplett deutsches Gesicht ist. Wir haben über die letzten 300 Jahre immer den Schlüssel in der Hand gehabt, eigentlich schon viel länger. Die Philosphie, Musik, Technik, Wissenschaft, Politik etc. etc. etc., die heute die Welt prägen, kommen zu 80% aus Mitteleuropa. Und die bevorstehenden weltgeschichtlichen Bewegungen werden ebenfalls von hier ausgehen.

Auch deswegen habe ich gesagt: erst mal in der eigenen Stube kehren.

Soweit so gut. Das in der eigenen Stube kehren, sollte man allerdings nicht auf die Gruppe der Deutschen fixieren. Hier ist nur der Hochmut besonders ausgebildet - der Hochmut auf die erbrachten geistigen Leistungen.

Hier Ausschnitte aus einem Text - ca. 100 Jahre alt, deswegen das ein oder andere Wort, nicht mehr geläufig sein wird. Ebenso ist es nicht mehr eine Dampfmaschine ... sondern die Weiterentwicklung ... die man gedanklich ersetzten muss.

Der Kern um den es geht - das Denken, das hier alle so bewundern ... und die daraus erbrachten geistigen Leistungen. Die Ausschnitte stammen aus dem längst verlinkten Buch von G. Grimm.

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Zu finden ab Seite 157 ff.

G.Grimm ein Deutscher vor hundert Jahren - der buddhistische Texte studiert hat - also die Aussagen sind schon 2500 Jahre alt.

Spannen wir noch einen Bogen zu R. Kurzweil und den derzeitigen Wissenschaften, die haben nämlich ähnliches entdeckt - ganz ohne buddhistische Texte. Die haben entdeckt, dass man das Denken - aus ihrer Sicht, simulieren kann, auf Silizium Basis - man nennt das zusammen mit den Algorithmen KI.

Der deutsche Geist - die Vorlage zur KI, die Esoterik dazu, kam über das Britische Empire - Indien - u. die Russin Helena Blavatsky nach UK - dort wurde daraus die Eugenik usw. .... Details sind völlig unwichtig ---- bekannt ist das heute als Transhumanismus.
Das ist die derzeit weltweite Agenda.

Niemand kann sich dem entziehen, es sei denn er macht sich auf seinen eigenen Weg.
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

PLUS ULTRA

Weiner, Samstag, 10.12.2022, 13:05 vor 504 Tagen @ NST 1829 Views

Hallo NST -

ich denke nicht, dass der Deutsche allgemein hochmütig ist, eher hat man ihm in den letzten 70 Jahren ja die Scham beigebracht. Was ich sagte, ist einfach ein Faktum. Jetzt feiert man Weihnachten mit Christbaum und Kerzen, eigentlich weltweit, sogar am Strand, und wenn man nachprüft, woher stammt DIESE spezifische Form der Weihnachtszelebration (nicht mein Favorit ...), dann kommt sie aus dem Elsaß (wo im Übrigen auch die so genannte "französische Küche" wesentlich formuliert wurde). Und ein weltweit verbreitets Weihnachtslied stammt aus dem Alpenraum - und es ist so großer Schmerz mit ihm verbunden. Was aber heute niemand mehr weiß. Weil die Dinge sich ständig wandeln und am Ende sich oft in ihr Gegenteil verkehren.

Du zitierst den Georg Grimm. Ein weiteres Beispiel, wie Abendländer und eben auch Deutsche sich bemüht haben, die gesamte Welt in ihrem eigenen Geist sich abzubilden/nachzubilden/verstehen, vielfach nachdem sie sie zuvor erst zerschlagen haben (Kolonialismus). Es gab eine Phase, vielleicht 1850 bis 1950, da kannte man hier in Europa die alten Schriften der Inder besser als in Indien selbst. Heute ändert es sich wieder, aber ich bin mir nicht sicher darüber. Es gibt extrem hochwertige indologische, sinologische und japanologische Dissertationen gegenwärtig - da kommen zumindest die Inder noch nicht mit. Eher sind zB. die Inder hochmütig, während die Chinesen und Japaner sehr, sehr fleißig und sorgfältig sind.

zu Georg Grimm

https://www.georg-grimm.at/

https://www.die-lehre-des-buddho.de/georg-grimm/kernst%C3%BCck-seines-werkes/

In seinem Buch über den Kreislauf der Wiedergeburten nennt Georg Grimm den Anattā-Gedanken des Buddha die "unerhörteste Entdeckung, die je im ganzen All gemacht worden ist." (Georg Grimm, "Der Samsāro, Die Weltenirrfahrt der Wesen". (Büdingen-Gettenbach 1960, S. 119).

Ich lehne das ab (hab ich hie und da schon angedeutet). Gerade das wäre eine Form von Hochmut: zu behaupten, dass (m)ein!! ICH sich über Jahrtausende hinweg immer wieder als Mensch verkörpern kann, in verschiedenen Individuen/Rollen. Die buddhistischen Gelehrten streiten darüber, ob das ursprüngliche Lehre Buddhas war. Ich sehe diese Sache sehr radikal: keine Wiedergeburt. Auch das so genannte ICH und SELBST wird aufgelöst. Buddha hätte gesagt, damit brauchen wir uns nicht beschäftigen. Das ist die einzig richtige Einstellung. Es können in bestimmten meditativen (oder auch krankhaften) Zuständen gewisse "Impressionen" auftauchen, die man in Richtung Wiedergeburt deuten könnte (und die man dann eben aufarbeiten muss - wer sie nicht hat, und das sind die meisten, muss sich ums dieses Zeugs auch gar nicht kümmern.) Sehr wahrscheinlich handelt es sich dabei um energetische Resonanzen. Denn alles, was jemals geschah, seit dem Urknall, ist auf feiner energetischer Ebene immer noch vorhanden (siehe Photon) und flimmert durchs Universum, bis an dessen Ende ...

Der WEG geht nicht durchs Universum und mit dem Universum - sondern über das Universum hinaus.

PS: Kannst Du mal bitte was zu LOL sagen, wo es downloadbare Bücher gibt. Ist das eine Phishing-Veranstaltung?

Beste Grüße und Wünsche von dem Weiner.

Kurze Antwort ... @Weiner

NST @, Südthailand, Samstag, 10.12.2022, 14:14 vor 504 Tagen @ Weiner 1743 Views


Ich lehne das ab (hab ich hie und da schon angedeutet). Gerade das wäre eine Form von Hochmut: zu behaupten, dass (m)ein!! ICH sich über Jahrtausende hinweg immer wieder als Mensch verkörpern kann, in verschiedenen Individuen/Rollen.

:-) :-) .... es werden selbstverständlich keine ICHs wiedergeboren ..... - das wäre ja Transhumanismus pur!

PS: Kannst Du mal bitte was zu LOL sagen, wo es downloadbare Bücher gibt. Ist das eine Phishing-Veranstaltung?

LOL ... verstehe diese Abkürzung nicht. Suchst du die beste Seite für downloadbare Bücher - entweder beim Russen oder aber viel umfassender auf zlib - Z-Library. Derzeit aber nur noch mit dem Tor Browser erreichbar u. mit einen Bot in Telegram.
Gruss

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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Unterschied Geist - Seele

Bergamr @, Samstag, 10.12.2022, 21:23 vor 503 Tagen @ Weiner 1657 Views

bearbeitet von Bergamr, Samstag, 10.12.2022, 21:36

Hallo Weiner,

ich gebe Dir recht, daß von Deutschem Boden Heiliges und Unheiliges ausgegangen ist.
Und es ist wahr, daß auf Deutschem Boden Schönes und Schreckliches geschehen ist (und noch geschieht!). Aber wo auf der Welt war's, ist's und wird's nicht so sein?

Aber es ist auch wahr, daß es keinen Landstrich auf der Erde gab, der trotz größter Verschiedenheit seiner Stämme von Nord nach Süd, von West nach Ost, sich trotzdem als ein 'Volk' begriffen hat, der dazu keinen Nationalstaat (jedenfalls vor 1871) gebraucht hat, der keinen 'Einen Allmächtig herrschenden König' gebraucht hat, der trotz aller adligen Querelen und Streitereien immer an seinem (eigentlich ohnmächtigen) Kaiser und der 'Reichsidee' festgehalten hat und sich durch diese alle Volksschichten durchdringende Idee daran gebunden hat. Und dazu noch in geographisch äußerst bescheidener Position immer wieder das Waschbrett hergeben mußte, und trotzdem 'Deutschland' geblieben ist. Das ist vielleicht naiv. Und es ist sehr individualistisch. Aber es ist zutiefst empathisch.

Und es lebt vielleicht gar nicht von der Masse. Oder der Summe der Masse. Deutschsein ist vielleicht wie ein Wissen um Land, Leute und Lebendigkeit. Ist ja heute auch verschüttet. Wir leben quasi in der Hoffnung auf den Kyffhäuser.

Deshalb bin ich gerne Deutscher! Und deshalb ist mir auch klar, daß ich von Anderen leicht eins auf die Mütze kriegen kann; Naivität, Individualität und Empathie machen angreifbar.

Ich führe das gerne weiter aus, hab aber jetzt keine Zeit mehr.

Gruß
Bergamr

edit: Geist, deutscher, faustischer, - der große Beeinflusser der restlichen, europäischen, westlichen Kultur
Seele, deutsch, Minne, Romantik, Waldeslust, Wandervogel, ...
Philosophische Betrachtungen dazu: Ludwig Klages et. al.

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Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...

"Sind Bärbock und Habeck etwa keine Deutsche?"

Arbeiter @, Montag, 12.12.2022, 10:07 vor 502 Tagen @ Weiner 1610 Views

Nein, Sie sprechen zwar Deutsch, sind aber durch und durch Deutschhasser, sie haben Ihre eigentliche Heimat wo ganz anders. Das gilt für alle politischen Marionetten in der Führungsebene.
Da musst Du mal etwas tiefer recherchieren. Sie halten die Deutschen wie eine Herde für die internationalen Besatzer.
Was auf deutschem Boden politisch (das Wesentliche) passiert, geht seit mindestens 1918 nicht von den Deutschen aus.

Bestätigung: Zum "deutschen Gesicht" der heutigen Welt gehört auch Professor Wilhelm Schickard, der Erfinder der ersten Rechenmaschine

Mephistopheles, Freitag, 16.12.2022, 10:47 vor 498 Tagen @ Weiner 1325 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 16.12.2022, 10:55

Hallo Bergamr -

ich hatte davon geschrieben, dass der Westen erst mal in seinem eigenen Hause kehren muss. Bei mir zählt zum Westen das alte Europa, dazu die USA sowie auch Russland. Diese drei 'sollten' (klugerweise) ein neues Verhätnis zueinander finden. Der Schlüssel dafür liegt in Deutschland. Und entweder Deutschland dreht sich selbst - oder es wird krachend umgedreht.

Ich sage immer, dass das Gesicht der heutigen Welt ein komplett deutsches Gesicht ist. Wir haben über die letzten 300 Jahre immer den Schlüssel in der Hand gehabt, eigentlich schon viel länger. Die Philosphie, Musik, Technik, Wissenschaft, Politik etc. etc. etc., die heute die Welt prägen, kommen zu 80% aus Mitteleuropa.

Schickard war ein begabter Mechaniker und baute seine Instrumente vielfach selbst – Kepler nannte ihn in einem Brief deshalb auch einen „beidhändigen Philosophen“ (philosophus amphidexios).[2] 1623 baute er die erste Rechenmaschine (von ihm Rechenuhr genannt), um astronomische Rechnungen zu erleichtern. Die Maschine beherrschte das Addieren und Subtrahieren von bis zu sechsstelligen Zahlen, einen „Speicherüberlauf“ signalisierte sie durch das Läuten einer Glocke. Um komplexere Berechnungen (Multiplikation, Division) zu ermöglichen, waren Napiersche Rechenstäbchen (auch Nepersche Stäbchen genannt) in Form von Zylindern – ähnlich den späteren Rechenkästen von Caspar Schott – darauf angebracht, die zur Unterstützung der weiteren Rechenschritte auf der Addiermaschine dienten. Die Konstruktion war bis zum 20. Jahrhundert verloren, und erst 1960 wurde eine funktionierende Replik hergestellt. Hinweise auf die Maschine samt Zeichnungen von Schickard fanden sich im Nachlass von Kepler (Schickard versprach Kepler ein Exemplar, das aber durch Feuer vernichtet wurde)[3] und auch im Nachlass von Schickard selbst.[4] Schickard kannte die Schriften von Napier und war selbst ein früher Vertreter der Verwendung von Logarithmen.

Ab 1624 begann er auf seinen Reisen durch Württemberg als Schulaufseher für die Lateinschulen, das Land neu zu vermessen. Damit ihn dabei andere unterstützen konnten, schrieb er im Jahr 1629 eine Anweisung, wie künstliche Landtafeln zu machen seien. Dabei verwendete er die Methode der geodätischen Triangulation, die einige Jahre zuvor Willebrord Snell erfunden hatte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Schickard

Und die bevorstehenden weltgeschichtlichen Bewegungen werden ebenfalls von hier ausgehen. Selbst 'die Juden', die es ohne das Abendland (als Wirtskörper) gar nicht mehr gäbe, haben hier in D ihre höchste Resonanz und Identität gefunden. Das Jiddische ist dafür ein Indiz, oder die Millionen deutschen Namen von Juden in den USA und anderswo - nicht zuletzt auch der sog. Holocaust ...


Ich bitte daher, Klarheit darüber zu erlangen, was das deutsche Wesen nun sein soll.

Gruß Mephistopheles

Auch wir haben einen Erfinder, John Vincent Atanasoff.

aprilzi @, tiefster Balkan, Freitag, 16.12.2022, 11:35 vor 498 Tagen @ Mephistopheles 1381 Views

Hi,

er soll zu den ersten Erfinder eines modernen Computers gehören.

https://de.wikipedia.org/wiki/Atanasoff-Berry-Computer

Also, wenn man die Voraussetzungen hat, dann können auch andere sich auszeichnen, aber wenn man durch 500 Jahre islamische Kolonisation in den Untergrund gestampft wird, kommt da wenig raus. Und das ist ja wohl die Zukunft des Westens. Islam long und die Juden werden uns regieren.

Gruß

Entscheidend ist IMO...

sensortimecom ⌂ @, Montag, 05.12.2022, 21:46 vor 508 Tagen @ Weiner 2616 Views

bearbeitet von sensortimecom, Montag, 05.12.2022, 21:57

... ob in den Vereinten Nationen (!) die LGBTQIA- und Chaos-Nihilisten tonangebend werden oder deren Gegner.

Das ist deshalb entscheidend, weil die Charta der Menschenrechte dort fixiert worden ist, und sich die westlichen Höchst-Richter danach orientieren. Und, ob man es wahrhaben will oder nicht, auch die westliche Politik und die Mainstream-Medien tun das. Sie haben furchtbare Angst vor irgend einem Gerichtsurteil, das ihnen eine Verletzung der Menschenrechte (selbst wenn die juristische Herleitung und Text-Auslegung dafür noch so absurd sein mag) vorwerfen könnte.

Wie ich schon mal gepostet hab: Es existiert die "Neue Teilung", und noch ist nicht sicher, welche Seite obsiegen wird.

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