... zu dem fett markierten Satz in meinem vorangehenden Beitrag:

https://nationalinterest.org/feature/the-interview-henry-kissinger-13615

Heilbrunn: And do you think they’re pushing for a more Sinocentric world, or can they be integrated into some sort of Westphalian framework, as you outlined in your most recent book, World Order?

Kissinger: That’s the challenge. That’s the open question. It’s our task.

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Auch Brzezinski ist am Ende zur Einsicht gekommen:

https://www.the-american-interest.com/2016/04/17/toward-a-global-realignment/

For the United States, that will require patient persistence in forging cooperative relationships with some new partners (particularly Russia and China)

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Die Liste liesse sich fortsetzen, auch mit Zitaten aus der russischen und chinesischen Sphäre, doch wird man diese Empfehlungen im Westen nicht begreifen und beachten.

bevor es wieder mal alle nicht bemerken, hebe ich den wichtigsten Teil von @Weiner`s Aussage hervor

welchen Fehler wird Russland machen?

Wenn das Chaos in Europa ein kritisches Ausmaß erreicht hat *) und in den USA (scheinbar) ein Bürgerkrieg herrscht,

Das kann nur 2erlei bedeuten und beides ist richtig: "Scheinbar" deswegen, weil die US-Bürger gar nicht mehr in der Lage sind, Krieg zu führen. Das können sie seit dem Sezessionskrieg nicht mehr. Das einzige, was die USA noch können, ist ihre ungeheure waffentechnische Überlegenheit ins Spiel zu bringen. Wenn die USA noch kriegsfähig wären, dann hätten sie im Vietnamkrieg binnen eines halben Jahres haushimmelhoch gewonnen. Haben sie aber nicht, sondern sie sind schmählich abgehauen. Aber diese Zeichen an der Wand hat niemand gesehen. Jetzt sind wir in einem Status, in dem niemand mehr Krieg führen kann. Die letzten, die noch Krieg führen konnten, waren die Deutschen und die Russen in WKII ==> die Chinesen in ihrer Revolution ==> die Nordkoreaner.

Derzeit kann niemand mehr Krieg führen, nicht die Chinesen und auch die Russen nicht; obwohl der Beweis noch aussteht. Krieg führen zu können, bedeutet, gegen eine Überlegenheit - nicht eine erdrückende Überlegenheit von 50:1 wie in WK II - so lange auszuhalten, bis dem Gegner die Ressourcen ausgehen. Deswegen gewinnen in Kriegen immer die, die am längsten aushalten. Gegen eine erdrückende Überlegenheit kann man nur ehrenvoll verlieren. Eine Schande für die Nachfahren, dass sie die ehrenvolle Niederlage vergessen haben oder sogar leugnen. Diese Schande wird ihnen noch auf die Füße fallen.

Zweitens bedeutet "scheinbar", dass gar kein Krieg herrscht, sondern nur erstens von den Medien herbeigesehnt und dann herbeifabuliert wird. Vom Sessel der Fernsehcoach aus kaqnn man nun einmal keinen Krieg führen, auch keinen Bürgerkrieg. Die Römer konnten auch zu Zeiten eines Pompejus, der scheinbar die Armeen des Senats führte und eines Cäsar, der scheinbar die Armeen der Popularen, heute würde man sagen, Sozialdemokraten und Grüne, keinen Krieg mehr führen. Die beiden führten auch nur scheinbar die innenpolitischen Gegner gegeneinander und es war nur scheinbar ein Bürgerkrieg; in Wirklichkeit kämpfte jeder für sich. Dasselbe vermute ich für die USA. Nixa Kampf der Republikaner gegen Demokraten, sondern es werden Führer entstehen, die für sich kämpfen und die gesamte Politik als Weibergedöns betrachten.

Das sind die beiden Ansätze, die sich aus "scheinbarer Bürgerkrieg" ergeben und beide sind richtig.

Pompejus hätte genau so wenig die Politik des Senats durchgeführt, wenn er gewonnen hätte, wie Caesar die Poliik der Popularen. Das einzige, was den Römern blieb nach dem Sieg Cäsars und des Augustus waren Brot und Spiele.

Dass iemand mehr Krieg führen kann, ist auch der eigentliche (verschwiegene) Grund, dass wir so lange keinen mehr hatten. Die Nachfahren werden es bitter büßen müssen.

wird Russland in Versuchung geraten, in Europa einzugreifen. Dazu müsste es sich vorher mindestens mit den Chinesen gründlichst absprechen, und mit ein paar anderen auch. Wird es aber wohl nicht tun, vielleicht auch reingelegt werden.

Russland wird nicht in Versuchung geraten, sondern Russlans kann sich einfach nicht (mehr)heraushalten. Das ist doch das Einzige, was die Politik Putins seit mehreren Jahrzehten und bisher mit Erfolg, versucht: Russland herauszuhalten. Gott gnade den Russen, wenn sie es nicht mehr schaffen.

*) niedere Ölpreise etc. könnte Russland verkraften, aber ein längerer und tiefer Einbruch in der wirtschaftlichen Aktivität Europas (und der ist aktuell auf dem Plan) würde Russland an seine Grenzen bringen. Die wirtschaftliche und finanzielle Verflechtung mit Europa ist zu eng. Russland ist außerdem innenpolitisch zu instabil und kann sich neue (Ersatz-) Märkte nicht so schnell erschließen. Russland ist latent in vielen Bereichen Konkurrent zu China. Ich habe die aktuelle Situation zwischen den beiden Staaten, übertreibend, mit einem "Hitler-Stalin-Pakt" beschrieben.

Gruß Mephistopheles