..."und die Stadt Berlin hat es immer noch nicht verstanden, dass wir ein Rechtsstaat sind" ;)

stocksorcerer @, Samstag, 29.08.2020, 22:22 vor 1345 Tagen 7608 Views

Naja, es wird der Stadt Berlin ja von der Bundespolitik auch nicht vorgelebt, mag ich sprechen. Aber die Statements von Markus Haintz sind schon geil und seine Darstellung trifft den Kern zu 100 Prozent. Wer sich also fragt, was da heute am frühen Nachmittag los war, hier die perfekte Einleitung.

https://www.youtube.com/watch?v=gsUFlvAk9T0

Gruß
stocksorcerer

Dieses Video ist bombastisch und vermittelt den richtigen Eindruck von der Corona-Demo (oT)

Yellow++ @, Samstag, 29.08.2020, 22:27 vor 1345 Tagen @ stocksorcerer 4626 Views

3000 gewaltbereite Polizisten stellen sich gegen das Volk

D-Marker @, Samstag, 29.08.2020, 23:55 vor 1345 Tagen @ Yellow++ 4289 Views

Selbst nachdenken.

LG
D-Marker

Schön, dass es am Ende doch so friedlich abläuft!

Ashitaka @, Sonntag, 30.08.2020, 01:47 vor 1345 Tagen @ Yellow++ 3948 Views

bearbeitet von Ashitaka, Sonntag, 30.08.2020, 01:58

Sie haben die Helme abgenommen. Umarmungen mit der Polizei. Verteilen Wasser an die Demonstranten und machen Handshake. Es hätte alles schlimmer kommen können. Ein äußerst angespannter Tag für alle Beamten und an den Fronten stehenden Demonstranten.

Ich habe mit deutlich mehr Gewaltausschreitungen und Bereitschaft der Polizei hart durchzugreifen gerechnet. Schön, dass die Medien nur wenige Bilder im Kasten haben, um die teilnehmenden Corona-Kritiker aus allen Landesteilen danach Tagelang als gewaltbereite, rechte Irre über einen Kamm zu scherren. Ich habe nämlich mit solch einer politisch in Auftrag gegebenen Produktion gerechnet.

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Vor-Ort Eindruck

tar ⌂ @, Gehinnom, Samstag, 29.08.2020, 23:44 vor 1345 Tagen @ stocksorcerer 4913 Views

bearbeitet von tar, Samstag, 29.08.2020, 23:50

Hallo,

zunächst mal dürften die genannten Zahlen in etwa stimmen, wenn ich das so grob überschlage:

- an der Siegessäule waren etwa 10.000 Leute (14 Uhr wesentlich mehr, dann verteilter und gegen 17 Uhr wurde die Hälfte der Leute vor der Bühne weggeschickt, damit die Veranstaltung nicht abgebrochen wird)
- auf der Str. des 17. Juni bis ca. 300 m vor dem Brandenburger Tor etwa 10-15 Personen pro Meter (auf der Straße nicht dichtgedrängt, sondern Abstände und Lücken - dafür auf den Fußwegen ständiger Betrieb), d.h. rund 21.000 Menschen
- weitere Personen am Brandenburger Tor, im Tiergarten und den anderen Straßen von der Siegessäule ausgehend verteilt - sowie in der sonstigen Umgebung: grob geschätzt 5.000-10.000 und ggf. mehr

Also gehe ich mal grob von 40.000-45.000 Personen aus.

Eine konkrete Zahl lässt sich außerdem auch deswegen schwer festmachen, weil der (zwischendurch aufgelöste und dann wohl auch zur Siegessäule gehende) Zug für uns an der Bühne nicht ersichtlich war und es ja noch einige Parallelveranstaltungen gab. So waren wir gegen 12:30 Uhr kurz am Reichstag, wo eine mir dubios erscheinende Demo eines "Reichsbürger-Wüterichs" mit ca. 200-300 Leuten und vielen Schwarz-Weiß-Roten Fahnen stattfand. Diese wurden aber überwiegend von Älteren getragen (ich vermute Bezüge zur Reichsverfassung), darunter Omas, die kaum laufen konnten, aber die Fahne trugen.

An der Querdenker-Demo war dann im Grunde alles vertreten, auch viele esoterische Spinner, aber im Schnitt "normale" Leute, Familien und viele Ältere, aber auch jüngere - nur eines nicht: offenkundig Linke oder Rechte. Man konnte zudem regelmäßig Weed riechen. Die meiste Stimmung machte - wie üblich - eine Gruppe Holländer, die dann aber auch recht schnell wieder verschwunden war.

Dann hat sich der Auftakt um 90-120 Minuten von 14 Uhr auf 15:30/16 Uhr verschoben, weil die Leute der Bitte, sich großflächlig aufzuteilen, nur sehr zögerlich nachkamen. Wir standen/saßen aus Bühnensicht etwas links - ca. 100 Meter von der Bühne entfernt und ca. 50 Meter vor der Siegessäule. D.h. wir hatten eine relativ gute Sicht auf die Bühne und einen nebendran aufgebauten Screen. Es war alles sehr gut verständlich.

Die Rede von Kennedy fand ich sehr gut, wenn auch relativ kurz. Er verwies im Wesentlichen darauf, dass er hier keine Nazis sieht, von dem er gewarnt worden sei, sondern eine Bastion gegen den Totalitarismus, für die Berlin schon zu Zeiten seines Onkels JFK stand. Dann warnte er noch vor der Macht von Pharmakonzernen, die sich mit korrupten Regierungen gegen die Interessen der Bürger stellen.

Interessant fand ich noch die Rede eines Grünen Flensburger Lokalpolitikers, der die parteiinternen Querelen beschrieb, durch die er mit seiner sachlichen Argumentation gegen den Corona-Irrsinn auf taube Ohren stieß.

Den Rest fand ich jetzt nicht überaus erwähnenswert - war aber langsam auch anstrengend geworden: die Sonne glühte auf den Kopf, die Füße schmerzten und das Sitzen auf dem Asphalt war auch nicht gerade angenehm. Die 2 Stunden Verzögerung trugen ihr Übriges bei. Auf dem Rückweg sahen wir noch eine kleine 20-Mann-Antifa-Demo ("Gegen Nazis"), die hinter einer Polizeitruppe stand. Wirkte schon recht lächerlich.

Nach einer Currywurst mit Pommes ging es dann wieder heimwärts, wo ich vor ca. 30 Minuten angekommen bin.

Achso, nebenbei lief noch Billy Six an mir vorbei, dem ich spontan für seine Arbeit gedankt habe.

--
Gruß!™

Time is the school in which we learn,
Time is the fire in which we burn.


BTC: 12aiXGLhHJVETnmGTLbKtAzJNwqh6h6HN4

Wenn das damals 65.000 Menschen waren.

nereus @, Sonntag, 30.08.2020, 11:30 vor 1344 Tagen @ tar 3422 Views

Konzert gegen Rechts nach den Protesten in Chemnitz im Jahr 2018.
Das waren die Zahlenangaben der Mainstream-Presse

[image]

Quelle: https://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Wir-sind-mehr-Konzert-in-Chemni...

Wie viele Menschen haben sich dann hier versammelt?

[image]

Quelle: https://twitter.com/TeamKenFM/status/1299819356717748229?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcam...


Tut mir leid, @tar.
Die von Dir geschätzten 40 bis 45.000 kann man sicher vergessen.
Man beachte die Strecke von der Siegessäule bis zum Brandenburger Tor.

Da Bild hat zwar eine schlechte Auflösung, aber im sichtbaren Bereich dürfen wir von mindestens der dreifachen Anzahl ausgehen, so das ich die Menschenmenge auf dem zweiten Bild zwischen 170 und 200.000 einschätzen wurde.
Was sich da in Nebenstraßen und Parkbereich abspielte, kann auf diese Weise natürlich nicht erhellt werden.

Kann der Veranstalter nicht einmal eine Drohne über das Meer der Versammelten hinweg fliegen lassen, damit die albernen Zahlendiskussionen auf Realität abgeklopft werden können. [[hae]]

mfG
nereus

Beachte die leeren Flächen, die Abstände und Lücken

tar ⌂ @, Gehinnom, Sonntag, 30.08.2020, 13:09 vor 1344 Tagen @ nereus 2890 Views

Ich weiß wirklich nicht, wie man auf derart hohe Zahlen kommt.

Das Bild von der Siegessäule stammt von etwa 14 Uhr, nachdem alle ab 13 Uhr vom Brandenburger Tor kommend die Straße des 17. Juni zur Säule geströmt sind. Zu dem Zeitpunkt konnten wir noch ganz bequem um die Säule laufen (die Straße um 3/4 der Säule war da faktisch halbleer, du hättest da bequem mit einem LKW durchfahren können). Gegen 14 Uhr waren dann alle da, wie auf dem Bild zu sehen. Schau dir dabei mal die ganzen Lücken an. Ganz im Gegensatz zu Love-Parades, Konzerten und dem Bild der Chemnitzer Demo konnten/durften die Leute nicht so dicht stehen.

Die Straße des 17. Juni ist von der Säule zum Brandenburger Tor etwa 2 Kilometer lang. Daher meine Schätzung von ca. 21.000 Personen gegen 17:30 Uhr auf eben dieser Straße. Du kannst von mir aus gerne auf die von mir insgesamt geschätzen 45.000 noch 10.000 draufknallen und kommst dennoch nicht auf die "Hunderttausenden". Das ist doch abstrus.

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Gruß!™

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Was spielt das für eine Rolle ...

NST @, Südthailand, Sonntag, 30.08.2020, 13:37 vor 1344 Tagen @ tar 2978 Views

bearbeitet von NST, Sonntag, 30.08.2020, 14:16

Ich weiß wirklich nicht, wie man auf derart hohe Zahlen kommt.

.... auch wenn es 300.000 waren oder 500.000 - damals gegen den NATO Doppelbeschluss in Bonn auf dem Hofgarten - waren es 300.000 und niemand stritt wegen der Anzahl der Teilnehmer.

Geändert hatte es nichts .... die Raketen wurden stationiert - und heute ändert es auch nichts, am weiteren Ablauf.

Was ich auf den wenigen Bildern sah, die ich mir anschaute, waren grinsende Gesichter des Ballweg Veranstalters und jede Menge Babyboomer .... die gekommen waren, damit alles so bleibt, wie es nie gewesen war. Sie sind einfach die Opfer dieses Staates, des versprochenen Sozialstaates. Den Sozialismus haben sie bekommen, jetzt wo er da ist, wollen sie ihn nicht.

Niemand der ernsthaft an Alternativen gearbeitet hat, muss heute demonstrieren. Sogar in Deutschland kann man sich Räume schaffen, die für Sozialisten gesperrt sind. Unzufrieden mit der Regierung - was genau ist das?

Seit wann ist eine Regierung für meine Zufriedenheit zuständig .... auf so eine Idee käme ich gar nicht. Ich will deren Zuständigkeit so klein wie nur möglich halten und mich deshalb allem entziehen, wobei eine Regierung ihre Finger im Spiel hat.
Die oberste Priorität ist dabei, sehr geringe Steuern und so geringe Abhängigkeit wie überhaupt möglich.

Jene die dort demonstriert haben, haben ein ganz anderes Weltbild - da sind wir Welten auseinander. Dass ein Kennedy Ableger auf der Demo war, ist kein Grund zur Euphorie, sondern sollte ein Grund sein sich ins stille Kämmerlein zurückzuziehen zum Nachdenken, was da schief gelaufen sein könnte.
Gruss

PS: Fazit von Otto Lidenbrock: Insgesamt bin ich von der Veranstaltung ein wenig enttäuscht, vor allem, weil ich doch mit deutlich mehr Zuspruch gerechnet hatte. Den Veranstaltern möchte ich dennoch ein großes Kompliment aussprechen, weil die Organisation wirklich bemerkenswert professionell war und man die ganze Sache - das Volk bis zum Ende im Griff hatte. (leicht abgeändert von mir)

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

"Jede Menge Babyboomer .... die gekommen waren, damit alles so bleibt, wie es nie gewesen war."

InflationDeflation, Sonntag, 30.08.2020, 15:33 vor 1344 Tagen @ NST 2944 Views

"Was ich auf den wenigen Bildern sah, die ich mir anschaute, waren grinsende Gesichter des Ballweg Veranstalters und jede Menge Babyboomer .... die gekommen waren, damit alles so bleibt, wie es nie gewesen war. Sie sind einfach die Opfer dieses Staates, des versprochenen Sozialstaates. Den Sozialismus haben sie bekommen, jetzt wo er da ist, wollen sie ihn nicht."

- Das ist auch meine Wahrnehmung. Ein jeder verfolgt seine eigenen Interessen und nun ist es für manche Gruppen Zeit, den Status Quo zu verteidigen bzw. zu deren Gunsten zu gestalten...

"Niemand der ernsthaft an Alternativen gearbeitet hat, muss heute demonstrieren. Sogar in Deutschland kann man sich Räume schaffen, die für Sozialisten gesperrt sind. Unzufrieden mit der Regierung - was genau ist das?"

- So ist es, aber dies erfordert Eigenverantwortung und Zeit über seine eigenen Meilensteine nach zu denken. Nach 8h Arbeit, Haushalt, Familie, möchte man aber gerne die restliche Zeit mit ein wenig Spaß und Ablenkung verbringen...

"Seit wann ist eine Regierung für meine Zufriedenheit zuständig .... auf so eine Idee käme ich gar nicht. Ich will deren Zuständigkeit so klein wie nur möglich halten und mich deshalb allem entziehen, wobei eine Regierung ihre Finger im Spiel hat.
Die oberste Priorität ist dabei, sehr geringe Steuern und so geringe Abhängigkeit wie überhaupt möglich."

- Leider ist oftmals die eigene Zufriedenheit von Außen abhängig. Sehe die Aufgabe aber auch darin die Zuständigkeit der Regierung auf das eigene Leben so gering wie möglich zu halten und wie du es sagst so wenig wie möglich Steuern zahlen und geringe Abhängigkeiten zu haben.

Ein Umbruch findet statt wenn er von Oben lanziert wird und dann wird er auch in dessen Ziel münden...

Diese Formulierung fand ich auch absolut genial

Mephistopheles, Sonntag, 30.08.2020, 16:26 vor 1344 Tagen @ InflationDeflation 2761 Views

und als Erklärungsnasatz für die vergangenen großen und die kommenden (!) Revolutionen ziemlich ausreichend.

Aber, bis wir so weit sind, muss noch viel Blut die Flüsse hinunterfließen.

Gruß Mephistopheles

"Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen? Die wenigen, die was davon erkannt, ... hat man von je gekreuzigt und verbrannt." (Goethe)

Avicenna @, Sonntag, 30.08.2020, 21:32 vor 1344 Tagen @ Mephistopheles 2447 Views

So ist es.

Die allermeisten Menschen haben verlernt, dass ihr langfristiges Wohlergehen davon abhängt, dass sie selbst Verantwortung für sich und die Gesellschaft übernehmen. Diese Fehlentwicklung hatte Wolfgang Herles vom ZDF vor Jahren auf den Punkt gebracht, indem er schrieb, dass in der allgemeinen Verblödung inzwischen auch die Verblöder selbst von der Verblödung befallen sind.

@bürgermeister kommentierte soeben, "@Prophet hat schon geschrieben, dass hier im gelben die Leute erschreckend ahnungslos sind. Daran sollen wir arbeiten."

Das ist zwar wünschenswert, aber sehr schwierig, weil bei jedem klaren Wort, das der Aufklärung nicht nur dient, sondern das die effiziente Aufklärung sogar zwingend erfordert, viele glückliche Sklaven aufschreien, weil sie die Wahrheit nicht ertragen können oder wollen. Tempranillo ist vor diesem Hintergrund ein Opfer und ein beklagenswerter Verlust der von @bürgermeister gewünschten Aufklärungsarbeit. Leider hat nicht jeder, der noch einen klaren Verstand besitzt, gleichzeitig auch das kommunikative Talent, diese Gratwanderung erfolgreicher Aufklärung zu meistern, ohne sogleich von den glücklichen Sklaven wie "von je gekreuzigt und verbrannt" (Goethe, Faust I) zu werden.

Wenn, wie @Prophet und @bürgermeister feststellen, "hier im gelben die Leute erschreckend ahnungslos sind", könnte vielleicht zuerst damit begonnen werden, der Verblödung und dem Niveauverlust im Forum entgegenzutreten - mit sofortigem Hinweis des nicht so ahnungslosen Teils der DGF-Gemeinschaft an jedem Troll und Laberkasper in den eigenen Reihen, was vereinzelt, aber viel zu selten durchaus zu beobachten ist.

@Mephistopheles hat Recht: "bis wir so weit sind, muss noch viel Blut die Flüsse hinunterfließen."

Grüsse
Avicenna

--
"Niemand ist mehr Sklave als der, der sich für frei hält, ohne es zu sein" (Johann Wolfgang von Goethe, 1809)

Damals hatten wir aber noch keine Demokratie. Da konnte ein hoher politischer Beamter wie Goethe so etwa äußern, ohne Nachteile befürchten zu müssen. In einer Demokratie undenkbar.

Mephistopheles, Sonntag, 30.08.2020, 22:17 vor 1344 Tagen @ Avicenna 2346 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 30.08.2020, 22:23

So ist es.

Die allermeisten Menschen haben verlernt, dass ihr langfristiges Wohlergehen davon abhängt, dass sie selbst Verantwortung für sich und die Gesellschaft übernehmen.

Beinahe hätte ich gesagt, das geht in einer Demokratie nicht, weil in einer Demokratie niemand Verantwortung für sich und die Gesellschaft übernehmen kann, aber das wäre nicht ganz richtig.

In Wirklichkeit ist der Grund: Das können Proleten nicht und niemals mangels Eigentum. Wie Hilaire Belloc sagt: Wir werden nicht umhin kommen, wenn wir nicht das Institut des Eigentums einführen, das Institut der Sklaverei wieder einzuführen. (Hilaire Belloc spielte mit diesem Zitat an auf das Mittelalter und die Zünfte, wo über 80% der Wirtschaftenden Eigentümer ihrer Produktionsmittel waren. Diejenigen, die keinen Bauernhof oder keine Werkstatt mit Meisterbrief hatten, kamen unter bei den Klöstern, entweder als Mönche oder Nonnen oder als Helfer.)

Diese Fehlentwicklung hatte Wolfgang Herles vom ZDF vor Jahren auf den Punkt gebracht, indem er schrieb, dass in der allgemeinen Verblödung inzwischen auch die Verblöder selbst von der Verblödung befallen sind.

Das ist die unausweichliche Folge der Abschottung und der Unterbindung gegenteiliger Meinungen. Am Schluss glauben die Trompeten ihre Propagandamärchen selber, weil sie niemals Widerspruch erfahren.

@bürgermeister kommentierte soeben, "@Prophet hat schon geschrieben, dass hier im gelben die Leute erschreckend ahnungslos sind. Daran sollen wir arbeiten."

Das ist zwar wünschenswert, aber sehr schwierig, weil bei jedem klaren Wort, das der Aufklärung nicht nur dient, sondern das die effiziente Aufklärung sogar zwingend erfordert, viele glückliche Sklaven aufschreien, weil sie die Wahrheit nicht ertragen können oder wollen. Tempranillo ist vor diesem Hintergrund ein Opfer und ein beklagenswerter Verlust der von @bürgermeister gewünschten Aufklärungsarbeit.

QTemopranillo hat sich leider, aus welchen Gründen auch immer, selbst ausmamövriert.

Leider hat nicht jeder, der noch einen klaren Verstand besitzt, gleichzeitig auch das kommunikative Talent, diese Gratwanderung erfolgreicher Aufklärung zu meistern, ohne sogleich von den glücklichen Sklaven wie "von je gekreuzigt und verbrannt" (Goethe, Faust I) zu werden.

Wenn, wie @Prophet und @bürgermeister feststellen, "hier im gelben die Leute erschreckend ahnungslos sind", könnte vielleicht zuerst damit begonnen werden, der Verblödung und dem Niveauverlust im Forum entgegenzutreten - mit sofortigem Hinweis des nicht so ahnungslosen Teils der DGF-Gemeinschaft an jedem Troll und Laberkasper in den eigenen Reihen, was vereinzelt, aber viel zu selten durchaus zu beobachten ist.

@Mephistopheles hat Recht: "bis wir so weit sind, muss noch viel Blut die Flüsse hinunterfließen."

Das mit dem Blut ist wörtlich gemeint. Die Geschichte kennt da keine Gnade, bzw. es ist in der gesamten bekannten Geschichte niemals eine Zeit bekannt, in der solch eine Fehlentwicklung, die wir in den letzten Jahrzehnten erlebt haben, die meisten nicht sehen wollen (das kommt extrem verschlimmernd hinzu), ohne Blutvergießen abgelaufen sind.

Grüsse
Avicenna

Gruß Mephistopheles

Nur Hunger und Blutverlust werden die vermeintlich glücklichen Sklaven wieder an die Fähigkeit selbständigen Denkens heranführen.

Avicenna @, Montag, 31.08.2020, 00:14 vor 1344 Tagen @ Mephistopheles 2336 Views

Vielen Dank, @Mephistopheles, für Deine Antwort, die gleichzeitig ein mustergültiges Beispiel ist, wie eine Diskussion im Forum gehen sollte. Dieses Hingerotze verbaler Ergüsse mancher Schreiber ist in der Tat schwer erträglich. Wer sich die Mühe der Darlegung seiner Gedanken nicht unterziehen will, sollte aus Respekt vor der DGF-Gemeinschaft besser schweigen.

Du weist zu Recht darauf hin, man vergesse heute zu leicht, dass Goethe zu seiner Zeit mehr sagen durfte, als heute der persönlichen Gesundheit und bürgerlichen Existenz bekömmlich ist. Das ist wohl wahr; dennoch ist Schweigen nicht wirklich eine Alternative.

Immerhin beginnt Blut nun tatsächlich langsam auf den Strassen zu fliessen. Bei mir bemerken immer mehr Leute, dass die Gesellschaft in ein Gemetzel läuft: Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind hier die Waffenverkäufe um 72 Prozent gestiegen, wobei Erstkäufer einen wesentlichen Prozentsatz dieses Anstiegs ausmachen, wie die National Sports Shooting Foundation berichtete. Fast 5 Millionen US-Amerikaner haben 2020 zum allerersten Mal eine Schusswaffe gekauft! Das sind Zahlen, die tektonische Verschiebungen der Zukunftserwartungen in der Gesellschaft aufzeigen.

In einer öffentlichen Debatte in der Memorial Hall, London, am 5. Mai 1911 sagte Hilaire Belloc [1]:

"That the unreality of the Collectivist ideal is apparent from the fact that contemporary Collectivist effort is leading, not to Collectivism, but to the Servile State."

"Die Unwirklichkeit des kollektivistischen Ideals ist aus der Tatsache ersichtlich, dass die gegenwärtige kollektivistische Anstrengung nicht zum Kollektivismus, sondern zum Sklavenstaat führt."

Es ist interessant zu beobachten, wie das WEF mit einem "grossen Reset" neuerdings den Kapitalismus mit dem Sozialismus verschmelzen will und die Leute mit einem bedingungslosen Grundeinkommen zu ködern versucht. Das wird die Eigenverantwortung der Menschen, die derart abgefüttert werden, weiter schwächen. So wiederholt sich die Geschichte in immer wieder anderen Facetten.

Nur Hunger und Blutverlust werden die vermeintlich glücklichen Sklaven wieder an die Fähigkeit selbständigen Denkens heranführen.

Herzlichst
Avicenna

1 The South West London Federation of the Independent Labour Party: Socialism and the Servile State. A Debate between Hilaire Belloc and J. Ramsay MacDonald, MP. Manchester: The National Labour Press, 1911, S. 17.

--
"Niemand ist mehr Sklave als der, der sich für frei hält, ohne es zu sein" (Johann Wolfgang von Goethe, 1809)

Das Kreuzigen und Verbrennen scheint Dir auch nicht ganz fremd zu sein

Miesepeter @, Montag, 31.08.2020, 00:54 vor 1344 Tagen @ Avicenna 2238 Views

bearbeitet von Miesepeter, Montag, 31.08.2020, 00:59

Die allermeisten Menschen haben verlernt, dass ihr langfristiges Wohlergehen davon abhängt, dass sie selbst Verantwortung für sich und die Gesellschaft übernehmen.

Diesem hier kann man den Vorwurf nicht unterjubeln: Niemand der ernsthaft an Alternativen gearbeitet hat, muss heute demonstrieren.

Diese Fehlentwicklung hatte Wolfgang Herles vom ZDF vor Jahren auf den Punkt gebracht, indem er schrieb, dass in der allgemeinen Verblödung inzwischen auch die Verblöder selbst von der Verblödung befallen sind.

In jeder Gesellschaft gibt es ein paar wenige Gestalter, welche die Zusammenhänge verstehen, und eine Menge Nachplapperer, Gläubige und Sykophanten, welche voller Überzeugung als Verbreiter aufgetragener Botschaften agieren. Oder, um in Deinem Terminus zu bleiben: Die Verblöder waren schon immer, bis auf wenige Ausnahmen, verblödet.


Das ist zwar wünschenswert, aber sehr schwierig, weil bei jedem klaren Wort, das der Aufklärung nicht nur dient, sondern das die effiziente Aufklärung sogar zwingend erfordert, viele glückliche Sklaven aufschreien, weil sie die Wahrheit nicht ertragen können oder wollen. Tempranillo ist vor diesem Hintergrund ein Opfer und ein beklagenswerter Verlust der von @bürgermeister gewünschten Aufklärungsarbeit.

Tempranillo war ein Aufklärer für diejenigen, deren Weltanschauung auf der Idee beruht, dass Gesellschaften in nationalen oder völkischen Einheiten organisiert sein sollten, und dass insbesondere die deutsche Gesellschaft von anderen nationalen oder transnationalen Einheiten unabhängig sein sollte. Dann klärte er darüber auf, dass und wie sehr dies heute nicht der Fall ist.

Für Leute mit einer anderen Weltanschauung, zb derjenigen, dass nationale Gesellschaften ein überholtes Konstrukt darstellen, wäre er damit kein Aufklärer, sondern wohl eher ein Verklärer des Gestrigen. Für andere wiederum, welche in ihrem Denken die Abschaffung des Staates an sich und die Rückkehr zu Stammesgesellschaften als folgerichtige Entwicklungsform erkannt zu haben meinen, wäre er vermutlich eher ein Snake-Oil-Salesman und nur ein weiterer Apologet der immer neuen Versklavung denn ein Aufklärer. Eine Anderer mag sich ganz auf sein eigenens Leben und seine Entscheidungen konzentrieren, und der Aufklärung über nationale Verhältnisse des einen oder des anderen Staates nichts abgewinnen können. Das sollte zeigen, dass es sehr unterschiedliche Ansichten darüber geben kann, was "Aufklärung" im speziellen bedeutet und welche Gewichtigkeit ihr im einzelnen zuzumessen sei.

Tempranillo hat unzweifelhaft durch seine vielen Zitate zeitgenössischer französischer Kommentatoren ein unterrepräsentierte Sichtweise ins Forum gebracht, ganz unabhängig davon, ob dies nun aufklärerische oder verklärerische Aspekte beinhaltete, war es einzigartig, interessant und bereichernd. Seine Sperrung hatte Gründe, die man nachlesen kann, man kann sie teilen oder nicht, aber er war ganz sicher kein Opfer "glücklicher Sklaven", die aufschreien, "weil sie die Wahrheit nicht ertragen können".

Ich entnehme allerdings Deinen obigen Worten, dass Du womöglich alle, welche die Unabhängigkeit eines deutschen Nationalstaatswesens nicht als eine für sich anstrebenswerte Zielsetzung ansehen, und das auch offenkundig machen würden, als "glückliche Sklaven, welche die Wahrheit nicht ertragen können" ansiehst? So definiert, wäre das Etikett der "glücklichen Sklaven" natürlich breit anwendbar.


Wenn, wie @Prophet und @bürgermeister feststellen, "hier im gelben die Leute erschreckend ahnungslos sind", könnte vielleicht zuerst damit begonnen werden, der Verblödung und dem Niveauverlust im Forum entgegenzutreten

Da ich von@Prophet direkt angesprochen war, erlaube ich mir, darauf hinzuweisen, dass der Bürgermeister dem Prophet die Worte ein wenig im Munde verdreht, dieser äusserte die Auffassung, dass heutzutage reddit, Telegram und Bitchute und Lbry näher am Puls der Zeit sind als das DGF (und dass ich hinter dem Monde lebe, was was aktuelle Entwicklungen/Strömungen in der deutschen Bevölkerung angeht - was auch stimmt, auch wenn die Entfernung nicht ganz so gross ist). Ob die Nähe zum Puls der Zeit nun der Erkenntnis mehr hilft oder mehr im Wege steht, dies wäre noch festzustellen.

Die Einschätzung "erschreckend ahnungslos" oder die "Verblödung und dem Niveauverlust im Forum" kommt also nicht vom @Prophet, vielmehr vielleicht vom @bürgermeister, aber wohl eher entspricht sie ganz der Haltung vom @Avicenna. Da möchte ich sagen: es ist ja nett, ein Bürger-Gedicht einzustellen und mal einen einzelnen Diskutanten, mal die Verblödung und den Niveauverlust im Forum allgemein, mal die "vielen glückliche Sklaven", die aufschreien, "weil sie die Wahrheit nicht ertragen können" anzuprangern, aber Aufklärung, mit Verlaub, ist in deinen Beiträgen - im Gegensatz zur als Polemik - nicht gerade im Übermaß enthalten.

"Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen? Die wenigen, die was davon erkannt, ... hat man von je gekreuzigt und verbrannt"

Der Gefahr bist Du bisher geschickt aus dem Weg gegangen, denn ausser über Deine Zuneigung zum deutschen Volkstum, seiner Literatur und kulturellen Tradition hast Du bisher doch in diesem Forum wenig Aufklärung geleistet.

- mit sofortigem Hinweis des nicht so ahnungslosen Teils der DGF-Gemeinschaft an jedem Troll und Laberkasper in den eigenen Reihen, was vereinzelt, aber viel zu selten durchaus zu beobachten ist.

Nach einem halben Jahr Forenzugehörigkeit, kannst Du schon verbindlich ausmachen, welcher Teil des DGF "nicht so ahnungslos", und welcher Teil bloss Troll und Laberkasper ist. Respekt! Falsche Demut musst Du Dir nicht vorwerfen lassen.


Gruss,
mp

Die Menschen im Griff zu behalten ist jetzt wichtig

Otto Lidenbrock @, Nordseeküste, Sonntag, 30.08.2020, 15:57 vor 1344 Tagen @ NST 2766 Views

PS: Fazit von Otto Lidenbrock: Insgesamt bin ich von der Veranstaltung ein wenig enttäuscht, vor allem, weil ich doch mit deutlich mehr Zuspruch gerechnet hatte. Den Veranstaltern möchte ich dennoch ein großes Kompliment aussprechen, weil die Organisation wirklich bemerkenswert professionell war und man die ganze Sache - das Volk bis zum Ende im Griff hatte. (leicht abgeändert von mir)

Ja sollen denn solche Versammlungen tatsächlich eskalieren und viele Menschen zu Schaden kommen? Kann wirklich nur die Anwendung von Gewalt Veränderungen bewirken? Ich weiß es nicht, noch bin ich jedenfalls der Meinung, dass wir versuchen sollten, die Menschen zu überzeugen, dass die Regierung einen gewaltigen Fehler begeht.

Was hätte ein Sturm auf Kanzleramt oder Reichtstag denn bewirkt, außer, dass die ganze Welt davon überzeugt gewesen wäre, dass alle "Corona-Leugner" rechtsradikale, gewaltbereite Chaoten sind, von denen eine Gefahr für das Allgemeinwohl ausgeht.

Deshalb bin ich so zufrieden mit den Veranstaltern, sie haben die Menschen tatsächlich im Griff gehabt, denn niemand hat sich zu unnötigen und unsinnigen Gewalttaten hinreißen lassen, die dem Anliegen nur geschadet hätten.

Der sogenannte "Sturm auf den Reichstag" von Außenseitern auf dieser Veranstaltung, der dann ja tatsächlich auch nicht mehr war, als der legendäre Sturm im Wasserglas, wurde denn auch von unseren Medien dankbar aufgenommen und als Symbol für die ganze Veranstaltung missbraucht.

--
"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton

Gewalt ist keine Option für Veränderung ....

NST @, Südthailand, Sonntag, 30.08.2020, 17:17 vor 1344 Tagen @ Otto Lidenbrock 2530 Views

Was hätte ein Sturm auf Kanzleramt oder Reichtstag denn bewirkt, außer, dass die ganze Welt davon überzeugt gewesen wäre, dass alle "Corona-Leugner" rechtsradikale, gewaltbereite Chaoten sind, von denen eine Gefahr für das Allgemeinwohl ausgeht.

.... ebenso wenig wie das Gemeinwohl keine Option für Veränderung sein kann. Ersteres war ein vernünftiger Schritt .... den 2. Akt mit dem Allgemeinwohl überhaupt zu erkennen, das scheint derzeit ein Akt der reinen Utopie zu sein.
Gruss

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Ja, nur stimmen dann überhaupt keine offiziellen Angaben mehr.

nereus @, Sonntag, 30.08.2020, 16:08 vor 1344 Tagen @ tar 2827 Views

Hallo tar!

Schau mal da.
Das war die Demo „Unteilbar“ im Jahr 2018.

[image]

Quelle: https://www.dw.com/de/veranstalter-242000-bei-unteilbar-demo/a-45873395

Wenn Du das Bild vergrößerst, werden ebenso mehr oder weniger große Lücken sichtbar, wobei natürlich immer die Zeit der Aufnahme von Bedeutung ist.
Hier sprach man von über 240.000 Teilnehmern.

Man achte dazu auf die Angaben der Initiatoren und der Polizei.

Unter strahlend blauem Himmel haben sich laut Veranstalter 242.000 Menschen der "Unteilbar"-Demo in der deutschen Hauptstadt angeschlossen. "Wir sind wahnsinnig zufrieden mit der Resonanz", sagte Mit-Initiator Felix Müller. Ursprünglich hatte das Bündnis mit 40.000 Menschen gerechnet. Die Berliner Polizei sprach von "mehreren Zehntausend Teilnehmern", laut "Tagesspiegel" hält sie die Angaben der Initiatoren für glaubhaft.

Die Polizei spricht zuerst von mehreren 10.000 Teilnehmern, um dann die Angaben der Veranstalter für glaubhaft zu halten.
Sind wir hier im Irrenhaus. [[hae]]

Und nun vergleichen wir das nochmals mit der Aufnahme von gestern.
Ich würde grob vergleichbare Teilnehmerzahlen unterstellen und habe schon mal mindestens 70.000 abgezogen.

[image]

Quelle: https://twitter.com/TeamKenFM/status/1299819356717748229?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcam...

Ich vergleiche Bilder mit Erfahrung aus Stadien und von Konzerten.
Das waren gestern ganz sicher deutlich mehr als 40.000!

Verfrachte gedanklich einfach mal die Masse in ein Stadion, welches 80.000 oder mehr Plätze hat.
Das ist das sehr gut gefüllte Berliner Olympiastadion und hier passen knapp 75.000 Leute rein.

[image]

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/luecke-am-oberrang-schliesst-das-olympiastadion/7757...

Nichtsdestoweniger sind das alles nur grobe Schätzungen und ein paar ordentliche Luftaufnahmen würden mehr Klarheit schaffen.

mfG
nereus

Augen auf beim Eierkauf

tar ⌂ @, Gehinnom, Sonntag, 30.08.2020, 17:30 vor 1344 Tagen @ nereus 2694 Views

Hallo tar!

Schau mal da.
Das war die Demo „Unteilbar“ im Jahr 2018.
Hier sprach man von über 240.000 Teilnehmern.

Man sieht da einen Ausschnitt dichtgedrängter Menschen auf der Straße des 17. Juni und weder den kompletten Platz um die Siegessäule noch die davon abgehenden Sternstraßen. Was also soll das "beweisen"?

Zum Vergleich nochmal gestern gegen 14 Uhr (Bild von KenFM): viele Menschen ausgehend von der Straße des 17. Juni bis zur Südseite der Siegessäule (drehe gedanklich das Bild um 90° im Uhrzeigersinn um die korrekten Himmelsrichtungen zu haben). Bereits auf der Nordwestseite der Siegessäule hingegen ziemliche Leere - ebenso wie die deutlich abnehmende Teilnehmerabzahl ab ca. 400 m Richtung Brandenburger Tor. Wer das nicht sieht, muss blind sein.

17 Uhr war es dann anders, weil mehrfach dazu aufgerufen wurde, sich zu verteilen: weniger Menschen um die Siegessäule und größere Verteilung hin zum Brandenburger Tor. Dichter am Anfang der Str. des 17. Juni und nach hinten hin deutlich lückenhafter.

Ich vergleiche Bilder mit Erfahrung aus Stadien und von Konzerten.
Das ist das sehr gut gefüllte Berliner Olympiastadion und hier passen knapp 75.000 Leute rein.

Du berücksichtigst hier die Abstände nicht und unterschiedliche Aufnahmen zu unterschiedlichen Zeiten. Es waren zu keinem Zeitpunkt die Siegessäule oder die Str. des 17. Juni voll gefüllt. Würde in dem Bild von KenFM eine vergleichbare Dichte herschen wie bei den Konzerten usw., wäre wohl etwas mehr als die Südhälfte der Siegessäule komplett gefüllt und der Rest schlicht leer.

Nichtsdestoweniger sind das alles nur grobe Schätzungen und ein paar ordentliche Luftaufnahmen würden mehr Klarheit schaffen.

Die Aufnahmen sind doch da. Du willst es nur nicht wahrhaben.

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Gruß!™

Time is the school in which we learn,
Time is the fire in which we burn.


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Nachtrag: Luftaufnahmen, Zählung

tar ⌂ @, Gehinnom, Sonntag, 30.08.2020, 18:14 vor 1344 Tagen @ tar 2747 Views

Luftaufnahmen:
- https://twitter.com/schweizok2/status/1300073351956885504
- https://twitter.com/schweizok2/status/1300073955844390912

Man sieht auch welche in diesem Video.

Man erkennt deutlich, dass die von der Siegessäule ausgehenden Straßen nicht nur große Lücken aufweisen, sondern jeweils nach ein paar hundert Metern von der Siegessäule entfernt deutlich weniger Menschen stehen und selbst bei den dichtesten Stellen größere Personenabstände herrschen.

Ich hab gerade versucht, die Quadratmethode anzuwenden, aber Spiegel war schneller:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-proteste-in-berlin-faktencheck-zur-te...

Auf dem dortigen Bildchen mit den bunten Pfeilen bin ich übrigens auch drauf :-D

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Nachtrag 2: Leserzuschrift vom zuströmenden Zug (15-17 Uhr)

tar ⌂ @, Gehinnom, Sonntag, 30.08.2020, 21:42 vor 1344 Tagen @ tar 2475 Views

Ein Leser schreibt mir, dass zwischen 15 und 17 Uhr der Zug, von dem ich an der Siegessäule nichts mitbekam, wie folgt nachgerückt sei (Rechtschreibung korrigiert):

Ich war vor Ort und kann bestätigen, dass von Unter den Linden über Brandenburger Tor herunter bis zur Siegessäule - also die Str. 17. Juni gerammelt voll war als die Demonstranten von der FRIEDRICHSTRASSE nachgerückt sind (ca. 15.00-17.00). Allein dort waren ca. 30.000. Der Zug war in seiner Gesamtlänge von Friedrichstraße bis Siegessäule OHNE Unterbrechung... das ist einzigartig In der Geschichte Berlins.

Vielen Dank
Andreas aus Wien

Aus meiner Sicht handelte es sich gegen 17:30/18:00 Uhr (also als wir dann wieder heimwärts Richtung Brandenburger Tor gingen) dabei um genau jene Menschenmenge, die die ersten 500 Meter deutlich gedrängter und dann nach hinten hin lockerer auf der Str. 17. Juni standen/unterwegs waren. Es ist darüber hinaus gut möglich, dass die sich dann um die Siegessäule weiter verteilt hatten. Das hatten wir nicht mehr Blick, da wir ein Stück durch den Tiergarten zurück gelaufen sind.

Es geht mir aber auch nicht um 20-30.000 Leute hin oder her, sondern darum, dass aus meiner Sicht ganz sicher keine Hunderttausenden dort waren.

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Es waren Hunderttausende

Ackermann, Sonntag, 30.08.2020, 21:54 vor 1344 Tagen @ tar 2588 Views

Es geht mir aber auch nicht um 20-30.000 Leute hin oder her, sondern darum, dass aus meiner >Sicht ganz sicher keine Hunderttausenden dort waren.

Aus meiner Sicht waren es ganz sicher Hunderttausende :-)

Ackermann

Die Uhrzeit des Überflugs läßt sich wie an einer Sonnenuhr am Schatten der Siegessäule ablesen. Es war ca 18-19 Uhr. (mT)

DT @, Montag, 31.08.2020, 21:18 vor 1343 Tagen @ tar 2099 Views

Die Straße des 17. Juni ist ungefähr Ost-West, der Schatten war ziemlich genau auf der Straße, das heißt, die Sonne im Westen, das ist normalerweise um 18h, aber wegen Sommerzeit war es um 19 Uhr.
Die Kundgebung war um 15.30 - 17 Uhr.

Allerdings müssen es verschiedene Zeitpunkte gewesen sein, denn nicht immer steht der Schatten in der selben Richtung.

Bild und Zahlen und Straßen

Gernot ⌂ @, Sonntag, 30.08.2020, 15:34 vor 1344 Tagen @ nereus 2870 Views

Hallo, wie in den Massenmedien wird auf dem Foto nur ein Ausschnitt erkennbar.

Ich kenne die Gegend. Die Leute auf halten Abstände, vielleicht sogar in der Straße des 17. Juni - "oben", oberhalb des Großen Sterns im Foto. Diese Straße ist sehr breit: mindestens vier Fahrstreifen in jede Richtung, also acht, hinzu der gepflasterte Mittelstreifen und breite Gehwege.
Als ich abends auf der Demo war, waren auch ringsum im Großen Tiergarten noch viele Menschen. Das werden zur Aufnahmezeit noch mehr gewesen sein.
Rechts im Bild geht die Hofjägerallee ab, unten rechts wieder die Straße des 17. Juni, unten links die Hansastr. Auf einer anderen Aufnahme, bei der Kennedy-Rede, ist zu sehen, dass diese bis mindestens zur Bartningallee gefüllt war - die halbe Strecke wie vom Großen Stern zum Brandenburger Tor auf ähnlich breiter Straße. Links oben, in der Fotoecke, liegt der Spreeweg, der zum Schloss Bellevue führt. Ich vermute, dass die genannten zuführenden Straßen alle ebenso voll waren und auch die zuführenden Parkwege. Die waren sogar abends, gegen 20 Uhr, noch sehr belebt, sind aber von Baumkronen verdeckt.
Außerdem glaube ich nicht, dass die Menschenmassen am Brandenburger Tor wie abgeschnitten enden. Der Pariser Platz (östl. des BT, im Bild oben nicht mehr erkennbar) wird auch noch besucht gewesen sein. Darüber hinaus gab es wohl noch Neben- und Parallelveranstaltungen. Ob die Friedrichstr. und die Plätze vor "Waschmaschine" und Reichstag zu dem Zeitpunkt leer waren, lässt das Foto nicht erkennen.
Stimmung und Disziplin der Demoteilnehmer waren recht gelöst. Man ging auch mal in die Kneipe, legte sich auf die Wiese, suchte den Schatten der Bäume, spielte ringsum auf den Fahrbahnen mit den allgegenwärtigen Elektro-Tretrollern oder machte seinen eigenen "Rattenfänger-Hameln"-Umzug mit leider nur Trommlern (grauenvoll in meinen Ohren), wie ich es selbst erlebt habe.
Die Menschenzahl auf dem Foto zu verdoppeln wäre m.E. eine zurückhaltende Einschätzung.

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Ab jetzt wird durchregiert. Wir kennen keine rote Linie mehr. Verbote bedeuten auch mehr Freiheit. Krieg bedeutet Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke. Hass bedeutet Liebe. Gebt ihnen keinen Millimeter preis.

23:56: vierte Durchsage und Aufforderung durch die Polizei, zu räumen, jetzt Ankündigung, die Zwangsraeumung durchzuführen (oT)

Reikianer @, Samstag, 29.08.2020, 23:59 vor 1345 Tagen @ stocksorcerer 3627 Views

"kommen sie dem nicht nach, (...) wird das mittels unmittelbaren Zwang durchgesetzt"

Reikianer @, Sonntag, 30.08.2020, 00:02 vor 1345 Tagen @ Reikianer 4175 Views

bearbeitet von Reikianer, Sonntag, 30.08.2020, 00:47

Edit: jetzt die 7. Aufforderung und deutlich mehr Polizeipräsenz, Siegessaeule ist geräumt, wir gehen mal so langsam Richtung Brandenburger Tor.

Helmut-1, ick liebe Dir[[euklid]]
So was hab ich noch nicht erlebt, man läuft an den Leuten mit der ollen Unterplinte (der Feinrippsack hat leider nicht gepasst) auf dem Kopf vorbei und hinter einem brechen dutzendfach Leute in brüllendes Gelächter aus[[top]]
So muss das: die Regierenden und deren Taten maximal lächerlich machen und die Leute nicht spalten, sondern zum lachen bringen (gilt auch für Maskentraeger!)

Ich habe in mehreren Foren, auch im rum. facebook, eine Empfehlung an Herrn Lukaschenko gegeben

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 30.08.2020, 07:05 vor 1344 Tagen @ stocksorcerer 4154 Views

Und zwar mit folgendem Text:

Verehrter Herr Lukaschenko, schauen Sie nach Berlin und lernen Sie dazu!
Führen Sie ganz schnell die Maskenpflicht und den gesetzlichen Mindestabstand in Ihrem Land ein. Dann lassen Sie die Leute demonstrieren, verbieten nichts. Dann lösen Sie die Demo auf, weil der Mindestabstand und die Maskenpflicht nicht eingehalten wird. Aber sie lösen dann aus Gründen des Infektionsschutzes die Demo auf, und nicht, weil das Volk politisch anders denkt und andere Entscheidungen fordert.
Gehen Sie mit der Zeit, Herr Lukaschenko, und Sie sind ganz elegant und fein raus aus der Sache!

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: "Polizisten außer Dienst und auch noch im Ruhestand unterliegen der Treuepflicht...

InflationDeflation, Sonntag, 30.08.2020, 17:24 vor 1344 Tagen @ stocksorcerer 2917 Views

"Polizisten außer Dienst und auch noch im Ruhestand unterliegen der Treuepflicht und müssen bei politischer Betätigung die notwendige Mäßigung und Zurückhaltung zeigen"

Die Meinungsfreiheit von Polizisten - auch im Ruhestand - hat klare Grenzen. Vermutlich kann man da auch noch die Pension kürzen oder für nichtig erklären ;)

Stichtag 30. Juni 2019: Rund 4,9 Millionen Beschäftigte sind im öffentlichen Dienst tätig

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