FFP2 / N95 Schutzmasken

Realist, Freitag, 06.03.2020, 15:46 vor 1534 Tagen 2107 Views

Wir bekommen seit gestern vermehrt Anfragen unserer Lieferanten, ob wir solche Masken bestellen möchten. Dies haben wir nun heute in grösserer Menge getan. Seit gestern dürfen Unternehmen in China solche Masken wieder exportieren. Die inländische Nachfrage kann scheinbar nun abgedeckt und Überschüsse exportiert werden.

In der Schweiz erhält man aktuell keine einzige Schutzmaske mit Stufe FFP2. Das wird sich in den nächsten Tagen massiv ändern. Hoffentlich hat Herr Spahn dies auch mitbekommen und bestellt einige Millionen solcher Masken in China :)

Gruss
Realist

PS: Ich erhalte auch täglich Hinweise von meinen Kontakten in China darüber, wie wir uns hier zu verhalten hätten. Auch die Chinese hören natürlich, dass das Virus nun in Europa epidemisch wird. Dass hierzulande nicht jeder mit Maske herumläuft, stösst in China auf völliges Unverständnis. Auch dass es noch Grossanlässe gibt, wird mit grösstem Erstaunen und besorgten Wortmeldungen zur Kenntnis genommen.

Sei doch mal so gut, und erklär mir mal den Unsinn mit der Maske

helmut-1 @, Siebenbürgen, Freitag, 06.03.2020, 18:57 vor 1533 Tagen @ Realist 1343 Views

Aber so, damit ich es auch verstehe.
Klar gibts verschiedene Modelle dieser Gesichtsmasken, - mit mehr oder weniger Lagen. Trotzdem, - beantworte mir mal die eine Frage:

In welcher Größenordnung bewegen sich diese Virusse, in µ ausgedrückt. Und dann nenne mir bitte die Größenordnung des Herstellers, die bei den Masken garantiert, dass das Virus in dieser genannten Größe da nicht durchkommt.

Spätestens dann wirst Du draufkommen, dass diese Dinger unnötig sind wie ein Kropf, so wie man in der Pfalz sagt. Sie können keinen Schutz garantieren, dass man beim Tragen dieser Maske vor Ansteckung durch dieses Virus geschützt ist. Es sei denn, mir macht jemand glaubhaft klar, dass sich das Virus bei den verschiedenen Fäden dieses Gaze-Materials dann an den Strängen festhängt und sich daran ergötzt. Ähnlich wie es die Mädchen an der Stange machen:

https://ibb.co/ZgpLq0g

Die hängen ja nun auch an einem durchgehenden Element fest.

Wenn das Ding überhaupt einen Sinn hat, dann nur in dem Fall, wenn einer tatsächlich ein Grippevirus in sich trägt (egal ob Corona oder irgendein anderes), und er verhält sich verantwortlich, in dem er beim Husten und Nießen, sowie beim Sprechen, verhindert, dass diese Dinger meterweit herumfliegen. Einen anderen Sinn kann ich nicht erkennen. Ganz einfach aufgrund des Größenvergleichs mit Durchlässigkeit der Maske und Größe des Virus in µ.

Aber vielleicht gibts da Erkenntnisse, die an mir vorbeigegangen sind. Ich weiß ja nicht alles und kann auch nicht alles lesen, - schließlich arbeite ich ja auch noch.

Maske ist nicht gleich Maske

Realist, Freitag, 06.03.2020, 19:36 vor 1533 Tagen @ helmut-1 1400 Views

Hallo Helmut

Ich habe jetzt keine Lust bei Adam und Eva zu beginnen, aber es ist nun einmal so, dass es bei den Schutzmasken diverse verschiedene Klassifizierungen gibt. Ab FFP2 bzw. N95 oder KN95 fängt der Schutz gegen Viren an und endet dann in den höchsten Klassifizierungen FFP3 bzw. N100 oder KN100.

Einstieg ins Thema hier: https://fastlifehacks.com/n95-vs-ffp/?utm_source=wppp

Zitat daraus

"Additionally, smartfilters.com have a great article on this subject, citing research showing that the respirators tested could filter down to 0.007 microns (much smaller than COVID-19). For example the 3M 8812 respirator (FFP1 rated) was able to filter 96.6% of particles 0.007 microns or larger. Suggesting FFP2 or FFP3 would achieve even greater filtration."

Gruss
Realist

O.k., eine klare Antwort

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 07.03.2020, 05:16 vor 1533 Tagen @ Realist 890 Views

Wenn das so stimmt, was Du da aus dem englischen Text zitiert hast, dann ist das schlüssig. Ich hab das deshalb nur so gefragt, weil ich viele sehe, die mit den gleichen Masken herumlaufen, die wir auch auf den Baustellen als Mund- und Nasenschutz tragen, wenn wir mit der Flex an etwas arbeiten, was staubt. Deshalb heißen die Dinger auch Staubschutzmasken.

Vermutlich haben diese Leute (so wie ich bis zu Deiner Antwort) keine Ahnung von FFP1 oder 3. Die fühlen sich sicher, wenn sie irgendwas umgebunden haben, was sie - vermeintlich - schützt.

Die Dinger für die Baustellen, zumal ein Wegwerfartikel nach Gebrauch - habe ich noch kartonsweise im Lager. Kosteten so um die 40 Ct. im Einkauf, im 20 Stk.-Pack. So war der Preis in Rumänien vor Corona. Wär doch eine gute Sache, sowas nun für 19,50 € zu verkaufen, oder nicht? Nachfragen gibts genug.

Unsinn? Einfach so? Oder fundiert?

Martin @, Freitag, 06.03.2020, 19:49 vor 1533 Tagen @ helmut-1 1184 Views

Warum nicht einfach mal googeln?

https://www.dguv.de/ifa/fachinfos/nanopartikel-am-arbeitsplatz/schutzmassnahmen/index.jsp

Sie müssen natürlich richtig getragen werden.

'Garantiert' ist eher ein rechtlicher, als ein wissenschaftlicher Terminus. Wie wäre es mit 99,8% der Viren werden zurückgehalten?

Ob sie in der klinischen Praxis viel besser sind als der einfachere Mundschutz sei mal eine separate Diskussion. https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/teure-atemschutzmaske-s...

Wenn sich aber das klinische Personal krank meldet, weil die Klinik nicht alles tut, dieses zu schützen, kann die Klinik schließen.

Coronaviren: 120 bis 160 nm große Viruspartikel

InflationDeflation, Freitag, 06.03.2020, 20:17 vor 1533 Tagen @ helmut-1 1294 Views

Coronaviren: 120 bis 160 nm (0,12 bis 0,16 μm?) große Viruspartikel
Andere Quellen nennen auch folgende Größe: 60 bis 140 nm (Die Spikes des Virus ragen etwa 9 bis 12 nm aus der Virushülle hervor)

Influenza-A-Virus H1N1 (Schweinegrippe): 80 bis 120 nm
Influenza-A-Virus H5N1 (Vogelgrippe): 80 bis 120 nm

Anthrax (Milzbrand): 1 bis 9 µm

Da die Viren aber gebunden als Tröpfchenkerne (Aerosol mit Sekretpartikeln) vorliegen , gibt es eine Unterteilung in:
- Sekretpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 5 µm
- Sekretpartikel mit einem Durchmesser von mehr als 5 µm

Aerosol Teilchengröße:
- Die Teilchen unterliegen bis in eine Größenordnung bis 0,5 µm den Gesetzen der Brown’schen Molekularbewegung und verhalten sich damit wie Gaspartikel. Sie werden ein- und wieder ausgeatmet, ohne dass sie sich in der Nase oder im Tracheobronchialtrakt niederschlagen.

- Tröpfchen bis zu einer Größe von 5 µm gelangen bis in die Bronchien und den Alveolarbereich. Trotz der größeren Tröpfchenzahl pro Volumeneinheit Aerosolnebel besitzen sie wenig Wirkstoffgehalt, da sie aufgrund ihrer kleinen Tröpfchengröße wenig Eigenvolumen haben.

- Teilchen mit einer Größe von 5-10 µm passieren Nase und Mund und deponieren sich im Tracheobronchialbaum. Um diese Teilchengröße zu erreichen, sind Düsenzerstäuber am besten geeignet.

- Teilchen einer Größe von mehr als 10 µm schlagen sich fast vollständig in der Nase und im Rachen nieder und erreichen gerade den Kehlkopf. Erzeugt werden sie vornehmlich mit Düsenverneblern.
-----
Die Hersteller geben für Ihre FFP2/FFP3 Masken folgendes an: Empfohlen zum Schutz vor Schweinegrippe-Virus A/H1N1 / Vogelgrippe-Virus A/H5N1 oder H5N8

Es gibt aber auch FFP3 Masken mit NANOFILTRATION und soll nun einen neuen Schutzgrad gegen Nanopartikel bis 0,001µm garantieren.

Der Sinn der Maske

Cinzano @, Freitag, 06.03.2020, 20:27 vor 1533 Tagen @ helmut-1 1360 Views

Lieber Helmut,

Im Prinzip kann ich Dir schon Recht geben, so eine Maske ist kein 100%iger Schutz. Worum es aber geht - und da sind die Masken dann doch sinnvoll - ist Keimzahlreduktion, denn ein einziges Virus hat wirklich schlechte Karten Dich krank zu machen. Das erkennsat Du z.B. auch an dem allgemein verbreiteten Tip die Hände zu waschen. Natürlich blieben auch da Viren zurück, wenn sie denn da wären, aber eben weniger.
Einen 100%igen Schutz gibt es nicht durch Vermeidung, Keimzahlreduktion ist aber die goldene Regel.

Grüßlis

--
Mehr Licht!
(Sonstige Anmerkung: bis zum 16.05.2020 war mein Nick 'Zentao')

Danke für die Antworten

helmut-1 @, Siebenbürgen, Samstag, 07.03.2020, 05:37 vor 1533 Tagen @ helmut-1 908 Views

betreff aller vorstehenden Kommentare, - für mich lehr- und aufschlussreich. Natürlich auch schlüssig.

Interessant ist nur, dass das medizinische Personal zum überwiegenden Teil keine Antwort darauf weiß, wenn ich frage, warum sie denn sowas tragen. Die lapidarische Antwort ist meistens: Weil es so angeordnet wurde.

Aber eine Argumentation in der Richtung, wie die vorstehenden Antwortkommentare, - Null. Ich selbst trage sowas nicht, - außer auf Baustellen bei speziellen Arbeiten - , und trotzdem frage ich mich, welchen Sinn diese Dinger haben. Wahrscheinlich bin ich in meiner Denkweise ein Exot. Mag sein, dass es auch in der Eigenschaft des Skorpions begründet ist, - diese Sorte Menschen geben sich niemals mit Oberflächlichem zufrieden.

Stellt sich aber noch eine andere Frage:
Diejenigen, die sich beruflich mit Patienten abgeben, die dieses Virus bereits nachweislich in sich tragen resp. auch nur Verdachtsfälle sind, müssten die nicht auch einen Augenschutz tragen? In der Fachliteratur kann man nachlesen, dass Keime, die über die Tränenflüssigkeit ins Kammerwasser des Auges gelangen, auch zu den Atmungsorganen weitergeleitet werden:

https://books.google.ro/books?id=cUSGBwAAQBAJ&pg=PA338&lpg=PA338&dq=Infekti...

In Rumänien gehen die bei Verdachtsfällen so vor:

https://ibb.co/GtLCw2T

Solche Bilder habe ich in Deutschland nicht gesehen. Aber vielleicht habe ich da was übersehen.

Werbung