Malta

Rain @, Freitag, 03.05.2019, 12:16 vor 1820 Tagen 5431 Views

Ihr Lieben,

gerade zurück von Malta.

Ich war zum dritten Mal dort, in Dekadenabständen.

Die Mittelmeerinseln sind Testlabore für Europa.

Wenn Ihr möchtet, stell ich die Entwicklung Maltas in den letzten 30 Jahren dar und was sich daraus für uns schließen läßt.

Gebt Ihr mir Rückmeldung, ob das erwünscht ist?


Beste Grüsse

Rain

--
Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

Malta

Neuer Chef @, Freitag, 03.05.2019, 13:08 vor 1820 Tagen @ Rain 4806 Views

Wenn Ihr möchtet, stell ich die Entwicklung Maltas in den letzten 30
Jahren dar und was sich daraus für uns schließen läßt.

Gebt Ihr mir Rückmeldung, ob das erwünscht ist?

Hallo Rain,

das ist erwünscht [[top]]

Grüße
StS

Klar, auf jeden Fall (oT)

NST @, Südthailand, Freitag, 03.05.2019, 13:54 vor 1820 Tagen @ Rain 3012 Views

- kein Text -

--
[image]
Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Malta Bevölkerung

Rain @, Freitag, 03.05.2019, 15:00 vor 1820 Tagen @ NST 4323 Views

Ihr Lieben,

Malta besteht aus den Inseln Malts und Gozo, die bewohnt sind, der (früher) unbewohnten Insel Comino und mehreren kleinen Felseninseln.

Gesamtfläche: 316 m2, Einwohnerzahl in 1991, als ich zum ersten Mal dort war:

rund 360.000, heute, fast 30 Jahre später: rund 460.000.

Hier findet Ihr die grundlegenden Daten dazu: https://countrymeters.info/de/Malta

Teilweise werden niedrigere Zahlen genannt, dann ist nur Malta gemeint.

Der Bevölkerungszuwachs in Gozo ist noch höher, er hat sich von 14.000 auf 30.000 verdoppelt. (Alles gerundet)

Der Zuwachs ist hauptsächlich der Zuwanderung geschuldet.

Man sieht viele Afrikaner, erstaunlicherweise auch viele Asiaten, die im Dienstleistungssektor arbeiten.

Die maltesische Bevölkerung ist überwiegend christlich, katholisch, in Malta leben weniger als 900 Moslems.

Ich habe auch, bis auf Touristen, keine bekopftuchten Frauen gesehen, keine Burka, kein Hidjab, auch keine Asylbewerber, die auf den Straßen rumhängen.

Ich schätze, die kamen wohl in Malta an, wurden aber sofort weitergeleitet nach Italien und dann Deutschland.

Korrektur: Man sieht doch bekopftuchte, das sind allerdings Nonnen.

Die Bevölkerungsdichte beträgt 1.234 Menschen pro km², das ist die vierthöchste Dichte in Europa.

Allerdings: 94 % der Malteser leben in Städten, nur 6 % auf dem Land.

Überwiegend in Valletta und im Gürtel um Valletta, dem Il-Belt Valletta.

Naturgemäß wohnen die Menschen daher in Wohnungen, im Gürtel teilweise auch in Reihenhäusern, wobei ich schätze, 80 % in Wohnungen. An der Ostküste im Norden von Valletta bis hoch nach Mellieha Bay wird überall gebaut, viele Hochhäuser, die Wohnungen sind Schuhkartons, vorne und hinten Fenster, gedacht, in Reihe gebaut zu werden.

Das ist ein wesentlicher Faktor, weil die EU-Planer die mögliche Bevölkerungsdichte Deutschlands an den dichtestbesiedelten Ländern messen. In Deutschland leben 237 Menschen auf dem km² (was auch damit zusammenhängt, daß 29,7 % Deutschlands bewaldet sind und weitere etwa 51,1 % als Landwirtschaftsfläche genutzt werden. Lediglich 13,7 % sind Siedlungs- und Verkehrsfläche.

Entsprechend umgerechnet könnten in Deutschland 427 Millionen Menschen leben.

(Eine höhere Bevölkerungsdichte hat in Europa lediglich Monaco, hier gelten aber Sondergründe)

Malta hat nur 32 % der Grundfläche als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen, insbesondere im Norden der Insel. Die Landwirtschaft ist sehr kleinflächig, die Felder sind mit Mauern voneinander getrennt, eine großmaschinelle Bearbeitung ist nicht möglich, viele Felder sind in Terrassen angelegt.

Ich schätze, daß Malta die Bevölkerung mit eigenen Produkten kaum ernähren kann, selbst wenn Fischereiprodukte mit einberechnet werden.

Viele, sehr viele Malteser arbeiten im Dienstleistungssektor, viele im öffentlichen Bereich, wo sie ihre Zeit absitzen, bzw. stehen.

Der größte Arbeitgeber ist Drydocks, eine Werft, bekannt ist Playmobil, deren Produktion ist nach Malta ausgelagert, interessant für ausreisewillige Deutsche ist der Glückspiel und Onlinegame Sektor.

Ein wesentlicher Wirtschaftszweig ist mittlerweile der Tourismus.

Dazu später mehr.


Beste Grüsse

Rain

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Malta Tourismus

Rain @, Freitag, 03.05.2019, 15:34 vor 1820 Tagen @ Rain 3679 Views

Ihr Lieben,

in 1991, als ich zum ersten mal auf Malta war, sah ich eine liebenswerte, schrullige, freundliche, kleinteilige Insel.

Früher ein Zentrum der Johanniter, besetzt von katholischen Orden, angegriffen von und verteidigt gegen Türken, bat Malta England um Hilfe, die gegeben wurde.

Das Leben war britisch geprägt, englisch ist die zweite Amtssprache, das maltesische Essen ist einfach, frugal, geprägt von Fisch, Kaninchen, Oliven, Bohnen, Obst, wenigem aber schwerem Wein. Mit den Engländern kam Tee dazu, Eier und Speck.

Die Insel war verkehrstechnisch so gut erschlossen, daß man mit einem Auto überall hinkam, der Verkehr war ruhig, es fuhren regelmäßig Busse, die gefühlt 50 Jahre alt waren.

Hauptattraktionen waren die Kirchen und die megalithischen Tempel, die frei zugänglich waren, nur mit Zäunen gesichert, nicht wegen der Touristen, sondern wegen der Bauern, die dort lieber gepflanzt hätten.

Kleine Anekdote: Es konnte schon mal passieren, daß der Präsident bei einer Veranstaltung ins Wasser geschubst wurde, weil er zu nah am Kai stand. Dann hat er gelacht und ist wieder ans Ufer gestiegen.

Als ich im Jahr 2000 dort war, begann der Aufbau des Tourismusses, die Buchten waren noch relativ frei, bebaut nur von Häusern der Einheimischen. Vereinzelt sah man Rohbauten von Hotels.

Die Malteser hatten damals aber schon erkannt, dass mit Touristen Geld zu machen ist und versuchten, auch unehrlich, Gelder aus ihnen heraus zu pressen.

Die Tempel wurden geschützt, es wurden überall Stege eingebaut, die nicht mehr verlassen werden durften, an jedem Tempel standen Wächter.

Während 1991 die Malteser es entschieden von sich wiesen, sich mit Touristinnen einzulassen, hatte sich das 2000 komplett gedreht, junge Malteser sahen Touristinnen als Eintrittskarte in ein besseres Leben.

Heute ist der Tourismus der größte Wirtschaftsfaktor: In 2018 kamen 2,6 Millionen Touristen ins Land. (Wikipedia vermeldet noch 1 Million). Der Tourismus wird weiter ausgebaut, es sind 22 weitere Routen aus 13 weiteren Ländern im letzten Jahr geschaffen worden.

Malta war immer wasserarm, diesmal fehlte jeder Warnhinweis auf fehlendes Wasser, das Wasser im Hotel war extem weich, was auf einer Insel, die aus Kalk besteht, nur möglich ist, wenn in großen Mengen Regenwasser aufgefangen und aufbereitet wird, oder Meerwasser entsalzen wird. Anlagen hierzu hab ich keine gesehen.

2,6 Millionen Touristen, die im Durchschnitt 10 Tage bleiben, wenn wir die Saison mit 8 Monaten annehmen, entspricht einer Mehrbelastung von 72.200 Menschen, damit 16 %.

Das führt dazu, daß der Verkehr zusammenbricht.

Mit einem Mietwagen nach Valletta hinein zu fahren, ist ein Graus, die Straßen sind eng, der Verkehr ist heftigst rushhourmäßig, und das etwa 10 km weit.

Für 20 km mit dem Bus braucht man locker anderthalb Stunden. Und das im Stehen, da die Busse komplett überfüllt sind.

Im Norden sind die Straßen mittlerweile gut ausgebaut, führen allerdings durch Berg und Tal, die Busse sind untermotorisiert, so daß selbst bei freien Straßen eine Geschwindigkeit von 50 km selten überschritten wird.

In den Städten ist ein Ausbau der Straßen unmöglich, weil die Häuser direkt an die Straßen gebaut sind, teilweise mit 50 cm breiten Gehwegen. Die Autos parken am Straßenrand, der fließende Verkehr nutzt den Rest, teilweise mit cm-Abstand zum Gegenverkehr.

Am wenigsten schaden Touristen der Insel, wenn sie vom Flughafen zum Hotel fahren und dort bleiben, ohne einen Fuß vor die Tür zu setzen.


Beste Grüsse

Rain

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Malta Tourismus II

Rain @, Freitag, 03.05.2019, 15:52 vor 1820 Tagen @ Rain 3399 Views

Ihr Lieben,

nach 2000, den Anfängen des professionellen Tourismusses mit allen Nachteilen, hat sich mittlerweile der Tourismus absolut professionalisiert.

Malta ist aufgeteilt in verschiedene Tourismusorte. In Valletta selbst kann man nicht wohnen, in Mdina, der schweigenden Stadt, der früheren Hauptstadt, ist ein Hotel.

Auf der anderen Seite der Bucht von Valletta liegt Sliema und St. Julians, die Partymeile. Eine Bar neben der Anderen, Uferpromenade, Discos, Boutiquen, alles, was das Herz des Partygängers erfreut.

Für Leute, die mehr Ruhe wollten, gab es die Golden Bay im Nordwesten, mit einem Sandstrand und St. Pauls Bay.

Heute sind alle Buchten bebaut, schwimmen kann man gut an den Sandstränden.

Touristen sind überwiegend Deutsche, in erster Linie Rentner und junge Familien, dann Briten, Franzosen und Italiener, weniger Skandinavier, erstaunlich viele Japaner (die vielleicht in Deutschland leben?), wenige Schwarze. (Die Deutschen sind übrigens nicht die Dicksten ; ) )

Auf Malta wurde vor vielen Jahren Popeye gedreht, der Drehort blieb erhalten, ist eine absolute Touristenattraktion. Im Süden, in den St. Antons Gardens und an den Dingli Cliffs wurde Game of Thrones gedreht, damit wird selbstverständlich auch geworben, es gibt geführte Touren mit Statisten zu den Drehorten.

Wir wollten hin, allerdings lies uns der Bus im Stich.

Der Busverkehr ist absolut unorganisiert, gerade im Süden, es fallen regelmäßig Fahrten aus, der Busplan ist nicht lesbar, es werden zwar die Haltestellen im Bus angezeigt, allerdings nicht mit der Bezeichnung der Haltestellen auf der Straße.

Wir haben soviel Zeit in den Bussen verbracht, daß wir vieles nicht anschauen konnten, was auf dem Plan stand.

Die Malteser lassen die Überflutung der Busse durch die Touristen mit einer Engelsgeduld über sich ergehen, stehen halt auch.

Zwei Paare habe ich angesprochen, sie mögen die Busfahrten als Vorgeschmack auf die zukünftige Situation in Deutschland nutzen, wenn hier die Autos verboten werden, beide haben die Augen verschlossen und wollten nicht darüber reden.

Wer im Sinn hat, nach Malta umzusiedeln, die Häuser, die hier angeboten werden, sind extrem teuer, auf Malta sitzt Remax, hat den Markt gut durchdrungen, das dürfte der erste Ansprechpartner von Deutschland aus sein, oder man fährt nach Malta, sucht direkt. Wohnungen und kleine Häuser stehen noch viele leer, allerdings scheinen auch viele sehr renovierungsbedürftig zu sein. Oder man kauft Neugebaute.


Beste Grüsse

Rain

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Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

Malta und die EU

Rain @, Freitag, 03.05.2019, 16:17 vor 1820 Tagen @ Rain 3485 Views

Ihr Lieben,

Malts ist, zusammen mit Polen, 2004 in die EU eingetreten.

Seither gibt es in Deutschland Kreisel und in Malta zweispurige Fernstraßen.

Strohhalme und Kaffeerührstäbchen gibt es in Malta auch noch, in Deutschland hält man sich an die EU Regeln, in Malta denkt man sich: Das Geld ist gut, die Regeln sind schlecht. (Was natürlich stimmt)

Das Alleinstellungsmerkmal Maltas sind die neolithischen Tempel.

Das war früher eine einfache Sache: Man hat ein Auto gemietet, ist hingefahren, reingegangen, hat sich gefreut, geschaut, genossen und fuhr wieder zurück.

Heute steht vor fast jedem Tempel ein grottenhäßliches Museum, gerne in Kortenstahl, die Tempel sind totrenoviert, drum rum ist Disneyland und drüber ist ein Hallendach.

Hal Tarxien liegt inmitten einer Stadt, Paola, ist zwar didaktisch aufbereitet, aber energetisch tot. Nur noch ein Haufen Steine, ohne daß ein Zusammenhang sichtbar ist.

Hinweise auf die Tempel gibt es zwanzig Meter davor, wenn man ihn eh schon sieht. Wer nicht weiß, was er sucht und sich mit Google Earth oder maps auf die fußläufige Suche macht, wird scheitern.

Dementsprechend leer sind die Tempel.

Besser hätte man einen vollständigen Zaun drum rum gebaut, keine Showrooms vornedran und hätte sie sich selbst überlassen.

Die St. Johns Co Cathedral, eine der schönsten Kirchen der Welt mit einem fantastischen Fußbodenmosiak, mitten in Valletta, ist jetzt Museum. Die Leute stehen in Schlangen an, wie im MoMa.

Valletta war in 2018 Kulturhauptstadt Europas, dafür wurden 50 Mio verbaut.

https://m.wn.de/Welt/Kultur/3131431-Eroeffnung-Kulturhauptstadt-Valletta-Imagepflege-fu...

Verbessert wurde damit nichts. Auch hier Disneyland, Architektur wie überall.

Ach so, Malta hat in 2018 250 Millionen Überschuß erwirtschaftet, der 3. Überschuß in Folge. Auch hier aus den Menschen herausgepresst. Den Preis, die Zerstörung der Insel, den Zusammenbruch der Infrastruktur, den Verkehrskollaps, zahlen, wie immer, die "schon länger dort Lebenden".


Beste Grüsse

Rain

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Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

Malta Film

Rain @, Freitag, 03.05.2019, 17:00 vor 1820 Tagen @ Rain 3176 Views

Ihr Lieben,

dieser Film stellt Malta, wie es vor Jahren war, relativ übersichtlich und zutreffend dar:

https://www.youtube.com/watch?v=srxLuKrURjU


Beste Grüsse

Rain

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Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

Danke, alles sehr interessant

Waldläufer @, Sonntag, 05.05.2019, 09:52 vor 1818 Tagen @ Rain 1801 Views

https://www.youtube.com/watch?v=srxLuKrURjU

Mich würde ja interessieren, ob der Mann seinen Käse noch genauso herstellen darf. Ich vermute mal, eher nicht. [[freude]]

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg

Malta - EU, Sprache, Bevölkerung II, Landwirtschaft

Rain @, Montag, 06.05.2019, 17:05 vor 1817 Tagen @ Waldläufer 1686 Views

Ihr Lieben,

die Malteser machen ihre Dinge genauso, wie sie es wollen, nicht wie die EU es will.

Die Malteser exportieren nicht viele Lebensmittel, auch wenn das dänische Königshaus den Schafs-Ziegenkäse ißt, so daß sie das überaus locker sehen.

Die maltesiche Sprache ist ein arabischer Dialekt, versetzt mit italienischen Einzelbegriffen, geschrieben in lateinischen Buchstaben.

Die Ausspracheregeln sind schwierig, Xemjia spricht man aus: Schemschia, viele Worte beginnen mit Gh, zb. Ghar Dalam, das Gh ist stimmlos, also: Aar dalam.

Englisch ist zweite Amtssprache, das sehr rein gesprochen wird.


Ich hab die Bevölkerungsdichte Maltas mal umgelegt auf Deutschland. Malta ist so groß, daß es Mannheim und Ludwigshafen abdeckt, bis hoch nach Worms.

Die Einwohnerzahlen sind 305.000, 166.000 und 80.000, damit ist schon ein Teil des Rhein-Neckar-Dreiecks fast so dicht besiedelt wie Malta. Rechnet man noch die kleineren Gemeinden dazu, stimmt die Bevölkerungsdichte überein.

Nur: In dieser Gegend liegt zusätzlich noch die BASF mit enormem Gebietsverbrauch, mehrere andere große Chemieunternehmen, mehrere Häfen, Zellstoff Waldhof, und so weiter. Außerdem viele landwirtschaftliche Flächen (Gemüsegarten Vorderpfalz) und amerikanische Kasernen.

Im Ergebnis wohnen wir hier enger als die Malteser, obwohl deren Bevölkerungsdichte rund 4 mal so hoch ist.

Der Unterschied: Hier wohnen viele in großen Hochhäusern, in Malta sind die höchstens 8 Stockwerke hoch, in der Regel nur 4 oder 5.

Die Malteser exportieren kaum Lebensmittel, importieren aber, vermutlich fast den gesamten Bedarf. Sie haben 1 Wald (Buskett Gardens), kleine Felder, viele Terrassenfelder, wenig Wasser. Ich habe 1 Haferfeld gesehen, 1 Erdbeerfeld, viele Felder waren noch nicht bestellt, aber zur Aussaat vorbereitet. Ansonsten gab es Gewächshäuser (Tomaten), Oliven, Feigen, Kakteen. Das maltesische Nationalgericht ist nicht umsonst Kaninchen. Auch nicht umsonst ist der maltesische Nationalsport das Schießen von Singvögeln.

Tiere hab ich gar keine gesehen, also Esel, Kühe, Schweine, Hühner, Ziegen, Schafe, aber die sind vielleicht in Ställen.

Früher hat Malta sich auch wesentlich von Fischen ernährt, das wird jetzt auch knapp.

Es wird auch kaum maltesisches Essen angeboten, vereinzelt gibt es Läden, die Gebäck verkaufen. Restaurants mit maltesichem Essen muß man suchen.

Die Leute essen Pizza und Nudeln. Ich schätze, das Mehl ist importiert.

Malta kann seine eigene Bevölkerung nicht ernähren, die Landwirtschaftsfläche ist zu klein, sie haben zu wenig Wasser, aufgrund der kleinräumigen Felder muß vieles von Hand oder mit Kleingeräten bewirtschaftet werden.

Im Gegenzug ist die Vegetationsperiode länger, 2, eventuell 3 Ernten sind wohl teilweise möglich. Im Winter gibt es keinen Frost, so daß die Pflanzen überleben. Wir haben große Büsche von Borretsch gesehen, um nur ein Beispiel zu nennen.

Deutschland mit seinen großen, industriell bewirtschafteten Landwirtschaftsflächen ist auch nicht in der Lage, seine Bevölkerung zu ernähren, was die Deutschen schon mehrmals leidvoll erfahren mußten.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Bevölkerungsplaner das lösen wollen.

Jedes Jahr mindestens 500.000 Neuzuzieher, ohne die Landwirtschaftsflächen zu bebauen, in bereits schon jetzt aus den Nähten platzenden Städten, ohne Arbeit und mit extremem Stolz, der es nicht erlaubt, sich zu integrieren.

In Malta geht es bis jetzt noch gut, weil es dort warm ist, sie Einkommen aus Tourismus generiren und EU-Mittel bekommen.

Für den Norden, Nordeuropa, seh ich schwarz.


Beste Grüsse

Rain


0

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Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

Interessant .....

NST @, Südthailand, Dienstag, 07.05.2019, 05:33 vor 1816 Tagen @ Rain 1501 Views

In Malta geht es bis jetzt noch gut, weil es dort warm ist, sie Einkommen
aus Tourismus generiren und EU-Mittel bekommen.

Für den Norden, Nordeuropa, seh ich schwarz.


Hallo

Hat mich stark an das erinnert, was ich im vergleichbaren Zeitraum in TH erlebt habe - bei dortigen Inseln.

Ich schrieb zuvor etwas über Kho Tau - eine Nebeninsel bei Koh Samui. Das ist alles sehr ähnlich verlaufen. In TH betrifft das aber nur die klassischen Urlaubsinseln - im Hinterland gelten andere Regeln.

Sollte der weltweite Tourismus einen starken Einbruch erleiden, was ich für die nahe Zukunft vermute, wird das für solche Wirtschaftszonen ein Kollaps werden. Die Frage ist dann, können die betroffenen Bewohner in ein Hinterland flüchten.

Man sollte die verbleibenden Tage noch sinnvoll nützen .... mehr beleibt für unsere Generation nicht mehr zu tun. Wir sind jetzt die Zuschauer.
Gruss

--
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Gleiches in Thailand und gleiches Klientel

Rain @, Dienstag, 07.05.2019, 11:16 vor 1816 Tagen @ NST 1431 Views

Hallo

Hat mich stark an das erinnert, was ich im vergleichbaren Zeitraum in TH
erlebt habe - bei dortigen Inseln.

Ich schrieb zuvor etwas über Kho Tau - eine Nebeninsel bei Koh Samui. Das
ist alles sehr ähnlich verlaufen. In TH betrifft das aber nur die
klassischen Urlaubsinseln - im Hinterland gelten andere Regeln.

Sollte der weltweite Tourismus einen starken Einbruch erleiden, was ich
für die nahe Zukunft vermute, wird das für solche Wirtschaftszonen ein
Kollaps werden. Die Frage ist dann, können die betroffenen Bewohner in ein
Hinterland flüchten.

Man sollte die verbleibenden Tage noch sinnvoll nützen .... mehr beleibt
für unsere Generation nicht mehr zu tun. Wir sind jetzt die Zuschauer.
Gruss


Ja,

genau das gleiche Szenario. Und die gleiche Klientel. Hier grün wählen und die Kinder zu Freitagdemos fahren und dann im Urlaub wie Ameisen über die Beute herfallen.


Beste Grüsse

Rain

--
Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

Vella, der Fahrverbotskommissar aus Vanessa

Martin @, Freitag, 03.05.2019, 23:03 vor 1820 Tagen @ Rain 2554 Views

Der Mann, der uns mit Vertragsverletzungsverfahren droht. Die einzige Verkehrsstation Msida hat kein Problem auf Malta, kein Wunder: https://www.google.de/maps/@35.8957824,14.4900961,3a,60y,308.56h,97t/data=!3m6!1e1!3m4!...

Dort misst niemand in Straßenschluchten: https://www.timesofmalta.com/articles/view/20171016/local/maltas-air-pollution-among-th...

Die Vella-Familie ist einflussreich bis in den Tourismus. Korruption ist nicht weit.

Audio-Sketch Klassiker: The Italian Man who went to Malta

BerndBorchert @, Samstag, 04.05.2019, 13:41 vor 1819 Tagen @ Rain 2092 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 04.05.2019, 14:35

Italiener machen keinen Unterschied zwischen kurzen und langen Vokalen, im Englischen auch nicht:

https://www.youtube.com/watch?v=m1TnzCiUSI0

[image]

Was mich auf die Sprachen in Malta bringt: Englisch ist Amtssprache, aber es sprechen noch viele einen italienischen oder arabischen Dialekt, oder?

Ich habe mal von dem Kuriosum einer katholischen Kirche in Malta gelesen, in der die Messe auf Arabisch zelebriert wird, und deshalb der christliche Gott in der Messe "Allah" genannt wird.

Bernd Borchert

Ja, BITTE! Das wäre sehr gut.

Olivia @, Freitag, 03.05.2019, 14:39 vor 1820 Tagen @ Rain 3071 Views


Wenn Ihr möchtet, stell ich die Entwicklung Maltas in den letzten 30
Jahren dar und was sich daraus für uns schließen läßt.

Gebt Ihr mir Rückmeldung, ob das erwünscht ist?

.....................

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For entertainment purposes only.

Ja, natürlich

Waldläufer @, Freitag, 03.05.2019, 14:57 vor 1820 Tagen @ Rain 2890 Views

Gerade dann, wenn ich nur wenig Zeit habe, suche ich mir bevorzugt Beiträge über andere Länder heraus.

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg

Sehr interessant. Danke im voraus! (oT)

Mandarin @, Freitag, 03.05.2019, 15:12 vor 1820 Tagen @ Rain 2571 Views

- kein Text -

Danke für die Mühe

helmut-1 @, Siebenbürgen, Freitag, 03.05.2019, 19:28 vor 1820 Tagen @ Rain 2465 Views

Find ich echt gut, was Du da bringst. Kurz, prägnant, auf den berühmten Punkt gebracht.

Man kann sich, ohne beim Lesen zu ermüden (so wie z.B. bei meinen Beiträgen [[motz]] ) in überschaubarer Zeit ein Bild von der Situation machen.

Nochmals danke für die Info! [[applaus]]

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