Gelbe Schwarmintelligenz erbeten – GPS-Daten eines Kfz

nereus @, Freitag, 25.08.2017, 07:30 vor 2445 Tagen 3757 Views

Es gibt ein Problem.

Ein Problem, daß im negativen Fall ordentlich Kosten für den Betreffenden generieren könnte.
Es geht um das Bewegungsprofil eines PKW in einem Streitfall mit einer Versicherung.

Der PKW-Halter behauptet, sein Auto wäre am Standort X abgestellt worden, der Versicherer bestreitet dies und sagt, der PKW hätte am Standort Y gestanden.

Nach Kommunikation des Sachverhaltes wurde u.a. ein Hinweis gegeben, daß man die GPS-Daten eines Navigationssystems auslesen und somit Klarheit schaffen könnte, wessen Behauptung in diesem Fall der Realität entspricht.

Es geht um einen Mercedes C-Klasse (Baujahr 2013) mit Command Online Navigation.

Hat hier jemand Ahnung wie man dieses Problem technisch angehen und lösen kann?
Kann man tatsächlich das Bewegungsprofil eines Fahrzeuges mit Zeitangaben rückwirkend sichtbar machen?

mfG
nereus

Zweifel, dass das geht

Martin @, Freitag, 25.08.2017, 08:21 vor 2445 Tagen @ nereus 2593 Views

Die Bewegungsprofile werden nach meiner Kenntnis nur so lange gespeichert, wie man ein einprogrammiertes Navigationsziel anfährt. Deshalb kann man seine Wegstrecke auf dem Display sehen. Danach dürften die Daten weg sein.

Ich kenne das aus meinem ehemaligen Navigationssystem auf dem Boot, da konnte ich noch ältere Wegstrecken abrufen, bei Pkw ist mir diese Fähigkeit unbekannt, kann aber nicht für Mercedes sprechen (es gibt immer alle möglichen Modi, die man einstellen kann). Wenn es aber eine solche Eigenschaft geben sollte, dann müsste das im Handbuch ausgewiesen sein. Ich kann mir das nur im Zusammenhang mit der Nutzung des Navigationssystems vorstellen, ein GPS selbst speichert nichts.

@Martin und @Querdenker

nereus @, Freitag, 25.08.2017, 09:45 vor 2445 Tagen @ Martin 2292 Views

Hallo Martin!

Du schreibst: Die Bewegungsprofile werden nach meiner Kenntnis nur so lange gespeichert, wie man ein einprogrammiertes Navigationsziel anfährt.

So hatte ich mir das bislang auch gedacht.

.. bei Pkw ist mir diese Fähigkeit unbekannt, kann aber nicht für Mercedes sprechen (es gibt immer alle möglichen Modi, die man einstellen kann).

Dachte ich auch, aber der „Informant“ meinte, da ginge doch etwas.

Wenn es aber eine solche Eigenschaft geben sollte, dann müsste das im Handbuch ausgewiesen sein.

Das glaube ich eher weniger.
So gibt es auch ein Geheim-Menü (Zusatzfunktionen nur in Englisch), worüber nur Freaks informieren und mit dem man viele zusätzliche Daten sichtbar machen kann, welches aber dem Normal-Fahrer unbekannt ist.
Außerdem werden ohnehin überall Daten erfaßt und weggeschrieben, von denen wir z.B. als PC-, Tablet- und Handy-Anwender keinen blassen Schimmer haben.
Aus diesem Hintergrund könnte ich mir ein „Mitschreiben für interne Zwecke“ zumindest vorstellen.

Ich kann mir das nur im Zusammenhang mit der Nutzung des Navigationssystems vorstellen, ein GPS selbst speichert nichts.

Genau so war es gemeint – ich habe es ggf. etwas unglücklich ausgedrückt.

Hallo Querdenker!

Nein, das Fahrzeug hatte keinen Pannenruf, nur ein Navi.
Das Auto ist auch noch da – nur eben bei der Versicherung.

Auf die speziellen Details kann ich jetzt nicht weiter eingehen – der „Feind“ liest immer und überall mit. [[zwinker]]

mfG
nereus

Anmerkung

QuerDenker @, Freitag, 25.08.2017, 10:06 vor 2445 Tagen @ nereus 2084 Views

Hallo nereus,

Das Auto ist auch noch da – nur eben bei der Versicherung.

Warum läßt die Versicherung dann diese Daten - sofern diese existieren, was ich mir rein technisch für einen mittelfristigen Zeitraum (wegen Datenvolumen usw.) absolut vorstellen könnte - nicht einfach (ggf. von einem grundsätzlich immer neutralen Sachverständigen) auslesen?

Oder will der Halter das nicht, dann kann er sich ja vielleicht auf 'informelle Selbstbestimmung' usw. berufen?

Auf die speziellen Details kann ich jetzt nicht weiter eingehen – der
„Feind“ liest immer und überall mit. [[zwinker]]

Schon klar! [[zwinker]]

Beste Grüße

QuerDenker

--
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Hier der BMW-Fall

Martin @, Freitag, 25.08.2017, 11:48 vor 2445 Tagen @ QuerDenker 2015 Views

http://www.bundpol.de/skandale/bmw-drive-now.htm

Dabei geht es allerdings um die Nutzung des 'Drive Now' von BMW, Drive Now unterstützt das Carsharing https://www.drive-now.com/de. Der Bericht spricht auch die Aspekte Dateschutz und Nutzbarkeit vor Gericht an.

Ansonsten - wie gehabt - für die Notfallortung braucht man kein Tracking. Dass eine Übertragung bei einem Unfall ganz ausfällt dürfte im einstelligen %-Bereich liegen, im Übrigen soll ja auch noch der Notfall selbst noch übermittelt werden. Dieser errechnet sich aus Beschleunigungswerten. Dem 'ich bin ein Notfall' noch die GPS-Daten zuzupacken passiert im Mikrosekundenbereich, da ist das Auto noch nicht ganz zusammengeknautscht.

Anmerkung #2

QuerDenker @, Freitag, 25.08.2017, 12:06 vor 2445 Tagen @ Martin 1809 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 25.08.2017, 12:23

Hallo Martin,

in Faden findest Du noch einen anderen Link von 'focus', der über DriveNow/Carsharing hinausgeht und auch andere Hersteller nennt.

Und auch bei Carsharing und Vermietung, sollte ja - speziell bei 'Nichtrückgabe' - die aktuelle Position reichen!

Ansonsten - wie gehabt - für die Notfallortung braucht man kein Tracking.

Da sind wir d'accord.

Dass eine Übertragung bei einem Unfall ganz ausfällt dürfte im
einstelligen %-Bereich liegen, im Übrigen soll ja auch noch der Notfall
selbst noch übermittelt werden. Dieser errechnet sich aus
Beschleunigungswerten. Dem 'ich bin ein Notfall' noch die GPS-Daten
zuzupacken passiert im Mikrosekundenbereich, da ist das Auto noch nicht
ganz zusammengeknautscht.

Die Geräte selbst sind zwar in relativ stabilen 'Steuergerätgehäusen', aber der Faktor sind die Antennen.
Die Standardsituation mit Pkw unter LKW oder gar Auflieger und noch ein LKW hinten drauf, produziert ein grosses 'Blechknäuel' und die Antenne ist dann 'sonstwo' - auch fraglich ob die Notboje einen Akku hat, bzw. Kurzschlüsse im Bordnetz nicht gegenarbeiten.

Das GPS muß sowieso dauernd mitlaufen, denn Mikrosekunden reichen nicht um im 'Kaltstart' die GPS Postion zu ermitteln. Das dauert im Extremfall grob 30 Sekunden und sofern das GPS keinerlei früheren=nahen Bezugspunkt hat, aufgrund mathematischer Doppeldeutigkeiten sogar deutlich mehr!

Die Mikrosekunden reichen nebenbei auch nur dann, wenn das GSM-Modul dauernd 'eingebucht' wäre - also noch ein Grund für 'Dauerdatensendung' bzw. viel technischer Aufwand, um auch aus einem 'Knäuel' zu senden!

Beste Grüße

QuerDenker

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Geheim-Menü

Martin @, Freitag, 25.08.2017, 12:01 vor 2445 Tagen @ nereus 2046 Views

Bei Dingen, die geheim sind ist der Spekulation natürlich Tür und Tor geöffnet, da will ich nicht mitspekulieren. Bei neueren BMWs ist die Notfallfunktion eingebaut, die funktioniert über eine SIM-Karte. Die SIM-Karte wird wohl auch genutzt, um Fahrzeugparameter zu übertragen (Ölstand, Warnmeldungen, usw.). Das merkt man, wenn man eine Einladung zur Werkstatt bekommt, weil etwas nicht stimmt.

Das sind aber eher statische Daten. Das erlaubt keine Zuordnung zu Fahrverhalten oder Bewegung, was dann eher personenbezogen ist, und unter Datenschutz fällt. Und ich gehe davon aus, dass BMW die EU-Datenschutzrichtlinie kennt und sich da keine Blöße gibt - BMW hätte ja nicht wirklich einen Nutzen.

Anmerkung #3

QuerDenker @, Freitag, 25.08.2017, 12:40 vor 2445 Tagen @ Martin 1725 Views

Hallo Martin,

Die
SIM-Karte wird wohl auch genutzt, um Fahrzeugparameter zu übertragen
(Ölstand, Warnmeldungen, usw.). Das merkt man, wenn man eine Einladung zur
Werkstatt bekommt, weil etwas nicht stimmt.

Das sind aber eher statische Daten. Das erlaubt keine Zuordnung zu
Fahrverhalten oder Bewegung, was dann eher personenbezogen ist, und unter
Datenschutz fällt. Und ich gehe davon aus, dass BMW die
EU-Datenschutzrichtlinie kennt und sich da keine Blöße gibt - BMW hätte
ja nicht wirklich einen Nutzen.

Aber zumindestens der Mobilfunkanbieter hat natürlich damit - referenzierbar über die IMSI (und sogar IMEI) - die 'Einbuchdaten' und damit grundsätzlich auch 'Bewegungsprofile' usw. [[zwinker]]

Da bei BMW sicher diese IMEI (und die ab Werk verbaute SIM und damit IMSI) mit der FIN in einer Datenbank sind, kann die Position (teils incl. Historie) JEDES derartigen Fahrzeuges über 'Handytracking' bestimmt werden!
Das gilt analog natürlich für jeden Hersteller, der Derartiges verbaut!

Dazu muß man nicht einmal in die Hersteller-Datenbank, sofern man nahe genug 'physisch' an das Fahrzeug rankommt. Also einfach die IMSI/IMEI beim Fahrzeugstart usw. 'mithört', oder alternativ z.B. über eine Serviceschnittstelle ausliest!

ad 'EU-Datenschutzrichtlinie':
Den Herstellern, die laut Ministerien/KBA/Presse 'defeat-devices' usw. nutzen bzw. nutzten, war ein Verbot dieser 'Technik' sicher auch bekannt, oder? [[zwinker]]

Ich persönlich wäre aufgrund salopp 'überall' verbauten 'Bojen' dafür, per Schalter oder ähnlich dem Anwender (hier Fahrer) zu ermöglichen, seine 'informelle Selbstbestimmung' direkt wahrzunehmen - siehe auch die IoT-Thematiken - oder evtl. sogar diese SIM so zugänlich zu machen, dass diese der Fahrzeughalter ohne Werkzeug usw. selbst entfernen könnte!
Das entspräche sicher auch der EU-Datenschutzrichtlinie... [[top]]

Beste Grüße nochmals

QuerDenker

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Nicht verzetteln

Martin @, Freitag, 25.08.2017, 21:59 vor 2444 Tagen @ QuerDenker 1392 Views

Soweit ich verstehe, hat das Fahrzeug noch keine Notfallmeldeeinrichtung, also wohl keine SIM. Also reduziert sich die Frage wohl auf den Punkt, ob das GPS/Navi vergangene Routen speichert. Ich denke nicht, aber das müsste der Hersteller endgültiger beantworten können.

Eine SIM-Karte eröffnet natürlich weitere Fragen, die nicht unbedingt an den Hersteller gekoppelt sind. Ich vermute, Du hast recht, dass die Telefonverbindung bereitstehen muss, wenn last microsecond-Daten zuverlässig übertragen werden sollen. In der Materie kenne ich mich nicht ausreichend aus, kann mir aber Spezialprotokolle für solche Übertragungen vorstellen, um die Auslastung der Antennenstationen zu minimieren (Spekulation).

Indirekt

QuerDenker @, Freitag, 25.08.2017, 08:31 vor 2445 Tagen @ nereus 2369 Views

Hallo nereus,

Es gibt ein Problem.

Nein, nie, nur Lösungen <img src=" />

Ein Problem, daß im negativen Fall ordentlich Kosten für den
Betreffenden generieren könnte.

:(

Es geht um das Bewegungsprofil eines PKW in einem Streitfall mit einer
Versicherung.
Der PKW-Halter behauptet,

Gibt es vielleicht zusätzlich zum 'Halten' einen 'Fahrer', der die Behautpung von 'Halter' stützen kann?

... sein Auto wäre am Standort X abgestellt worden,
der Versicherer bestreitet dies und sagt, der PKW hätte am Standort Y
gestanden.

Wie wollen die das wissen - und vor allem beweisen wollen?

Ist/War es ein Leasing-Auto, oder sonstwas, wo Dritte GPS-Tracker verbaut hatten?

Nach Kommunikation des Sachverhaltes wurde u.a. ein Hinweis gegeben, daß
man die GPS-Daten eines Navigationssystems auslesen und somit Klarheit
schaffen könnte, wessen Behauptung in diesem Fall der Realität
entspricht.

Auch hier gilt es den Hersteller des 'Navi' zu fragen, bzw. Gooo und z.B. auch im Bereich 'Geocaching' usw.

Es geht um einen Mercedes C-Klasse (Baujahr 2013) mit Command Online
Navigation.

Hat das Fahrzeug 'automatishen Pannennruf' oder sowas in Richtung dessen, was Automobilhersteller gerne 'Telematik' nennen.
Dann gehen in der Regel diese Positionsdaten an den Hersteller - bzw. ein beauftragtes Unternehmen - und dort sollte man die Daten anfragen können.

Anmerkung:
Bei einem BMW soll das schon ein Gericht gemacht haben - gegen den Willen des Halters... - und erhalten haben.
In vielen Augen war das wohl das Ende von 'Freude am Fahren'.

Hat hier jemand Ahnung wie man dieses Problem technisch angehen und lösen
kann?

Frage erstmal DB bzw. die Werkstatt.

Das Auto muß ja dann noch da sein, oder?

Kann man tatsächlich das Bewegungsprofil eines Fahrzeuges mit Zeitangaben
rückwirkend sichtbar machen?

Ob in genau diesem 'Navi' kann ich Dir leider nicht sagen.
Aber mit den Daten, die mit 'Nach-Hause-Telefonieren' an die Pannenhilfe usw. gehen, sollte es gehen!

Beste Grüße

QuerDenker

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Für die Pannenhilfe genügt die aktuelle Position

Martin @, Freitag, 25.08.2017, 09:37 vor 2445 Tagen @ QuerDenker 1846 Views

Dafür ist kein ständiges Tracking notwendig, vor allem keine Speicherung. 'Tracking' heißt ja auch noch nicht, dass gespeichert wird, sondern lediglich, dass die Position ständig übermittelt wird.

Speicherung anderweitig hätte wohl auch das Problem des Datenschutzes, der Affe landet dort wo gespeichert wird.

Honi soit qui mal y pense? ;o)

QuerDenker @, Freitag, 25.08.2017, 09:59 vor 2445 Tagen @ Martin 1779 Views

Hallo MArtin,

Dafür ist kein ständiges Tracking notwendig, vor allem keine Speicherung.
'Tracking' heißt ja auch noch nicht, dass gespeichert wird, sondern
lediglich, dass die Position ständig übermittelt wird.

Technisch absolut richtig! [[zwinker]]

Bei Ausfall/Unfall oder Tunnel usw. - also sowas wie 'erwarteter Standort' errechnet aus Richtung und Geschwindikeit - vielleicht die letzten paar Positionen (und SOG='speed over groud' und Fahrtrichtung usw. als 'Datenabfall' aus dem GPS).

Speicherung anderweitig hätte wohl auch das Problem des Datenschutzes,
der Affe landet dort wo gespeichert wird.

Goo.. einmal nach 'bmw liefert gericht bewegungsprofil' [[sauer]]

Was glaubst Du, wie 'automatischer Notruf bei Aufprall' denn funktionieren sollen? Die GPS-Daten erst nach einem denkbaren Überschlag zu ermitteln, ist - speziell technisch wegen der 'lagesensiblen' GPS-Antenne - problematisch...

Beste Grüße

QuerDenker

--
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Vielleicht nicht über Navi, aber über Mobilfunk...?

Andudu, Freitag, 25.08.2017, 10:13 vor 2445 Tagen @ nereus 1857 Views

Es geht um einen Mercedes C-Klasse (Baujahr 2013) mit Command Online
Navigation.

Ich habe auch nur gesucht, hatte noch nie damit zu tun, aber das Command Online hat wohl ein Geheimmenü, vielleicht geht darüber etwas?:

"Das Geheimmenü:

- kann über das gleichzeitige Drücken der Tasten "Hörer auflegen", "1" und "#" aktiviert werden.

- kann über den Controller bedient werden (drehen um den Courser zu bewegen, nach unten/oben drücken für die nächste Seite).

- kann über den Menüpunkt "End" verlassen werden.

Einstellungen werden durch einen Neustart des Comand übernommen. Dazu so lange die "ON" Taste drücken, bis das Comand mit einem Pfeifton herunterfährt und neu startet.
"

https://www.motor-talk.de/forum/comand-online-ntg-4-5-geheimmenue-und-moegliche-modifik...

Vielleicht gibt es auch einen USB-Anschluss oder ähnliches, mit dem man direkt auf gespeicherte Daten zugreifen kann. Bei den billigeren Herstellern (TomTom etc.) werkelt m.W. lediglich ein Linux und man kann direkt z.B. Datenbankfiles kopieren oder Icons ändern etc. wenn man die an einen PC anschliesst. Habe ich schon gemacht. Bei Mercedes ist aber bestimmt alles ein bisschen komplexer und ausgereifter.

Ob die Daten ausreichend beweiskräftig sind (wenn man sie nachträglich ändern kann, sind sie es vermutlich nicht), sei mal dahingestellt.

Kann man tatsächlich das Bewegungsprofil eines Fahrzeuges mit Zeitangaben
rückwirkend sichtbar machen?

Wenn das Ding "online" ist, hat es wahrscheinlich auch Kontakt mit den Mobilfunkzellen? Dann wäre eine Triangulation möglich, wie man sie ja auch mit Handyortung machen kann, indem man abgleicht, an welchen Funkzellen das Ding sich angemeldet hatte, vorausgesetzt man kennt die Nr. die das Gerät benutzt:
https://www.netzwelt.de/handy-ortung/index.html
https://www.heise.de/ct/hotline/FAQ-Handy-Ortung-1268122.html

Allerdings bezweifle ich, dass das rückwirkend möglich ist. Dank Vorratsdatenspeicherung dürften die Infos zwar noch ein halbes Jahr (oder so) irgendwo liegen, nur ob man da rankommt...?

Ich schätze am ehesten würde man wohl an der Stelle weiterkommen, die sich bei Mercedes um das Gerät kümmert, evtl. haben die auch ältere Bewegungsdaten gespeichert. Aber wegen einem kleinen Streitfall, wird man da sicher nicht bis zu den Verantwortlichen vorgelassen.

Aber vielleicht hilft dir das als Ansatz.

Datenerfassung ohne deine Kenntnis ..

Mirko, Česko, Freitag, 25.08.2017, 10:17 vor 2445 Tagen @ nereus 2082 Views

Wenn ohne deines Wissen, die Daten erfasst werden, dann dürfen diese Daten auch nicht verwendet werden.

weitere Optionen

Weiner, Freitag, 25.08.2017, 11:27 vor 2445 Tagen @ nereus 1934 Views

hallo nereus,

schau bitte mal hier rein zur Übersicht:

http://www.focus.de/auto/experten/winter/bmw-speichert-kunden-daten-wer-noch-wie-autos-...

Alle Daten werden auch an den Automobilhersteller übertragen: ob der Gurt gestrafft wurde, welche CD Du eingelegt hast, aus Deinem Fahrverhalten kann auf eine etwaige Übermüdung geschlossen werden, Unfälle werden rekonstruiert etc. etc.

Der Automobilclub, zumindest auf intensives Nachbohren, müsste einem Mitglied Auskunft geben, alternativ der allgemeine 'Verbraucher'schutz. Wir sind hier in einem Bereich, der hinsichtlich Datenschutz relevant ist und wo es entsprechende 'beauftragte' Anlaufstellen gibt. Rechtsanwälte mit dieser Spezialisierung kennen sich entsprechend aus. Desgleichen auch andere Versicherer und deren Rechtsabteilungen, die auch fleissig Fachzeitschriften lesen und beschreiben (etwa VersR von VVW).

Rein technisch gesehen, wäre die Autowerkstatt der erste Ansprechpartner. Denn der Sachbearbeiter bzw. Rechtsanwalt der Versicherung liest ja auch nicht selbst aus: dafür hat er eine Hilfskraft. Und diese 'Helfer', ganz unten, wissen meist am besten Bescheid ...

MfG, Weiner

ADAC fragen - bzgl. "Bewegunsprofilen" von Autofahrern soll es bereits Gerichtsurteile geben.

Olivia @, Freitag, 25.08.2017, 12:57 vor 2445 Tagen @ nereus 1746 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 25.08.2017, 13:07

Die "modernen" Autos "kommunizieren" beständig mit ihren Herstellern. Welche Komponenten der Fahrzeuge alle "Daten" weitergeben, das hat der ADAC vor einigen Monaten/Jahren einmal aufgelistet. Die Daten sollte man dort bekommen können.

Die "Versicherungen" freut das natürlich außerordentlich. Sie können auch die Geschwindigkeit zur Zeit eines Verkehrsunfalls "rekonstruieren" etc. Der Fahrer eines modernen Autos ist vollkommen "gläsern".

Darauf sollte er sich einstellen und brav sein oder ein Auto fahren, das diese Segnungen noch nicht besitzt.

Auf der letzjährigen Caravan-Messe in Düsseldorf erzählte mir ein Kfz-Mechaniker, dass er nur noch Autos von VOR 2006 fährt..... :-))))

--
For entertainment purposes only.

Artikel/ Infos zum Thema 2013 bis aktuell (mL)

Odysseus @, Freitag, 25.08.2017, 14:50 vor 2445 Tagen @ nereus 1667 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 25.08.2017, 14:59

Aus 2013, also deinem Fahrzeugbaujahr:

https://www.welt.de/motor/article123115001/Welche-Fahrerdaten-sendet-das-Auto-an-die-Po...

Daraus konkret zu Mercedes:

"Mercedes-Sprecher Benjamin Oberkersch erklärt: „Grundsätzlich werden bei Mercedes-Fahrzeugen keine Daten automatisch weitergeben. Wir informieren unsere Kunden genau, welche Daten gesammelt und für welche Zwecke sie in unserem Hause verwendet werden.“ Der Kunde müsse zustimmen, dass etwa für den individuellen Verkehrsinfoservice in der Navigation Positionsdaten ermittelt und übertragen werden".

Hier stellt sich die Frage, welchen Punkten du zugestimmt hast buw. ggfs. der/die Vorbesitzer.

War der Wagen jemals ein Leasing-Fahrzeug oder ein Vermiet-Fahrzeug sind häufig GPS-Finder aktiviert, um schnelles Verfolgen und Auffinden bei säumigen Zahlern oder Diebstahl zu gewährleisten.

Das Command von Mercedes könnte das Problem sein.

Einstieg zum Thema Geheim-Menü und Einstellungen z.B. hier:

https://www.motor-talk.de/forum/comand-online-ntg-4-5-geheimmenue-und-moegliche-modifik...

Zwar vom E-Klasse, aber da dürfte hohe Kongruenz bestehen.


Woher die Daten stammen, nach denen die Versicherung ihre Behauptungen aufstellt, scheint mir der Ansatzpunkt. Hier gilt es die Rechtmäßigkeit und Verwertbarkeit festzustellen.

Ganz pragmatisch: Die Versicherung hat ganz vermutlich versierte Mechatroniker oder Dienstleister, die nichts anderes nachen, als aus den Autos auf dem Hof alles auszulesen.


Hier noch ein Artikel aus 2014, der einen Überblick über den Stand vor 3 Jahren gibt, sowie einen Ausblick auf die Zukunft.

http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-03/auto-ueberwachung-autoindustrie-vernetzung


Und noch diese "alte" Studie aus 2014 (als Pdf):

http://www.bain-company.ch/Images/Bain-Studie_Big%20Data%20revolutioniert%20die%20Autom...

Hier wird beleuchtet welches Potential für die Wertschöpfung BIG DATA für die Automobilindustrie hat. Wer wenig zeit hat liest erstmal nur Seite 9/10.

Fazit: "Big Data ist ein wesentliches Instrument für die Au-
tomobilhersteller, um weitere Potenziale entlang der
gesamten Wertschöpfungskette zu identifizieren und
umzusetzen. Wer dies beherrscht, wird daraus in der
nächsten Dekade weitreichende Wettbewerbsvorteile
ziehen können."


2013/14 hat das Fahrt aufgenommen, heute steht der Zug unter Volldampf.


Wo wir jetzt stehen, zeigen diese aktuelleren Artikel:

http://www.20min.ch/digital/news/story/Ihr-Auto-weiss-mehr-ueber-Sie--als-Sie-denken-18...


http://www.focus.de/auto/ratgeber/sicherheit/datenhungrige-autos-adac-deckt-auf-diese-d...

"Auch die Mercedes B-Klasse sendet pflichtschuldig die GPS Position, den Kilometer-Stand, den Sprit-Verbrauch und den Reifendruck – und das sogar alle zwei Minuten, wie Arnulf Thiemel von der ADAC-Fahrzeugtechnik feststellte."


Wichtig ist zu wissen, dass auch neuere Kleinwagen schon fleißig senden und das nicht Mittel- und Oberklasse vorbehalten ist.

In der Tat ist diesbezüglich ein solides und günstiges Fahrzeug mit mindestens 8-10 Jahren auf dem Buckel erste Wahl. [[zwinker]]


Gruß Odysseus

vorab ein Dank an die Schwarmintelligenz

nereus @, Freitag, 25.08.2017, 15:58 vor 2445 Tagen @ nereus 1610 Views

Hallo Leute!

Das sind ein paar interessante Hinweise dabei, denen ich/wir in Ruhe nachgehen werde(n).
Möglicherweise führt dies zu weiteren Optionen. [[zwinker]]

Danke erst einmal an die fleißigen Schreiber für die diversen Infos und Links. [[top]]

mfG
nereus

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