Der eiskalte Geostratege - Zum Tode von Zbigniew Brzezinski

Falkenauge @, Donnerstag, 03.08.2017, 09:23 vor 2456 Tagen 6438 Views

Am Freitag, dem 26.5.2017, verstarb Zbigniew Brzezinski im Alter von 89 Jahren. Er war gebürtiger Pole, als Russland-Hasser bekannt und wichtiger Berater aller amerikanischen Präsidenten seit Carter (1976). Zusammen mit Henry Kissinger gehörte er zu den einflussreichsten amerikanischen Geopolitikern der Gegenwart.
Der Einfluss dieses eiskalten Geostrategen auf die US-Politik kann nicht hoch genug veranschlagt werden.
Wesentliches zu seinem verheerenden Wirken siehe hier.

Sowas lernt man nicht im Geschichtsunterricht in deutschen Schulen

Oblomow, Donnerstag, 03.08.2017, 11:05 vor 2456 Tagen @ Falkenauge 4031 Views

Leider. Danke für diesen kompakten Blick. Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode.

Nur eine klitzekleine Anmerkung. Ich verstehe das Wort “eiskalt“ nicht, denn erstens scheint mir das Wesen von geopolitischer Strategie eiskalt sein zu müssen und zweitens muss man dem Mann doch wenigstens zugestehen kein Heuchler zu sein. Insofern sind mir die eiskalten Heuchler moralisch noch ekliger. Heinsohn zum Beispiel, ist auch zum Glück eiskalt bei seinen Analysen. Kann mich, wie stets, ooch irren.

Toller Blog, ein Augenöffner für mich.
Grüße ausm Zoo mit Blick auf nen Gorilla in Pongoland

Oblomow

Eiskalt

Falkenauge @, Donnerstag, 03.08.2017, 13:14 vor 2456 Tagen @ Oblomow 3266 Views

Nur eine klitzekleine Anmerkung. Ich verstehe das Wort “eiskalt“
nicht, denn erstens scheint mir das Wesen von geopolitischer Strategie
eiskalt sein zu müssen und zweitens muss man dem Mann doch wenigstens
zugestehen kein Heuchler zu sein. Insofern sind mir die eiskalten Heuchler
moralisch noch ekliger. Heinsohn zum Beispiel, ist auch zum Glück eiskalt
bei seinen Analysen. Kann mich, wie stets, ooch irren.

Hallo Oblomow,

natürlich muss diese diabolische Geostrategie wesenhaft eiskalt sein, denn sie operiert ja mit Millionen Toten, Verletzten, Verkrüppelten, unendlichem menschlichem Leid und vielfacher Zerstörung. Darüber dürfen sich keine menschlichen Gefühle einstellen. Sie würden die rationalen, sozusagen rein mechanischen Gedankenabläufe behindern und am Ende gar ins Stocken bringen.

Insofern ist "eiskalter Geostratege" ein Pleonasmus wie "kaltes Eis" oder "runde Kugel", aber hier doch nötig, weil der Zusammenhang im allgemeinen Bewusstsein nicht so präsent ist.

Eine Analyse dagegen sollte deswegen "eiskalt" - ich würde besser sagen "nüchtern" - sein, weil es um das ungeschminkte Erfassen der Wahrheit geht, die durch Emotionen nicht vernebelt werden darf.

MfG
Falkenauge

Da fällt mir Machiavelli ein

Oblomow, Donnerstag, 03.08.2017, 14:56 vor 2456 Tagen @ Falkenauge 2670 Views

bearbeitet von Oblomow, Donnerstag, 03.08.2017, 15:02

Eine Analyse dagegen sollte deswegen "eiskalt" - ich würde besser sagen
"nüchtern" - sein, weil es um das ungeschminkte Erfassen der Wahrheit
geht, die durch Emotionen nicht vernebelt werden darf.

In diesem Falle besteht meine Korinthenkackerei [[hüpf]] darin, dass ich vermute, dass Emotionalität unbedingt förderlich ist, um juut zu denken, nicht jedoch moralischer Nebel. Mit dem Herzen denken und dem Hirn fühlen oder so ähnlich bei dem Gnom Lichtenberg. Ich denke da sofort an Machiavelli, der als diabolisch gilt, einzig dafür, mit Falkenblick zu beobachten und mit Urteilskraft das hehre Selbstbild des Menschen in das aufzulösen, was es ist: ein einziger Selbstbetrug. Insofern lässt man ja auch die Politikwissenschaft mit ihm beginnen. Leider lernt man aber an den Unis demokratische Theorien, Genderkacke usw. und weiß der Geier für was für einen Blödsinn, der eben für Schafe gut ist, nur Selbstdenken nicht fördert, sondern hintertreibt (mit Absicht naturgemäß). Es würde reichen, Machiavelli, Rousseau, Max Weber und Carl Schmitt zu lesen. Irre mich vermutlich mal wieder.

"Weil aber meine Absicht ist, etwas Nützliches für Die zu schreiben, die es verstehen, so schien es mir gerathener, der thatsächlichen Wahrheit der Dinge nachzugehen, als der Einbildung von ihnen; (wie denn Viele sich Republiken und Fürstenthümer eingebildet, die man niemals gesehen noch in der Wirklichkeit hat kennen lernen): da, wie man lebt, und wie man leben sollte, in meinen Augen so weit von einander abliegt, daß, wer das, was geschieht, um das, was geschehen sollte, verabsäumt, eher seinen Untergang als seine Errettung erleben wird, insofern ein Mensch, der in allen Stücken zum Guten sich bekennen wollte, unter so Vielen, die nicht gut sind, zu Grunde gehen muß."

http://www.zeno.org/Philosophie/M/Machiavelli,+Niccolò/Der+Fürst/15.+Von+denen+Dingen,...

Grüße
Oblomow

Der Schlangenfürst

Rybezahl, Donnerstag, 03.08.2017, 15:30 vor 2456 Tagen @ Oblomow 2564 Views

Hallo,

und Dank, - ein Grund, mal wieder darin zu stöbern. Drei Kapitel weiter, das 18. Kapitel, ist besonders interessant:

http://www.zeno.org/Philosophie/M/Machiavelli,+Niccolò/Der+Fürst/18.+Auf+welche+Weise+...

Insofern weiß ich nicht, was es zu monieren gibt. Unsere Weltenlenker haben offenbar sehr viel davon verstanden. [[zwinker]]

Mit Gruß vom
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Prof. Herfried Münckler, der Westentaschenkissinger

Oblomow, Donnerstag, 03.08.2017, 15:49 vor 2456 Tagen @ Rybezahl 2428 Views

bearbeitet von Oblomow, Donnerstag, 03.08.2017, 16:18

ist son Politikberater, son Think-Tank-Fuzzi, der jetzt ordentlich abräumt und immer wieder mal in Talk-Shows auftaucht, weil er "strategisch" denkt, also böse. Dafür hat er von den sog. "Guten" auch schon ne taktische Abreibung bekommen. Machiavelli verdankt dieser Bartträger letztlich alles. Hab' gehört, der würde auch die Pfarrerstochter beraten und Schröder hatte den Machiavelli, so hab ich mal gelesen, auf seinem Schreibtisch liegen. Nen Geschenk eines Politikprofessors, der auch einen Happen schnappen wollte von der großen Welt, wie der nette Hans Albers singt. Jetzt ist der Münckler, wie gesagt, etwas dampfplauderisch unterwegs, um die Rendite für Denken einzufahren. Kann man ooch verstehen. Wichtig ist auch der Leo Strauss, der eben meint, dass Machiavelli besser mal die Klappe hätte halten sollen und zwischen exoterischen und esoterischen Wissen über die Polis unterscheidet. Übrigens: es gibt nen Chianti namens Machiavelli - leckerer Tropfen. Wer noch nen klugen politischen Denker mag, sollte den Freund Machiavellis namens F. Guicciardini im Auge behalten. Der schreibt noch böser, ähh strategisch. Und da gibt es auch nen Wein dazu. Wirklich! Und wen ich eigentlich, nachlässig, nachlässig vergessen habe ist: der Gigant Gracian. Den kann man übrigens ooch trinken. Recherchieren lohnt! Dass der Machiavellitropfen lecker ist, da irre ich mal nicht.

Grüße
Oblomow

Und hier noch ne kleene Trouvaille: http://www.salon.com/2017/02/18/sincerely-niccolo-machiavelli-an-open-letter-to-donald-...

Realpolitik

Rybezahl, Donnerstag, 03.08.2017, 16:06 vor 2456 Tagen @ Oblomow 2317 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 03.08.2017, 16:54

Hallo,

erneut Dank. Moralische Wertungen strategischen Handelns bemühe ich aber nicht, wie auch der Machiavelli nicht:

"Wie löblich die Bewahrung der Treue, ein lauterer Wandel und ohne List, an einem Fürsten sey, sieht Jeder. Nichtsdestoweniger lehrt die Erfahrung in unsern Zeiten, daß eben die Fürsten Großes vollbracht, die auf die Treue wenig gegeben, und die Gehirne der Menschen mit List zu bethören gewußt, und daß sie zuletzt Die überwältigt, deren Richtschnur die Ehrlichkeit war."

Zeitgeist eben. Ne. Quatsch. Eiszeit eben. So ist es richtig. Läuft ja schließlich auch schon ein paar tausend Jahre länger und hier im DGF liegen in den archäologischen Schichten vergraben auch einige bemerkenswerte Erklärungen dafür bereit, um ausgebuddelt zu werden.

Mit Gruß
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Brzezinski und Konsorten in's Leere laufen lassen

Monterone @, Donnerstag, 03.08.2017, 16:40 vor 2455 Tagen @ Falkenauge 3118 Views

Jean Bricmont, Professor für theoretische Physik und Gegner des Fabius-Gayssot-Gesetzes wurde von Bernard Henri Lévy nicht ganz zu Unrecht als Negationist bezeichnet.

Auf Russia Today nimmt Bricmont zu den Vorwürfen Stellung:

*Die Leute glauben an nichts mehr. Sie glauben nicht an die Landung auf dem Mond, sie glauben nicht mehr an den Sinn von Impfungen, vom 11. September will ich gar nicht reden (...) in einem Klima des allgemeinen Skeptizimsmus' gegenüber den offiziellen Wahrheiten werden sich die Menschen sagen, "wenn etwas vom Gesetz verboten ist, muß es wahr sein".*

Damit hat uns Bricmont einen ausgezeichneten Hinweis gegeben, wie man völlig friedlich und ohne sich zu gefährden Widerstand leisten könnte: einfach nichts mehr glauben, was von diesem System oder ihm nahestehenden Personen kommt.

Transatlantikimperium, Regierungen und Eliten haben jetzt zwei Möglichkeiten:

1. Auf der jetzigen Schiene weiterzufahren und zuzusehen, wie der letzte Rest von Glaubwürdigkeit verloren geht.

2. Die raffinierte Variante wählen und so vorzugehen, indem sie das Gegenteil dessen vertreten, wozu sie die Menschen bewegen wollen. Geht es um Sachen wie Alkohol und Tabak, wäre vorstellbar, daß sie statt vor Schnaps, Bier und Zigaretten zu warnen, auf einmal deren Konsum empfehlen; natürlich müßte das von vielen hochwössenschaftlöchen und supermedizinsch geprüften Gutachten flankiert werden.

Wie aber wollen sie es anstellen, Menschen, die an gewissen Aussagen zur Zeitgeschichte zweifeln, wieder auf Systemkurs zu bringen?

In dem Fall müßten Merkel & Co. in aller Offenheit die Urteile und Tatsachenfeststellungen des IMT in Abrede stellen.

Damit würden sie OMF-BRD, sich selbst und dem Transatlantikimperium das Grab schaufeln.

Monterone

Quelle: https://www.egaliteetreconciliation.fr/Jean-Bricmont-sur-BHL-Tout-le-monde-le-deteste-m...

Hmmm ...

Steppke, Donnerstag, 03.08.2017, 18:10 vor 2455 Tagen @ Monterone 2485 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 03.08.2017, 18:55

Transatlantikimperium, Regierungen und Eliten haben jetzt zwei
Möglichkeiten:

1. Auf der jetzigen Schiene weiterzufahren und zuzusehen, wie der letzte
Rest von Glaubwürdigkeit verloren geht.

Hallo Monterone,
ich glaube nicht, dass Merkel, Eliten & Co. auch nur einen Pfifferling darauf geben ob man sie für glaubwürdig hält oder nicht.

So lange sich die Eliten gegenseitig decken und schützen, dürfte denen das vollkommen egal sein, ob man ihnen glaubt oder nicht.

Schau mal wie lange das in der DDR funktioniert hat. Wäre der Sozialismus nur etwas leistungsfähiger gewesen, würde es die DDR heute noch geben und Parolen wie "Der Sozialismus wird in Kürze siegen" von morgens bis abends über den Äther gehen.

So lange der Kapitalismus ein paar Krümelchen für die breite Masse übriglässt, wird man diese belügen und betrügen können, und die werden nicht aufmucken, selbst wenn sie es immer häufiger merken.

Die einfachste Sache der Welt ....

NST @, Südthailand, Freitag, 04.08.2017, 03:03 vor 2455 Tagen @ Monterone 2200 Views

Wie aber wollen sie es anstellen, Menschen, die an gewissen Aussagen zur
Zeitgeschichte zweifeln, wieder auf Systemkurs zu bringen?

Hallo,

das liegt doch auf der Hand und wird auch hier gefordert. Das Bedingungslose Grundeinkommen .... wird alle Zweifler voll auf Kurs bringen.

Während die klassischen Industriestandorte in D/EU verschwinden, wird der demokratische Wähler dafür mit dem besinnungslosen Grundeinkommen ruhig gestellt. Es wird keinen Widerspruch geben, denn die Mehrheit will genau das und nichts anderes. Auch die ganzen Neuen deren Anzahl stetig wachsen wird, werden happy sein und der Fraternisierung sind Tür und Tor geöffnet. Die letzten Nazi werden mit Freude der Antifa beitreten und Heiko als ein gefeierter Befreier durch alle Talksendungen ziehen.

Die Blockparteien werden das als den totalen Sieg der westlichen Werte verkaufen - die Demokratie hat dann ihren Zenit erreicht. Niemand wird fragen wer das bezahlen muss, solange die monatlichen Überweisungen kommen.

Zusätzlich arbeiten werden nur noch staatlich Bedienstete, das werden im Vergleich zu heute nicht mehr viele sein und bezahlt werden sie mit Bitcoin [[top]]

So ungefähr wird das laufen, wenn die Party dem Höhepunkt zusteuert.
Gruss

--
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

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