Ein neuer Schritt in Richtung Überwachungsstaat.

helmut-1 @, Siebenbürgen, Montag, 15.12.2025, 19:59 vor 1 Tag, 3 Stunden, 57 Min. 2037 Views

Dass der Sack immer mehr zugeschnürt wird, in Richtung Kontrolle, Überwachung, etc., das ist ja nichts Neues. Ich wehre mich dagegen, so gut ich kann, habe kein Streicheltelefon, sondern immer noch mein altes Nokia 1000, das man nicht orten kann. Hole mir mein Geld vom Konto runter, und bezahle nie mit Karte, sondern immer bar.

Nun sehen wir uns mal in der EU um:

Da war schon die Rede davon, dass man auf einem Weihnachtsmarkt in Zürich nicht mehr bar zahlen sollte. Der Protest war groß, und die Verantwortlichen mussten zurückrudern.

Ich habe mir mal aus dem Internet die Übersicht über die Bargeldsituation rausgeholt:

Schweden: Gilt als Vorreiter, wo digitale Zahlungen und Apps wie "Swish" fast alles abdecken und viele Geschäfte, Bäckereien und sogar Museen kein Bargeld mehr annehmen.

Norwegen: Ähnlich wie Schweden, wo Kreditkarten und mobile Zahlungen Standard sind und Bargeld oft nicht akzeptiert wird.

Länder mit gesetzlichen Bargeld-Obergrenzen (EU-weit und darüber hinaus)

Italien: Bargeldzahlungen sind auf 999,99 € begrenzt, Mietzahlungen dürfen nicht bar erfolgen.

Portugal: Beträge über 1.000 € müssen digital bezahlt werden (Überweisung, Karte, Scheck).

Spanien: Bis zu 10.000 € für Nicht-Residenten, 1.000 € für ansässige Unternehmer.

Griechenland: Obergrenze liegt bei 1.500 €, Autokauf ist noch eine Ausnahme.

Belgien: Waren und Dienstleistungen nur bis 3.000 € bar zahlbar, auch bei Immobilienkäufen.

Rumänien: Begrenzung bei 10.000 RON (ca. 2.260 €) pro Person/Tag. (= alter Umrechnungskurs, heute entsprechen 10.000 Lei ca. 2.000 €uro)

In welchen Ländern ist das Recht auf Bargeld in der Verfassung festgelegt?

Das sind Ungarn und die Slowakei. Seit diesem Monat auch Slowenien.

Nun gehen wir zur Verkehrsüberwachung.

Was können die Kameras im Straßenverkehr registrieren:

- Geschwindigkeitsüberschreitung

- Rotlichtverstöße

- Zu dichtes Auffahren (Abstandsmessung)

- Fahrzeugkennzeichen registrieren und mit einem Schnellabgleich über eine Datenbank folgende Verstöße feststellen: Gestohlene Autos oder gestohlene Kennzeichen, abgelaufene Zulassungen und nicht bezahlte Bußgelder

- Überwachung der Durchschnittsgeschwindigkeit (Vector-Kameras, Specs, oder "Punkt-zu-Punkt- Kameras"): Diese Kamera zeichnet die Geschwindigkeit über eine Distanz auf, nicht nur an einem Punkt. Das heißt, sie zeichnet die Geschwindigkeit zwischen zwei oder mehr Kameras auf. Sie fotografieren zunächst das Nummernschild am Startpunkt und später am Zielpunkt. Anschließend misst die Kamera auch die Fahrzeit zwischen den Punkten. Bei zu hoher Geschwindigkeit droht ein Bußgeld.

- Mautkameras: Zur Überwachung von bezahlter oder nicht bezahlter Autobahn- oder Straßengebühr

- Kameras zum Wiegen während der Bewegung: Wenn man mit dem Auto auf der Autobahn fährt, überprüfen diese Kameras mithilfe ihrer Sensoren das Gesamtgewicht des Fahrzeugs. Diese Sensoren sind unter der Fahrbahn installiert. Bei Gewichtsüberschreitung kommt ein Bußgeld.

- Verkehrszählung. Dabei werden die Anzahl und die unterschiedlichen Fahrzeugtypen gezählt.

Schön, das wird ja vielen Lesern bekannt sein. Was meine ich nun mit neuem Schritt?

Es ist so die Angewohnheit in Rumänien, alles noch besser, perfekter zu machen, als es in den EU-Ländern gehandhabt wird. Was haben die sich nun einfallen lassen:

Auf den Autobahnen um Kronstadt (Brasov) herum wurden nun Kameras installiert, die nicht nur das alles, was hier aufgezählt wurde, beherrschen, nein, sie können noch mehr:

- Feststellung, ob die periodische technische Überprüfung vom Termin her eingehalten wurde (umgangssprachlich "TÜV" genannt)

- Feststellung, ob die Haftpflichtversicherung für dieses Fahrzeug gültig ist.

Was sie noch nicht können, das ist die Feststellung, ob die KFZ-Steuer bezahlt wurde. Da hängts an der Kommunikation zwischen den Behörden. In Rumänien kassiert die KFZ-Steuer die Gemeinde, genauso wie die Grundsteuer. Sie haben nur ein Druckmittel, wenn man z.B. ein Fahrzeug anmelden oder abmelden will, und es ist z.B. eine KFZ-Steuer für dieses oder ein anderes Fahrzeug nicht bezahlt oder die Grundsteuer nicht entrichtet, dann kann man das erst erledigen, wenn die offenen Beträge beglichen sind. Und zwar alles, Grundsteuer und KFZ-Steuern.

Nun ja, wir sind ja auf gutem Weg zum totalen Überwachungssystem in der EU.

helmut-1: "altes Nokia 1000, das man nicht orten kann"

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 16.12.2025, 11:18 vor 12 Stunden, 38 Minuten @ helmut-1 945 Views

Hallo helmut-1,

wenn der Akku Deines Mobiltelefons leer ist oder Du den Akku herausgenommen hast, kann man es tatsächlich nicht orten.

Ansonsten kann jeder Sender angepeilt werden. Auch ein altes B-Netz-Telefon bewahrt Dich nicht davor.

Nach diesem Prinzip funktionierten vor Jahrzehnten die ersten Schiffsnavigationsgeräte.

Das erste Navi, das ich bedienen durfte:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b5/Decca_Receiver_Philips.jpg/12...

Quelle: Wikipedia Commons

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Dann ist meine Anschauung möglicherweise überholt?

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 16.12.2025, 15:24 vor 8 Stunden, 32 Minuten @ paranoia 443 Views

Das war bei einer meiner einsamen Wanderungen in den Bergen, auch beim Tourenschi. O.k., ist schon 10 oder 15 Jahre her. Da hat mir mal jemand gesagt, wenn Du kein neues Telefon hast, so wie ein Smartphone oder sonstiges (oder natürlich auch Sat-Telefon), dann kann man Dich mit dem Uralt-Ding von Nokia auch nicht finden, wenn Du da mal zwischen den Bäumen liegen bleibst.

Ist das Blödsinn oder hat das mal früher gegolten, und hat sich im Laufe der Zeit durch die vebesserte Technik geändert?

Handy-Ortung

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 16.12.2025, 18:25 vor 5 Stunden, 31 Minuten @ helmut-1 393 Views

bearbeitet von paranoia, Dienstag, 16.12.2025, 18:59

Hallo helmut-1,

recherchiere mal das Thema "stille SMS".
Heutzutage haben die Schlautelefone ja alle integrierte GPS-Empfänger. Deren Positionsbestimmung ist sicher besser als die reine Funkmastbestimmung bei einer stillen SMS.

In der Festnetztelefonie gab es bei ISDN-Geräten auch einen D-Kanal. Über den sollten mutmaßlich auch die Mikros von angeschlossenen ISDN-Geräten einschaltbar gewesen sein.
Das war eben eine undokumentierte Funktion für Behörden.

Vermutlich lässt sich ein Schlautelefon auch auf diese Art und Weise zu einer Positionsmeldung überreden und die ist typischerweise besser als die Information via "stille SMS".

Ich bin mir nicht sicher, ob Handys immer im Sichbereich von drei Funkstationen liegen (siehe Meßmethode "Triangulation").
Damit wäre es möglich, rein passiv ohne Handyansprache das Gerät zu orten - genauso passiv, wie Hensoldt amerikanische Stealth-Flugzeuge orten kann.

Aber zwischen den Bäumen im (oder gar unter dem) Schnee zu liegen, erfordert eben eine geringere Positionsungenauigkeit zur Ortung, wenn man nicht das Personal für eine größerflächige Suche hat.

Welche Messunsicherheit die Ortung eines Mobiltelefons alten Stils hat, kann ich Dir nicht sagen.
Aber die Systemfunktionen der Funkmasten können vermutlich mehr, als man der Öffentlichkeit sagen will.

Gruß
paranoia

P.S.:
Frankreich führt Schritt für Schritt Kennzeichenüberwachung auf mautpflichtigen Autobahnen - und das sind die meisten und die wichtigsten - ein. Das Kind hat nur einen anderen Namen: "free flux" und bringt den französischen Autobahnbetreibern einen echten finanziellen Mehrwert, wenn die Mautpflichtigen in Unkenntnis der Lage gar nicht bzw. viel zu spät bezahlen.

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Gut zu wissen, - die Neuerung in Frankreich

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 16.12.2025, 19:50 vor 4 Stunden, 6 Minuten @ paranoia 249 Views

Du schreibst:

"free flux" und bringt den französischen Autobahnbetreibern einen echten finanziellen Mehrwert, wenn die Mautpflichtigen in Unkenntnis der Lage gar nicht bzw. viel zu spät bezahlen.

Die genaue Bezeichnung lautet: free flow oder flux libre. Wie funktioniert das:

1) Wer eine Mautbox besitzt, hört beim Durchfahren einen lauten Piep.

2) Wer keine E-Maut-Box im Fahrzeug besitzt, muss die Maut innerhalb von 72 Stunden online auf der Webseite des jeweiligen Autobahnbetreibers bezahlen. Einige, nicht jedoch die Sanef, haben dazu auch Terminals an den Ausfahrten oder in Raststätten aufgestellt.

3)Die dritte Möglichkeit, die E-Maut zu bezahlen, bieten die Bar Tabacs mit dem Bezahlsystem Nirio. Nirio ist ein Bezahldienst des französischen Unternehmens FDJ Services, der es ermöglicht, verschiedene Alltagszahlungen – darunter auch die neue elektronische Autobahnmaut – in einem Netzwerk von rund 10.000 Partnergeschäften zu begleichen.

Aber, es wird auch gewarnt:

Achtung, Betrug
Seit Einführung der E-Maut in Frankreich wurden unzählige Betrugsfälle bekannt, bei denen Nutzer der Flux-Libre-Strecke per SMS oder E-Mail zur Zahlung angeblich offener Mautgebühren – insbesondere auf den Strecken A13 und A14 – aufgefordert wurden. Diese Nachrichten wirken offiziell, stammen aber von Betrügern, die so eure Zahlungsdaten abgreifen wollen. Klickt bitte niemals auf die Links solcher Mails und gebt auf keinen Fall eure Daten ein! Wie ihr den Betrug erkennen und euch davor schützen könnt, erfahrt ihr hier:
Phishing erkennen – ULYS
Verdächtige Nachrichten melden – VINCI CERT

Kann man die Maut so wie früher noch BAR bezahlen?

SevenSamurai @, Dienstag, 16.12.2025, 21:10 vor 2 Stunden, 46 Minuten @ helmut-1 195 Views

Geht das noch?

--
"Wenn ihr euch fragt, wie es damals passieren konnte:
weil sie damals (...)."
Henryk Broder

Angeblich : ja

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 16.12.2025, 22:27 vor 1 Stunden, 29 Minuten @ SevenSamurai 103 Views

Laut dem allwissenden KI geht das. KI schreibt:

Ja, in Frankreich kann man auch im Nirio-System (oft in Bar Tabacs) noch bar bezahlen, aber auch mit Karte, was oft schneller ist. Nirio ist der Zahlungsdienst für das neue "Free Flow"-Mautsystem, und Sie können dort einfach Ihr Nummernschild nennen und bar oder mit Karte bezahlen, um die Maut für eine Fahrt nachzuholen, die Sie auf der Autobahn ohne Halt passiert haben.

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