Russland, aus der Antipropaganda des Westens einmal in die Realität gerückt:

helmut-1 @, Siebenbürgen, Sonntag, 13.07.2025, 18:51 vor 152 Tagen 5387 Views

bearbeitet von helmut-1, Sonntag, 13.07.2025, 19:15

Da schreibt der Kurier, der eine uralte Zeitung in Österreich mit Tradition darstellt, folgendes in der Schlagzeile:

https://www.directupload.eu/file/d/8972/ny37xs3r_jpg.htm

Für mich ist das reine Propaganda, aus folgendem Grund:

In Österreich sind durch die falsche Pro-Ukraine-Politik u.a. auch die Energiepreise gestiegen, was sich negativ auf die Wirtschaft auswirkt. Deshalb ist für 2025 eine Tendenz vom BIP von ca. -0,3% vorausgesagt. Nun gibt es in Österreich immer noch Missstimmungen aufgrund des Wahlergebnisses von 2024 (FPÖ als stärkste Partei mit über 28% wurde durch den Zusammenschluss von Schwarzen 26%, Roten 21% und den Neos 9% von der Regierungsverantwortung ferngehalten). Die aktuelle Regierung versucht nun mit allen Mitteln, zu punkten.

Man richtet Kontrollen an den Grenzen ein, z.B. aus Ungarn: Wartezeiten bei der Einreise von ca. 1 Std., angeblich wegen der Maul- und Klauenseuche.

https://burgenland.orf.at/stories/3300195/

Aber man versucht das erwartete Minus beim BIP herunterzuspielen. Das macht man damit, indem man auf andere Länder verweist, wie auf Russland, wo es angeblich viel schlechter gehen soll.

Ich systematisiere das in Punkten, damit das übersichtlich ist. Dazu muss ich sagen, dass das jemand, der dort lebt, auf den Wahrheitsgehalt überprüft hat.

1)Wirtschaftsprognose - Wachstum Russland für 2025 bei ca. +1,4% BIP erwartet. So schreibt man in Deutschland.

Die Realität:

Der russische Staat hat im 1. Halbjahr ein Fünftel mehr ausgegeben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Laut dem Finanzministerium beliefen sich die Staatsausgaben auf 21,3 Bio. Rubel (232,5 Mrd. Euro), 20,2% mehr als im 1. Halbjahr 2024. Die Einnahmen stiegen nur um 2,8% auf 17,6 Bio. Rubel (192,4 Mrd. Euro). Das Budgetdefizit der ersten sechs Monate 2025 entspricht mit 3,7 Bio. Rubel (40,4 Mrd. Euro) bereits der geplanten Unterfinanzierung für das gesamte Jahr. Das monatliche Defizit im Juni belief sich auf 300 Mrd. Rubel (3,3 Mrd. Euro). Der Hauptgrund für die schwache Entwicklung der Einnahmen ist der niedrige Ölpreis. Die Steuereinnahmen aus den Öl- und Gasexporten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 16,9% auf 4,7 Bio. Rubel (51,4 Mrd. Euro). / Kommersant (RU)

Zum BIP:
Nach einer neuen Schätzung des Instituts für Wirtschaft und Wirtschaft der Russischen Akademie der Wissenschaften könnte das BIP der Russischen Föderation in diesem Jahr um +2,1% steigen. Da ist nix mit minus wie in Österreich.

https://www.kommersant.ru/doc/7800594

2)Zahlen aus Export und Import:

https://www.telepolis.de/features/Russlands-Wirtschaft-trotzt-westlichen-Sanktionen-102...

Dazu die Fakten aus Russland:

Deutschland hat im Mai 2025 Waren im Wert von 97,4 Mio. Euro aus Russland importiert, berichtete gestern das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden. Gegenüber April stiegen die Importe um 9,4%, gegenüber Mai 2024 nahmen sie jedoch um 39,8% ab. Die deutschen Exporte nach Russland sanken im Mai gegenüber April um 12,1% auf 534 Mio. Euro, im Jahresvergleich gingen sie um 11,1% zurück. Im Januar-Mai wurden wertmäßig um 6,4% weniger Waren aus Deutschland nach Russland als im Vorjahreszeitraum ausgeführt, die Einfuhren aus Russland brachen um 41% ein. Die deutschen Gesamtexporte verzeichneten im Mai kalender- und saisonbereinigt mit 1,4% einen etwas geringeren Rückgang im Monatsvergleich. Mit 129,4 Mrd. Euro lagen sie allerdings auf dem niedrigsten Stand seit vier Monaten. Die deutschen Importe sanken um 3,8% auf 111,1 Mrd. Euro, den tiefsten Monatswert seit fünf Monaten. / Destatis, Interfax (RU)

https://kammer-russland.ru/dl/d0a5f4/s/f2f9e3/r/sIsGpDS.Qa-RVA9-.hYVDA

3)Gas – Öl- Flüssiggas

Russland exportiert aufgrund bestehender Verträge immer noch Flüssiggas nach Frankreich und nach Deutschland, und auch in ein paar andere Länder der EU.

https://www.fr.de/wirtschaft/fluessiggas-lng-europa-sanktionen-ukraine-krieg-russland-e...

Trotzdem knallen in Moskau immer noch die Sektkorken. Auch bei weniger Öl- und Gaseinnahmen

https://kammer-russland.ru/dl/d0a5f4/s/f2f9e3/r/sIsGpDS.Qa-RVA9-.hYVDA/m/e135ed/r/5szl0...

Details:

Von Januar bis Juni hat Russland 1,3 Mio. Tonnen Flüssiggase (LPG) exportiert, berichtet der Moskauer Branchendienst OMT Consult. Der Rückgang von 21,8% zum Vorjahreszeitraum dürfte mit dem LPG-Einfuhrverbot in die EU zusammenhängen, das Ende 2023 angekündigt wurde und am 20. Dezember 2024 in Kraft getreten ist. Im vergangenen Jahr hatten sich russische LPG-Exporteure verstärkt darum bemüht, ihren Absatz nach Zentralasien und China umzulenken. Auf China entfielen im ersten Halbjahr 2025 bei einem Volumen von 234.100 Tonnen 17,7% der Gesamtexporte. Nur knapp dahinter liegen Tunesien (230.300 Tonnen, 17,4%) und Afghanistan (229.200 Tonnen, 17,3%). Auf Platz vier folgt die Türkei (144.300 Tonnen, 10,9%) vor Belarus (93.300 Tonnen, 7%). Flüssiggase wie Butan oder Propan sind nicht zu verwechseln mit dem Flüssigerdgas LNG. / RBC (RU)

4)Finanzwirtschaft in Russland:

In russischen Banken sorgt man sich vor einer systemischen Krise in den kommenden zwölf Monaten, erfuhr die US-Wirtschaftsagentur Bloomberg von Insidern. Der Hauptgrund sei die Menge an faulen Krediten in den Bilanzen der Geldhäuser, so der Bericht. Immer mehr Unternehmen und Privatkunden könnten wegen der hohen Zinsen ihre Kredite nicht bedienen.

Die Geschäftslage der russischen Banken bleibt derweil gut. Die Gewinne des Sektors beliefen sich im Mai auf 296 Mrd. Rubel (3,2 Mrd. Euro), teilte die Zentralbank mit. Das bedeutet eine Steigerung um 13% gegenüber dem Vormonat. Die Eigenkapitalrendite der Banken stieg von 16,9% auf 18,9%. / Bloomberg (EN), Forbes (RU), Finanzmarktwelt, Frank Media (RU)

https://kammer-russland.ru/dl/d0a5f4/s/f2f9e3/r/sIsGpDS.Qa-RVA9-.hYVDA/m/e135ed/r/a-mWS...

5)Familienförderung:

Ein Bericht vom April des Jahres 2020:

https://de.rbth.com/lifestyle/83398-kostenlose-leistungen-russland

Nun ein aktuellerer Bericht vom Oktober 2023 über die Situation, woran sich bis heute nichts geändert hat:

https://www.gw2ru.com/lifestyle/2760-benefits-families-kids-russia

Ein paar Auszüge daraus:

Die wichtigste föderale Zahlung ist das Mutterschaftsgeld, das Sie für den Kauf einer Wohnung, den Bau eines Hauses oder die Ausbildung Ihres Kindes verwenden können. Im Jahr 2023 beträgt es 586.946 Rubel (ca. 6.000 USD) für das erste Kind und 775.628 Rubel (ca. 7.970 USD) für das zweite Kind, wenn die Mutter für das erste Kind kein Mutterschaftsgeld erhalten hat; hat sie es erhalten, beträgt die zweite Zahlung 188.681 Rubel (ca. 1.940 USD).

Ab der Geburt des Kindes bis zum Alter von 18 Monaten hat die Mutter (oder der Vater) Anspruch auf ein monatliches Kinderbetreuungsgeld in Höhe von 40 % des Durchschnittseinkommens, höchstens jedoch 33.281 Rubel (ca. 340 USD).

In der Region Moskau zum Beispiel kann nur eine Familie, die noch kein Grundstück besitzt, ein solches erhalten. In der Region Rostow können nur Familien mit geringem Einkommen ein Grundstück erhalten. Im Gebiet Krasnojarsk erhalten die Familien ein Grundstück in der Warteschlange, allerdings werden die Grundstücke nicht in der Stadt Krasnojarsk selbst vergeben, sondern weiter außerhalb. In einigen Regionen wird anstelle eines Grundstücks ein Geldzertifikat angeboten.

Und der Kurier (österr. Tageszeitung) schreibt dazu in einer Titelüberschrift am 4. Juli 2025:

„Russlands Wirtschaft bricht ein“.

Ich habe mir dieses Lachblatt mit dieser humorvollen Meldung aufgehoben, - den sonst glaubt mir das ja keiner. Hoffentlich glaubt noch jemand aus der Bevölkerung, egal ob Österreich oder Deutschland, an die Erklärungen, warum die Energie- und Lebensmittelpreise so in den Himmel gewachsen sind.

Offiziell wird da immer davon gesprochen, dass der Krieg in der Ukraine daran schuld ist, und man muss ja die Russen in die Knie zwingen, vor allem wirtschaftlich, dazu muss man bereit sein, für die Ukraine im Winter zu frieren. Aber Propaganda ist alles in den westlichen Ländern, und die gekaufte Presse macht da eifrig mit, wie auch der Kurier.

Fest steht, und das ist amtlich: Die Russen liefern ihr Öl u.a. auch an Indien, und Indien macht daraus Diesel, der von Indien aus nach Deutschland zu einem sehr hohen Preis verkauft wird. Dafür bekommt Indien auch vom Entwicklungsministerium aus Deutschland jährlich 1 Milliarde Euro an Unterstützungsleistung, mittlerweile schon über 10 Milliarden Euro.

Und die Rentner und Pensionisten in Österreich und Deutschland haben angefangen, Flaschen zu sammeln. Ich glaube, nicht extra betonen zu müssen, dass man von den Leistungen der Russen bei der Familienförderung in den meisten westlichen Ländern nur träumen kann.

Wichtig ist, vor allem für Österreich und Deutschland:

Immer feste weiter die Schwarzen und die Roten wählen!

Mutti Merkel hat uns ja eingebläut: Wir schaffen das! Zumindest den Untergang.

Noch eine Ergänzung

helmut-1 @, Siebenbürgen, Dienstag, 15.07.2025, 06:50 vor 151 Tagen @ helmut-1 2053 Views

die auf mein Mail gekommen ist, betrifft Punkt 4:


Noch eine Einschränkung zu diesem Link. Die Quelle dieser Meldung sind westliche Nachrichtenagenturen. Meiner Meinung nach ist eine Bankenkrise in Russland unwahrscheinlich. Nach den Bankenkrisen der Vergangenheit wird hier das Eigenkapital der Banken sehr genau überwacht.


https://kammer-russland.ru/dl/d0a5f4/s/f2f9e3/r/sIsGpDS.Qa-RVA9-.hYVDA/m/e135ed/r/a-mWS...

Die hohen Zinsen hier sind übrigens für Europäer eine Chance. Hier kann jeder, auch Ausländer, Geld bei den großen Banken (nahezu risikolos) zu 20% p.a. anlegen.

Ich glaube, das geht mit dem Geld anlegen für Feindstaatler nicht (so einfach) in Rußland.

eesti @, Schwedt und Cranz(Ostpreußen), Mittwoch, 16.07.2025, 22:32 vor 149 Tagen @ helmut-1 1487 Views

Ich habe es selbst nicht probiert, aber Rußland überlegt, auch für Feindstaatler des problemlose Geld anlegen zu ermöglichen.
Derzeit fließen alle meine Dividenden noch auf ein zinsloses Sperrkonto, über das man nach dem Krieg und der flotten Inflation von fast 10% p.a. irgendwann verfügen kann.
Über Strohmänner sollte es gehen.
Die (immer) aktuellen Hauptwirtschaftsdaten für und aus Rußland:

https://tradingeconomics.com/russia/indicators

Fast komplett traumhafte Zahlen.
Man kann ja zum Vergleich mal die maroden Sanktionierer angucken, dann sollte es eigentlich jedem dämmern.
Klar, Rußland hat viele Probleme, wie die hohe persönliche Steuerlast von 13% und sanktionsbedingt höhere Preise bei einigen Produkten, wie neue Daimler und BMW, Milchprodukte, wie Butter sind fast 30% teurer, als in DE.
Aber trotz Sanktionen und Krieg boomt das Land, etwas gebremst, schon wegen der hohen Leitzinsrate von 20%, die alles abwürgt, weil eben alles zu gut läuft.

--
MfG
LR

Alles ist ein Windhauch.

"die hohe persönliche Steuerlast von 13%"

stokk', Freitag, 18.07.2025, 19:52 vor 147 Tagen @ eesti 1221 Views

Ja, die Russen tun mir echt leid. Halbleiter aus westlichen Waschmaschinen.

Kannst Du über weitere Nachteile berichten?

Interessant, dass da keiner mehr was dazu weiß.

helmut-1 @, Siebenbürgen, Freitag, 18.07.2025, 16:04 vor 147 Tagen @ helmut-1 1200 Views

Ich hab 1974 geheiratet, damals lebte ich schon in Deutschland. In Österreich gabs damals die Heiratsprämie in Höhe von 7.000 öS, umgerechnet damals 1.000 DM. Klar nur für diejenigen gedacht, die in Österreich leben.

Klar habe ich den Antrag gestellt, ich hatte ja noch eine Wohnadresse in Österreich. Da war ich bei der Magistratsabteilung (weiß der Teufel) und dann hat man mir Fragen gestellt.

Z. B. - wovon leben Sie, sind Sie irgendwo angestellt? Klar konnte ich keinen Arbeitsvertrag aus Deutschland vorlegen. Ich erklärte, dass ich in Österreich lebe, und mich aus Spenden finanziere. Klang irgendwie seltsam für die Beamten, aber sie habens gefressen.

Danach, beim ersten Kind, gabs die sogenannte "Bockprämie". Das waren ca. 4.000 öS. Auch die habe ich kassiert, denn man darf den Staat ja nicht vor den Kopf stoßen, wenn er Geschenke austeilt.

Ums klar zu sagen: in den 70er Jahren waren andere Verhältnisse, und so manche Länder, von denen man da gar nicht erwarten würde, so wie Russland, die haben das jetzt auch im Programm.

Fest steht: In den westlichen Ländern bekommt man nicht einmal das Schwarze unterm Nagel, man bezahlt sich an Abgaben dumm und dämlich, und lebt in der Erwartung, auf jeden Fall bis 70 arbeiten zu müssen, bevor man Rente bekommt.

Frage: Weil ich den Begriff "dumm und dämlich" erwähnt habe, wie fühlt man sich denn da in Deutschland mit dieser Situation?

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