Der Fiat-Money-Zwang: deflationary gap

heller, Dienstag, 08.07.2025, 23:07 (vor 157 Tagen) @ Dragonfly3422 Views

Alex Krainer beschreibt, wie die Lücke zwischen Sparen und Investieren zu einer deflationären Depression führen - zwangsweise, mathematisch unvermeidbar.
https://alexkrainer.substack.com/p/why-governments-cant-balance-their

Durch diese Lücke zwischen dem was bezahlt und dem was produziert wurde, entsteht ein natürlicher Hang zur Deflation - daher "muss" der Staat einschreiten und die Staatschulden erhöhen, egal welche Regierung dran ist.
Interessante Theorie!

Das erinnert mich vom Ablauf her sehr an den Debitismus - allerdings scheint Krainer (oder derjenige, der das "deflationary gap" definiert hat) zu glauben, dass z.B. ein Goldstandard oder nicht vermehrbare Bitcoins das Problem lösen würde. Der Zwangsmechanismus, dass weniger investiert als "gespart" wird, erscheint mir nicht ganz schlüssig. Vielleicht ist das aber genau das, was @dottore mit den Kosten der Machtausübung und deren Vorausfinanzierung gemeint hat. Da bin ich aber nicht sattelfest genug.

Der Debitismus erscheint mir jedenfalls grundsätzlicher: JEDES Staatswesen - egal ob auf Fiat- oder Goldsteuern beruhend - muss im Bankrott enden. Beim Fiat-System lässt sich das halt länger ausdehnen, da die ganze Welt schrittweise in die Schuldenorgie mit einbezogen werden kann - und erst dann knallt es unvermeidlich. Nur die Hintertanen haben die Chance, das über viele Jahrhunderte unbeschadet zu überdauern.

Ich wäre dankbar, wenn jemand kompetenterer als ich, diese "deflationary gap" mit der Idee des Debitismus vergleichen könnte.
Sehr spannend fand ich beim Artikel von Krainer den Vergleich von Kapitalismus und Sozialismus, die zwar beide auf den Sozialismus hinauslaufen, aber im ersteren Fall sich deutlich gefährlicher gebärden, da der Staat die Großindutrie (Banken, Pharma, Rüstung) aufbläst, was zu Krieg und Krankheit anstatt "nur" Armut (im sozialistischen Weg) führt.

Für ein System, das nachhaltig funktioniert, habe ich leider auch keinen Vorschlag.
Also: Auf Vergänglichkeit und Wandel einstellen!


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