Abschließend (nicht wirklich) Horst Lüning zum Blackout

Ankawor @, Sonntag, 11.05.2025, 13:08 vor 225 Tagen 4236 Views

Falls es noch jemanden interessiert. Es kommt in den betroffenen Ländern immer noch nach und nach neues raus. Und Portugal ist immer noch nicht wieder mit Spanien verbunden. Whisky-Horst hat eine hervorragende Zusammenfassung veröffentlicht. Noch besser verständlich für Laien als Outdoor Chiemgau.

Lüning kann es sich auch leisten, am Ende die Schuldigen zu benennen, Zentralisten und Sozialisten und EU. Vielleicht haben ja im Endeffekt die Pyrenäen ganz Europa vor der Ausbreitung des Blackouts bewahrt, da nur links und rechts davon je eine Leitung nach Frankreich geht.

Was aber vollkommen unwichtig ist, da die Probleme ganz oben von ahnungslosen Politikern und Konzernchefs verursacht werden, die die Folgen ihrer Entscheidungen nicht verstehen können.

Außerdem sagt er, was die Blackout-Gefahr mindern könnte: wenn jeder sein eigenes Süppchen kochen würde und das Verbundnetz in einzelne Netze aufgeteilt würde. Was im sozialistischen Europa wohl nicht geschehen dürfte. Daher ist das auch nicht abschließend zum Blackout, sondern nur ein Zwischenbericht bis zum richtigen.

Was er zu den rotierenden Massen sagt, nämlich solche mit Wind- und Solarstrom anzutreiben, ging mir auch schon durch den Kopf. Kostet Geld, könnte aber im Ernstfall die Rettung sein.

Interessanterweise hat sich auch OpenAI gemeldet und davor gewarnt, beim Ausbau der KI den gleichen Fehler zu machen wie beim Stromnetz. Ein lokaler Aufbau mit lokaler Verantwortung sei dringend geboten.

Lüning:
https://www.youtube.com/watch?v=7KPQjE7Lgj4

--
Zu jeder Zeit geht unter,
was träge ist und faul.
Stillschweigend schafft der Meister,
der Stümper braucht das Maul.

Blackout-Gefahr-Minderung durch Renationalisierung (Vereinzelung!) des Verbundnetzes?

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Sonntag, 11.05.2025, 14:27 vor 225 Tagen @ Ankawor 2917 Views

Hallo Ankawor,

Lüning kann es sich auch leisten, am Ende die Schuldigen zu benennen, Zentralisten und Sozialisten und EU. Vielleicht haben ja im Endeffekt die Pyrenäen ganz Europa vor der Ausbreitung des Blackouts bewahrt, da nur links und rechts davon je eine Leitung nach Frankreich geht.

Was aber vollkommen unwichtig ist, da die Probleme ganz oben von ahnungslosen Politikern und

oder auch "Youtubern", die hast Du vergessen. :-D

Konzernchefs verursacht werden, die die Folgen ihrer Entscheidungen nicht verstehen können.

Nein, nicht Konzernchefs, sondern Politikern.

Außerdem sagt er, was die Blackout-Gefahr mindern könnte: wenn jeder sein eigenes Süppchen kochen würde und das Verbundnetz in einzelne Netze aufgeteilt würde. Was im sozialistischen Europa wohl nicht geschehen dürfte. Daher ist das auch nicht abschließend zum Blackout, sondern nur ein Zwischenbericht bis zum richtigen.

Ich hatte mal "Herrn T." vor Monaten gefragt, wie Leistung denn so über die Interconnectoren transportiert wird. Ungeachtet der Tatsache, dass die häufigste Stromflussrichtung in Deutschland von Norden nach Süden zeigt, sieht er auch schon mal 10 bis 15 GW in horizontaler Richtung, also von und nach Frankreich.

Was passiert, wenn die nicht mehr fließen können?
Hat das die Schnapsnase auch schon erklärt?

Interessanterweise hat sich auch OpenAI gemeldet und davor gewarnt, beim Ausbau der KI den gleichen Fehler zu machen wie beim Stromnetz. Ein lokaler Aufbau mit lokaler Verantwortung sei dringend geboten.

Ich habe mir mal Dein Telefonat mit OpenAI in Worte gefasst:

Klingelingeling.
Klingelingeling.
Klingelingeling!

Hallo?!

Ja, hier OpenAI. Spreche ich mit Herrn Ankawor?

Ja, am Apparat. Was gibt's?

Ich wollte mit Ihnen über Gott, nein, über die Dezentralisierung des Stromnetzes sprechen. Ein lokaler Aufbau mit lokaler Verantwortung ist dringend geboten!

Oh, vielen Dank für die Information! Das wollte ich schon immer mal gewusst haben! Vielen Dank. Auf wiederhören!

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Leider hat der so überraschte Ankawor es verpasst, "OpenAI" die Pistole auf die Brust zu stellen:
Hier sind die fehlenden Fragen:

Moment mal, OpenAI, wieviel Regelleistung braucht Deutschland als isoliertes Inselnetz?
Wieviel Regelleistung haben wir heute?
Was kostet die Aufstockung?
Was ist, wenn im Winter die Erzeugungskapazitäten nicht mehr ausreichen und uns keiner mehr Strom liefert?

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Der Prof. Dr. ist deutich besser, mit Mathematik ... - es ist alles nicht neu!

Lenz-Hannover @, Sonntag, 11.05.2025, 22:24 vor 225 Tagen @ Ankawor 3115 Views

Zum Stromausfall - auch Mathe in Reinkultur.

In so einem Riesen Netz schwingt halt viel, letztlich startete der Ärger früh morgens.
Es gibt auf dem Meer durch Überlagerungen Monster-Wellen, das gibt es auch im Stromnetz.

Mein Gedanke: Vielleicht gab es eine kleine fiese Oberwelle, die Solarparks sahen eine zu hohe Spannung und schalteten sich dann alle sofort ab.
Kann alles wieder passieren und in D war manches auch kurz vor dem abschalten.

https://www.youtube.com/watch?v=DYY-yckLM4Q

Kompetenzillusion?

Martin @, Montag, 12.05.2025, 07:05 vor 224 Tagen @ Lenz-Hannover 2569 Views

Wer die Ausführungen des Netzwerkexperten komplett verstanden hat möge bitte die Hand heben. Er konnte aber sicher vermitteln, dass das Europäische Stromnetz komplex ist. Ich hatte ihn aber in seinem ersten Beitrag so verstanden, dass er im zweiten die Ursache für den iberischen Blackout benennen werde. Trotz Differentialgleichungen kam er aber nicht weiter, als ich mit dem einfachen Dreisatz. Mein Eindruck: Er kann seine Modellrechnungen nicht umfangreich genug validieren. Er macht aber den Eindruck, dass sich mit der einen oder anderen gezielten Maßnahme das Netz retten lässt. In Anbetracht massiv zugenommener Netzeingriffe in Deutschland ist das ein Hinweis darauf, dass sich zumindest das Deutsche Netz eher in Richtung Instabilität entwickelt. Aber nein, mit Photovoltaik und Windrädern hat das nichts zu tun.

Ich will die Kompetenz des Netzwerkexperten nicht anzweifeln, genauso wenig wie pauschal die Kompetenz der vielen Physiker und Ingenieure, mit denen ich mal zusammengearbeitet habe. Aber es war halt immer so, dass alle erst mal dort ihre Grenze fanden, wo es um umfangreiche Tests und Validation ging. Nur lassen sich solche Tests an einem überschaubaren System einfacher durchführen, als in der größten Maschine der Welt. Ein Schlüssel zum Erfolg war immer ein völlig unwissenschaftlicher: „Elegant simplicity“. Und mein Eindruck ist nun mal, dass wir uns davon wegbewegen. Kürzlich hat ein Bekannter seine ältere Ölheizung gelobt, nachdem er mal einen Blick auf eine Wärmepumpe plus PV in einem Keller werfen konnte: Sein Ölheizung kann jeder Techniker reparieren.

Zusammenfassung des Videos, Meinungsfreiheit

Ankawor @, Montag, 12.05.2025, 11:36 vor 224 Tagen @ Lenz-Hannover 2154 Views

Hallo Lenz,

danke für das interessante Video. 45 Minuten Länge werden viele davon abhalten. Auch mich. Daher habe ich zunächst die KI um eine Zusammenfassung gebeten. Hier ist sie.

Am 28. April kam es in Spanien zu einem großflächigen Blackout, dessen Ursachen und Dynamiken im Video detailliert analysiert werden.

Der Stromausfall war nicht auf kurzfristig hohe Photovoltaik-Einspeisung zurückzuführen, sondern vielmehr auf systemische Instabilitäten im Netz.

Erneuerbare Energien führen nicht automatisch zu unsichereren Netzen, wie Beispiele aus Deutschland und Dänemark zeigen.

Ein zentrales Problem liegt in der mangelnden Lastflexibilität und Trägheit konventioneller Kraftwerke wie Kohle und Atomenergie.

Moderne Energiesysteme wandeln sich hin zu dezentralen, wechselrichterbasierten Strukturen, was die Netzstabilität komplexer macht.

Der Blackout wurde durch nichtlineare Prozesse wie Oszillationen, Frequenzdrift und Periodenverdopplungen angekündigt – typische Vorzeichen eines Systemkollapses.

Solche Vorgänge wurden bereits in früheren Blackouts (z. B. USA 2003, Griechenland 2004) dokumentiert und theoretisch mit Katastrophen- und Nichtlinearitätstheorien erklärt.

In Spanien konnte man frühzeitig Spannungsdrift, schwingende Frequenzen und instabile Reaktionen von Transformatoren beobachten.

Schutzmechanismen und Regelungen waren teils unzureichend oder falsch eingestellt, wodurch das System nicht rechtzeitig stabilisiert werden konnte.

Die Experten fordern bessere Koordination, neue Messmethoden und systemübergreifende Regelung, um solche Blackouts in Zukunft zu verhindern.

Für mich Laien scheint der von mir groß gesetzte Text entscheidend, nämlich zu wenig rotierende Massen. Was technisch ja leicht nachzurüsten wäre.


Nachfrage:
Hat er gesagt, dass es sowas in Deutschland nicht geben wird?


ChatGPT:
Nein, der Sprecher hat nicht gesagt, dass so ein Blackout in Deutschland nicht passieren kann. Im Gegenteil, er hat explizit darauf hingewiesen, dass:

ähnliche Deformations- und Schwingungsmuster auch in deutschen Netzen (z. B. in Industrienetzen) beobachtet wurden,

einige deutsche Generatoren bei diesem Ereignis nahe an der Stabilitätsgrenze operierten,

und dass Deutschland nicht immun gegen solche Kollapsprozesse ist.

Er betont zwar, dass das deutsche Netz aktuell sehr stabil ist, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass die Gefahr real ist und technische und koordinative Verbesserungen nötig sind, um das Risiko in Zukunft zu minimieren.

Zu den kritischen Antworten. Natürlich kann jeder meinen, was er will. Für mich Laien ist allein die Zunahme der Redispatches von 6 pro Jahr ca. um das Jahr 2000 auf rund 15.000 pro Jahr zur Zeit ein Zeichen dafür, dass es nicht immer weiter gut gehen kann.

Aber die Bildzeitung nennt Zahlen. Danach sind nach ein paar Tagen 75 % der Nahrungskonkurrenten weg. Sowas kann man ja in seinen Vorbereitungen berücksichtigen.

[image]

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Blackout Iberia: Du hast den Chat-GPT-Text einfach in Deinem Sinne umgedeutet

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Montag, 12.05.2025, 13:30 vor 224 Tagen @ Ankawor 2102 Views

Hall Ankawor,

der Satz

Ein zentrales Problem liegt in der mangelnden Lastflexibilität und Trägheit konventioneller Kraftwerke wie Kohle und Atomenergie.

ist das komplette Gegenteil von Deiner Deutung:

Für mich Laien scheint der von mir groß gesetzte Text entscheidend, nämlich zu wenig rotierende Massen. Was technisch ja leicht nachzurüsten wäre.

Im übrigen beinhalten die leistungsstärksten Generatoren (typischerweise Kernkraftwerke) auch die höchsten Massen.
Damit ist das Argument der "mangelnden Trägheit" vom Tisch.

Der Stromausfall war nicht auf kurzfristig hohe Photovoltaik-Einspeisung zurückzuführen, sondern vielmehr auf systemische Instabilitäten im Netz.

Einspeisewechselrichter sind der mutmaßliche Störfaktor, je höher ihr Anteil an der Gesamtstromerzeugung, desto instabiler das Netz.
Die nicht abschaltbaren Einspeisewechselrichter sind die Ursache der systemischen Instabilitäten.

Erneuerbare Energien führen nicht automatisch zu unsichereren Netzen, wie Beispiele aus Deutschland und Dänemark zeigen.

Ja natürlich! Ein Wechselrichter macht noch keinen Blackout alleine. Der Anteil nicht abschaltbarer Einspeisung in Form von Einspeisewechselrichtern jedoch schon!

Ein zentrales Problem liegt in der mangelnden Lastflexibilität und Trägheit konventioneller Kraftwerke wie Kohle und Atomenergie.

Moderne Energiesysteme wandeln sich hin zu dezentralen, wechselrichterbasierten Strukturen, was die Netzstabilität komplexer macht.

"komplexer macht" ist hier ein Euphemismus für "reduziert".

Wer weiß, wie large language models funktionieren, weiß:

Hier wurde ein hübsches Destillat voller Mainstream-Scheisse abgefüllt!

Schutzmechanismen und Regelungen waren teils unzureichend oder falsch eingestellt, wodurch das System nicht rechtzeitig stabilisiert werden konnte.

Schwurbelschiiiit! Einspeiser waren nicht abschaltbar, der Anteil von PV-Anlagen lag unzulässig hoch!

Die Experten fordern bessere Koordination,

Welche Experten? die Experten haben doch das Netz konfiguriert. An wen richten sich die Forderungen der Experten? An sich selber?

neue Messmethoden und systemübergreifende Regelung, um solche Blackouts in Zukunft zu verhindern.[/b][/i]

Was bittet soll hier "systemübergreifend" geregelt werden?!

Für mich Laien scheint der von mir groß gesetzte Text entscheidend, nämlich zu wenig rotierende Massen. Was technisch ja leicht nachzurüsten wäre.

Siehe oben: Dein digitaler Assistent schreibt das Gegenteil von dem, was Du aus ihm herausdeutest! [[sauer]]

Hat er gesagt, dass es sowas in Deutschland nicht geben wird?


ChatGPT:
Nein, der Sprecher hat nicht gesagt, dass so ein Blackout in Deutschland nicht passieren kann. Im Gegenteil, er hat explizit darauf hingewiesen, dass:

ähnliche Deformations- und Schwingungsmuster auch in deutschen Netzen (z. B. in Industrienetzen) beobachtet wurden,

einige deutsche Generatoren bei diesem Ereignis nahe an der Stabilitätsgrenze operierten,

und dass Deutschland nicht immun gegen solche Kollapsprozesse ist.

Er betont zwar, dass das deutsche Netz aktuell sehr stabil ist, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass die Gefahr real ist und technische und koordinative Verbesserungen nötig sind, um das

Welche Koordination bitte?

Risiko in Zukunft zu minimieren.[/b][/i]

Zu den kritischen Antworten. Natürlich kann jeder meinen, was er will. Für mich Laien ist allein die Zunahme der Redispatches von 6 pro Jahr ca. um das Jahr 2000 auf rund 15.000 pro Jahr zur Zeit ein Zeichen dafür, dass es nicht immer weiter gut gehen kann.

Ankawor, das ist vollkommen richtig! Und dafür brauchtest Du kein Chat-GPT.

Gruß
paranoia

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Ich sehe das Problem

Kaladhor, Münsterland, Montag, 12.05.2025, 17:07 vor 224 Tagen @ paranoia 2036 Views

in der Kommunikation der einzelnen Stromquellen untereinander.
Vor dem ganzen PV- und Wind-Wahn gab es eine überschaubare Menge an Einspeisequellen, da konnte man sich relativ flott untereinander absprechen, wer bei welchem Szenario wie reagiert. Änderungen an einer einzelnen Quelle hatten umfassende Auswirkungen auf das gesamte Netz. Der Vorteil liegt ganz klar auf der Hand: sehr hohe Netzstabilität bei geringer Neigung zum Ausfall, man hat das an den geringen Redispatch-Maßnahmen erkennen können.
Das geht heute schlicht nicht mehr. Die einzelnen EE-Quellen sind von ihrer Gesamtleistung viel zu mickrig, so dass Änderungen bei einzelnen Quellen überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Leider liegt es in der Natur der eingesetzten Technik, dass Änderungen nicht nur bei einzelnen Quellen auftreten, sondern schlagartig mehrere betreffen(Plötzliche Flaute oder Bedeckungen), die jedoch nicht miteinander verbunden sind…fehlende Kommunikation halt bzw. diese dauert einfach zu lange. Da diese Quellen nicht über Trägheitseinrichtungen - eben die rotierenden Massen der Generatoren - verfügen, verliert man auf diesem Weg Zeit für entsprechende Reaktionen…
Die Folge davon ist dann eine permanente Instabilität des Netzes.

Eigentlich sollte man mal fragen, wer auf die schwachsinnige Idee gekommen ist, ein ausfallsicheres Energieversorgungsnetz durch dieses Lotterienetz zu ersetzen. Diese Deppen gehören geteert und gefedert!

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Immer daran denken: Wer die Altparteien wählt, wählt den Krieg!

Die stolzen Iberier mit ihren tollkühnen Solaranlagen

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Dienstag, 13.05.2025, 09:03 vor 223 Tagen @ Kaladhor 1755 Views

bearbeitet von paranoia, Dienstag, 13.05.2025, 09:15

Hallo Kaladhor,

für den Einsatz der konventionellen Einspeiser gibt es Fahrpläne, in die die Leitwarten zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität eingreifen können. Es gibt, Verzeihung (gab!) in Deutschland circa 150 konventionelle Kraftwerke.
Ich meine, die kommunizieren auch über ihr eigenes Kommunikationsnetz.

Es gibt meiner Ansicht nach drei Gründe, die PV-Einspeiser gelegentlich selektiv abzuschalten.

1. Überschreitung der 230 Volt + 10% im lokalen Niederspannungsnetz

Das Problem lässt sich allerdings durch den teuren Einbau von Stelltrafos des lokalen Netzbereibers lösen.

2. zu hohe Leitungsauslastung (Übertragungsnetzebene: 110kV, 220kV, 380kV)

Daran wird auch gearbeitet. Zum Preis eines Komplexitätszuwachses schalten Leitungen nicht bei Überschreitung eines bestimmten Stroms ab, sondern in Abhängigkeit von Sonne, Außentemperatur und Wind. Durch diese Maßnahmen sollen schon Milliarden eingespart worden sein.

3. zu hohe Frequenz im gesamten Netz

Hierfür müssen Erzeuger vom Netz genommen werden. Das sollte aber meiner Ansicht nach auch mit einem manuellen Eingriff wie bei Kraftwerken möglich sein, eben nicht automatisch, wie in der Firmware des Einspeisewechselrichters festgelegt.
Das bedeutet aber auch, dass der Einspeisewechselrichter über Funk oder Internet gesteuert werden können muss. Bei der Internetvariante würde dann sicherlich Dein Momentanverbrauch an Deinen Stromnetzbetreiber, also z.B. die lokalen Stadtwerke zurückgemeldet.

Wenn man die PV-Einspeiser weiter am Netz belassen will, müsste man sie meiner Ansicht nach zu örtlichen Gruppen zusammenfassen, wobei ich nicht weiß, welche Granularität erforderlich wäre.
Diese Gruppen müssen die Netzleitwarten abschalten können.

Der weitere Ausbau der PV führt dann zu der Situation, dass vielleicht nur 20 GW benötigt werden, aber ohne Maßnahmen 30 GW erzeugt würden. Ergo gibt es für 10 GW keinen Bedarf und ein Drittel muss abgeschaltet werden - aus der Traum von der Einspeiserendite.

Aber wieso sollte man auch einem Kühlschrankverkäufer in der Antarktis Zucker in den ***** blasen, wenn keiner seine Kühlschränke braucht?

Fazit

In Spanien sollen die Leute die Abschaltung von konventionellen Erzeugern gefeiert haben - ein Käfig voller Narren! Es ist die hohe Kunst der Politik, die Leute ihr eigenes Grab schaufeln zu lassen (Deindustrialisierung durch Energiepreisverteuerung) und die Leuten finden das auch noch gut!
Jetzt wird vielleicht Grund für meinen Beitragstitel klar. [[top]]

Herr Aiwanger empfiehlt schon die Anschaffung von Notstromgeneratoren, so weit sind wir gekommen.

Ich freue mich auf jeden Blackout. Im Nebeneffekt lernen die Leute dann, dass man mit Plastikkarten im Notfall nicht bezahlen kann und nur Bargeld zählt.

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Antwort und Richtigstellung der KI

Ankawor @, Dienstag, 13.05.2025, 07:54 vor 223 Tagen @ paranoia 1651 Views

Hallo paranoia,

du magst sie zwar nicht, aber ich habe die KI nochmal auf deinen Einwand aufmerksam gemacht.

Antwort:

Die ursprüngliche Formulierung von Punkt 4 war sprachlich missverständlich, weil sie suggerierte, dass Kohle- und Atomkraftwerke mangelnde Trägheit hätten. Das ist fachlich falsch – denn gerade diese Kraftwerke haben durch ihre großen rotierenden Generatoren eine hohe Schwungmasse und liefern damit wichtige Trägheit zur Stabilisierung der Netzfrequenz.

Was eigentlich gemeint war:
Diese Kraftwerke sind nicht flexibel, wenn es darum geht, ihre Leistung schnell zu ändern (geringe Lastfolgebereitschaft). Aber sie sind sehr trägheitsreich, was für die Netzstabilität bei Frequenzabweichungen vorteilhaft ist.

Korrekt müsste es also heißen:
„Kohle- und Atomkraftwerke haben eine hohe Trägheit, was zur Frequenzstabilisierung beiträgt, aber eine geringe Lastflexibilität, wodurch sie sich nur schwer an schnelle Schwankungen im Strombedarf anpassen können.“

PS: Heute werde ich wieder wie meistens drei Stunden arbeiten und mit Hilfe der KI die Arbeit von 12 Stunden schaffen (und hoffentlich dafür bezahlt werden). Sie ist nicht intelligent, erspart mit aber viel Zeit.

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Zu jeder Zeit geht unter,
was träge ist und faul.
Stillschweigend schafft der Meister,
der Stümper braucht das Maul.

Was ich als Elektro-Amateur nicht verstehe - wenn man AC-Netze wegen Frequenzversatz trennen muß...

Griba @, Dunkeldeutschland, Dienstag, 13.05.2025, 09:28 vor 223 Tagen @ Ankawor 1640 Views

Warum baut man dann keine Giga-Volt Gleichstrom-Netze zu deren Absicherung "oben drüber"? Die Technik dazu ist schon lange vorhanden, notfalls können bestehende Fernleitungen dazu umgerüstet werden. Wo ist der Haken?

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Beste Grüße

GRIBA

Nun ja

Kaladhor, Münsterland, Dienstag, 13.05.2025, 11:44 vor 223 Tagen @ Ankawor 1645 Views

Was eigentlich gemeint war:
Diese Kraftwerke sind nicht flexibel, wenn es darum geht, ihre Leistung schnell zu ändern (geringe Lastfolgebereitschaft). Aber sie sind sehr trägheitsreich, was für die Netzstabilität bei Frequenzabweichungen vorteilhaft ist.

Es war auch nie die Aufgabe dieser Großanlagen, schnell zu reagieren, sondern 90% des Energiebedarfs zu liefern…nannte sich dann Grundlast.

Für schnelle Schwankungen waren immer schon Gaskraftwerke vorgesehen. Die Großkraftwerke haben hier insofern geholfen, weil sie aufgrund ihrer rotierenden Massen Zeit zum Reagieren erzeugt haben.

Der Irrsinn der „Energiewende“ ist aber nun, dass man die Grundlastkraftwerke aus dem Netz herausnimmt und zu einem nicht unwesentlichen Teil durch Gaskraftwerke, PV und Wind ersetzt hat, und zusätzliche Anlagen errichtet, wo dann rotierende Massen eingebaut sind…
Ich gehe mal fest davon aus, dass sich vorher nicht einmal wirklich mit Elektrotechnikern über dieses Vorhaben unterhalten wurde…

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!

Immer daran denken: Wer die Altparteien wählt, wählt den Krieg!

Mein Wechselrichter arbeitet heute mehrere Stunden am Anschlag.

Plancius @, Montag, 12.05.2025, 12:44 vor 224 Tagen @ Ankawor 3308 Views

Heute ist ein ganz besonderer Tag für Photovoltaik-Freunde. Sonnenschein den ganzen Tag, kaum getrübt durch Kondensstreifen bzw. Chemtrails oder Schleierbewölkung, nur 14°C mit kaltem Wind, der die PV-Module kühlt.

Solche Tage im Mai - lange Sonnenscheindauer plus kühle Temperaturen - bringen die höchsten Erträge im Jahr. Haben wir solches Wetter zu Pfingsten, wenn eine Menge an Industriestrom nicht benötigt wird, kommen die Netzwerktechniker in den Schaltzentralen der Netzbetreiber ganz schön ins Schwitzen. Denn sie wissen dann nicht, wohin mit all dem PV-Strom. Die Netzfrequenz steigt und steigt ...

PS: Heute Vormittag gab es bereits zwei Stromausfälle im Raum Neubrandenburg für jeweils eine halbe Stunde.

Gruß Plancius

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"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad an Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." ARTHUR SCHOPENHAUER

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