Ja, genau so ist es leider bei einer großen Zahl unserer Mitmenschen.

Ich hatte gestern Abend ein Telefongespräch mit einem ehemaligen Kommilitonen aus grauer Vorzeit. Wir hatten bis Ende 2019 über Jahrzehnte den Kontakt nie ganz verloren, erst Corona machte dieser Verbindung dann ein plötzliches Ende, als ich ihm von meiner Teilnahme an der Querdenken-Demo vom August 2020 in Berlin berichtete und er mir daraufhin entrüstet mitteilte, dass er kein Verständnis dafür hätte, wenn ich mich mit "Rechtsradikalen" gemein machen würde. Danach war, wie gesagt, erstmal Schluss.

Nach fast drei Jahren rief er mich dann gestern an und ich überlegte kurz, ob ich dieses Gespräch überhaupt führen wollte. Ich entschied mich dann dafür, weil mich interessierte, wie er nach diesen drei Jahren zu diesem Thema heute steht.

Was soll ich sagen? Zwar war es möglich, unsere (unterschiedlichen) Standpunkte zur causa auszutauschen, aber ich merkte schnell, dass bei ihm keinerlei Problembewusstsein vorhanden war, Tenor: Es war halt Pandemie, da musste man sich an die Maßnahmen eben halten, weil sie staatlich vorgeschrieben waren! Er und seine Frau hätten alles mitgemacht und seien gut damit gefahren, Punkt und aus!

Ich bin mittlerweile weit davon entfernt, mit Corona-Gläubigen Gespräche über Für und Wider, Sinn und Unsinn, Grundgesetzwidrigkeit etc. pp. zu führen, weil sie zu nichts führen.

Die Menschen werden auch zukünftig alles hinnehmen und exekutieren, was von oben kommt, da bin ich mir absolut sicher. Erst wenn die Einschläge im eigenen Vorgarten oder auf dem Balkon stattfinden, werden sie überhaupt gesprächsbereit sein. Und ob dann sinnvolle Aktivitäten daraus erwachsen, wage ich - Stand heute - auch zu bezweifeln.