Das Interview von Mark Friedrich mit Prof. Dr. Werner - 09.04.23, 1:47 Stunden - liefert ein hohes Maß an Klarheit - Inflation als Waffe!

Vatapitta, Donnerstag, 13.04.2023, 04:18 (vor 385 Tagen)5306 Views
bearbeitet von Vatapitta, Donnerstag, 13.04.2023, 04:36

Moin moin,

für mich DAS aktuell Top Interview zum Finanzsektor!
Veröffentlicht auf der Seite snbchf.com. - Hat diese Seite etwas mit der Schweizer Nationalbank zu tun?

https://snbchf.com/video/weik-und-marc-friedrich-bankenkrise-inflation-krieg-digitales-...

Einige Tops in nicht chronologischer Reihenfolge - Timestamps auf der Seite mit dem Video.

+ Inflation als Waffe: Dezentrale Geldschöpfung zur Schaffung oder Steigerung von Produktivität ist nicht inflationär. Die Zentralbanken haben sich - weltweit koordiniert - bewusst für die inflationäre Geldschöpfung im konsumtiven Bereich entschieden.

+ Die Fintechs sind per Gesetz gezwungen das Kaufverhalten ihrer Kunden preiszugeben. Das ist irgendwo in den AGBs versteckt. Das unterscheidet sie von den normalen Banken. Die internationalen Datenkraken wollen unbedingt an unsere Daten, die die normalen Banken derzeit noch schützen.
ca. ab Minute 40 ff Beispiel Truckerstreik in Kanada, wo die Regierung per Gesetzesänderung ins Banken-System eingegriffen hat, um die Teilnehmer des Protestes von ihrer finanziellen Freiheit abzuschneiden = Justin Castro - Dort wurde schon mal gezeigt, wie beabsichtigt ist das CBDC zu nutzen.

+ Die Inflation der 1970er Jahre diente der Einführung des Petrodollars. Kissinger ist nach Saudi-Arabien gereist und hat die Saudis ermutigt den Ölpreis anzuheben und die USA haben sich im Gegenzug verpflichtet das dortige Regime zu schützen. Das Ganze geschah um den wirtschaftlich erfolgreichen Konkurrenten der USA Japan und Deutschland zu schaden, die ihre Energie importieren müssen. Bretton Woods wurde beendet = Goldbindung des Dollars wurde abgeschafft.

+ ab 1:33 - Deng Xiaoping hat in China das Banken-System erneuert und viele kleine Banken geschaffen, was über 40 Jahre zu hohem Wachstum von ca. 10% geführt hat. Die kleinen Banken haben die kleine lokale Wirtschaft mit Kapital versorgt und so zu einem Wohlstand und Wachstum in der Breite beigetragen. Gegenbeispiel war die sowjetische Zentralbank.

+ Die Abschaffung der Regionalbanken und Einführung der digitalen Zentralbankwährung für mehr Kontrolle führt zu Null Wachstum!

+ ab 1:35 - Brüssel ist nur die wiederauferstandene Sowjetunion. Die Europäische Kommission ohne demokratisches Mandat ist das Politbüro.

+ ab 1:37 Investments: Gold, Digital Währungen nur zeitlich begrenzt. ..... Oldtimer, Kunst - 10 stürmische Jahre

+ ab 1:40 Einschränkung der Mobilität

+ ab Minute 1:45 beschreibt er das Phänomen der Psychopathen


Prof. Werner - Informationen zur Person bei Wikipedia:
Leben
Richard Werner erhielt 1989 den B.Sc. (Economics) mit First Class Honours von der London School of Economics (University of London) und wurde in VWL an der Universität von Oxford promoviert. Ferner studierte er u. a. an der Universität von Tokyo. Er lehrt an der Fudan-Universität in Shanghai.

Werner war von 2011 bis 2019 Mitglied des EZB-Schattenrats. Für fünf Semester war er in den Jahren von 2009 bis 2012 Vertretungsprofessor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und erhielt mehrere Preise für seine gut besuchten Vorlesungen. Er ist auch Mitgründer und Vorstand von LocalFirst CIC, einer gemeinnützigen Firma, die anstrebt, Lokalbanken nach dem Vorbild der deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken in England einzuführen.

Werner hat praktische Erfahrung im Finanzsektor, z. B. als Senior Managing Director und Senior Portfolio Manager bei Bear Stearns Asset Management Ltd. in London. Ab 1994 war er vier Jahre lang Chefökonom von Jardine Fleming Securities (Asia) Ltd. in Tokio, arbeitete dann für die Asiatische Entwicklungsbank in Manila, bevor er 1998 eine Investmentberatungsfirma gründete (Profit Research Center Ltd.) und später ins Fondsmanagement einstieg, u. a. für Providence Asset Management Ltd. mit Sitz im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland. Von 1997 bis 2004 unterrichtete Werner an der Sophia-Universität, Tokio, einer der renommiertesten Privatuniversitäten Japans, zuletzt als Assistant Professor (tenured) in Monetary Economics, International Economics und Development Economics. Er folgte 2004 einem Ruf an die Universität von Southampton, wo er von 2005 bis 2018 den Lehrstuhl für International Banking innehielt. Werner verließ die Universität 2018 und verklagte seinen ehemaligen Arbeitgeber, weil er sich als Christ und Deutscher sowie als Befürworter von dezentralisierten Banksystemen diskriminiert fühlte. Ein Richter verhängte zunächst im Rahmen eines Versäumnisurteils Schadensersatz in Höhe von 2,5 Mio. Pfund gegen die Hochschule, weil diese sich nicht rechtzeitig zur Klage geäußert hatte. Auf die Berufung der Universität wurde das Urteil jedoch wenig später aufgehoben.

Werner ist ein Befürworter der induktiven, empirisch orientierten Ökonomie. In seinen Modellen vermeidet er die Annahme der vollkommenen Information und die deduktive Vorgehensweise und ist eher an Modellen interessiert, die sich für Vorhersagen eignen. Er warnte 1991 vor dem Zusammenbruch des japanischen Banksystems. Ausgehend von der klassischen Quantitätsgleichung entwickelte er 1992 die Quantitätstheorie des disaggregierten Kredits (engl. "Quantity Theory of Credit"), mit der er die Fehlentwicklungen der japanischen Wirtschaft in den Jahren 1980–2003 erklären konnte, was in bisherigen Modellen nicht gelungen war. Er prägte 1994 den Begriff der quantitativen Lockerung (engl. "Quantitative Easing"), welcher bisher allerdings abweichend vom ursprünglichen Konzept angewendet wurde. Werner war mit seinem 2001 veröffentlichten Buch Princes of the Yen – Japan’s Central Bank and the Transformation of the Economy (auf Englisch 2003 erschienen, neue Ausgabe bei www.quantumpublishers.com​) sowie seinem 2003 erschienenen Buch New Paradigm in Macroeconomics (auf Englisch 2005 erschienen) ein Bestseller-Autor in Japan​. In seinem 2007 erschienenen Buch Neue Wirtschaftspolitik (München: Vahlen Verlag) warnte er vor den „wiederkehrenden Bankenkrisen“ und schlug Wege vor, Kredit- und Vermögenswerteblasen zu vermeiden und nach deren Zerplatzen ohne Kosten für die Steuerzahler die Krise zu beenden.

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Gruß Vatapitta

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Chronisch sind die Schmerzen dann, wenn der Doktor sie nicht heilen kann. http://www.liebscher-bracht.com/


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