Kaffeesatzleserei

helmut-1, Siebenbürgen, Samstag, 03.12.2022, 08:52 (vor 503 Tagen) @ Ikonoklast1664 Views

Du beziehst Dich auf Meterologen und Prognosen, die man wissenschaftlich (oder auch pseudowissenschaftlich) untermauert und dadurch wird ein Bild konstruiert, das auch in der Vergangenheit nur in den seltensten Fällen eingetroffen ist.

Ein paar Aussprüche:

So wie es derzeit die vorherrschenden Wettermodelle darstellen, wird sich bis Mitte Dezember in Kerneuropa arktische Kälte einstellen:

Die Schneemenge auf der Nordhalbkugel gehört zu den höchsten seit 56 Jahren und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines kalten Winteranfangs sowohl in Nordamerika als auch in Europa.

Gestatten, Euer Ehren, dass ich nun diese beiden Aussprüche zerpflücke.

So wie es derzeit die vorherrschenden Wettermodelle darstellen, wird sich bis Mitte Dezember in Kerneuropa arktische Kälte einstellen:

Der Begriff "derzeit" ist die übliche Schutzbehauptung der Meterologen. Dadurch ist man für jegliche Falschaussage abgesichert, weil man sagt, dass sich die wesentlichen Randbedingungen unerwartet geändert hätten.

Die vorherrschenden Wettermodelle sind so ähnlich wie Börsenspekulationen. Man geht von einem Rückblick und von einer Art "Wahrscheinlichkeitsrechnung" aus.

Bis Mitte Dezember halte ich für eindeutig falsch. Das wäre ein absolutes Novum, wofür ich keinerlei Anhaltspunkte finde.

Was ist Kerneuropa? Die Gegend um Frankfurt? Oder etwas weiter? Ich beziehe mich auf Siebenbürgen, und das unterliegt dem Kontinentalklima, was in der Regel immer stärkere Temeraturen mit sich bringt, sowohl im Sommer als auch im Winter.

Der Begriff "arktische Kälte" ist irrefühend. In der Arktis haben wir derzeit etwas über 0°, und im Winter gehts dort auch schon mal bis -35° hinunter. Also, egal, welche Temperaturen man hier im Dezember bekommt, mit dem Schlagwort "arktische Kälte" wird man immer recht haben.

Die Schneemenge auf der Nordhalbkugel gehört zu den höchsten seit 56 Jahren und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines kalten Winteranfangs sowohl in Nordamerika als auch in Europa.

Das mit der Schneemenge kann ich nicht überprüfen, ich gehe aber davon aus, dass sowas gemessen wird und deshalb auch stimmen kann.

Die Wahrscheinlichkeit eines kalten Winteranfangs - das klingt nicht nur vernünftiger, sondern wird sich auch im realistischen Bereich abspielen, wobei der Begriff "kalt" dehnbar ist. Den Frauen ist der Begriff "kalt" viel eher anheim als einem gesunden Mann.

Da ich da nun manches kritisch sehe, will ich mal meine Prognose aufstellen:

Wovon gehe ich aus:

Natürlich auch vom Rückblick und meinen Erfahrungen und meinen Beobachtungen.

Welche sind das:

Wenn man so wie ich mehr als ein halbes Jahrhundert im Freien gearbeitet und einen beobachtenden Blick für die Wetterverhältnisse, aber auch für die Natur bei Pflanzen und Tieren hat, dann hat man auch einen Blick für die Ausbildung der Winterknospen bei bestimmten Bäumen entwickelt, genauso beim Verhalten der Vögel im Herbst (wieviele ziehen weg, wieviele bleiben da), und auch beim Anlegen der Vorräte der Pelztiere, die mit oder ohne Winterschlaf überwintern (damit meine ich die Menge der Vorräte). Auch die Ausbildung des Winterpelzes bei den Wildtieren, aber auch bei meinen Hunden und Katzen, die das ganze Jahr im Freien leben, gibt Hinweise.

Ich gehe davon aus, dass wir die nächste Zeit bis zum Winteranfang das übliche hin und her, so nachts etwas unter und tagsüber etwas über dem Gefrierpunkt haben werden. Kritisch wirds zum Winteranfang, also zur Wintersonnenwende, zumal zwei Tage später noch der Mondwechsel dazukommt (da haben wir Neumond). Ich gehe davon aus, dass es spätestens zum 23. Dezember nach unten geht, und wir dieses Mal (welch Wunder) auch weiße Weihnachten bekommen werden.Üblicherweise wird der Spaß nicht lange dauern, 2 - 3 Wochen, - wenns länger wäre, wärs wieder ein Novum.

Das aber bedeutet, dass wir relativ früh ins Frühjahr reingehen und die Späterscheinungen mit Schnee und Frost nach Ostern nicht mehr eintreffen werden. Aber auch die Minustemperaturen um Weihnachten herum werden sich nicht extrem auswirken. Ich rechne mit mehreren Tagen so bis minus 9 oder 10°, aber hauptsächlich nachts. Tagsüber kanns, wenns sonnig wird, ruhig bis knapp an den Gefrierpunkt herankommen. Wenns drunter wird, also mal -12 oder auch - 15°, dann sind das nur 2 - 3 Tage, mehr nicht.

Hängt natürlich alles von der Gegend ab, das sieht im Gebiet um Freiburg anders aus als bei uns. Aber durchnittliche Höhen von Ebenen bis knapp Mittelgebirge, da wird das schon so zutreffen.

Fazit:

Jetzt speicher das mal ab und dann schaun wir mal, wer recht hat. Wenn Du recht hast, steh ich in der Bringschuld mit etwas besonders Gutem aus meinem Keller. Wenn ich recht habe, trinken wir mal ein gutes Glas bei der nächsten Gelegenheit zusammen.


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