Bestatter über das Sterben in Corona-Zeiten „Das sind dreiste Horrorgeschichten!“

hörby, Dienstag, 21.06.2022, 20:50 (vor 674 Tagen) @ Naclador3878 Views

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Michael Hauke: Wenn Sie sagen, dass es in keiner Weise eine erhöhte Sterblichkeit gab, wie kam es dann zu den Bildern von gestapelten Särgen, die genau das suggerierten?

Gerald Ramm: Das hatte mehrere Ursachen. Diese Bilder stammen vom Jahreswechsel 2020/21. Um Weihnachten herum haben wir immer sehr viele Todesfälle. Über die Feiertage haben die Ämter zu – und dieses Jahr waren auch noch viele Mitarbeiter im Homeoffice. Deswegen hat die Bearbeitung in den Standesämtern sehr lange gedauert, in Berlin bis zu drei Wochen. Ohne Papiere vom Standesamt nimmt mir aber kein Krematorium einen Toten ab. Wir lagern die Toten bei uns, aber es gibt viele Bestatter, gerade in Berlin, die ihre Verstorbenen auslagern müssen – und da stapeln sich dann die Särge. Dann kommt seit Corona dazu, dass man nicht mehr in die Krematorien in Polen, Tschechien oder Holland kommt. Mit den Krematorien im benachbarten Ausland haben viele Bestatter aus den Grenzregionen und aus Berlin aus Kostengründen zusammengearbeitet. Ich selber fahre seit Jahren nur nach Eberswalde. Notgedrungen müssen nun aber alle Verstorbenen in Deutschland eingeäschert werden.

Ein weiterer Punkt führte zu Stauungen: Havarien oder turnusgemäße Reparaturen an den Öfen konnten nicht zeitnah durchgeführt werden, weil es keine problemlose Zulieferung von Ersatzteilen gab. So war zum Beispiel in Chemnitz ein Ofen längere Zeit außer Betrieb.

Alles andere sind dreiste Horrorgeschichten, die nichts mit den wahren Gründen zu tun haben. Diese Aufnahmen sind nicht entstanden, weil die Pandemie so gewütet hat. Aber diese Bilder eignen sich natürlich wunderbar, um Horrorgeschichten über die Pandemie zu erzählen.

Michael Hauke: Wie läuft das ab, wenn Sie einen Corona-Toten abholen?

Gerald Ramm: Zu 90 Prozent sind die Toten mit Covid-19 in Altersheimen verstorben. Wenn wir vorher informiert werden, rücken wir im Vollschutz an. Wir legen den Verstorbenen dann in einen Kunststoffsack, der einem Unfallbergesack gleicht. Dieser wird dann in den Sarg gelegt. In den Krankenhäusern ist die Situation anders. Dort übernehmen wir den Toten bereits in diesem Sack. Allerdings hat die Panikmache in den Krankenhäusern auch schon dazu geführt, dass wir Menschen, die nicht mit Covid-19 verstorben sind, so verpackt erhalten haben. Wir haben sie dann wieder ausgepellt, damit die Angehörigen Abschied nehmen können. Das Abschiednehmen ist überhaupt die große Problematik in diesen Zeiten. Der Abschied, wie wir ihn kannten und wie ihn die meisten kranken Menschen und deren Angehörige brauchen, ist abgeschafft worden, wenn der Tod in Zusammenhang mit Corona steht. Erst dürfen die Angehörigen nicht zu dem Schwerstkranken oder Sterbenden, wenn er noch lebt. Und danach auch nicht. Ich kenne aber auch andere Fälle, bei denen die Angehörigen noch einmal ins Krankenhauszimmer durften. Allerdings erst nach dem Tod.

Michael Hauke: Sind die Corona-Toten, die Sie bestattet haben, nach Ihrem Kenntnisstand allein an Covid-19 gestorben?

Gerald Ramm: Nein, nie! Sie waren alle aus einem anderen Grund in einem extrem moribunden Zustand. Alle waren schwerst vorerkrankt, weit über 80 oder stark übergewichtig. Zu den Vorerkrankten zählten Patienten mit nur einem Lungenflügel, mit COPD oder Krebs im Endstadium, Patienten im Koma oder mit doppelter Beinamputation und ähnliche Fälle. Da hätte auch eine Fliege im Nasenloch gereicht.

Allerdings gibt es wirklich unwürdige Zustände in etlichen Seniorenheimen, also den Hotspots der Krankheitsverbreitung. So holte ich zum Beispiel zweimal in Berliner Altenheimen Verstorbene aus ihren Pflegebetten – und im selben Zimmer war im Nachbarbett noch ein weiterer Betreuter, welcher noch nicht an Covid erkrankt war.......


Was passiert in einer Sekunde

Haben Sie zum Beispiel gewusst, dass jede Sekunde weltweit vier Kinder geboren werden. Das ergibt sage und schreibe 345.600 Geburten täglich.[[top]]

https://www.news.de/panorama/855429040/pro-sekunde-ereignisse-auf-der-welt/1/
Wie viele Menschen sterben pro Sekunde?

Aber vor allem bedauernswerte und trostlose Ereignisse geschehen innerhalb weniger Sekunden immer wieder aufs Neue.

Weltweit gibt es 2 Todesfälle pro Sekunde.

Alle 3 Sekunden stirbt ein Kleinkind in Afrika.

Alle 4 Sekunden stirbt ein Mensch an Hunger.

Alle 8 Sekunden stirbt ein Kind wegen verunreinigten Wassers.

Alle 8 Sekunden nimmt sich ein Bauer in Indien das Leben.

Alle 10 Sekunden infiziert sich ein Jugendlicher mit dem HI-Virus.

Alle 10 Sekunden gibt es ein neues Tuberkuloseopfer.

Übersicht der Corona-Varianten
https://www.gelbe-liste.de/nachrichten/uebersicht-corona-varianten-mutanten

Seit dem zoonotischen Transfer von SARS-CoV-2 auf den Menschen Ende 2019 ist das Virus schnell mutiert, um sich an seinen neuen Wirt anzupassen. Solche Anpassungen sind ein Merkmal der viralen Zoonose, bei der der selektive Druck dazu führt, dass virale Proteine für die Interaktion mit den Wirtszellproteinen der neuen Spezies optimiert werden. Zusätzlich werden virale Aminosäuresequenzen ausgewählt, um den humoralen und zellulären adaptiven Immunantworten zu entkommen, die einen anderen Satz von Epitopen erkennen.

Während alle viralen Gene einem Evolutionsdruck ausgesetzt sind, wird das virale Hüllglykoprotein sowohl für eine optimale Interaktion mit seinem Zelloberflächenrezeptor als auch für die Flucht vor neutralisierenden Antikörpern ausgewählt. Mit zunehmender Dauer ihrer Zirkulation erwerben Viren deshalb, eine steigende Anzahl von polymorphen Nukleotidpositionen (Mutationen, Deletionen) in verschiedenen Leserastern des viralen Genoms. Anhand dieser Genomveränderungen werden die Viren in Kladen bzw. Linien unterteilt.

Am 31. Mai stellte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine zusätzliche Nomenklatur für Virusvarianten von SARS-CoV-2 vor. Danach sollen Varianten, die nach WHO als Variant of Concern (VOC, besorgniserregende Variante) oder Variant of Interest (VOI, unter Beobachtung stehende Variante) gelten, nach Buchstaben des griechischen Alphabets benannt werden. Die Abkürzungen stehen dabei für:

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Mfg.H.


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