Vor 20 Jahren gab es ein Massenmord am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt

nereus @, Montag, 25.04.2022, 21:09 vor 1335 Tagen 4494 Views

Es geschah am 26.04.2002.

Nein, ich werde nicht noch einmal alles von vorne erzählen und die zahlreichen Indizien auflisten, die einen ganz anderen Tathergang vermuten lassen, als die bis heute offiziell beschworene Legende.

Aber da ich gerade einen Artikel fand, mit einer Person, die damals unfreiwillig die Wahrheit sagte, möchte ich doch noch etwas dazu schreiben.

Als ich Ende April 2002 (kurz nach dem Ereignis) im Spinnennetz auf eine gewagte These stieß, daß an diesem Verbrechen etwas faul sei, vergrub ich mich daraufhin über Wochen und Monate in die Zeitungen, die gedruckten und die digitalen und was ich fand, bestätigte die mir anfangs suspekt erscheinende These.

Nein, da war kein frustrierter Gymnasiast durch’s Schulgebäude gelaufen, sondern zwei Profikeller erschossen eiskalt mehr als ein Dutzend Erwachsene und 3 Schüler – einer davon hieß Robert Steinhäuser.

Die Zeugenaussagen waren recht eindeutig und viele andere Spuren waren es auch.
Und es starben damals auch nicht 17 Personen, sondern 18.
Eine junge Frau wurde im Obergeschoss tot aufgefunden, deren Identität nie geklärt wurde.
Sie war keine Schülerin und hatte auch kein Lehramt inne.

Doch die Polit-Mafia konnte diese brutale Wahrheit der Stadt Erfurt und dem deutschen Steuerzahler nicht zumuten, die verbrecherische Geopolitik ließ das schon damals nicht zu und heute noch viel weniger

Einer, der vermutlich wußte, was wirklich geschah, reiste mit seiner damaligen Frau nach Erfurt und seine tiefe und echte Betroffenheit sprach Bände.

Als ich damals, nach wirklich langwieriger und mühevoller Recherche, meine These ausformuliert hatte, fehlte mir noch der letzte Beweis, daß Steinhäuser nicht der Mörder war.
Es sprach sehr viel dagegen und ganz wenig dafür.
Nur eine Zeugin – eine Schülerin - will ihn erkannt haben, aber selbst das stand auf wackligen Füßen.

Der Legende nach soll der Schüler als letzter gestorben sein, weil er zunächst durch den Geschichtslehrer Heise gestellt, durch diesen in einen Vorbereitungsraum gestoßen wurde und er sich dann selbst gerichtet haben soll.
Leider patzte der Hauptzeuge Heise bei seiner TV-Schilderung und überfrachtete seine angebliche Begegnung.

So war es also nicht abgelaufen, aber wie war es dann?
Interessanterweise wurde der tote Oberschüler relativ früh in der Presse erwähnt, wo längst noch nicht alle Opfer gefunden bzw. gemeldet worden waren.
Also mußte er als einer der Ersten getötet worden sein.

Und nun kommt der unfreiwillige Zeuge ins Spiel.
Polizei-Oberrat Rene Treunert, damals in Jena tätig, heute in Weimar.

In einem aktuellen Artikel erinnert er sich an das traumatische Geschehen.

René Treunert war damals einer der Einsatzleiter der Polizei, zuständig für den Abschnitt Betreuung. Heute ist er Polizeichef in Weimar und sagt: "Es gibt einen René Treunert vor Gutenberg und einen René Treunert nach Gutenberg. Bis zu diesem Tag hatte ich in 20 Jahren Polizeiarbeit vielleicht 50 Todesnachrichten überbringen müssen - aber noch nie an einem Tag 17. Das macht etwas mit einem, das steckt man nicht weg."

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/erfurt/amoklauf-gutenberg-gy...

Das glaube ich ihm gern.
Eine solch entsetzliche Tat ist auch bei der Polizei nicht die Regel.

Die letzte Todesnachricht überbringt Treunert den Eltern des Mörders.
Die waren seit dem frühen Nachmittag von allen Informationen abgeschnitten, standen unter Hausarrest, nachdem das Spezialeinsatzkommando (SEK) die Leiche des Amokläufers gefunden hatte.
"Die Eltern wussten bis 20 Uhr nicht, was geschehen war, sie hatten nur, wie alle Erfurter, viel Blaulicht, viele Rettungswagen gesehen. Ihr Telefon, ihr Fernseher - alles war seit Stunden gekappt.
Ich weiß heute nicht mehr genau, was ich gesagt habe, ob ich den Begriff Mörder verwandt habe", sagt Treunert.

Das ist auch egal Herr Treunert.

Was aber nicht egal war, das war ihre Aussage im Herbst 2002 bei einem Vortrag, als sie durch das Bundesland Thüringen pilgerten, um aufgeschreckten Lehrern ein paar Tipps zu geben, wie man sich in solchen Situationen verhält.

Gleich zu Anfang schilderten sie in Kürze das Tatgeschehen und berichteten – ich werde es nie vergessen – daß Robert Steinhäuser in einer Toiletten-Box aufgefunden worden war.
Ich saß wie elektrisiert auf meinem Stuhl, während der Rest der Zuhörer überhaupt nicht mitbekam, was da gerade verkündet worden war.
Es war ein schlichter Versprecher, weil sie so den Ablauf erlebt oder auch geschildert bekommen haben.
Für mich war es aber das entscheidende Puzzle-Teil für meine Nicht-Schuldig-Theorie.

Als ich sie daraufhin ansprach, haben sie sicher gespürt, daß sie einen großen Fehler gemacht hatten, denn augenblicklich zerflog die Heise-Story in tausend Stücke.
Und wenn diese Geschichte nicht stimmte, mußten auch ein paar andere Dinge nicht stimmen.
Ihre Abwehr – Lehrer Heise sei noch immer verwirrt – überzeugte mich nicht.
Als ich weiter nachhakte wurden sie ungehalten, daher ließ ich es gut sein.

Das ist nun fast 20 Jahre her und es ereigneten sich weitere dubiose Massenmorde, einmal als Amoklauf getarnt oder auch in verschiedenen anderen Versionen maskiert.

Ich hoffe, die Hinterbliebenen haben ihre Trauer bewältigt und die Zeugen das Geschehen verarbeitet.
Was jedoch bleibt ist die große Lüge zum damaligen Geschehen.

Politik ist nicht nur ein miserables Geschäft, sondern manchmal sogar abgrundtief verbrecherisch! [[kotz]]

mfG
nereus

Ich habe den Widerspruch nicht verstanden.

paranoia @, Die durchschnittlichste Stadt im Norden, Montag, 25.04.2022, 21:51 vor 1335 Tagen @ nereus 3471 Views

Hallo nereus,

wieso ist die Aussage, Steinhäuser habe sich auf einer Toilettenbox erschossen, ein Problem?
Der könnte sich doch als allerletztes dorthin zurückgezogen haben,oder?
Habe ich etwas überlesen?

Gruß
paranoia

--
Ich sage "Ja!" zu Alkohol und Hunden.

Es paßt nicht zur offiziellen Erzählung.

nereus @, Dienstag, 26.04.2022, 07:51 vor 1335 Tagen @ paranoia 2917 Views

Hallo paranoia!

Du fragst: Der könnte sich doch als allerletztes dorthin zurückgezogen haben, oder?

Ja, das wäre möglich gewesen.

.. wieso ist die Aussage, Steinhäuser habe sich auf einer Toilettenbox erschossen, ein Problem?

Weil sich dann die „große Erzählung“ in Luft auflöst.
Offiziell gibt es bis heute nur einen Täter, den gescheiterten Gymnasiasten.
Er soll alle bekannt gewordenen 16 Opfer ermordet haben, als letzte Person einen Polizisten (mit einem Schuß aus dem Fenster), um sich danach zurückzuziehen, dem Geschichtslehrer Rainer Heise erschöpft auf dem Flur zu begegnen, der sich zuvor in einem Raum versteckt haben will und nach einem kleineren Disput will der Lehrer den Schüler in den Vorbereitungsraum „geschubst“ und diesen dann von außen abgeschlossen haben.
Danach soll sich Steinhäuser irgendwann gegen 13 Uhr erschossen haben.

Dazu paßt aber nun einmal die Toilettenbox nicht.
Dann hätte der Lehrer ihn auf einem Schüler-Klo festsetzen müssen, nur hat man das eben nicht so erzählt.
Schon damals waren die Schilderungen des Geschichtslehrers widersprüchlich und der Abschlussbericht erhärtete den Verdacht, daß hier etwas ober faul sei.

Unter Berücksichtigung aller anderen Berichte, Zeugenbefragungen und medialen Berichterstattungen (auch die der Polizei) schälte sich heraus, daß Steinhäuser nicht das letzte Opfer gewesen sein kann, sondern zu den ersten gehört haben muß.
Aber wenn er schon vorher starb, wer erschoss dann die anderen Leute? [[hae]]

Deswegen gilt die eiserne Regel bei solchen Ereignissen, die ich mir ganz fett hinter die Ohren geschrieben habe.
Die ersten Meldungen sind die besten, auch wenn sie aufgrund von Informationsmangel noch unvollständig sein können.

Doch wenn der Tatabschluß schon erfunden wurde und der Geschichtslehrer offenbar in diese Rolle von Polizei und Staatsschutz gedrängt worden war – er war in der Tatnacht 6 h lang verhört worden – dann muß es einen triftigen Grund für diese Lüge gegeben haben.
Und da nahezu alle Zeugen von mehreren Tätern gesprochen hatten, wurde schnell klar, daß hier eine andere Scheußlichkeit übermalt werden sollte.

Als ich das (mit der Toiletten-Box) in einem kurzen Gespräch der Buchautorin Ines Geipel erzählte, war sie sichtlich erstaunt.
Selbst sie wußte das nicht, obwohl sie intensiv mit Anwalt Langer zum Fall recherchiert hatte.
Doch sie hatte, gemeinsam mit Langer, so viele Zweifel zum Ereignis in dem Buch „Für heute reicht’s“ zusammengetragen, daß diese Info nur noch das Sahnehäubchen gewesen war.

mfG
nereus

Ich glaube hierher passt es am besten .....

NST @, Südthailand, Dienstag, 26.04.2022, 04:15 vor 1335 Tagen @ nereus 3181 Views

bearbeitet von NST, Dienstag, 26.04.2022, 04:34

Politik ist nicht nur ein miserables Geschäft, sondern manchmal sogar abgrundtief verbrecherisch! [[kotz]]


.... von einem Leser wurde ich auf folgendes Buch hingewiesen. Noch vorab ein allgemeiner Hinweis. Viele Bücher die ich verlinke habe ich noch nicht gelesen - so auch die folgenden. Alle kann ich gar nicht lesen - denn diese Dinge sind nicht auf meiner obersten Prioritäten Liste. Deshalb wäre ich dankbar, für jene, die das quasi sofort lesen, wenn sie einen späteren Kommentar dazu abgeben würden.

Das wäre für alle nützlich. Kommen wir zu 2 Büchern ...

[image]

http://library.lol/main/3103632F9BA8821E38DF0BDEFB3EDE12

[image]

http://library.lol/main/6F329911E2C86C7F6F0B788E9C18D68D

Ob der Autor mit unserem Weiner etwas zu tun hat, kann ich nicht sagen. Immer öfter muss ich inzwischen solche Links reloden - sonst funktioniert er nicht. Im Zweifelsfall selber suchen bei Genisis.

Von einem anderen Leser diese Links ....
https://www.unz.com/article/twilight-of-the-oligarchs/

Thema Stalin hatten wir hier schon öfter ....
https://www.huffpost.com/entry/putin-gnats-stalin_n_6235541ae4b019fd812e104a

Was hat das alles mit den Morden von damals zu tun - wahrscheinlich gar nix .... denn diese Morde gehen unter im Hintergrundrauschen von Organisationen wie CIA oder FBI.

Die Definition für gute Deutsche hat sich aber nicht verändert ....

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Damals Stalin heute Putin - und immer stehen an der Frontlinie die -guten Deutschen-
es gilt nach Heil Merkel auch weiterhin Heil Baerbock/Scholz und Grüsse nach Brüssel Heil von der Leyen. [[top]]

Gruss

--
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Jeder arbeitet im Ausmass seines Verstehens für sich selbst und im Ausmass seines Nicht-Verstehens für jene, die mehr verstehen!

Großer Sport @nereus - vielen Dank! - Der Fall Tim Kretschmer/Winnenden

mabraton @, Dienstag, 26.04.2022, 07:07 vor 1335 Tagen @ nereus 3141 Views

bearbeitet von mabraton, Dienstag, 26.04.2022, 07:21

Hallo Nareus,

es ist eine tolle Leistung, dass Du das Thema so konsequent verfolgst.

Bei Tim Kretschmer ist durch die Indizienlage auch klar, dass es so nicht gewesen sein kann. Verbrieft ist die Aussage eines Ermittlers, dass Tim Kretschmer sich nicht selbst vor dem Firmengebäude in Wendlingen erschossen hat.

Interessant ist auch die Antwort des Vertreters des damaligen Bundespräsidenten Gauck auf die Aufforderung tätig zu werden, da für Tim Kretschmer die Unschuldsvermutung gelten muss.
http://der-fall-tim-k.de/doku.php/unschuldsvermutung

Beste Grüße
mabraton

HRinfo, Interview mit einem damaligen Schüler

Joe68 @, Dienstag, 26.04.2022, 10:39 vor 1335 Tagen @ nereus 2394 Views

Hallo,

heute Morgen habe ich in HR Info reingehört, zufällig lief da ein Interview mit Marcel Laskus, damals in der 6. Klasse und heute Journalist. Ich meine rausgehört zu haben dass auch er einen zweiten Täter erwähnte, aber leider konnte ich bei duckduckgo keine weiteren Angaben dazu finden. Vielleicht habe ich mich auch geirrt, aber leider ist das interview nicht als podcast verfügbar.

Podcast HR info hier!

Reffke @, Narragonien, Dienstag, 26.04.2022, 10:56 vor 1335 Tagen @ Joe68 2211 Views

Hallo Joe und allerseits,

Hier mehr dazu:
https://www.hr-inforadio.de/sendezeiten/aktuell,epg-di-9244.html

LG Reffke

--
Wer warnen will, den straft man mit Verachtung.
Die Dummheit wurde zur Epidemie.
So groß wie heute war die Zeit noch nie.
Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung.
Erich Kästner "Große Zeiten"

Leider nur allgemeines Volksgemurmel.

nereus @, Dienstag, 26.04.2022, 11:43 vor 1334 Tagen @ Joe68 2466 Views

Hallo Joe68!

Ich stelle mal einen Link ein, der direkt zum Gespräch führt.

Bei Bedarf hier entlang: https://www.deutschlandfunkkultur.de/erfurt-amoklauf-podcast-sz-100.html

Du schreibst: Ich meine rausgehört zu haben dass auch er einen zweiten Täter erwähnte, aber leider konnte ich bei duckduckgo keine weiteren Angaben dazu finden. Vielleicht habe ich mich auch geirrt.

Also in diesem Gespräch hat er nichts dazu gesagt.
Auch der Rest war nicht sonderlich ergiebig.

Interessanterweise erwähnte er Hausmeister Uwe Pfotenhauer.
Nur sagte er nicht das, was dazu wirklich wichtig gewesen wäre.
Pfotenhauer war nämlich ein unbequemer Zeuge.
Er sagte mehrfach, daß er den beschriebenen Tatweg mehrfach abgelaufen war und es niemals in der angegebenen Zeit schaffte diese Strecke zu bewältigen.
Das sagte er sogar öffentlich, z.B. beim MDR.

Egal, die Schulmassaker-Kiste wurde ins Archiv verschoben und wird dort vor sich hin schimmeln.
Ich habe längst alle Hoffnungen fahren lassen, daß irgend jemand sich hier noch die Finger verbrennen möchte.

Laskus sagte auch, daß es Schüler gibt, die nicht mehr darüber reden wollen.
Ja, das kann sehr wohl die traumatischen Erlebnisse von damals erklären.

Aber es könnte auch einen ganz anderen Grund dafür geben.
Wenn die Täter nicht bestraft wurden und die Zeugen sind sich darüber sicher, was sie erlebt haben, dann schwingt hier ständig die Angst mit, diesen Leuten vielleicht nochmals zu begegnen.
Das näht für immer die Lippen zu und das ist dann wirklich beängstigend und traumatisierend.
Niemand wird einem helfen, weil der „fürsorgliche“ Staat schon damals bewiesen hatte auf wessen Seite er wirklich steht.
So hält man sich auch lästige Zeugen vom Leib.

mfG
nereus

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