ZEW - Konjunkturerwartungen - ruuuums! - Wie sieht es in eurem Geschäftszweig aus?

ebbes @, Dienstag, 15.03.2022, 16:11 vor 961 Tagen 4580 Views

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So stark eingebrochen wie noch nie. Warm anziehen (mehrdeutig)
Allerdings gilt der ZEW für den Finanzbereich.
Der IFO ist wichtiger.

Wie sieht es in eurer Branche aus?

Gruß

ebbes

--
Bafin-gerechte Warnung:
Obwohl ich mehr als 30 Jahre Erfahrung an der Börse habe, habe ich keine Ahnung vom Markt. Macht nicht nach was ich handle. Vertraut der Sparkasse Buxtehude und ihren Anlagetipps.

Ka(ö)nn(te) mich und die "Meinen" vor Arbeit

Garderegiment, Dienstag, 15.03.2022, 16:44 vor 961 Tagen @ ebbes 3780 Views

nicht retten!

Kündige seit mehreren Jahren nach und nach nervige Auftragnehmer und schließe auch der Preise wegen möglichst nur noch JahresVerträge ab.
Mittarbeitergewinnung ist trotz vielfacher angebotener "Leckerlies" und übertariflicher Entlohnung quasi unmöglich.

Im hamburger Raum sieht es bei allen Betrieben, die noch mit der "Hand" arbeiten, ähnlich aus.
Kenne keinen einzigen GeschäftsFührer, der der derzeitigen Lage etwas Positives abgewinnen kann.


Dafür fällt dem "StaatsGebilde" und den "Parasiten" in den Büros, die für dies "agieren" nur noch mehr Unsinn ein.
Auch ne Leistung.

Ich glaube mittlerweile, dies wird sehr böse enden. Auf die eine oder andere Art.

GR

Nachfrage: Was produzierst du in der Landwirtschaft? Kartoffeln, Mais, Raps...? - Bekommst du ohne Probleme Dünger oder brauchst du keinen? o.T

ebbes @, Dienstag, 15.03.2022, 16:50 vor 961 Tagen @ Garderegiment 2905 Views

o.T.

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Bafin-gerechte Warnung:
Obwohl ich mehr als 30 Jahre Erfahrung an der Börse habe, habe ich keine Ahnung vom Markt. Macht nicht nach was ich handle. Vertraut der Sparkasse Buxtehude und ihren Anlagetipps.

Ich habe manchmal den Eindruck, es wird

Garderegiment, Dienstag, 15.03.2022, 17:01 vor 961 Tagen @ ebbes 3915 Views

nicht wirklich genau gelesen.

Wir "produzieren" im engeren Sinne gar nichts!

Garten- und Landschaftsbau halt. Hatte ich schon sehr oft hier erzählt.


Dünger ist sehr teuer geworden. Holz, sonstiges Material, auch Ersatzteile für Maschinen, Ersatzteile sind im Profibereich vielfach nicht lieferbar.
Lieferzeiten ohne genaues Datum.

Allen anderen Gewerken im Bau- und dessen Nebengewerken geht es ähnlich.

Aber die meisten GF empfinden diese immer mehr um sich greifende Wohlstandsverwahrlosung gepaart mit allerhöchster Anspruchshaltung möglicher Arbeitnehmer schlicht zum KOTZEN!

GR

Ich habe schon einiges von dir genau(!) (finde keine Arbeitskräfte, trotz.) gelesen - allerdings nichts was du genau machst, deshalb die Nachfrage.

ebbes @, Dienstag, 15.03.2022, 17:25 vor 961 Tagen @ Garderegiment 2922 Views

Ich denke weder du hast alles gelesen was ich hier geschrieben habe (ist auch vollkommen in Ordnung), noch habe ich alles gelesen (aus Zeitgründen) was du hier beigetragen hast.
Nur die Beiträge welche mich ansprechen.

Das was ich von dir gelesen habe, war aber keine Beschreibung der Tätigkeit.
Deshalb die Nachfrage und danke für die Präzisierung.

Gruß

ebbes

--
Bafin-gerechte Warnung:
Obwohl ich mehr als 30 Jahre Erfahrung an der Börse habe, habe ich keine Ahnung vom Markt. Macht nicht nach was ich handle. Vertraut der Sparkasse Buxtehude und ihren Anlagetipps.

Zu "Wohlstandsverwahrlosung der GF" ...

Beo2 @, NRW Witten, Dienstag, 15.03.2022, 17:46 vor 961 Tagen @ Garderegiment 3325 Views

bearbeitet von Beo2, Dienstag, 15.03.2022, 18:13

Wir "produzieren" im engeren Sinne gar nichts! Garten- und Landschaftsbau halt [...]
Aber die meisten GF empfinden diese immer mehr um sich greifende Wohlstandsverwahrlosung gepaart mit allerhöchster Anspruchshaltung möglicher Arbeitnehmer schlicht zum KOTZEN!

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=601965
Habe seit Donnerstag letzter Woche nen Pony. Nicht son Kleines auf vier Beinen, nein Eines auf vier Rädern. Mustang 5,0 GT (Greta T. geprüft!)
Und kost dat Benzin auch 3Maaaaak 10, scheißegal, es wird schon geeeeehn!

Jawohl, so kenne ich das auch in meinem Bekanntenkreis! diese Wohlstandsverwahrlosung der GF von KMUs und diese beschissene Anspruchshaltung der bei herrlichem Wind und Regen mit dem Fahrradcabrio zur Arbeit fahrenden Beschäftigten. Zum Kotzen ist das!

Mit Gruß, Beo2

Ich muß sagen, ich bin sehr enttäuscht. Erst über 12

Garderegiment, Mittwoch, 16.03.2022, 03:37 vor 961 Tagen @ Beo2 2046 Views

Stunden später schmiert mir das Einer hier auf das Brot!

Was meinst Du wohl, mein lieber MitForist Beo2, warum könnte ich das denn hier genau so mitgeteilt haben?

Enttäuscht bin ich, nichts weiter.
Alles Helden auf der Baustelle, auf dem Fahrrad dahin und ganz besonders beim Schreiben in diesem Zwischennetz.

Beste Grüße in die Runde

GR

Baubereich in völliger Verwirrung

mh-ing @, Dienstag, 15.03.2022, 17:40 vor 961 Tagen @ ebbes 4049 Views

Für den Baubereich ist eigentlich nur Verwirrung die richtige Umschreibung. Einerseits ist aktuell das Lieferproblem extrem und deshalb fast unmöglich eine Baumaßnahme zu planen. Wichtiger ist aber die Preisschiene. Viele Firmen haben Verträge zu alten Preisen und müssen aber aktuelle Preise bezahlen, d.h. verlieren durch Arbeiten. Das hält kaum einer durch. Die neuen Preise sind exorbitant, um das auszugleichen.
Die Bauträger haben aber für feste Preise verkauft, jetzt aber kostet die Sache viel mehr als geplant und die Margen sind dahin.
Meine Prognose

Kurzfristig:
- Pleiten bei vielen Firmen, da die Preisexplosion und vereinbarte Ausführungspreise die Firmen zermalmen wird.
- Neuaufträge bleiben aus, weil zu teuer, weil die Kunden Projekte stoppen und die Unsicherheit jedes Neugeschäft blockiert.
=> Vollbremsung im Baubereich mit fatalen Folgen in der Gesamtwirtschaft

längerfristig:
- Der Druck im Wohnungsmarkt ist durch die Ukraine-Flüchtlinge sogar noch erhöht. Die Mieten werden weiter steigen und wegen der hohen Neubaupreise noch stärker. Nur, die Zahl jener, die sich das leisten kann, fällt.
- Einen Crackup-Boom vermute ich nicht, da wer konnte, schon investierte. Das hat ab 2008 den Baumarkt gut erhalten, aber dieser Effekt dürfte nur gering wenn überhaupt da sein.
=> Wer das überlebt hat, wird weiter Geschäft machen, zwar kleiner, weniger überhitzt, aber es geht weiter. Man muss die Krise aussitzen können.

Danke für deinen Bericht - für manche (z.B. angehende Häuslebauer) nützlich dieses zu wissen. o.T

ebbes @, Dienstag, 15.03.2022, 18:09 vor 961 Tagen @ mh-ing 2521 Views

o.T.

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Bafin-gerechte Warnung:
Obwohl ich mehr als 30 Jahre Erfahrung an der Börse habe, habe ich keine Ahnung vom Markt. Macht nicht nach was ich handle. Vertraut der Sparkasse Buxtehude und ihren Anlagetipps.

Einblicke aus meinem Alltag

Ashitaka @, Dienstag, 15.03.2022, 18:45 vor 961 Tagen @ mh-ing 3601 Views

bearbeitet von Ashitaka, Dienstag, 15.03.2022, 18:55

Hallo mh-ing,

Für den Baubereich ist eigentlich nur Verwirrung die richtige Umschreibung.

Ja, aber das istja seit Anfang letzten Jahres nichts neues. Die trauen derzeit ihren Augen nicht wenn sie bereits auf die Auftragsbücher 2023 blicken.

Einerseits ist aktuell das Lieferproblem extrem und deshalb fast unmöglich eine Baumaßnahme zu planen. Wichtiger ist aber die Preisschiene. Viele Firmen haben Verträge zu alten Preisen und müssen aber aktuelle Preise bezahlen, d.h. verlieren durch Arbeiten. Das hält kaum einer durch. Die neuen Preise sind exorbitant, um das auszugleichen.

Das hat die Ergebnisse 2021 belastet, ja. Aber mittlerweile behalten sich die Bauunternehmen die Preisanpassungen vertraglich vor. Baunebengewerbe ist es schon üblich, dass das Material mit Auftragserteilung (= Bestelung beim Großhandel) per Abschlag zu zahlen ist.

Die Bauträger haben aber für feste Preise verkauft, jetzt aber kostet die Sache viel mehr als geplant und die Margen sind dahin.

Die besser aufgestellten Betriebe haben da letztes Jahr nachverhandelt und den Kunden die Pistole auf die Brust gesetzt. Die Rohertragseinbrüche kann ich nicht durchgehend bestätigen. Das betrifft ehr die kleineren Betriebe ohne ausreichend Personal im Büro. Mal eben übern dicken Daumen gerechnet ging da letztes Jahr wirklich nichts. Mittlerweile sind Preissteigerungen aber überall eingerechnet, was man vor allem schon bei den sich wegen den KfW-Förderungen zum 01.07. letzten Jahres wiederholenden Ausschreibungsverfahren sah.

Viel schlimmer sind die brutal anwachsenden Vorräte in Form von Halbfertigen Bauvorhaben. Die Hoch- und Tiefbaubetriebe drehen sich mangels rechtzeitiger Lieferungen im Kreis, das Baunebengewerbe leidet enorm unter den Terminverschiebungen aufgrund der Vorgewerke. Die Personalkostenquote steigt durch zunehmend nicht abrechenbare Zeiten bzw. ständig wechselnden Einsatzplanungen. Alle haben volle Auftragsbücher bis ins Frühjahr 2023 und teilweise sogar schon weiter, aber nichts wird mehr in den geplanten Zeiträumen abnahmereif fertiggestellt. Die Halbfertige Arbeiten genau zu ermitteln ist dieses Jahr wichtiger denn jeh. Da werden viele Betriebe Puffer einrechnen um die fehlenden Gewinnanteile (erst mit Abnahme ansetzbar) bereits auszuweisen. Oder sie gehen gleich dazu über einfach den Bauleistungsstand als halbfertige Arbeiten anzusetzen.

Meine Prognose

Kurzfristig:
- Pleiten bei vielen Firmen, da die Preisexplosion und vereinbarte Ausführungspreise die Firmen zermalmen wird.

Das klappt entgegen meiner Erwartungen aus dem letzten Jahr aktuell noch ausgesprochen gut. Viele Betriebe sind letztes Jahr echt über sich hinausgewachsen. Kleinere Betriebe haben sich mit den Kunden verständigen können oder uneinsichtige Kunden an der langen Hand gehalten, größere Betriebe haben es mit Bankenunterstützung hinbekommen ihre Vorräte längerfristig hochzufahren. Die 25% vom Jahresumsatz wurden eigentlich überall von der KfW als Kredit gezogen. Hat ja alles mit Corona zu tun. :-)

- Neuaufträge bleiben aus, weil zu teuer, weil die Kunden Projekte stoppen und die Unsicherheit jedes Neugeschäft blockiert.

Komischerweise ist das bei meinen Mandanten derzeit nicht der Fall. Die sorgen sich um oben genannte Probleme und um die katastrophale Personal- / Ausbildungssituation.

=> Vollbremsung im Baubereich mit fatalen Folgen in der Gesamtwirtschaft

Das passiert gerade im öffentlichen Bau. Die kommen aufgrund ihrer strengen Vorgaben im Ausschreibungsverfahren mit den Preisanpassungs-Vorbehalten der Bauunternehmen nicht klar. Juckt die Bauwirtschaft aufgrund der noch sehr guten Nachfrage von privaten Haushalten / Unternehmen derzeit noch nicht so dolle. Der ZDB will deshalb an den großen Tisch. So kommt es da wirklich zu einer Vollbremsung wenn die Kommunen die Vorbehalte nicht zu akzeptieren lernen.

längerfristig:
- Der Druck im Wohnungsmarkt ist durch die Ukraine-Flüchtlinge sogar noch erhöht. Die Mieten werden weiter steigen und wegen der hohen Neubaupreise noch stärker. Nur, die Zahl jener, die sich das leisten kann, fällt.

Nur wann ist diese Schmerzgrenze erreicht? Freunde bauen mit 100k Jahresbrutto (d.h. Mittelschicht lt. NTV) und 120 TEUR EK ein Fertighaus für 600 TEUR + 250 TEUR Grund, meine ich. Das will niemand abbezahlen, sondern mit Gewinn verkaufen (Äffchen hält sich die Hände vor die Augen).

- Einen Crackup-Boom vermute ich nicht, da wer konnte, schon investierte. Das hat ab 2008 den Baumarkt gut erhalten, aber dieser Effekt dürfte nur gering wenn überhaupt da sein.
=> Wer das überlebt hat, wird weiter Geschäft machen, zwar kleiner, weniger überhitzt, aber es geht weiter. Man muss die Krise aussitzen können.

Die Korrektur. Wir erleiden keinen Abbruch, sondern werden in ein paar Jahren das Wachstum nie geahnter Kreditpyramiden erleben. Die Bedingungen werden nur völlig andere sein, wie wir es im Kapitalismus der letzten Jahrzehnte gewohnt waren. Weder die Kreditstandards gegenüber uns Privaten, noch die Haftungsräume der Staaten werden wir in ein paar Jahren wiedererkennen. Wird alles zu seiner Zeit hier durchdiskutiert ... und uns fassungslos machen!

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Die Haftungsspielräume des Staates etc. würde mich sehr interessieren, wenn du ein paar Hinweise geben könntest.

Olivia @, Dienstag, 15.03.2022, 20:26 vor 961 Tagen @ Ashitaka 2266 Views

Ich sitze nämlich derzeit an einem größeren Projekt. An sich möchte ich es gerne selbst durchziehen, allerdings könnte ich auch alles komplett verkaufen. Zur Zeit sind die Leute noch wild darauf. Hätte ich früher wohl gemacht. Aber wohin die Investitionen stecken? Wobei seit einer Woche meine Haupt-Interessenten ganz schweigsam sind.

Mir geht natürlich durch den Kopf, dass bei diesen ganzen "sozialen und gesundheitlichen und nun auch militärischen Verpflichtungen".... die Regierungen "gezwungen" sind, dort wo sie zugreifen können, ordentlich zuzulangen.... wenn sie damit überhaupt zufrieden sind und nicht gleich alles haben wollen. Was schätzt du, wie lange es noch dauert, bis der ganze große Raubzug beginnt? Und siehst du überhaupt "Ausweichregionen"?

Bischen viele Fragen. Ich stelle sie einfach mal.

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For entertainment purposes only.

Verkäufermarkt

mh-ing @, Mittwoch, 16.03.2022, 08:44 vor 961 Tagen @ Olivia 1808 Views

Aktuell ist es noch ein nachfragegetriebener Immobilienmarkt, d.h. die Verkäufer bestimmen den Preis. Daher sind wir hier sozusagen im besten Preisbereich für Verkauf. Ich vermute aber, dass es fällt. Wie tief, ist eine unklare Frage. Da die Mietnachfrage weiterhin hoch ist, dürfte es nicht zu tief sein.
Behalten oder verkaufen ist besser als zu kaufen. Jedoch kann man die Baukosten für eine Maßnahme nur noch schwer taxieren. Für sich selbst kann man das vielleicht wagen, als Bauträger oder in der Klemme zwischen Käufer-Baufirmen wird das hart.

Ja, sehe ich ähnlich. Einziger Ausweg: Gleich zu Beginn Materialkosten bezahlen und einkaufen lassen.

Olivia @, Mittwoch, 16.03.2022, 13:29 vor 960 Tagen @ mh-ing 1513 Views

Nein für "Andere" würde ich so ein Risiko auch nicht mehr eingehen. Lediglich für mich. Wobei mir bewußt ist, dass es ordentlich fallen kann. Daher habe ich für die Hälfte des Objekts "Mitstreiter". Die haben aber seit dem Krieg wohl "kalte Füße" bekommen... vlt. haben sie auch Probleme mit der Bank. Ich würde das Risko eingehen. Was soll es. Wenn man die Risiken abwägt, dann ist es nirgends "gut".

Eine Freundin von mir hat sich in den letzten Jahren alle möglichen Flecken dieser Welt angeschaut. Ergebnis: Heute morgen schrieb sie mir.... "Wohin würdest du auswandern... wenn du könntest... ich weiß es nicht..." Ich schrieb ihr zurück: Ja, ich wollte/könnte auswandern... aber ich weiß es ebenfalls nicht...

Was soll man dazu sagen. Die "Paradiese" sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren.

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For entertainment purposes only.

bedingt nur zutreffend aus meiner Sicht

mh-ing @, Mittwoch, 16.03.2022, 08:39 vor 961 Tagen @ Ashitaka 1791 Views

Bis zum Abbruch des KFW sah ich die Dinge ähnlich und auch viele Firmen wohl auch. Die Aufträge sind teils auf Jahre fest gewesen, die Kostenprobleme wollte man mit gleitenden Vertragsklauseln lösen.
Unlösbar war da aber schon die Sache der alten Verträge. Da dort der Preis fix war, kann man nicht die Erhöhung los werden. Viele Firmen sind daher trotz guter Auftragslage nun in Nöten, weil die Lieferanten allen Gewinn zerfressen, nebst, dass wegen der Lieferprobleme ständig Leerlauf entsteht, den man schlecht verrechnen kann.

Mit dem Wegfall des KFW und jetzt der Ukraine-Krise ist die Situation aber nochmal drastisch anders. Das KFW pufferte die enormen Preisanstiege für die Kunden, diese können jetzt daher wesentlich schlechter das stemmen => Käufer bleiben aus, Nachfrage wird sinken

Die Unternehmer mit alten Aufträgen verlieren immer mehr Geld und die neuen Aufträge ziehen sind, können nicht umgesetzt werden (Kunde zögert, Lieferanten liefern nicht). Das ist aktuell noch nicht sehr stark ausgeprägt, aber man hört es immer mehr und mehr. Auch bei mir haben einige Kunden schon die Reißleine gezogen.

Wir hatten 1994/95 schon mal so eine Phase. Der Boom der Wiedervereinigung verpuffte und es kam ein krasser Absturz über viele, viele Jahre.

Ich habe mein Projekt jetzt auch reduziert und werden nur das Notprogramm jetzt umsetzen.

Es wird so 2-3 Monate noch dauern, bis das in der Breite sichtbar wird, was sich da aufbaut. Wer verkaufen will, sollte es in dieser Zeit tun, Geld zurück behalten und dann auf den Einkauf setzen. Das ist dann ein klassisch deflationärer Zustand, der schwer zu beheben ist.

Es wird aber in einigen Bereichen weiter laufen, es hängt vom Auftraggeber ab. Gerade mache ich ein großes Projekt, welches >3 Jahre läuft und andere stehen da noch an. Wer die finanzielle Stärke hat, so etwas zu stemmen, wird überleben. Auch die flexiblen kleinen Unternehmer wohl auch. Wer Geldpuffer hat, wird das auch gut packen. Kritisch wird es für die Glücksritter am Markt, die überschuldeten Käufer und die Neueinsteiger (Neugründungen).

Dabei ergibt sich jetzt eine wunderbare Gelegenheit, die Voraussagen von Prof. M. Kracht in Echtzeit zu überprüfen. Was verschwindet zuerst?

Mephistopheles, Dienstag, 15.03.2022, 17:40 vor 961 Tagen @ ebbes 4332 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Dienstag, 15.03.2022, 17:45

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Wer hätte das gedacht! Zuerst verschwindet die Fähigkeit, ganze Wörter zu schreiben uns nicht nur 3-Buchstabenakronyme zu verwenden.

https://www.dasgelbeforum.net/index.php?mode=entry&id=570077

hansbuch: Die Wiederentdeckung der Demut

Ab Kap. 3: Zivilisation im Krebsgang. (Was verschwindet zuerst)

3 Zivilisation im Krebsgang 43
3.1 Das Spiegelprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
3.2 Abschied von den technischen Errungenschaften . . . 50
3.2.1 Raumfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
3.2.2 Flugzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
3.2.3 Computer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
3.2.4 Autos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
3.2.5 Elektrizität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
3.2.6 Kanalisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
3.3 Abhängig von der Technik . . . . . . . . . . . . . . . . 65

These: Das, was zuletzt erfunden wurde, verschwindet zurst. Danach die früheren Erfindungen.

Wir haben noch die einmalige Glgenheit, das live bewusst zu erleben! (Die folgenden Generationen werden nicht mehr wissen, was es einmal gegeben hat und verschwunden ist.

Gruß Mephistopheles

Hatte heute einen Glückstag ...

Bergamr @, Dienstag, 15.03.2022, 18:43 vor 961 Tagen @ ebbes 3604 Views

Hallo,

hatte heute einen Glückstag, konnte eine Geschirrspülmaschine liefern und einbauen, die ich am !!! 15.Juli 2021 !!! bestellt hatte.

Vor den Lockdowns und der 'Chipkrise' waren Elektrogeräte spätestens nach 1 Woche lieferfähig.

Heutzutage geben die Lieferanten gar kein Lieferdatum mehr an.

Ansonsten, mehr als genug Aufträge, Einkaufspreise seit 1.1.22 plus 10%, seit 25.2.22 weitere plus 5 - 15%, meist verschleiert als 'Maut- oder Energiezuschläge'. Lieferfähigkeit allgemein unzuverlässig. Auch ich mache meiner Kundschaft gegenüber keinerlei verlässliche Terminzusagen mehr.

Gruß
Bergamr

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Ehrlich schade für die Heimat! Endgültig verloren seit Sommer 2015 ...

Ich möchte mal einen anderen Aspekt beisteuern:

Rain @, Mittwoch, 16.03.2022, 10:54 vor 961 Tagen @ Bergamr 1942 Views

Ihr Lieben,

wie Ihr wißt, ist mein Geschäft die Kommunikation.

Seit Anfang diesen Jahres ist auffällig, daß die Kunden immer psychotischer, neurotischer werden.

Früher waren Mandanten, die extrem nervig und anspruchsvoll waren, ohne allerdings zahlen zu wollen, die absolute Ausnahme.

Ein einziger Hinweis, daß man gerne eine 24-Stunden-Betreuung haben könne, wenn man bereit ist, das entsprechend zu vergüten, war ausreichend, um die Leute wieder auf ein normales Niveau zu bringen.

Heute aussichtslos.

Die Mandanten erwarten, daß man alles liegen und stehen läßt, wenn sie aufschlagen, innerhalb von Stunden reagiert, überschütten mich mit Infos, aus denen ich mir dann mit Mühe raussuchen muß, was relevant ist, sind nicht mehr in der Lage, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden. Oft bekomme ich Geschehnisse in der Zeitschiene 1 zu 1 geschildert. Gleichzeitig sind die Leute aber absolut hilflos, haltlos, ohne jedes Konzept.

Diese psychische Überlastung wird uns genauso auf den Kopf fallen wie die wirtschaftliche Unsicherheit.

Dazu kommt, daß derzeit jeder, der in der Lage ist, bis drei zu zählen, eine Arbeitsstelle bekommt, die Fehler nehmen rapide zu.

(Kleiner Hinweis am Rande: Haltet Euch vom ÖPNV fern! Fahrt Auto, auch wenn es teuer ist. Das könnte Euch Gesundheit oder Leben retten.)

Für stabile gesunde Handwerker werden die nächsten Jahre das Paradies sein.

Allerdings erst, wenn die Krise vorbei ist und die Wellen wieder ruhig schlagen.


Beste Grüsse

Rain

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Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.

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