Neulich beim Arzt

Echo, Freitag, 10.12.2021, 12:44 (vor 862 Tagen) @ Knappe1840 Views
bearbeitet von Echo, Freitag, 10.12.2021, 12:59

War anderthalb Monate lang zuhause wegen diverser Beschwerden, die letzten Wochen jedoch nur noch innerliche Probleme, keinerlei Anzeichen von Infektiösität. Weil die Symptomatik teilweise besorgniserregender wurde (Laut Google müsste ich bereits tot sein lol) dann doch entschieden, eine ärztliche Einschätzung einzuholen, um im Falle einer entsprechenden Diagnose passende rezeptpflichtige Medikamente zu bekommen. Ins Krankenhaus wollte ich nicht, weil ich dort in meinem Zustand wahrscheinlich eher noch mehr einfangen würde als ich ohnehin schon hatte. Deswegen Hausarzt. Der hätte auch EKG Ausrüstung und so da, deswegen kann man ja mal einen Check machen lassen, dachte ich. Muss ja alles aus eigener Tasche bezahlen, darum wollte ich eigentlich nur die wichtigsten Checks. Es sei aber kein Wunschkonzert, wurde ich gewarnt, für Rosinenpickerei müsse ich zu einem Heilpraktiker gehen. Ich müsse genau so vorgehen wie der Arzt vorgebe, sonst sei das Vertrauensverhältnis gestört und er würde mich nicht annehmen. Ok, habe dem ganzen Corona-Kladderadatsch zugestimmt, man ist ja verzweifelt.

Dann der Termin am selben Abend. Wurde wie Vieh behandelt. Durfte nur in die ungeheizte Garage zur Blutabnahme, ein Quadratmeter war durch Bodenmarkierung quasi eingezäunt. Der Doc angezogen wie ein Bombenentschärfungskommando. Wohlgemerkt die gleiche Praxis, wo es jahrzehntelang niemand interessiert hat wenn sich die Patienten im Wartezimmer gegenseitig anhusten. Und was mir überhaupt einfalle, nicht geimpft zu sein. Offenbar gibt es gute Fördermittel, denn meiner coronageimpften Bekannten wurde die Grippeschutzimpfung förmlich aufgedrängt - aufgezogene Nadel an Oberarm gesetzt - und ganz verbost reagiert als sie abgelehnt hat.

PCR Test und Antikörper Test kamen beide leider negativ zurück, deswegen hat mich der Arzt gebeten auch weiterhin seine Praxis nicht zu betreten wenn nicht unbedingt nötig. Entzündungswerte seien im Blut nicht nachweisbar. Die Sache weswegen ich da war ist dann mehr oder weniger von alleine wieder weg gegangen, der Tipp vom selben Arzt (der auch Osteopathie macht), mal nach der BWS zu schauen hat sich offenbar als richtig herausgestellt.

Bin bloß sauer dass ich sämtliche Erkältungen und Organbeschwerden durchmachen musste und letztlich doch kein Corona hatte, also auch weiterhin behandelt werde wie ein Mensch 2. Klasse. Zeigt aber auch mal wieder wie der Alarmismus völlig überzogen ist, oder an anderer Stelle paradox oder zu lax gehandelt wurde (man denke an vielerlei andere übertragbare Krankheiten und widersprüchliche oder sinnlose Regelungen) oder gänzlich neue Probleme hervorruft. In den vor einem Jahrzehnt publizierten Retrospektiven zur Schweinegrippe sind vernichtende Kritiken über die Gesundheitspolitik und Pharmaindustrie zu lesen. Doch das Gedächtnis ist kurz; die Nachwirkungen lang. Seit 2001 geht es offenbar nur noch um fadenscheinige Notstände zum Durchdrücken der politischen Agenda. Eigentlich sind Grundrechte nicht verhandelbar, so dachte ich....


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