Meine Gedanken als Schweizer

Realist, Montag, 14.06.2021, 10:21 (vor 1041 Tagen) @ FOX-NEWS1291 Views

Guten Tag

Die Ablehnung des CO2-Gesetzes ist umso bemerkenswerter, als dass die Demoskopen eine deutliche Zustimmung zum Gesetz prognostizierten.

Die Gründe für das, doch eher knappe, Nein sind vielfältig. Einerseits wurde der sich seit Jahren öffnende Spalt zwischen der Stadtbevölkerung sowie der Landbevölkerung nochmals akzentuiert. Die Städter verstehen das Land nicht mehr und umgekehrt. Auf der anderen Seite wurde gestern über zwei weitere Vorlagen abgestimmt, welche insbesondere die ländliche Schweiz in Massen an die Wahlurnen trieb. In der Trinkwasser- sowie der Pestizidverbotsinitiative sah die ländliche Schweiz einen direkten Angriff auf das bäuerliche Leben. Der Bauernstand und seine Freunde wurden in noch nie dagewesenem Masse politisiert. Somit war die Stimmbeteiligung auf dem Land deutlich höher als in den Städten.

Bemerkenswert ist jedoch auch, dass die Altersgruppe der 18-35-jährigen das CO2-Gesetz am deutlichsten ablehnten. Dies hat wohl damit zu tun, dass diese Altersklasse von der angedachten massiven Verteuerung des Fliegens am meisten betroffen gewesen wäre. So wären für Flugtickets eine Abgabe von bis zu 120 Franken (Economy Klasse) erhoben worden. Vom steigenden Benzinpreis (+12 Rappen) ganz zu schweigen.

Zudem gab es eine recht radikale Gruppierung von "Klimaschützern", Teile der friday for future Bewegung, denen das Gesetz zu wenig weit ging und die sich somit gegen das Gesetz wandten.

Es war somit ein Mix aus Gründen, die zu diesem sehr überraschenden Nein geführt haben. Mich selbst freut es sehr. Die Schweiz mit ihren 0.1% Anteil am weltweiten CO2-Ausstoss hätte sich hier selbst ins Bein geschossen.

Gruss
Realist


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