Davon redet Krall eben nicht, sondern viel schlimmer

Mephistopheles, Samstag, 23.05.2020, 20:39 (vor 1428 Tagen) @ Revoluzzer2853 Views
bearbeitet von Mephistopheles, Samstag, 23.05.2020, 21:05

Vielleicht entspricht der von Armstrong genannte Wegfall der Nachfrage dem Rückgang der weltweiten Produktion von 25 %, von der Krall redet.

Dann wäre ja alles wieder im Gleichgewicht.

Eben nicht, sondern Krall redet davon, dass zwar produziert wird, diese Produkte die Nachfrage nicht erreichen und zwar nachgefragt wird, diese Nachfrage nicht befriedigt werden kann. Er nennt das gleichzeitigen Angebots- und Nachfrageschock.

Klar, es stellt sich immer irgendwie ein Gleichgewicht ein. Die Frage ist: Was passiert auf dem Weg dahin und auf welchem Niveau stellt sich das Gleichgewicht ein.

Laut dottore stellt sich niemals ein Gleichgewicht ein, sondern immer eine unendliche Folge von Mikro-Inflationen und Mikro-Deflationen.

Schaue ich mir unsere Gesellschaft an (massive Spaltungen, Fehl-Bildung, Antriebslosigkeit usw.), dann ist es denkbar, dass wir auf ein Niveau wie im heutigen Indien sinken.

Indien galt früher mal als reiches Land, wo sich die armen Briten endlich saturieren konnten. Millionen von Engländern sind aufgrund der Ausbeutung Indiens erstmals zu akzeptablen Wohlstand gelangt.
Kann ma alles Nachlesen bei William Mackepeace Thackeray: Jahrmarkt der Eitelkeit.

Nebenfrage zur Inflation. Ich habe früher gelernt, dass bei einer gallopierenden Inflation Löhne und Preise im schnellen Wechselschritt steigen.

Die Löhne werden nicht steigen.

Wenn aber dereinst nach der Deflation die Inflation beginnt, dabei die Löhne aber nicht steigen - was ist das dann?[/i]

Normalzustand + Vollbeschäftigung.

Ich denke, das wird eine Mischung aus 1923 und 1945 ff.:

Das sind zwei absolut verschiedene Sachen. 1945ff stiegen die Preise und die Löhne (außer in den Gebieten, die dann zur DDR wurden. 1948 hatte die Produktion Deutschland-West bereits die Produktion Deutsches Reich 1944 überschritten. 1923 sank die Produktion auf die Hälfte von 1918.

Der Euro wird nicht mehr bzw. nur mit hohem Aufschlag als Zahlungsmittel akzeptiert,

Wo?

entsprechend die Euro-Preise sehr hoch steigen. Die Löhne werden nachziehen, aber angesichts der überbordenden Arbeitslosigkeit, dem (Drecks-)EU-Binnenmarkt bzw. Weltmarkt und dem Produktionsüberhang nicht ausreichend. Folge: Massenarmut.

Da werden die Massenarmen ihr Vermögen versilbern müssen.

Glücklich jene, die in einem Bereich arbeiten, der gekauft werden muss (Nahrungsmittel, z.T. Energie u.ä.) Da wird es etwas besser sein, aber ganz abkoppeln werden die sich auch nicht.

Die Löhne können dort nicht steigen, weil so viele in diese Arbeitsplätze nachdrängen.

Interessant wird, was mit den Beamten u.ä. passiert. Eigentlich müsste die Anzahl Beamter, Pensionäre usw. radikal reduziert und in den Kosten reduziert werden - aber wie wahrscheinlich ist das? Schließlich wird immer irgend jemand im Kanzlerbunker sitzen, Befehle ausgeben und Leute brauchen, die sie umsetzen.

Mit Beamten und Pensionisten wird passieren, das da nix reduziert wird, ihre Saläre aber nicht mehr ausreichen werden, sich eine 2ZKB-Wohnung in München zu leisten. Gehaltserhöhungsforderungen können von der Politik mit Hinweis auf die sinkenden Steuereinnahmen jederzeit abgewürgt werden.


Wir werden es sehen.

Revo.

Auf jeden Fall werden wir keine Revo. sehen.

Gruß Mephistopheles


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