Lieber Fremdwort,
eine Homepage aufsetzen und Mitglieder finden ist weder teuer noch viel Arbeit.
Die AfD hatte in den ersten drei Tagen fast 5000 Mitglieder.
Die Schwierigkeiten beginnen später.
Man braucht ein Grundsatzprogramm und Satzungen, man muß Kreisverbände, Landesverbände und einen Bundesverband gründen.
Wenn der Widerstand 2020 an den Bundestagswahlen teilnehmen will, müssen sie spätestens im September, nach den Coronalockerungen, mit Infoständen in die Städte, weil neue Parteien Unterstützerunterschriften brauchen, um zur Wahl zugelassen zu werden. Dann müssen Listen erstellt werden, die müssen formell korrekt sein, optimalerweise hat jeder Wahlbezirk einen Direktkandidaten.
Die letzten 6 Wochen vor der Wahl ist der Direktkandidat fast vollzeit zu Wahlwerbeveranstaltungen unterwegs, dazu kommen Pressegespräche, Fototermine, usf.
Hinzu kommt die notwendige Verwaltungsarbeit, man braucht Briefpapier, Konten, Räume, Werbematerial, usf usf.
Die meisten Parteigründer unterschätzen, daß die anderen Parteien von Beginn unterwandern, bei der AfD waren es in 2013 sehr viele CDUler und FDPler, das wird diesmal nicht anders sein. Die outen sich oft auch, bekommen dann auch Ämter und arbeiten von innen gegen den Erfolg.
Alles zu Beginn natürlich ohne staatliche Gelder, ohne Parteienförderung.
Daß die AfD diese Herkulesaufgabe 2013 bewältigt hat, war fast ein Wunder und nur den vielen vielen engagierten Mittelschichtlern zu verdanken.
Ich wünsche dem Herrn Schiffmann alles Gute für seine Parteigründung, befürchte aber, das wird, wie die Mehrzahl der Parteigründungen der letzten Jahrzehnte, ein erfolgloses Unterfangen.
Achso, sollte er dann doch Erfolg haben und dem System gefährlich werden, haben wir eine neue rechtsextreme Partei und ein weiteres Beobachtungsobjekt für den Verfassungsschutz.
Beste Grüsse
Rain
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Der Rechtsstaat ist wie die Luft: Unsichtbar aber essentiell.