https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-03-07/saudis-plan-big-oil-output-hike-begi...
"Saudis planen großen Anstieg der Ölproduktion, Beginn des totalen Preiskriegs

Saudi-Arabien plant, die Ölförderung im nächsten Monat auf deutlich über 10 Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen, da das Königreich aggressiv auf den Zusammenbruch seiner OPEC+-Allianz mit Russland reagiert.

Der weltgrößte Ölexporteur führte am Samstag einen totalen Preiskrieg, indem er die Preise für sein Rohöl so stark senkte wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr. Der staatliche Energieriese Saudi Aramco bietet beispiellose Rabatte in Asien, Europa und den USA an, um Raffinerien zur Verwendung von saudischem Rohöl zu bewegen.

Gleichzeitig hat Saudi-Arabien einigen Marktteilnehmern privat mitgeteilt, dass es die Produktion bei Bedarf deutlich erhöhen könnte, und zwar auf die Rekordmarke von 12 Millionen Barrel pro Tag, so die mit den Gesprächen vertrauten Personen, die zum Schutz der Handelsbeziehungen darum baten, nicht namentlich genannt zu werden. Da die Nachfrage durch den Coronavirus-Ausbruch verwüstet wurde, würde die Öffnung der Hähne den Ölmarkt in ein Chaos stürzen.

Aramcos beispiellose Preisgestaltung erfolgte nur wenige Stunden nach dem dramatischen Scheitern der Gespräche zwischen der Organisation Erdöl exportierender Länder und ihren Verbündeten. Die Auflösung des Bündnisses beendet praktisch die Zusammenarbeit zwischen Saudi-Arabien und Russland, die die Ölpreise seit 2016 gestützt hat. Die von der OPEC und ihren ehemaligen Partnern vereinbarten Fördergrenzen laufen Ende des Monats aus, was den Weg für eine Erhöhung der Produktion frei macht.

Maximaler Schmerz
Die Schock-und-Wehmut-Strategie Saudi-Arabiens könnte ein Versuch sein, Russland und anderen Produzenten auf dem schnellstmöglichen Weg größtmöglichen Schmerz zuzufügen, um sie wieder an den Verhandlungstisch zu bringen, und dann den Produktionsschub schnell wieder umzukehren und mit der Kürzung der Produktion zu beginnen, wenn eine Einigung erzielt wird.

Die Produktionserhöhung und die tiefen Preisnachlässe markieren eine dramatische Eskalation des saudischen Ölministers Prinz Abdulaziz bin Salman, nachdem sein russischer Amtskollege Alexander Novak am Freitag in Wien auf dem OPEC+-Treffen ein Ultimatum zur Beteiligung an einer kollektiven Förderkürzung abgelehnt hatte. Nach dem Scheitern der Gespräche sagte Novak, die Länder könnten ab Ende März nach Belieben pumpen.

In einer am Samstag versandten Mitteilung an die Käufer kündigte Aramco jedoch an, die meisten offiziellen Preise in allen Regionen um 6 bis 8 Dollar pro Barrel zu senken. Diese dramatische Maßnahme wird auch über Saudi-Arabien hinaus Wirkung zeigen. Die Preisentscheidung des Königreichs betrifft etwa 14 Millionen Barrel pro Tag für Ölexporte, da andere Produzenten in der Region des Persischen Golfs dem Beispiel des Königreichs folgen und die Preise für ihre eigenen Lieferungen festlegen.

In einer der bedeutendsten Preisbewegungen weitete Aramco den Rabatt für sein Flaggschiff Arab Light Rohöl für Raffinerien in Nordwesteuropa um beachtliche 8 Dollar pro Barrel aus und bot es zu einem Preis von 10,25 Dollar pro Barrel weniger als der Brent-Benchmark an. Im Gegensatz dazu wird das russische Vorzeige-Rohölgemisch Ural mit einem Abschlag von etwa 2 Dollar pro Barrel weniger als die Sorte Brent gehandelt. Händler sagten, der saudische Schritt sei ein direkter Angriff auf die Fähigkeit russischer Unternehmen, Rohöl in Europa zu verkaufen.

In einer der bedeutendsten Preisbewegungen weitete Aramco den Rabatt für sein Flaggschiff Arab Light Rohöl für Raffinerien in Nordwesteuropa um beachtliche 8 Dollar pro Barrel aus und bot es zu einem Preis von 10,25 Dollar pro Barrel weniger als der Brent-Benchmark an. Im Gegensatz dazu wird das russische Vorzeige-Rohölgemisch Ural mit einem Abschlag von etwa 2 Dollar pro Barrel weniger als die Sorte Brent gehandelt. Händler sagten, der saudische Schritt sei ein direkter Angriff auf die Fähigkeit russischer Unternehmen, Rohöl in Europa zu verkaufen."