Das ist natürlich eine Position, die man persönlich einnehmen kann

helmut-1, Siebenbürgen, Samstag, 30.11.2019, 18:02 (vor 1581 Tagen) @ NST1402 Views

Da wir aber Menschen mit unterschiedlichen Charakteren, Anschauungen und persönlichen Attributen sind, (Gottseidank), sind zwangsläufig die Einstellungen zum persönlichen "way of life" sehr unterschiedlich.

Das, was Du geschildert hast, ist zwar eine Möglichkeit, aber sie trifft nicht für mich zu. Ich suche sie auch nicht. Selbst, wenn man mit dieser Methode in "innerem Frieden" leben könnte.

Mir ist zwar klar und ich bin mir dessen völlig bewusst, dass ich in meiner Position weder was ändern noch beeinflussen kann, aber ich habe den Wunsch, mich auch morgen noch im Spiegel ansehen zu können, ohne rot oder schwarz zu werden. Das, was gesagt und getan werden muss, das muss meiner Meinung nach getan werden.

Egal, ob es richtig oder falsch ist, - das Schwert des Einzelnen ist und bleibt die Feder, in der heutigen Zeit nun mal die Tastatur. Natürlich mache ich mir da nichts vor, und weiß genau, dass auch auf so manchen Offenen Brief (oder auch auf alle) überhaupt keine Antwort des Adressanten kommt. Aber es nützt meiner Gesundheit. Machte ich das nicht, dann würden sich bei mir Magengeschwüre einstellen.

Noch so eine persönliche Einstellung meiner Wenigkeit:

Ich weiß, dass wir alle in irgendein Loch hineingetrieben werden, wo wir nur mit erheblichen Verlusten wieder herauskommen, wenn überhaupt. Aber ich hab nun mal den Fabel, dass ich gerne vorher wissen möchte, wie der Schlachter heißt und wie er aussieht, bevor er mir das Messer ansetzt.

Dazu hab ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Für mich bedeutet das Wort "Freiheit" mehr. Freie Entfaltung, freie Meinungsäußerung, usw. Wir hatten das schon mal, nach der 68er Bewegung. In den 70ern war das existent, auch in Deutschland. Und, frei nach Robert Prutz, der diesen Text vor knapp 180 Jahren verfasst hat, meine ich auch: "Noch ist die Freiheit nicht verloren".

https://www.volksliederarchiv.de/noch-ist-die-freiheit-nicht-verloren/

Dazu kommt noch meine persönliche Devise, die ich von einem Mann übernommen habe, der schon vor Jahrhunderten gestorben ist. Sein Name: Gennadius von Marseille. Seine Devise, oder Zitat, wie man will:

Gib acht, dass du das, was du mit dem Mund singst, auch mit dem Herzen glaubst, und dass du das, was du mit dem Herzen glaubst, durch Werke unter Beweis stellst.

Interessant übrigens, dass man dieses Zitat von dem Herrn nicht im Net findet, - allenfalls steht es in einer katholischen Sonntagszeitung, aber ohne Nennung des Verfassers. Offensichtlich ist diese Einstellung in einer Art, die entweder überholt ist oder die nicht gerne gesehen wird.

Aber genau diese Einstellung wurde mir vererbt, denn Blut ist bekanntlich dicker als Wasser. Mein Großvater, der damals im Widerstand sein Leben gelassen hat, vertrat diese Einstellung.

Dazu passend gibt es noch ein anderes Sprichwort, das mir schon als Kind bekannt war, als ich den isländischen Schriftsteller Jon Svensson regelrecht "verschlungen" habe:

"Lieber ein kurzes Leben in Ehre, als ein langes in Schande."

Klar, warum ich mir die Prinzipien der Mönche nicht zu eigen machen kann?


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