Es ist eine klare Linie, die Du da einschlägst

helmut-1, Siebenbürgen, Samstag, 07.09.2019, 17:14 (vor 1665 Tagen) @ Naclador1680 Views

aber vielleicht doch nicht so klar. Ich versuche, die Dinge einander gegenüberzustellen.

Da klingelt das Handy, jemand ruft mich an. Ich drücke, ohne die Sicht nach vorne zu beeinträchtigen, auf den Knopf, der mir bekannt ist, um das Gespräch entgegenzunehmen. Den Knopf finde ich blind, und dann ist eben das Handy am Ohr. In dieser Zeit habe ich nur eine Hand am Lenkrad, - was eigentlich nicht zulässig ist. Wenn mir einer erzählt, dass er auf der Autobahn permanent zwei Hände am Lenkrad hat, - dann ist das für mich nur schwer zu glauben. Unglaubwürdig in dem Fall, wenn ich weiß, dass der Fahrer Raucher ist und während der Fahrt raucht.

Genau das machen mehrere, die ich kenne. Nun kommts zur Unterscheidung: Du meinst, auch bei einer Freisprecheinrichtung ist das Telefonieren am Steuer gefährlich. Kann sein. Ich will da nicht widersprechen.

Ich halte das so: Wenn mich einer anruft, und das ist z. B. ein Kunde, wo es um Geld geht (da muss ich gedanklich voll da sein), dann sage ich ihm, dass ich im Auto bin und ihn in etwa ... (Zeiteinheit) ... zurückrufe. Dann drücke ich auf den anderen Knopf, um es auszuschalten, ohne aufs Handy zu sehen, - und das wars dann.

Wenn meine Frau anruft (im Auto) und mir sagt, ich soll nicht vergessen, auf dem Rückweg noch die Milch mitzunehmen, - dann ist das keine langwierige Diskussion, sondern eine Sache von wenigen Worten. Da rufe ich nicht zurück. Dieses Gespräch wickle ich ab.

Klar habe ich gegen das Gesetz verstoßen. Sieht mich in dem Moment ein Polizist, bin ich reif zum Bezahlen. Derjenige, der während der Fahrt das Lenkrad mit den Knien festhält und eine Orange schält, der wird nicht bestraft, da gibts kein Gesetz. Sieht ihn bei dieser Gelegenheit ein Polizist, gibts höchstens eine Ermahnung.

Natürlich sollte man bei allem den Hausverstand einschalten, sofern vorhanden. Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass man hier irgendwie das Kind mit dem Bad ausschüttet, weil man eben keine klare Differenzierung treffen kann. Ich meine, wenn man mit dem Handy etwas verrichtet, wobei das Augenmerk nicht mehr nach vorne, sondern auf das Telefon gerichtet sein muss, (SMS, Smartphone, etc.) da sollte es drakonische Strafen geben. Weil genau das ist eigentlich schon im kriminellen Bereich. Zuviele Unfälle, die darauf zurückzuführen sind, habe ich gesehen.

Wenn man - sowie ich in jungen Jahren - auf der Autobahn als Fernfahrer unterwegs war, - da hat man schon so manches mitgekriegt, - wenn man da von oben schräg hinunter in die auf der linken Spur überholenden Autos hinein sieht. Wenn da die Beifahrerin den Gurt von der Schulter hinuntergestreift hat, und man sieht ihren Kopf in der Nähe der Oberschenkel des Fahrers, dann braucht man nicht allzu viel Phantasie, um sich vorzustellen, was da gerade läuft.

Wie sehr da der Fahrer abgelenkt wird, - oder ob ihn das vielleicht sogar beflügelt, - das weiß ich nicht. Genausowenig weiß ich, obs für sowas Gesetze gibt. Wahrscheinlich, wenn das ein Polizist von der Brücke fotografiert, gibts Bußgeld wg. nicht ordnungsgemäßen Sitzes des Gurtes.

Klar ist es für den Gesetzgeber schwierig, hier glasklare Vorgaben zu machen. Aber man sollte auch einen Ermessensspielraum belassen, der im Verantwortungsbewusstsein des Fahrers zu sein hat. Aber genau den kann man nicht aufs Jota genau festlegen. Deshalb ist es schwierig, hier zu unterscheiden, und es wird auch immer schwierig bleiben. Bis die vollautomatischen Dinger kommen, wo ich gar nichts mehr machen muss, sondern als Fahrer während der Fahrt mein Nickerchen mache.


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