Mehrwert

tar ⌂, Gehinnom, Mittwoch, 23.05.2018, 17:01 (vor 2136 Tagen) @ Silke3460 Views

Ahoi,

Wäre es dann nicht spannend, lieber @tar,>
diese Vorstellungswelt einmal reinen Herzens, interessiert und spielerisch
zu betreten und zu erkunden.
Hast du so viel zu verteidigen, dass das nicht möglich sein darf?

Es geht nicht darum, etwas zu verteidigen (höchstens meine Freizeit [[freude]]), sondern einen irgendwie gearteten Mehrwert aus einer anderen Sichtweise zu erhalten, den ich hier beim besten Willen nicht erkennen kann. Ausführlicher habe ich dir das bereits hier mitgeteilt.

Du bist halt tief in der Eigentumsökonomie verwurzelt, fühlst dich dort
sicher und möchtest diese Insel nicht so gern verlassen.

Es stimmt, dass mein ökonomisches Verständis von der Eigentumsökonomie her rührt, was mit der Tatsache zu tun hat, dass die tatsächliche rechtliche Eigentumsentstehung bisher lediglich anhand von Indizien nachvollzogen wurde, die tlw. im Widerspruch zu dottores Annahmen stehen (da ging es glaube ich um Abgaben im antiken Griechenland - moneymind/politicaleconomy wartet da bis heute auf Antwort - ich finde allerdings gerade den Beitrag dazu nicht mehr). Mittlerweile setze ich, auch aufgrund der praktisch erlebbaren Auswirkungen, den Fokus bzgl. der Ökonomie auf die unterschiedliche Rechtsetzung und die zugehörigen Institutionen, deren Ursprung natürlich in einer irgendwie gearteten (feudal, demokratisch, Schwarm, whatever) "Macht" liegt (Macht konstituiert Recht), dies aber (bis auf den Faktor der zeitlichen ((Vor-)Finanzierungs)Abfolge, der allen identisch ist) völlig nachrangig ist.

Bezüglich diesem Rechtsbezug möchte ich nochmal zwei Beiträge herausheben:

- Nachtrag zur Eigentumsbelastung, Bewertung und zum Ursprung von Liquidität
- Rechtsobjekte erster Ordnung (Sachen) und Rechtsobjekte zweiter Ordnung (Rechte).

Durch den zweiten Beitrag wird auch klar, dass der Begriff "Vermögen" statt dem Eigentumsbegriff korrekter ist.

Das gute an den Begrifflichkeiten ist, dass sie recht eindeutig sind.

Wie "Geld", "Macht", "Zentralmacht", "Zyklus", you-name-it.

Ein Guthaben ist nur ein Guthaben, nicht mehr und nicht weniger.
Wenn ich mir eine Schuldentilgung mit einem Guthaben simuliere, habe ich
wesentliche Schritte und Zuordnungen übersprungen.
Ich muss erst vom Guthaben zum Tilgungsmittel und zur Tilgung kommen.

Du hast diesen Simulierungspotentialbegrifflichkeitswahn von Ashitaka schon insoweit übernommen, dass du den Realitätsbezug verloren zu haben scheinst. Habe ich ein Guthaben bei Bank A, kann ich mit diesem Guthaben etwaige offene Forderung von Bank A ggü. mir tilgen. Für diese Buchung ist kein irgendwie gearteter Zwischenschritt nötig.

Unser "praktischer Alltag" ist Simulation dass es kracht.

Was auch immer das bedeuten soll, erschließt sich nur dir und Ashitaka.

Mit einem Recht kann ich gar nichts. Erst mit der Macht kann ich.

Macht konstituiert Recht. Wenn man von Recht spricht, dann bezieht das die dahinterstehende vollstreckende Institution, die von "der Macht" legitimiert wurde, natürlich mit ein.

Ich erstreite einen Rechtstitel gegen einen säumigen Geschäftspartner.
Der geht in Konkurs und ich bleibe auf meinem Titel sitzen.
Nur bei russchischem Inkasso wird zuverlässig entschuldet.

Da wird zuverlässig sanktioniert, aber nicht zuverlässig entschuldet. Zuverlässig entschulden kann nämlich keine Macht der Welt, wie die Empirie zur Genüge bewiesen hat. Daher bleibt es in der Realität nicht aus, dass Rechtstitel ganz und gar legitim sein können, sie aber keine praktische ökonomische Relevanz mehr haben, wie bei einem von dir angeführten Konkurs. Die ganz alltägliche Unsicherheit halt. Welche Macht will da dagegen halten?

Geld ist und entsteht derivativ aus einer Zentralmacht und durch

nichts

weiter.


Ja, da diese für die Rechtssicherheit sorgt.


Nein, weil diese das Können im System zulässt, die Macht zediert.
Ein Euro in meiner Hand ist ein "Du kannst" der Zentralmacht.
Ich kann mit ihm alles, was das System mir bietet.
Außerhalb des Systems kann ich nichts mit ihm.
Da reicht schon ein Mensch, der es mir verweigert, eine Leistung dafür
herzugeben, einen Vertrag mit mir einzugehen. Ich kann seine Zuneigung
nicht per Rechtssystem einklagen.

Dieses "Können im System" (euer Potential) ist im konstituierten Recht verankert (und damit logischerweise von "der Macht" zediert und legitimiert). Wieso begreifst du das nicht?

Weil diese derivative Macht jeden Schuldkontrakt im System zu
erfüllen im Stande ist, weil es die einzige auf alle übertragbare

Einheit

ist, die zugleich als Abgabeeinheit gefordert wird.


"Die Macht" (ich komm mir schon vor wie bei Star Wars) erfüllt die
Schuldkontrakte nicht, sondern sie sorgt für ausreichend

Rechtssicherheit

für beide Parteien hinsichtlich des Vertragsinhalts, der im Zweifel

bei

Institutionen eingeklagt werden kann, die "die Macht" bereitstellt.


Die Macht sorgt dafür, dass die Menschen in diese Kontrakte eintreten
"wollen" müssen.
Wenn jeder Händler erst die Vertragserfüllung einklagen müsste (da ja
ein Rechtsraum existent), dann „Gute Nacht“.

Es geht nicht darum, dass jeder Händler die Vertragserfüllung einklagen muss, sondern darum, dass er sie einklagen kann, wenn der Vertragspartner sich nicht an den Vertrag zu halten gedenkt. Ein himmelweiter Unterschied. So wie "der Machthaber" nicht jeden Bürger sanktionieren muss, aber sanktionieren kann, wenn diese ihren Abgabepflichten nicht nachkommen. Die Drohkulisse und die Anwendung im zutreffenden Falle reicht für allgemeine Rechtssicherheit aus.

Die Systemelemente wirtschaften größtenteils "frei"willig weil sie das
wegen der Abgaben, mit denen sie belastet werden, müssen.
Nicht der Rechtsraum ist der Turbo sondern die Abgabe.

Abgaben sind unter dem Steuerrecht Teil des gesetzten öffentlichen Rechts.

Die Möglichkeit zur Entschuldung (wie du oben ja selbst die zentrale
Handlungsfähigkeit begründest) bieten Bankguthaben durchaus.


Nein. Sie dokumentieren nur ein Guthaben.
Zum Entschulden fehlen hochkomplexe Zwischenschritte, die der Mainstream
mit seinen Tauschtheoretikern, Truhen und Schätzen unterschlägt, weil sie
auf Zentralmacht gründen und dem System die Maske vom Gesicht reißen
würden.

Ebenfalls nein, siehe oben.

und mit
Paypalguthaben kann man sich nicht entschulden?


Nein. Nicht ohne systemische Zwischenschritte.

Ich gehe davon aus, dass es rechtlich wie beim Bankguthaben funktioniert, d.h. sobald das Paypalguthaben von Paypalkunde A auf Paypalkunde B übertragen wurde, hat Paypalkunde A per Anweisung bei Paypalkunde B bezahlt und ist damit bei ihm entschuldet. Es sind also auch hier keine sonstigen Zwischenschritte notwendig.

Ich frage nicht - ich mache mich in aller Überdeutlichkeit lustig.
[[lach]]


Warum?
Das Thema interessiert dich doch so sehr, dass du als einer der Wenigen
hier dir (mitten in der Nacht) die Zeit dafür nimmst, so intensiv darüber
nachzudenken, dass kluge Erwiderungen gepostet werden können, die alle
weiterbringen, die es möchten.

Weil Macht nicht im Kreis läuft (gestern Jürgen, heute Klaus, morgen Otto und übermorgen wieder Jürgen). Genausowenig wie "Geld". Es gibt unterschiedlichste Interessengruppen, die an Einfluss und Macht gewinnen und andere, die daran einbüßen. Die Zugehörigkeiten und Strukturen dieser Gruppen ändern sich ebenfalls beständig (gestern noch SPD, heute AfD oder gerade noch Adelsherr, jetzt Revolutionär, etc.).

--
Gruß!™

Time is the school in which we learn,
Time is the fire in which we burn.


BTC: 12aiXGLhHJVETnmGTLbKtAzJNwqh6h6HN4


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