In welche Richtung entwickelt sich etwas?

Weiner, Donnerstag, 13.04.2017, 10:24 (vor 2564 Tagen) @ nereus6467 Views
bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 13.04.2017, 16:05

Guten Morgen Nereus!

Ich habe mir gestern Nacht extra die Pressekonferenz Tillerson & Lawrow angeschaut. Lawrow sagte, dass Russland eigene Erkenntnisse habe, diese aber niemand aufdrängen wolle. Russland wünsche sich, dass die OPCW schnellstmöglich Leute schickt, um die Situation an Ort und Stelle zu untersuchen. Die syrische Regierung habe die Organisation (für das Verbot chemischer Waffen) ebenfalls dazu eingeladen. Für Tillerson war dagegen klar, dass Assad das befohlen hat. Für die USA sei langfristig nicht vorstellbar, dass Assad und seine Familie in Syrien blieben.

Parallel lief im UNO-Sicherheitsrat der Versuch, eine Resolution gegen Syrien einzubringen (von GB ausgehend). Diese wurde mit der Gegenstimme von Russland sowie unter Stimmenthaltung von China abgelehnt. Begründung von Russland war: zuerst müsse die OPCW die Angelegenheit untersuchen.

Was die beiden Diplomaten und der Präsident in Moskau hinter ihren verschlossenen Türen redeten, wissen wir nicht. Im öffentlichen Auftritt vertrat Tillerson ausnahmslos die bekannten und arroganten US-Positionen.

Der Bürger und internationale Beobachter wünscht sich Ehrlichkeit. Ich persönlich mag auch jene Tricksereien nicht, die - manche hoffen immer noch - das Gute herbeiführen sollen. Man sagt eine Sache und tut sie. Alles andere ist von Übel.

Inzwischen habe ich auch einen Blick in das Buch von David Cay Johnston geworfen (deutsch: Die Akte Trump), der den jetzigen US-Präsidenten schon seit Jahrzehnten auf dem Radar hat, lange vor dessen Kandidatur. Ich muss sagen, dass ich einigermaßen entsetzt darüber bin, wie so ein Mann es bis nach oben schaffen kann. Das Interessante aber ist, dass Trump offenbar schon seit Beginn seines Geschäftslebens von Behörden, Gerichten und Regierungsstellen in einem Ausmaß protegiert wurde, das wohl einmalig sein dürfte. Die Präsidentschaft ist so gesehen nur das Tüpfelchen auf dem 'i'.

Auf was das sozial und ökonomisch hinauslaufen wird: ich verweise auf meinen parallelen Beitrag im Thread von @Periskop. Der direkte Angriff auf Syrien erinnert mich an "Western-, Cowboy- und Indianer TV". Der Auftritt von Tillerson lässt in meinen Augen keine Änderung der bisherigen Politik der USA erkennen, von ein paar verbalen Höflichkeitsfloskeln abgesehen.

Beste Grüße, Weiner


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