Schulden-finanzierter Staatshaushalt

mh-ing, Mittwoch, 25.01.2017, 08:42 (vor 2641 Tagen) @ Morpheus8684 Views

Die Ausgangslage für das, was die USA jetzt vorhaben, ist der Umstand, dass ein großer Teil der Haushaltsausgaben durch Schulden finanziert werden. Dieser Anteil ist aktuell sogar geringer als vor Jahren, da die niedrigen Zinsen hier helfen. Die USA muss daher über Kredite sich finanzieren und hat keine Deckung des Haushalts.
Daher sehe ich dort den Punkt, an dem Trump scheitern kann, wenn er hier nichts ändert. Da er beabsichtigt, auch die Steuern zu senken, wird er an diesem strukturellem Problem wohl nichts ändern.

Die längerfristige Strategie sehe ich darin:
- Reindustriealisierung der USA => Abhängigkeit von Ausland reduzieren
- Steigerung der Leistungsfähigkeit der Wirtschaft verbunden mit einer Reduktion der Gemeinkosten im Sozialbereich (mehr Jobs, besser bezahlt ....)

Was kritisch sich auswirkt:
- Reindustriealisierung ist verbunden mit Rückgang des Handelsvolumens international und damit wird es den Dollar weiter schwächen.
- Schwächung Dollar wird dessen Stärke mindern, so dass der Reserverwährungscharakter weiter abnimmt.
- Das aber macht die Finanzierung schwieriger und ausländische Investoren/Geldgeber sind der Punkt, mit dem Trump eigentlich seine Infrastrukturmaßnahmen finanzieren will.
- Der Einmaleffekt der zurücktransferierten Unternehmensgelder in die USA wird für den Anschub nicht ausreichen und wird verpuffen.


Daher sehe ich die Situation längerfristig schon sehr kritisch und es wird wohl auf einer massiven Geldentwertung hinaus laufen. Dann aber wird es die USA weniger treffen, da die sich dann ausreichend reindustriealisiert haben, ohnehin kaum Vermögen und nur Schulden stehen haben. Der zu erwartende Dollarabsturz wird die militärische Einflussnahme in der Welt drastisch mindern, aber die USA werden deutlich weniger davon getroffen, als die Geldgeberländer (voran China, Japan, Saudi-Arabien usw.).


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