Erbschuldkult des Westens seit 1945

Fidel, Samstag, 21.01.2017, 20:19 (vor 2644 Tagen) @ Fidel3650 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 22.01.2017, 14:33

Für diejenigen, welche die SED-Herrschaft länger erlebten, mag das Leben der Westdeutschen bis 1989 ein Luxusproblem darstellen.

Wenn ich mich an die Ölkrisen & Rezessionen, Lehrstellensorgen erinnere, dann stellt sich die West-BRD anders dar.
Was die Gewerkschaften an Wohltaten abtrotzen konnten, wurde per Rationalisierung und Arbeitsdruck rasch kassiert.
Wer ein Haus bauen wollte, musste mit Zinsen >10 % zurecht kommen, was meist nur unter Konsumverzicht gelang.

Ich lasse mich gerne belehren, rückblickend war die EDV-Entwicklung der Moment, als sich die beiden deutschen Regime unterschiedlich entwickelten. Die Produktivitätssprünge sorgten für Kaufkraft, die ca. um 1990 ihren Höhepunkt erlebte - der Augenblick, wo die Ostmark umgetauscht wurde.

Meine BRD Schulzeit war geprägt vom Erbschuldkult. Wo immer es ging, erfuhren wir unsere Schuld, kombiniert mit "Schwerter zur Pflugscharen"-Gesülze - als ob in jedem Deutschen ein antisemitisches Ungeheuer säße.
Angst, sich falsch zu verhalten, war damals schon Mittel bestimmter Politik. Das hat in dem Maß zugenommen, wie Kriegsteilnehmer aus dem öffentlichen Leben ausschieden.

Der Wohlstand des Westens war keinesfalls umsonst.
Man möge das bedenken, wenn man sich heute wundert, warum sich in den alten Bundesländern relativ wenig Wehrhaftigkeit zeigt.

Fidel


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