Südkorea - Die Zukunft ist jetzt: "4 No's" - Kein Dating - Kein Sex - Keine Heirat - Keine Kinder …

Ostfriese, Sonntag, 10.12.2023, 17:18 (vor 140 Tagen) @ Zandow_26680 Views
bearbeitet von Ostfriese, Sonntag, 10.12.2023, 17:56

Hallo Zandow_2

Ich denke, dass mein gerade fertiggestellter Beitrag im Zusammenhang steht mit dem Debitismus und der bevorstehenden Depopulation asiatischer Tigerstaaten - speziell Südkorea. Ich verzichte deshalb auf eine Neueröffnung. Falls es nicht genehm ist, bitte ich den HM um Löschung.

> DAS waere dann das Ende des Wachstums!

… oder auf Koreanisch: "4B" - Biyeonae - Bisekseu - Bihon - Bichulsan .

Jeder für sich allein - die überlieferte traditionelle konfuzianisch geprägte südkoreanische Gesellschaft fragmentiert.

Mit K-Pop, Marken wie Samsung und Hyundai ist das Land auf Erfolgskurs. Doch Südkorea hält auch einen Negativrekord: Die niedrigste Geburtenrate der Welt hat zur Folge, dass, wegen der zeitlichen Trägheit der zugehörigen Geburtenzahlen, die Bevölkerungszahlen exponentiell fallen.

Die Frauen verweigern sich immer öfter den traditionellen Rollen, die die traditionelle koreanische Kultur ihnen zuweist. Gleichzeitig bringen Leistungsdruck und Konkurrenz die Menschen ans Limit.

https://www.3sat.de/gesellschaft/politik-und-gesellschaft/suedkorea-die-zukunft-ist-jet...

[image] Geburten und Todesfälle in Südkorea (1925–2019) https://de.wikipedia.org/wiki/Demografie_von_S%C3%BCdkorea

Was ist los im Tigerstaat Südkorea?

[image] https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/buddhismus-und-religionsdemografie-an-de...

Das buddhistisch-konfuzianisch geprägte Südkorea erlebt gegenwärtig, die alles überragende Verwerfung aller Zeiten, die medial kein Thema ist und dissimuliert wird:

Now, however, South Korea (henceforth Korea) faces a challenge quite distinct from any other: the world’s most rapidly ageing population. The speed of population ageing in Korea is unprecedented in human history.
https://globalbrief.ca/2010/01/south-korea-ageing-tiger/

Auch im buddhistisch-shintoistisch geprägten Japan fällt die Geburtenrate derzeit fast so schnell wie jene im sehr viel größeren China.

Im Gegensatz zu den Nullerjahren haben mittlerweile 20 Koreanerinnen durchschnittlich über die Zeit noch 9 Töchter - in den 1950/1960er-Jahren waren es noch 60. Der Geburtenrückgang ist nicht das Ergebnis individueller Entscheidungen der Frauen, sondern, wie G. Heinsohn zeigte, das Ergebnis der Gesetze der eigentumsökonomischen Logik und seiner Sog-Kraft.

Koreanische Frauen aus der Mittelschicht verweigern zu Recht den dauerhaften Rückzug aus dem Erwerbsleben, um sich gemäß den überlieferten Normen der patriarchalischen Gesellschaft ein Leben lang um Ehemann, Kinder und alternde Eltern und dann um Enkelkinder kümmern zu müssen.

Die Herausforderungen sind verursacht durch die erheblichen Kosten der staatlichen und ökonomischen Vorfinanzierungen: Zwecks Aufrechterhaltung der materiellen Lebensgrundlage Zwang zur Arbeit beider Elternteile, Statussymbole, Wohnen und Konkurrenz der rigiden antreibenden Bildung in den - den Hochschulzugang und die erfolgreichen PISA-Studien gewährleistenden - Hagwons bei steigender privater Verschuldung. Die suizidal gefährdete Generation Z lebt im Spannungsverhältnis von Wettbewerb versus Individualisierung - 40% arbeiten in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen.

Hinzu kommt, dass Kinder an vielen Orten unerwünscht sind, zum Beispiel in Cafés oder Restaurants. Die Touristeninsel Jeju soll nun sogar Südkoreas erste No-Kids-Zone werden - doch dagegen regt sich Widerstand.

https://www.arte.tv/de/videos/115470-000-A/suedkorea-kritik-an-no-kids-zonen/ (3Min)

Alles im allen wird vermutet, dass die Geburtenrate im Jahr 2024 auf 0,7 fallen wird.

Alle bisherigen Maßnahmen der Regierung in die Familienpolitik einzugreifen, wie die Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 52 auf 69 Stunden, um die zusätzlichen Stunden später für die Kindererziehung zur Verfügung zu haben, sind jedenfalls gescheitert - die Ehe- und Sittengesetzgebung des römischen Kaisers Augustus mit dem Ziel der Restauration der gesellschaftlichen Fundamente der Eliten waren ja ebenfalls ein Reinfall.

Das Studium in Deutschland hatte für mich eine ganz andere Bedeutung als das Studium in Südkorea. In Korea hatte ich eigentlich nicht aktiv gewählt, dass ich studieren gehen möchte - es war mehr ein Automatismus, wie bei den meisten Koreanern. Für das Masterstudium in Deutschland hingegen hatte ich mich aktiv aufgrund meiner Interessen entschieden und ich habe mich auch dementsprechend im Studium angestrengt und sehr viel gelesen. Und von meinen Kommilitonen in Deutschland hatte ich denselben Eindruck - es gab sehr viele Diskussionen in den Vorlesungen. Ein solches Interesse am Studium hatte ich bei meinen Kommilitonen in Korea nicht erlebt.

https://chingufreunde.com/koreanisches-schulsystem-eine-suedkoreanerin-erzaehlt/ Das Koreanische Schulsystem - eine Südkoreanerin erzählt über ihre Schulzeit in Seoul, Co-Autorin So, 13. Mai 2018

Ein schönes Beispiel für die Verschränkung des Geistigen und Gruß - Ostfriese


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