Realität und Utopie

Kaladhor, Münsterland, Dienstag, 21.08.2018, 13:40 (vor 2076 Tagen) @ re-aktionaer5291 Views

Und wieviele DM/€ hast Du 1988 benötigt ihn zu füllen, und wieviele
rinnen heute rein? Sorry - aber der Vergleich hinkt einfach. Dein altes
Auto hat genauso Verschleissteile und Ineffizienzen wie ein E-Auto - nur an
anderen Stellen. Dann auf DIE Schwachstelle des E Autos hinzeigen ist
polemisch. Ebenso das Argument der Lagerung. Wenn ich mir ein Auto kaufe
ist der letzte Aspekt an den ich denke, die Frage, ob ich es 6 Monate
rumstehen lassen kann ohne es betanken zu müssen.

denke, dass E-Autos ebenso lange halten werden. Was den Verschleiß

Ich habe nicht von den Verschleißteilen gesprochen, sondern von der Lagerfähigkeit des Energieträgers! Sprit kann ich mir im 20l-Kanister in die Garage stellen und nach einem Jahr sind das immer noch 20l. Versuche ich Ähnliches mit Strom, funktioniert das nicht.
Und ein Tank ist auch kein Verschleißteil, das im Laufe der Zeit kleiner wird, womit man eine Reichweitenreduzierung bei einem Verbrenner begründen müsste. Bei einem E-Auto-Akku sinkt die Ladungskapazität aber aufgrund physikalischer und chemischer Vorgänge von alleine, die maximale Reichweite sinkt also kontinuierlich.

Was die Kosten betrifft... 1988 habe ich mit Sicherheit auch keine fast 30 Ct/kWh bezahlt, sondern eher so (umgerechnet) 10 Ct/kWh....

Nun ja - nimm mal einen Akku von 2010 und vergleich ihn mit aktuellen
Modellen - da hat sich bereits einiges getan. Ich kann auch falsch liegen
und es wird nichts mit den Akkus. Wenn man aber bereits heute 500km
hinbekommt und es in Zukunft mit breit verfügbaren Rohstoffen schafft
einen olchen Akku zu bauen, dann bleibt wirklich nur die Frage, ob man eine
Akku Infrstruktur erreichtet, wo man die Batterie einfach tauscht, oder ob
man sich ankabelt, oder beides. Wie gesagt - 500km sind mehr als
ausreichend.

Alles eine Folge der stattgefundenen Minaturisierung. Man erhöht einfach die Packungsdichte der eingesetzten Akku-Technologie und erzielt somit eine höhere Ladungskapazität. Das hat aber dann auch den Nachteil, dass bei einem Ladevorgang mehr Wärme erzeugt wird, die immer aufwändiger abgeführt werden muss. Gleichzeitig steigt auch die Brandgefahr, denn eine höhere Packungsdichte erfordert automatisch feinere Strukturen. Ich habe den Vergleich mit den CPUs auch aus diesem Grund gewählt, da man dort genau die gleiche Vorgehensweise betrachten kann.
Und was die "breit verfügbaren Rohstoffe" betrifft: Die Lagerstätten von seltenen Erden sind auch nur begrenzt!

Und damals hätten Leute wie Du gemeint - Mönsch, wat brauch ich so ein
teures Ding mit meinem Rechenschieber Baujahr 1965 um 2DM kann ich doch
auch super Buchhaltung machen. Und der braucht nicht mal Strom und passt in
die Schublade und ich kann ihn sogar mitnehmen. Und wenn ich ihn ein halbes
Jahr in ein Regal lege rechnet der immer noch... Stimmts?

Nö, es war halt ein Nischenprodukt und einsetzbare Software war noch um ein Vielfaches teurer als die Hardware.

Was unpraktikabel ist, ist jede individuelle Kurzstrecke mit Oberleitungen
zuzupflasteern. Klar. Bei einer Hauptroute aber sieht das anders aus. Stell
dir vor, die erste Spur auf der Autobahn hat Oberleitung und zieht die
Fern-LKWs und Rentner. Wer überholen mag, schert aus, überholt mit Akku,
reiht sich wieder ein, ladet zbw. verbraucht nichts. So kannst du 1000km
fahren und mehr. Dann fährst Du von der Autobahn ab und legst die letzten
max. 100km auf Bundesstrassen mit dem Akku zurück. Obendrein könnte man

Und ich wiederhole es nochmals: Dann benutze ich die Bahn! Es ist doch völliger Blödsinn, alle Hauptverkehrsstrecken mit einer Oberleitung nachzurüsten! Unsere öffentliche Hand ist nicht mal in der Lage, bestehende Strecken in einem vernünftigen Zustand zu halten, da ist so ein Vorschlag doch völlig utopisch und vor allem überflüssig!
Es ist an der Zeit zu erkennen, dass der vorhandene Individualverkehr mit Verbrennungsmotor-Fahrzeugen nicht durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden kann. Man sollte eher beginnen, mal sinnvolle Fragen zu stellen und passende Antworten darauf zu finden:
Warum fahren von Jahr zu Jahr immer mehr LKW auf unseren Straßen?
Wie kann man diese Entwicklung umkehren, wie handhaben das z.B. unsere Nachbarn?
Warum fahren die Menschen innerstädtisch kürzeste Strecken mit dem Privat-PKW?
Wie kann man diese Fahrten auf den öffentlichen Verkehr umlenken?
Warum wächst der Individualverkehr von Jahr zu Jahr?

Es wurden bislang immer sinnvolle Lösungen gefunden.


Und sehr oft auch unsinnige. :-)

Die dann auch sehr schnell wieder in der Versenkung verschwunden sind.

Grüße

--
Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich kann noch selber denken!


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