Ist "Geld" ein Gegenstand?

BillHicks ⌂ @, Wien, Donnerstag, 23.03.2017, 19:11 vor 2592 Tagen 14069 Views

Ist Geld ein Gegenstand? Ein ganz spezieller Gegenstand vielleicht? Wirkt es nicht manchmal ein wenig so als "tauschte" man den Gegenstand Geldschein (Zentralbanknote) gegen einen anderen Gegenstand (Obst, Gemüse, ...) in einem Lebensmittelgeschäft?

Ein Antwortversuch aus einer juristisch-philosophischen und buchhalterischen Perspektive.

Nähert man sich dem Phänomen "Geld" - als Zahlungsmittel - über Rechtskategorien aus der juristischen Praxis, dann kann das Zahlungsmittel aus einer von insgesamt zwei prinzipiell disjunkten Arten von subjektiven Rechten stammen:
- Eigentumsrechte
- Forderungen

[Exkurs:
"Eigentumsrechte" + "Forderungen" (+ "sonstige geldwerte Rechte") = Gesamtheit des sog. "Vermögens". Für den Buchhalter: die Aktiva.
Eigentumsrechte und Forderungen haben also gemeinsam, dass sie beides Rechte (sog. "subjektive Rechte") sind, sie unterscheiden sich aber fundamental in ihrem Wesen:
- der einen Forderung einer Rechtsperson entspricht gerade eine korrespondierende Verbindlichkeit einer anderen Rechtsperson. Wesley N. Hohfeld spricht in diesem Zusammenhang von "paucital rights".
- Eigentumsrechte hingegen wären in Hohfelds Terminologie "multital rights", geldwerte Rechte, die im Vermögen einer Rechtsperson auftauchen es jedoch nicht jeweils genau eine korrespondierende Verbindlichkeit einer anderen Rechtsperson gibt, sondern vielmehr alle anderen Rechtspersonen das Eigentum der einen Rechtsperson (des "Eigentümers") zu respektieren haben. Es handelt sich um Rechte also nicht an der Sache selbst, sondern es sind Rechte einer Rechtsperson gegenüber allen anderen Rechtspersonen.
Wenn irgendein Rechtssubjekt de facto den Eigentumsrechten korrespondierende Verbindlichkeiten zu bilanzieren hätte, dann wäre es der dieses Eigentum garantierende Staat, der aber ja gerade nicht bilanziert. Bilanzen sind Teil einer von privaten Rechtspersonen entwickelten Technik, die "Technik des betrieblichen Rechnungswesens", um über privatrechtliche Rechte und Pflichten "Buch" zu führen, d.h. den Überblick für die tägliche Geschäftspraxis über Nettovermögen (Aufwand/Ertrag), Nettogeldvermögen (Einnahme/Ausgabe) und Zahlungsmittelbestand (Einzahlung/Auszahlung) zu behalten.
In den öffentlich-rechtlichen Körperschaften hat sich aus den dort ganz anders als im Privaten liegenden öffentlichen Notwendigkeiten heraus die sog. "Kameralistik" entwickelt. Der Versuch (kommunale) Gebietskörperschaften auf doppelte Buchführung umzustellen gestaltet sich in der öffentlich-rechtlichen Praxis heute dementsprechend in den Bewertungen der Vermögenswerte erwartbar willkürlich. Aber das ist hier ein Nebengleis.
Zurück zum Phänomen Geld, bzw. Zahlung.]

Es kann "Erfüllung" einer Verbindlichkeit durch Übertragung von Eigentumsrechten bewirkt werden.
Es kann auch "Erfüllung" einer Verbindlichkeit durch Übertragung von Forderungen ("Zession", d.h. Abtretung einerseits, aber auch Aufrechnung) bewirkt werden.

[Exkurs:
Anstatt einer "Erfüllung" durch Übertragung just des geschuldeten Eigentumsrechtes oder einer geschuldeten Forderung kann auch "Zahlung an Erfüllung statt" erfolgen oder es kann eine andere Art von Forderung auch "erfüllungshalber" abgetreten werden.]

Je nach dem was genau geschuldet ist kann Erfüllung durch Übertragung von Eigentumsrechten oder Übertragung von Forderungen bewirkt werden. Niemals jedoch wird die Erfüllung durch die Übertragung eines Gegenstandes selbst erfüllt - das gilt insbesondere auch dann, wenn etwa ein Gegenstand ausgehändigt wird und just mit der Übergabe des Gegenstands auch das Eigentum auf den neuen Eigentümer übergeht. Es wird die Erfüllung der Schuld durch Übertragung des Eigentumsrechtes bewirkt, nicht durch die Übergabe des Gegenstandes.
Dazu: Im Kleingedruckten von Kaufverträgen wird häufig der "Eigentumsvorbehalt" dergestalt ausgeführt, dass gerade auch nach Übergabe des Gegenstandes, d.h. nach Wechsel des Besitzes vom Verkäufer auf den Käufer, das Eigentum weiterhin im Vermögen des Verkäufers verbleibt und zwar bis zur vollständigen Bezahlung (= Erfüllung!) durch den Käufer.

Da mit "Zahlung" gemeinhin die Erfüllung einer Geldschuld gemeint ist, kann ein Zahlungsmittel niemals selbst ein Gegenstand sein. Jedenfalls dann nicht, wenn zwischen Eigentum und Besitz konzeptionell sauber unterschieden wird. Diese Unterscheidung ist für die juristischen und buchhalterischen Praktiker von höchster Relevanz und kann deshalb auch von ökonomischen Geldtheoretikern nicht einfach ignoriert werden. Geld - als Zahlungsmittel - kann im konkreten Fall ein bestimmtes Eigentumsrecht aber gerade nicht der Gegenstand selbst sein. Geld - als Zahlungsmittel - kann aber zudem in einem anderen Fall auch eine Forderung sein. Das heißt es ist nicht "entweder oder", sondern gerade "sowohl als auch", und zwar jeweils am rechten Ort:
WEDER ist jedes Eigentumsrecht Zahlungsmittel,
NOCH ist jede Forderung Zahlungsmittel.
In der Geldgeschichte wurde SOWOHL die Übertragung bestimmter Eigentumsrechte zu Zahlungszwecken akzeptiert ALS AUCH die Abtretung/Aufrechnung bestimmter Forderungen. Im Goldstandard etwa gab es die Akzeptanz bestimmter Eigentumsrechte auf einer bestimmten Ebene der "Geldhierarchie" (Eigentumsrechte an Gold) und zugleich die Akzeptanz bestimmter Forderungen (z.B. gegen eine Zentralbank) auf einer anderen, tiefer liegenden Hierarchieebene (Nationalstaat), während noch weiter unten in der Hierarchie auch indossierte Forderungen gegen Unternehmen als Zahlungsmittel akzeptiert wurden etc.

Aus der buchhalterischen Perspektive betrachtet: noch nie in der Geschichte der doppelten Buchführung ist ein Gegenstand in einer Bilanz "gelandet".
In Bilanzen werden die Bewertungen von Eigentumsrechten und die Bewertungen von Forderungen, d.h. die BeWERTungen von RECHTEN eingetragen. Niemals werden Gegenstände selbst eingetragen. Außer Tinte und möglicherweise Schweiß des Buchhalters landet in einer Bilanz überhaupt niemals irgendein Gegenstand.

Das ganze Phänomen "Wirtschaft" ist zuvörderst ein juristisch-abstrakter Prozess, der von den privaten Akteuren buchhalterisch gefasst und dessen Nachvollzug in der physisch-psychischen Wirklichkeit statt findet. All zu grobe Abweichungen werden durch Gewaltandrohung und im äußersten Fall auch Gewaltanwendung möglichst verhindert. Die Welt der materiellen und immateriellen Gegenstände ist die physisch-psychische Wirklichkeit. Sie entspricht nicht der juristisch-abstrakten Wirklichkeit. Diese juristisch-abstrakte Wirklichkeit ist ihrerseits aber ebenfalls eine WIRKlichkeit, wenn die Nichterfüllung von Pflichten WIRKsame Konsequenzen, etwa innerhalb einer (rechts-)staatlichen Ordnung hat.

[Beispiel: ein unmittelbarer "Besitzer" (= Mieter) einer Wohnung hält sich irrtümlich zugleich für den "Eigentümer" (= Vermieter), d.h. er unterscheidet Eigentum und Besitz nicht, und versucht das Wohnungseigentum als Kreditsicherheit durch Bestellung eines Grundpfandrechts zu nutzen. Spätestens der Notar - als juristischer Praktiker mit der Unterscheidung Eigentümer und Besitzer freilich explizit vertraut - wird hier einen Strich durch die von scharfen juristischen Unterscheidungen freie Rechnung des bloßen Besitzers (= Mieter) machen. Die Ignoranz des bloßen Besitzers der juristischen Grundlagenunterscheidung Eigentum/Besitz führt hier zu wirksamen Konsequenzen in der physisch-psychischen Wirklichkeit: die Grundpfandrechtsbestellung durch den Besitzer bleibt aus. Eine solche Operation kann nur der Eigentümer rechtmäßig ausführen.]

Das Postulat "Geld ist ein Gegenstand", muss unter Berücksichtigung der Basis-Unterscheidungen der juristisch-abstrakten Wirklichkeit verworfen werden. Geld - als Zahlungsmittel - kann kein bloßer Gegenstand sein.
Bestimmte Eigentumsrechte können Zahlungsmittel sein. Auch bestimmte Forderungen können Zahlungsmittel sein. Ein Gegenstand selbst kann kein Zahlungsmittel sein.

Abschließend noch einige generelle Anmerkungen zum vieldeutigen Begriff "Geld":
Ich habe den Begriff Geld oben immer im Sinne von "Zahlungsmittel" verwendet, mit dem Begriff "Geld" wird aber - u.U. auch unter Fachleuten - nicht immer ausschließlich nur Zahlungsmittel gemeint. Insbesondere die österreichische Schule der Nationalökonomie (Ludwig v. Mises) lehnt die Sichtweise auf Geld als Zahlungsmittel als "juristisch" ab (siehe Ludwig von Mises, "Theorie des Geldes und der Umlaufmittel", S. 13).
Es kann mit "Geld" auch das "Geldvermögen" oder gar das "Nettovermögen" gemeint sein. Es kann zudem die Rechnungseinheit selbst gemeint sein ("der Betrag ist soundsoviel Euro"; "in Euro nominierte Forderungen" --> € ist die Rechnungseinheit, hier ist also weder von Zahlungsmittel, noch von Geldvermögen oder Nettovermögen die Rede).
Zudem kann auch abstrakt vom Phänomen selbst als "Geld" gesprochen werden ("Das Geld" sorge für dies und das und jenes...).

Meines Erachtens nach sollte der Begriff "Geld" nach Möglichkeit ganz vermieden werden, wenn man statt "Geld" auch klarer sagen kann, was genau man meint:
- meint man ein Zahlungsmittel, sollte man Zahlungsmittel sagen; bestandsverändernde Vorgänge werden buchhalterisch erfasst über: Einzahlungen, Auszahlungen
- meint man Geldvermögen, sollte man Geldvermögen sagen; bestandsverändernde Vorgänge werden buchhalterisch erfasst über: Einnahmen, Ausgaben
- meint man Nettovermögen, sollte man auch Nettovermögen (oder Reinvermögen) sagen; bestandsverändernde Vorgänge werden buchhalterisch erfasst über: Ertrag, Aufwand
- meint man eine Rechnungseinheit, sollte man auch Rechnungseinheit sagen.

Danke für's Lesen und Euer Feedback.

Alles Liebe

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Um die Verwirrung komplett zu machen: Geld ist KEINE Gattungsschuld!

baisse-man @, Donnerstag, 23.03.2017, 19:26 vor 2592 Tagen @ BillHicks 12179 Views

Hi BillHicks,

danke für deinen Beitrag.
Im Palandt steht bei § 245 : "Leistgs-Objekt der Geldschuld ist dagg keine Sache sond unkörperl Vermögensmacht..."

Es kann also keine bestimmte Form der Zahlung verlangt werden, es sei denn es ist zwischen den Parteien explizit vereinbart.

Gruß

bm

--
Erkenne dich selbst.

Vermögensmacht. Fortführung der Analyse führt mEn zur Quelle des debitistischen Vorhersagedesasters.

BillHicks ⌂ @, Wien, Freitag, 24.03.2017, 11:57 vor 2591 Tagen @ baisse-man 11802 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 24.03.2017, 12:39

Hi BillHicks,

Hi baisse-man,

danke für deinen Beitrag.

danke für Dein wertvolles Feedback!

Du schreibst:

Im Palandt steht bei § 245 : "Leistgs-Objekt der Geldschuld ist dagg
keine Sache sond unkörperl Vermögensmacht..."

Super!

"Unkörperliche Vermögensmacht"

Empfinde ich als sehr, sehr treffend bezeichnet. Es wird damit unmittelbar die BeWERTungen der Vermögensrechte mit Macht verknüpft: unkörperliche Vermögensmacht.

Wobei "unkörperlich" ein Adjektiv ist, das ich hier im Grunde für verzichtbar halte. Auch wenn es der Betonung des Unkörperlichen der Vermögensmacht freilich dienen mag. Vermögensmacht aber ist prinzipiell unkörperlich.
Wie könnte Macht etwas Körperliches sein? Macht ist nicht dasselbe wie brachiale Gewalt, welche körperlich ist. (brachium = Arm)
Macht ist die - unkörperliche - Fähigkeit des A den Handlungsspielraum des B so zu verändern, dass die verbleibende beste Option für B gerade jene Option ist, die A möchte, dass B zieht.

Der Begriff Vermögensmacht lädt außerdem dazu ein genauer darüber nachzudenken welche Arten von Macht es gibt, etwa: ökonomische Macht vs. politische Macht.
Hier im Forum wird - mit Oppenheimer - ja gerne ökonomische und politische Macht identifiziert ("Zentralmacht"). Diese Identifikation halte ich - mit Stützel (1952, S.77f.) - für grundfalsch und steht für mich im Zentrum des debitistischen Vorhersagedesasters 2008.
Identifiziert man diese beiden unterschiedlichen und zugleich verschränkten Machtarten, so kann man die Handlungsoptionen die sich für die verschiedenen Spieler ergeben nicht gut wahrnehmen. "Alles" muss letztlich der (einen!) "Zentralmacht" angelastet werden.
Kurzum: Identifiziert man ökonomische und politische Macht kann das internationale System Stand heute unmöglich verstanden werden, da dieses gerade KEINE Zentralmacht hat.

Es kann also keine bestimmte Form der Zahlung verlangt werden,

Ja.
Ich möchte mir dazu auch die Usancen im Handel noch einmal genauer ansehen. Was gilt als Erfüllung, wann muss eine Zahlung an Erfüllung statt, wann eine Abtretung erfüllungshalber akzeptiert werden? Wann kann abgelehnt werden usw. Wie unterscheiden sich nationale (D, USA, GB, ...) und internationale Usancen?
Kennt dazu jemand gute Quellen?

es sei denn es ist zwischen den Parteien explizit vereinbart.

Eine Vereinbarung also, die eine Schuld begründet und zudem eine ganz bestimmte Form der Erfüllung der Schuld festlegt.
Welche Formen von Festlegungen sind zulässig, damit es sich bei der begründeten Schuld noch um eine Geldschuld in obigem Sinne (Palandt) handelt?

Gruß

bm

Schöne Grüße!

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

In Deinem Betreff müsste es mEn korrekt "Geldschulden" heißen, statt "Geld". (mkT)

BillHicks ⌂ @, Wien, Freitag, 24.03.2017, 12:09 vor 2591 Tagen @ baisse-man 11587 Views

"Geldschulden sind keine Gattungsschulden."

oder

"Eine Geldschuld ist keine Gattungsschuld."

Hingegen wäre

"Geld ist keine Gattungsschuld"

mEn missverständlich, weil damit "Geld" gesagt wird wo "Geldschuld" gemeint ist.

Ein wesentlicher Punkt meines Eingangspostings ist, dass auch Übertragungen von Eigentumsrechten in der Vergangenheit zur Erfüllung von Schulden gedient haben. Hört man also "Geld" und denkt "Zahlungsmittel", dann kann man zwar heute vereinfacht davon ausgehen, dass es sich immer um eine Forderung handelt, aber das war nicht immer so.
Die oben vorgeschlagene Systematik hat keine Schwierigkeiten auch Eigentumsrechte als Zahlungsmittel verstehen zu können ("commodity means of payment").
Regelmäßig werden aber "Schulden" gerade nicht weitergerecht (Ausnahme: Schuldübernahme).
Übertragen, abgetreten, usw. werden Forderungen, welche freilich korrespondierende Verbindlichkeiten haben, diese aber sind die Verbindlichkeiten des jeweiligen Schuldners und sie verbleiben auch nach Übertragung der Forderung die Verbindlichkeit des jeweiligen Schuldners. Lediglich der Gläubiger hat mit Übertragung der Fordung gewechselt.

Schöne Grüße!

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Abtretungen

Orlando ⌂ @, Freitag, 24.03.2017, 12:38 vor 2591 Tagen @ BillHicks 11743 Views

In unserem Rechtssystem sind Abtretungen von Forderungen ohne Zustimmung des Schuldners möglich, aber Übertragungen von Schulden bedürfen natürlich der Zustimmung des Gläubigers.

Das versteht sich aber von selbst, sonst lägen alle Schulden bereits bei mittellosen Pennern bzw. mittellosen juristischen Personen <img src=" /> .

GELD = Teilmenge möglicher Zahlungsmittel ..

Beo2 @, NRW Witten, Samstag, 25.03.2017, 15:22 vor 2590 Tagen @ BillHicks 12173 Views

Hallöchen BillHicks!

Ist "Geld" ein Gegenstand?

Ja, ist es: nämlich ein Gegenstand der Diskussion, der Forschung, der VWL und der Gesetzgebung usw..

Ein wesentlicher Punkt meines Eingangspostings ist, dass auch Übertragungen von Eigentumsrechten in der Vergangenheit zur Erfüllung von Schulden gedient haben. Hört man also "Geld" und denkt "Zahlungsmittel", dann kann man zwar heute vereinfacht davon ausgehen, dass es sich immer um eine Forderung handelt, aber das war nicht immer so.

Das GELD ist eine Teilmenge möglicher Zahlungsmittel, allerdings mit Abstand die am häufigsten verwendete. Von daher: "GELD = Zahlungsmittel, nicht jedoch unbedingt auch umgekehrt" war m.M.n. schon immer richtig.

Die oben vorgeschlagene Systematik hat keine Schwierigkeiten auch Eigentumsrechte als Zahlungsmittel verstehen zu können ("commodity means of payment").

Das gilt auch für meine obige Feststellung. Allerdings, wenn von "Zahlungsmitteln" (auch: Liquidität) gesprochen wird, sind gewöhnlich "(relativ) allgemein akzeptierte, d.h. weitläufig und FORMLOS umlauffähige Zahlungsmittel" (aaZM) gemeint, insbesondere das sog. gesetzliche Zahlungsmittel (gZM) und dessen liquide Derivate.

Hierzu können beliebige Eigentumsrechte nicht gezählt werden. Ich würde hier z.B. noch die Edelmetall-Münzen bekannter (privater) Emittenten dazu rechnen.

Regelmäßig werden aber "Schulden" gerade nicht weitergereicht (Ausnahme: Schuldübernahme). Übertragen, abgetreten, usw. werden Forderungen, welche freilich korrespondierende Verbindlichkeiten haben, diese aber sind die Verbindlichkeiten des jeweiligen Schuldners und sie verbleiben auch nach Übertragung der Forderung die Verbindlichkeit des jeweiligen Schuldners. Lediglich der Gläubiger hat mit Übertragung der Fordung gewechselt.

Exakt dies geschieht bei einer Zahlung mit GELD (-scheinen bzw. Giralgeld): Der Schuldner bleibt immer der Geldemittent (Bank); der Gläubiger (Geldhalter) aber wechselt. Modernes GELD (Fiat Money) ist ja ein weitläufig umlauffähiger Schuldschein bzw. eine formlos übertragbare verbriefte Forderung (gegen den Emittenten = Inhaberpapier) - geschuldet wird vom Geldemittenten eine realwirtschaftliche Leistung (.. z.B. des Staates, ein zuvor hinterlegtes Kreditpfand o.ä.).

Ich argumentiere als Volkswirt, nicht als Jurist.

Mit Gruß, Beo2

Geld ist ein Virus

Mephistopheles, Samstag, 25.03.2017, 17:14 vor 2590 Tagen @ Beo2 11538 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Samstag, 25.03.2017, 17:18

Viren (Singular: das Virus, außerhalb der Fachsprache auch de; lat. virus „Schleim“, „Saft“, „Gift“)[1] sind infektiöse Partikel, die sich als Virionen außerhalb von Zellen (extrazellulär) durch Übertragung verbreiten, aber als Viren nur innerhalb einer geeigneten Wirtszelle (intrazellulär) vermehren können. Sie selbst bestehen nicht aus einer Zelle. Alle Viren enthalten das Programm (einige Viren auch weitere Hilfskomponenten) zu ihrer Vermehrung und Ausbreitung, besitzen aber weder eine eigenständige Replikation noch einen eigenen Stoffwechsel und sind deshalb auf den Stoffwechsel einer Wirtszelle angewiesen. Daher sind sich Virologen weitgehend darüber einig, Viren nicht zu den Lebewesen zu rechnen. Man kann sie aber zumindest als „dem Leben nahestehend“ betrachten, denn sie besitzen allgemein die Fähigkeit zur Replikation und Evolution.[2]
https://de.wikipedia.org/wiki/Viren

Geld (Singular nicht bekannt; lat. pecunia „Schleim“, „Saft“, „Gift“)[1] sind infektiöse Partikel, die sich als Finanztransaktionen außerhalb von Unternehmen (außerbetrieblich) durch Übertragung verbreiten, aber als Geld nur innerhalb einer geeigneten Unternehmens (innerbetrieblich) vermehren können. Geld selbst besteht nicht aus einem Unternehmen. Alle Geldeinheiten enthalten das Programm (einige Geldeinheiten auch weitere Hilfskomponenten) zu ihrer Vermehrung und Ausbreitung, besitzen aber weder eine eigenständige Replikation noch einen eigenen Stoffwechsel und sind deshalb auf den Stoffwechsel eines Unternehmens angewiesen. Daher sind sich Betriebswirtschaftler weitgehend darüber einig, Gelder nicht zu den Wirtschaftern zu rechnen. Man kann sie aber zumindest als „dem Wirtschaften nahestehend“ betrachten, denn sie besitzen allgemein die Fähigkeit zur Replikation und Evolution.[2]


Gruß Mephistopheles

Hinter dem Geld nichts "Reales"

baisse-man @, Samstag, 25.03.2017, 19:25 vor 2590 Tagen @ Beo2 11485 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 25.03.2017, 19:30

Hi,

Das GELD ist eine Teilmenge möglicher Zahlungsmittel, allerdings mit
Abstand die am häufigsten verwendete. Von daher: "GELD =
Zahlungsmittel, nicht jedoch unbedingt auch umgekehrt
" war m.M.n. schon
immer richtig.

Mir fehlt immer noch die Legaldefinition von Geld.
Es geht mE nur um Übertragung von Titeln in verschiedensten Formen.

Das gilt auch für meine obige Feststellung. Allerdings, wenn von
"Zahlungsmitteln" (auch: Liquidität) gesprochen wird, sind gewöhnlich
"(relativ) allgemein akzeptierte, d.h. weitläufig und FORMLOS
umlauffähige Zahlungsmittel" (aaZM) gemeint
, insbesondere das sog.
gesetzliche Zahlungsmittel (gZM) und dessen liquide Derivate.

Der entscheidene Punkt beim ges. ZM ist der Annahmezwanz mit schuldbeftreiender Wirkung. Das heißt aber nicht, dass nicht durch jegliche anderen Art geleistet werden KANN.
Der Gläubiger hat nicht unbedingt ein Anrecht auf Zahlung in ges. ZM.


Hierzu können beliebige Eigentumsrechte nicht gezählt werden. Ich würde
hier z.B. noch die Edelmetall-Münzen bekannter (privater) Emittenten dazu
rechnen.

Sind doch auch nur (Schuld-)Titel.

Regelmäßig werden aber "Schulden" gerade nicht weitergereicht

(Ausnahme: Schuldübernahme). Übertragen, abgetreten, usw. werden
Forderungen, welche freilich korrespondierende Verbindlichkeiten haben,
diese aber sind die Verbindlichkeiten des jeweiligen Schuldners und sie
verbleiben auch nach Übertragung der Forderung die Verbindlichkeit des
jeweiligen Schuldners. Lediglich der Gläubiger hat mit Übertragung der
Fordung gewechselt.

Exakt dies geschieht bei einer Zahlung mit GELD (-scheinen bzw.
Giralgeld)
: Der Schuldner bleibt immer der Geldemittent (Bank); der
Gläubiger (Geldhalter) aber wechselt. Modernes GELD (Fiat Money) ist ja
ein weitläufig umlauffähiger Schuldschein bzw. eine formlos übertragbare
verbriefte Forderung (gegen den Emittenten = Inhaberpapier) - geschuldet
wird vom Geldemittenten eine realwirtschaftliche Leistung (.. z.B. des
Staates, ein zuvor hinterlegtes Kreditpfand o.ä.)
.

Das mit der reakwirtschaftlichen Leistung wage ich zu bezweifeln. Genau das ist ja lt. IWF Statuten verboten (Golddeckung).
Was genau hinter den Geldnoten verbrieft ist, würde mich auch interessieren. Ich habe da eine Vermutung, lässt sich leicht an den U.S. scheinen erkennen...

Ich argumentiere als Volkswirt, nicht als Jurist.

Mit Gruß, Beo2

Gruß
bm

--
Erkenne dich selbst.

Nein, und auch kein "Wieselwort"

Silke, Donnerstag, 23.03.2017, 20:21 vor 2591 Tagen @ BillHicks 12163 Views

bearbeitet von Silke, Donnerstag, 23.03.2017, 20:52

Lieber BillHicks,

Ist Geld ein Gegenstand? Ein ganz spezieller Gegenstand vielleicht? Wirkt
es nicht manchmal ein wenig so als "tauschte" man den Gegenstand Geldschein
(Zentralbanknote) gegen einen anderen Gegenstand (Obst, Gemüse, ...) in
einem Lebensmittelgeschäft?

Nein, nein und nein.

"Geld ist doch kein Wieselwort. Es ist nur so schwierig, es sich vorzustellen, weil alle Welt von einer Dinglichkeit des Geldes auszugehen gelernt hat. Dabei ist Geld eine Eigenschaft, eine Systemeigenschaft, die der Initiator des Systems (Machthalter) bestimmt. Geld ist etwas (anfänglich Sachen, heute Schuldverhältnisse) nur dann, wenn der Machthalter diese Eigenschaft bestimmt.
Der Gelderfindungsprozess entwickelt sich nicht über Zeiträume, sondern schlagartig. Die Eigenschaft entsteht sofort mit der Schuld ex nihilo. Die "Eigenschaft Gültigkeit" wird auch nicht geschöpft bzw. geschaffen (keine Produktion), sondern die "Eigenschaft Geld" wird vom Machthalter/Zwingherrn vorgeschrieben. Bereits mit der Publikation im Gesetzesblatt ist allen klar, was gerade die "Eigenschaft Geld" bietet, welche Paritäten bestehen, was inwieweit die Funktion als Steuerzahlungsmittel erfüllt.
Heute wird mittels der Zentralbank (durch Refinanzierungsgeschäft) die Eigenschaft Geld aufgetragen (das ganze Prozedere ist ja bekannt). Schuldtitel werden an die ZB über eine Laufzeit verkauft, die kürzer sein muss als das zugrunde liegende Hauptgeschäft (z.B. Kaufpreisschuld Immobilie = Finanzierung).
Der Träger von Geld ist egal. Hauptsache, das Abgabengut als Einheit ist etwas, an das die Abgabepflichtigen nicht ohne Leistungserbringung an die Bediensteten des Staatsapparates bzw. Leistung gegenüber den Söldnern kommen. Es darf sich um nichts handeln, was frei von Finanzierungen (Verschuldungen) der Abgabepflichtigen verfügbar wäre. Dann klappt's auch mit dem Machtkreislauf. Und es muss kurant sein, so kurant wie nur möglich, um jeden in diesen Machtkreislauf einzuschließen. Es kann keine Scheidemünzen ohne ein Refinanzierungsgeschäft (Banknoten) geben.
@Ashitaka

Ein Antwortversuch aus einer juristisch-philosophischen und
buchhalterischen Perspektive.

"Die Sprache der Juristen ist:
1.ungenau
2.unverständlich
3.ideologisch"
Uwe Wesel

Nähert man sich dem Phänomen "Geld" - als Zahlungsmittel - über
Rechtskategorien aus der juristischen Praxis, dann kann das Zahlungsmittel
aus einer von insgesamt zwei prinzipiell disjunkten Arten von subjektiven
Rechten stammen:
- Eigentumsrechte
- Forderungen

"Geld ist ein Machtderivat.
Kein Geld der Welt entsteht im Gegensatz zu einem das Geld beurkundenden / beziffernden Träger durch Produktion (nix Aktiva). Alles beurkundete / bezifferte Geld der Welt entsteht einzig und allein durch einen Machtakt der Zentralmacht, durch Abtretung der Zentralmacht (Geld = Passivum).
Die Geldschöpfung erfolgt gegenwärtig durch geldpolitische Operation.
Die Jagd nach dem Geld ist ein Wirtschaftsprozess, weil wir es haben müssen.
Ohne Geld, das auf Schuldverhältnissen basiert, lässt sich nicht die Zeit gewinnen, um dem systemischen Termindruck und den Zahlungsunfähigkeiten zu entgehen."
@Ashitaka

Abschließend noch einige generelle Anmerkungen zum vieldeutigen Begriff
"Geld":
Ich habe den Begriff Geld oben immer im Sinne von "Zahlungsmittel"
verwendet, mit dem Begriff "Geld" wird aber - u.U. auch unter Fachleuten -
nicht immer ausschließlich nur Zahlungsmittel gemeint.
Insbesondere die
österreichische Schule der Nationalökonomie (Ludwig v. Mises) lehnt die
Sichtweise auf Geld als Zahlungsmittel als "juristisch" ab (siehe
Ludwig
von Mises, "Theorie des Geldes und der Umlaufmittel"
, S. 13).
Es kann mit "Geld" auch das "Geldvermögen" oder gar das "Nettovermögen"
gemeint sein. Es kann zudem die Rechnungseinheit selbst gemeint sein ("der
Betrag ist soundsoviel Euro"; "in Euro nominierte Forderungen" --> € ist
die Rechnungseinheit, hier ist also weder von Zahlungsmittel, noch von
Geldvermögen oder Nettovermögen die Rede).
Zudem kann auch abstrakt vom Phänomen selbst als "Geld" gesprochen werden
("Das Geld" sorge für dies und das und jenes...).

Nicht Träger und Getragenes sowie Wesen und Funktion vermischen.

"Der Stempel, die Beurkundung (ob nun als Uckmuck oder Eurobanknote), hat nichts mit dem Geld zu tun. Diese dient nur der Bezifferung von Geldsummen. Das Geld ist Macht, die Geldeinheit notwendig um die Verteilung zu regeln. Das heutige Geld entsteht als Passivum der ZB im Rahmen des geldpolitischen Geschäfts. Die Behauptung "Nichts weiter" verdeutlicht, dass du den Entstehungsmoment als einen aktiven Prozess zu verdrehen versuchst, für den die Wirtschaft notwendig sei. Geld entsteht aber alleine dadurch, dass ein kuranter Träger auf der einen Seite als Abgabeeinheit gesollt wird, und auf der anderen Seite ein Zugang zu dieser Abgabeeinheit=Geldeinheit angeboten wird. Der Wirtschaftsprozess entsteht nur aufgrund dessen, dass alle zur Jagd der Geldeinheit gezwungen werden, nicht andersherum (d.h. Geldeinheiten entstehen nicht durch Wirtschaftsprozesse)."
@Ashitaka

Meines Erachtens nach sollte der Begriff "Geld" nach Möglichkeit ganz
vermieden werden

Das finde ich nicht.
Der Begriff ist wesentlich zum Verständnis des Debitismus.

, wenn man statt "Geld" auch klarer sagen kann, was genau
man meint:
- meint man ein Zahlungsmittel, sollte man Zahlungsmittel sagen;
bestandsverändernde Vorgänge werden buchhalterisch erfasst über:
Einzahlungen, Auszahlungen
- meint man Geldvermögen, sollte man Geldvermögen sagen;
bestandsverändernde Vorgänge werden buchhalterisch erfasst über:
Einnahmen, Ausgaben
- meint man Nettovermögen, sollte man auch Nettovermögen (oder
Reinvermögen) sagen; bestandsverändernde Vorgänge werden buchhalterisch
erfasst über: Ertrag, Aufwand
- meint man eine Rechnungseinheit, sollte man auch Rechnungseinheit
sagen.

Ja. Und meint man Geld (dessen Wesen mit diesen drei Begriffen nichts zu tun hat) sollte man Gelt sagen.

"Der Fremdzwang (her mit der Abgabe, sonst pass mal auf...) führt zum Kontraktzwang (zum Wirtschaften). Und nur weil Schuldkontrakte entstehen wird noch kein Geld durch die Zentralmacht bzw. dessen autorisiertes Institut zediert. Dafür bedarf es eines geldpolitischen Geschäfts, eines zwingend bei der ZB zu hinterlegenden und die Voraussetzungen der ZB erfüllenden Schuldtitel. Frühestens nach dem Verkauf an die ZB kann das Geld zediert werden. Und da Geld die Eigenschaft Macht ist (welche die immer gültige Option = Funktion garantiert), ist die Frage der Herkunft dieser fortan zedierten Macht beantwortet.
Der Wille ist kein müssen. Und da die Masse die Abgabeneinheit "haben muss" weiß sie auch fortan, wie sich ihren Wert bestimmt. Siehe dazu Dottores Erklärungen im EWF.
Die geldpolitische Operation ist kein Prozess, der zeitlich über das Geschäft hinaus möglich ist. Weder davor, noch danach gibt es die Zession des Geldes (der Macht)."
@Ashitaka

Ich halte diese Sichtweise auf Geld von @Ashitaka für korrekt.

@dottore:
"Geld ist die erst in diverser physischer Gestalt (Naturalien), dann endlich standardisierte Zwangsabgabe.
Die Macht, und so ist es bis heute ("gesetzliches Zahlungsmittel") setzt also fest, was Geld ist, indem sie es als Abgabe fordert. Die Macht ist der erste Gläubiger, die zur Abgabe verpflichteten die ersten Schuldner. Was G fordert und S liefern muss, ist Geld. Von da an, läuft alles elegant bis heute: Geld ---> Preise ---> Märkte ---> Zins ---> eben die gesamte"Private Wirtschaft". Die gab es nicht etwa vor der Zwangsabgabe (sozusagen als ein Ensemble von Tauschenden, die zur Erleichterung des Tausches Geld "erfunden" haben,) sondern sie ist ihre Folge."
und:
"Es kann niemals "Geld netto" geben. Jede Banknote ist nichts anderes als der Ausdruck dafür, dass es "dahinter" eine noch nicht erfüllte Schuld gibt, die das betreffende Pfand in sich trägt."
und:
"Was Geld ist, bestimmt die Macht und sonst Niemand! (Es sei denn es gäbe keine Zentralmacht mehr)."
und:
Es fehlt die Legaldefinition von "Geld"
@dottore
nachdem @Naclador kramte:
Der BGH hat mal eine Definition gebracht. Danach ist Geld "… jedes vom Staat oder einer durch ihn ermächtigten Stelle als Wertträger beglaubigte, zum Umlauf im öffentlichen Verkehr bestimmtes Zahlungsmittel ohne Rücksicht auf einen allgemeinen Annahmezwang." (BGH WM 1984, 222)
@Naclador

Debitismus -> Machttheorie -> Eigentumsökonomik

Danke für's Lesen und Euer Feedback.

Ich danke dir für die Überlegungen.

Liebe Grüße
Silke

PS. ausführlicher und im Zusammenhang mit der ZI-Erklärung:
"Geld ist kein Aktivum, wird nicht produziert, sondern ist ein Passivum. Das Geld (die Macht) wird der Zentralinstanz geschuldet und vorher durch sie zediert.
Es ist die Zentralinstanz, die das Abgabensystem zum Zwecke der Besicherung ihrer Vorfinanzierung installiert. Erst die Abgabe, dann das Wirtschaften.
Nein, es waren nur äußere Machteinflüsse, gegen die der Mensch sich nicht wiedersetzen konnte. Von den Naturgewalten sind weltweit Spuren vorhanden. Man muss nicht ins Reich der Fantasie abdriften, um sich eine Vorstellung darüber zu machen, wie ohnmächtig die damaligen Gemeinschaften den äußeren Machteinflüssen gegenüber standen.
Gesellschaftsvertrag? Nein, die Menschen verrechtsstaatlichten sich nicht, sondern es wurde eine vorher nicht existente juristische Person in einer bereits vorhandenen Zentralmachtordnung geschaffen. Es ist diese die Machtverhältnisse zu den Massen begründende Person, die die Machtverhältnisse zu den Massen bestimmt, die sich, um die Zentralmachtordnung aufrecht zu erhalten, durch Machtzession legitimiert (Bindung der Gewalten, Freiheitsversprechen). Da die Machtzession aufgrund endender Vorfinanzierungsmöglichkeiten des Staates enden wird, wird auch der Rechtsstaat wieder verschwinden (Dottore: "Millitärdiktatur im Wartezustand").
Die Umverteilung (Redistribution), und das begreifst du nicht, ist die Absicherung der "Besicherung der Staatsverschuldung" (d.h. der Abgabenforderungen). Die Zentralinstanz ist laufend vorfinanziert und muss diese Schulden durch Abgaben besichern. Sie ist schon deshalb nicht allmächtig. Doch solange sie ihre Verschuldung durch Abgabeforderungen besichern kann, solange bleibt das Zentralmachtverhältnis bestehen. Was ohne Umverteilung übrig bleibt, über diese dem Betrug der Zentralinstanz zu verdankende Ohnmächtigkeit kann sich jeder selbst ein Bild machen. Mit dem Abbruch wird das Massensterben einhergehen.
Die Zentralinstanz ist die Ursache der Redistribution.
Gäbe es die Zentralinstanz nicht, wäre auch der Umverteilungswahnsinn (die Abhängigkeit der Menschen von der Zentralinstanz) beendet. Dann würden sich das Zentralmachtverhältnis in Luft auflösen und erst auf einem Elend der Hilflosigkeit basierend etwas neues, dezentrale Fähigkeiten, entstehen.
Zeitablauf ändert nichts an der Tatsache, dass die akephalen Gemeinschaften zerschlagen wurden, dass die Gemeinschaften also vorher nicht unterworfen waren, sondern erst durch Gewalt in eine Masse der Individuen zersplittert wurden. Mit deiner albernen Behauptung, die Masse schaffe/erhalte die Masse, beeindruckst du niemanden, ebenso mit dem pseudointellektuellen Gerede um evolutionäre Prozesse.
Haftung, es geht um die Haftung für die Staatsverschuldungen. Alle werden ihre zedierte Macht verlieren, jeder wird für jeden haften, d.h. die Steuerzahler werden zur Kasse gebeten, deine angeblich so mächtige Masse, bis langsam klar wird, dass die Rechte und zedierten Mächte schwinden, dass der Wartezustand der Militärdiktatur beendet ist.
Der Staat finanziert sich nicht per Kredit (KWG) vor, sondern durch Zwangsanleihen.
Die Privaten überlassen dem Staat Geld, von dem bereits klar ist, dass die dadurch begründeten Forderungen nicht rückzahlbar sind. Die Privaten bezwingen sich also selbst.
Die Privaten halten an der Begründung von Forderungen gegenüber dem Staat fest, die nicht werthaltig sind.
Nein, der Staat schuldet auf. Er bezahlt über die Generationen hinweg nicht an die Privaten, sondern er baut ihre nicht werthaltige Forderung weiter auf. Die laufenden Ausgaben bezahlt er aus den eingenommenen Geld-/Abgabeneinheiten, auf die er das Monopol hält."
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=397414

Der Versuch präzise Begriffe zu verwenden,

BillHicks ⌂ @, Wien, Freitag, 24.03.2017, 14:35 vor 2591 Tagen @ Silke 11815 Views

darf nicht schon allein deshalb fallen gelassen werden, weil Sprache insgesamt selbstreferentiell ist.

Lieber BillHicks,

Liebe Silke,

Du schreibst:

"Die Sprache der Juristen ist:
1.ungenau
2.unverständlich
3.ideologisch"
Uwe Wesel


Ja, stimme ich zu.
Allerdings trifft das mEn auf Sprache insgesamt genau so zu. Auf die Sprache der Juristen eher weniger, weil Juristen wie kaum eine andere Berufsgruppe möglichst präzise begriffliche Unterscheidungen nur schon zur Ausübung ihres Berufes benötigen. Vergleichar noch die Bilanzbuchhalter und Steuerberater.
Ein professioneller Ökonom etwa kann sein Leben lang Eigentum und Besitz nicht unterscheiden können und wird möglicherweise trotzdem im "Economist" veröffentlicht und erhält vielleicht sogar den von der schwedischen Reichsbank gestifteten möchte-gern "Wirtschaftsnobelpreis", weil seine "peers" genau so wenig Besitz von Eigentum unterscheiden können wie er.

Auch noch der unfähigste aller Zivilrechtler hingegen wird Eigentum und Besitz unterscheiden können müssen, will er seinen Job länger als 2 Wochen ausüben.
Ähnlich verhält es sich für Buchhalter und Controller mit Ertrag, Erlös, Einnahme und Einzahlung etc.

Nähert man sich dem Phänomen "Geld" - als Zahlungsmittel - über
Rechtskategorien aus der juristischen Praxis, dann kann das

Zahlungsmittel

aus einer von insgesamt zwei prinzipiell disjunkten Arten von

subjektiven

Rechten stammen:
- Eigentumsrechte
- Forderungen


"Geld ist ein Machtderivat.

Was heißt das genau?

Kein Geld der Welt entsteht im Gegensatz zu einem das Geld beurkundenden /
beziffernden Träger durch Produktion (nix Aktiva).

Was ist mit Geld hier gemeint? Zahlungsmittel?

Soll das heißen, dass das Abtreten einer Forderung, die ein Aktivum ist, nicht als Zahlung benannt werden soll?

Alles beurkundete /
bezifferte Geld der Welt entsteht einzig und allein durch einen Machtakt
der Zentralmacht, durch Abtretung der Zentralmacht (Geld = Passivum).

Was ist mit Geld gemeint? Zahlungsmittel?
Wo werden Passiva zu Zahlungszwecken weitergereicht?

Die Geldschöpfung erfolgt gegenwärtig durch geldpolitische Operation.
Die Jagd nach dem Geld ist ein Wirtschaftsprozess, weil wir es haben
müssen.
Ohne Geld, das auf Schuldverhältnissen basiert, lässt sich nicht die
Zeit gewinnen, um dem systemischen Termindruck und den
Zahlungsunfähigkeiten zu entgehen."
@Ashitaka

Für mich wird hier mit mit Begriffen operiert, die keiner Praxis entnommen, sondern selbst kreiert sind. Das führt dazu, dass sie alles mögliche bedeuten können.
Was etwa ist "Geldschöpfung" genau? Mit welcher Kelle wird da was genau wo genau heraus geschöpft?

Was ist "Abtretung der Zentralmacht"?
Ist damit gemeint, dass es ökonomische Macht, d.h. Vermögen, einer privaten Rechtsperson nur deshalb geben kann, weil es irgendwo auch Institutionen des öffentlichen Rechts gibt, die das Vermögensrecht für die private Rechtsperson im Fall der Fälle durchsetzen würde?
Dann stimme ich völlig zu.

Nicht Träger und Getragenes sowie Wesen und Funktion vermischen.

"Der Stempel, die Beurkundung (ob nun als Uckmuck oder Eurobanknote), hat
nichts mit dem Geld zu tun. Diese dient nur der Bezifferung von Geldsummen.
Das Geld ist Macht, die Geldeinheit notwendig um die Verteilung zu regeln.

Geld = Macht?

Dann wird hier das "Geld" genannt, was Juristen gerade nicht Geld, sondern Vermögen nennen.

Das heutige Geld entsteht als Passivum der ZB im Rahmen des geldpolitischen
Geschäfts.

Also die ZB erzeugt "Macht"? Oder ist hier jetzt mit Geld plötzlich etwas ganz anderes gemeint, nämllich "Zahlungsmittel"?

Geld entsteht aber alleine dadurch, dass
ein kuranter Träger auf der einen Seite als Abgabeeinheit gesollt wird,
und auf der anderen Seite ein Zugang zu dieser Abgabeeinheit=Geldeinheit
angeboten wird.

Das wirkt so als gäbe es nur Schulden gegenüber öffentlich-rechtlichen Körperschaften (Steuerschulden).
Es gibt selbstverständlich auch Schulden gegenüber privatrechlichen Rechtspersonen.

Warum ich das betone? Weil eine Analyse des internationalen Systems auf Basis der Verengung auf Steuerschulden unmöglich ist.

Wo werden weltweit Steuern in Eurodollars erhoben?

Beispiel:
Warum nutzen ein südkoreanischer Autobauer und ein australischer Eisenerzhersteller Dollar als Recheneinheit für ihre Verträge und Eurodollars zur Abwicklung, obwohl keiner der Akteure Steuerschulden in Dollar zu erfüllen hat?

Der Wirtschaftsprozess entsteht nur aufgrund dessen, dass
alle zur Jagd der Geldeinheit gezwungen werden, nicht andersherum (d.h.
Geldeinheiten entstehen nicht durch Wirtschaftsprozesse)."
@Ashitaka

Da stimme ich prinzipiell zu.

Man muss sich hier mEn mit dem Begriff "Zwang" auseinandersetzen.
Ein privater Monopolist kann Wirtschaftsteilnehmer "zwingen" einen bestimmten Preis zu zahlen.
Ein Staat kann seine Bürger durch Pflichten ebenfalls "zwingen".
Sind das dieselben Begriffe?
Was haben sie gemeinsam, was unterscheidet sie?

Meines Erachtens nach sollte der Begriff "Geld" nach Möglichkeit ganz
vermieden werden


Das finde ich nicht.
Der Begriff ist wesentlich zum Verständnis des Debitismus.

Was ist denn "der Debitismus"?
Mir ist er nach all' den Jahren hier noch immer nicht begegnet. Kannst Du mir helfen?

MEn stiftet der Begriff "Geld" mehr Verwirrung als dass er für Klarheit sorgen kann. Wenn man präziser sagen kann was man meint, sollte man das mEn tun.

, wenn man statt "Geld" auch klarer sagen kann, was genau
man meint:
- meint man ein Zahlungsmittel, sollte man Zahlungsmittel sagen;
bestandsverändernde Vorgänge werden buchhalterisch erfasst über:
Einzahlungen, Auszahlungen
- meint man Geldvermögen, sollte man Geldvermögen sagen;
bestandsverändernde Vorgänge werden buchhalterisch erfasst über:
Einnahmen, Ausgaben
- meint man Nettovermögen, sollte man auch Nettovermögen (oder
Reinvermögen) sagen; bestandsverändernde Vorgänge werden

buchhalterisch

erfasst über: Ertrag, Aufwand
- meint man eine Rechnungseinheit, sollte man auch

Rechnungseinheit

sagen.


Ja. Und meint man Geld (dessen Wesen mit diesen drei Begriffen nichts zu
tun hat) sollte man Gelt sagen.

Die Benutzung mehrdeutiger Begriffe hat den phantastischen Vorteil, dass sich darunter diejenige Bedeutung vorgestellt werden kann, die für die Kohärenz des eigenen Weltbildes just in diesem Augenblick benötigt wird. Das kann sich freilich von Augenblick zu Augenblick verändern.
Da werden die Bedeutungen ein und derselben Zeichenfolge G e l d dann auch schon mal innerhalb eines Absatzes oder gar eines einzelnen Satzes wechselnd verwendet. Wie mehrmals in den Zitaten von @Ashitaka.

"Der Fremdzwang (her mit der Abgabe, sonst pass mal auf...) führt zum
Kontraktzwang (zum Wirtschaften). Und nur weil Schuldkontrakte entstehen
wird noch kein Geld durch die Zentralmacht bzw. dessen autorisiertes
Institut zediert. Dafür bedarf es eines geldpolitischen Geschäfts, eines
zwingend bei der ZB zu hinterlegenden und die Voraussetzungen der ZB
erfüllenden Schuldtitel. Frühestens nach dem Verkauf an die ZB kann das
Geld zediert werden. Und da Geld die Eigenschaft Macht ist (welche die
immer gültige Option = Funktion garantiert), ist die Frage der Herkunft
dieser fortan zedierten Macht beantwortet.
Der Wille ist kein müssen. Und da die Masse die Abgabeneinheit "haben
muss" weiß sie auch fortan, wie sich ihren Wert bestimmt. Siehe dazu
Dottores Erklärungen im EWF.
Die geldpolitische Operation ist kein Prozess, der zeitlich über das
Geschäft hinaus möglich ist. Weder davor, noch danach gibt es die Zession
des Geldes (der Macht)."
@Ashitaka

Ich halte diese Sichtweise auf Geld von @Ashitaka für korrekt.

Wenn schon Geld und Macht nicht mehr unterschieden, sondern gleichgesetzt wird, dann ist Verwirrung garantiert.
Ich halte diese Sichtweise für unpräzise.

@dottore:
"Geld ist die erst in diverser physischer Gestalt (Naturalien), dann
endlich standardisierte Zwangsabgabe.

Ich verweise noch einmal auf meinen Hinweis oben der Bedeutung des Begriffes "Zwang" nachzugehen.

Die Macht, und so ist es bis heute ("gesetzliches Zahlungsmittel") setzt
also fest, was Geld ist, indem sie es als Abgabe fordert.

Hier ist nun Geld nicht mit Macht identifiziert, sondern wird als Zahlungsmittel gesehn.

Die Macht ist der
erste Gläubiger, die zur Abgabe verpflichteten die ersten Schuldner.

Es gibt freilich nicht nur öffentliche sondern auch private Gläubiger.
Ökonomische Macht und politische Macht zu indentifizieren hilft nicht klarer zu sehen. Siehe: http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=431529

Was G
fordert und S liefern muss, ist Geld.

Geld ist hier also wieder Zahlungsmittel.

Von da an, läuft alles elegant bis
heute: Geld ---> Preise ---> Märkte ---> Zins ---> eben die
gesamte"Private Wirtschaft". Die gab es nicht etwa vor der Zwangsabgabe
(sozusagen als ein Ensemble von Tauschenden, die zur Erleichterung des
Tausches Geld "erfunden" haben,) sondern sie ist ihre Folge."

Ja.

und:
"Es kann niemals "Geld netto" geben. Jede Banknote ist nichts anderes als
der Ausdruck dafür, dass es "dahinter" eine noch nicht erfüllte Schuld
gibt, die das betreffende Pfand in sich trägt."

Hier wird es mEn wieder höchst unpräzise.
Ein Versuch zur Klärung:
Was es niemals "netto" geben kann ist Geldvermögen (Einnahme, Ausgabe), weil jeder Forderung eine Verbindlichkeit entspricht.
Diejenigen Forderungen, die als Zahlungsmittel akzeptiert werden, gibt es also in diesem Sinne tatsächlich niemals "netto".

Was es aber durchaus "netto" geben kann sind Eigentumsrechte, die als Zahlungsmittel akzeptiert werden.
Beispiel: Übertragung von Eigentum an Gerste wird zu Zahlungszwecken akzeptiert.

Was hier mEn dahinter steht und zurecht erkannt wird, ist die Einsicht, dass es private Wirtschaftstätigkeit im Rahmen des Privatrechts ohne ein öffentliches Recht nicht geben kann. Ein öffentliches Recht ohne wirksame öffentlich-rechtliche Insitutionen ist wirkungslos, und diese Insitutionen wiederum sind nicht ohne Finanzierung zu betreiben.

Das aber mit "netto" zu vermischen ist für mich unpräzise.

und:
"Was Geld ist, bestimmt die Macht und sonst Niemand! (Es sei denn es gäbe
keine Zentralmacht mehr)."

Und was machen wir jetzt damit, dass es heute zwar eine "Weltwirtschaft" und auch ein "Weltgeld" gibt, aber keine einzige Zentralmacht?

Die Analyse auf Basis so abstrakter Begriffe wie "Macht" oder gar "Zentralmacht" ohne genauer zu unterscheiden, z.B. in ökonomische Macht und politische Macht, ist zu ungenau um die heutigen internationalen Gegebenheiten verstehen zu können.
Ich plädiere nicht dafür möglichst viele Unterscheidungen zu machen, sondern gerade jene zu treffen, die eine möglichst gute Wahrnehmung der Wirklichkeit erlaubt. Welche Unterscheidungen zu nehmen sind, ob also neue Begriffe nötig sind, oder ob der Rückgriff und die systematische Verknüpfung relevanter Unterscheidungen aus unterschiedlichen Einzeldisziplinen in der Praxis (Recht, Rechnungslegung, ...) ausreichen muss sich zeigen.
Von Anfang an vage eigene Begriffe zu nutzen ("Machtzession") halte ich nicht für sinnvoll.

und:
Es fehlt die Legaldefinition von "Geld"
@dottore
nachdem @Naclador kramte:
Der BGH hat mal eine Definition gebracht. Danach ist Geld "… jedes vom
Staat oder einer durch ihn ermächtigten Stelle als Wertträger
beglaubigte, zum Umlauf im öffentlichen Verkehr bestimmtes Zahlungsmittel
ohne Rücksicht auf einen allgemeinen Annahmezwang." (BGH WM 1984, 222)
@Naclador


Geld = Zahlungsmittel.
Ok.

Debitismus -> Machttheorie -> Eigentumsökonomik

Danke für's Lesen und Euer Feedback.


Ich danke dir für die Überlegungen.

Sehr gerne.

Liebe Grüße
Silke

Alles Liebe

PS. ausführlicher und im Zusammenhang mit der ZI-Erklärung:
"Geld ist kein Aktivum,

"Geld" wird hier also nicht i.S.v. "Zahlungsmittel" verwendet, weil es nicht nur Zahlungsmittel gibt, die Aktiva sind, sondern es sind sogar alle Zahlungsmittel Aktiva.
Die Zeichenfolge G e l d muss hier etwas anderes als "Zahlungsmittel" bedeuten.

wird nicht produziert, sondern ist ein
Passivum. Das Geld (die Macht) wird der Zentralinstanz geschuldet und
vorher durch sie zediert
.

Also hier:
Geld = Macht

Es ist die Zentralinstanz, die das Abgabensystem zum Zwecke der
Besicherung ihrer Vorfinanzierung installiert. Erst die Abgabe, dann das
Wirtschaften.
Nein, es waren nur äußere Machteinflüsse, gegen die der Mensch sich
nicht wiedersetzen konnte. Von den Naturgewalten sind weltweit Spuren
vorhanden. Man muss nicht ins Reich der Fantasie abdriften, um sich eine
Vorstellung darüber zu machen, wie ohnmächtig die damaligen
Gemeinschaften den äußeren Machteinflüssen gegenüber standen.

Stimme ich zu.

Gesellschaftsvertrag? Nein, die Menschen verrechtsstaatlichten sich nicht,
sondern es wurde eine vorher nicht existente juristische Person in einer
bereits vorhandenen Zentralmachtordnung geschaffen.

Die Heinsohn'schen Priester, die Blutrituale zur "Erregungsabfuhr" durchführten und sich Schuld aufluden und sich u.a. dadurch von der vorher homogenen oder gar egalitären Gruppe absonderten?

Es ist diese die
Machtverhältnisse zu den Massen begründende Person, die die
Machtverhältnisse zu den Massen bestimmt, die sich, um die
Zentralmachtordnung aufrecht zu erhalten, durch Machtzession legitimiert
(Bindung der Gewalten, Freiheitsversprechen). Da die Machtzession aufgrund
endender Vorfinanzierungsmöglichkeiten des Staates enden wird,

Sagt wer?

wird auch
der Rechtsstaat wieder verschwinden (Dottore: "Millitärdiktatur im
Wartezustand").

Das ist sehr gut möglich.

Die Umverteilung (Redistribution), und das begreifst du nicht, ist die
Absicherung der "Besicherung der Staatsverschuldung" (d.h. der
Abgabenforderungen). Die Zentralinstanz ist laufend vorfinanziert und muss
diese Schulden durch Abgaben besichern. Sie ist schon deshalb nicht
allmächtig. Doch solange sie ihre Verschuldung durch Abgabeforderungen
besichern kann, solange bleibt das Zentralmachtverhältnis bestehen.

Klar, das Spiel ist sofort aus, wenn morgen von allen Staaten erklärt würde: wir treiben nie wieder Steuern von irgendjemandem ein!
Würden wir dann in Paradies einziehen oder wo ganz anders landen?

Übrigens: die meisten Staaten sind zur wirksamen, unpersönlichen Steuererhebung gar nicht in der Lage. Selbst die westlichen Staaten, die das innerstaatlich einigermaßen hinbekommen, sind gegenüber privaten multijurisdiktionalen Organisationen längst in eine ohnmächtigere Position geraten.

Was
ohne Umverteilung übrig bleibt, über diese dem Betrug der Zentralinstanz
zu verdankende Ohnmächtigkeit kann sich jeder selbst ein Bild machen. Mit
dem Abbruch wird das Massensterben einhergehen.
Die Zentralinstanz ist die Ursache der Redistribution.

Heute gibt es ja weltweit gerade keine eine öffentliche Zentralinstanz, sondern mehrere öffentliche Zentralinstanzen, von denen ihrerseits einige so verfasst sind, dass sie als Zentralinstanzen nicht einmal Ernst genommen werden.
Wie die vielen öffentlichen Zentralinstanzen weltweit zueinander stehen ist hier im Forum bislang in meiner Wahrnehmung unterdiskutiert geblieben. Für mich liegt das an der Identifikation von ökonomischer Macht mit politischer Macht, die zu unterscheiden wären:
Was haben sie gemeinsam, worin unterscheiden sich diese Machtarten?

Gäbe es die Zentralinstanz nicht, wäre auch der Umverteilungswahnsinn
(die Abhängigkeit der Menschen von der Zentralinstanz) beendet. Dann
würden sich das Zentralmachtverhältnis in Luft auflösen und erst auf
einem Elend der Hilflosigkeit basierend etwas neues, dezentrale
Fähigkeiten, entstehen.

Dezentrale Hilflosigkeit gibt es ja allein in der EU schon genügend, von der Situation weltweit ganz zu schweigen.
In der EU z.B. in Fragen der Besteuerung von Unternehmensgewinnen, Fragen der Wirtschaftspolitik, der "Migrationskrise" etc.

Zeitablauf ändert nichts an der Tatsache, dass die akephalen
Gemeinschaften zerschlagen wurden, dass die Gemeinschaften also vorher
nicht unterworfen waren, sondern erst durch Gewalt in eine Masse der
Individuen zersplittert wurden.

Sehe ich genau so.

Mit deiner albernen Behauptung, die Masse
schaffe/erhalte die Masse, beeindruckst du niemanden, ebenso mit dem
pseudointellektuellen Gerede um evolutionäre Prozesse.
Haftung, es geht um die Haftung für die Staatsverschuldungen. Alle werden
ihre zedierte Macht verlieren, jeder wird für jeden haften, d.h. die
Steuerzahler werden zur Kasse gebeten, deine angeblich so mächtige Masse,
bis langsam klar wird, dass die Rechte und zedierten Mächte schwinden,
dass der Wartezustand der Militärdiktatur beendet ist.
Der Staat finanziert sich nicht per Kredit (KWG) vor, sondern durch
Zwangsanleihen.
Die Privaten überlassen dem Staat Geld,

Hier immer noch:
Geld = Macht?

Oder bedeutet die Zeichenfolge G e l d hier nicht wieder etwas völlig anderes?

von dem bereits klar ist, dass
die dadurch begründeten Forderungen nicht rückzahlbar sind. Die Privaten
bezwingen sich also selbst.

Welche Privaten?

Die Privaten halten an der Begründung von Forderungen gegenüber dem
Staat fest, die nicht werthaltig sind.
Nein, der Staat schuldet auf. Er bezahlt über die Generationen hinweg
nicht an die Privaten, sondern er baut ihre nicht werthaltige Forderung
weiter auf.

Unter welchen Umständen baut sich "Staatsverschuldung" auf?
Immer gleich?

Die laufenden Ausgaben bezahlt er aus den eingenommenen
Geld-/Abgabeneinheiten, auf die er das Monopol hält."

Ausgaben sind zu verbuchen wenn ein Verpflichtungsgeschäft statt fand.
Auszahlungen sind zu verbuchen wenn ein Erfüllungsgeschäft statt fand.
So machen das jedenfalls private Rechtspersonen.

Was hier vermutlich gemeint ist:
Fällige Verbindlichkeiten, die Auszahlungen verursachen, werden mittels Zahlungsmitteln aus laufenden Einzahlungen erfüllt.


Alles Liebe und herzlichen Dank für die Diskussion

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Marcel Duchamp et al.

Ostfriese @, Freitag, 24.03.2017, 19:08 vor 2591 Tagen @ Silke 11599 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 24.03.2017, 19:19

Liebe Silke,

ich denke, dass dein


Nein, nein und nein.

etwas mit der Frage zu tun hat, wie sich neue Ideen durchsetzen. Sie starten nicht mit guten Reden und ausformulierten Texten. Am Beginn der Infragestellung und Revision alter Vorstellungen steht die Erfahrung eines individuellen Chocs, zu dem ich in bto einige Ausführungen gemacht habe. „Jeder simuliert sich die Wirklichkeit mit den Wörtern seiner Texte zu seiner eigenen wahrgenommenen individuellen und subjektiven – im Gehirn stattfindenden – Realität, die sich nur nach einem selbst erlebten Riss – einem ’punktum‘ und ’Choc‘ – verändern lässt.“ Über dieses Problem diskutieren auch H. Saurugg und Prof. Malik. Ich habe deshalb auch erwartet, dass unmittelbar auf den Beitrag von @BillHicks ein umfangreiches Feedback der Debitisten aus dem Forum ausbleibt. Ich habe den Eindruck, dass im Gegensatz zu dir viele kenntnisreiche Debitisten einfach keine Lust mehr haben, dagegenzuhalten mit ihren Positionen zum Debitismus und der Machttheorie. Vielleicht ist es ja auch anders.

Das sehen wir auch bei Marcel Duchamp, dem Erfinder der Ready-made mit seinen Worten: „Nun meine Absicht war sehr einfach, ich war schon sehr früh des Malens mit Öl auf Leinwand müde und begann mich nach etwas anderem umzusehen. Ich kam zu dem Schluss, dass ich etwas tun müsse, an dem meine Hand nicht beteiligt war. Mit anderen Worten ich musste etwas finden, was schon fertig war, was ich dann nur zu signieren hatte, also ‚Ready-made‘.“ Duchamp stellte den gängigen Kunstbegriff mit dem ‚Fahrrad-Rad‘ (1913) und der ‚Fontäne‘ (1917) radikal in Frage. Die ‚Fountain‘ wurde das einflussreichste Kunstwerk des 20.Jh.

Das Zitat „Und dann hörte er einfach auf mit der Kunst: Schwieg über die Gründe und spielte lieber Schach. Ein Lebenswerk über Winkelzüge und Fallen. Duchamp stärkste Geste war die Störung des allzu Bequemen.“ entstammt einer MDR-artour Kultursendung. Kennen wir das nicht auch aus dem Forum? Viele User schweigen zunehmend oder haben sich verabschiedet. Allen voran Paul C. Martin. Stellvertretend für die Beweggründe neben vielen anderen nur die Diskussion zwischen @Ashitaka („Dabei läuft alles richtig.“) und @Phoenix5 („Ich weiß ja selbst wie lange es bei mir gedauert hat, bis es "Klick" gemacht hat …“).

Liebe Grüße zum Beginn des Frühlings – Ostfriese

Schweigen ist Reden und Silber ist Gold

Oblomow, Freitag, 24.03.2017, 19:35 vor 2590 Tagen @ Ostfriese 11749 Views

Kreativität ist auch Spiel und das kann man den lieben langen Tag. Phoenix5 schweigt aus speziellen Gründen. Und letztlich steht das Entscheidende im Archiv, dem Thesaurus. Duchamp war ein Aufschneider.

Ewiges Wiederholen - doch die Zukunft hat das letzte Wort

Sojemand @, Freitag, 24.03.2017, 21:06 vor 2590 Tagen @ Ostfriese 11442 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 24.03.2017, 21:18

Viele User schweigen zunehmend oder haben sich
verabschiedet. Allen voran Paul C. Martin. Stellvertretend für die
Beweggründe neben vielen anderen nur die Diskussion zwischen
@Ashitaka
(„Dabei läuft alles richtig.“) und
@Phoenix5
(„Ich weiß ja selbst wie lange es bei mir gedauert hat, bis es
"Klick" gemacht hat …“).

Liebe Grüße zum Beginn des Frühlings – Ostfriese

Ja, ich denke, dass einfach schon alles gesagt wurde und das Forum als Archiv bietet alle Möglichkeiten, sich dementsprechend selbst zu informieren. Irgendwann wird man des Wiederholens überdrüssig.

Ich finde das Modell des Debitismus ist in seiner Ganzheit allen anderen Ansichten derart überlegen, dass es alle Mühe wert ist, um ein Verständnis dafür zu entwickeln. Dazu zählt auch, wenn man das Wesen noch nicht verstanden hat, eben die Suchfunktion so lange zu quälen, bis es `klick' macht. Alles andere ist nur eine Aufforderung an meine Nächsten, mich bitte mit dem Löffel zu füttern.

Aber, auch wenn ich dem Debitismus mit allen seinen Implikationen zustimme, so sehe ich doch die Prophezeiung des zwangsläufingen Scheiterns mit all seinen furchtbaren Folgen als nicht so ganz unumstößlich in Stein gemeißelt. Es mag für die Vergangenheit seine Gültigkeit gehabt haben, aber wir befinden uns ja gerade in der einzigartigen Lage, in der so viele Entwicklungen einem Bifurkationspunkt zustreben, dass man nicht mehr sagen kann, was welches Ereignis hervorbringen wird.

Nicht nur das Geldsystem beschleunigt exponentiell, auch die technologische Entwicklung nimmt rasant fahrt auf. Ganz davon abgesehen, dass das Internet gerade seine eigene globale soziologische Struktur entwickelt, steht bereits die starke KI sozusagen auf der Türschwelle. Warum sollte all das nicht zum Entstehen einer neuen, völlig anders gearteten, Zentralmacht führen können, von deren Ausgestaltung und Folgen wir uns Heute noch überhaupt keine Vorstellung machen können?

Womöglich wird das Scheitern des globalen Debitismus zugleich die Geburtswehen einer neuen, selbst für die Eliten unvorhersehbaren, Entwicklung sein, in deren Windschatten die Menscheit den Begriff der Macht neu definiert. Und das ohne alles bereits Errungene dabei zu zerstören?

Schön wäre es.

Wenn ich Geld, Geldeinheit, Geldträger, Forderung auf Geld usw. verwechsle…

Silke, Montag, 27.03.2017, 01:24 vor 2588 Tagen @ Silke 11464 Views

bearbeitet von Silke, Montag, 27.03.2017, 09:49

oder gleichsetze, reden wir im Forum aneinander vorbei.

Lieber BillHicks,

Danke für deine steten Versuche, aus deiner Sicht Klarheit in das Forum zu tragen.

Der Versuch präzise Begriffe zu verwenden,
darf nicht schon allein deshalb fallen gelassen werden, weil Sprache
insgesamt selbstreferentiell ist.

Deshalb mühten und mühen sich hier schon viele Definierer wie @dottore, @tar, @ashitaka, @kurt, du und viele, viele andere immer wieder gegen die missbräuchliche und irreführende Verwendung von Begriffen.

"Die Sprache der Juristen ist:
1.ungenau
2.unverständlich
3.ideologisch"
Uwe Wesel


Ja, stimme ich zu.
Allerdings trifft das mEn auf Sprache insgesamt genau so zu.

Ja, stimme ich zu.
Ein beeindruckendes Beispiel aus dem DGF war für mich die haarsträubende Diskussion um den völlig zu Recht von Frau Prof. Falkenburg kritisierten Brückenbegriff "Information" in der Bewusstseinsdebatte.
Ein einziger Begriff => interessante und gefällige Spekulationen werden zu gewaltigen Denkgebäuden der Hirnforschung...aus Glaube wird Wissen konstruiert.

Auf die
Sprache der Juristen eher weniger, weil Juristen wie kaum eine andere
Berufsgruppe möglichst präzise begriffliche Unterscheidungen nur schon
zur Ausübung ihres Berufes benötigen. Vergleichar noch die
Bilanzbuchhalter und Steuerberater.

Je präziser Juristen erklären, umso unverständlicher wird es für Normalos.
Der geschätzte @Azur hat das wunderschöne Bild vom @dottore vom Ober- und Untereigentümer als Erklärungsmodell eines eigentumsökonomisch aktiven Zivilisten in einem ZMS wegpräzisiert.

Aber lesen wir U.Wesel in "Fast alles was Recht ist" weiter zu 1./2./3.:
"Das erste, die Ungenauigkeit, ist ein Problem der Juristen. Kein Gesetz kann so präzise formuliert werden, dass alle Streitfälle, die später auftauchen,
mühelos in dem einen oder anderen Sinn gelöst werden können. Das zweite, die Unverständlichkeit, ist ein Problem des rechtsunkundigen Bürgers, der die
Juristen regelmäßig gerade dann nicht verstehen kann, wenn sie sich besonders genau ausdrücken. Das dritte, das ideologische, ist ein Problem für beide, für
Juristen und Nichtjuristen. Es bedeutet, dass weder die einen noch die anderen wirklich verstehen, worum es in wichtigen Fragen des Rechts geht, und zwar meistens sogar dann, wenn sie für alle klar und verständlich formuliert sind."

Also sind Juristen genauso schlimm wie Ärzte, Physiker oder Ökonomen und andere Spezialisten, sobald sie sich im Fachjargon verlieren.
Das hat aber mit deinem erneuten Versuch unser "Loch in der Mitte" in Bezug auf das Denken um Geld zu schließen nichts zu tun.

Ein professioneller Ökonom etwa kann sein Leben lang Eigentum und Besitz
nicht unterscheiden können und wird möglicherweise trotzdem im
"Economist" veröffentlicht und erhält vielleicht sogar den von der
schwedischen Reichsbank gestifteten möchte-gern "Wirtschaftsnobelpreis",
weil seine "peers" genau so wenig Besitz von Eigentum unterscheiden können
wie er.

Da bin ich völlig bei dir. Mir bekannte Banker und Finanzjongleure wissen viele Sachen nicht, die hier im Forum Grundlagenwissen sind - kommen aber durchaus erfolgreich über die Runden. Deshalb hat ja z.B. @tar auch ein bisschen zur "Herangehensweise zum Verständnis der 'ganzen Scheisse'" geschrieben...
Zitat daraus: "Diese Machttheorie steht allen ökonomischen Theorien voran"...
…also auch dem Nachdenken über Geld.
Du hast das Problem benannt:
Wir wollen viel zu gern Geld als Ding denken, so wie Physikeinsteiger Materie als Ding denken (Masse von Atomen) obwohl es nur Beziehungen sind.

Auch noch der unfähigste aller Zivilrechtler hingegen wird Eigentum und
Besitz unterscheiden können müssen, will er seinen Job länger als 2
Wochen ausüben.
Ähnlich verhält es sich für Buchhalter und Controller mit Ertrag,
Erlös, Einnahme und Einzahlung etc.

Ja. Das hast du gut erklärt mit dem Mieter, der seine Mietwohnung nicht beleihen kann.

Nähert man sich dem Phänomen "Geld" - als Zahlungsmittel - über
Rechtskategorien aus der juristischen Praxis, dann kann das

Zahlungsmittel

aus einer von insgesamt zwei prinzipiell disjunkten Arten von

subjektiven

Rechten stammen:
- Eigentumsrechte
- Forderungen


"Geld ist ein Machtderivat.


Was heißt das genau?

Wo keine Mächte schuldhaft walten, da kann sich auch kein Geld entfalten.[[zwinker]]
"Die Geldeinheit ist immer und ausschließlich Abgabeneinheit."
@Ashitaka
->Nur eine mächtige ZI, die sich per Abgabeforderung finanzieren muss und kann, bringt Geld in die Welt indem sie die Systemelemente wie mich abgabenpflichtig macht und hält.
Die Abgabe ist zu leisten in dem, was ich mir nur per pfandbesicherter Verschuldung und zugehörigem Leistungsversprechen (Kredit abbezahlen samt Zinsen) oder per Nachschuldnerstellen (dann muss der sich halt verschulden) durch wirtschaften (ich biete Ware/Dienst und bekomme auf Geldträger aufgetragene Geldeinheiten bezahlt) verschaffen kann, wenn ich eine kreditgebende GB finde und diese mein Schuldverhältnis bei der ZB (Eigentümer dieser ist wiederum die mich zur Abgabe zwingende ZI) als notenbankfähige Sicherheit für ein WPPG hinterlegen kann (geldpolitische Operation) bei der sie Geldeinheiten in Höhe des Schuldverhältnisses beurkundet, kurant macht und beziffert sowie zum StZM und GZ dekretiert gegen ZB-Steuer ausreicht – z.B. Eurobanknoten.

"Die Entstehung des Geldes durch geldpolitische Operationen der Zentralbank
Heute wird Geld (Macht) auf der Rückübertragungsverpflichtung der Kreditforderungen (nach KWG) basierend bei der ZB passiviert. Auch das für den Erwerb von Staatstiteln benötigte Geld basiert auf diesen vorher notwendigen Kredittiteln. Es sind also alle Schuldtitel von Kreditforderungen abhängig. Damit Kreditkontrakte entstehen, bedarf es wiederrum eines Grundgeschäfts (einem Schuldverhältnis unter Privaten). Der Grund für diese auf Kreditforderungen basierenden Gelder ist die negative Zeitbilanz der Zentralinstanz, d.h. der ohne den Kredit abbrechende Machtkreislauf. Die Besicherung der Staatsverschuldung (durch Steueraufkommen) wäre ohne auf Kredit basierende Geldsummen nicht darstellbar.
Deine Annahme, dass es sich bei der Zentralbankpassiva um die Produktion eines durch Private produzierten Geldes handelt, ist dem Irrtum geschuldet, dass du z.B. Banknoten (Urkunden) mit Geldeinheiten (dem Beurkundeten) gleichsetzt. Erstere sind Aktiva, letztere immer Passiva (Einfach mal ins EWF abtauchen).
Wenn heute ein Schuldtitel bei der Zentralbank im Rahmen eines geldpolitischen Geschäfts hinterlegt wird, dann passiviert die ZB die Rückübertragungsverpflichtung des Schuldtitels. In dieser Verpflichtung der ZB ist die Macht (das Geld) begründet. Und zwar nur für die Dauer dieses geldpolitischen Geschäfts.
Das unterscheidet das heutige Geld von "Kurt's kuranten Uckmucks" der frühen Zeiten.
Die Aushändigung der Urkunden (Banknoten) dient in allen Fällen der Funktionalität passivierter Geldsummen."
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=397269
@Ashitaka

"Die Geldeinheiten entstehen nicht durch die Wirtschaft, sondern dadurch, dass die Zentralinstanz auf der einen Seite auf Geldeinheiten lautende Forderung gg. den Abgabepflichtigen in den Raum stellt und auf der anderen Seite ihre Schulden in Geldeinheiten bezahlt (bewertet) und die Beurkundungen an die Söldner (+Beamte +Leistungserbringer gegen Staat S.) ausreicht. Dadurch entsteht das den Wert erschaffende System, d.h. die Untertanen werden gezwungen jede Nichtgeldeinheit in Geldeinheiten zu bewerten, Paritäten erschaffen. Ohne diese Bewertung kommt niemand an die zum Termin an die Zentralinstanz abzuliefernden StZM."
@Ashitaka

Dass die in Geldeinheiten abgebildeten Schuldsummen auch als GZ (Annahmezwang im Gegensatz zu BTC, Gold und Co.) von den Privaten zur gegenseitigen Schuldentilgung in Kontrakten verwendet werden ist nachrangig, da die GZ-Story historisch und sachlich der StZM-Story nachgelagert ist.

Kein Geld der Welt entsteht im Gegensatz zu einem das Geld beurkundenden

/

beziffernden Träger durch Produktion (nix Aktiva).


Was ist mit Geld hier gemeint? Zahlungsmittel?

"Nicht das Zahlungsmittel ist der Impulsgeber, sondern die Verschuldung der Zentralinstanz (heute Staat). Ohne vorherige Verschuldung, kein Zahlungsmittel. Oder wie bereits erklärt: Die Vorfinanzierung ist nicht das Geld. Denn Geld ist die Besicherung der Finanzierung, der Verschuldung des Zwingherren, das was er als Abgabe akzeptiert, für welche er als oberste Gewalt fortan bürgt (da festgesetzt). Die Eigenschaft "Geld" (= gültig, um im Zeitpunkt x+n die "Funktion als Abgabe" zu erfüllen) wird aus dem "Nichthaben des Abgabengutes im Zeitpunkt X", aus dem "es sich bis zum Zeitpunkt x+n beschaffen müssen" geboren."
@Ashitaka

"Geld ist eine umlauffähige und besicherte Schuld. Geld und Schulden sind Eigenschaften des Systems. Werte sind Eigenschaftsfunktionen. Man muss sich nur mal drüber klar werden, dass Geld NICHTS, außer eine Eigenschaft ist. Das ist der Schlüssel, um sich aus diesem Zirkelschluss zu befreien. Es existiert nicht "als Abgabe", "als Wert", als "Zahlungsmittel"! Das sind nur Funktionen."
@Ashitaka


Soll das heißen, dass das Abtreten einer Forderung, die ein Aktivum ist,
nicht als Zahlung benannt werden soll?

Geld ist ein Passivum.
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=425904

Alles beurkundete /
bezifferte Geld der Welt entsteht einzig und allein durch einen

Machtakt

der Zentralmacht, durch Abtretung der Zentralmacht (Geld = Passivum).


Was ist mit Geld gemeint? Zahlungsmittel?
Wo werden Passiva zu Zahlungszwecken weitergereicht?

Geldeinheiten, aufgetragen auf Geldträger werden "weitergereicht" - mit ihnen wird bezahlt, werden Schulden getilgt, private (da GZ) und Steuerschulden (da StZM).
Sie bilden Teilsummen des Geldes ab.

Die Geldschöpfung erfolgt gegenwärtig durch geldpolitische Operation.
Die Jagd nach dem Geld ist ein Wirtschaftsprozess, weil wir es haben
müssen.
Ohne Geld, das auf Schuldverhältnissen basiert, lässt sich nicht die
Zeit gewinnen, um dem systemischen Termindruck und den
Zahlungsunfähigkeiten zu entgehen."
@Ashitaka


Für mich wird hier mit mit Begriffen operiert, die keiner Praxis
entnommen, sondern selbst kreiert sind. Das führt dazu, dass sie alles
mögliche bedeuten können.
Was etwa ist "Geldschöpfung" genau? Mit welcher Kelle wird da was genau
wo genau heraus geschöpft?

„Kreditinstitute schöpfen kein Geld, sondern räumen lediglich Guthaben ein, transferieren und verwalten für Geschäftsbesorgungen (Cash her).“
Geldschöpfung = Auftragen von Teilsummen von Geld in Form von Geldeinheiten auf Geldträger durch die ZB im geldpolitischen Geschäft.

Was ist "Abtretung der Zentralmacht"?
Ist damit gemeint, dass es ökonomische Macht, d.h. Vermögen, einer
privaten Rechtsperson nur deshalb geben kann, weil es irgendwo auch
Institutionen des öffentlichen Rechts gibt, die das Vermögensrecht für
die private Rechtsperson im Fall der Fälle durchsetzen würde?
Dann stimme ich völlig zu.

Abtretung der Zentralmacht = einräumen von Privilegien, schaffen und verteidigen von Handlungs- und Rechtsräumen um nach festgelegten Regeln wirtschaften (sich StZM verschaffen) zu können.

Nicht Träger und Getragenes sowie Wesen und Funktion vermischen.

"Der Stempel, die Beurkundung (ob nun als Uckmuck oder Eurobanknote),

hat

nichts mit dem Geld zu tun. Diese dient nur der Bezifferung von

Geldsummen.

Das Geld ist Macht, die Geldeinheit notwendig um die Verteilung zu

regeln.

Geld = Macht?

ZI ist Machthalterin, die Staaten benutzt -> schafft Geld indem sie Abgabegut dekretiert (Geldeinheiten auf Geldträger) und Abgaben darin von den Staatsbürgern fordert - Steuern.

Dann wird hier das "Geld" genannt, was Juristen gerade nicht Geld, sondern
Vermögen nennen.

Vermögen (Aktiva) = von außen verliehenes Potential (Potentialabtretung, Machtzession von ZI im ZMS)
"Potentialstrukturen (passiv) können im Gegensatz zum Vermögen (aktiv) nicht kartographisch lokalisiert werden. Potentiale sind Machtpositionen, die durch Machtverhältnisse begründet sind. Wie auch immer die Funktionseinheiten aktivisch im System verteilt sind, dies sagt nichts über ihr Potential in Bezug auf das System als Ganzes aus."
@Ashitaka

Das heutige Geld entsteht als Passivum der ZB im Rahmen des

geldpolitischen

Geschäfts.


Also die ZB erzeugt "Macht"? Oder ist hier jetzt mit Geld plötzlich etwas
ganz anderes gemeint, nämllich "Zahlungsmittel"?

Die ZB zediert Macht indem sie Schuldverhältnisse (zentralbankfähige Sicherheiten) beurkundet (überhaupt akzeptiert für WPPG) und Geldeinheiten in entsprechender Zahl auf bezifferte Geldträger aufträgt, die nun Teilsummen des Geldes in der VoWi darstellen bis sie durch Beenden des WPPG wieder durch die ZB zum Verschwinden gebracht werden.

Geld entsteht aber alleine dadurch, dass
ein kuranter Träger auf der einen Seite als Abgabeeinheit gesollt

wird,

und auf der anderen Seite ein Zugang zu dieser

Abgabeeinheit=Geldeinheit

angeboten wird.


Das wirkt so als gäbe es nur Schulden gegenüber öffentlich-rechtlichen
Körperschaften (Steuerschulden).
Es gibt selbstverständlich auch Schulden gegenüber privatrechlichen
Rechtspersonen.

Private können kein Geld schaffen.

Warum ich das betone? Weil eine Analyse des internationalen Systems auf
Basis der Verengung auf Steuerschulden unmöglich ist.

Egal wie komplex das globale System aus kooperierenden und konkurrierenden ZI's und ihre wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen sind. Alle lassen sich auf folgende Phänomene zurückführen:
1. Vorfinanzierung der Macht per Zwangsanleihe
2. Machtnahme: die ohnmächtigen Elemente werden abgabenpflichtig (Steuer) gemacht
3. Besicherung der Macht per Steuererhebung und Redistribution eines Teils der Beute
4. Refinanzierung der Macht per Aufschuldung und Ressourcenverbrauch (zwingende Einbindung von zusätzlichem Potential in das ZMS durch das wirtschaften)
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=388722

Wo werden weltweit Steuern in Eurodollars erhoben?

Beispiel:
Warum nutzen ein südkoreanischer Autobauer und ein australischer
Eisenerzhersteller Dollar als Recheneinheit für ihre Verträge und
Eurodollars zur Abwicklung, obwohl keiner der Akteure Steuerschulden in
Dollar zu erfüllen hat?

Weil er in bestimmte globale Machtverhältnisse gezwungen ist, die ihm nur bestimmte Rechte=Machtanteile zedieren, nur auf eine bestimmte Art und Weise wirtschaften lassen, dass für ihn am Ende ein Surplus herauskommt. Das klappt z.Z. mit Rubeln für die von dir genannte Zielgruppe nicht.

Der Wirtschaftsprozess entsteht nur aufgrund dessen, dass
alle zur Jagd der Geldeinheit gezwungen werden, nicht andersherum (d.h.
Geldeinheiten entstehen nicht durch Wirtschaftsprozesse)."
@Ashitaka


Da stimme ich prinzipiell zu.

Sehr schön.

Man muss sich hier mEn mit dem Begriff "Zwang" auseinandersetzen.

Unbedingt.
Ein Zwang bedingt den anderen – sie unterscheiden sich.

Ein privater Monopolist kann Wirtschaftsteilnehmer "zwingen" einen
bestimmten Preis zu zahlen.
Ein Staat kann seine Bürger durch Pflichten ebenfalls "zwingen".
Sind das dieselben Begriffe?
Was haben sie gemeinsam, was unterscheidet sie?

Gemeinsam ist ihnen eine Zwangssituation.
Sie unterscheiden sich in der Qualität des Zwangs.
Wenn mich ein Monopolist zum Kauf seines Monopolproduktes zum Monopolpreis bringen will, kann ich immer noch auf den Kauf verzichten.
Diese Option habe ich bei einer Steuerschuld nicht. Ich werde gewaltsam zur Tilgung gezwungen.

Meines Erachtens nach sollte der Begriff "Geld" nach Möglichkeit

ganz

vermieden werden


Das finde ich nicht.
Der Begriff ist wesentlich zum Verständnis des Debitismus.


Was ist denn "der Debitismus"?
Mir ist er nach all' den Jahren hier noch immer nicht begegnet. Kannst Du
mir helfen?

Debitismus im engeren Sinne ist Kapitalismus mit dem korrekten Begriff versehen (jede Runde im „Kapital“ismus startet mit Schuld und nicht mit Kapital.
„Uns Debitisten geht es im Gegensatz zum Eigentumsökonomiker um die Systemfrage: Was zwingt die Menschen ursächlich und systematisch (d.h. von Anfang an und zeitlich regelmäßig wiederkehrend) dazu?
Die Antwort: Formlose Macht und formelle Herrschaft, in der erst die Machtzession an die Untertanen den Glauben in die Legitimität des Machthalters erweckte.
Martin bietet mit seiner Machttheorie (als Voraussetzung für die wichtigste Ader des Debitismus (Abgaben-/Kontraktschuld) einen donnernden Ansatz, der den Klassikern und Eigentumstheoretikern aus einem bestimmten Grund nicht schmecken kann: Es ist die Bewusstwerdung, dass wir vergewaltigt wurden, vergewaltig werden und das ganze System schließlich nach einem Wartemodus wieder in Gewalt enden wird! Die Antriebskraft aller Kontraktschulden ist nach Martin die Abgabe (Zinnß) an die Zwingherrschaft, eine nichtkontrakliche Schuld (ex nihilo!). Der Zinnß-Treiber ist in erster und letzter Konsequenz der zunächst angedrohte und im Falle der Sanktion ausgeführte Waffeneinsatz.“
@Ashitaka

MEn stiftet der Begriff "Geld" mehr Verwirrung als dass er für Klarheit
sorgen kann. Wenn man präziser sagen kann was man meint, sollte man das
mEn tun.

, wenn man statt "Geld" auch klarer sagen kann, was genau
man meint:
- meint man ein Zahlungsmittel, sollte man Zahlungsmittel

sagen;

bestandsverändernde Vorgänge werden buchhalterisch erfasst über:
Einzahlungen, Auszahlungen
- meint man Geldvermögen, sollte man Geldvermögen sagen;
bestandsverändernde Vorgänge werden buchhalterisch erfasst über:
Einnahmen, Ausgaben
- meint man Nettovermögen, sollte man auch Nettovermögen

(oder

Reinvermögen) sagen; bestandsverändernde Vorgänge werden

buchhalterisch

erfasst über: Ertrag, Aufwand
- meint man eine Rechnungseinheit, sollte man auch

Rechnungseinheit

sagen.


Ja. Und meint man Geld (dessen Wesen mit diesen drei Begriffen nichts

zu

tun hat) sollte man Gelt sagen.


Die Benutzung mehrdeutiger Begriffe hat den phantastischen Vorteil, dass
sich darunter diejenige Bedeutung vorgestellt werden kann, die für die
Kohärenz des eigenen Weltbildes just in diesem Augenblick benötigt wird.
Das kann sich freilich von Augenblick zu Augenblick verändern.
Da werden die Bedeutungen ein und derselben Zeichenfolge G e l d dann auch
schon mal innerhalb eines Absatzes oder gar eines einzelnen Satzes
wechselnd verwendet. Wie mehrmals in den Zitaten von @Ashitaka.

Ich habe mich verschrieben. Ich wollte schreiben: Wer Geld meint sollte auch Geld (ohne t) sagen.
Mehrdeutig ist der Begriff nicht. Er wird nur von fast allen falsch benutzt.
Eine Geldeinheit ist kein Geld.
Ein Geldträger ist kein Geld.
Ein Zahlungsmittel ist kein Geld.
Eine Forderung auf Geld ist kein Geld.
usw.

"Der Fremdzwang (her mit der Abgabe, sonst pass mal auf...) führt zum
Kontraktzwang (zum Wirtschaften). Und nur weil Schuldkontrakte

entstehen

wird noch kein Geld durch die Zentralmacht bzw. dessen autorisiertes
Institut zediert. Dafür bedarf es eines geldpolitischen Geschäfts,

eines

zwingend bei der ZB zu hinterlegenden und die Voraussetzungen der ZB
erfüllenden Schuldtitel. Frühestens nach dem Verkauf an die ZB kann

das

Geld zediert werden. Und da Geld die Eigenschaft Macht ist (welche die
immer gültige Option = Funktion garantiert), ist die Frage der

Herkunft

dieser fortan zedierten Macht beantwortet.
Der Wille ist kein müssen. Und da die Masse die Abgabeneinheit "haben
muss" weiß sie auch fortan, wie sich ihren Wert bestimmt. Siehe dazu
Dottores Erklärungen im EWF.
Die geldpolitische Operation ist kein Prozess, der zeitlich über das
Geschäft hinaus möglich ist. Weder davor, noch danach gibt es die

Zession

des Geldes (der Macht)."
@Ashitaka

Ich halte diese Sichtweise auf Geld von @Ashitaka für korrekt.


Wenn schon Geld und Macht nicht mehr unterschieden, sondern gleichgesetzt
wird, dann ist Verwirrung garantiert.
Ich halte diese Sichtweise für unpräzise.

Diese Sichtweise ist für Dingfetischisten schwer einzunehmen.
99 % der Bevölkerung hält Banknoten oder Scheidemünzen fälschlicherweise für Geld obwohl es nur GeldTRÄGER sind, auf denen GeldEINHEITEN beurkundet wurden, bis sie wieder verschwinden, wo sie herkamen.

@dottore:
"Geld ist die erst in diverser physischer Gestalt (Naturalien), dann
endlich standardisierte Zwangsabgabe.


Ich verweise noch einmal auf meinen Hinweis oben der Bedeutung des
Begriffes "Zwang" nachzugehen.

Habe ich.
Zwang hat unterschiedliche Qualitäten, abhängig davon, in welchem Machtverhältnis sich Zwingender und Gezwungener befinden.

Die Macht, und so ist es bis heute ("gesetzliches Zahlungsmittel")

setzt

also fest, was Geld ist, indem sie es als Abgabe fordert.


Hier ist nun Geld nicht mit Macht identifiziert, sondern wird als
Zahlungsmittel gesehn.

Nein, die Macht fordert Geld in Einheiten von Geld auf Geldträgern (Note, Münze,digital).
Wenn sie Leistung fordert ( und das macht sie schon immer) muss sie diese Leistung irgendwie standardisiert abfordern.

Die Macht ist der
erste Gläubiger, die zur Abgabe verpflichteten die ersten Schuldner.


Es gibt freilich nicht nur öffentliche sondern auch private Gläubiger.
Ökonomische Macht und politische Macht zu indentifizieren hilft nicht
klarer zu sehen. Siehe:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=431529

„Unkörperliche Vermögensmacht“ ist ein Neologismus.
Lies noch einmal „Herkunft des Potentials (Macht)“ und „Zentralmacht“ im Forum. http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=424030
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=426253

Was G
fordert und S liefern muss, ist Geld.


Geld ist hier also wieder Zahlungsmittel.

Nein auf Träger aufgetragene Einheiten beurkunden Teilsummen der gesamten Geldsumme im Gültigkeitsbereich. Die Geldsumme wird durch geldpolitische Operation wie oben beschrieben ausgedehnt oder verkleinert.

Von da an, läuft alles elegant bis
heute: Geld ---> Preise ---> Märkte ---> Zins ---> eben die
gesamte"Private Wirtschaft". Die gab es nicht etwa vor der Zwangsabgabe
(sozusagen als ein Ensemble von Tauschenden, die zur Erleichterung des
Tausches Geld "erfunden" haben,) sondern sie ist ihre Folge."


Ja.

Sehr schön.

und:
"Es kann niemals "Geld netto" geben. Jede Banknote ist nichts anderes

als

der Ausdruck dafür, dass es "dahinter" eine noch nicht erfüllte

Schuld

gibt, die das betreffende Pfand in sich trägt."


Hier wird es mEn wieder höchst unpräzise.

In gewisser Weise unpräzise. Aber der Kern wird betroffen und in einem einfachen Bild gehalten.
Das finde ich genial.

Ein Versuch zur Klärung:
Was es niemals "netto" geben kann ist Geldvermögen (Einnahme,
Ausgabe), weil jeder Forderung eine Verbindlichkeit entspricht.
Diejenigen Forderungen, die als Zahlungsmittel akzeptiert werden, gibt es
also in diesem Sinne tatsächlich niemals "netto".

Was es aber durchaus "netto" geben kann sind Eigentumsrechte, die als
Zahlungsmittel akzeptiert werden.
Beispiel: Übertragung von Eigentum an Gerste wird zu Zahlungszwecken
akzeptiert.

Dazu müsste jemand etwas schreiben, der das leisten kann. Ich nicht.

Was hier mEn dahinter steht und zurecht erkannt wird, ist die Einsicht,
dass es private Wirtschaftstätigkeit im Rahmen des Privatrechts ohne ein
öffentliches Recht nicht geben kann. Ein öffentliches Recht ohne wirksame
öffentlich-rechtliche Insitutionen ist wirkungslos, und diese Insitutionen
wiederum sind nicht ohne Finanzierung zu betreiben.

Das ist richtig. Erst staatliches Recht erzwingt ja privates Wirtschaften weil wir zu Abgaben gezwungen werden, sobald wir uns in einem Staat als Staatsbürger bewegen. Schon meine Enkel haben Steuernummern.

Das aber mit "netto" zu vermischen ist für mich unpräzise.

und:
"Was Geld ist, bestimmt die Macht und sonst Niemand! (Es sei denn es

gäbe

keine Zentralmacht mehr)."


Und was machen wir jetzt damit, dass es heute zwar eine "Weltwirtschaft"
und auch ein "Weltgeld" gibt, aber keine einzige Zentralmacht?

Es gibt global viele Zentralmachtsysteme. Jeder Staat mit eigenem Dreifachmonopol (Gewalt, Abgabe, Geld) ist Teil eines ZMS. Die Staaten werden von den Machthaltern, den Beraternetzwerken wie z.B. den Big four und von vielen anderen zur Durchsetzung ihrer Interessen gegen die ohnmächtige Masse benutzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Four_(Wirtschaftspr%C3%BCfungsgesellschaften)
Regierungen, Parlamente und Leute wie Merkel, Schulz und Trump sind nur Befehlsempfänger die sich um die eigene Interessen kümmern. Sie sind beliebig austauschbar, unwichtig und entscheiden nichts.

Die Analyse auf Basis so abstrakter Begriffe wie "Macht" oder gar
"Zentralmacht" ohne genauer zu unterscheiden, z.B. in ökonomische Macht
und politische Macht, ist zu ungenau um die heutigen internationalen
Gegebenheiten verstehen zu können.
Ich plädiere nicht dafür möglichst viele Unterscheidungen zu machen,
sondern gerade jene zu treffen, die eine möglichst gute Wahrnehmung der
Wirklichkeit erlaubt. Welche Unterscheidungen zu nehmen sind, ob also neue
Begriffe nötig sind, oder ob der Rückgriff und die systematische
Verknüpfung relevanter Unterscheidungen aus unterschiedlichen
Einzeldisziplinen in der Praxis (Recht, Rechnungslegung, ...) ausreichen
muss sich zeigen.
Von Anfang an vage eigene Begriffe zu nutzen ("Machtzession") halte ich
nicht für sinnvoll.

„Die Schuld und der noch immer verzückende Nebelschleier des Geldes
Hallo Mercury,

Doch insgesamt ist das Wesentliche gesagt.

Wir stehen noch vor wesentlichen Beschreibungen bzw. Erklärungen des debistitischen Systems. Denn noch ist es nicht gelungen das "Wesen des Geldes" auf eine Art & Weise zu erklären, die jedem einleuchtet, die das ganze Steigerungssystem, den Zwang, als notwendiges Negativ, als mitteilungsbedürftiges (virales) Spiegelbild zu verankern versteht. Die meisten stecken immer noch bei der umschreibenden Vorstellung fest, dass Geld eine Schuld ist, statt mit der zeit genauer zu werden und zu beschreiben, dass Geld als eine systematisch erweckte Eigenschaft von Schuldtitel getragen wird, dass der Machtkreislauf des Geldes nicht durch Schulden eröffnet wird, sondern durch den Zwang ihrer dauerhaften Besicherung.
Wenn man den Aufbau dieser auf Zwängen basierenden Äste des Debitismus in einer halben Stunde einem Laien mittels bewegter Bilder einprägen kann, erst dann ist das Wesentliche gesagt. Es darf keinen Rückzieher, keinen Zirkelschluss erlauben, muss glasklar machen, dass ein Zahlungsmittel nicht bereits Geld ist, dass das Geld keine Schuld ist, muss erklären weshalb es überhaupt um eine Bewertung (Zählung, Bezahlung) in Geldeinheiten geht, dass Funktionen keine Eigenschaften sind, dass die Macht & Ohnmacht aufgrund der gesetzten Termine, des Zeitbedarfs in einem unter Zeitdruck stehenden Systems, gegenwärtig ist.
Lass die Stumpfsinnigkeit und zu beobachtende Spaltung dieser Tage hinter dir und warte als Mitglied ab. Versteh doch, dass das Forum thematisch vor Aufgeregtheit und spalterischem Entsetzen nur mal kurz (ein paar läppische Jahre) überquillt. Mehr passiert neben den immer noch spannenden Diskussionen nicht. Wie hätte es sich vor diesem Stimmungswandel in der Gesellschaft verschließen sollen?
Das geht vorbei, da finden von heute auf morgen wieder Diskussionen statt, die unerwartet zusammenpassen, die das Wesentliche zur Frage erheben, sich ihm im vollen Einsatz anzunähern versuchen. Das Forum hat keine Taktrate, sondern überlebt garantiert diese Zyklen. Lass uns doch einfach in den Überlebensmodus wechseln, statt diese Chance zu verhindern. Mit anderen Worten: Bleib(t) gefälligst hier!
Herzlichst grüßend,
Ashitaka“
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=396861

und:
Es fehlt die Legaldefinition von "Geld"
@dottore
nachdem @Naclador kramte:
Der BGH hat mal eine Definition gebracht. Danach ist Geld "… jedes

vom

Staat oder einer durch ihn ermächtigten Stelle als Wertträger
beglaubigte, zum Umlauf im öffentlichen Verkehr bestimmtes

Zahlungsmittel

ohne Rücksicht auf einen allgemeinen Annahmezwang." (BGH WM 1984, 222)
@Naclador


Geld = Zahlungsmittel.
Ok.

Nein. Siehe oben.
Geld=Systemeigenschaft.

Debitismus -> Machttheorie -> Eigentumsökonomik

Danke für's Lesen und Euer Feedback.


Ich danke dir für die Überlegungen.


Sehr gerne.

Das merkt man. Du gibst dir sehr viel Mühe mit der ganzen schwierigen Materie.
Ich bin gespannt ob wir doch noch alle (jeder von seiner Seite aus) irgendwie zusammenkommen werden.

Liebe Grüße
Silke
PS.
Es wäre sinnvoller, wenn @Ashitaka diese von dir gestartete sinnvolle Diskussion unterstützt.
Tendenziell teile ich auch sehr die Meinung von @Ostfriese.
Die Komplexitätszunahme in der Thematik ist aber in den letzten Jahren so hoch geworden, dass eine Einzelperson alle hier angerissenen wesentlichen Aspekte von Autopoiesis zu Bewusstsein, von Anthropologie zu Geschichte, von Physik zu Biologie usw. nicht mehr überblicken kann – so können nur noch wesentliche weitere Ausformulierungen erarbeitet werden, wenn sich kluge motivierte Leute zusammen tun und (gegen die Interessen des Mainstreams und der Machthalter!) die Beschreibung der Wirklichkeit – Debitismus genannt – voran treiben würden.
Ich kann da wenig beitragen außer einiger Zitate, die mir als Augenöffner erscheinen.

Macht des Staates ("ZMI") = Machtderivat der Urschuld (ZMI) ..

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 27.03.2017, 11:47 vor 2588 Tagen @ Silke 11599 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 27.03.2017, 12:54

Hallöchen Silke!

Ein STAAT konnte ursprünglich nur entstehen, WEIL die Gemeinschaftsmitglieder die Begleichung eines Teils ihrer URSCHULD, nämlich für die eigene Sicherheit für Leib & Seele sowie den Schutz ihrer Besitztümer sorgen zu müssen, an die Machtinstanz/-organe des neugegründeten Staates delegiert haben.
Es mag ursprünglich durch Waffengewalt und gewaltsame Eroberung erzwungen worden sein, zumindest in einigen oder gar in vielen Fällen der Staatsentstehung - hierzu ist weitere historische Forschung notwendig (siehe z.B. die Videos unten) - aber dies konnte und kann grundsätzlich auch völlig freiwillig geschehen. Warum denn nicht? .. es ergibt ja einen vernünftigen Sinn und großen Überlebensvorteil sowie Entwicklungspotential.

https://www.youtube.com/watch?v=Rpfzvka6nY0
https://www.youtube.com/watch?v=zKwSg7OyvoE
https://www.youtube.com/watch?v=IDXTmCwAETM
usw.

Selbst in den Fällen, wo dies ursprünglich "unter vorgehaltener Waffe" geschah, konnte dies ohne das Vorhandensein der eigenen Urschuld (Angst um das eigene Leben/Unversehrtheit sowie den Besitz) und der damit verbundenen Zwänge NICHT geschehen.
Schließlich, auch im Tierreich kommt es regelmäßig bei bestimmten Arten (Ameisen, Bienen etc.) zu einer Staatenbildung, OHNE dass dies "unter vorgehaltener Waffe" geschah oder geschieht. Es verschaffte diesen Tierarten einen Überlebensvorteil.
Übrigens, auch in solchen tierischen Staaten kann nicht nur eine ausgeprägte Arbeitsteilung, sondern auch so etwas wie "Abgaben an die Königin und ihren Hof" beobachtet werden.

Die Blaupause (Bauplan) hierfür ist demnach auch in den abrufbereiten genetischen Programmen des Menschen mit angelegt.

ERGO: Die wahre "Zentralmachtinstanz" ist und bleibt die eigene Urschuld jedes einzelnen Menschen, welche ihn dazu treibt, sich mit anderen zu einer Gesellschaft zusammenzuschließen und mächtige Staatsorgane (soziale Organ'Ismen) zu bilden.
Diese pragmatische Lösung, um einen Teil der eigenen Urschuld effektiver, rationeller zu begleichen und sich damit einen Überlebensvorteil zu verschaffen, ist nicht nur dem Menschen eigen, sondern kommt auch im Tierreich vor.

Und noch was: Waffenproduktion, wie jegliche andere Produktion, und die erfolgreiche Versklavung von Menschengruppen konnte nur in oder durch bereits organisierte(n) und arbeitsteilige(n) Gesellschaften geschehen.

Wie mensch sieht, wir haben es hier mit evolutionären sowie komplexen und MULTIkausalen Phänomenen zu tun. Linear-monokausale Erklärungsmodelle taugen nichts. Es gab auch schon immer real existierende Alternativen. Und so wird es auch bleiben, denn: Die Evolution must go on. Nicht anders ist es beim GELD.
Und: Alles kann so klar beschrieben werden, dass es die meisten Menschen verstehen.

Mit Gruß, Beo2

Ein Psychopath allein reicht nicht aus

Rybezahl, Montag, 27.03.2017, 13:51 vor 2588 Tagen @ Beo2 11268 Views

Hallo Beo2,

ja, ich denke auch, dass es sich um vielfältige Faktoren gehandelt haben muss: Klimaveränderungen, Katastrophismus, Überlebenswille, schiere Notwendigkeit.

Hat sich ein System erstmal stabilisiert / etabliert, dann mögen Psychopathen die Machtpositionen besetzen. Ich habe aber so meine Schwierigkeiten damit anzunehmen, dass die Etablierung des Systems auf Psychopathie zurückzuführen ist.

Selbiges möchte ich auch den priesterlichen Kasten unterstellen, die ursprünglich nicht aus Gemeinheit und Bösartigkeit entstanden, sondern, weil es als hilfreich erschien.

Hat denn der eine Stamm den anderen Stamm aus purer Mordlust überfallen oder aus der Notwendigkeit heraus, selbst satt zu werden? Auch umhermarodierende Räuberbanden sind ja nicht - schwupps - in die Welt geploppt um von ihren unwirtlichen Stammesgebieten aus in paradiesisch anmutenden Gefilden arglose Bauern zu überfallen.

Ich will die Machthalter aber mitnichten als gütige Koordinatoren darstellen. Sobald der Machtkreislauf "in Gang kommt" gibt es eigentlich nur zwei Wege, ihn zu erhalten: Innere Unterdrückung (Äquivalent: Münzverschlechterung, Staatsanleihe, Waffengewalt, Abschottung (Intranet in Nordkorea)) oder äußere Unterdrückung (Äquivalent: Metall im "Ausland" abpressen). Mischformen sind natürlich möglich.

Gruß
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Es ist alles nicht so einfach...

Mephistopheles, Montag, 27.03.2017, 14:34 vor 2588 Tagen @ Rybezahl 11227 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Montag, 27.03.2017, 15:55

Hat denn der eine Stamm den anderen Stamm aus purer Mordlust überfallen
oder aus der Notwendigkeit heraus, selbst satt zu werden?

Wenn der eine Stamm hungerte, dann hungerte der Nachbarstamm auch. Wie denn anders? Ähnliche Umweltbedingungen, ähnliches Wetter usw.

Es sei denn, der eine Stamm verfügte bereits über eine staatliche Organisation mit Vorratshaltung (Joseph in Ägypten), dann kamen die Hungernden aber als Bettler bzw. die typischen Hungerleider, wie wir es aktuell gerade erleben.

Nein, bei den ursprünglichen Kriegen ging es um Eroberung knapper Ressourcen, das heißt um Frauen (Frauenwahlrecht + Exogamiegebot). Da mag es immer welche gegeben haben, die keine abbekommen haben. So lange das einzelne sind, werden sie traurig und depressiv. Sind es aber ganze Gruppen von jungen Männern, dann werden sie rebellisch und erobern sich die widerspenstigen Mädels einfach (Raub der Sabinerinnen).

Außerdem haben die Räuber jetzt Sklavinnen. Lange bevor auch Männer versklavt wurden, gab es bereits weibliche Sklavinnen. Unter Kontrolle gehalten wurden die von den Schwiegermüttern.

Das macht den Sklavinnen weiter nichts aus, weil sie sind genetisch durchaus auf diese Situation eingerichtet und es läuft bei ihnen ein Programm ab, dass man in neuerer Zeit als Stockholmsyndrom bezeichnet: Sie verlieben sich in ihren Vergewaltiger, lassen sich von ihm schwängern - und alles ist in Butter.

Nicht so jedoch für diejenigen, denen die jungen Frauen geraubt wurden, auf die sie ein Anrecht zu haben glaubten. Die fühlen sich ungerecht behandelt und neigen dann gerne zu Rachefeldzügen.

Das wissen die erstmaligen Räuber natürlich und bringen bei ihrem Frauenraubzug die Männer und die männlichen Jugendlichen gleich mit um. Dann sind keine Rächer mehr übrig.

Dumm nur, wenn die Verwandte haben. Die schließen sich dann gerne zusammen. So entstand die Mafia usw.


Gruß Mephistopheles

"Nimm dir doch die da!"

Rybezahl, Montag, 27.03.2017, 19:07 vor 2588 Tagen @ Mephistopheles 11256 Views

Hallo Mephistopheles!

Hat denn der eine Stamm den anderen Stamm aus purer Mordlust überfallen
oder aus der Notwendigkeit heraus, selbst satt zu werden?


Wenn der eine Stamm hungerte, dann hungerte der Nachbarstamm auch. Wie
denn anders? Ähnliche Umweltbedingungen, ähnliches Wetter usw.

Es sei denn, der eine Stamm verfügte bereits über eine staatliche
Organisation mit Vorratshaltung (Joseph in Ägypten), dann kamen die
Hungernden aber als Bettler bzw. die typischen Hungerleider, wie wir es
aktuell gerade erleben.

Ja, mag sein. Muss aber nicht. Eine tote Rinderherde oder verdorbene Weizenernte muss nicht überall gleichzeitig stattfinden, Nüsse müssen nicht überall gleich vergammeln, Tiere nicht in 10 KM Entfernung auch Rinderwahn erleiden.

Versucht werden würde es vielleicht trotzdem, außer die Räuber wären schon ausgehungert, dann kommen sie als Hungernde (falls sie es schaffen). Mit etwas mehr Weitblick könnten die damaligen Menschen aber auch erkannt haben, dass etwas unternommen werden muss.

Nein, bei den ursprünglichen Kriegen ging es um Eroberung knapper
Ressourcen, das heißt um Frauen (Frauenwahlrecht + Exogamiegebot). Da mag
es immer welche gegeben haben, die keine abbekommen haben. So lange das
einzelne sind, werden sie traurig und depressiv. Sind es aber ganze Gruppen
von jungen Männern, dann werden sie rebellisch und erobern sich die
widerspenstigen Mädels einfach (Raub der Sabinerinnen).

- "Hab mal wieder Lust."
- "Nimm doch die da."
- "Schon gehabt."
- "Und die?"
- "Auch."
- "Oder die da?"
- "Längst."
- "Dann werden wir leider einen anderen Stamm aufsuchen müssen."

Außerdem stellt sich die Frage, warum es einen Männerüberschuss gegeben haben soll. Offenbar gibt es ein ungefähres Gleichgewicht, war es damals anders, und wenn ja, warum?

Gruß
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Es gibt bei Stämmen IMMER einen Männerüberschuss

Mephistopheles, Montag, 27.03.2017, 19:45 vor 2588 Tagen @ Rybezahl 11349 Views

Ja, mag sein. Muss aber nicht. Eine tote Rinderherde oder verdorbene
Weizenernte muss nicht überall gleichzeitig stattfinden, Nüsse müssen
nicht überall gleich vergammeln, Tiere nicht in 10 KM Entfernung auch
Rinderwahn erleiden.

Verwandtschaft (hilft immer gern aus, selbstverständlich mit dem Hintergedanken "Do ut des")

Sind es aber ganze

Gruppen

von jungen Männern, dann werden sie rebellisch und erobern sich die
widerspenstigen Mädels einfach (Raub der Sabinerinnen).


- "Hab mal wieder Lust."
- "Nimm doch die
da
."
- "Schon gehabt."
- "Und die?"
- "Auch."
- "Oder die da?"
- "Längst."
- "Dann werden wir leider einen anderen Stamm aufsuchen müssen."

Außerdem stellt sich die Frage, warum es einen Männerüberschuss gegeben
haben soll. Offenbar gibt es ein ungefähres Gleichgewicht, war es damals
anders, und wenn ja, warum?

Exogamiegebot.
Natürlich gibt es immer ungefähr gleich viel Mütter und Schwestern wie Jungs, nur sind die halt alle tabu.
Die Natur überlässt da nichts dem Zufall, Frauen, mit denen man in der Vorpubertät aufgewachsen ist wirken sexuell nicht attraktiv.

Jetzt ist die Frage: Welches Geschlecht macht sich auf die Wanderschaft?
Hast du mal eine Horde angetüterter Weiber erlebt, die auf Tour gehen, um ein paar Jungs aufzureißen?
In Spätphasen der Zivilisation mag das vorkommen, ich glaube aber nicht, dass ihr Erfolg sonderlich groß sein wird. [[freude]]

Gruß Mephistopheles

Ach, so meintest du das

Rybezahl, Montag, 27.03.2017, 20:05 vor 2588 Tagen @ Mephistopheles 11230 Views

Exogamiegebot.
Natürlich gibt es immer ungefähr gleich viel Mütter und Schwestern wie
Jungs, nur sind die halt alle tabu.
Die Natur überlässt da nichts dem Zufall, Frauen, mit denen man in der
Vorpubertät aufgewachsen ist wirken sexuell nicht attraktiv.

Das mag bei Bonobos auch so sein. Auch die Begründung klingt plausibel, nämlich dass "Vertrauenspersonen" weniger sexuell attraktiv sind (welch seltsame Beobachtung - ach, ne - der Freud hat da ja was...).

Allerdings ist es von da aus zum Stamm doch noch ein Stück des Weges. Das ist sicherlich nicht ganz unwichtig... (?)

Rätselraten, rätselraten, oi oi oi! [[zwinker]]

Gruß
Rybezahl.

--
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Haha. Wir sind verrückt. Oder nicht?

Rybezahl, Montag, 27.03.2017, 23:17 vor 2587 Tagen @ Mephistopheles 11197 Views

Der Mensch ist so bösartig, dass er es auf etwa 7,5 Milliarden Individuen gebracht hat.

Das ist natürlich nichts im Vergleich zu anderen Lebensformen, zum Beispiel Eintagsfliegen. Davon gibt es noch viel mehr und ich muss schon sagen, die sind auch wesentlich bösartiger als wir. Fliegen auch. Und Mücken.

Trotzdem lässt sich ein ungleich höherer Umweltumwälz-Faktor beim Menschen beobachten. Oder ist das jetzt nur hysterisch?

Haha. Wir sind verrückt. Wer da das Staunen verlernt, frage ich mich...

--
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Umweltumwälz-Faktor ist frei erfunden

Rybezahl, Dienstag, 28.03.2017, 00:01 vor 2587 Tagen @ Rybezahl 11205 Views

Der Umweltumwälz-Faktor der irdischen Flora zum Beispiel dürfte größer sein als der Umweltumwälz-Faktor des Menschen, weil der Gag mit dem Öl ja erst durch die scheiß Flora ermöglicht wurde. Die Bäume sind also schuld. Kauft nicht bei Bäumen!

Eigentlich müsste man ja auch nicht die Bäume hängen, sondern die blöde Erde, in der die Bäume versunken sind und die den Vorgang erst ermöglicht hat.

(Manches fällt auf der flachen Erde auch unten raus, wird durch die Scheibe durchgedrückt. In der Regel zieht der Mond den Auswurf an und assimiliert ihn.)

Ich persönlich hasse aber lieber die Sonne. Ohne Sonne kein Öl. Gar kein Hick-Hack machen.

--
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Die universalistische Urschuld kann unmöglich ein histrorisches Spezifikum erklären.

BillHicks ⌂ @, Wien, Mittwoch, 29.03.2017, 12:18 vor 2586 Tagen @ Beo2 11304 Views

Hallöchen Silke!

Hallo Beo2,

Ein STAAT konnte ursprünglich nur entstehen, WEIL die
Gemeinschaftsmitglieder die Begleichung eines Teils ihrer URSCHULD,
nämlich für die eigene Sicherheit für Leib & Seele sowie den Schutz
ihrer Besitztümer sorgen zu müssen, an die Machtinstanz/-organe des
neugegründeten Staates delegiert haben.

die sog. "Urschuld" in diesem Sinne ist universal. Sie gilt es immer zu "begleichen".
Als "Schuld" konzeptualisiert halte ich diesen Umstand für eine Rückprojektion auf Basis von Erfahrungen innerhalb der europäisch-westlichen Zivilisation (sog. "Kapitalismus") auf die Geschichte. Nominal fixierte Schulden bei allgemeiner Vermögenshaftung sind etwas anderes als eine universalistische "Urschuld" zur Erhaltung des Lebens.
Diese universalistische "Urschuld" als Erklärung der europäisch-westlichen Zivilisation heranzuziehen halte ich deshalb für wenig hilfreich, weil diese europäisch-westliche Zivilisation gerade nicht universal, sondern historisch-spezifisch ist.

Es mag ursprünglich durch Waffengewalt und gewaltsame Eroberung erzwungen
worden sein, zumindest in einigen oder gar in vielen Fällen der
Staatsentstehung - hierzu ist weitere historische Forschung notwendig
(siehe z.B. die Videos unten)
- aber dies konnte und kann
grundsätzlich auch völlig freiwillig geschehen. Warum denn nicht? ..
es ergibt ja einen vernünftigen Sinn und großen Überlebensvorteil
sowie Entwicklungspotential.

https://www.youtube.com/watch?v=Rpfzvka6nY0
https://www.youtube.com/watch?v=zKwSg7OyvoE
https://www.youtube.com/watch?v=IDXTmCwAETM
usw.

Selbst in den Fällen, wo dies ursprünglich "unter vorgehaltener
Waffe" geschah, konnte dies ohne das Vorhandensein der eigenen Urschuld
(Angst um das eigene Leben/Unversehrtheit sowie den Besitz) und der damit
verbundenen Zwänge NICHT geschehen.

Schließlich, auch im Tierreich kommt es regelmäßig bei bestimmten Arten
(Ameisen, Bienen etc.) zu einer Staatenbildung, OHNE dass dies "unter
vorgehaltener Waffe" geschah oder geschieht. Es verschaffte diesen
Tierarten einen Überlebensvorteil.
Übrigens, auch in solchen tierischen Staaten kann nicht nur eine
ausgeprägte Arbeitsteilung, sondern auch so etwas wie "Abgaben an die
Königin und ihren Hof" beobachtet werden.

Die Blaupause (Bauplan) hierfür ist demnach auch in den abrufbereiten
genetischen Programmen des Menschen mit angelegt.

Tierreich-Analogien halte ich für wenig hilfreich um den zugegebenermaßen unintuitiven Unterschied zwischen der physisch-psychischen Wirklichkeit und der juristisch-abstrakten Wirklichkeit klarer zu machen, weil das Tierreich letztere überhaupt nicht kennt.

ERGO: Die wahre "Zentralmachtinstanz" ist und bleibt die eigene
Urschuld jedes einzelnen Menschen, welche ihn dazu treibt, sich mit anderen
zu einer Gesellschaft zusammenzuschließen und mächtige Staatsorgane
(soziale Organ'Ismen) zu bilden.

Ist die Urschuld nicht immer vorhanden?
Wie könnte sie so helfen die historisch-spezifische und gerade nicht universale Entstehung der europäisch-westlichen Zivilisation zu erklären?
Es braucht historisch-spezifische Ereignisse, die die "Urschuld" dann in einem anderen Kontext wirksam machen könnte.
Die Urschuld für sich genommen erklärt bzgl. historischer Spezifika genau gar nichts.

Diese pragmatische Lösung, um einen Teil der eigenen Urschuld effektiver,
rationeller zu begleichen und sich damit einen Überlebensvorteil zu
verschaffen, ist nicht nur dem Menschen eigen, sondern kommt auch im
Tierreich vor.

Weshalb haben Tiere keine juristisch-abstrakte Wirklichkeit zur physisch-psychischen Wirklichkeit hinzu erfunden?

Und noch was: Waffenproduktion, wie jegliche andere Produktion, und die
erfolgreiche Versklavung von Menschengruppen konnte nur in oder durch
bereits organisierte(n) und arbeitsteilige(n) Gesellschaften
geschehen.

Nicht aber das Entstehen anderer sozialer Organisationsformen, etwa eine strenge Hierarchie unter aus akephalen Horden ausgeschlossenen Männern. Diese streng-hierarchische Sozialordnung eignet sich selbst bei simpelsten "Waffen" (Fäuste können Waffen sein) ungleich "besser" für "Kriegsführung" als die Ordnung einer egalitären, akephalen Gemeinschaft.

Wie mensch sieht, wir haben es hier mit evolutionären sowie komplexen und
MULTIkausalen Phänomenen zu tun. Linear-monokausale Erklärungsmodelle
taugen nichts.

Ja.

Es gab auch schon immer real existierende Alternativen. Und
so wird es auch bleiben, denn: Die Evolution must go on. Nicht anders ist
es beim GELD.
Und: Alles kann so klar beschrieben werden, dass es die meisten Menschen
verstehen.

Davon bin ich überzeugt.
Wer es nicht klar und einfach sagen kann soll seine Klappe halten und weiter studieren bis er es klar und einfach sagen kann. Was das betrifft bin ich bei Popper.

Mit Gruß, Beo2

Schöne Grüße

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Die historische Rolle der URSCHULD ..

Beo2 @, NRW Witten, Mittwoch, 29.03.2017, 17:25 vor 2586 Tagen @ BillHicks 11743 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 29.03.2017, 17:57

Hallo BillHicks!

Die universalistische Urschuld kann unmöglich ein histrorisches Spezifikum erklären.

Nicht die Urschuld allein, natürlich. Obwohl, ihre Tilgung gelingt unter bestimmten historisch-systemischen Rahmenbedingungen möglicherweise besser als unter anderen, was zu der Herausbildung eben solch bestimmter (biologischer oder sozialer) Strukturen geführt hätte ...

Ein STAAT konnte ursprünglich nur entstehen, WEIL die Gemeinschaftsmitglieder die Begleichung eines Teils ihrer URSCHULD, nämlich für die eigene Sicherheit für Leib & Seele sowie den Schutz ihrer Besitztümer sorgen zu müssen, an die Machtinstanz/-organe des neugegründeten Staates delegiert haben.

die sog. "Urschuld" in diesem Sinne ist universal. Sie gilt es immer zu "begleichen".

Exakt. Und sie sanktioniert sehr schnell, sehr hart und ohne Pardon. Ihre Begleichung duldet keinen Aufschub, keine Stundung und keinen "Tilgungsausfall". Wie kann sie dann bei der historischen Systemanalyse außer Acht gelassen werden? Das wäre absurd. Und übrigens: MACHT kann mensch weder essen, noch Sex damit haben. Deshalb stellen sich mir folgende Schlüsselfragen:

__ 1) Welche (primären) menschlichen Bedürfnisse sind der sog. URSCHULD zuzurechnen?
__ 2) Welche Rolle spielte die Urschuld bei der Entstehung der Arbeitsteilung, der Vorratshaltung, der Überschussproduktion, des Tauschhandels, sowie der ersten "Wirtschaftskriege" (Raubzüge) in bzw. zwischen den ursprünglich egalitäten Gemeinschaften.
__ 3) Welche Rolle spielte die Urschuld bei/für die Bildung größerer, durchorganisierter Gesellschaften (mit Tausenden Mitgliedern, eigenem Militär usw.) bzw. der frühen Staaten? Welche Vorteile brachte die Staatenbildung für die tägliche Tilgung der eigenen Urschuld für die "Staasbürger"? Welche weiteren Vorteile gegebenenfalls brachte die Staatsbildung für die Entwicklung der menschlichen Kultur und Zivilisation?
__ 4) Welche Rolle spielte die Urschuld (= notwendige Bedürnisbefriedigung) bei der Entstehung der Geldwirtschaft? Welche Vorteile im Hinblick auf die Tilgung der Urschuld brachte die Gelderfindung?

Ich stelle auch noch fest, dass die aus der Urschuld entspringende, unbestreitbare, gebieterische Macht und Abgabenlast untrennbar mit dem Leben verbunden ist und somit viel früher da war als z.B. die Arbeitsteilung, die Staatenbildung, die Steuerabgaben, das Geld, die Kriege etc..
Bezüglich dieser "Schlüsselfragen" habe ich bei den hier versammelten Debitisten bisher so gut wie nichts gelesen. Da verwundert es mich auch gar nicht, dass diese etwa zu folgenden absurden Aussagen kommen:
Realwirtschaft sei ein bloßes Machtderivat des Staates bzw. der erzwungenen Steuerabgaben. Oder: Hinter dem Geld stecke nichts Reales. Oder: Menschen gehen der Arbeit und Wirtschaft nur nach, weil der "Staat" von ihnen Abgaben fordert. Die Urschuld sei für das Verständnis der wirtschaftlichen Tätigkeit der Menschen unwichtig oder nebensächlich. Usw. usf.. Dementsprechend kommt das Wort URSCHULD in den meisten, selbst in den längsten Beiträgen der sog. Debitisten hier kein einziges Mal vor, obwohl der Begriff von ihnen er- oder gefunden wurde.

Somit, es wundert mich auch gar, dass dem hier vertretenen Debitismus irgendwie die Bodenhaftung, eine stabile und allgegenwärtige Verknüpfung mit der Realwirtschaft fehlt. Insofern stelle ich dort ein sehr lückenhaftes Verständnis für REALwirtschaftliche und GELDtheoretische Zusammenhänge fest. Das Geld und die Realwirtschaft (Leistungsproduktion und -austausch) sind für mich aber zwei sachlogische Seiten einer einzigen Medaille. Zumindest nur so lange dies noch gilt, kann flächendeckend die Urschuld bedient werden und die Gesellschaft als solche fortbestehen. Hier zeigen sich allerdings bereits Auflösungserscheinungen, was schlimmes erwarten lässt.

Als "Schuld" konzeptualisiert halte ich diesen Umstand für eine Rückprojektion auf Basis von Erfahrungen innerhalb der europäisch-westlichen Zivilisation (sog. "Kapitalismus") auf die Geschichte.

Das Wort "Urschuld" ist zunächst nur eine Worthülse, welche mit sinnvollem Inhalt zu füllen ist .. aus der heutigen Sicht natürlich. Ich nehme an, dass damit in der Regel die primären menschlichen Bedürfnisse gemeint sind, nämlich: nach Nahrung, Wasser, Wärme & Licht, Bekleidung, Dach über dem Kopf, Sexualität & Fortpflanzung, Sicherheit & Unversehrtheit, Spiel & Entdeckung, evtl. Anerkennung/Bewunderung u.a.m..

Durch eine solche Definition wird diese Worthülse m.M.n. zu einem brauchbaren und sinnvollen Begriff .. zumindest für das heutige, historische, politische und auch zukunftsgerichtete Denken. Also:
URSCHULD = primäre menschliche (und tierische) Bedürfnisse, wie oben beschrieben.

Aber klar ist auch, dass auf diesen Begriff verzichtet werden kann, da es dafür eben Alternativen gibt.

Nominal fixierte Schulden bei allgemeiner Vermögenshaftung sind etwas anderes als eine universalistische "Urschuld" zur Erhaltung des Lebens.

Welche Rolle spielte und nachwievor spielt denn die URSCHULD bei der Entstehung der "nominal fixierten Schulden" und "bei der allgemeinen Vermögenshaftung"? Gar keine? Auf so eine absurde Idee kommen vielleicht nur die hier versammelten Debitisten. Auch Du scheinst irgendwo "mittendrin oder daneben anzufangen".

Diese universalistische "Urschuld" als Erklärung der europäisch-westlichen Zivilisation heranzuziehen halte ich deshalb für wenig hilfreich, weil diese europäisch-westliche Zivilisation gerade nicht universal, sondern historisch-spezifisch ist.

Nein, die "Urschuld allein" reicht als Erklärung gewiss noch nicht aus. Sie ist "nur" EINE der notwendigen, jedoch eine nicht hinreichende Bedingung für Entstehung der diskutierten Phänomene. Ich habe doch nicht zufällig geschrieben:

wir haben es hier mit evolutionären sowie komplexen und MULTIkausalen Phänomenen zu tun. Linear-monokausale Erklärungsmodelle taugen nichts.

Du bist ziemlich schnell mit deinem "wenig hilfreich". Mir jedenfalls hat gerade meine integrative Betrachtungsweise (im Ggs. zum Tunnelblick) sehr viel für mein Verständnis des heutigen Wirtschaftssystems sowie für meine Vision eines möglichen zukünftigen Systems gebracht. Andererseits bezweifle ich z.B., dass wer dein Eingangsposting (ff) gelesen hat, hinterher schlauer ist als vorher. Ich jedenfalls vermisse da eine "Bodenhaftung".

Schließlich, auch im Tierreich kommt es regelmäßig bei bestimmten Arten (Ameisen, Bienen etc.) zu einer Staatenbildung, OHNE dass dies "unter vorgehaltener Waffe" geschah oder geschieht. Es verschaffte diesen Tierarten einen Überlebensvorteil. Übrigens, auch in solchen tierischen Staaten kann nicht nur eine ausgeprägte Arbeitsteilung, sondern auch so etwas wie "Abgaben an die Königin und ihren Hof" beobachtet werden.
Die Blaupause (Bauplan) hierfür ist demnach auch in den abrufbereiten genetischen Programmen des Menschen mit angelegt.

Tierreich-Analogien halte ich für wenig hilfreich um den zugegebenermaßen unintuitiven Unterschied zwischen der physisch-psychischen Wirklichkeit und der juristisch-abstrakten Wirklichkeit klarer zu machen, weil das Tierreich letztere überhaupt nicht kennt.

So so, schon wieder dein "halte ich für wenig hilfreich" ... Mir jedenfalls hat es sehr geholfen, ein paar Dinge in der menschlichen Gesellschaft besser zu verstehen .. ja, gerade die zahlreichen "Tierreich-Analogien". Immerhin, der Mensch weist immer noch sehr viel Gemeinsamkeiten mit den Tieren auf .. gerade auch im Verhalten.
Immerhin habe ich nun schon zwei Ursachenkomplexe auf dem Tisch, nämlich:

__ 1) die genetische Ausstattung des Menschen mit der Urschuld (= primären Bedürfnissen), und
__ 2) die mögliche genetische Ausstattung des Menschen mit der "Idee" der Staatsbildung.

Und, wenn wir unsere Suche hier nicht selbstzufrieden beenden, werden noch weiter fündig ...

ERGO: Die wahre "Zentralmachtinstanz" ist und bleibt die eigene Urschuld jedes einzelnen Menschen, welche ihn dazu treibt, sich mit anderen zu einer Gesellschaft zusammenzuschließen und mächtige Staatsorgane (soziale Organ'Ismen) zu bilden.

Ist die Urschuld nicht immer vorhanden? Wie könnte sie so helfen die historisch-spezifische und gerade nicht universale Entstehung der europäisch-westlichen Zivilisation zu erklären?

Klar, die Urschuld allein reicht als Erklärung noch nicht aus. Auch das beim Menschen möglicherweise vorhandene genetische "Alternativprogramm" für die Staatsbildung reicht mir persönlich noch nicht aus, obwohl ich die "Verfügbarkeit" eines solchen Programms für naheliegend halte: Der Mensch ist m.M.n. zum Staatsbürger "geschaffen worden". Damit komme ich schon zum dritten Ursachenkomplex:

__ 3) Der Mensch denkt nicht nur RAUMlich, so wie die Tiere, sondern kennt bereits die ZEIT, d.h. die eigene Vergangenheit und die Zukunft als solche. Er denkt und lebt (mindestens) in vier Dimensionen, wenn wir zunächst das ebenfalls mögliche "Bewusstsein der eigenen Ewigkeit" (= 5. Dimension, Wiederkehr) außer Acht lassen. Tiere können anscheinend nur einige Minuten zurück und vorwärts denken. Der Mensch aber ist sich einer langen Kette des Vorher und Nachher bewusst (einschließlich der Geburt und des Todes), was ihm das Prinzip der Kausalität (und der Religion) erschlossen hat, und damit auch befähigte, Wissenschaft zu betreiben und eine gewisse Kontrolle über seine Lebensbedingungen und seine mögliche Entwicklung zu erlangen.

__ 4) Desweiteren möchte die Entwicklung der komplexen lebenspraktischen Sprachkompetenz und des sprach-logischen Denkens (Rationalität) beim Menschen zumindest erwähnt haben.

Natürlich, auch über diese Ursachenkomplexe finden wir hier in den Postings der sog. Debististen gar nichts. Und falls doch irgendwie erwähnt, wird bestenfalls bestritten, dass die Menschen irgendwelche (alternative) Entscheidung- und Entwicklungsoptionen besitzen. Für diese Art von Debitisten ist dies folgerichtig .. nicht jedoch für mich, obwohl ebenfalls ein Debitist.

Es braucht historisch-spezifische Ereignisse, die die "Urschuld" dann in einem anderen Kontext wirksam machen könnte. Die Urschuld für sich genommen erklärt bzgl. historischer Spezifika genau gar nichts.

Richtig, nicht allein die Urschuld:

__ 5) Ich möchte noch ein weiteres Ursachenkomplex erwähnen: Ich nenne dies "die Sachlogik" oder "intuitive, intrinsische Folgerichtigkeit" .. eine u.E. naheliegende Abfolge von Entwicklungsschritten oder -stufen. Wir wissen doch, dass bevor ein Kind ein Universitätsprofessor werden kann, muss es erst das Laufen, das Sprechen, das Lesen und das Schreiben, und noch ein paar Dinge mehr, welche etwas mit der Sozialisation und Sozialwerdung zu tun haben, erlernen. Ganz ähnlich verhält es sich auch mit der Entwicklung der menschlichen Gesellschaften. Also:

Es gibt m.M.n. eine gewisse "evolutionäre Sachlogik", nach der sich die (sozialen) Phänomene entwickeln können, oder besser gesagt: entwickelt werden. Denn, nichts entwickelt sich von allein; dies trifft nur auf den Ver- und Zerfall komplexerer Strukturen zu (vgl. Lebenserwartung). Komplexität und Kultur entstehen nach einem vorausgehenden Bauplan (Idee, "Genom"), d.h. wird geplant (vorweggenommen) und dann realisiert .. wobei spätere absichtliche sowie zufällige Abweichungen vom Plan möglich sind. Von wem geplant? Das wissen wir noch nicht; ahnen aber irgendwie, dass da jemand sein muss. Und, zumindest einige Menschen sind daran bewusst und aktiv beteiligt.
Dies kann z.B. sehr schön und völlig undogmatisch an der Entwicklung des Geldes (als Zahlungsmittel) aufgezeigt werden:

http://finanzcrash.com/forum/read.php?1,149920,149920
http://finanzcrash.com/forum/read.php?1,149920,149921

Arbeitsteilung => Überschussproduktion => Geschenkwirtschaft => Tauschhandel (ca. ab 5000 v.Chr.) => Warengeld (ca. ab 4000 v.Chr.) => Gold-/Silbermünzen (ca. ab 650 v.Chr.) => Zettelgeld/Goldstandard (ca. ab 1500 n.Chr.) => Geld-/Finanzwirtschaft (ca. ab 1600) => Kreditgeld (Fiat Money; ca. ab 1944 bzw. 1973)

Ich vermute, dies liest Du nicht gerne. Vielleicht auch dies nicht (?):
GELD ist nicht nur heutzutage, sondern bereits seit vielen Jahrhunderten für die meisten Menschen ein absolut unverzichtbares Mittel, um an die benötigten materiellen Güter für die Tilgung der eigenen Urschuld kommen zu können. Dies ist auch genau der Hauptgrund, warum die meisten Menschen jeden Tag arbeiten oder betteln gehen. Wen wundert's? Mich gewiss nicht.

Diese pragmatische Lösung, um einen Teil der eigenen Urschuld effektiver, rationeller zu begleichen und sich damit einen Überlebensvorteil zu verschaffen, ist nicht nur dem Menschen eigen, sondern kommt auch im Tierreich vor.

Weshalb haben Tiere keine juristisch-abstrakte Wirklichkeit zur physisch-psychischen Wirklichkeit hinzu erfunden?

Weil ihnen die weiteren Voraussetzungen dafür fehlen - siehe Punkte 3) bis 5). Obwohl sie ebenfalls der Urschuld unterliegen und vermutlich auch über das alternative genetische Programm für die Staatsbildung ansatzweise verfügen. Jedoch, nicht alle vorhandenen genetischen Programme werden von allen Spezies auch realisiert, selbst bei den Menschenarten nicht .. siehe die Urwaldgesellschaften in den Amazonas, in Papua-Neuquinea, teilweise noch in Afrika u.ä.. Auch der Neandertaler hatte für die Staatsbildung nichts übrig .. nicht einmal für die Landwirtschaft und Viehzucht.

Und noch was: Waffenproduktion, wie jegliche andere Produktion, und die erfolgreiche Versklavung von Menschengruppen konnte nur in oder durch bereits organisierte(n) und arbeitsteilige(n) Gesellschaften geschehen.

Nicht aber das Entstehen anderer sozialer Organisationsformen, etwa eine strenge Hierarchie unter aus akephalen Horden ausgeschlossenen Männern. Diese streng-hierarchische Sozialordnung eignet sich selbst bei simpelsten "Waffen" (Fäuste können Waffen sein) ungleich "besser" für "Kriegsführung" als die Ordnung einer egalitären, akephalen Gemeinschaft.

Ich bestreite keineswegs, dass es dies gegeben hatte. Im Gegenteil. Die Frage ist jedoch:

__ 1) Führte ausschließlich die Gewaltanwendung gegen Menschen zu Staatenbildung? Gab es keine anderen Motive für Staatsgründungen?
__ 2) Welche kausal-treibende Rolle spielte die sog. Urschuld bei der Staatenbildung, eventuell neben anderen Faktoren?

Denn, MACHT an sich kann mensch ja nicht essen und auch kein Sex damit haben! Die Urschuld und ihre Abgabenlast, neben anderen von mir erwähnten Faktoren, sollte an zentraler Stelle der historischen und heutigen Systemanalyse platziert werden .. sowie bei der Planung der Zukunft.

Die Evolution must go on ... Und: Alles kann so klar beschrieben werden, dass es die meisten Menschen verstehen.

Davon bin ich überzeugt. Wer es nicht klar und einfach sagen kann soll seine Klappe halten und weiter studieren bis er es klar und einfach sagen kann. Was das betrifft bin ich bei Popper.

Ich möchte dem Karl Popper noch gerne den Ludwig Wittgenstein dazugesellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Wittgenstein
http://www.gleichsatz.de/b-u-t/trad/witt.html

Mit Gruß, Beo2

"URSCHULD" = Lebens-/Selbsterhaltungstrieb. (oT)

Beo2 @, NRW Witten, Donnerstag, 30.03.2017, 10:26 vor 2585 Tagen @ Beo2 11240 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 30.03.2017, 10:54

- kein Text -

"Urschuld" = Todesangst? (oT)

BillHicks ⌂ @, Wien, Freitag, 31.03.2017, 01:02 vor 2584 Tagen @ Beo2 11220 Views

- kein Text -

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Eine Macht-, Staats- & Geldtheorie ..

Beo2 @, NRW Witten, Montag, 27.03.2017, 22:04 vor 2587 Tagen @ Silke 11563 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 27.03.2017, 22:36

.. entfalten zu wollen, ohne auf das zentrale Thema der URSCHULD einzugehen, halte ich für gänzlich absurd. Die chronische biologische Verletzlichkeit und Bedürftigkeit des Menschen, dessen (Über)Lebenswille sowie sein Todesbewusstsein und seine hartnäckige Todesabwehr, müssen an zentraler Stelle jeder Macht- und Staatstheorie stehen.
Erst dann kann auch der Sinn, der Überlebensvorteil und das ungeheuere Entwicklungspotential, richtig verstanden werden, welchen eine Arbeitsteilung und Staatenbildung für die Menschen mit sich gebracht hatte und auch bis in die ferne Zukunft bringen wird.

Auf die Macht des Staates kann bewusst verzichtet werden, nicht jedoch auf die Macht und die Sanktionen der URSCHULD. Staatsmacht ist ein Machtderivat der Urschuld, d.h. der Versuch, deren Macht und Abgabenlast effektiver und erfolgreicher zu meistern.

Nichts davon in deinem sehr langen Posting, gar nichts. Genau dies ist einer der Treibfaktoren in der zivilisatorischen Entwicklung der menschlichen Gesellschaften, welchen die sog. Debitisten hier gerne außer Acht lassen oder höchstens nur beiläufig erwähnen.

Und, dies gilt auch für jede Wirtschafts- und Geldtheorie.

Mit Gruß, Beo2

Raus aus dem "naiven" debitistischen Universalismus. Weitere der Wahrnehmung förderliche Unterscheidungen treffen.

BillHicks ⌂ @, Wien, Freitag, 31.03.2017, 00:45 vor 2584 Tagen @ Silke 11492 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 01.04.2017, 11:02

Lieber BillHicks,

Liebe Silke,

Danke für deine steten Versuche, aus deiner Sicht Klarheit in das Forum
zu tragen.

gerne. Meine Versuche waren schon häufiger als zuletzt.
Heute lerne ich an anderer Stelle ungleich mehr als hier im Gelben Forum. Was die Wirtschaftstheorie betrifft stagniert die Diskussion hier überwiegend. Das empfinde ich als sehr schade und ist freilich nicht "die Wahrheit", sondern meine Wahrnehmung.

Ich verorte die Gründe dafür in einer Art liberalen Oberflächlichkeit, die dem Staat alles zutraut:
Alles erdenklich Böse, freilich: die "Zentralmacht" tut dies und jenes und wäre sie doch nicht da dann wären wir wieder im Paradies oder so...
Dabei ist man sich strukturtheoretisch mit oberflächlichen Sozialisten völlig einig: diese trauen dem Staat nämlich ebenfalls alles zu:
Alles erdenklich Gute, freilich.
Der Staat soll dies und jenes tun und dort alles regeln und hier helfen und überhaupt ist der Staat gaaanz toll ...

Von bewusstem Umgang mit Dialektik, fehlt hier im Forum oft jede Spur.

Der Versuch präzise Begriffe zu verwenden,
darf nicht schon allein deshalb fallen gelassen werden, weil Sprache
insgesamt selbstreferentiell ist.


Deshalb mühten und mühen sich hier schon viele Definierer wie @dottore,
@tar, @ashitaka, @kurt, du und viele, viele andere immer wieder
gegen die missbräuchliche und irreführende Verwendung von Begriffen.

Einen strukturierten, womöglich gar systematisch vergleichenden Ansatz vermisse ich.

Ein strukturierter Ansatz zur begrifflichen Grundlagenklärung lässt sich mEn bei Wolfgang Stützel finden, von dem ich obige Gedanken ausformuliert erhalten habe:
"Hierin, daß "der Staat alles machen" könne, sind sich erstaunlicherweise oberflächliche Liberale (wie die "debitistische" Mehrheit, m. Anm.) und oberflächliche Sozialisten (z.B. naive Keynesianer, Vollgeld, MMT, m. Anm.) völlig einig; daß die Einen von ihm deshalb alles Gute erhoffen, die anderen aber alles Schlimme befürchten, ist dieser grundsätzlichen Einigkeit gegenüber geradezu sekundär." (W. Stützel, Preis, Wert und Macht, 1972, S. 331).

Also sind Juristen genauso schlimm wie Ärzte, Physiker oder Ökonomen und
andere Spezialisten, sobald sie sich im Fachjargon verlieren.

Das passiert nach meiner Erfahrung dann, wenn die entsprechenden Fachleute an ihre eigenen Verständnisgrenzen geraten. Wer sich ernsthaft auskennt, kann es auch leicht verständlich sagen. Und vor allem: würde niemals dieselben Worte mit unterschiedlichen Bedeutungen versehen, wenn es sich vermeiden lässt.

Das hat aber mit deinem erneuten Versuch unser "Loch in der Mitte" in
Bezug auf das Denken um Geld zu schließen nichts zu tun.

Das Phänomen Geld ist ein geradezu hilfloses Kind des Rechts und der Rechnungslegung. Wem praxisrelevante Unterscheidungen in diesen beiden Fachbereichen fehlen, wer also das Recht und die Rechnungslegung unterkonzeptualisiert - wie das praktisch die gesamte mir bekannte Sozialwissenschaft macht - der darf sich nicht wundern, wenn das Phänomen "Geld" unverstanden bleibt.
Wer glaubt mit dem Geld stimme irgendetwas nicht muss schon beim Recht und nicht erst beim Geld ansetzen.

"Geld ist ein Machtderivat.


Was heißt das genau?


Wo keine Mächte schuldhaft walten, da kann sich auch kein
Geld entfalten.[[zwinker]]
"Die Geldeinheit ist immer und ausschließlich Abgabeneinheit."
@Ashitaka
->Nur eine mächtige ZI, die sich per Abgabeforderung finanzieren
muss und kann, bringt Geld in die Welt indem sie die Systemelemente
wie mich abgabenpflichtig macht und hält.

Was macht die "ZI" außer Dich abgabenpflichtig machen und halten sonst noch so?
Schon mal ins Nicht-EU Ausland verreist? Hast Du vor der Reise selbst diplomatische Beziehungen aufgenommen? Oder doch den Reisepass genutzt?
Deine privatrechtlichen Beziehungen - setzt Du die im Fall der Fälle selbst durch? Wie wären Deine persönlichen Lebensverhältnisse verändert, wenn dem so wäre, Du also sämtliche Vertragsverhältnisse bei Nichtleistung selbst durchsetzen müsstest? Würdest Du solche "Verträge" (die mEn keine mehr sind) überhaupt noch abschließen? Worauf würdest Du Dich noch verlassen, wenn Du Dich auf unpersönliche Verwaltungsstrukturen gar nicht mehr verlassen könntest?

Übrigens: nicht-verlässliche, weil nicht unpersönliche, sondern persönliche Verwaltungsstrukturen sind weltweit die Regel. Der nord- und mitteleuropäische Sonderfall, der meritokratische, unpersönliche Verwaltungen hervorgebracht hat ist genau das: ein Sonderfall. Die Regel sind persönliche Verwaltungsapparate. Man muss jemanden kennen, der einen kennt, sonst läuft gar nix. Jedenfalls nicht schnell und nicht zuverlässig. Verwandtschafts- und Bekanntschaftsverwaltung. DAS ist der Normalfall. Weil Bekanntschaft und Verwandtschaft Standardformen menschlicher Sozialstrukturen sind.
WIR nennen persönliche Verwaltungen aus unserer Perspektive des Rechts dann "Korruption", weil es bei uns (noch) nicht ganz so schlimm ist. Der Repatrimonialisierung aber kann sich kein Staat entziehen. Dieser Entwicklung - zurück zur Standardform menschlicher Beziehungen auch in den Verwaltungen - müsste konstant entgegen gewirkt werden. Vor allem ganz oben... Unangenehm.

Die Deutschen haben aus absolutistischen Zeiten einen durch großen militärischen Druck von außen sehr effektiv aufgebauten Verwaltungsapparat geerbt. Eine meritokratische Bürokratie. Diese ist per se weder gut noch schlecht, aber sie ist in der Lage Rechtsbeziehungen auch zwischen privaten anonymen Dritten verlässlich zu machen. Darauf basiert das Wirtschaften, das wir kennen. Nicht auf bloßer "Zentralmacht". Das ist unterkomplex.

Dass die in Geldeinheiten abgebildeten Schuldsummen auch als GZ
(Annahmezwang im Gegensatz zu BTC, Gold und Co.) von den Privaten zur
gegenseitigen Schuldentilgung in Kontrakten verwendet werden ist
nachrangig, da die GZ-Story historisch und sachlich der StZM-Story
nachgelagert ist.

Die "Nachrangigkeit" ist einerseits richtig, weil auch noch so mächtige Private ihre Forderungen freilich durchgesetzt haben wollen, andererseits ist diese Betrachtung missverständlich.

Im Zuge der norditalienischen Renaissance bildet sich zum Zahlungssystem der "Machthalter" noch ein zweites davon im wesentlichen unabhängiges Zahlungssystem. Es gibt also deren zwei verschiedene Arten von Zahlungssystemen:
- Einerseits diejenigen, die auf der Abgabe an den jeweiligen weltlichen Machthalter basierten, meist mit dem Monarchen auf der Münze o.ä. mit einer nationalen Kreditpyramide überschaubaren Ausmaßes.
- Andererseits entwickelte sich dasjenige Zahlungssystem das auch zwischen interjurisdiktional, d.h. über die Machtbereiche der zentralen Machthalter hinweg, tätigen Privaten verwendet wurde. Ein Zahlungssystem, das auf dem reinen privatrechtlichen Vermögenskalkül beruht und - just nach diesem Kalkül - in jeder Jurisdiktion mit Privatrecht sehr ähnlich funktioniert. Die Aufrechnung spielt dabei eine entscheidende Rolle für das Erlöschen von Schuldverhältnissen unter den Privaten, die per Vertrag und nicht per Befehl wechselseitig Schuldverhältnisse aufbauen.
Beim Aufrechnen wurde noch nie etwas Physisches bewegt, sondern es werden wechselseitig bestehende Forderungen und Verbindlichkeiten gelöscht. Im Sonderfall des globalen Einnahme-Ausgabe-Gleichschritts bis runter auf die Individualebene könnte man durch multilaterales Aufrechnen völlig ohne sonstige Zahlungsmittel auskommen. Die Bedeutung dieses Umstandes ist kaum zu überschätzen. Ist Dir klar, was ich mit Einnahme-Ausgabe-Gleichschritt meine?

Die "marriage in heaven" dieser zwei Zahlungssysteme fand in den USA erst im 19. Jahrhundert im Zuge des Bürgerkriegs statt. Seitdem sind auch die international tätigen Geschäftsbanken in der Geldhierarchie nach unten gerutscht, weil der US-Staat das Gold der Banken für internationale Verbindlichkeiten aus Rüstungsausgaben benötigte. Die US-Banken haben das aber mit Privilegien versüßt bekommen. Eine Hochzeit im Himmel...

"Nicht das Zahlungsmittel ist der Impulsgeber, sondern die Verschuldung
der Zentralinstanz (heute Staat). Ohne vorherige Verschuldung, kein
Zahlungsmittel. Oder wie bereits erklärt: Die Vorfinanzierung ist nicht
das Geld. Denn Geld ist die Besicherung der Finanzierung, der
Verschuldung des Zwingherren
, das was er als Abgabe akzeptiert, für
welche er als oberste Gewalt fortan bürgt (da festgesetzt).

Hier wird die Zeichenfolge G e l d in einem einzigen Satz in zwei völlig unterschiedlichen Sinnzusammenhängen genutzt:
G e l d soll einerseits eine Besicherung sein,
G e l d soll zugleich das "als Abgabe akzeptierte", d.h. Zahlungsmittel sein.

Wenn man mit Zeichenfolgen so umgeht können aus Worten niemals Begriffe werden. Ohne Begriffe aber, d.h. ohne Worte deren Bedeutungen klar und eindeutig sind, muss man sich mit begreifen schwer tun. Man "versteht" dann einfach das was man verstehen möchte.

Dieser Umgang mit Sprache entwertet für mich die Beiträge, die Du hier zitierst.

Die
Eigenschaft "Geld" (= gültig, um im Zeitpunkt x+n die "Funktion als
Abgabe" zu erfüllen) wird aus dem "Nichthaben des Abgabengutes im
Zeitpunkt X", aus dem "es sich bis zum Zeitpunkt x+n beschaffen müssen"
geboren."
@Ashitaka

Hier ist - einen Satz später - G e l d weder Besicherung, noch Zahlungsmittel (wie oben), sondern nun eine Eigenschaft.
Wovon das zeugt weiß ich auch nicht. Wie soll das zu Klarheit beitragen?

"Geld ist eine umlauffähige und besicherte Schuld.

Wofür steht "umlauffähig"? Für mich spricht das dafür, dass die Zeichenfolge G e l d hier wieder als Zahlungsmittel gedacht wird.

Ein weiterer Punkt dazu: Ist ein Eigentumsrecht, das zum Zwecke der Erfüllung übertragen wird, umlauffähig?
Ist ein Eigentumsrecht eine Schuld?

Geld und Schulden sind
Eigenschaften des Systems.

Jetzt ist G e l d wieder eine Eigenschaft.

Werte sind Eigenschaftsfunktionen. Man muss sich
nur mal drüber klar werden, dass Geld NICHTS, außer eine
Eigenschaft ist.

So wird mir gar nichts klar.

Das ist der Schlüssel, um sich aus diesem
Zirkelschluss zu befreien. Es existiert nicht "als Abgabe", "als Wert", als
"Zahlungsmittel"! Das sind nur Funktionen."
@Ashitaka

Das wirkt auf mich total wirr. Wem bei diesem Text etwas "klar" wird, dem gratuliere ich. Ich halte es, u.a. wegen der Mehrdeutigkeit des hier verwendeten Geld-Begriffs, für höchst unwahrscheinlich, dass es eine große Kohärenz zwischen den Vorstellungen des Autors und der Leser gibt. Ich hielte sie für zufällig.

Geld ist ein Passivum.
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=425904

Finde spannend, dass Dich @Ashitakas Text so beeindrucken.
"Geld = Machtderivat."
Ja, schon.
Aber Macht gibt es auch ganz ohne Geld.
Was erklärt die Konzeptualisierung Geld = Machtderivat genau? Dass Geld kein "neutrales Tauschmittel" ist? Bitte, das ist gelber Erstsemesterstoff wenn man so will. Wird's jetzt nicht mal langsam Zeit für Graduiertenbildung? Zeit für das Zeug, bei dem die Professoren selbst zugeben müssen, dass sie nicht(s) wissen?

Im von Dir verlinkten Beitrag heißt es
G e l d = Machtderivat
Und man erinnere sich oben, wir die Zeichenfolge verwendet als:
G e l d = Eigenschaft
G e l d = Zahlungsmittel

So kann man mEn nicht mit Schriftsprache umgehen, wenn man schriftlich im Austausch mit anderen und letztlich im persönlichen Verständnis voran kommen möchte.

Alles beurkundete /
bezifferte Geld der Welt entsteht einzig und allein durch einen
Machtakt
der Zentralmacht, durch Abtretung der Zentralmacht (Geld = Passivum).


Was ist mit Geld gemeint? Zahlungsmittel?
Wo werden Passiva zu Zahlungszwecken weitergereicht?


Geldeinheiten, aufgetragen auf Geldträger werden "weitergereicht" - mit
ihnen wird bezahlt, werden Schulden getilgt, private (da GZ) und
Steuerschulden (da StZM).
Sie bilden Teilsummen des Geldes ab.

Das was Du hier "Geldeinheiten auf Geldträger" nennst, nenne ich, wenn ich Dich richtig verstanden habe, Zahlungsmittel.
Am besten erstellt jeder einen Glossar für seine eigenen Definitionen.

Ich bin dazu übergegangen nach Möglichkeit die Begriffe der juristischen und buchhalterischen Praktiker zu nutzen.

Geld = Macht?


ZI ist Machthalterin, die Staaten benutzt -> schafft Geld indem sie
Abgabegut dekretiert (Geldeinheiten auf Geldträger) und Abgaben darin von
den Staatsbürgern fordert - Steuern.

Ja. Das ist die eine Art.

Dann wird hier das "Geld" genannt, was Juristen gerade nicht Geld,

sondern

Vermögen nennen.


Vermögen (Aktiva) = von außen verliehenes Potential (Potentialabtretung,
Machtzession von ZI im ZMS)
"Potentialstrukturen (passiv) können im Gegensatz zum Vermögen (aktiv)
nicht kartographisch lokalisiert werden. Potentiale sind Machtpositionen,
die durch Machtverhältnisse begründet sind. Wie auch immer die
Funktionseinheiten aktivisch im System verteilt sind, dies sagt nichts
über ihr Potential in Bezug auf das System als Ganzes aus."
@Ashitaka

12 potenziell mehrdeutige Substantive in diesem Absatz. Ich kann nur ahnen was hier gemeint ist.

Das wirkt so als gäbe es nur Schulden gegenüber öffentlich-rechtlichen
Körperschaften (Steuerschulden).
Es gibt selbstverständlich auch Schulden gegenüber privatrechtlichen
Rechtspersonen.


Private können kein Geld schaffen.

Was meinst Du mit G e l d hier genau?
Meinst Du mit diesem Satz, dass Private in einem Rechtsstaat keine rechtmäßige brachiale Gewalt anwenden dürfen und damit kein diesbezgüliches Drohpotenzial und damit wiederum Macht gegenüber anderen Privaten aufbauen können?

Kann man Macht gegenüber anderen Privaten nicht auch anders als durch eigene brachiale Gewaltandrohung aufbauen?

Warum ich das betone? Weil eine Analyse des internationalen Systems auf
Basis der Verengung auf Steuerschulden unmöglich ist.


Egal wie komplex das globale System aus kooperierenden und konkurrierenden
ZI's und ihre wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen sind. Alle
lassen sich auf folgende Phänomene zurückführen:
1. Vorfinanzierung der Macht per Zwangsanleihe
2. Machtnahme: die ohnmächtigen Elemente werden abgabenpflichtig (Steuer)
gemacht

D.h. für Dich ist amazon, google, facebook und die multijurisdiktionalen Finanzbuden eben nicht mehr "ohnmächtig", denn nur die "ohnmächtigen Elemente" sind steuerpflichtig?

3. Besicherung der Macht per Steuererhebung und Redistribution eines Teils
der Beute

Das wirkt schon sehr holzschnittartig und verkennt mEn die historische Entwicklung.

4. Refinanzierung der Macht per Aufschuldung und Ressourcenverbrauch
(zwingende Einbindung von zusätzlichem Potential in das ZMS durch das
wirtschaften)
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=388722

Was haben physisch-psychische Ressourcen (Besitzebene) mit juristisch-abstrakter Aufschuldung zu tun (Vermögensebene)?

Wo werden weltweit Steuern in Eurodollars erhoben?

Beispiel:
Warum nutzen ein südkoreanischer Autobauer und ein australischer
Eisenerzhersteller Dollar als Recheneinheit für ihre Verträge und
Eurodollars zur Abwicklung, obwohl keiner der Akteure Steuerschulden in
Dollar zu erfüllen hat?


Weil er in bestimmte globale Machtverhältnisse gezwungen ist, die ihm nur
bestimmte Rechte=Machtanteile zedieren, nur auf eine bestimmte Art und
Weise wirtschaften lassen, dass für ihn am Ende ein Surplus herauskommt.
Das klappt z.Z. mit Rubeln für die von dir genannte Zielgruppe nicht.

Warum klappt das mit "Rubeln" nicht? Warum verwenden Private eine bestimmte Recheneinheit für ihre privaten Verträge? Nach welchen Kriterien wählen sie aus? Welche Interessen verfolgen die Privaten freiwillig? Welche "müssen" sie verfolgen?

Ein privater Monopolist kann Wirtschaftsteilnehmer "zwingen" einen
bestimmten Preis zu zahlen.
Ein Staat kann seine Bürger durch Pflichten ebenfalls

"zwingen".

Sind das dieselben Begriffe?
Was haben sie gemeinsam, was unterscheidet sie?


Gemeinsam ist ihnen eine Zwangssituation.
Sie unterscheiden sich in der Qualität des Zwangs.
Wenn mich ein Monopolist zum Kauf seines Monopolproduktes zum Monopolpreis
bringen will, kann ich immer noch auf den Kauf verzichten.

Oder auch nicht. Kommt auf das Produkt an. Schon die "Urschuld" vergessen?
Stützel hat das sehr elegant per "Eigenwert" der Verträge gefasst ohne das hier näher auszuführen, den Literaturhinweis hab' ich oben schon gegeben.

Diese Option habe ich bei einer Steuerschuld nicht. Ich werde gewaltsam
zur Tilgung gezwungen.

Welche Rolle spielt für Dich die Frage WER die Steuern bezahlt?
WER bezahlt für die Infrastruktur, die Vermögen überhaupt erst hervorbringt?
DASS diese Infrastruktur Steuern benötigt ist doch klar. Aber von wem werden diese bezahlt?

Von den wenigen sehr Vermögenden?
Von den vielen Unvermögenden?

Debitismus im engeren Sinne ist Kapitalismus mit dem korrekten Begriff
versehen (jede Runde im „Kapital“ismus startet mit Schuld und nicht mit
Kapital.

Das kommt auf den Kapital-Begriff an.
Die wenigsten, die ich vom "Kapitalismus" reden höre haben auch nur eine halbwegs praxisnahe Definition von "Kapital".
Aber ich denke ich weiß was Du meinst.

„Uns Debitisten geht es im Gegensatz zum Eigentumsökonomiker um die
Systemfrage: Was zwingt die Menschen ursächlich und systematisch (d.h. von
Anfang an und zeitlich regelmäßig wiederkehrend) dazu?

"Debitisten" starren auf die potenzielle Allmacht des öffentlichen Rechts, das ein Herrschaftsrecht ist und sehen die Einschränkungen desselben durch das Verfassungsrecht und das Privatrecht nicht.
Das Recht ist - wie in allen Sozialwissenschaften, die ich mir bislang angesehen habe - auch im "Debitismus" hoffnungslos unterkonzeptualisiert.

Die Eigentumsökonomiker blicken hingegen nur auf das Privatrecht und sparen das öffentliche Recht gleich ganz aus. Das ist noch schwächer als der "naive" Debitismus mit seiner - scheinbar allmächtigen - "Zentralinstanz".

Die Antwort: Formlose Macht und formelle Herrschaft, in der erst die
Machtzession an die Untertanen den Glauben in die Legitimität des
Machthalters erweckte.
Martin bietet mit seiner Machttheorie (als Voraussetzung für die
wichtigste Ader des Debitismus (Abgaben-/Kontraktschuld) einen donnernden
Ansatz, der den Klassikern und Eigentumstheoretikern aus einem bestimmten
Grund nicht schmecken kann: Es ist die Bewusstwerdung, dass wir
vergewaltigt wurden, vergewaltigt werden und das ganze System schließlich
nach einem Wartemodus wieder in Gewalt enden wird! Die Antriebskraft aller
Kontraktschulden ist nach Martin die Abgabe (Zinnß) an die
Zwingherrschaft, eine nichtkontrakliche Schuld (ex nihilo!).

Nichtkontraktliche Schuld ex nihilo! Ein Skandal!
Nicht.

Das gesamte Deliktsrecht baut just darauf auf.
Was ist die Alternative? Zurück zur Blutrache?

Das ist das Wesen des öffentlichen Rechts! Es ist ein Befehls- und Herrschaftsrecht. Weil das öffentliche Recht der Idee nach auch den mächtigsten Privaten betrifft, kämpfen diese Kreise für Gesetze, die ihren Interessen dienen.

Der
Zinnß-Treiber ist in erster und letzter Konsequenz der zunächst
angedrohte und im Falle der Sanktion ausgeführte Waffeneinsatz.“
@Ashitaka

Statt sichtbarem Gewaltmonopol lieber Selbsthilfe? Hat sich das bewährt?

Ich habe mich verschrieben. Ich wollte schreiben: Wer Geld meint sollte
auch Geld (ohne t) sagen.
Mehrdeutig ist der Begriff nicht. Er wird nur von fast allen falsch
benutzt.
Eine Geldeinheit ist kein Geld.
Ein Geldträger ist kein Geld.
Ein Zahlungsmittel ist kein Geld.
Eine Forderung auf Geld ist kein Geld.
usw.

Wofür nutzt Du die Zeichenfolge G e l d ?

Wenn schon Geld und Macht nicht mehr unterschieden, sondern
gleichgesetzt wird, dann ist Verwirrung garantiert.
Ich halte diese Sichtweise für unpräzise.


Diese Sichtweise ist für Dingfetischisten schwer einzunehmen.

Das Phänomen der Einschränkung von Handlungsräumen eines Ohnmächtigeren durch einen Mächtigeren lässt sich sogar mühelos im Tierreich beobachten.
Das Phänomen Macht und das Phänomen Geld zu identifizieren halte ich für unsinnig.

Die Macht, und so ist es bis heute ("gesetzliches Zahlungsmittel")
setzt
also fest, was Geld ist, indem sie es als Abgabe fordert.


Hier ist nun Geld nicht mit Macht identifiziert, sondern wird als
Zahlungsmittel gesehn.


Nein, die Macht fordert Geld in Einheiten von Geld auf Geldträgern (Note,
Münze,digital).
Wenn sie Leistung fordert ( und das macht sie schon immer) muss sie diese
Leistung irgendwie standardisiert abfordern.

Silke, mir ging es darum wie die Zeichenfolge G e l d hier verwendet wird und darum zu zeigen, dass diese Zeichenfolge mit unterschiedlichen Bedeutungen versehen wurde.

Die Macht ist der
erste Gläubiger, die zur Abgabe verpflichteten die ersten Schuldner.


Es gibt freilich nicht nur öffentliche sondern auch private
Gläubiger.
Ökonomische Macht und politische Macht zu identifizieren hilft nicht
klarer zu sehen. Siehe:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=431529


„Unkörperliche Vermögensmacht“ ist ein Neologismus.

Einer der juristischen Praktiker.
Und er korrespondiert gut mit der Machttheorie des Werts, die wir derzeit entwickeln und deren Konturen Stützel in seiner Dissertation 1952 schon recht scharf gezeichnet hat.
Keine marxistische Arbeitswertlehre, die genauso praxisferner Stuss wie die Grenznutzentheorie ist.
Es braucht eine Machttheorie des Werts. Mit differenziertem Machtbegriff.
Nicht bloß ein Typ Macht ("Zentralinstanz") mit Oppenheimerscher Identifizierung von ökonomischer Macht und herrschaftlicher Macht.
Differenzierung anhand der Grundlagenunterscheidungen des Rechts.
Dabei freilich nicht der Illusion erliegend, dass sich Privatrecht - als bloße Herrschaft über Sachen - und öffentliches Recht als zu legitimierende Herrschaft über Personen reinlich scheiden ließen.
Dazu Stützel:
„Es wird [...] unterstellt, daß eine bloße Verfügung über Sachen des eigenen Eigentums keine Ausübung von Macht über andere Personen ist.
Sobald nun aber dieser Satz verallgemeinert, Wirtschaft selbst mit jenem hypothetischen Modell der Konkurrenz verwechselt wird und dann Hoheitsgewalt über Menschen und Verfügungsmacht des Eigentümers (als bloße Verfügung über Sachen des Eigentums) in jener Weise einander gegenübergestellt werden [...], wird die These nicht nur falsch, sondern politisch höchst gefährlich, da sie die Verantwortung der Eigentümer unter dem Deckmantel, sie verfügten ja nur über ihre Sachen, zu leugnen versucht. Jeder solche Missbrauch unterstützt eine mögliche Verantwortungsscheu der Mächtigeren und begründet den Verdacht der Abhängigkeit der Theorie von Klasseninteressen.
“ (W. Stützel, Preis, Wert und Macht, 1972, S. 291)

Lies noch einmal „Herkunft des Potentials (Macht)“ und
„Zentralmacht“ im Forum.
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=424030
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=426253

Danke für die Hinweise. Was darin meinst Du genau?

Was G
fordert und S liefern muss, ist Geld.


Geld ist hier also wieder Zahlungsmittel.


Nein auf Träger aufgetragene Einheiten beurkunden Teilsummen der gesamten
Geldsumme im Gültigkeitsbereich. Die Geldsumme wird durch geldpolitische
Operation wie oben beschrieben ausgedehnt oder verkleinert.

Mir ging es darum darauf hin zu weisen, dass in den Zitaten die Zeichenfolge G e l d mal die Bedeutung "Macht" bekommt, dann mal die Bedeutung Zahlungsmittel ("liefern muss"), dann ist es "Eigenschaft" usw.
Das ist für mich ein unpräziser Umgang mit Sprache. Das von uns zu untersuchende Phänomen ist komplex genug, dass die Problemverschlingungen beliebigen, mehrdeutigen, unpräzisen Umgang mit Begriffen nicht erlauben. Sie können bei nachlässigem Umgang mit Sprache nicht entschlungen und verstanden werden.

In gewisser Weise unpräzise. Aber der Kern wird betroffen und in einem
einfachen Bild gehalten.
Das finde ich genial.

Silke, ich freue mich, wenn Du etwas genial findest und Dich über das Bild, das bei Dir entsteht freust.
Worauf ich hinweisen möchte ist: so gut das Gefühl sein mag durch das entstehende Bild, eine Wahrnehmung der Wirklichkeit, die einen gangbaren Weg zukünftiger Handlungen aufzeigt entsteht allein dadurch noch nicht. Insbesondere dann nicht, wenn nicht dieselbe begriffliche Präzision an den Tag gelegt wird, den Praktiker an den Tag legen müssen, weil die Praxis sie zu diesem Grad an Präzision per entsprechendem Feedback nötigt.

Ein Versuch zur Klärung:
Was es niemals "netto" geben kann ist Geldvermögen (Einnahme,
Ausgabe), weil jeder Forderung eine Verbindlichkeit entspricht.
Diejenigen Forderungen, die als Zahlungsmittel akzeptiert werden, gibt
es
also in diesem Sinne tatsächlich niemals "netto".

Was es aber durchaus "netto" geben kann sind Eigentumsrechte, die als
Zahlungsmittel akzeptiert werden.
Beispiel: Übertragung von Eigentum an Gerste wird zu Zahlungszwecken
akzeptiert.


Dazu müsste jemand etwas schreiben, der das leisten kann. Ich nicht.

Das verstehe ich und das ist mehr als in Ordnung.

Was hier mEn dahinter steht und zurecht erkannt wird, ist die Einsicht,
dass es private Wirtschaftstätigkeit im Rahmen des Privatrechts ohne

ein

öffentliches Recht nicht geben kann. Ein öffentliches Recht ohne

wirksame

öffentlich-rechtliche Insitutionen ist wirkungslos, und diese

Institutionen

wiederum sind nicht ohne Finanzierung zu betreiben.


Das ist richtig. Erst staatliches Recht erzwingt ja privates Wirtschaften
weil wir zu Abgaben gezwungen werden, sobald wir uns in einem Staat als
Staatsbürger bewegen. Schon meine Enkel haben Steuernummern.

Ich verstehe, dass die wegbrechende Mittelschicht in der europäisch-westlichen Zivilisation Frust schiebt oder gar wütend ist und (endlich auch) keine Steuern mehr bezahlen möchte. Insbesondere in denjenigen Staaten, die wirksame Steuerverwaltungen nach innen haben. Da haben diese Mittelschichten die letzten 30 Jahre die A-Karte gezogen, weil der Druck von "oben" und von "unten" kam. In Form der Elefanten-Kurve ist das sehr anschaulich zu sehen.
Aber was wäre jetzt sinnvollerweise zu tun? Was wäre ein gangbarer Weg? Versuchen wir es alle den Multis nach zu machen und zahlen einfach - irgendwie - alle auch keine Steuern mehr? Oder wäre es nicht viel eher angesagt gegenüber denjenigen, die (fast) keine Steuern (mehr) bezahlen wieder öffentlich-rechtliche Macht so aufzubauen, dass auch die allermächtigsten Privaten wieder Steuern bezahlen?

In den Staaten, in denen praktisch niemand Einkommensteuer bezahlt, weil eine wirksame Steuerverwaltung gänzlich fehlt, läuft es da besser oder schlechter als in Nord- u. Mitteleuropa?

Es gibt global viele Zentralmachtsysteme.

Ok.

Jeder Staat mit eigenem
Dreifachmonopol (Gewalt, Abgabe, Geld) ist Teil eines ZMS.

Wie viele Staaten gibt es denn mit diesem Dreifachmonopol?
Wie viele fallen Dir spontan ein?
Staaten der Eurozone scheiden schon mal aus.

Die Staaten
werden von den Machthaltern, den Beraternetzwerken wie z.B. den Big four
und von vielen anderen zur Durchsetzung ihrer Interessen gegen die
ohnmächtige Masse benutzt.

Ja.
Hier handelt es sich um private Interessen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Four_(Wirtschaftspr%C3%BCfungsgesellschaften)
Regierungen, Parlamente und Leute wie Merkel, Schulz und Trump sind nur
Befehlsempfänger die sich um die eigene Interessen kümmern. Sie sind
beliebig austauschbar, unwichtig und entscheiden nichts.

Dass sie nichts entscheiden halte ich für eine Untertreibung. JEDES Gesetz hat Vermögensauswirkungen. Jede Entscheidung über eine Einbahnstraße (ja/nein) ändert die Lagerenten der betroffenen Immobilien.

Trump nimmt sich scheinbar viel vor. Er wird mit einem Bruchteil tatsächlicher Umsetzung viel Einfluss auf die in Geldeinheiten bewerteten Vermögensrechte ausüben. Das kann den Vermögenden nicht schmecken. Bestimmten Vermögenden. Mit anderen Vermögensstrukturen schmeckt der ein oder andere Vorschlag vllt. sogar sehr.

Die Analyse auf Basis so abstrakter Begriffe wie "Macht" oder gar
"Zentralmacht" ohne genauer zu unterscheiden, z.B. in ökonomische
Macht
und politische Macht, ist zu ungenau um die heutigen internationalen
Gegebenheiten verstehen zu können.
Ich plädiere nicht dafür möglichst viele Unterscheidungen zu machen,
sondern gerade jene zu treffen, die eine möglichst gute Wahrnehmung
der
Wirklichkeit erlaubt. Welche Unterscheidungen zu nehmen sind, ob also
neue
Begriffe nötig sind, oder ob der Rückgriff und die systematische
Verknüpfung relevanter Unterscheidungen aus unterschiedlichen
Einzeldisziplinen in der Praxis (Recht, Rechnungslegung, ...)
ausreichen
muss sich zeigen.
Von Anfang an vage eigene Begriffe zu nutzen ("Machtzession") halte ich
nicht für sinnvoll.


„Die Schuld und der noch immer verzückende Nebelschleier des Geldes
Hallo Mercury,

Doch insgesamt ist das Wesentliche gesagt.

Wir stehen noch vor wesentlichen Beschreibungen bzw. Erklärungen des
debistitischen Systems. Denn noch ist es nicht gelungen das "Wesen des
Geldes" auf eine Art & Weise zu erklären, die jedem einleuchtet, die das
ganze Steigerungssystem, den Zwang, als notwendiges Negativ, als
mitteilungsbedürftiges (virales) Spiegelbild zu verankern versteht. Die
meisten stecken immer noch bei der umschreibenden Vorstellung fest, dass
Geld eine Schuld ist, statt mit der zeit genauer zu werden und zu
beschreiben, dass Geld als eine systematisch erweckte Eigenschaft von
Schuldtitel getragen wird, dass der Machtkreislauf des Geldes nicht durch
Schulden eröffnet wird, sondern durch den Zwang ihrer dauerhaften
Besicherung.
Wenn man den Aufbau dieser auf Zwängen basierenden Äste des Debitismus
in einer halben Stunde einem Laien mittels bewegter Bilder einprägen kann,
erst dann ist das Wesentliche gesagt. Es darf keinen Rückzieher, keinen
Zirkelschluss erlauben, muss glasklar machen, dass ein Zahlungsmittel nicht
bereits Geld ist, dass das Geld keine Schuld ist, muss erklären weshalb es
überhaupt um eine Bewertung (Zählung, Bezahlung) in Geldeinheiten geht,
dass Funktionen keine Eigenschaften sind, dass die Macht & Ohnmacht
aufgrund der gesetzten Termine, des Zeitbedarfs in einem unter Zeitdruck
stehenden Systems, gegenwärtig ist.
Lass die Stumpfsinnigkeit und zu beobachtende Spaltung dieser Tage hinter
dir und warte als Mitglied ab. Versteh doch, dass das Forum thematisch vor
Aufgeregtheit und spalterischem Entsetzen nur mal kurz (ein paar läppische
Jahre) überquillt. Mehr passiert neben den immer noch spannenden
Diskussionen nicht. Wie hätte es sich vor diesem Stimmungswandel in der
Gesellschaft verschließen sollen?
Das geht vorbei, da finden von heute auf morgen wieder Diskussionen statt,
die unerwartet zusammenpassen, die das Wesentliche zur Frage erheben, sich
ihm im vollen Einsatz anzunähern versuchen. Das Forum hat keine Taktrate,
sondern überlebt garantiert diese Zyklen. Lass uns doch einfach in den
Überlebensmodus wechseln, statt diese Chance zu verhindern. Mit anderen
Worten: Bleib(t) gefälligst hier!
Herzlichst grüßend,
Ashitaka“
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=396861

Was genau versuchst Du zu bewirken damit auf meinen Hinweis oben auf die mEn kaum zielführende Vorgehensweise mit eigenen Begriffen (statt denjenigen der Praktiker) zu operieren mit einem Zitat zu beantworten, das wieder voll ist von individuellen Begriffen?
Was ist der "Machtkreislauf des Geldes" genau? Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Zeichenfolge G e l d mal im Sinne von "Macht", mal von "Zahlungsmittel" und bald im Sinne von "Eigenschaft" verwendet wird?

Verstehst Du mein Anliegen?

und:
Es fehlt die Legaldefinition von "Geld"
@dottore
nachdem @Naclador kramte:
Der BGH hat mal eine Definition gebracht. Danach ist Geld "… jedes

vom

Staat oder einer durch ihn ermächtigten Stelle als Wertträger
beglaubigte, zum Umlauf im öffentlichen Verkehr bestimmtes

Zahlungsmittel

ohne Rücksicht auf einen allgemeinen Annahmezwang." (BGH WM 1984,

222)

@Naclador


Geld = Zahlungsmittel.
Ok.


Nein. Siehe oben.
Geld=Systemeigenschaft.

Eine Systemeigenschaft also.
Jetzt kenn' ich mich endlich aus ;)
Nicht.

Das merkt man. Du gibst dir sehr viel Mühe mit der ganzen schwierigen
Materie.
Ich bin gespannt ob wir doch noch alle (jeder von seiner Seite aus)
irgendwie zusammenkommen werden.

Mein Versuch ist es mich über möglichst genaue Benutzung von Sprache voran zu robben ohne dabei der Illusion zu erliegen damit finale zweiwertig-logische Klarheit/Korrektheit erhalten zu können. Dieser Illusion sind schon die Begriffsjuristen des 19. Jhd. aufgesessen. Man muss ja nicht jeden Fehler mehrmals oder selbst machen.

Liebe Grüße
Silke
PS.
Es wäre sinnvoller, wenn @Ashitaka diese von dir gestartete sinnvolle
Diskussion unterstützt.
Tendenziell teile ich auch sehr die Meinung von @Ostfriese.

Ich nicht. So wie ich ihn verstehe ist ihm mein Anliegen überhaupt nicht klar geworden.
Wenn ich ihn richtig verstehe, dann glaubt er es wäre "den Debitisten" ohnehin im Grunde schon alles klar und weitere Fragen würden sie nur mehr nerven und ihre Beantwortung einfach sein lassen, weil es zu mühsam geworden ist. Es reicht der Hinweis auf die "Sammlung". Welche übrigens unbestreitbar wertvolle Hinweise und mitunter echte Perlen enthält. Aber strukturiert ist da nichts. Warum nicht? Wie wäre es mal mit einer strukturierten Vorgehensweise?

Meine Position ist: denjenigen Debitisten, die öffentlich-rechtlich ausgeübte und privatrechtlich ausgeübte Macht identifizieren, kann überhaupt gar nichts klar sein, weil diese Machtarten sich in der Praxis unterscheiden.
Identifiziert man diese beiden Machtarten kommen Vorhersage-Desaster wie dasjenige 2008 heraus. Ein braver Debitist muss sich dann wundern, wie es sein kann, dass die öffentlich-rechtlichen Mächte die deflationäre Depression nicht konsequent herbeizwangsvollstreckt haben obwohl es dazu gekommen wäre hätte man die privatrechtlich verbundenen Mächte sich selbst überlassen.
Aber warum hätten die öffentlich-rechtlichen Mächte das tun sollen?
Selbstverständlich änderten diese vorher, die öffentlich-rechtlichen Rahmenbedingungen, bevor das feine Netz der privatrechtlichen Beziehungen gänzlich zerriss.
Diese Änderungen der Rahmenbedingungen erfolgten freilich zu Gunsten bestimmter Spieler und ist nicht ohne die Gefahr eines allgemeinen Rechtsnihilismus zu haben ("die machen da was sie wollen", "halten sich nicht mehr an Verträge", "ändern Gesetze wie sie es gerade brauchen").

Die Frage, die brave Debitisten, die lediglich von Zentralmacht reden und deshalb die Unterscheidung zwischen privater und öffentlicher Macht nicht machen, gar nicht stellen können ist:
FÜR WEN genau wurde die volle Rechtsdurchsetzung abgemildert? WER erhält leichteren Zugang zu Finanzierungen/Bail-outs/Haftungszusagen etc.? WER nicht?

Die Komplexitätszunahme in der Thematik ist aber in den letzten Jahren so
hoch geworden, dass eine Einzelperson alle hier angerissenen wesentlichen
Aspekte von Autopoiesis zu Bewusstsein, von Anthropologie zu Geschichte,
von Physik zu Biologie usw. nicht mehr überblicken kann – so können nur
noch wesentliche weitere Ausformulierungen erarbeitet werden, wenn sich
kluge motivierte Leute zusammen tun und (gegen die Interessen des
Mainstreams und der Machthalter!) die Beschreibung der Wirklichkeit –
Debitismus genannt – voran treiben würden.

Ja, ich tu' das aber so gut wie nicht mehr hier im Forum. Hier "wissen" nach meiner Wahrnehmung schon zu viele "Bescheid". Hier wird für meinen Geschmack zu wenig gefragt.

Was man nicht weiß ist kein Problem. Problematisch wird nur das was man weiß und es sich als falsch herausstellt (frei nach Mark Twain).

Ich kann da wenig beitragen außer einiger Zitate, die mir als
Augenöffner erscheinen.

@Ashitaka vertritt mEn Sichtweisen, die dem naiven Mainstream der Sachentauschtheoretiker meilenweit voraus sind. Aber es fehlen elementare Unterscheidungen aus der juristischen und buchhalterischen Praxis, die nötig sind um möglichst genau diese Wirtschaftswirklichkeit wahrnehmen zu können. Das betrifft aus meiner Sicht sämtliche "naive" Debitisten.
Gerade jetzt braucht es möglichst gute Wahrnehmungsinstrumente für die politische und ökonomische Wirklichkeit in Europa. Aus mehreren Gründen. Sich im "naiven" Debitismus einzuigeln reicht nicht aus.

Alles Liebe

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Genauso ist es – ganz aktuell.

Ostfriese @, Freitag, 31.03.2017, 09:02 vor 2584 Tagen @ BillHicks 11181 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 31.03.2017, 09:52

Hallo BillHicks,

Die Staaten
werden von den Machthaltern, den Beraternetzwerken wie z.B. den Big

four

und von vielen anderen zur Durchsetzung ihrer Interessen gegen die
ohnmächtige Masse benutzt.


Ja.
Hier handelt es sich um private Interessen.

das wurde gestern Abend noch einmal bestätigt. Milliardenschwere Aufrüstung: Die neue Macht der Rüstungslobbyisten. Es sind international tätige Kanzleien (Ernest&Young, pwc group und KPMG), die das Verteidigungsministerium in finanziellen, rechtlichen und militärischen Angelegenheiten beraten, wenn es um die Zusammenarbeit mit der Rüstungsindustrie, den Kauf des Rüstungsmaterials und den wechselseitigen Austausch der Manager geht. Sie definieren im internationalen Kontext die Handlungsoptionen der Zentralmachthalter.

Grüße in den ersten Sonnentag des Jahres – Ostfriese

"Naiver" Debitismus - einerseits sehr treffend!

Beo2 @, NRW Witten, Freitag, 31.03.2017, 12:42 vor 2584 Tagen @ BillHicks 11794 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 31.03.2017, 13:00

.. und deshalb zu recht "naiv" in Anführungszeichen. Doch Vorsicht ..!

Die Naivität des hier kolportierten Debitismus ist nur vordergründig, um nicht zu sagen (bewusst) demagogisch. Dahinter verbirgt sich m.M.n. eine verdeckte politische Agenda. Es ist nicht allzu schwer zu erkennen (sozusagen an dem "Stallgeruch"), aus welcher parteipolitischen Ecke und ökonomischen Interessenlage diese Theorie oder Ideologie stammt.

Es geht dabei m.M.n. auch keineswegs etwa um die Abschaffung des Staates und von dessen Macht - dafür wird ja eben gar keine Alternative angeboten. Ganz im Gegenteil: Es geht darum, vom Staatswesen in einer "ganz bestimmten" Art und Weise zu profitieren.
Und vergessen "wir" niemals folgendes: Der Staat, das sind Du und ich, und die meisten anderen, hierin gemeinschaftlich organ'isiert. Und dann gibt es eben noch ein paar wenige, die "sich nicht dazu rechnen" (wollen) bzw. "sich als außerhalb stehend verstehen".

Amsonsten, ich stimme mit deinen Ausführungen weitgehend überein. Sie beleuchten das Thema natürlich bei weitem nicht erschöpfend. Ich verstehe sie als hilfreiche Ergänzung zu dem, was ICH zahlreich beschrieben habe .. aus einem anderen fachsprachlichen Blickwinkel betrachtet. Falls ich mich nicht irre.

Mit Gruß, Beo2

PS: Die Hose ist runter! Alles klar, Herr Kommissar?
https://www.youtube.com/watch?v=Z6ccK6_Pz3k

So, nun hast Du es uns aber gegeben! Danke dafür

Hausmeister @, Freitag, 31.03.2017, 14:17 vor 2584 Tagen @ Beo2 11847 Views

.. und deshalb zu recht "naiv" in Anführungszeichen. Doch Vorsicht
..!

Die Naivität des hier kolportierten Debitismus ist nur vordergründig,
um nicht zu sagen (bewusst) demagogisch. Dahinter verbirgt sich m.M.n. eine
verdeckte politische Agenda.
Es ist nicht allzu schwer zu erkennen
(sozusagen an dem "Stallgeruch"), aus welcher parteipolitischen Ecke und
ökonomischen Interessenlage diese Theorie oder Ideologie stammt.

und TSCHÜSS!

Denn auf die nächste Steigerung Deiner vor völlig schamlosen Respektlosigkeiten, sachlich kaum zu überbietender Dummheit, Überheblichkeit, Behauptungssucht(!) und schier unüberbietbarem Geltungsdrang triefenden Auslassungen können wir - ohne jedwede Verluste zu erleiden - allerbestens verzichten.
Wir haben bis hierher zur Genüge erfahren dürfen, wie Du die menschliche Welt verstehst bzw. Du dich hier in der Darlegung Deiner (mit Verlaub: ziemlich abstrusen) geistigen Ergüsse aufzuführen gedenkst - aber jetzt hast Du selber den Punkt gesetzt, an welchem Dein Schreibrecht in diesem Forum endet.

***

PS: Wer diese meine Zeilen als persönlichen Angriff auf den Adressaten empfinden mag, der soll sich bitte dessen obige Auslassungen bzw. seine letzten Beiträge in Gänze noch einmal vollständig und tiefgründig durchlesen. Danke & Gruß
HM

--
Alles, was man in dieser Zeit für seinen Charakter tun kann, ist, zu dokumentieren, daß man nicht zur Zeit gehört.
Johann Gottfried Seume

Danke, das war längst überfällig! (oT)

Chef @, Freitag, 31.03.2017, 16:16 vor 2584 Tagen @ Hausmeister 11293 Views

- kein Text -

Mein Rauswurf aus dem Gelben

Leserzuschrift @, Montag, 03.04.2017, 15:50 vor 2581 Tagen @ Hausmeister 11375 Views

Hallo Foristen!

Ich wurde vom @Hausmeister aus dem Gelben rausgeworfen. Hier ist seine Begründung:
So, nun hast Du es uns aber gegeben! Danke dafür.

Als konkreter Anlass diente das folgende Posting von mir:
"Naiver" Debitismus - einerseits sehr treffend!

Ich möchte zu dem Rauswurf eine klärende Stellung nehmen und euch um ein abschließendes Feedback bitten. Ich brauche Eure Stellungnahme! (gerne auch an meine Mail-Adresse) .. und habe es mir m.M.n. nach knapp 700 weitgehend sachlichen Beiträgen auch redlich verdient.
Zunächst folgendes: Was mich aber wirklich traurig macht, ja sogar ziemlich erschüttert, ist: dass keiner meiner letzten Mitdiskutanten einen Einwand zu meinen Gunsten erhoben hat. Wie soll ich das interpretieren? - es bieten sich ja mindestens zwei alternative Erklärungen an.

Zur Erklärung meines allerletzten Postings: Erstens, was das sicher polemische Wort "Stallgeruch" angeht: gemeint war "parteipolitischer Stallgeruch" (= Argumentation), und nichts anderes:
Beo2 Zitat: "Es ist nicht allzu schwer zu erkennen (sozusagen an dem "Stallgeruch"), aus welcher parteipolitischen Ecke und ökonomischen Interessenlage diese Theorie oder Ideologie stammt."

Zweitens, ich finde nichts Schlimmes dabei, wenn jemand eine politische Agenda vertritt, erst recht nicht, wenn dies transparent geschieht. Auch ich vertrete eine politische Agenda (= Zukunftsvision), welche im Gelben Forum sicher zum Vorschein kam. Es geht ja gar nicht anders, wenn mensch in einem Forum (jahrelang) politisch relevante Diskussionen führt. Da braucht der erfahrene Leser/Zuhörer nur "2+2+2" zusammen zu zählen.
_____________________

Nun möchte ich gerne die Begründung des @Hausmeisters kommentieren. Dabei geht es mir nicht um ein "Nachtreten", sondern um mehr Transparenz und Redlichkeit:

So, nun hast Du es uns aber gegeben! Danke dafür ... und TSCHÜSS!

Das kommt darauf an, wie man es nimmt.

Denn auf die nächste Steigerung Deiner vor völlig schamlosen Respektlosigkeiten, sachlich kaum zu überbietender Dummheit, Überheblichkeit, Behauptungssucht(!) und schier unüberbietbarem Geltungsdrang triefenden Auslassungen können wir - ohne jedwede Verluste zu erleiden - allerbestens verzichten.

Also, der @Hausmeister wirft mir "schamlose Respektlosigkeit" vor. Wem gegenüber? Etwa dem @dottore? Ich habe @dottore sowohl Kritik als auch Respekt gezollt, mehrmals. Kritik mag durchaus überwogen haben. Nichtsdestotrotz wurde meine Kritik von ihm erst neulich wohlwollend und als "legitim" quittiert, nachdem ich ihm (jedoch nicht seinen Fans!) meinen aufrichtigen Respekt bekundet habe - wie hier nachzulesen ist:

@dottore Zitat (6.01.2017): "Alles okayo; schätze sich kreuzende Klingen (oT)"
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=425747

Desweiteren wird mir Dummheit, Überheblichkeit und (Selbst-) Behauptungssucht vorgeworfen. "Sachlich kaum zu überbietende Dummheit" lasse ich nicht gelten - denn eine solche ist mir in keinem konkreten Zusammenhang nachgewiesen worden. Ich habe zudem selbst (nachweislich!) auch mal Irrtum eingestanden - es fallen mir gleich 2 Fälle ein - was ich bei meinen zahlreichen Mitdiskutanten in keinem einzigen Fall beobachtet habe.
"Überheblichkeit" ist zugegebenermaßen eine der schlechtesten Eigenschaft von mir. Und was meine angebliche "Behauptungssucht" angeht: Ich SUCHTe mich gewiss im Gelben Forum argumentativ zu behaupten, ohne die Meinung eines Andersdenkenden irgendwie unterdrückt zu haben. Es wurden ja häufig kontroverse Dispute geführt.

Weiter: zu Geltungsdrang - also, ich weiss nicht ... Erstens, immerhin habe ich mich an den meisten "Diskussionen" (Geschwurbel) im Gelben gar nicht beteiligt. Ich blieb bei meinen Leisten und wurde nur bei ausgesuchten Themen aktiv .. dann aber durchaus ziemlich engagiert. Bin ja schon im Ruhestand und kann deshalb für meine Hobbys recht viel Zeit und Sorgfalt investieren, was mir gewissen Vorteil verschafft. Dies mag als Geltungsdrang erscheinen. Dabei waren meine Beiträge so gut wie nie die längsten.
Zum zweiten, ich habe nur äußerst selten und durchaus zögerlich, einen neuen Thread eröffnet. Und drittens, ich habe sehr darauf geachtet, in Diskussionen möglichst nicht das letzte Wort zu haben. Meistens ist es mir auch gelungen. Sieht so "Geltungsdrang" aus?

Denn auf die nächste Steigerung [...] können wir - ohne jedwede Verluste zu erleiden - allerbestens verzichten.

Dazu folgendes: Wer den Erkenntnisprozess eines Anderen zu behindern trachtet, behindert zugleich seinen eigenen. Der Gewinner dabei ist immer: die Lüge. Erkenntnisse sind nur in und durch kontroversem und anstrengendem Diskutieren zu bekommen - ich kenne keinen anderen Weg. Verlässliche Erkenntnisse & Verstehen sind nicht billig zu haben.

PS: Wer diese meine Zeilen als persönlichen Angriff auf den Adressaten empfinden mag, der soll sich bitte dessen obige Auslassungen bzw. seine letzten Beiträge in Gänze noch einmal vollständig und tiefgründig durchlesen.

Also, meine letzten Beiträge im Gelben (bis auf den allerletzten - siehe oben), im letzten Diskussionsthread, waren die folgenden:

GELD = Teilmenge möglicher Zahlungsmittel (27.03.2017)
Macht des Staates ("ZMI") = Machtderivat der Urschuld (ZMI) (27.03.2017)
Eine Macht-, Staats- & Geldtheorie .. (27.03.2017)
Die historische Rolle der URSCHULD .. (29.03.2017)

80% meiner Beiträge im Gelben besitzen mindestens dieses sachliche Niveau (oder ein höheres), finde ich.

Wir haben bis hierher zur Genüge erfahren dürfen, wie Du die menschliche Welt verstehst bzw. Du dich hier in der Darlegung Deiner (mit Verlaub: ziemlich abstrusen) geistigen Ergüsse aufzuführen gedenkst [...]

Falls Jemand hier bereit ist, jene Beiträge durchzulesen und mir mitzuteilen, was Verwerfliches darin als mein "menschliches Weltbild" zum Vorschein kommt, so wäre ich demjenigen sehr dankbar. In diesem Zusammenhang fiel mir aber folgendes ein:

Ich habe vor einigen Wochen im Gelben meine persönliche Meinung zum Thema Homosexualität zum besten gegeben. Das Thema wurde nicht von mir eingebracht oder forciert. Darin habe ich die Homosexualität als eine "seelische Behinderung" und als eine "psychosexuelle Fehlentwicklung der Persönlichkeit" (sog. Persönlichkeitsstörung) bezeichnet. Ich habe mich deshalb gegen die völlige Gleichstellung von Hetero- und Homosexualität ausgesprochen, insbesondere im Schul- und Erziehungsbereich oder auch beim Adoptionsrecht .. durchaus mit der großen Mehrheit der anderen Kommentatoren.
Könnte es sein, dass dies der maßgebende Grund für meinen Rauswurf war (warum auch immer) .. neben meiner "sachlich kaum zu überbietenden dummen" Kritik an dem hier vertretenen sog. Debitismus natürlich?

Wer diese meine Zeilen als persönlichen Angriff auf den Adressaten empfinden mag, der soll sich bitte dessen obige Auslassungen bzw. seine letzten Beiträge in Gänze noch einmal vollständig und tiefgründig durchlesen.

Mein Rauswurf hat m.M.n. sehr wohl viel mit der Person des @Hausmeisters zu tun, oder mit der eines guten Freundes von ihm, denn: In den zweieinviertel Jahren meiner Schreibtätigkeit im Gelben habe ich kein einziges Mal eine öffentliche Stimme vernommen, welche meine Sperrung oder Abmahnung gefordert hätte.
Ich diskutiere seit ca. 14 Jahren im Internet (z.B. seit dem systemfehler.de, freiwirtschaft.org, finanzcrash.com) unter fast gleichbleibendem Pseudonym (z.B. Beobachter-II) - mit bis zu 5000 Beiträgen bisher - und wurde noch nie irgendwo gesperrt. Ich kann mich auch an keine Ermahnung erinnern.

aber jetzt hast Du selber den Punkt gesetzt, an welchem Dein Schreibrecht in diesem Forum endet.
Danke & Gruß
HM


Ich hoffe und wünsche mir nur noch, dass der @Hausmeister (oder der @Chef) soviel Fairness besitzt, dass er diese Angelegenheit ganz vorne, für Alle sichtbar, im Gelben bekannt macht, damit ich Rückmeldungen aus dem Publikum erhalten kann. Auch wünsche ich mir gewiss, dass diese meine Stellungnahme dort verlinkt wird. Und natürlich, nicht zuletzt bitte ich um Aufhebung der Sperre.

Mit Gruß, Beo2 Dokumentanfang

Der Oberdemagoge tritt noch einmal kräftig nach

Hausmeister @, Montag, 03.04.2017, 16:19 vor 2581 Tagen @ Leserzuschrift 11388 Views

und bietet uns dafür eine verfälschend zurechtgestutze Version seines Beitrages, dessen für mein Eingreifen wesentlichen Satz

"Die Naivität des hier kolportierten Debitismus ist nur vordergründig, um nicht zu sagen (bewusst) demagogisch. Dahinter verbirgt sich m.M.n. eine verdeckte[/i] (sic!) politische Agenda. Es ist nicht allzu schwer zu erkennen (sozusagen an dem "Stallgeruch"), aus welcher parteipolitischen Ecke und ökonomischen Interessenlage diese Theorie oder Ideologie stammt."[/i]

Du, für mich ganz offensichtlich, desinformieren wollend so nicht zitierst!

Also eine "noch untere Schublade" wird nur schwer gehen, aber Dir traue ich es jetzt zu, eine solche zu finden und zu öffnen.

Möge @Chef dem zuvorkommen, und weitere Auftritte von Dir hier nun endlich selbst wirksam und dauerhaft unterbinden.

--
Alles, was man in dieser Zeit für seinen Charakter tun kann, ist, zu dokumentieren, daß man nicht zur Zeit gehört.
Johann Gottfried Seume

...war vorhersehbar.

Positiv @, Mittwoch, 05.04.2017, 12:30 vor 2579 Tagen @ Leserzuschrift 11072 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 05.04.2017, 12:51

In den
zweieinviertel Jahren meiner Schreibtätigkeit im Gelben habe ich kein
einziges Mal eine öffentliche Stimme vernommen, welche meine Sperrung oder
Abmahnung gefordert hätte.

Hallo Beo2, das ist hier kein demokratischer Kindergarten, wo Sperren explizit gefordert werden. Jeder blamiert sich so gut er kann und dies hat früher oder später Konsequenzen.

An konstruktiven und wohlmeinenden Hinweisen mangelte es in Deinem Fall nicht, hier z.B. von mir vor 2 Jahren.

Beste Grüße,

Positiv.

Es gibt keine ökonomische Wirklichkeit, sondern nur eine ökonomische Simulation

Ashitaka @, Freitag, 31.03.2017, 20:13 vor 2584 Tagen @ BillHicks 11821 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 31.03.2017, 20:23

Hallo BillHicks,

nur kurz, hab die letzte Zeit viel (schönes) um die Ohren und werde mich im weiteren Jahresverlauf wieder mehr beteiligen.

"Geld = Machtderivat."
Ja, schon.
Aber Macht gibt es auch ganz ohne Geld.

Ein solches Machtverhältnis, das uns allen Lebzeitfunktionen zuschreibt und zum Wirtschaften und zur Aufschuldung zwingt, das gibt es über die Zeit nicht ohne "Geld". An der kurranten Machteinheit (mit ihrer Funktion = Zeit verschaffenden Option) führt kein Weg vorbei.

Die durch Zentralmacht (Machtakt) bestimmte Eigenschaft "Geld" sichert die Machtverhältnisse (Passiva = Kapital) aller Funktionseinheiten des Systems und des Zentralmachtsystems als Ganzes. Sie ist der Grund, weshalb die Besicherung der Passiva (=Abgabeneinheiten) aller heute existenten Zentralmachtbereiche (heute Staatsschulden) überhaupt noch möglich ist, weshalb die Forderungen derjenigen, die als Funktionseinheiten dem Zentralmachtsystem dienen, überhaupt noch werthaltig sind und nicht abgeschrieben werden müssen.

"Geld" ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Machteinheit, ein übertragbares Potential (=Machtposition), welches die Zentralmacht unter klar geregelten bzw. veröffentlichten Voraussetzungen (heute geldpolitische Operationen) an die Funktionseinheiten des Systems, vorrangig zwecks Abgabenerhebung (=Besicherung ihrer Passiva) zediert.

Im von Dir verlinkten Beitrag heißt es
G e l d = Machtderivat
Und man erinnere sich oben, wir die Zeichenfolge verwendet als:
G e l d = Eigenschaft
G e l d = Zahlungsmittel

Geld ist eine Eigenschaft, eine Systemeigenschaft (Zentralmachtderivat).

Die Eigenschaft Geld ist kein Zahlungsmittel, sondern sie bietet die Funktion als Zahlungsmittel (primär: Steuerzahlungsmittel).

Wozu diese Trennung? Weil jede beliebige Einheit Zahlungsmittel sein kann (zwecks Parität), aber eben nur diejenige Einheit "Geld" ist, der die Zentralmacht Geldcharakter zuschreibt (Akt). Geld produziert niemand, Geld entsteht per Machtakt. Produziert wird einzig und allein die Urkunde (der Träger, die Wahrung = Währung) des Geldes. Diese ist nicht das Geld, sondern sie beziffert das Geld. Mit den digitalen Sicherungssystemen verhält es sich nicht anders, nur dass die Trennung zwischen einem Geldguthaben (=kein Geld) und Geld zu verschwinden "scheint".

@Ashitaka vertritt mEn Sichtweisen, die dem naiven Mainstream der
Sachentauschtheoretiker meilenweit voraus sind. Aber es fehlen elementare
Unterscheidungen aus der juristischen und buchhalterischen Praxis, die
nötig sind um möglichst genau diese Wirtschaftswirklichkeit wahrnehmen zu
können.

Keine Wirtschaftswirklichkeit. Die Wirtschafts- und Rechtswissenschaft sind Hoffnung schenken sollende Kinder des Debitismus. Sie täuschen uns. Der auf Zentralmachtsystemen bzw. anfänglich auf Zentralinstanzen beruhende Ast des Debitismus (hier: Schuldverhältnisse kraft Untedrückung durch zentrale Macht-/Gewaltmonopole, keine Urschulden) kann durch keinen Juristen, geschweige denn einen Wirtschaftswissenschaftler beschrieben bzw. beeinflusst werden. Am Anfang steht die Vorfinanzierung der Gewalt, am Ende steht ihre schonungslose Widerkehr (Paul C. Martin: Militärdiktatur im Wartezustand).

Eine theoretische Aufleitung bzw Beschreibung durch die Rechts- und Wirtschaftswissenschaft gelingt nicht, da die tatsächliche Vergewaltigung und Androhung zentraler Gewalten jedem Theoretiker, der von der Öffentlichkeit etwas Aufmerksamkeit für seine Systembeschreibung zu erlangen versucht, ein Dorn im Auge ist. Wer will schon für Entsetzen sorgen und den mit Vorurteilen überladenen Zuhörern und Lesern erklären, dass es kein Problem mit dem System gibt, dass die bevorstehende Gewalt Teil des Systems ist, welches die Rückkehr der formlosen Gewalt nur durch Aufschuldung geschoben hat? Die bevorstehende und zunehmend sichtbare Dysfunktionalität des Systems ist eine dem Zeitablauf (Vorfinanzierungslücke vergrößert sich, Nachschuldnersuche bricht ab, Ende des Machtreislaufes) zu verdankende Systemgrundlage.

Das betrifft aus meiner Sicht sämtliche "naive" Debitisten.

Kein Debitist ist naiv. Debisten kennen nur weniger Grenzen im Denken, werden nicht dazu genötigt, sich an den Wahn der Wirtschafts- und Rechtswissenschaft (Ihrer Kinder) zu orientieren. Dadurch entsteht doch erst die ganze Verwirrung, die Hoffnung auf einen schöneren Morgen, die Passivität. Uwe Wesel lesen!

Gerade jetzt braucht es möglichst gute Wahrnehmungsinstrumente für die
politische und ökonomische Wirklichkeit in Europa. Aus
mehreren Gründen. Sich im "naiven" Debitismus einzuigeln reicht nicht
aus.

Aus welchen Gründen? Um einem System, das funktioniert, eine verlogene und selbstbetrügerische, sozialistische Heilwerdung zu versprechen?

Nein, solche den klaren Verstand einfangende Simulationen sollte man verhindern!

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Lässt der Zentralmacht-Hammer die Welt wie eine aus Nägeln erscheinen?

BillHicks ⌂ @, Wien, Sonntag, 02.04.2017, 00:45 vor 2582 Tagen @ Ashitaka 11194 Views

Hallo BillHicks,

Grüß Dich Ashitaka,

nur kurz, hab die letzte Zeit viel (schönes) um die Ohren

das freut mich zu hören.

und werde mich im weiteren Jahresverlauf wieder mehr beteiligen.

Umso besser!

"Geld = Machtderivat."
Ja, schon.
Aber Macht gibt es auch ganz ohne Geld.


Ein solches Machtverhältnis, das uns allen Lebzeitfunktionen zuschreibt
und zum Wirtschaften und zur Aufschuldung zwingt, das gibt es über die
Zeit nicht ohne "Geld". An der kurranten Machteinheit (mit ihrer Funktion =
Zeit verschaffenden Option) führt kein Weg vorbei.

Wenn es eine "kurrante Machteinheit" gibt, gibt es auch "nicht-kurrante Machteinheiten"? Was haben kurrante und nicht-kurrante Machteinheiten gemeinsam, was unterscheidet sie?

Sind Deine "Machteinheiten" nicht das was Juristen Vermögen nennen? Wenn nein, wie unterscheiden sie sich? Was haben sie gemeinsam?

Die durch Zentralmacht (Machtakt) bestimmte Eigenschaft "Geld" sichert die
Machtverhältnisse

In diesen Machtverhältnissen: wer hat da Macht über wen?

Was ist Macht für Dich?

(Passiva = Kapital)

Das sehe ich genau so. Und professionelle Buchhalter würden uns zustimmen.

aller Funktionseinheiten des Systems
und des Zentralmachtsystems als Ganzes. Sie ist der Grund, weshalb die
Besicherung der Passiva (=Abgabeneinheiten)

Oben: Passiva = Kapital
und hier: Passiva = Abgabeeinheiten

Ist das Zeichen "=" bei Dir auch transitiv wie üblich?
Das heißt Kapital = Abgabeeinheiten ?

aller heute existenten
Zentralmachtbereiche (heute Staatsschulden) überhaupt noch möglich ist,
weshalb die Forderungen derjenigen, die als Funktionseinheiten dem
Zentralmachtsystem dienen, überhaupt noch werthaltig sind und nicht
abgeschrieben werden müssen.

Ich versteh' Dich nicht. Kannst Du das bitte noch einmal anders erklären? Danke.

"Geld" ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Machteinheit, ein
übertragbares Potential (=Machtposition), welches die Zentralmacht unter
klar geregelten bzw. veröffentlichten Voraussetzungen (heute
geldpolitische Operationen) an die Funktionseinheiten des Systems,
vorrangig zwecks Abgabenerhebung (=Besicherung ihrer Passiva) zediert.

Gelten diese Ausführungen nur für solche "Machteinheiten", die unmittelbar zur Erfüllung von Steuerschulden genutzt werden können?

Im von Dir verlinkten Beitrag heißt es
G e l d = Machtderivat
Und man erinnere sich oben, wir die Zeichenfolge verwendet als:
G e l d = Eigenschaft
G e l d = Zahlungsmittel


Geld ist eine Eigenschaft, eine Systemeigenschaft (Zentralmachtderivat).

Gibt es nach Deiner Definition "Geld" im Euroraum?

Wenn ja:
Wo ist die Zentralmacht, zum Zentralmachtderivat €?

Die Eigenschaft Geld ist kein Zahlungsmittel, sondern sie bietet die
Funktion als Zahlungsmittel (primär: Steuerzahlungsmittel).

Für Dich ist "Geld" eine Eigenschaft. OK.
Frage A: eine Eigenschaft wovon? Welches "etwas" hat die Eigenschaft "Geld"?
Die Eigenschaft eines "Staates"?

Wenn ja, wiederhole ich meine Frage zum € oben. Wo ist der eine "Staat", dessen Eigenschaft das Geld € ist?
Wenn nein, zurück zur Frage A.

Wozu diese Trennung? Weil jede beliebige Einheit Zahlungsmittel sein kann
(zwecks Parität), aber eben nur diejenige Einheit "Geld" ist, der die
Zentralmacht Geldcharakter zuschreibt (Akt).

Wie genau sieht dieser Machtakt aus?
Wie häufig kommt dieser Machtakt vor?

Geld produziert niemand, Geld
entsteht per Machtakt. Produziert wird einzig und allein die Urkunde (der
Träger, die Wahrung = Währung) des Geldes. Diese ist nicht das Geld,
sondern sie beziffert das Geld. Mit den digitalen Sicherungssystemen
verhält es sich nicht anders, nur dass die Trennung zwischen einem
Geldguthaben (=kein Geld) und Geld zu verschwinden "scheint".

Meinst Du damit, dass die Grenze zwischen (schon) monetarisierten Forderungen und (noch) nicht-monetarisierten Forderungen fließend ist?

@Ashitaka vertritt mEn Sichtweisen, die dem naiven Mainstream der
Sachentauschtheoretiker meilenweit voraus sind. Aber es fehlen
elementare
Unterscheidungen aus der juristischen und buchhalterischen Praxis, die
nötig sind um möglichst genau diese Wirtschaftswirklichkeit wahrnehmen
zu
können.


Keine Wirtschaftswirklichkeit.

Was meinst Du damit? Gibt es für Dich keine empirisch beobachtbaren Transaktionen zwischen Wirtschaftern?

Die Wirtschafts- und Rechtswissenschaft
sind Hoffnung schenken sollende Kinder des Debitismus.

Ok.

Sie täuschen uns.

Worüber?

Der auf Zentralmachtsystemen bzw. anfänglich auf Zentralinstanzen
beruhende Ast des Debitismus (hier: Schuldverhältnisse kraft Untedrückung
durch zentrale Macht-/Gewaltmonopole, keine Urschulden) kann durch keinen
Juristen, geschweige denn einen Wirtschaftswissenschaftler beschrieben bzw.
beeinflusst werden.

Juristen wie Betriebswirte sind im Regelfall Praktiker. Ihre Unterscheidungen stammen aus empirischen Erfahrungen in der WirtschaftsWIRKlichkeit. Eine Unterscheidung, die WIRKt wird gemacht. Andere - und seien sie theoretisch noch so schön - können in der Praxis schadlos ignoriert werden, sie sind empirisch WIRKungslos.

Wenn Du mit "Wirtschaftswissenschaftler" Volkswirte meinst, dann trifft die Beschreibung "Praktiker" auf sie eher nicht zu. Das sind meistens Theoretiker mit Unterscheidungen, die nicht aufgrund empririscher Notwendigkeiten, sondern auf Basis theoretischer Überlegungen getroffen wurden.
Solche theoretischen Unterscheidungen, die theoretische Begriffe hervorbringen, können sich für einige Zeit als wissenschaftlich ergiebig, aber möglicherweise im Kontakt mit der Praxis als untauglich erweisen. Vielleicht auch erst nach 30-50 Jahren, wenn es auf Basis derjenigen Handlungen, die durch Handlungsempfehlungen der theoretischen Unterscheidungen zu stande kamen, zu einer heftigen Krise kommt.

Am Anfang steht die Vorfinanzierung der Gewalt,

Ganz am Anfang steht vermutlich etwas Gewaltiges.
Etwas Gewaltiges, das höchstwahrscheinlich gewalttätig gemacht hat.

am Ende
steht ihre schonungslose Widerkehr (Paul C. Martin: Militärdiktatur im
Wartezustand).

Du sprichst von brachialer, körperlicher Gewalt. Gut möglich, obwohl der Trend eher hoffnungsvoller stimmt (Todesopfer durch Kampfhandlungen seit 1950.

Eine theoretische Aufleitung bzw Beschreibung durch die Rechts- und
Wirtschaftswissenschaft gelingt nicht, da die tatsächliche Vergewaltigung
und Androhung zentraler Gewalten jedem Theoretiker, der von der
Öffentlichkeit etwas Aufmerksamkeit für seine Systembeschreibung zu
erlangen versucht, ein Dorn im Auge ist.

Kann es
a) prinzipiell nicht gelingen auf der Basis von Begriffen aus der juristischen und buchhalterischen Praxis ein Recht, Rechnungslegung und Makroökonomie integrierendes begrifflices Rahmenwerk zu bauen, oder kann es
b) zwar prinzipiell schon gelingen, aber es würde - weil so angenehm wie ein Dorn im Auge - öffentlich nicht gehört werden (können)?

Wer will schon für Entsetzen
sorgen und den mit Vorurteilen überladenen Zuhörern und Lesern erklären,
dass es kein Problem mit dem System gibt, dass die bevorstehende Gewalt
Teil des Systems ist, welches die Rückkehr der formlosen Gewalt nur durch
Aufschuldung geschoben hat?

Kaum ein Jurist, der es ins zweite Semester schafft verpasst, dass ein Staat ein Herrschaftssystem ist und dass diese Herrschaft auf einem zentralen Gewaltmonopol basiert.
Das ist - für Juristen - nichts Neues. Für Ökonomiker hingegen, die unbewusst der "naiven" Privatrechtslehre anhängen und damit glauben, dass sich Herrschaft über Sachen (Privatrecht) und Herrschaft über Personen (öffentliches Recht) reinlich scheiden ließe ist das freilich "entsetzend", wenn man mit der Gewalt konfrontiert wird.

Die bevorstehende und zunehmend sichtbare
Dysfunktionalität des Systems ist eine dem Zeitablauf
(Vorfinanzierungslücke vergrößert sich,

Was genau vergrößert sich von einem Zeitpunkt t1 zu einem späteren Zeitpunkt t2?
Was genau fehlt? ("Lücke")

Nachschuldnersuche bricht ab,

Unterliegen ein privater Schuldner und ein öffentlich-rechtlicher Schuldner aus Deiner Sicht den identischen Zwängen?

Ende des Machtreislaufes) zu verdankende Systemgrundlage.

Was genau meinst Du mit Machtkreislauf? Anacyclosis?

Das betrifft aus meiner Sicht sämtliche "naive" Debitisten.


Kein Debitist ist naiv.

Das habe ich auch nicht behauptet.

Debisten kennen nur weniger Grenzen im Denken,
werden nicht dazu genötigt, sich an den Wahn der Wirtschafts- und
Rechtswissenschaft (Ihrer Kinder) zu orientieren. Dadurch entsteht doch
erst die ganze Verwirrung, die Hoffnung auf einen schöneren Morgen, die
Passivität. Uwe Wesel lesen!

Lese fast jeden Tag in einem Wesel-Buch. Finde ihn total genial. Worauf spielst Du genau an?

Gerade jetzt braucht es möglichst gute Wahrnehmungsinstrumente für

die

politische und ökonomische Wirklichkeit in Europa. Aus
mehreren Gründen. Sich im "naiven" Debitismus einzuigeln reicht nicht
aus.


Aus welchen Gründen? Um einem System, das funktioniert, eine verlogene
und selbstbetrügerische, sozialistische Heilwerdung zu versprechen?

Wieso denn Heilwerdung? Dialektik, Ashitaka! Und zum Glück hatten wir "Sozialistisch" schon, diesem Schmafu wird keine Mehrheit mehr aufsitzen. Hoffen wir es mal.

Auf ein Schwingen des Pendels Privatrech-Öffentliches Recht nach gut 30 Jahren Hurra-"Markt" Pfui-"Staat" zurück in Richtung öffentliches Recht können wir uns schon mal gefasst machen. Diese Stunde hat längst geschlagen. Hoffen wir - und arbeiten wir daran mit - dass dabei das Privatrecht nicht völlig aus dem Fenster fliegt (von subjektiven öffentlichen Rechten ganz zu schweigen).
Man erinnere sich: die Nazis wollten das BGB loswerden, dieses Vorhaben war schon 1920 im Parteiprogramm:
"Wir fordern Ersatz für das der materialistischen Weltordnung dienende römische Recht durch ein deutsches Gemeinrecht." NSDAP Parteiprogramm 1920, Punkt 19.
Sie hatten die Zeit nicht.

Nein, solche den klaren Verstand einfangende Simulationen sollte man
verhindern!

Wenn der "klare Verstand" ist, dass man nur auf die "Zentralmacht" blickt und mit diesem "Zentralmacht"-Hammer dann überall nur mehr Nägel wahrnehmen kann, dann ist mir eine größere Unterscheidungsfähigkeit zwecks Wahrnehmung möglicher Hanldungsoptionen in der Praxis lieber.

Zu dieser Praxis zum Schluss noch einmal vier Fragen bzgl. "Zentralmacht":
1.) Wo genau hat die EU ihre Zentralmacht?
2.) Wo genau hat die Eurozone ihre Zentralmacht?
3.) Ist Deutschland eine Zentralmacht? Wo ist das Währungsmonopol dieser Zentralmacht?

DASS es mächtige Spieler in allen drei institutionellen Umwelten gibt bestreite ich nicht.
Meine Fragen oben zielen auf folgende Frage: wie gut funktioniert die Wahrnehmung der Empirie, wenn man nur digital "Zentralmacht ja/nein" unterscheiden kann?

Herzlichst,

Ashitaka

Alles Liebe

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Ein Ende der Theraphiesitzungen

Ashitaka @, Sonntag, 02.04.2017, 12:23 vor 2582 Tagen @ BillHicks 11704 Views

Hallo BillHicks,

Wenn es eine "kurrante Machteinheit" gibt, gibt es auch "nicht-kurrante
Machteinheiten"?

Was haben kurrante und nicht-kurrante Machteinheiten
gemeinsam, was unterscheidet sie?

Sind Deine "Machteinheiten" nicht das was Juristen Vermögen
nennen? Wenn nein, wie unterscheiden sie sich? Was haben sie gemeinsam?

Vermögen ist Aktiva. Geld ist ein Passivum. Geld ist kein Aktivum. Was aktiviert wird, sind die Beurkundungen des Geldes (Münzen, Scheine) bzw. die Guthaben auf Geld.

Die durch Zentralmacht (Machtakt) bestimmte Eigenschaft "Geld" sichert

die

Machtverhältnisse


In diesen Machtverhältnissen: wer hat da Macht über wen?

Gläubiger gegenüber Schuldnern, die Zentralmacht mit ihrer Abgabenforderung gegenüber allen.

Was ist Macht für Dich?

Potential, etwas auch zu können, nicht nur zu wollen.

aller Funktionseinheiten des Systems
und des Zentralmachtsystems als Ganzes. Sie ist der Grund, weshalb die
Besicherung der Passiva (=Abgabeneinheiten)


Oben: Passiva = Kapital
und hier: Passiva = Abgabeeinheiten

Der verwendete Begriff "Abgabeneinheit" bezieht sich auf die Besicherung der Passiva. Genauer wäre der Begriff "Abgabenforderung". Die Abgabeneinheit ist Geldeinheit, damit Passiva.

Ist das Zeichen "=" bei Dir auch transitiv wie üblich?
Das heißt Kapital = Abgabeeinheiten ?

Kapital kann sowohl durch eine Abgabeeinheit begründet sein (Kasse im Plus), als auch durch jeden anderen Vermögensgegenstand, der sich in Geldeinheiten bewerten lässt.

aller heute existenten
Zentralmachtbereiche (heute Staatsschulden) überhaupt noch möglich

ist,

weshalb die Forderungen derjenigen, die als Funktionseinheiten dem
Zentralmachtsystem dienen, überhaupt noch werthaltig sind und nicht
abgeschrieben werden müssen.


Ich versteh' Dich nicht. Kannst Du das bitte noch einmal anders erklären?
Danke.

Der einen zentralen Passiva (Staatsverschuldung = Staatsmacht) steht die Aktiva aller Funktionseinheiten des Zentralmachtgebiet (heute: Rechtssubjekte) gegenüber (99% über Geldanlagen der Pensionskassen, Fonds, Versicherungen etc.). Schafft die Zentralmacht es nicht mehr ihre Passiva zu besichern (durch Abgabenerhebung), so sinkt die Werthaltigkeit der Anlagen aller Funktionseinheiten (auch deine Rentenversicherung) rapide.

Geldeinheiten sind aufgrund ihrer beidseitigen Funktion als Abgabenzahlungsmittel und einer ewigen Option unersetzlich.

"Geld" ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Machteinheit, ein
übertragbares Potential (=Machtposition), welches die Zentralmacht unter
klar geregelten bzw. veröffentlichten Voraussetzungen (heute
geldpolitische Operationen) an die Funktionseinheiten des Systems,
vorrangig zwecks Abgabenerhebung (=Besicherung ihrer Passiva) zediert.


Gelten diese Ausführungen nur für solche "Machteinheiten", die
unmittelbar zur Erfüllung von Steuerschulden genutzt werden können?

Ja. Keine andere Machtzession der Zentralmacht bietet den Funktionseinheiten im Zentralmachtgebiet eine so reibungslose Übertragbarkeit und Sicherheit. Die Sicherheit (Währung) ist so stark, dass sie gar über die Grenzen hinaus in einer globalisierten Welt niemanden an ihren Funktionen zweifeln lässt.

Gibt es nach Deiner Definition "Geld" im Euroraum?

Ja.

Wenn ja:
Wo ist die Zentralmacht, zum Zentralmachtderivat €?

Autorisiertes Organ = EZB, darüber die "europäische Union", dahinter ein unerschütterliches Netzwerk aus Beratungsgesellschaften und einer Hand voll die eingespannten Regierungen beratender Großkanzleien.

Die Eigenschaft Geld ist kein Zahlungsmittel, sondern sie bietet die
Funktion als Zahlungsmittel (primär: Steuerzahlungsmittel).


Für Dich ist "Geld" eine Eigenschaft. OK.
Frage A: eine Eigenschaft wovon? Welches "etwas" hat die Eigenschaft
"Geld"?
Die Eigenschaft eines "Staates"?

Die Eigenschaft einer Zentralmacht und ihres Systems (Zentralmachtgebiet), deshalb Systemeigenschaft. Geld ist ein Machtakt der Zentralmacht, eine den Funktionseinheiten des Systems eingeräumte Machtposition.

Wenn ja, wiederhole ich meine Frage zum € oben. Wo ist der eine "Staat",
dessen Eigenschaft das Geld € ist?
Wenn nein, zurück zur Frage A.

Staat ist nicht gleich Zentralmacht. Staaten sind perfekte Simulationen, um von einem Zentralmachtsystem abzulenken ("gehet dahin und wählt eure Zukunft!"). Die EU ist das beste Beispiel, um sich darüber klar zu werden, wie unbedeutend ein einzelner Staat im Zuge der Integrationsprozesse (Europarecht) werden kann. Das Steuerrecht (zwecks Besicherung der nationalen Staatsschulden) ist im Gegensatz zur nationalen Fesetzung, Erhebung und Vollstreckung nicht mehr in nationaler Gestaltungshand (siehe Machteinflüsse des EUGH).

Wozu diese Trennung? Weil jede beliebige Einheit Zahlungsmittel sein

kann

(zwecks Parität), aber eben nur diejenige Einheit "Geld" ist, der die
Zentralmacht Geldcharakter zuschreibt (Akt).


Wie genau sieht dieser Machtakt aus?

Siehe geldpolitische Verfahrensvorschriften des Euroraums. Die Operationen und Zugangsvoraussetzungen sind fein säuberlich geregelt.

Wie häufig kommt dieser Machtakt vor?

Fragen, der Fragen wegen? Blick doch mal auf die Veröffenlichungen der EZB.

Geld produziert niemand, Geld
entsteht per Machtakt. Produziert wird einzig und allein die Urkunde (der
Träger, die Wahrung = Währung) des Geldes. Diese ist nicht das Geld,
sondern sie beziffert das Geld. Mit den digitalen Sicherungssystemen
verhält es sich nicht anders, nur dass die Trennung zwischen einem
Geldguthaben (=kein Geld) und Geld zu verschwinden "scheint".


Meinst Du damit, dass die Grenze zwischen (schon) monetarisierten
Forderungen und (noch) nicht-monetarisierten Forderungen fließend ist?

Nein, die Grenze zwischen der Beurkundung (Bezifferung) und dem Beurkundeten (Geldsumme) scheint für viele nicht zu existieren, weshalb sie auch das Geld als Passivum, ihre Bezifferung als Aktivum, nicht sehen und begreifen können.

Keine Wirtschaftswirklichkeit.


Was meinst Du damit? Gibt es für Dich keine empirisch beobachtbaren
Transaktionen zwischen Wirtschaftern?

Die Wirtschaftswissenschaft ist lediglich eine Simulation, um von der Tatsache abzulenken, dass es im Kern dieser Wissenssimulationen einzig und allein um die Ausklammerung einer Bewusstwerdung der ursächlichen und Einfluss nehmenden Abgabepflicht geht.

Es gilt: Ohne Abgabepflicht, keine Simulation einer Wirtschaft ("Wir jagen doch keine Abgabeneinheiten!"), nix Heilwerdungsfantasien.

Die Wirtschafts- und Rechtswissenschaft
sind Hoffnung schenken sollende Kinder des Debitismus.


Ok.

Sie täuschen uns.


Worüber?

Fragen, der Fragen wegen. Les doch bitte erst mal den ganzen Text. Dann brauch es auch keine solche Fragen. Hier die Antwort:

Der auf Zentralmachtsystemen bzw. anfänglich auf Zentralinstanzen
beruhende Ast des Debitismus (hier: Schuldverhältnisse kraft Unterdrückung
durch zentrale Macht-/Gewaltmonopole, keine Urschulden) kann durch keinen
Juristen, geschweige denn einen Wirtschaftswissenschaftler beschrieben bzw.
beeinflusst werden.

Noch Fragen?

Juristen wie Betriebswirte sind im Regelfall Praktiker. Ihre
Unterscheidungen stammen aus empirischen Erfahrungen in der
WirtschaftsWIRKlichkeit. Eine Unterscheidung, die WIRKt wird
gemacht. Andere - und seien sie theoretisch noch so schön - können in der
Praxis schadlos ignoriert werden, sie sind empirisch WIRKungslos.

Wenn Du mit "Wirtschaftswissenschaftler" Volkswirte meinst, dann trifft
die Beschreibung "Praktiker" auf sie eher nicht zu. Das sind meistens
Theoretiker mit Unterscheidungen, die nicht aufgrund empririscher
Notwendigkeiten, sondern auf Basis theoretischer Überlegungen getroffen
wurden.
Solche theoretischen Unterscheidungen, die theoretische Begriffe
hervorbringen, können sich für einige Zeit als wissenschaftlich ergiebig,
aber möglicherweise im Kontakt mit der Praxis als untauglich erweisen.
Vielleicht auch erst nach 30-50 Jahren, wenn es auf Basis derjenigen
Handlungen, die durch Handlungsempfehlungen der theoretischen
Unterscheidungen zu stande kamen, zu einer heftigen Krise kommt.

Die wirtschaftswissenschaftlichen Theorien sind allesamt für die Tonne, da die wahren machttheoretischen / debitistischen Voraussetzungen in den Hintergrund bzw. weg simuliert werden.

Am Anfang steht die Vorfinanzierung der Gewalt,


Ganz am Anfang steht vermutlich etwas Gewaltiges.
Etwas Gewaltiges, das höchstwahrscheinlich gewalttätig gemacht hat.

Nicht "vermutlich" bzw. "höchstwahrscheinlich", sondern nachweislich. Man muss nur anfangen, die formlose Macht (Gewalt) als Fundament aller Siimulationsveranstaltungen zu erkennen. Ich empfehle dazu Uwe Wesel und Christian Sigrist. Letzterer wohnte vor Jahren nicht weit von mir entfernt und hat mir sehr viele Ideen für auch noch kommende Diskussionen geschenkt.

Eine theoretische Aufleitung bzw Beschreibung durch die Rechts- und
Wirtschaftswissenschaft gelingt nicht, da die tatsächliche Vergewaltigung
und Androhung zentraler Gewalten jedem Theoretiker, der von der
Öffentlichkeit etwas Aufmerksamkeit für seine Systembeschreibung zu
erlangen versucht, ein Dorn im Auge ist.


Kann es
a) prinzipiell nicht gelingen auf der Basis von Begriffen aus der
juristischen und buchhalterischen Praxis ein Recht, Rechnungslegung und
Makroökonomie integrierendes begrifflices Rahmenwerk zu bauen, oder kann
es
b) zwar prinzipiell schon gelingen, aber es würde - weil so angenehm wie
ein Dorn im Auge - öffentlich nicht gehört werden (können)?

Es kann prinzipiell nicht gelingen. Die Perspektive der juristischen / wirtschaftichen Praxis ist immer falsch, da auf Simulationen basierend ("Wir jagen primär keinen Abgabeneinheiten hinterher, sondern spucken der Glückseeligkeit wegen in die Hände!".

Wer will schon für Entsetzen
sorgen und den mit Vorurteilen überladenen Zuhörern und Lesern

erklären,

dass es kein Problem mit dem System gibt, dass die bevorstehende Gewalt
Teil des Systems ist, welches die Rückkehr der formlosen Gewalt nur

durch

Aufschuldung geschoben hat?


Kaum ein Jurist, der es ins zweite Semester schafft verpasst, dass ein
Staat ein Herrschaftssystem ist und dass diese Herrschaft auf einem
zentralen Gewaltmonopol basiert.
Das ist - für Juristen - nichts Neues. Für Ökonomiker hingegen, die
unbewusst der "naiven" Privatrechtslehre anhängen und damit glauben, dass
sich Herrschaft über Sachen (Privatrecht) und Herrschaft über Personen
(öffentliches Recht) reinlich scheiden ließe ist das freilich
"entsetzend", wenn man mit der Gewalt konfrontiert wird.

Ich kenne aber leider genügend Juristen, die das zentralinstanzielle Herrschaftssystem als überwunden betrachten, die an ein Rechtssystem glauben, dass nicht in formloser Macht ihren Ursprung hat und darin auch wieder untergehen wird. Es gibt nur wenige Juristen, mit denen man sich in Klarheit und einer Kapitulation vor dem Realen unterhalten kann.

Die bevorstehende und zunehmend sichtbare
Dysfunktionalität des Systems ist eine dem Zeitablauf
(Vorfinanzierungslücke vergrößert sich,


Was genau vergrößert sich von einem Zeitpunkt t1 zu einem späteren
Zeitpunkt t2?
Was genau fehlt? ("Lücke")

Die laufende und wachsende Vorfinanzierung, d.h. die Ausgaben, die getätigt werden mussten und müssen, bevor Einnahmen vorhanden waren und sind, aus denen sie getätigt werden konnten und getätigt werden können. 1x1 des Debitismus.

Nachschuldnersuche bricht ab,


Unterliegen ein privater Schuldner und ein öffentlich-rechtlicher
Schuldner aus Deiner Sicht den identischen Zwängen?

Nein, da letzterer das Gläubiger/Schuldner-Verhältnis rechtlich begründet und wieder begründen kann.

Ende des Machtreislaufes) zu verdankende Systemgrundlage.


Was genau meinst Du mit Machtkreislauf? Anacyclosis?

Das was hier seit Jahren mit Machtkreislauf beschrieben wird. Ich kann nicht alles noch mal erklären. Fang bei Paul C. Martin an.

Das betrifft aus meiner Sicht sämtliche "naive" Debitisten.


Kein Debitist ist naiv.


Das habe ich auch nicht behauptet.

Eine solche Behauptung habe ich nicht behauptet. <img src=" /> Ich habe nur klargestellt, dass kein Debitist naiv ist. Sie sind nach meinem bisherigen privaten Erfahrungen allesamt Klardenker, wissen, dass das System funktioniert.

Debisten kennen nur weniger Grenzen im Denken,
werden nicht dazu genötigt, sich an den Wahn der Wirtschafts- und
Rechtswissenschaft (Ihrer Kinder) zu orientieren. Dadurch entsteht doch
erst die ganze Verwirrung, die Hoffnung auf einen schöneren Morgen,

die

Passivität. Uwe Wesel lesen!


Lese fast jeden Tag in einem Wesel-Buch. Finde ihn total genial. Worauf
spielst Du genau an?

Auf seine Texte und Lehrstunden, die sich mit den Voraussetzungen für die Entstehung des Rechts und der Abgrenzung von Gewohnheiten beschäftigen. Christian Sigrist beschreibt die selben Voraussetzungen aus einer noch deutlicheren, anthropologischen Perspektive. Alles im Einklang mit der Machttheorie von Paul C. Martin.

Aus welchen Gründen? Um einem System, das funktioniert, eine verlogene
und selbstbetrügerische, sozialistische Heilwerdung zu versprechen?


Wieso denn Heilwerdung? Dialektik, Ashitaka! Und zum Glück
hatten wir "Sozialistisch" schon, diesem Schmafu wird keine Mehrheit mehr
aufsitzen. Hoffen wir es mal.

Auf ein Schwingen des Pendels Privatrech-Öffentliches Recht nach gut 30
Jahren Hurra-"Markt" Pfui-"Staat" zurück in Richtung öffentliches Recht
können wir uns schon mal gefasst machen. Diese Stunde hat längst
geschlagen. Hoffen wir - und arbeiten wir daran mit - dass dabei das
Privatrecht nicht völlig aus dem Fenster fliegt (von subjektiven
öffentlichen Rechten ganz zu schweigen).

Nein, arbeiten wir daran, die Hoffnung zu verlieren. Wir müssen uns der Realität stellen, ablassen von der Simulation eines noch aushaltbaren Mitteldings. Wir müssen uns frei machen von dem Balast, von der Angst. Erst dieser Verlust macht uns wieder fit.

Wenn der "klare Verstand" ist, dass man nur auf die "Zentralmacht" blickt
und mit diesem "Zentralmacht"-Hammer dann überall nur mehr Nägel
wahrnehmen kann, dann ist mir eine größere Unterscheidungsfähigkeit
zwecks Wahrnehmung möglicher Hanldungsoptionen in der Praxis lieber.

Das merke ich. Es gibt nur leider keine möglichen Handlungsoptionen für die Funktionseinheiten, die den debitistsichen Ablauf und die Rückkehr der formlosen Macht ausklammern. Wozu also dieser Drang, Kapital (Wissen) aus einer Simulation zu schlagen?

Zu dieser Praxis zum Schluss noch einmal vier Fragen bzgl.
"Zentralmacht":
1.) Wo genau hat die EU ihre Zentralmacht?
2.) Wo genau hat die Eurozone ihre Zentralmacht?
3.) Ist Deutschland eine Zentralmacht? Wo ist das Währungsmonopol dieser
Zentralmacht?

Oben beantwortet.

DASS es mächtige Spieler in allen drei institutionellen Umwelten gibt
bestreite ich nicht.
Meine Fragen oben zielen auf folgende Frage: wie gut funktioniert die
Wahrnehmung der Empirie, wenn man nur digital "Zentralmacht
ja/nein" unterscheiden kann?

Bestens. Man gewinnt mit der Machttheorie / Debitismus eine Perspektive, die soviel Klarheit bringt, dass man seinen Intellekt in einer von Ängsten befreiten Sphäre entfalten kann.

Die Theraphie (Simulation) hat ihr Ende gefunden.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Die "europäisch-westliche Zivilisation" "lesen" lernen.

BillHicks ⌂ @, Wien, Dienstag, 04.04.2017, 13:34 vor 2580 Tagen @ Ashitaka 11064 Views

Hallo BillHicks,

Hallo Ashitaka,

Wenn es eine "kurrante Machteinheit" gibt, gibt es auch "nicht-kurrante
Machteinheiten"?

Was haben kurrante und nicht-kurrante Machteinheiten
gemeinsam, was unterscheidet sie?

ich erlaube mir noch einmal zu fragen:
Gibt es nicht-kurrante Machteinheiten?
Was genau verstehst Du unter "kurrant"?

Sind Deine "Machteinheiten" nicht das was Juristen Vermögen
nennen? Wenn nein, wie unterscheiden sie sich? Was haben sie gemeinsam?


Vermögen ist Aktiva.

Seh' ich genau so.

Geld ist ein Passivum. Geld ist kein Aktivum.

Das ist einfach eine Behauptung. Deine Behauptung, bzw. DEIN Geld-Begriff.
Was völlig in Ordnung ist.
Das kann man so machen. Man muss es nur dazu sagen.
Und: Juristen und buchhalterische Fachleute nutzen NICHT diesen - Deinen - Geld-Begriff.

Was
aktiviert wird, sind die Beurkundungen des Geldes (Münzen, Scheine) bzw.
die Guthaben auf Geld.

Ok.

In diesen Machtverhältnissen: wer hat da Macht über wen?


Gläubiger gegenüber Schuldnern, die Zentralmacht mit ihrer
Abgabenforderung gegenüber allen.

Heute freilich kann man sich der Zentralmacht dadurch entziehen, dass Geldvermögen sich "frei" um den Globus bewegen können. Glaubst du das hat irgendwas an diesen Machtverhältnissen verändert?
Wenn ja: was genau?

Was ist Macht für Dich?


Potential, etwas auch zu können, nicht nur zu wollen.

Danke. Dein Macht-Begriff ist also auch einer, der auf einen Eremiten im Wald zutrifft. OK, kann man so definieren.

Mein Macht-Begriff ist ein relationaler:
Es ist die Fähigkeit des Mächtigen M den Raum der Entscheidungsmöglichkeiten des weniger Mächtigen O so zu verändern, dass die verbliebene für O beste Möglichkeit gerade diejenige Möglichkeit ist, die M möchte, dass O zieht.

Oben: Passiva = Kapital
und hier: Passiva = Abgabeeinheiten


Der verwendete Begriff "Abgabeneinheit" bezieht sich auf die Besicherung
der Passiva.

Was ist mit "Besicherung der Passiva" genau gemeint?

Ich frage deshalb genau nach, weil die Begriffe die Du verwendest Deine eigenen Begriffe sind, deren Bedeutungen mir nicht a priori klar sind.
Würdest Du in erster Linie Fachbegriffe der jurstischen und buchhalterischen Praktiker nutzen, dann würde ich mir leichter tun, weil ich mir deren Bedeutung selbst anlesen kann. Bei Deinen höchstpersönlichen Begriffen muss ich selbst nachfragen - und zwar Dich – es sei denn Du hättest irgendwo sturkturiert Deine Begriffe aufgeschrieben, dann könnte ich dort nachsehen. Gibt es so ein Glossar von Deinen Begriffen?

Genauer wäre der Begriff "Abgabenforderung".

Eine Forderung ist ein Vermögensrecht, ein Aktivum. Richtig?

Die Abgabeneinheit ist Geldeinheit, damit Passiva.

Ist Geldeinheit und Geld für Dich jetzt wieder dasselbe?

Könnte hier - in Deiner Terminologie - nicht auch stehen:
"Die Abgabeneinheit ist Geld, damit Passiva."

Sprachliche Randbemerkung:
Passiva ist die Mehrzahl von Passivum.

Ist das Zeichen "=" bei Dir auch transitiv wie üblich?
Das heißt Kapital = Abgabeeinheiten ?


Kapital kann sowohl durch eine Abgabeeinheit begründet sein (Kasse im
Plus), als auch durch jeden anderen Vermögensgegenstand, der sich in
Geldeinheiten bewerten lässt.

Sowohl Kasse als auch Vermögens"gegenstände" (= Vermögensrechte) sind Aktiva.
Findest Du nicht auch, dass das widersprüchlich wirkt?
Zumindest ist es für mich unverständlich. Ich hoffe andere tun sich leichter.

aller heute existenten
Zentralmachtbereiche (heute Staatsschulden) überhaupt noch möglich

ist,

weshalb die Forderungen derjenigen, die als Funktionseinheiten dem
Zentralmachtsystem dienen, überhaupt noch werthaltig sind und nicht
abgeschrieben werden müssen.


Ich versteh' Dich nicht. Kannst Du das bitte noch einmal anders

erklären?

Danke.


Der einen zentralen Passiva (Staatsverschuldung = Staatsmacht)

Beschreiben die Begriffe "Verschuldung" und Macht" für Dich die selben Phänomene?

steht die
Aktiva aller Funktionseinheiten des Zentralmachtgebiet (heute:
Rechtssubjekte) gegenüber (99% über Geldanlagen der Pensionskassen,
Fonds, Versicherungen etc.). Schafft die Zentralmacht es nicht mehr ihre
Passiva zu besichern (durch Abgabenerhebung), so sinkt die Werthaltigkeit
der Anlagen aller Funktionseinheiten (auch deine Rentenversicherung)
rapide.

Würde ein Staat morgen erklären er würde nie wieder Steuern erheben, so wären seine Anleihen unmittelbar wertlos.
Dasselbe ist der Fall wenn der Staat ein "weak state" ist (wie etwa GR), der überhaupt gar keine wirksame Steuerverwaltung verfügt.
Da sind wir uns denke ich einig.
Warum Du das in derart sperrige, selbstkreierte Begriffe ("Aktiva aller Funktionseinheiten des Zentralmachtgebiet"; "Passiva zu besichern") fassen musst bleibt für mich ein Rätsel.

Warum nicht nach Möglichkeit die Terminologie der Praktiker verwenden?

Geldeinheiten sind aufgrund ihrer beidseitigen Funktion als
Abgabenzahlungsmittel und einer ewigen Option unersetzlich.

Was meinst Du mit "ewige Option" genau?
Dass der Staat als öffentlich-rechtliches Rechtssubjekt gedacht über ein "Vermögensrecht" verfügt über das kein privatrechtliches Rechtssubjekt je verfügen könnte: die Fähigkeit durch Besteuerung - nicht durch Vertrag - für sich (Steuer-)Forderungen und für private Rechtssubjekte in seiner Jurisdiktion (Steuer-)Verbindlichkeiten erzeugen zu können?

Oder meinst Du damit, dass man das "Abgabenzahlungsmittel" halten kann?

Gelten diese Ausführungen nur für solche "Machteinheiten", die
unmittelbar zur Erfüllung von Steuerschulden genutzt werden können?


Ja.

Warum nennst Du das "Abgabenzahlungsmittel" und die "Machteinheit", dann nicht Steuerzahlungsmittel?

Keine andere Machtzession

Was ist eine Machtzession?
Wenn ich Deinen Macht-Begriff von oben nutze:
"Potential, etwas auch zu können, nicht nur zu wollen."
Wird bei einer "Machtzession" ein "Potenzial etwas zu können" zediert.
Z.B. Bezahlen zu können. Ist das gemeint?

der Zentralmacht bietet den
Funktionseinheiten im Zentralmachtgebiet eine so reibungslose
Übertragbarkeit und Sicherheit. Die Sicherheit (Währung) ist so stark,
dass sie gar über die Grenzen hinaus in einer globalisierten Welt
niemanden an ihren Funktionen zweifeln lässt.

Ich würde das mit meinem relationalen Machtbegriff (s.o.) anders fassen. Das hat mit der Macht zu tun.
Aber ich denke ich weiß was Du meinst.

Gibt es nach Deiner Definition "Geld" im Euroraum?


Ja.

Ok.

Wenn ja:
Wo ist die Zentralmacht, zum Zentralmachtderivat €?


Autorisiertes Organ = EZB, darüber die "europäische Union",

Ok.

dahinter ein
unerschütterliches Netzwerk aus Beratungsgesellschaften und einer Hand
voll die eingespannten Regierungen beratender Großkanzleien.

Das sind PRIVATE Spieler.
Wo ist die öffentlich-rechtliche "Zentralmacht"?

Oder gelten auch Google, Facebook und Amazon als "Zentralmacht", weil sie sehr mächtige, zentral gesteuerte Organisationen sind?

Bezieht sich der Begriff "Zentralmacht" auf öffentlich-rechtliche Akteure (das sind die mit der Steuerhoheit) oder auch auf privatrechtliche Akteure?

Die Eigenschaft Geld ist kein Zahlungsmittel, sondern sie bietet die
Funktion als Zahlungsmittel (primär: Steuerzahlungsmittel).


Für Dich ist "Geld" eine Eigenschaft. OK.
Frage A: eine Eigenschaft wovon? Welches "etwas" hat die Eigenschaft
"Geld"?
Die Eigenschaft eines "Staates"?


Die Eigenschaft einer Zentralmacht und ihres Systems (Zentralmachtgebiet),
deshalb Systemeigenschaft.

Noch einmal die Frage: ist eine "Zentralmacht" ausschließlich eine öffentlich-rechtliche Macht?
Wenn ja:
wie passt das mit Deiner Nennung privater Akteure in die Definition "Zentralmacht in der Eurozone" zusammen?

Geld ist ein Machtakt der Zentralmacht, eine den
Funktionseinheiten des Systems eingeräumte Machtposition.

Wenn ja, wiederhole ich meine Frage zum € oben. Wo ist der eine

"Staat",

dessen Eigenschaft das Geld € ist?
Wenn nein, zurück zur Frage A.


Staat ist nicht gleich Zentralmacht.

Was ist eine Zentralmacht?
Gehören auch privatrechtlich verfasste Organisationen oder privatrechtliche Rechtssubjekte zu "Zentralmacht"?

Staaten sind perfekte Simulationen,
um von einem Zentralmachtsystem abzulenken ("gehet dahin und wählt eure
Zukunft!").

Ok.

Die EU ist das beste Beispiel, um sich darüber klar zu werden,
wie unbedeutend ein einzelner Staat im Zuge der Integrationsprozesse
(Europarecht) werden kann. Das Steuerrecht (zwecks Besicherung der
nationalen Staatsschulden) ist im Gegensatz zur nationalen Fesetzung,
Erhebung und Vollstreckung nicht mehr in nationaler Gestaltungshand (siehe
Machteinflüsse des EUGH).

Das Steuerrecht ist bis dato ausreichend in nationaler "Gestaltungshand" um solche "Strategien" wie jene Irlands hervorzubringen:
"Kommt zu uns Google, Facebook, Amazon und ihr anderen multijurisdiktionalen Leistungsträger. Macht von der irischen Jurisdiktion aus Umsätze in der größten Volkswirtschaft der Erde, gebt uns ein bißchen was davon ab. Für Euch und für uns ein Superdeal. Auf Kosten der anderen Nationalstaaten, die von Euch nichts bekomen, die sollen in die leere Röhre schauen. Das ist SteuerWETTBEWERB!"

WER ist da mächtig? Wer ist ohnmächtig?
Wo ist die "Zentralmacht"?

Wie genau sieht dieser Machtakt aus?


Siehe geldpolitische Verfahrensvorschriften des Euroraums. Die Operationen
und Zugangsvoraussetzungen sind fein säuberlich geregelt.

Es ging mit darum zu erfahren was Du mit "Machtakt" meinst. Das ist kein Fachbegriff, sondern Dein höchstpersönlicher, dessen Bedeutung nicht a priori klar ist.

Wie häufig kommt dieser Machtakt vor?


Fragen, der Fragen wegen?

Meines besseren Verständnisses wegen.

Blick doch mal auf die Veröffenlichungen der
EZB.

Mache ich regelmäßig, danke.
Ich wusste nur bislang noch nicht, dass Du DAS mit "Machtakt" meinst. Deshalb meine Nachfrage.

Meinst Du damit, dass die Grenze zwischen (schon) monetarisierten
Forderungen und (noch) nicht-monetarisierten Forderungen fließend ist?


Nein, die Grenze zwischen der Beurkundung (Bezifferung) und dem
Beurkundeten (Geldsumme) scheint für viele nicht zu existieren, weshalb
sie auch das Geld als Passivum, ihre Bezifferung als Aktivum, nicht sehen
und begreifen können.

Du führst hier eine neue Unterscheidung ein, die ich noch in keiner Publikation zuvor entdecken konnte. Mit neuen Unterscheidungen kann man etwas Neues wahrnehmen, wenn es eine Unterscheidung ist, die einen Unterschied macht.
Was kann man mit dieser zusätzlichen Unterscheidung erkennen?

Was meinst Du damit? Gibt es für Dich keine empirisch beobachtbaren
Transaktionen zwischen Wirtschaftern?


Die Wirtschaftswissenschaft ist lediglich eine Simulation, um von der
Tatsache abzulenken, dass es im Kern dieser Wissenssimulationen einzig und
allein um die Ausklammerung einer Bewusstwerdung der ursächlichen und
Einfluss nehmenden Abgabepflicht geht.

Es gilt: Ohne Abgabepflicht, keine Simulation einer Wirtschaft ("Wir jagen
doch keine Abgabeneinheiten!"), nix Heilwerdungsfantasien.

Ok. Danke für die Schilderung Deiner Perspektive.

Worüber?


Fragen, der Fragen wegen. Les doch bitte erst mal den ganzen Text.

Ja, da machst Du einen wichtigen Punkt. Das sollte ich auch vor dem Beantworten noch einmal in Gänze machen. Das hab' ich hier glaub' ich nicht gemacht. Danke.

Dann
brauch es auch keine solche Fragen. Hier die Antwort:

Der auf Zentralmachtsystemen bzw. anfänglich auf Zentralinstanzen
beruhende Ast des Debitismus (hier: Schuldverhältnisse kraft
Unterdrückung
durch zentrale Macht-/Gewaltmonopole, keine Urschulden) kann durch
keinen
Juristen, geschweige denn einen Wirtschaftswissenschaftler beschrieben
bzw. beeinflusst werden.


Noch Fragen?

Die Praxis der Juristen und Buchhalter dient Deiner Wahrnehmung nach also nicht etwa praktischen Notwendigkeiten sondern einzig der Verschleierung der Tatsache, dass die europäisch-westliche Zivilisation eine Gesellschaft ist in der Macht ausgeübt wird. Es geht also um die versteckte Ausübung von Macht mittels Jura und Rechnungslegung.
Hab ich Dich richtig verstanden?

Juristen wie Betriebswirte sind im Regelfall Praktiker. Ihre
Unterscheidungen stammen aus empirischen Erfahrungen in der
WirtschaftsWIRKlichkeit. Eine Unterscheidung, die WIRKt
wird
gemacht. Andere - und seien sie theoretisch noch so schön - können in
der
Praxis schadlos ignoriert werden, sie sind empirisch WIRKungslos.

Wenn Du mit "Wirtschaftswissenschaftler" Volkswirte meinst, dann trifft
die Beschreibung "Praktiker" auf sie eher nicht zu. Das sind meistens
Theoretiker mit Unterscheidungen, die nicht aufgrund empririscher
Notwendigkeiten, sondern auf Basis theoretischer Überlegungen
getroffen
wurden.
Solche theoretischen Unterscheidungen, die theoretische Begriffe
hervorbringen, können sich für einige Zeit als wissenschaftlich
ergiebig,
aber möglicherweise im Kontakt mit der Praxis als untauglich erweisen.
Vielleicht auch erst nach 30-50 Jahren, wenn es auf Basis derjenigen
Handlungen, die durch Handlungsempfehlungen der theoretischen
Unterscheidungen zu stande kamen, zu einer heftigen Krise kommt.


Die wirtschaftswissenschaftlichen Theorien sind allesamt für die Tonne,
da die wahren machttheoretischen / debitistischen Voraussetzungen in den
Hintergrund bzw. weg simuliert werden.

Ich stimme Dir insofern zu als dass ich überzeugt bin:
weder Grenznutzentheorie (bis zur Mainstream VWL heute) noch Arbeitswertlehre (Marx) sind Werttheorien der Praxis.
Es braucht eine Werttheorie der Macht.

Allerdings stimme ich Dir nicht zu, dass es keiner Differenzierung des Macht-Begriffes bedürfe. Wolfgang Stützel hat das 1952 schon sehr klar herausgearbeitet, dass die Identifizierung von privater und öffentlicher Macht nicht sinnvoll ist.
Oppenheimer und mit ihm @dottore, Du u.a. "Debitisten" tun jedoch genau das. Sie identifizieren private und öffentlich-rechtliche Macht.
Es gibt im wesentlichen nur einen Machtbegriff ("Zentralmacht"). "Alles" ist "irgendwie" "Zentralmacht".
Auf die genauen Unterscheidungen der juristischen Praktiker wird verzichtet. Von Dir oben mit dem Argument: weil sie "die wahren machttheoretischen / debitistischen Voraussetzungen" "weg simulieren" würden.

Ja, es braucht eine Werttheorie der Macht. Aber nicht "irgendeine" Machttheorie einer "Zentralmacht", die irgendwie private und irgendwie auch öffentlich-rechtliche Macht ist.

Es braucht eine Werttheorie der Macht, die sich orientiert an den Vorgehensweisen der Praktiker unter Verwendung derjenigen Begriffe, die sich auf Basis dieser Praxis entwickelt haben. Insbesondere braucht es eine Unterscheidung zwischen öffentlich-rechtlicher Macht und ihrer Ausübung in der Praxis (per Befehl) und privater Macht (Vermögensmacht) und ihrer Ausübung in der Praxis (in "Verträgen"). Die "Verträge" unter Privaten werden gerade nicht wie in der "naiven" Privatrechtstheorie, immer unter "gleich Mächtigen" und "gleich Freien" geschlossen, sondern auch hier (und nicht nur bei der "Zentralmacht") muss man ein begriffliches Instrumentarium für Macht/Ohnmacht entwickeln.
Die unterschiedliche private Mächtigkeit einfach zu ignorieren hilft zwar, wenn man sich gegen eine übermächtig werdende öffentlich-rechtliche Zentralmacht und ihre Ideologie (z.B. "Sozialismus") ideologisch zur Wehr setzen muss. (Zudem kommen schön zu rechnende mathematische Modelle bei stetigen Angebots- und Nachfragekurven heraus.) Aber das Ignorieren dieser Zusammenhänge privater Machtausübung geht auf Kosten der Fähigkeit das Gesamtsystem "europäisch-westliche Zivilisation" mit Ausübung sowohl von öffentlich-rechtlicher Macht per Befehl als auch von privater Macht in Verträgen umfassend beschreiben zu können.

Am Anfang steht die Vorfinanzierung der Gewalt,


Ganz am Anfang steht vermutlich etwas Gewaltiges.
Etwas Gewaltiges, das höchstwahrscheinlich gewalttätig gemacht hat.


Nicht "vermutlich" bzw. "höchstwahrscheinlich", sondern nachweislich. Man
muss nur anfangen, die formlose Macht (Gewalt) als Fundament aller
Siimulationsveranstaltungen zu erkennen. Ich empfehle dazu Uwe Wesel und
Christian Sigrist. Letzterer wohnte vor Jahren nicht weit von mir entfernt
und hat mir sehr viele Ideen für auch noch kommende Diskussionen
geschenkt.

Ok.

Kann es
a) prinzipiell nicht gelingen auf der Basis von Begriffen aus
der
juristischen und buchhalterischen Praxis ein Recht, Rechnungslegung und
Makroökonomie integrierendes begrifflices Rahmenwerk zu bauen, oder
kann es
b) zwar prinzipiell schon gelingen, aber es würde - weil so angenehm
wie ein Dorn im Auge - öffentlich nicht gehört werden (können)?


Es kann prinzipiell nicht gelingen.

Ok. Ich nehme das als Deine Sicht zur Kenntnis.

Die Perspektive der juristischen /
wirtschaftichen Praxis ist immer falsch, da auf Simulationen basierend
("Wir jagen primär keinen Abgabeneinheiten hinterher, sondern spucken der
Glückseeligkeit wegen in die Hände!".

Der a priorische Verzicht auf sämtliche begriffliche Unterscheidungen aus der juristischen und buchhalterischen Praxis bringt einen ganzen Wust an mühsamen Konsequenzen mit sich. U.a. muss man sehr konsequent und sehr genau nachfragen, weil man im wesentlichen bei Null anfängt.
Oder man hat Spaß daran vage zu bleiben.
Wenn man vage bleibt hat das den unschätzbaren Vorteil, dass man nicht so schnell auf eigene Ungenauigkeiten im Denken stößt.
Stößt man auf eigene Ungenauigkeiten im Denken kann man
a) diese ignorieren oder muss
b) eigene Überzeugungen über den Haufen werfen.

V.a. b) ist sehr unangenehm. Je mehr persönliches, institutionelles oder intellektuelles Blei erzeugt worden ist, d.h. vermeintlich nicht mehr rückgängig zu machende Entscheidungen, die auf Basis der vergangenen Überzeugungen getroffen wurden, umso schwieriger ist die Wahl b).

Kaum ein Jurist, der es ins zweite Semester schafft verpasst, dass ein
Staat ein Herrschaftssystem ist und dass diese Herrschaft auf einem
zentralen Gewaltmonopol basiert.
Das ist - für Juristen - nichts Neues. Für Ökonomiker hingegen, die
unbewusst der "naiven" Privatrechtslehre anhängen und damit glauben,
dass
sich Herrschaft über Sachen (Privatrecht) und Herrschaft über
Personen
(öffentliches Recht) reinlich scheiden ließe ist das freilich
"entsetzend", wenn man mit der Gewalt konfrontiert wird.


Ich kenne aber leider genügend Juristen, die das zentralinstanzielle
Herrschaftssystem als überwunden betrachten, die an ein Rechtssystem
glauben, dass nicht in formloser Macht ihren Ursprung hat und darin auch
wieder untergehen wird.

Das stimmt. Es gibt in den juristischen Grundlagen extrem schlechte Juristen, die oberflächlich sehr erfolgreich sind. Etwa kann man von einem der bekanntesten Kritiker des Europarechts (und in dieser Kritik folge ich ihm zu ganz großen Teilen!) davon Lesen, dass das öffentliche Recht doch eigentlich irgendwie überflüssig geworden sei und man über dessen Abschaffung nachdenken müsse...
Von einem Volljuristen. Erstaunlich. Ordne ich persönlich unter "postsozialistischer hurra-markt-hurra-privatrachts-besoffener Verwirrung" ein.

Es gibt nur wenige Juristen, mit denen man sich in
Klarheit und einer Kapitulation vor dem Realen unterhalten kann.

Solche Zeitgenossen sind ja ohnehin rar.
Stimmst Du mit mir überein, dass es sie bei den Juristen noch eher als bei den Ökonomikern gibt?

Die bevorstehende und zunehmend sichtbare
Dysfunktionalität des Systems ist eine dem Zeitablauf
(Vorfinanzierungslücke vergrößert sich,


Was genau vergrößert sich von einem Zeitpunkt t1 zu einem späteren
Zeitpunkt t2?
Was genau fehlt? ("Lücke")


Die laufende und wachsende Vorfinanzierung, d.h. die Ausgaben, die
getätigt werden mussten und müssen, bevor Einnahmen vorhanden waren und
sind,
aus denen sie getätigt werden konnten und getätigt werden können.
1x1 des Debitismus.

JEDE Ausgabe erzeugt SOFORT eine Einnahme. Irgendwo.
1x1 der Buchhaltung.

Jeder Kauf ist SOFORT ein Kredit und wenn es nur für eine juristische Sekunde ist. Unterscheidung von Konsensualvertrag und Barkauf (den die Römer als erste machten, Du hast den Wesel ja gelesen). Die Buchhaltung der privaten vollzieht die Unterscheidung Verpflichtungsgeschäft (Kauf) und Erfüllungsgeschäft (Bezahlung) als die Unterscheidung Ausgabe und Auszahlung nach.

Unterliegen ein privater Schuldner und ein öffentlich-rechtlicher
Schuldner aus Deiner Sicht den identischen Zwängen?


Nein, da letzterer das Gläubiger/Schuldner-Verhältnis rechtlich
begründet und wieder begründen kann.

Ok.

Was genau meinst Du mit Machtkreislauf? Anacyclosis?


Das was hier seit Jahren mit Machtkreislauf beschrieben wird. Ich kann
nicht alles noch mal erklären. Fang bei Paul C. Martin an.

Habe ich seit Jahren alles gelesen was ich finden konnte. Danke für den Hinweis.
Was verstehst Du unter Machtkreislauf? Von wem zu wem kreist die Macht?

Eine solche Behauptung habe ich nicht behauptet. <img src=" />

Hehe, alles klar :)

Ich habe nur
klargestellt, dass kein Debitist naiv ist.

Das denke ich auch nicht.
Depressiv habe ich viele von ihnen erlebt. Naiv keinen einzigen.

Sie sind nach meinem bisherigen
privaten Erfahrungen allesamt Klardenker, wissen, dass das System
funktioniert.

Ok.

Lese fast jeden Tag in einem Wesel-Buch. Finde ihn total genial. Worauf
spielst Du genau an?


Auf seine Texte und Lehrstunden, die sich mit den Voraussetzungen für die
Entstehung des Rechts und der Abgrenzung von Gewohnheiten beschäftigen.

Ja. Großartig. Grundvoraussetzung um überhaupt einordnen zu können "wo" das "Gebäude" unseres europäisch-westlichen Rechts und der Wirtschaft überhaupt "steht". Wenn man das Gebäude nie verlassen hat kann man es nie von außen sehen. Innerhalb des Gebäudes kann man ein ganzes Leben zubringen, die Räume sind endlos, verschachtelt, usw.

Christian Sigrist beschreibt die selben Voraussetzungen aus einer noch
deutlicheren, anthropologischen Perspektive. Alles im Einklang mit der
Machttheorie von Paul C. Martin.

Ok, danke!

Wieso denn Heilwerdung? Dialektik, Ashitaka! Und zum
Glück
hatten wir "Sozialistisch" schon, diesem Schmafu wird keine Mehrheit
mehr
aufsitzen. Hoffen wir es mal.

Auf ein Schwingen des Pendels Privatrech-Öffentliches Recht nach gut
30
Jahren Hurra-"Markt" Pfui-"Staat" zurück in Richtung öffentliches
Recht
können wir uns schon mal gefasst machen. Diese Stunde hat längst
geschlagen. Hoffen wir - und arbeiten wir daran mit - dass dabei das
Privatrecht nicht völlig aus dem Fenster fliegt (von subjektiven
öffentlichen Rechten ganz zu schweigen).


Nein, arbeiten wir daran, die Hoffnung zu verlieren. Wir müssen uns der
Realität stellen, ablassen von der Simulation eines noch aushaltbaren
Mitteldings. Wir müssen uns frei machen von dem Balast, von der Angst.
Erst dieser Verlust macht uns wieder fit.

Ok.

Wenn der "klare Verstand" ist, dass man nur auf die "Zentralmacht"
blickt
und mit diesem "Zentralmacht"-Hammer dann überall nur mehr Nägel
wahrnehmen kann, dann ist mir eine größere Unterscheidungsfähigkeit
zwecks Wahrnehmung möglicher Hanldungsoptionen in der Praxis lieber.


Das merke ich. Es gibt nur leider keine möglichen Handlungsoptionen für
die Funktionseinheiten, die den debitistsichen Ablauf und die Rückkehr der
formlosen Macht ausklammern. Wozu also dieser Drang, Kapital (Wissen) aus
einer Simulation zu schlagen?

Mir geht es zunächst einmal um das Verstehen. Ich kenn' mich einfach noch nicht genau aus. Aber schon sehr viel genauer als sehr viele andere.
DANN anschließend können neben das Erkenntnisinteresse auch andere Interessen treten. Etwa: möchte man sich für die Mächtigeren oder für die ohnmächtigeren einsetzen? Welchen Effekt hat das auf die eigene Vermögensposition, welchen Effekt auf das eigene Wohlbefinden usw.
Ob man das Erkenntnisinteresse wirklich ernsthaft frei von anderen Interessen halten kann, wage ich zu bezweifeln. Aber den Versuch dieser Freihaltung schon deshalb aufgeben, weil er womöglich nie vollends gelingen könnte, möchte ich nicht.

Zu dieser Praxis zum Schluss noch einmal vier Fragen bzgl.
"Zentralmacht":
1.) Wo genau hat die EU ihre Zentralmacht?
2.) Wo genau hat die Eurozone ihre Zentralmacht?
3.) Ist Deutschland eine Zentralmacht? Wo ist das Währungsmonopol
dieser
Zentralmacht?


Oben beantwortet.

DASS es mächtige Spieler in allen drei institutionellen Umwelten gibt
bestreite ich nicht.
Meine Fragen oben zielen auf folgende Frage: wie gut funktioniert die
Wahrnehmung der Empirie, wenn man nur digital
"Zentralmacht
ja/nein" unterscheiden kann?


Bestens. Man gewinnt mit der Machttheorie / Debitismus eine Perspektive,
die soviel Klarheit bringt, dass man seinen Intellekt in einer von Ängsten
befreiten Sphäre entfalten kann.

Von Ängsten befreiten Sphäre? Viele "naive" Machttheoretiker ("Debitisten") habe ich schon kennen gelernt, die ich als von Ängsten randvoll wahrgenommen habe.

Aber mein Punkt hier ist ein anderer:
Die Unterscheidung "Zentralmacht ja/nein" finde ich ja nicht prinzipiell eine falsche oder unnötige Unterscheidung. Ich halte nur das Bild, das auf Basis dieser Unterscheidung wahrnehmbar wird, für unvollständig oder "unscharf" um bei dieser Metapher zu bleiben.
Ich möchte eine Analogie machen:
Ist die Unterscheidung "Schwarz/Weiß" für das Lesen eine hilfreiche Unterscheidung?
Klar doch! Ohne diese Unterscheidung könnte man niemals Text (schwarz) vom Untergrund (weiß) unterscheiden.
Aber: reicht es aus um den Sinn das Geschriebenen zu erfassen?
Ganz und gar nicht. Es erfordert eine ganze Reihe weiterer Unterscheidungen, die sich nicht allein mit den Unterscheidungen der einzelnen Buchstaben erschöpft, die ebenfalls Grundvoraussetzung sind, um die Bedeutung des Geschriebnen zu erfassen.
Vor unser aller Augen wird laufend "geschrieben" in dieser europäisch-westlichen Zivilisation. Mit der Unterscheidung "Zentralmacht ja/nein" allein, kann man das Geschriebene unmöglich verstehen.
Es reicht allerdings aus um zu sagen: "es sollte am Besten erst gar nicht Geschrieben werden."

Die Theraphie (Simulation) hat ihr Ende gefunden.

Herzlichst,

Ashitaka

Alles Liebe

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Gefangen in der Passivität

Ashitaka @, Freitag, 14.04.2017, 16:56 vor 2570 Tagen @ BillHicks 11172 Views

Hallo BillHicks,

ich erlaube mir noch einmal zu fragen:
Gibt es nicht-kurrante Machteinheiten?
Was genau verstehst Du unter "kurrant"?

"Kurant" bezieht sich auf den Gegenstand oder das das Geld (die Macht) wahrende System (Währung), durch welche bzw. welches Geldeinheiten (Machteinheiten/-positionen) bescheinigt und von Person auf Person übertragbar gemacht werden. Das Geld selbst, es läuft nicht im Träger umher, sondern es bleibt als eine vom System geschaffene Eigenschaft (Machtposition) passiv. Deutlich würde dies in dem Augenblick werden, da die EZB alle Eurobanknoten und Münzen für nichtig erklärt und gegen Ablieferung neue bunte Scheinchen und Klimpertaler aushändigt. Geld ist nichts aktives, Geld ist immer ein Passivum.

Sind Deine "Machteinheiten" nicht das was Juristen Vermögen
nennen? Wenn nein, wie unterscheiden sie sich? Was haben sie

gemeinsam?


Vermögen ist Aktiva.


Seh' ich genau so.

Geld ist ein Passivum. Geld ist kein Aktivum.


Das ist einfach eine Behauptung. Deine Behauptung, bzw. DEIN
Geld-Begriff.

Keine Behauptung, sondern eine auf vielen Argumenten und älteren Diskussionen basierende Erklärung. Es werden Träger/Bescheinigung (Sicherungen, Wahrung = Währung des Geldes) mit dem Geld verwechselt. Weils so schön simplifiziert werden kann und damit eine Eingehung auf die Tatsache, dass einer Eurobanknote nie ein substanzielles Geldwesen innewohnen kann, sondern durch die Note lediglich eine vom System als ein Verhältnis finanziertes und verteidigtes Machtverhältnis (geschaffene Geldeinheit = zedierte Machteinheit) existiert. Geld ist nichts greifbares, ist "lediglich" die Position eines Machtverhältnisses.

Was völlig in Ordnung ist.
Das kann man so machen. Man muss es nur dazu sagen.
Und: Juristen und buchhalterische Fachleute nutzen NICHT diesen - Deinen -
Geld-Begriff.

Die FIBU-Nerds simulieren sich die Realität, die Tatsache, dass Geld immer nur eine Position in einem Machtverhältnis ist, weg. Würde Geld als eine aus der Zentralmachtstruktur heraus geschaffene Machteinheit ergründet werden, wären wir ganz schnell dort, wo Henry Ford in seinem berühmten Zitat vor gewarnt hat. Der ganze Schleier der Moral und Hoffnung würde fallen. Es gibt aber den Drang der Intellektuellen, sich am System festzuhalten, schick und intellektuell sprudelnd zu wirken, in klar gesteckten Grenzen des systematischen Denkens.

Was vollkommen in Ordnung ist, da die äußeren Referenzpunkte nun einmal nicht herbeigezaubert werden können, sondern erst nach einen womöglich Jahre andauernden Perspektivenwechsel greifbar werden. Mein noch kommender Film wird dies garantiert beschleunigen und aufgrund der Zirkelschlüsse, die offen in Erscheinung treten, die Zweifel an dem bisher geglaubten maximieren. Dauert nur alles, da eben die Fokussierung auf eine Begrifflichkeit nicht im Vordergrund steht. Das muss so sein. Mehr dazu weiter unten.

Heute freilich kann man sich der Zentralmacht dadurch entziehen, dass
Geldvermögen sich "frei" um den Globus bewegen können. Glaubst du das hat
irgendwas an diesen Machtverhältnissen verändert?
Wenn ja: was genau?

Nichts hat sich geändert, außer die Tatsache, dass sich das Zentralmachtsystem über vielseitige (finanzielle, militärische, rechtliche, steuerliche) Integrationsprozesse und Staaten überwindende Standards/Verträge weiterentwickelt (fusion). Die Währungssysteme sind zunehmend transfertechnisch und auswertungstechnisch (Swift) aneinander gekoppelt, ebenso wie die Geldpolitik der Theaterbuden (Zentralbanken) heute über Beratungsgesellschaften/Kanzleien und deren gern verschwiegene Datenverarbeitungsfähigkeit gesteuert wird. Ähnlich dem Trading der durch die Welt geschobenen Geldsummen an den internationalen Finanzmärkten durch die großen Fonds/Institute. Man stelle sich nur die Systeme der richtig fetten Kanzleien vor, ein Milliardengeschäft. Big Data der Kanzleien/Dienstleister ist in der Geldpolitik seit dem Jahrtausendwechsel nicht mehr wegzudenken. Meine Branche hat dies in der Produktentwicklung auch völlig auf den Kopf gestellt.

Was ist Macht für Dich?


Potential, etwas auch zu können, nicht nur zu wollen.


Danke. Dein Macht-Begriff ist also auch einer, der auf einen Eremiten im
Wald zutrifft. OK, kann man so definieren.

Mein Macht-Begriff ist ein relationaler:
Es ist die Fähigkeit des Mächtigen M den Raum der
Entscheidungsmöglichkeiten des weniger Mächtigen O so zu verändern, dass
die verbliebene für O beste Möglichkeit gerade diejenige Möglichkeit
ist, die M möchte, dass O zieht.

Dein Machtbegriff ist aktiv. Eine Machtposition ist aber passiv, keine aktive Potenz (Potentialentfaltung). Die Fähigkeit, sie ist relativ. Ich kann auch Potential haben, ohne jegliche bewusste Fähigkeit. Die Macht muss nicht realisiert werden, da sie passiv ist (Potential = Können, nicht tun). Die liebe Zeit macht es möglich, ermöglicht Dinge, die aber nicht zwingend jetzt realisiert werden müssen.

Der verwendete Begriff "Abgabeneinheit" bezieht sich auf die

Besicherung

der Passiva.


Was ist mit "Besicherung der Passiva" genau gemeint?

Ich frage deshalb genau nach, weil die Begriffe die Du verwendest Deine
eigenen Begriffe
sind, deren Bedeutungen mir nicht a priori klar sind.

Nicht mein Begriff. Die Besicherung von Schulden hab ich mir nicht ausgedacht, ist wesentliche Voraussetzung für Vertrauen. Und das macht ein Schuldverhältnis aus. Die Passiva der Zentralmacht (heute Staatsschulden) wird durch Abgabenforderungen und deren ständige Realisation (Erhebung) besichert.

Würdest Du in erster Linie Fachbegriffe der jurstischen und
buchhalterischen Praktiker nutzen, dann würde ich mir leichter tun, weil
ich mir deren Bedeutung selbst anlesen kann. Bei Deinen
höchstpersönlichen Begriffen muss ich selbst nachfragen - und zwar Dich
– es sei denn Du hättest irgendwo sturkturiert Deine Begriffe
aufgeschrieben, dann könnte ich dort nachsehen. Gibt es so ein Glossar von
Deinen Begriffen?

Sind nicht meine Begriffe.

Genauer wäre der Begriff "Abgabenforderung".


Eine Forderung ist ein Vermögensrecht, ein Aktivum. Richtig?

Vermögensgegenstand (was es vermag).

Die Abgabeneinheit ist Geldeinheit, damit Passiva.


Ist Geldeinheit und Geld für Dich jetzt wieder dasselbe?

Geldeinheit Teilsumme der Geldsumme. Warum so fröhlich summieren? Weil das liebe Geld aufgeteilt wird (Potentialverleihung).

Könnte hier - in Deiner Terminologie - nicht auch stehen:
"Die Abgabeneinheit ist Geld, damit Passiva."

Ja. Nur bitte bitte nicht mit der Abgabenforderung (Aktivum) verwechseln. Die Abgabeneinheit ist Geld, genauer, eine Teilsumme des vom System geschaffenen Geldes (Potentiale), der ermöglichten Refinanzierungen. Es wird von der Zentralmacht verliehen und zurückgefordert (Machtkreislauf). Das Potential ist heute, da über Geldpolitische Operationen der Zentralbanken Schuldtitel hinterlegt werden refinanzieller Natur. D.h. die Zentralmacht verschafft ihren Abgabepflichten für das Jagen der Abgabeneinheiten (Wirtschaften) Zeit (=Potential), setzt ihnen aber zugleich auch den Termin, aus welchem der Zeitdruck aller Abgabepflichtigen erst entsteht.

Sprachliche Randbemerkung:
Passiva ist die Mehrzahl von Passivum.

Das ist aber schon etwas! <img src=" />

Ist das Zeichen "=" bei Dir auch transitiv wie üblich?
Das heißt Kapital = Abgabeeinheiten ?


Kapital kann sowohl durch eine Abgabeeinheit begründet sein (Kasse im
Plus), als auch durch jeden anderen Vermögensgegenstand, der sich in
Geldeinheiten bewerten lässt.


Sowohl Kasse als auch Vermögens"gegenstände" (= Vermögensrechte) sind
Aktiva.

Kasse? Nein, die Kasse ist kein Vermögensgegenstand. Die Kasse kann auch Null Euro beinhalten, d.h. kein Ansatz, keine Bewertung. Die Kasse ist eine Bilanzposition, ihr Inhalt an Scheinchen und Münzen (Kassensturzmoment) macht das Vermögen bzw. den aus handelsrechtlicher Sicht zu aktivierenden Vermögensgegenstand erst bewertbar (Kassensturz = Bewertungsansatz, Ausnahme Fremdwährung).

Findest Du nicht auch, dass das widersprüchlich wirkt?

Ja, weil du das nicht klar trennst.

Zumindest ist es für mich unverständlich. Ich hoffe andere tun sich
leichter.

aller heute existenten
Zentralmachtbereiche (heute Staatsschulden) überhaupt noch

möglich

ist,

weshalb die Forderungen derjenigen, die als Funktionseinheiten dem
Zentralmachtsystem dienen, überhaupt noch werthaltig sind und

nicht

abgeschrieben werden müssen.


Ich versteh' Dich nicht. Kannst Du das bitte noch einmal anders

erklären?

Danke.


Der einen zentralen Passiva (Staatsverschuldung = Staatsmacht)


Beschreiben die Begriffe "Verschuldung" und Macht" für Dich die selben
Phänomene?

Nein, da unterschiedliche Verhältnisse (finanzieller und potenzieller Art).

Würde ein Staat morgen erklären er würde nie wieder Steuern erheben, so
wären seine Anleihen unmittelbar wertlos.
Dasselbe ist der Fall wenn der Staat ein "weak state" ist (wie etwa GR),
der überhaupt gar keine wirksame Steuerverwaltung verfügt.
Da sind wir uns denke ich einig.

[[top]]

Warum Du das in derart sperrige, selbstkreierte Begriffe ("Aktiva aller
Funktionseinheiten des Zentralmachtgebiet"; "Passiva zu besichern") fassen
musst bleibt für mich ein Rätsel.

Nix selbstkreiert. Die Abgabepflicht ist meine und deine Funktion, die Finanzierung des Zentralmachtgebietes erst dadurch besicherbar und Passiva dem Grunde nach immer zu besichern. Die höchste Sicherheit die das Zentralmachtsystem gewährt, ist es, sich statt gegenüberstehender Forderungen und beleihbarer Eigentümer von seinen Schulden zu befreien (Eigenkapital zu bilden). Ist aber leider auf das Gesamtsystem bezogen auch nicht mehr als verliehenes Potential der Zentralmacht.

Warum nicht nach Möglichkeit die Terminologie der Praktiker verwenden?

Weil ich keine Simulanten anspreche. Therapie aus, Ende. Ich muss mir keine Probleme simulieren, um beim Gedanken an Lösungen von nicht vorhandenen Problemen der Wirtschafts- und Rechtswissenschaft zu ejakulieren.

Geldeinheiten sind aufgrund ihrer beidseitigen Funktion als
Abgabenzahlungsmittel und einer ewigen Option unersetzlich.


Was meinst Du mit "ewige Option" genau?

Genau das, Zeit.

Dass der Staat als öffentlich-rechtliches Rechtssubjekt gedacht über ein
"Vermögensrecht" verfügt über das kein privatrechtliches Rechtssubjekt
je verfügen könnte: die Fähigkeit durch Besteuerung - nicht durch
Vertrag - für sich (Steuer-)Forderungen und für private Rechtssubjekte in
seiner Jurisdiktion (Steuer-)Verbindlichkeiten erzeugen zu können?

Nein.

Oder meinst Du damit, dass man das "Abgabenzahlungsmittel" halten kann?

Nein, denn Abgabenmittel und Option sind zweierlei Funktionen, die die Eigenschaft Geld bietet. (Eigenschaftsfunktionen). Die ewige Option bezieht sich ausschließlich auf die Zeit.

Gelten diese Ausführungen nur für solche "Machteinheiten", die
unmittelbar zur Erfüllung von Steuerschulden genutzt werden können?


Ja.


Warum nennst Du das "Abgabenzahlungsmittel" und die "Machteinheit", dann
nicht Steuerzahlungsmittel?

Machteinheit Geld bietet die Funktion als Abgabemittel. Das ist es, was ex nihilo verlangt wird, immer wieder. Machteinheit Geld (Eigenschaft) ist nicht diese Funktion. Die Funktionen der Machteinheit sind vielseitig, optional. Die Funktion als Abgabemittel aus Sicht des Garanten (Zentralmacht) primär. Ich erwarte nicht, dass es klick macht. Das braucht Zeit.

Keine andere Machtzession


Was ist eine Machtzession?

Potentialverleihung.

Wenn ich Deinen Macht-Begriff von oben nutze:
"Potential, etwas auch zu können, nicht nur zu wollen."
Wird bei einer "Machtzession" ein "Potenzial etwas zu können" zediert.
Z.B. Bezahlen zu können. Ist das gemeint?

Zum Beispiel. Es geht uns beim Geld darum, Zeit zu gewinnen, um die ewige Option (keine aktive Potenz, sondern durch das verliehene Potential zu einer späteren Zeit handeln zu können). Der Zentralmacht geht es hingegen primär um die Abgabenforderung (Besicherung ihrer Verschuldung).

Gibt es nach Deiner Definition "Geld" im Euroraum?


Ja.


Ok.

Wenn ja:
Wo ist die Zentralmacht, zum Zentralmachtderivat €?


Autorisiertes Organ = EZB, darüber die "europäische Union",


Ok.

dahinter ein
unerschütterliches Netzwerk aus Beratungsgesellschaften und einer Hand
voll die eingespannten Regierungen beratender Großkanzleien.


Das sind PRIVATE Spieler.
Wo ist die öffentlich-rechtliche "Zentralmacht"?

Öffentliches Recht ist in Bezug auf die Begrenzung der Zentralmacht eine Illusion. Recht wird gesetzt. Und beim Thema Zentralmacht geht es, wie schon mehrmals beschrieben, nicht um eine Willenszentrale in Hinterzimmern. Das Graviationszentrum, welches Johann erklärte ist rein potentieller Natur, die jeweiligen Machthalter (Aktivisten) sind belanglos, austauschbar. Trump, Putin, Merkel etc. sind Schauspieler einer politischen Richtung bzw. Richtungslosigkeit.

Die Welt als Potential.

Oder gelten auch Google, Facebook und Amazon als "Zentralmacht", weil sie
sehr mächtige, zentral gesteuerte Organisationen sind?

Nein, das sind lediglich Kapitalsammelstellen, der getakteten und mit viel Störgeräuschen für Verwirrung sorgenden Finanzmärkte wegen.

Bezieht sich der Begriff "Zentralmacht" auf öffentlich-rechtliche Akteure
(das sind die mit der Steuerhoheit) oder auch auf privatrechtliche
Akteure?

Macht ist Potential, nicht gleichzusetzen mit Machthaltern. Die sind austauschbar wie deine Unterhosen.

Die Eigenschaft einer Zentralmacht und ihres Systems (Zentralmachtgebiet),
deshalb Systemeigenschaft.


Noch einmal die Frage: ist eine "Zentralmacht" ausschließlich eine
öffentlich-rechtliche Macht?
Wenn ja:
wie passt das mit Deiner Nennung privater Akteure in die Definition
"Zentralmacht in der Eurozone" zusammen?

Es geht nicht um Akteure, sondern um Potentialstrukturen, die Akteure erst aktiv machen. Der Ursprung aller Macht ist das Wort, die Ausrichtung einer Anzahl von Gehörigen und ihre fortane Umkreisung des Wortes als eine ordnende Vorstellung der Welt. Es fing mit der Gefolgschaft an und hört beim völligen Verlust der Realität auf (Simulationstheorie).

Elon Musk hat es doch fabelhaft auf den Punkt gebracht.

Was ist eine Zentralmacht?
Gehören auch privatrechtlich verfasste Organisationen oder
privatrechtliche Rechtssubjekte zu "Zentralmacht"?

Sie sind aus dem zentralisierten Potential enstanden (Kinder der Zentralmacht).

Das Steuerrecht ist bis dato ausreichend in nationaler "Gestaltungshand"
um solche "Strategien" wie jene Irlands hervorzubringen:

Nein, es steht den Nationalstaaten dank europäischem Recht in souveräner Hinsicht nichts mehr frei. Die Umsetzung auf nationalstaatlicher Sicht über die Gerichte dauert nur. Kommt alles, wie man an den Gerichtsentscheidungen gegen Deutschland bzw. der rechtlichen Schelten aus Brüssel gegenüber den Mitgliedstaaten sehen kann.

"Kommt zu uns Google, Facebook, Amazon und ihr anderen
multijurisdiktionalen Leistungsträger. Macht von der irischen Jurisdiktion
aus Umsätze in der größten Volkswirtschaft der Erde, gebt uns ein
bißchen was davon ab. Für Euch und für uns ein Superdeal. Auf Kosten der
anderen Nationalstaaten, die von Euch nichts bekomen, die sollen in die
leere Röhre schauen. Das ist SteuerWETTBEWERB!"

WER ist da mächtig? Wer ist ohnmächtig?
Wo ist die "Zentralmacht"?

Das ist dein Problem, du suchst einen Machthalter im Zentrum, eine Konstante, Aktivisten die genau wissen was sie wollen. Ich warte noch mit meiner Einführung der Zentralmacht als eines auf der Simulation (Ohnmacht) aller Bewusstseine basierenden Negativs. Das wäre noch zu früh. Ich versprach Zara ja schon, dass wir wieder zusammen finden werden. Ich kann die Vorstellungskraft dahin lenken, Macht als das erfahrbar machen, was sie ist (Verhältnismäßigkeit, Passiva -> Passivität).

Es ging mit darum zu erfahren was Du mit "Machtakt" meinst. Das ist kein
Fachbegriff, sondern Dein höchstpersönlicher, dessen Bedeutung nicht a
priori klar ist.

Machtakt = aktive Potenz. oder ginge es auch ohne Zentralmacht, ohne Festhalten an einer Sicherheit die im Mittelpunkt aufwartet und die soweit autorisiert ist, dass sie durch ihre Geschäftspolitik die Finanzen aller Abgabepflichtigen zu ordnen im Stande ist?

Nein, die Grenze zwischen der Beurkundung (Bezifferung) und dem
Beurkundeten (Geldsumme) scheint für viele nicht zu existieren, weshalb
sie auch das Geld als Passivum, ihre Bezifferung als Aktivum, nicht sehen
und begreifen können.


Du führst hier eine neue Unterscheidung ein, die ich noch in keiner
Publikation zuvor entdecken konnte. Mit neuen Unterscheidungen kann man
etwas Neues wahrnehmen, wenn es eine Unterscheidung ist, die einen
Unterschied macht.
Was kann man mit dieser zusätzlichen Unterscheidung erkennen?

Das Wesen des Geldes, das was hier seit Jahren mit der Machttheorie und dem Machtkreislauf angeschnitten wurde und mit viel Wissen der beteiligten Foristen zu Tage gehoben wurde.

Die Wirtschaftswissenschaft ist lediglich eine Simulation, um von der
Tatsache abzulenken, dass es im Kern dieser Wissenssimulationen einzig und
allein um die Ausklammerung einer Bewusstwerdung der ursächlichen und
Einfluss nehmenden Abgabepflicht geht.

Es gilt: Ohne Abgabepflicht, keine Simulation einer Wirtschaft ("Wir

jagen

doch keine Abgabeneinheiten!"), nix Heilwerdungsfantasien.


Ok. Danke für die Schilderung Deiner Perspektive.

Unserer Perspektive. Wir sind hier viele.

Die Praxis der Juristen und Buchhalter dient Deiner Wahrnehmung nach also
nicht etwa praktischen Notwendigkeiten sondern einzig der Verschleierung
der Tatsache, dass die europäisch-westliche Zivilisation eine Gesellschaft
ist in der Macht ausgeübt wird. Es geht also um die versteckte Ausübung
von Macht mittels Jura und Rechnungslegung.
Hab ich Dich richtig verstanden?

Nein. Sie sind sich ihrer Simulationen nicht bewusst, überrascht, wenn es nicht so funktioniert, wie die auf Simulationen basierenden Theoriegebäude es gelehrt haben. Das System ist völlig ok, Recht und Wirtschaft aufgrund des debitistischen Ablaufes nichts Haltbares. Und nochmal: Nur weil wir alles sterben, bedeutet dies nicht, dass wir bereits gestorben sind!

Jeder Praktiker ist für seine Praxis, für das Handeln auf Basis der Simulation, wichtig. :-) meine ganze Branche erfindet sich darin ständig neu.

Die wirtschaftswissenschaftlichen Theorien sind allesamt für die Tonne,
da die wahren machttheoretischen / debitistischen Voraussetzungen in den
Hintergrund bzw. weg simuliert werden.


Ich stimme Dir insofern zu als dass ich überzeugt bin:
weder Grenznutzentheorie (bis zur Mainstream VWL heute) noch
Arbeitswertlehre (Marx) sind Werttheorien der Praxis.
Es braucht eine Werttheorie der Macht.

Wozu?

Allerdings stimme ich Dir nicht zu, dass es keiner Differenzierung
des Macht-Begriffes
bedürfe. Wolfgang Stützel hat das 1952 schon
sehr klar herausgearbeitet, dass die Identifizierung von privater
und öffentlicher Macht nicht sinnvoll ist.
Oppenheimer und mit ihm @dottore, Du u.a. "Debitisten" tun jedoch genau
das. Sie identifizieren private und öffentlich-rechtliche Macht.

Nein. Das öffentliche Recht wurde zentralinstanziell gesetzt. Wesel lesen, Wesel verstehen. Vorher gab es keine zur Abgrenzung notwendigen Privaten.

Es gibt im wesentlichen nur einen Machtbegriff ("Zentralmacht"). "Alles"
ist "irgendwie" "Zentralmacht".
Auf die genauen Unterscheidungen der juristischen Praktiker wird
verzichtet. Von Dir oben mit dem Argument: weil sie "die wahren
machttheoretischen / debitistischen Voraussetzungen" "weg simulieren"
würden.

Ja, es braucht eine Werttheorie der Macht. Aber nicht "irgendeine"
Machttheorie einer "Zentralmacht", die irgendwie private und irgendwie auch
öffentlich-rechtliche Macht ist.

Es muss erst einmal bewusst werden, was Macht ist, dass es Potential ist und nicht dessen Aktivierung (Handlung bzw. Handlungspersonen). Es bedarf keiner Machthalter, um Macht über die Zeit hinweg zu zentralisieren. Das Negativ, die Simulation, werden wir hier sichtbar machen, das ist mein Bestreben.

Es braucht eine Werttheorie der Macht, die sich orientiert an den
Vorgehensweisen der Praktiker unter Verwendung derjenigen Begriffe, die
sich auf Basis dieser Praxis entwickelt haben.

Wert = "haben müssen" zum Termin (Soll, deswegen Haben). Potential an sich hat keinen Wert, da das das Potential kein tun müssen ist, sondern ein Können.

Wert ensteht einzig und allein durch den Zwang einer terminierten Handlung.

Insbesondere braucht es eine
Unterscheidung zwischen öffentlich-rechtlicher Macht und ihrer Ausübung
in der Praxis (per Befehl) und privater Macht
(Vermögensmacht) und ihrer Ausübung in der Praxis (in
"Verträgen"). Die "Verträge" unter Privaten werden gerade
nicht wie in der "naiven" Privatrechtstheorie, immer unter "gleich
Mächtigen" und "gleich Freien" geschlossen, sondern auch hier (und
nicht nur bei der "Zentralmacht") muss man ein begriffliches
Instrumentarium für Macht/Ohnmacht entwickeln.
Die unterschiedliche private Mächtigkeit einfach zu ignorieren hilft
zwar, wenn man sich gegen eine übermächtig werdende
öffentlich-rechtliche Zentralmacht und ihre Ideologie (z.B. "Sozialismus")
ideologisch zur Wehr setzen muss. (Zudem kommen schön zu rechnende
mathematische Modelle bei stetigen Angebots- und Nachfragekurven heraus.)
Aber das Ignorieren dieser Zusammenhänge privater Machtausübung
geht auf Kosten der Fähigkeit das Gesamtsystem "europäisch-westliche
Zivilisation" mit Ausübung sowohl von öffentlich-rechtlicher Macht per
Befehl als auch von privater Macht in Verträgen umfassend beschreiben zu
können.

Private Macht ist ein Derivat der Zentralmacht, mehr nicht (Ich habe das Recht = ich darf = ist erlaubt = = Befugnis).

Kann es
a) prinzipiell nicht gelingen auf der Basis von Begriffen aus
der
juristischen und buchhalterischen Praxis ein Recht, Rechnungslegung und
Makroökonomie integrierendes begrifflices Rahmenwerk zu bauen, oder
kann es
b) zwar prinzipiell schon gelingen, aber es würde - weil so angenehm
wie ein Dorn im Auge - öffentlich nicht gehört werden (können)?


Es kann prinzipiell nicht gelingen.


Ok. Ich nehme das als Deine Sicht zur Kenntnis.

Musst Du nicht.

Die Perspektive der juristischen /
wirtschaftichen Praxis ist immer falsch, da auf Simulationen basierend
("Wir jagen primär keinen Abgabeneinheiten hinterher, sondern spucken

der

Glückseeligkeit wegen in die Hände!".


Der a priorische Verzicht auf sämtliche begriffliche Unterscheidungen aus
der juristischen und buchhalterischen Praxis bringt einen ganzen Wust an
mühsamen Konsequenzen mit sich. U.a. muss man sehr konsequent und sehr
genau nachfragen, weil man im wesentlichen bei Null anfängt.

Man fängt bei Null an. Sie Wandern in Simulationen umher.

Oder man hat Spaß daran vage zu bleiben.
Wenn man vage bleibt hat das den unschätzbaren Vorteil, dass man nicht so
schnell auf eigene Ungenauigkeiten im Denken stößt.
Stößt man auf eigene Ungenauigkeiten im Denken kann man
a) diese ignorieren oder muss
b) eigene Überzeugungen über den Haufen werfen.

Die Bilder, Vorstellungen müssen erweckt werden. Die Begriffe (Hüllen) sind bereits lange da bzw. werden sich dem Bild als Beschreibung automatisch anbieten. Nur Narren fangen mit Begriffen an, um etwas zu erklären, um eine neue Perspektive zu festigen.

Ich kenne aber leider genügend Juristen, die das zentralinstanzielle
Herrschaftssystem als überwunden betrachten, die an ein Rechtssystem
glauben, dass nicht in formloser Macht ihren Ursprung hat und darin auch
wieder untergehen wird.


Das stimmt. Es gibt in den juristischen Grundlagen extrem schlechte
Juristen, die oberflächlich sehr erfolgreich sind. Etwa kann man von einem
der bekanntesten Kritiker des Europarechts (und in dieser Kritik folge ich
ihm zu ganz großen Teilen!) davon Lesen, dass das öffentliche Recht doch
eigentlich irgendwie überflüssig geworden sei und man über dessen
Abschaffung nachdenken müsse...
Von einem Volljuristen. Erstaunlich. Ordne ich persönlich unter
"postsozialistischer hurra-markt-hurra-privatrachts-besoffener Verwirrung"
ein.

Es gibt auch sehr dankenswerte Professoren, die leider im Alter so wenig Substanz bieten bzw. immer dieselbe Leier abspielen, dass man sich ehrlich fragt, ob es eigentlich ihre Werke waren, durch die man neue Perspektiven gewonnen hat.

Es gibt nur wenige Juristen, mit denen man sich in
Klarheit und einer Kapitulation vor dem Realen unterhalten kann.


Solche Zeitgenossen sind ja ohnehin rar.
Stimmst Du mit mir überein, dass es sie bei den Juristen noch eher als
bei den Ökonomikern gibt?

Mag sein, kann ich nicht pauschal beurteilen.

JEDE Ausgabe erzeugt SOFORT eine Einnahme. Irgendwo.
1x1 der Buchhaltung.

Wie etwas ausgeben, was nicht da ist? Richtig, durch (Vor)Finanzierung, durch eine immer weiter wachsende Vorfinanzierungslücke, die durch Nachschuldner gedeckt werden muss. Viel Glück!

Jeder Kauf ist SOFORT ein Kredit und wenn es nur für eine juristische
Sekunde ist.

Im Allgemeinen wirtschaftlichen Sprachgebrauch bzw. dem Kaufmannsgerede, ja. In Wahrheit aber ist es eine Verbindlichkeit, der Kredit nach dem KWG keine Finanzierung, die ein einfacher Kaufmann anbieten kann. Aber hören wir auf mit den Begriffen. Ich weiß was du meinst. Es ist eine Schuld, die Bezahlung und Übertragung von z.B. 10 EUR für eine Tüte Popcorn eine Erfüllung.

Unterscheidung von Konsensualvertrag und Barkauf (den die
Römer als erste machten, Du hast den Wesel ja gelesen). Die Buchhaltung
der privaten vollzieht die Unterscheidung Verpflichtungsgeschäft
(Kauf) und Erfüllungsgeschäft (Bezahlung) als die
Unterscheidung Ausgabe und Auszahlung nach.

Ich will jetzt nicht wieder in die alten Diskussionen verfallen, aber eine Bezahlung ist keine Erfüllung. Erfüllt wird, indem eine bezifferte Geldsumme (die Bezahlung der Schuld = Zählung in Geldeinheiten) auf Eurobanknoten, Münzen oder über Buchgeldtransfer übereignet bzw. übertragen wird. Ich erinnere nur an Azur vor der Käsetheke. Einige hier erinnern sich vielleicht.

Was verstehst Du unter Machtkreislauf? Von wem zu wem kreist die Macht?

Von einer Vorstellung zur nächsten. Das haben wir schon angeschnitten, das wird noch mit dem durch Simulation erschaffenen Negativ welches ich erklären will deutlicher. Ganz sicher nicht zu einer Machthalterzentrale.

Eine solche Behauptung habe ich nicht behauptet. <img src=" />


Hehe, alles klar :)

Ich habe nur
klargestellt, dass kein Debitist naiv ist.


Das denke ich auch nicht.
Depressiv habe ich viele von ihnen erlebt. Naiv keinen einzigen.

Warum depressiv?

Sie sind nach meinem bisherigen
privaten Erfahrungen allesamt Klardenker, wissen, dass das System
funktioniert.


Ok.

Lese fast jeden Tag in einem Wesel-Buch. Finde ihn total genial.

Worauf

spielst Du genau an?


Auf seine Texte und Lehrstunden, die sich mit den Voraussetzungen für

die

Entstehung des Rechts und der Abgrenzung von Gewohnheiten

beschäftigen.

Ja. Großartig. Grundvoraussetzung um überhaupt einordnen zu können "wo"
das "Gebäude" unseres europäisch-westlichen Rechts und der Wirtschaft
überhaupt "steht". Wenn man das Gebäude nie verlassen hat kann man es nie
von außen sehen. Innerhalb des Gebäudes kann man ein ganzes Leben
zubringen, die Räume sind endlos, verschachtelt, usw.

So ist es.

Christian Sigrist beschreibt die selben Voraussetzungen aus einer noch
deutlicheren, anthropologischen Perspektive. Alles im Einklang mit der
Machttheorie von Paul C. Martin.


Ok, danke!


Gerne.

Mir geht es zunächst einmal um das Verstehen. Ich kenn' mich einfach noch
nicht genau aus. Aber schon sehr viel genauer als sehr viele andere.
DANN anschließend können neben das Erkenntnisinteresse auch andere
Interessen treten. Etwa: möchte man sich für die Mächtigeren oder für
die ohnmächtigeren einsetzen? Welchen Effekt hat das auf die eigene
Vermögensposition, welchen Effekt auf das eigene Wohlbefinden usw.
Ob man das Erkenntnisinteresse wirklich ernsthaft frei von anderen
Interessen halten kann, wage ich zu bezweifeln. Aber den Versuch dieser
Freihaltung schon deshalb aufgeben, weil er womöglich nie vollends
gelingen könnte, möchte ich nicht.

[[top]]

Von Ängsten befreiten Sphäre? Viele "naive" Machttheoretiker
("Debitisten") habe ich schon kennen gelernt, die ich als von Ängsten
randvoll wahrgenommen habe.

Wen denn?

Aber mein Punkt hier ist ein anderer:
Die Unterscheidung "Zentralmacht ja/nein" finde ich ja nicht prinzipiell
eine falsche oder unnötige Unterscheidung. Ich halte nur das Bild,
das auf Basis dieser Unterscheidung wahrnehmbar wird, für unvollständig
oder "unscharf" um bei dieser Metapher zu bleiben.
Ich möchte eine Analogie machen:
Ist die Unterscheidung "Schwarz/Weiß" für das Lesen eine hilfreiche
Unterscheidung?
Klar doch! Ohne diese Unterscheidung könnte man niemals Text (schwarz)
vom Untergrund (weiß) unterscheiden.
Aber: reicht es aus um den Sinn das Geschriebenen zu erfassen?
Ganz und gar nicht. Es erfordert eine ganze Reihe weiterer
Unterscheidungen, die sich nicht allein mit den Unterscheidungen der
einzelnen Buchstaben erschöpft, die ebenfalls Grundvoraussetzung sind, um
die Bedeutung des Geschriebnen zu erfassen.
Vor unser aller Augen wird laufend "geschrieben" in dieser
europäisch-westlichen Zivilisation. Mit der Unterscheidung "Zentralmacht
ja/nein" allein, kann man das Geschriebene unmöglich verstehen.
Es reicht allerdings aus um zu sagen: "es sollte am Besten erst gar nicht
Geschrieben werden."

Die aufgrund der Vorfinanzierungslücke stets expansive Zentralmacht (andernfalls fusion, fision) hat man erst dann bildlich vor Augen, wenn man sie als ein Negativ des Ohnmächtigen, d.h. der durch zentrale Institutionen gewaltsam unterworfenen Individuen / Segmente begreift. Es ist kein Schwarz/Weiß-Denken notwendig. Das ist sogar hinderlich. Die Machtstruktur unserer Welt, sie wird auf keinem Schachbrett gefestigt, sondern einzig und allein durch den einmal in Gang gesetzten Impuls, einer verunsicherten Anzahl von Individuen auf Lebenszeit ihre kognitiven Fähigkeiten durch den gewaltsamen Stoß in eine nahezu perfekte, Hoffnung suggerierende Simulationen, zu rauben. Die Zentralmacht wird nicht durch Speer und Schild über die Zeit hinweg gefestigt, sondern durch einen Mentalfaschismus (angefangen beim Prediger, Jesusvorstellung etc.), der jede Entscheidung unseres alltäglichen Lebens begrenzt und uns an den Machtkreislauf fesselt. Und hierzu hat Jean Baudrillard ganz fabelhafte Texte verfasst, Texte, die einem den Raub unserer Entfaltungspotentiale alleine durch die Textwerdung der Welt offenbaren.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Preis

Rybezahl, Freitag, 14.04.2017, 19:18 vor 2570 Tagen @ Ashitaka 10629 Views

Hallo!

Wert = "haben müssen" zum Termin (Soll, deswegen Haben).

Je nachdem, welche Dringlichkeit die Steuer (Abgabe, Tribut) hat, ist der Steuerzahler bereit, mehr Geld zu erarbeiten (Potential darauf zu verwenden), seine Abgabe leisten zu können. (In einem modernen Sozialstaat ist das aber nicht mehr sichtbar, dort verschwimmt alles.)

Aus diesem Verhältnis aus Abgabepflichtigkeit und Abgabetermin, also aus der Abwägung des Steuerpflichtigen heraus, welche Arbeit [für welchen Preis] bis zu welchem Zeitpunkt geleistet werden muss, damit die Abgabe geleistet werden kann, aus diesem Verhältnis heraus entsteht der Preis.

Noch nicht ganz. Vorher muss noch ein dritter Akteur in die Szene geschoben werden. Ein zweiter Marktteilnehmer, stellvertredend für unzählige andere. Erst dann ist das Bild komplett, wenn der erste Marktteilnehmer mit dem zweiten Marktteilnehmer konkurriert und beide untereinander abwägen, welche Arbeit bis zu welchem Zeitpunkt und zu welchem Preis geleistet werden muss. Erst dann entsteht der Preis.

Vorher ist der Preis nur die zusätzliche Arbeit, die geleistet werden muss, die Steuer (Abgabe, Tribut) zu leisten. Sie kann nicht bewertet oder gehandelt werden und hat damit auch keinen "Preis". Nur die Leistungen untereinander im Verhältnis zum Termin und zum ursprünglichen Forderer (Gravitationszentrum).

Potential an sich hat keinen Wert, da das das Potential kein tun müssen ist, sondern ein Können.

Eingefrorene Leistung. Zukünftige Leistung. Leistungsversprechen. So was.

In einem modernen Sozialstaat ist das aber nicht mehr sichtbar, dort verschwimmt alles. Wir arbeiten für ein schönes Leben. Die Steuer ist nur Störfunk. Blöde Steuer. Tatsächlich eine Simulation.


Gruß
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Mehr Netto vom Brutto = Mehr Surplus vom Surplus

Rybezahl, Samstag, 15.04.2017, 23:47 vor 2568 Tagen @ Rybezahl 10404 Views

Hallo,

mehr Netto vom Brutto heißt mehr Surplus vom Surplus. Das Netto-Guthaben, welches die Menschen auf dem Bildschrim oder Lohnzettel bestaunen, ist das Surplus vom Surplus, und zwar so, dass die ursprüngliche Abgabe vom Forderer erneut ausgegeben und vom Lohnempfänger empfangen werden kann; als das Surplus vom Surplus.

Es muss klar sein, dass dieser Lohn (Netto-Lohn) nicht aus dem Nichts entstanden sein kann. Demnach kann dieser Schein, den der Lohnempfänger nach Abzug der Steuern in seinen Händen hält, nicht seiner eigenen Arbeitsleistung entspringen. Der Schein muss durch vorhergehende Leistung entstanden sein.

Durch eigene Leistung wird nur die Steuer bezahlt! Alles andere ist innere oder äußere Ausbeutung (Leveraging (Münzverschlechterung) / Ausbeutung (fremder Länder)).

Starker Tobak.


Gruß
Rybezahl (der sich bestimmt irrt).

--
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Die Tabaksteuer ist das Surplus vom Surplus vom Surplus.

Rybezahl, Montag, 17.04.2017, 00:42 vor 2567 Tagen @ Rybezahl 10443 Views

Betrifft: Zettelkasten.


Die Tabaksteuer ist das Surplus vom Surplus vom Surplus.

Erst musst du die Abgabe leisten (Surplus = das, was du über deinen Eigenbedarf leisten musst), die dann zu dir als Netto-Lohn zurückfließt (Surplus-Surplus). Damit kannst du dann Zigaretten kaufen, auf die der Staat Steuern erhebt (Surplus-Surplus-Surplus).

Denn es ist ja so, dass das Kollektiv erst etwas leisten muss, um dann anschließend den Staat bestaunen zu können. Es müssen mindestens alle satt werden und darüber hinaus noch Zeit und Lust haben, einen Thron oder so zu bauen (auf den sich der tolle Hecht setzen kann um zu regieren).

Also das ist die Abgabe, mal ganz neutral erzählt. Das, was nebenher noch gemacht werden muss, um das ganze Ding auf die Beine zu stellen. Und das ist ja dann laufend so (Tag für Tag, Monat für Monat) - es fängt nicht an autonom zu existieren.

Der tolle Hecht könnte jetzt aber mal zum Beispiel stufenweise anfangen, das Herrschaftsgebiet seinen Beherrschten zu überlassen, sein Hoheitsrecht unter bestimmten Bedingungen einzuschränken - Privateigentum.

Also erst verlangt der Hecht deine Leistung und dann gibt er sie dir in Form von Privateigentum zurück. Er garantiert dir sogar die Sicherheit des Privateigentums - allerdings mit deiner eigenen (vorher erbrachten) Leistung!

Nochmals: Es müssen mindestens alle satt werden und darüber hinaus noch Zeit und Lust haben, einen Thron oder so zu bauen (auf den sich der tolle Hecht setzen kann um zu regieren). Die vom Hecht garantierte Sicherheit muss also schon, noch bevor er dir die Sicherheit überhaupt garantieren konnte, von jemanden erarbeitet worden sein (z.B. von dir selbst, indem du die Rationen für die Soldaten anbaust). (Wären Soldaten Bauern, hießen sie Bauern, nicht Soldaten.)

Der Privateigentümer zehrt oder lebt also vom Surplus, ist voll und ganz davon abhängig, darin eingewickelt. Der Privateigentümer ist der Surplus-Surplus-Empfänger und darf nun auf seiner Tabak-Plantage Tabak anbauen, um mit dem Erlös seine Abgabe (Surplus) zu leisten. (Was er darüber hinaus an Netto-Gewinn macht, ist das, was andere verlieren müssen.) Aber das reicht noch nicht: auf das fertige Produkt (Zigarette) wird nochmals Steuer erhoben (Surplus-Surplus-Surplus).

Doppelsurplus-Gut.


Gruß
Rybezahl + frohe Ostern!

--
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Verunklarungen helfen nicht weiter

Orlando ⌂ @, Mittwoch, 05.04.2017, 12:16 vor 2579 Tagen @ Ashitaka 10909 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 07.04.2017, 17:22

Ich fürchte, dass diese Art des Vorgehens nur dazu führt, dass sich außer zwei oder drei Leuten niemand mit solchen Auslassungen beschäftigt.

Ich greife nur mal etwas heraus:

Vermögen ist Aktiva. Geld ist ein Passivum. Geld ist kein Aktivum. Was
aktiviert wird, sind die Beurkundungen des Geldes (Münzen, Scheine) bzw.
die Guthaben auf Geld.

Das ist doch falsch. Geld (also die Euro/Dollar etc -Scheine) kann immer nur Aktivum sein, genauso wie Häuser oder Grundstücke.

Sie stehen bei der ZB unter den Passiven, aber die hält die Scheine ja nicht mehr, sondern hat sie ausgegeben. Dort, wo sie gehalten werden, in irgendwelchen Kassen, stehen sie immer aktiv. Negative Kassenbestände gibt es per Definition nicht.

Und dass es sich bei dem Geldschein um eine Art von Urkunde handelt, weiss doch auch jedes Kind, darüber braucht man doch gar nicht mehr zu reden. Eine Urkunde ist, wie jeder Text, mehr als der Träger der Schriftzeichen (Das Gelände ist nicht die Landkarte, sondern mehr). Das sieht man schon daran, dass die gleichartigen Scheine allein auf Grund ihres Aufdrucks ganz unterschiedliche Beträge repräsentieren.

Letztlich, zum Geld: natürlich ist es Nettogeld. Sonst würde es nicht funktionieren. Es steht unabhängig für sich, eben ohne Schuldner oder sonst einen konkreten Bezug. Einzig unterlegt dadurch, dass der Staat es als Schutzgeld, vulgo Abgabe, akzeptiert

Es gibt einen Beitrag, ich glaube von @dottore, wo gezeigt wird, wie die Warlords in Somalia mit Geld operieren. Ganz ohne ZBs, Banken,hinterlegte Sicherheiten und den ganzen Pipapo. An Straßensperren wird es den Leuten abgenommen und für den Bedarf der Krieger wieder ausgegeben, als einfaches "Staatspapiergeld". Bewertet ist es ungefähr in Höhe der Produktionskosten. Solange der "Staat" nicht zu viel davon ausgibt, das wäre hier mehr als die Krieger fressen und die "Bürger" liefern können, funktioniert das ewig prima in einer einfachen Subsistenzwirtschaft.

Dottore: „Die bekannten Albernheiten wie "Geldmenge" oder …

Ostfriese @, Mittwoch, 05.04.2017, 13:23 vor 2579 Tagen @ Orlando 10906 Views

… "Umlaufgeschwindigkeit" spielen keine Rolle.“

Hallo Orlando,


Es gibt einen Beitrag, ich glaube von @dottore, wo gezeigt wird, wie die
Warlords in Somalia mit Geld operieren. Ganz ohne ZBs, Banken,hinterlegte
Sicherheiten und den ganzen Pipapo. An Straßensperren wird es den Leuten
abgenommen und für den Bedarf der Krieger wieder ausgegeben, als einfaches
"Staatspapiergeld". Bewertet ist es ungefähr in Höhe der
Produktionskosten. Solange der "Staat" nicht zuviel davon ausgibt, das
wäre hier mehr als die Krieger fressen und die "Bürger" liefern können,
funktioniert das ewig prima in einer einfachen Subsistenzwirtschaft.

bitte sehr – ein ganzer Faden aus dem Jahr 2005:

http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=320245

Viel Spaß beim Studium – und Gruß

Ostfriese

„Anarchie“ in Somalia - schade

trosinette @, Mittwoch, 05.04.2017, 14:19 vor 2579 Tagen @ Ostfriese 10764 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 05.04.2017, 17:44

Guten Tag,

ich zitiere am Rande eine anderweitige Kleinigkeit, die mir "in Deinem Link" aufgestoßen ist:

„NZZ-Afrika-Korrespondent Kurt Pelda meint, die Anarchie in Somalia funktioniere besser als die schwerfällige und korrupte Bürokratie in vielen Staaten des Kontinents.
Ein Modell also, das zum Nachdenken anregt und optimistisch stimmen sollte.“

Ohne den Ursachen für die Entwicklung in Somalia auf den Grund zu gehen, aber beschissenere News sind kaum vorstellbar. Da sollte mir eigentlich gründlich die Lust vergehen, mir über Geld Gedanken zu machen. Was ist nur los mit mir?

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Subsystem Somalia

Rybezahl, Sonntag, 09.04.2017, 20:15 vor 2575 Tagen @ trosinette 10805 Views

Hallo,

außerdem richtet sich die Währung nach den Herstellungskosten im Ausland aus. Der Wert der Währung richtet sich nach den ausländischen Herstellungskosten einerseits (wie viel will ich im Ausland bezahlen um in Somalia wie viel zu bekommen) und andererseits nach dem Wert der Arbeit im Inneren (mit welcher Summe gibt sich der Söldner zufrieden). Das verlieh diesem System eine gewisse Stabilität.

Müssten sich die Herstellungskosten nach der inländischen Arbeitskraft richten, entstünden mit der Zeit feudale Strukturen, abgeleitet aus denen, die die meisten Krieger hinter sich vereinen können. Aus dem sich daraus ergebenden Monopolisierungsprozess (Kleinstaaterei, Fusionierungen, Unterwerfungen) würde dann früher oder später wieder ein Flächenstaat mit Abgabemonopol werden.

Oder auch nicht. Ich möchte aber bezweifeln, dass sich je wieder der ursprüngliche Zustand einstellt. Und was heißt schon "ursprünglicher Zustand"?


Lirum, Larum, Löffelstiel,
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Zirkelschlüsse

Ashitaka @, Freitag, 07.04.2017, 15:28 vor 2577 Tagen @ Orlando 10913 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 07.04.2017, 17:21

Geld (also die Euro/Dollar etc -Scheine) kann immer
nur Aktivum sein, genauso wie Häuser oder Grundstücke.

Kein Haus oder Grundstück ist ein Aktivum. Haus oder Grundstück sind Eigentümer oder keine Eigentümer. Was aktiviert wird, ist ihr Vermögen, d.h. ihr Vermögensgegenstand (was vermag die Hütte bzw. wie viel Geldeinheiten entsprechen ihr).

Geld ist kein Vermögen, sondern ein Passivum. Geld ist nicht die Ziffer einer Währung des Geldes (Euro-/Dollar).

Sie stehen bei der ZB unter den Passiven, aber die hält die Scheine ja
nicht mehr, sondern hat sie ausgegeben.

Sie hat auf den Scheinen einen Teil der Geldsumme beziffert.

Dort, wo sie gehalten werden, in
irgendwelchen Kassen, stehen sie immer aktiv. Negative Kassenbestände gibt
es per Definition nicht.

Aktiviert wird lediglich das Vermögen der Urkunden (Eurobanknoten, Münzen) oder das Vermögen des Guthabens. Die beurkundete Geldsumme kann nicht aktiviert werden. Sie ist und bleibt passiv.

Letztlich, zum Geld: natürlich ist es Nettogeld. Sonst würde es nicht
funktionieren. Es steht unabhängig für sich, eben ohne Schuldner oder
sonst einen konkreten Bezug. Einzig unterlegt dadurch, dass der Staat es
als Schutzgeld, vulgo Abgabe, akzeptiert.

Diese simulierte Unabhängigkeit ist einer fehlenden Perspektive auf die geldpolitischen Operationen zu verdanken. Es gibt kein Geld, wenn ihm nicht eine Schuld zugrunde liegt. Nettoschätze sind, wie hier im Forum bereits seit Jahren von Dottore und anderen ausführlichst erklärt, Simulationen.

Es gibt einen Beitrag, ich glaube von @dottore, wo gezeigt wird, wie die
Warlords in Somalia mit Geld operieren. Ganz ohne ZBs, Banken,hinterlegte
Sicherheiten und den ganzen Pipapo. An Straßensperren wird es den Leuten
abgenommen und für den Bedarf der Krieger wieder ausgegeben, als einfaches
"Staatspapiergeld".

Sie sind ihren Kriegern geldpolitisch nichts schuldig? Doch, eben genau das. Geld basiert immer auf Schuldverhältnissen. Ansonsten Aufstand, Rübe ab, nix da Blutlust.

Bewertet ist es ungefähr in Höhe der
Produktionskosten. Solange der "Staat" nicht zu viel davon ausgibt, das
wäre hier mehr als die Krieger fressen und die "Bürger" liefern können,
funktioniert das ewig prima in einer einfachen Subsistenzwirtschaft.

Warum sollte es denn überhaupt bewertet werden, wenn nicht eine Schuldhaftigkeit besteht?

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Aktiv existiert, Passiv wird behauptet, Geldscheine existieren und sind aktiv

Orlando ⌂ @, Montag, 10.04.2017, 09:56 vor 2574 Tagen @ Ashitaka 10759 Views

bearbeitet von unbekannt, Montag, 10.04.2017, 10:00

Geld (also die Euro/Dollar etc -Scheine) kann immer
nur Aktivum sein, genauso wie Häuser oder Grundstücke.


Kein Haus oder Grundstück ist ein Aktivum. Haus oder Grundstück sind
Eigentümer oder keine Eigentümer. Was aktiviert wird, ist ihr Vermögen,
d.h. ihr Vermögensgegenstand (was vermag die Hütte bzw. wie viel
Geldeinheiten entsprechen ihr).

Die Aktivseite der Bilanz ist eine Liste, schon klar. Wie sie zu bewerten ist, wird von der Herrschaft detailliert vorgeschrieben. Dass überhaupt zu bilanzieren ist, wird von der Herrschaft vorgeschrieben.

Geld ist kein Vermögen, sondern ein Passivum. Geld ist nicht die Ziffer
einer Währung des Geldes (Euro-/Dollar).

Passiva existieren nicht. Es sind lediglich aufgezeichnete Behauptungen darüber, woher die Aktiva stammen und fiktive Ausgleichsposten. Nur Aktiva existieren, und möglicherweise noch nicht mal die alle, sofern es sich um Forderungen handelt. Geldscheine existieren (habe gerade welche vor mir liegen) und werden aktivseitig gelistet, falls bilanziert wird.

Sie stehen bei der ZB unter den Passiven, aber die hält die Scheine ja
nicht mehr, sondern hat sie ausgegeben.


Sie hat auf den Scheinen einen Teil der Geldsumme beziffert.

Meinetwegen, aber danach wurden sie herausgegeben und befinden sich nun in irgendwelchen Kassen und werden auf der Aktivseite der entsprechenden Bilanzen gelistet.

Dort, wo sie gehalten werden, in
irgendwelchen Kassen, stehen sie immer aktiv. Negative Kassenbestände

gibt

es per Definition nicht.


Die beurkundete Geldsumme kann
nicht aktiviert werden. Sie ist und bleibt passiv.

Passiva gibt es nicht, Geldscheine schon. Und die werden auf der Aktivseite aufgelistet.


Letztlich, zum Geld: natürlich ist es Nettogeld. Sonst würde es nicht
funktionieren. Es steht unabhängig für sich, eben ohne Schuldner oder
sonst einen konkreten Bezug. Einzig unterlegt dadurch, dass der Staat

es

als Schutzgeld, vulgo Abgabe, akzeptiert.


Diese simulierte Unabhängigkeit ist einer fehlenden Perspektive auf die
geldpolitischen Operationen zu verdanken. Es gibt kein Geld, wenn ihm nicht
eine Schuld zugrunde liegt. Nettoschätze sind, wie hier im Forum bereits
seit Jahren von Dottore und anderen ausführlichst erklärt, Simulationen.

Das Wesen der Simulation ist, dass sie funktioniert. Sonst wäre sie nur eine versuchte. Da alles Simulation ist, wieso sollte ausgerechnet Geld keine sein? Tut aber nichts zur Sache. Geldscheine werden aktiv gelistet und stehen bei der Weitergabe für sich selbst, wie das Aktiva nunmal tun.

Es gibt einen Beitrag, ich glaube von @dottore, wo gezeigt wird, wie

die

Warlords in Somalia mit Geld operieren. Ganz ohne ZBs,

Banken,hinterlegte

Sicherheiten und den ganzen Pipapo. An Straßensperren wird es den

Leuten

abgenommen und für den Bedarf der Krieger wieder ausgegeben, als

einfaches

"Staatspapiergeld".


Sie sind ihren Kriegern geldpolitisch nichts schuldig? Doch, eben genau
das. Geld basiert immer auf Schuldverhältnissen. Ansonsten Aufstand, Rübe
ab, nix da Blutlust.

Klar gibt es Schuldverhältnisse. Klar gibt es Geldscheine.

Bewertet ist es ungefähr in Höhe der
Produktionskosten. Solange der "Staat" nicht zu viel davon ausgibt, das
wäre hier mehr als die Krieger fressen und die "Bürger" liefern

können,

funktioniert das ewig prima in einer einfachen Subsistenzwirtschaft.

Warum sollte es denn überhaupt bewertet werden, wenn nicht eine
Schuldhaftigkeit besteht?

Klar ist der Passant der Straßensperre was schuldig, sogar ex nihilo, nämlich ein paar Geldscheine.

"Geldscheine existieren (habe gerade welche vor mir liegen)"

Silke, Dienstag, 11.04.2017, 14:51 vor 2573 Tagen @ Orlando 10627 Views

Lieber Orlando,

Ich habe auch gerade "Geldscheine" vor mir liegen. Sie sind von 1910.
Sie waren als Geldscheine 1910 existent und wurden 1910 aktiv bilanziert.
Heute sind es nur bunte Papierstücken.
Da die Systemeigenschaft "gültig" seit dem Ende des deutschen Reiches nicht mehr verteidigt wird, das Passivum "Befähigung zur Gültigerklärung von Schuldverhältnissen durch die Reichsbank per Machtakt" nicht mehr vorhanden ist, kann ich diese Scheine nicht aktiv bilanzieren.

Die daneben liegenden Euroscheine kann ich noch aktiv bilanzieren (Aktivum), da sie die Fähigkeit des ZMS im Gültigkeitsbereich darstellen, Steuern erheben und Schuldverhältnisse nach gesetzlich vorgeschriebenen Prozedere beurkunden zu können (Passivum).

Geld (also die Euro/Dollar etc -Scheine) kann immer
nur Aktivum sein, genauso wie Häuser oder Grundstücke.


Kein Haus oder Grundstück ist ein Aktivum. Haus oder Grundstück sind
Eigentümer oder keine Eigentümer. Was aktiviert wird, ist ihr

Vermögen,

d.h. ihr Vermögensgegenstand (was vermag die Hütte bzw. wie viel
Geldeinheiten entsprechen ihr).


Die Aktivseite der Bilanz ist eine Liste, schon klar. Wie sie zu bewerten
ist, wird von der Herrschaft detailliert vorgeschrieben. Dass überhaupt zu
bilanzieren ist, wird von der Herrschaft vorgeschrieben.

In allen Bilanzen lassen sich den Aktiva die Passiva zuordnen.
Aktiva ohne Passiva gibt es nicht.
Das kann man korrekt, kreativ oder falsch machen.

Geld ist kein Vermögen, sondern ein Passivum. Geld ist nicht die

Ziffer

einer Währung des Geldes (Euro-/Dollar).


Passiva existieren nicht.

Wo Aktiva sind, existieren immer auch Passiva.

Es sind lediglich aufgezeichnete Behauptungen
darüber, woher die Aktiva stammen und fiktive Ausgleichsposten.

Das können korrekte (dann sind die korrekten Passiva benannt) oder falsche Behauptungen (dann sind die falschen Passiva benannt) sein.

Nur Aktiva
existieren, und möglicherweise noch nicht mal die alle, sofern es sich um
Forderungen handelt.

Nein. Immer Aktiva + Passiva. Der Wirklichkeit ist es egal, was wir so über sie niederschreiben und vermuten - sie wirkt trotzdem, genauso wie sie wirken muss:
Ursachen -> Wirkungen.

Geldscheine existieren (habe gerade welche vor mir
liegen) und werden aktivseitig gelistet, falls bilanziert wird.

Von welchem Jahr? 1910? Dann sind es keine Geldscheine, auch wenn es einmal welche waren, dann kannst du sie nicht aktivseitig listen, selbst wenn du bilanzierst.

Sie stehen bei der ZB unter den Passiven, aber die hält die Scheine

ja

nicht mehr, sondern hat sie ausgegeben.


Sie hat auf den Scheinen einen Teil der Geldsumme beziffert.


Meinetwegen, aber danach wurden sie herausgegeben und befinden sich nun in
irgendwelchen Kassen und werden auf der Aktivseite der entsprechenden
Bilanzen gelistet.

Die von 1910 nicht mehr. Die Systemeigenschaft "gültig" existiert für die damaligen Schuldsummen nicht mehr und damit auch nicht mehr für die Geldeinheiten, Geldträger, Beurkundungen, Schuldverhältnisse (es sei denn, durch irgendwelche noch gültigen Verträge geregelt).

Dort, wo sie gehalten werden, in
irgendwelchen Kassen, stehen sie immer aktiv. Negative

Kassenbestände

gibt

es per Definition nicht.


Die beurkundete Geldsumme kann
nicht aktiviert werden. Sie ist und bleibt passiv.


Passiva gibt es nicht, Geldscheine schon. Und die werden auf der
Aktivseite aufgelistet.

Es existiert die Systemeigenschaft:
"Fähigkeit zur Beurkundung von Teilsummen der Geldsumme, die durch das ZMS zwecks effizienter Steuererhebung verteidigt wird, und deren Größenordnung durch die Verschuldungsbereitschaft und -fähigkeit der Wirtschaftssubjekte nach den geltenden Gesetzen im gesamten ZMS bestimmt wird."

Letztlich, zum Geld: natürlich ist es Nettogeld. Sonst würde es

nicht

funktionieren. Es steht unabhängig für sich, eben ohne Schuldner

oder

sonst einen konkreten Bezug. Einzig unterlegt dadurch, dass der Staat

es

als Schutzgeld, vulgo Abgabe, akzeptiert.


Diese simulierte Unabhängigkeit ist einer fehlenden Perspektive auf

die

geldpolitischen Operationen zu verdanken. Es gibt kein Geld, wenn ihm

nicht

eine Schuld zugrunde liegt. Nettoschätze sind, wie hier im Forum

bereits

seit Jahren von Dottore und anderen ausführlichst erklärt,

Simulationen.


Das Wesen der Simulation ist, dass sie funktioniert. Sonst wäre sie nur
eine versuchte. Da alles Simulation ist, wieso sollte ausgerechnet Geld
keine sein? Tut aber nichts zur Sache. Geldscheine werden aktiv gelistet
und stehen bei der Weitergabe für sich selbst, wie das Aktiva nunmal tun.


Wirtschaften ist eine Simulation des Potentialraubes der Elemente durch die ZI im ZMS.
Unter dem bestehenden Dreifachmonopol (Waffe, Abgabe, Geld) sollte sie so gut funktionieren, wie die Segmente zerschlagen gehalten werden können.
Wehrhafte, autarke, autonome Wahlgemeinschaften wie starke globale Player nutzen das ZMS aus, um ihre Interessen gegen Schwächere durchzusetzen. Sie verändern aber nicht Aufbau und Funktionsweise eines ZMS sondern nutzen nur die für sie nutzenbringenden Bereiche (Rechte optimieren, Pflichten minimieren).

Es gibt einen Beitrag, ich glaube von @dottore, wo gezeigt wird, wie

die

Warlords in Somalia mit Geld operieren. Ganz ohne ZBs,

Banken,hinterlegte

Sicherheiten und den ganzen Pipapo. An Straßensperren wird es den

Leuten

abgenommen und für den Bedarf der Krieger wieder ausgegeben, als

einfaches

"Staatspapiergeld".


Sie sind ihren Kriegern geldpolitisch nichts schuldig? Doch, eben genau
das. Geld basiert immer auf Schuldverhältnissen. Ansonsten Aufstand,

Rübe

ab, nix da Blutlust.


Klar gibt es Schuldverhältnisse. Klar gibt es Geldscheine.

Schuldverhältnisse:
Warlord-> schuldet Sold-> Söldner
Söldner-> schuldet Schuldentilgungsmittel -> Wirtschaftssubjekte
Wirtschaftssubjekte-> schulden Schuldentilgungsmittel (genauer nur StZM)-> Warlord
Warlord ->schuldet Systemerhalt („Recht und Ordnung“) ->Wirschaftssubjekte

Geldscheine:
Da die Warlords das Abgabemittel definieren = StZM (z.B. bunten Scheine auf denen Ziffern und das $-Zeichen stehen) und in festgelegter Höhe zum festgelegten Termin als Abgabe fordern, wird es ganz ohne Dekret und automatisch zum wichtigsten inländischen Zahlungsmittel, obwohl es als Dollarschein eine ausländische Währung ist.

Bewertet ist es ungefähr in Höhe der
Produktionskosten. Solange der "Staat" nicht zu viel davon ausgibt,

das

wäre hier mehr als die Krieger fressen und die "Bürger" liefern

können,

funktioniert das ewig prima in einer einfachen Subsistenzwirtschaft.

Warum sollte es denn überhaupt bewertet werden, wenn nicht eine
Schuldhaftigkeit besteht?


Klar ist der Passant der Straßensperre was schuldig, sogar ex nihilo,
nämlich ein paar Geldscheine.

Und wenn die Abgabe aus Hühnerbeinen oder Glitzergold besteht?
Schuldig nicht ex nihilo, sondern ex drohender Gewaltanwendung, die nicht abgewehrt werden kann/ ex geltendem Recht, dem nicht widerstanden werden kann.

Liebe Grüße
Silke

"Jede Handlung ist von Potentialen abhängig, die dem handelnden Individuum verliehen werden, ob nun durch Natur oder wie im Falle des Zentralmachtsystems durch Befugnisse (zunächst Privilegien) bzw. im Rahmen breiter Machtzessionen eingeräumter Rechtsräume.
Die Trennung zwischen der aktiven Potenz (Handlung) und der Potenz (Macht, Passiva) führt uns geradeaus dahin. Wenn einem bewusst wird, dass die Macht als eine Struktur von Verhältnissen der Individuen (der Elemente) in Wirklichkeit nicht mit den Handlungsketten der Individuen (der Elemente) gleichgesetzt werden kann, dann ist der erste Schritt hin zu einer wirklichen Perspektive auf das System gelungen, einer Perspektive, aus der auch das Wesen des Geldes bewusst werden wird, getan.
Ich unternehme den Versuch, das Geld als das zu erklären, was es immer war und sein wird:
Machtderivat!
Kein Geld der Welt entsteht im Gegensatz zu einem das Geld beurkundenden / beziffernden Träger durch Produktion (nix Aktiva). Alles beurkundete / bezifferte Geld der Welt entsteht einzig und allein durch einen Machtakt der Zentralmacht, durch Abtretung der Zentralmacht (Geld = Passivum).
Die Behauptungen, dass der Zentralmacht ihr Potential überlassen wurde, sie täuscht über die Tatsache hinweg, dass es in Wirklichkeit durch gewaltsame Expansion, Einverleibung und Abgabepflicht (Intern Abgabe / Extern Tribut) geraubt wurde. Rechtsräume, in denen das Wirtschaften durch formelle Macht erst möglich wurde, sie basieren wie Uwe Wesel fein säuberlich erklärt hat auf Zentralmacht, nicht auf den Handlungen der dann in diese Rechtsräume gesperrten Individuen (der bekannte Zirkelschluss).
@Ashitaka

Passiva sind Behauptungen ohne eigene Existenz

Orlando ⌂ @, Mittwoch, 12.04.2017, 10:46 vor 2572 Tagen @ Silke 10647 Views

Ich habe auch gerade "Geldscheine" vor mir liegen. Sie sind von 1910.
Sie waren als Geldscheine 1910 existent und wurden 1910 aktiv bilanziert.
Heute sind es nur bunte Papierstücken.
Da die Systemeigenschaft "gültig" seit dem Ende des deutschen Reiches
nicht mehr verteidigt wird, das Passivum "Befähigung zur Gültigerklärung
von Schuldverhältnissen durch die Reichsbank per Machtakt" nicht mehr
vorhanden ist, kann ich diese Scheine nicht aktiv bilanzieren.

Ist klar. Bilanzieren geht schon, aber nur zum Papierwert oder als Sammlerstück etc.


Die daneben liegenden Euroscheine kann ich noch aktiv bilanzieren
(Aktivum), da sie die Fähigkeit des ZMS im Gültigkeitsbereich darstellen,
Steuern erheben und Schuldverhältnisse nach gesetzlich vorgeschriebenen
Prozedere beurkunden zu können (Passivum).

Der Geldschein dokumentiert eben kein SchuldVERHÄLTNIS, sondern dokumentiert eben gerade lediglich das Guthaben. Nur deshalb funktioniert er, er ist kein Wechsel. Er ist Titel und Aktivum in einem. Natürlich nur innerhalb eines irgendwie gearteten Staatswesens, das wird immer mitgedacht. Es gibt keinen spezifizierten Schuldner. Manchmal ist irgendeine Unterschrift auf dem Geldschein, aber bei dieser Person kannst Du nicht vollstrecken, Du kannst den Geldschein überhaupt nirgends vollstrecken, vor allem nicht bei der Zentralbank, wo die Geldscheine passiv stehen, sondern nur Steuern damit zahlen. Außer dem Staat selbst ist niemand sonst gezwungen, ihn zahlungshalber anzunehmen (Vertragsfreiheit).


In allen Bilanzen lassen sich den Aktiva die Passiva zuordnen.
Aktiva ohne Passiva gibt es nicht.
Das kann man korrekt, kreativ oder falsch machen.

Selbstverständlich gibt es Aktiva ohne Passiva. Und nur die Aktiva existieren dinglich (anfassbar, gegenständlich, mit Gewicht, Ausdehnung etc). Die Passiven sind eine Behauptung, ein Titel, eine Übereinkunft, ein Recht etc., etwas Virtuelles, nenne es wie Du willst, aber Passiva sind keine DINGE oder SACHEN.

Wenn Du den Schuldschein (ein bloßes Dokument oder Urkunde, nicht das Guthaben selbst) verlierst und der Schuldner stellt sich dumm und Du hast keine Zeugen, ist dein Guthaben weg. Das Auto, das sich der Schuldner mit Deinen Mitteln gekauft hat, bleibt aber existent. Deshalb sage ich, dass Passiva nicht existieren. Vor allem gibt es sie nicht ohne Bilanzen und Aktiva, zu letzteren bilden sie eben gedachte Ausgleichsposten.

Gäbe es keine Bilanzen, gäbe es keine Passiva. Die Häuser, Grundstücke etc. existieren auch ohne Bilanzen und hat es auch vor der Einführung derselben gegeben.

Wenn ein gütiger Gott uns über Nacht die Herrschaft (oder "Zentralmacht", wie Ihr sie nennt) wegnehmen würde, würden alle Passiven über kurz oder lang mit ihr verschwinden.

Noch zur somalischen Wirtschaft, dort wird natürlich somalische Währung benutzt. Im Grunde ist es eine Feudalwirtschaft per Beschlagnahmung mit Hilfe von Gutscheinen (Urkunden) zur Vereinfachung wie in der alten DDR.


Ich bezweifle, dass eine Mythisierung von Geld und Schuld (Guthaben lässt man gerne außen vor, siehe Kopfbild oben rechts hier) das Verständnis erleichtert. Ich glaube, dadurch ist das Gegenteil der Fall.

Quatsch. Genau andersrum. Aktiva in der Buchführung sind Behauptungen (Wunschdenken), während Passiva immer äusserst real sind (oT)

Mephistopheles, Mittwoch, 12.04.2017, 11:10 vor 2572 Tagen @ Orlando 10538 Views

- kein Text -

Sag ich doch: Mythisierung der Schuld

Orlando ⌂ @, Mittwoch, 12.04.2017, 11:50 vor 2572 Tagen @ Mephistopheles 10667 Views

Frag' doch mal die Besitzer von Mittelstandsanleihen, bsp. von KTG Agrar SE, wie es um die "Realität" ihrer Guthaben bestellt ist ...

Schuld ist kein Mythos, sondern real

Mephistopheles, Mittwoch, 12.04.2017, 15:38 vor 2572 Tagen @ Orlando 10495 Views

Frag' doch mal die Besitzer von Mittelstandsanleihen, bsp. von KTG Agrar
SE, wie es um die "Realität" ihrer Guthaben bestellt ist ...

Was wird deiner Meinung nach die Zech Group als Käufer der KTG Agrar dazu sagen?

Gruß Mephistopheles

Keine Ahnung, was Zech Group sagt

Orlando ⌂ @, Donnerstag, 13.04.2017, 10:02 vor 2571 Tagen @ Mephistopheles 10640 Views

Frag' doch mal die Besitzer von Mittelstandsanleihen, bsp. von KTG

Agrar

SE, wie es um die "Realität" ihrer Guthaben bestellt ist ...


Was wird deiner Meinung nach die
Zech Group als Käufer
der KTG Agrar dazu sagen?

Gruß Mephistopheles

... aber diese Schulden haben sie nicht mitgekauft, meint zumindest der Markt:

WKN: a1h3vn, Fällig 6.6.17, Volumen 200 Mio EUR

[image]

Chillen statt Gold schürfen

Rybezahl, Mittwoch, 12.04.2017, 22:44 vor 2571 Tagen @ Orlando 10492 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 14.04.2017, 16:50

Hallo,

ich habe mal vor ein paar Jahren ein Buch gelesen von Terry Eagleton: Das Böse. Ich kannte den Gedanken der debitistischen "Urschuld" also schon, er war mir nicht neu.

Der Euroschein ist zuvörderst ein Passivum, da es sich um einen Potentialraub handelt. Man könnte sein Potential nämlich auch anders einsetzen, als mit der Jagt nach Steuerzahlungsmitteln (Nüsse knacken statt Breakdance, oder chillen statt Gold zu schürfen). Dass man dann als Privatier mit der Anhäufung von Steuerzahlungsmitteln auch Macht erlangt, ändert nichts daran, dass es sich nicht um Netto-Geld handelt (handeln kann). Der Superreiche ist voll und ganz vom Staate abhängig, auf allen Ebenen.

Verkomplizierungen helfen den Menschen allerdings auch nicht weiter. Es muss den Menschen auch vermittelbar sein.

Gruß
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

"Es muss den Menschen auch vermittelbar sein." :-)

Silke, Donnerstag, 13.04.2017, 11:04 vor 2571 Tagen @ Rybezahl 10523 Views

Lieber Rybezahl,

ich habe mal vor ein paar Jahren ein Buch gelesen von Terry Eagleton: Das
Böse.

Heavy stuff.
„Es ist diese schmerzliche Leere, die mit Fetischen, moralischen Idealen, Reinheitsphantasien, besessenem Wollen, dem absoluten Staat oder der phallischen Führerfigur ausgefüllt werden. Darin gleicht der Nazismus anderen Spielarten des Fundamentalismus. Die obszöne Lust an der Vernichtung des anderen wird zur einzigen Möglichkeit, sich davon zu überzeugen, dass man noch existiert. Das Nichtsein im Kern der eigenen Identität ist, unter anderem, ein Vorgeschmack des Todes; und eine Möglichkeit, den Schrecken der menschlichen Sterblichkeit abzuwehren, ist die Liquidation derer, die dieses Trauma verkörpern. Auf diese Weise beweist man, dass man Macht hat über den einzigen Gegner - den Tod -, den man noch nicht einmal im Prinzip besiegen kann.“
(Seite 125-127).

Ob die menschliche Sterblichkeit schrecklich ist müsste man erst noch beweisen.
Ich bleibe dabei: Den Todestrieb von Freud gibt es nicht wie Wilhelm Reich richtig dargestellt hat sondern Lebenstrieb, Lebenslust, Eros mit Libido - mehr nicht.
Bernd Senf hat imho. Recht, wenn er unterstellt, dass Freud nicht wie W. Reich in der sozialen Ächtung und schließlich Klapsmühle enden wollte und das durch die Darstellung des Lustprinzips aufgebrachte und schockierte Publikum durch die Einführung des Todestriebes besänftigen wollte und hat.
"Libido – die wiederentdeckte Lebensenergie/ Der Todestrieb – Freuds große Verdrängung".
@RogRog hatte schon einiges zum "Bösen im Menschen" geschrieben und davor gewarnt, gleichzeitig aber auf das krankhafte Wesen des Bösen verwiesen.
"Leon de Winters Verdienst ist es anzuerkennen, dass es so etwas wie das Böse im Menschen gibt. Zivilisatorische Grenzen beschränken notwendigerweise das Böse."
und im gleichen Posting:
"De Winters Irrtum ist es, das Böse als naturgegeben und damit die Zivilisation als zwingend erforderlich anzusehen. Sie ist AKTUELL aufgrund der pathologischen Versteifung der überwiegenden Mehrheit der Menschen, aber nicht IM PRINZIP erforderlich."

Nun könnte man sich fragen, wie den die Menschen solche Ereignisse wie die Misox-Schwankung ohne Anpassungsprozesse durchlaufen sollten?

Ich kannte den Gedanken der debitistischen "Urschuld" also schon, er
war mir nicht neu.

Wer lebt muss seine Urschuld bedienbar halten.
Kann er es nicht, müssen andere Potential abtreten wie die Mutter dem Säugling, die Sippe dem Mitglied weil sie sich verpflichtet fühlen und um die Notwendigkeit von Gemeinsamkeit beim gemeinsamen Überleben wissen.
Wollen oder können die nicht, bleibt nur das Nachschuldnerstellen per institutionalisiertem Zwang, Costum -> Recht oder der banale Raub (Recht des Stärkeren).

Der Euroschein ist zuvörderst ein Passivum,

Euroscheine werden bei mir aktiv bilanziert. Geld ist ein Passivum, nicht aber die auf Träger aufgetragenen Teilsummen.

Aber um nicht abzuschweifen noch ein Zitat zu den Feststellung von (gar nicht passiven[[zwinker]] ) @Orlando zu Bilanz, Passiva und Aktiva:
"Ich erinnere an Dottores scharfsinnige Erklärung der Bilanz. Erst als die Abgabenschuld bestandskräftig war, konnte der Besitzer ein Wertverhältnis schaffen. Schon zu Anfang wurde in Bilanzen das Vermögen dadurch verglichen, dass der aktive Besitz (Ernte, Vieh etc.) mit einer passiven Stückelung, einzig zwecks späterer Wägbarkeit (man wollte schließlich unterschiedlichste Besitztümer bewerten), gleichgesetzt wurde.
Die Bewertung, sie kam nicht mit dem Geld, sie wohnt auch nicht im Geld, sondern sie ist ein Verhältnis. Sie unterscheidet sich vom Nutzen dadurch, dass sie durch die Abgabenschuld (ex nihilo) entstanden ist. Erst als die Abgabenschuld der Verwaltung festgesetzt wurde, mussten die Untertanen über ihre Eigenversorgung hinaus "produzieren".
Die damaligen Tempel, Paläste und Könige, sie forderten mehr, als irgendjemand bereit gewesen war, aus dem damaligen Hier & Jetzt Augenblick heraus zu tauschen. Weil mehr geschuldet war, musste es über die Zeit produziert werden (Mehr Anbau, Mehr Viehzucht, Mehr Webereien etc,). Dafür mussten zunehmend alle auf alle zurückgreifen, wurden zu Leistungsempfängern. Keiner der Leistenden hat für einen bestimmten Zeitraum ohne eine Forderung geleistet (siehe zahlreiche Tontafeln aus Mesop.). Und wenn niemand ohne Forderung leistet, dann kann auch niemand ohne Schuld Leistungen beziehen. Hier fing die Bewertung an."
@Ashitaka

da es sich um einen
Potentialraub handelt. Man könnte sein Potential nämlich auch anders
einsetzen, als mit der Jagt nach Steuerzahlungsmitteln (Nüsse knacken
statt Breakdance, oder chillen statt Gold zu schürfen).

Der Mensch ist erstens ein Gemeinschaftstier und zweitens ein Arbeitstier.
Übermäßiges Faulenzen führt zum Boreout, fehlende Gemeinschaft zu sozialer Deprivation und damit zu Depression oder (Selbst-)Aggression.

Dass man dann als
Privatier mit der Anhäufung von Steuerzahlungsmitteln auch Macht erlangt,
ändert nichts daran, dass es sich nicht um Netto-Geld handelt
(handeln kann).

Ja, Nettogeld gibt es nicht.

Der Superreiche ist voll und ganz vom Staate abhängig, auf
allen Ebenen.

Er versucht, Teilhabe an der Machthaltung, so wie der hier viel erwähnte Soros bzw. eher die der Masse nicht so bekannten Player.

Verkomplizierungen helfen den Menschen allerdings auch nicht weiter. Es
muss den Menschen auch vermittelbar sein.

Daran wird wohl dieses ganze interessante Projekt von @Ashitaka scheitern.
Ich beobachte den Himmel und sehe: Die Sonne dreht sich um die Erde, von Osten nach Westen, so wie es schon alle vor mir gesehen haben.
Ob sie morgen im Osten wieder aufgeht, das wissen die Götter…
Verkompliziere das doch nicht unnötig.
Lass uns Ware und Dienstleistung gegen Geld tauschen, und gemeinsam im Staat allerhand produzieren um unsere Bedürfnisse zu befriedigen.
Und gut ist es.
Das die Menschen haufenweise krank sind ist deren Schuld.

Liebe Grüße
Silke

Das Böse ist gewissermaßen ein kosmisches Schmollen

Rybezahl, Donnerstag, 13.04.2017, 14:17 vor 2571 Tagen @ Silke 10459 Views

Hallo Silke!

ich habe mal vor ein paar Jahren ein Buch gelesen von Terry Eagleton:

Das

Böse.


Heavy stuff.
„Es ist diese schmerzliche Leere, die mit Fetischen, moralischen
Idealen, Reinheitsphantasien, besessenem Wollen, dem absoluten Staat oder
der phallischen Führerfigur ausgefüllt werden
. Darin gleicht der
Nazismus anderen Spielarten des Fundamentalismus. Die obszöne Lust an der
Vernichtung des anderen wird zur einzigen Möglichkeit, sich davon zu
überzeugen, dass man noch existiert. Das Nichtsein im Kern der eigenen
Identität ist, unter anderem, ein Vorgeschmack des Todes; und eine
Möglichkeit, den Schrecken der menschlichen Sterblichkeit abzuwehren, ist
die Liquidation derer, die dieses Trauma verkörpern. Auf diese Weise
beweist man, dass man Macht hat über den einzigen Gegner - den Tod -, den
man noch nicht einmal im Prinzip besiegen kann.“
(Seite 125-127).

Als ich das Buch gestern zur Hand nahm, entdeckte ich zu meinem eigenen erstaunen einige Seitenzahlen auf der Innenseite des Umschlages. Das mache ich eigentlich nie, muss mich also fasziniert haben.

Dein Zitat gehört neben Seite 15, 72, 144, 146 und 173 dazu.

"Das Böse ist gewissermaßen ein kosmisches Schmollen. Am heftigsten wütet es gegen jene, die es von seinem unerträglichen Elend befreien wollen. Nur indem das Böse in seiner Raserei verharrt und dies theatralisch der Welt verkündet, kann es vernichtendes Zeugnis für das Elend des Daseins ablegen. Es ist der lebende Beweis für den Irrsinn der Schöpfung. Wenn es auf ewig es selbst bleiben und den Tod als unerträgliche Beleidigung seines Stolzes ablehnen will, so geschieht dies nicht nur, weil es sich selbst als zu kostbar für den Tod erachtet. Verschwände es von der Bildfläche, ließe es den Kosmos ungeschoren davonkommen. Die Menschen könnten ihn als freundlichen Ort missverstehen und einfältig die sentimentale Propaganda seines Schöpfers schlucken. Doch wie gezeigt, geht die Wut der Verdammten zum Teil auf die Erkenntnis zurück, dass sie vom Gutsein zehren, wie der Rebell von der Autorität lebt, gegen die er sich auflehnt. Sie sind besessen von der Tugend, die sie verachten, und damit das Pendant der Frömmler, die an nichts anderes denken können als an Sex." (S. 144/145)

Verkomplizierungen helfen den Menschen allerdings auch nicht weiter. Es
muss den Menschen auch vermittelbar sein.


Daran wird wohl dieses ganze interessante Projekt von @Ashitaka
scheitern.
Ich beobachte den Himmel und sehe: Die Sonne dreht sich um die
Erde
, von Osten nach Westen, so wie es schon alle vor mir gesehen
haben.
Ob sie morgen im Osten wieder aufgeht, das wissen die Götter…
Verkompliziere das doch nicht unnötig.
Lass uns Ware und Dienstleistung gegen Geld tauschen, und gemeinsam im
Staat allerhand produzieren um unsere Bedürfnisse zu befriedigen.
Und gut ist es.
Das die Menschen haufenweise krank sind ist deren Schuld.

So war das aber nicht gemeint. Im Gegenteil, ich denke, die Thematik kann für jeden Menschen verständlich gemacht werden. Paul C. Martin hat es mit seinen Büchern doch vorgemacht!


Gruß
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Bilanz (immer wieder)

Orlando ⌂ @, Mittwoch, 19.04.2017, 13:19 vor 2565 Tagen @ Rybezahl 10391 Views

Der Euroschein ist zuvörderst ein Passivum, da es sich um einen
Potentialraub handelt.

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Es ist völlig unmöglich, ein "Passivum" in der Hand zu halten.

Bei den Positionen auf der rechten Seite der Bilanz ("Passiva") handelt es sich um nicht-gegenständliche Buchungsposten. Man kann ein solches Passivum nicht entnehmen oder zufügen oder sonst irgendwas damit machen.

Sowas kann man alleine mit den Aktiven machen (die auf der linken Seite der Bilanz gelistet sind), die Passiven ergeben sich dann entsprechend.

Wenn hier darauf bestanden wird, dass Geldscheine passiv "seien", liegt dem eine ganz eigene Definition von "Bilanz", "passiv" oder "sein" zugrunde, die sich nicht mit dem deckt, was allgemein darunter verstanden wird.

Selbstverständlich ist der "Superreiche" (und alle sonstigen Arme und Reiche auch) vom Staat abhängig, insbesonders wenn er seinen Reichtum in Form von Geldscheinen und -münzen irgendwo gebunkert hätte. In der Regel dürften diese Reichtümer jedoch aus Eigentumstiteln auf Sachen (z.B. Grundstücke) bestehen und aus Rechten und Forderungen (Guthaben bei Banken, Versicherungen und sonstigen Wesenheiten, Beteiligungen an Unternehmungen, Gewinnberechtigungen etc.).

Das ändert jedoch nichts daran, dass der Geldschein innerhalb des Systems (die Reichsmark von anno Tobak ist kein Geldschein mehr innerhalb des Systems) für sich selbst steht und damit Werte transportiert werden können ganz ohne fremde Mitwirkung, weshalb ich sage, Geldscheine existieren netto.

Der Geldschein ist Aktivum, das Geld ist Passivum.

Silke, Mittwoch, 19.04.2017, 17:04 vor 2565 Tagen @ Orlando 10314 Views

bearbeitet von Silke, Mittwoch, 19.04.2017, 17:38

Lieber Orlando,

Der Euroschein ist zuvörderst ein Passivum,

Nein, @Rybezahl.
"Die Grenze zwischen der Beurkundung (Bezifferung) und dem Beurkundeten (Geldsumme) scheint für viele nicht zu existieren, weshalb sie auch das Geld als Passivum, ihre Bezifferung als Aktivum, nicht sehen und begreifen können."
@Ashitaka

Der Euroschein ist kein Geld. Da muss @Rybezahl noch einmal nachlesen.

"Das heutige Geld entsteht als Passivum der ZB im Rahmen des geldpolitischen Geschäfts. Geld ist kein Vermögen, sondern ein Passivum. Geld ist nicht die Ziffer einer Währung des Geldes (Euro-/Dollar).
Die ZB hat auf den Scheinen einen Teil der Geldsumme beziffert.
Aktiviert wird lediglich das Vermögen der Urkunden (Eurobanknoten, Münzen) oder das Vermögen des Guthabens. Die beurkundete Geldsumme kann nicht aktiviert werden. Sie ist und bleibt passiv.
Diese simulierte Unabhängigkeit Nettogeld von Schuldner) ist einer fehlenden Perspektive auf die geldpolitischen Operationen zu verdanken. Es gibt kein Geld, wenn ihm nicht eine Schuld zugrunde liegt. Nettoschätze sind, wie hier im Forum bereits seit Jahren von Dottore und anderen ausführlichst erklärt, Simulationen."
@Ashitaka

da es sich um einen Potentialraub handelt.

Der Potentialraub passiert viel früher...
...wenn das entstehende ZMS dich zur Abgabe zwingt und du diese Schuld annimmst, erst dann wirst du beraubt.
Ab dem Moment jagst du Abgabeneinheiten, richtest dein Denken, Handeln und Wollen im ZMS aus und begibst dich gedanklich in Paritäten. Alles in deiner Welt bekommt ein Preisschild umgehängt, alles in deiner Welt wird in Relation zum Abgabemittel gestellt.

"Formlose Machtherrschaft wurde durch ein zentralistisches Disziplinarregime abgelöst. Die zentral erweckten und verteidigten Disziplinen (ausgehend vom Bildungs- / Zuchtsystem) sind die mentalen Grundlagen der Ökonomie. Sie schaffen dadurch erst die infrastrukturellen Voraussetzungen für die zwanghaften Produktionssteigerungen und eine damit einhergehende Vertiefung der Herrschaft (Macht-/Abgabenkreislauf). Anders würde das Elend niemand aushalten, würden alle des herrschenden Wahnsinns wegen verrückt werden."
@Ashitaka

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Es ist völlig unmöglich, ein
"Passivum" in der Hand zu halten.

Ja.
"Kurant bezieht sich auf den Gegenstand oder das das Geld (die Macht) wahrende System (Währung), durch welche bzw. welches Geldeinheiten (Machteinheiten/-positionen) bescheinigt und von Person auf Person übertragbar gemacht werden. Das Geld selbst, es läuft nicht im Träger umher, sondern es bleibt als eine vom System geschaffene Eigenschaft (Machtposition) passiv. Deutlich würde dies in dem Augenblick werden, da die EZB alle Eurobanknoten und Münzen für nichtig erklärt und gegen Ablieferung neue bunte Scheinchen und Klimpertaler aushändigt. Geld ist nichts aktives, Geld ist immer ein Passivum."
@Ashitaka

Bei den Positionen auf der rechten Seite der Bilanz ("Passiva") handelt es
sich um nicht-gegenständliche Buchungsposten. Man kann ein solches
Passivum nicht entnehmen oder zufügen oder sonst irgendwas damit machen.

Sowas kann man alleine mit den Aktiven machen (die auf der linken Seite
der Bilanz gelistet sind), die Passiven ergeben sich dann entsprechend.

So wie hier?
Eröffnungsbilanz Uckmuckistan
Aktiva [Das Vermögen der Zentralinstanz]
1. Vermögen des Territoriums
2. Vermögen der Untertanen (z.B. Kurt's Bizeps)
3. Tributforderung extern (Zentralmachtbesicherung)
4. Abgabenforderungen intern (Zentralmachtbesicherung)
3. alle übrigen Assets
Passiva [Kapital der Zentralinstanz]
1. Finanzierung Dienerschaft, Söldner, Untertanen
2. Finanzierung Infrastruktur, Waffengewalt
3. Machtzession Geldeinheiten
4. alle übrigen Verbindlichkeiten
Aktiva 3. und 4. besichert dabei die Passiva. Wobei meiner Ansicht nach z.B. ein Passivtausch von 1. auf 3. im Moment der Bezahlung der Söldner vollzogen wird. (Verbindlichkeiten Söldner an Machtzession)
Dadurch, dass die Geldeinheiten sowohl durch die Zentralmacht gefordert als auch zur Bezahlung der Verschuldung genutzt werden, entsteht unweigerlich der Machtkreislauf. Wichtig bei der Bilanz: Sie weist von Anfang an einen nicht mehr zu beseitigenden Fehlbetrag auf (Ursache: Die von Dottore ausführlich erklärte Vorfinanzierungslücke).
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=397447

Wenn hier darauf bestanden wird, dass Geldscheine passiv "seien", liegt
dem eine ganz eigene Definition von "Bilanz", "passiv" oder "sein"
zugrunde, die sich nicht mit dem deckt, was allgemein darunter verstanden
wird.

Da besteht ja kaum einer drauf. @Rybezahl irrt in diesem Punkt.

Selbstverständlich ist der "Superreiche" (und alle sonstigen Arme und
Reiche auch) vom Staat abhängig, insbesonders wenn er seinen Reichtum in
Form von Geldscheinen und -münzen irgendwo gebunkert hätte.

Er bunkert Urkunden, die als StZM akzeptiert sind. Da alle Welt dieses zum Termin braucht wird wie wild gerödelt und den „Superreichen“ und "Reichen" jede nur erdenkliche Ware/Leistung angedient, damit sie diese kaufen und bezahlen um an StZM zu kommen.
Ohne stabiles ZMS mit effektivem Machtkreislauf zerbröselt der Anspruch auf das Beurkundete „Sanktionsbefreiung zum Termin“ egal ob beim StZM oder GZM (Vertragsfreiheit hin oder her - habe ich Schulden bei dir musst du meine € für mich schuldbefreiend annehmen, du kannst nur die Bezifferung der zu übereignenden Urkunden beeinflussen (Menge Scheidemünzen, Verhältnis Schuldsumme zu Urkundenziffer oder keine 500er/ 200er wie in der Tankstelle - du willst doch die Schuldentilgung).

"> "Die Abgabeneinheit ist Geld, damit Passiva."
Ja. Nur bitte bitte nicht mit der Abgabenforderung (Aktivum) verwechseln. Die Abgabeneinheit ist Geld, genauer, eine Teilsumme des vom System geschaffenen Geldes (Potentiale), der ermöglichten Refinanzierungen. Es wird von der Zentralmacht verliehen und zurückgefordert (Machtkreislauf). Das Potential ist heute, da über Geldpolitische Operationen der Zentralbanken Schuldtitel hinterlegt werden refinanzieller Natur. D.h. die Zentralmacht verschafft ihren Abgabepflichten für das Jagen der Abgabeneinheiten (Wirtschaften) Zeit (=Potential), setzt ihnen aber zugleich auch den Termin, aus welchem der Zeitdruck aller Abgabepflichtigen erst entsteht."
@Ashitaka im Disput mit BillHicks

In der Regel
dürften diese Reichtümer jedoch aus Eigentumstiteln auf Sachen (z.B.
Grundstücke) bestehen und aus Rechten und Forderungen (Guthaben bei
Banken, Versicherungen und sonstigen Wesenheiten, Beteiligungen an
Unternehmungen, Gewinnberechtigungen etc.).

Dem @dottore seinen familiären Reichtum in der DäDäRä haben die roten Socken kurzerhand enteignet (Löschen der Firma aus dem Handelsregister).

(die Reichsmark von anno Tobak ist kein Geldschein mehr innerhalb des
Systems)

Ja, einverstanden.

Das ändert jedoch nichts daran, dass der Geldschein innerhalb des Systems
für sich selbst steht und damit Werte transportiert werden
können ganz ohne fremde Mitwirkung, weshalb ich sage, Geldscheine
existieren netto.

Nein, nicht einverstanden.
Geldscheine existieren nicht netto.
Siehe oben.
Sie erleichtern nur die Machtzession und den Machterhalt in einem ZMS (Ursache des Geldes) mittels Machtkreislauf.
Dafür hängen sie aber immer an Schuldverhältnissen und können nicht netto existieren außer „Falschgeld“ = gefälschte Urkunden (außerhalb der ZB wie falsche Fuffziger) und gefälschtes Beurkundetes (innerhalb der ZB wie QE).
„Die Besicherung von Schulden ist wesentliche Voraussetzung für Vertrauen. Und das macht ein Schuldverhältnis aus. Die Passiva der Zentralmacht (heute Staatsschulden) werden durch Abgabenforderungen und deren ständige Realisation (Erhebung) besichert.“
@Ashitaka

Weil:
"Ein Geldsystem entsteht also nicht ursächlich durch Eigentum, sondern durch den Bedarf eines Machtkreislaufes zum Zwecke des Machterhalts. Die Macht setzte dafür die Abgabeneinheiten in kuranten Geldeinheiten fest, bezahlte dazu auf der einen Seite zum Zwecke des Machterhalts (Söldner, Festigung der Machtstrukturen) und forderte auf der anderen Seite die dafür notwendigen Einheiten durch die Abgabepflichtigen (Machtkreislauf). So entstanden Wirtschaftsräume, in denen jeder wusste, was gesollt ist (Abgabenforderung), was gehabt werden muss (Geldeinheiten, Folge: Bewertung der Leistungen in Geldeinheiten)."
@Ashitaka
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=365152


Liebe Grüße
Silke

Der Euroschein ist so viel wert, wie die Goldmünze etwas wert ist!

Rybezahl, Donnerstag, 20.04.2017, 23:48 vor 2563 Tagen @ Silke 10287 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 21.04.2017, 00:24

Oooooops,

bevor mir jemand auf die Finger haut, natürlich ist der Euroschein als solcher nicht das wert, was auf ihm drauf steht oder was damit vorgestellt wird. Welch alberne Vorstellung, man könne ein Huhn mit einem Papier tauschen.

Es wird selbstverständlich beides hergestellt (mit Geld), es wird also quasi durch sich selbst hergestellt, es reproduziert sich aus einer ursprünglichen Leistung heraus (Nüsse knacken -> Abgabe leisten -> mit der Abgabe wird die Prägeanstalt betrieben -> Geld wird ausgegeben).

Die Form der Abgabe ändert sich, aber im Kern (Prinzip) bleibt sie immer gleich. Wäre es eine kommunistische Veranstaltung gewesen (Tauschtheorie), wie sind die von politischen Entscheidungen unabhängigen Preise entstanden (relativ frei freilich nur)?

Der eigentliche Wert, den der Schein nur repräsentiert (der aber »an sich« nur Papier ist), ergibt sich aus einer Relation, einer Beziehung zwischen der Macht und den darunter Unterworfenen. Darum ist es eigentlich irreführend, von einem Wert oder Netto-Geld oder einem Aktivum zu sprechen, weil es ja vorher schon genommen wurde, um dann wieder verliehen zu werden. Natürlich, in die Welt geplumpst und an der Gesellschaft fraglos teilnehmend, da muss der Euroschein zweifellos als »Wertvoll« oder »Netto« erscheinen.

Das ist ja die Schwierigkeit an der ganzen Angelegenheit, begreiflich zu machen, dass das, was die meisten Menschen als »an sich« wertvoll betrachten, im Grunde nur ein Raub ist. Wer könnte das ertragen? Wer will das hören?

Und so ist es auch bei den Sozialisten, nur wird dort von der Parteispitze her festgelegt. Und im Kommunismus per Konsens (und per Konsens wird entschieden, Geld sei eigentlich auch überflüssig). Was ändert es?


Es grüßt der
Rybezahl.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Prinzipiell zu Herrschaft, Bilanz und Geld

Orlando ⌂ @, Freitag, 21.04.2017, 13:34 vor 2563 Tagen @ Silke 10408 Views

Hallo Silke,

Dein Faible für @Ashitakas Ergüsse habe ich schon bemerkt. Ich werde allerdings den Verdacht nicht los, dass er uns gewaltig veräppeln will, wie damals bei seinen Physikvorlesungen. Auf jeden Fall hält er nichts von Poppers Diktum, sich entweder klar oder besser gar nicht zu äußern, bzw. dass unklare Sätze keine klaren Sachverhalte beschreiben können.

Beispielhaft:
Aktiviert wird lediglich das Vermögen der Urkunden (Eurobanknoten, Münzen) oder das Vermögen des Guthabens. Die beurkundete Geldsumme kann nicht aktiviert werden. Sie ist und bleibt passiv.

Das verstehe ich nicht, weil es unverständlich ist und es hilft niemandem, Klarheit über Geld, Kredit, Staat usw zu erhalten. Deshalb hatte ich mich zu der "Geld ist passiv" Schote eingeschaltet.

Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, dass wir uns als Staatsbürger in einer Art zivilisierter Sklaverei befinden, dass es Macht und Machthalter gibt. Dem Begriff "Zentralmacht" ziehe ich den Begriff "Herrschaft" vor; es handelt sich dabei um ein Abstraktum. Weder Frau Merkel, noch Herr Trump oder Herr Soros oder Rothschild (falls es den überhaupt gibt) oder sonst irgendwelche Schürzenträger stehen dabei à la Louis XIV im Zentrum und geben Befehle. Da finde ich schon mehr bei @Zarathustras Schwarmbegriff.

Ich sehe keinen Sinn darin, Begriffe umzuwerten und/oder unbestimmt zu erweitern. Das führt zu nichts.

Also nochmal kurz zum Thema aus meiner Sicht:

Begriffe: mit Geld meine ich allein die Scheine und Münzen, wenn es ums Bankwesen geht auch die ZB-Guthaben, das ZB-Geld. Mit letzterem hat der Bürger aber unmittelbar nie was zu tun, es sei denn beruflich als Bänker.

Schuld ist ein soziales Konzept, eine Verpflichtung mit definiertem Schuldner, Gläubiger und Fälligkeitstermin. Gläubiger und Schuldner sind dabei voneinander unabhängige Wesenheiten. Moralische Schuld im Sinne von verantwortlichem Verursacher oder "Urschuld" als mythologisierter angeblicher Urgrund bleibt hier außen vor. Schuld im obigen Sinne ist nichts als vorläufig unterlassene Vollstreckung. Deshalb "soziales" Konzept, deshalb gibt es das in der Natur auch nicht, da wird immer sofort vollstreckt, drum gibt es auch keine "Urschuld", das nur nebenbei.

Bilanz ist ein im Zuge der Sesshaftwerdung von den Patriarchen, also der Herrschaft, eingeführtes Konzept. Seinem Wesen nach zielt es darauf ab, dem Besitz (Aktiva) das Eigentum (Passiva) überzuordnen. Es kommt danach nicht darauf an, ob jemand etwas hat, sondern ob es ihm auch gehört. Das Eigentum ist aber eine reine Behauptung, die sich nicht beweisen lässt. Bspw. bei Grundstücken, die Vorfahren der Thurn und Taxis haben ihren Wald natürlich irgendwie zusammengeraubt bzw. besetzt oder vom Oberwarlord zugeteilt bekommen und stehen deshalb im Grundbuch, aber beweisen lässt sich das nicht und nach der nächsten Revolution wandern die Grundbücher ins Feuer und das Eigentumsrecht gibt es dann entweder gar nicht mehr, oder es behauptet jemand anderes das Eigentum daran. Genauso verhält es sich mit der gesamten rechten Seite der Bilanz, alles bloße Behauptungen. Dem Wildbeuter wären sie völlig schnuppe, er könnte noch nicht mal ihre Sinnhaftigkeit erkennen, bis, ja bis sie ihm jemand mit einer größeren Keule einbläute.

Unter diesen Definitionen betrachtet kann Geld(schein oder Münze, s.o.) nichts anderes als ein Aktivum sein, denn es ist real und, da es real ist, steht es für sich selbst, wie alle Realien. Natürlich, wenn das System schwindet, sinkt der Wert des Geldscheins gegen Null, genauso wie, wenn die Sonne erlischt, die Apfelbäume nichts mehr taugen.

Außerdem bin ich auch großer Freund der Dialektik, wenn auch mehr faustisch/goethisch als hegelianisch, und zwar im Sinne von "... ein Teil der Kraft, die Böses will und Gutes schafft ...". Die zeigt sich bei unserem Thema darin, dass zwar die Herrschaft erkannt hat, dass das Geld ihr die Behauptung erleichtert, aber gleichzeitig erleichtert das Geld den Beherrschten, sich von der Herrschaft zu befreien. Und zwar in dem Sinne, dass Steuern in Geld zu leisten größere Freiheit lässt, als Frondienste leisten zu müssen oder die Früchte der Arbeit beschlagnahmt zu bekommen.

Soweit mal prinzipiell mein diesbezüglicher Urgrund, sollte ja kurz sein [[zwinker]] , ich muss auch jetzt mal weiter.

Gruß selbstverständlich.

Völlig einverstanden & danke! (oT)

Rybezahl, Samstag, 22.04.2017, 00:48 vor 2562 Tagen @ Orlando 10137 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 22.04.2017, 14:23

- kein Text -

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Träumer

Ashitaka @, Samstag, 22.04.2017, 13:56 vor 2562 Tagen @ Orlando 10386 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 22.04.2017, 14:34

Hallo Orlando,

Dein Faible für @Ashitakas Ergüsse habe ich schon bemerkt. Ich werde
allerdings den Verdacht nicht los, dass er uns gewaltig veräppeln will,
wie damals bei seinen Physikvorlesungen. Auf jeden Fall hält er nichts von
Poppers Diktum, sich entweder klar oder besser gar nicht zu äußern, bzw.
dass unklare Sätze keine klaren Sachverhalte beschreiben können.

Verdacht, Irritation, nenne es wie du willst. Die Diskussionen, die ich hier in den letzten Jahren geführt habe, dienten nur einem einzigen Zweck: Sich darüber klar zu werden, dass man sich selbst mental in Denkmuster gefangen hält, leidet. Jeder, der hier mitliest, ist bewusst genug, um das Geschriebene zu überprüfen. Nur weil man selbst Irritiert ist, ist ein Gegenüber kein Betrüger. Einige können es sich eingestehen und lassen sich nicht weiter die Festigung einer Perspektive / Balance rauben, andere hegen lieber einen Verdacht und wandern als Träumer im prinzipiellen Geschwafel unter dem Saturn.

Beispielhaft:
Aktiviert wird lediglich das Vermögen der Urkunden (Eurobanknoten,
Münzen) oder das Vermögen des Guthabens. Die beurkundete Geldsumme kann
nicht aktiviert werden. Sie ist und bleibt passiv.

Das verstehe ich nicht, weil es unverständlich ist und es hilft
niemandem, Klarheit über Geld, Kredit, Staat usw zu erhalten. Deshalb
hatte ich mich zu der "Geld ist passiv" Schote eingeschaltet.

Nicht nur das verstehst du nicht. Du verstehst auch nicht, weshalb es überhaupt Aktiva und Passiva geben muss, wozu das Gleichgewicht eigentlich dient.

Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, dass wir uns als Staatsbürger
in einer Art zivilisierter Sklaverei befinden, dass es Macht und
Machthalter gibt. Dem Begriff "Zentralmacht" ziehe ich den Begriff
"Herrschaft" vor; es handelt sich dabei um ein Abstraktum.

Du flüchtest damit in eine Form der Zentralmacht. Uwe Wesel hat für jeden verständlich erklärt, weshalb die formelle Macht (Herrschaft) im Gegensatz zur formlosen Macht (rohe Gewalt) für die Zentralmacht so bedeutend ist. Wurde hier bereits alles verlinkt. Ich hege den Verdacht, dass das Anklicken und Durchlesen zu viel verlangt ist. [[zwinker]]

Weder Frau
Merkel, noch Herr Trump oder Herr Soros oder Rothschild (falls es den
überhaupt gibt) oder sonst irgendwelche Schürzenträger stehen dabei à
la Louis XIV im Zentrum und geben Befehle. Da finde ich schon mehr bei
@Zarathustras Schwarmbegriff.

Es gab nie eine allmächtige Willenszentrale, das erkläre ich seit Jahren.

Ich sehe keinen Sinn darin, Begriffe umzuwerten und/oder unbestimmt zu
erweitern. Das führt zu nichts.

Tut niemand. Wer ein Problem damit hat, dass lediglich das "Vermögen" aktiviert werden darf, nicht aber eine Urkunde in der das Vermögen mit Nennbetrag beziffert wird, der hat halt ein Problem. Dem fehlen grundsätzliche Perspektiven und Vorstellungen über Begriffe, um sich dem Wesen einer Bilanz überhaupt anzunähern.

Also nochmal kurz zum Thema aus meiner Sicht:

Begriffe: mit Geld meine ich allein die Scheine und Münzen, wenn es ums
Bankwesen geht auch die ZB-Guthaben, das ZB-Geld. Mit letzterem hat der
Bürger aber unmittelbar nie was zu tun, es sei denn beruflich als
Bänker.

Die Scheine und Münzen sind kein Geld. Schau einfach das Brötchenthekebeispiel in diesem Faden. Ich wiederhole das nicht noch mal. Andernfalls simplifizier halt. Jeder weitere Kontrast ist wichtig.

Schuld ist ein soziales Konzept, eine Verpflichtung mit definiertem
Schuldner, Gläubiger und Fälligkeitstermin.

Die Abgabenschuld ist ein Machtakt, nichts soziales. Der Begriff Schuld existierte lange vor den Zetralmachtgebieten, mit dem Unterschied, dass das Fundament aller Wirtschaftsräume (Abgabenschuld) in Wahrheit nie einen sozialen Hintergrund hat. Den simuliert man sich, so wie man sich auch das Vermögen als etwas durch Gesellschaftsvertrag und in die Händespucken simuliert.

Gläubiger und Schuldner sind
dabei voneinander unabhängige Wesenheiten. Moralische Schuld im Sinne von
verantwortlichem Verursacher oder "Urschuld" als mythologisierter
angeblicher Urgrund bleibt hier außen vor.

So muss es sein.

Schuld im obigen Sinne ist
nichts als vorläufig unterlassene Vollstreckung.

Nein, die Schuld ist nur Finanzierung, etymologisch "das Setzen von Grenzen", ein Zeitverschaffen. Eine Vollstreckung oder deren Ankündigung gibt es nicht vor der Fälligkeit (Grenze), weshalb auch keine Vollstreckung bis zur Grenze (Fälligkeit) aufgeschoben wird.

Deshalb "soziales"
Konzept, deshalb gibt es das in der Natur auch nicht, da wird immer sofort
vollstreckt, drum gibt es auch keine "Urschuld", das nur nebenbei.

Vergeht bei dir zwischen den Mahlzeiten keine Zeit? Oder wird beim ersten Hungergefühl gleich vollstreckt? Nein, dir sind von Natur aus Grenzen gesetzt. Lass mal das Futtern und Trinken ein paar Tage sein und werde dir über deine Grenzen bewusst, dann wird dir auch klar wie real die Urschuld ist.

Bilanz ist ein im Zuge der Sesshaftwerdung von den Patriarchen, also der
Herrschaft, eingeführtes Konzept. Seinem Wesen nach zielt es darauf ab,
dem Besitz (Aktiva) das Eigentum (Passiva) überzuordnen.

Wer veräppelt hier wen? Das ist Stuss, thematisch Müll. Die Passiva hat mit Eigentumsrechten gar nichts, nicht einmal einen Funken, zu tun. Ebensowenig wird in einer Bilanz die sachliche Herrschaft (der Besitz) aktiviert. Du hast von Bilanzen, wie man an diesem Stuss leicht erkennen kann, keinerlei Ahnung.

Es kommt danach
nicht darauf an, ob jemand etwas hat, sondern ob es ihm auch gehört. Das
Eigentum ist aber eine reine Behauptung, die sich nicht beweisen lässt.

Weshalb man bedeutende Eigentumsrechte auch beurkundet. Aber nochmal: Ein Eigentumsrecht hat mit der Passiva einer Bilanz gar nichts zu tun. Dir ist nicht klar, wozu Aktiva und Passiva dienen, was ihr eigentlicher Sinn ist.

Bspw. bei Grundstücken, die Vorfahren der Thurn und Taxis haben ihren Wald
natürlich irgendwie zusammengeraubt bzw. besetzt oder vom Oberwarlord
zugeteilt bekommen und stehen deshalb im Grundbuch, aber beweisen lässt
sich das nicht und nach der nächsten Revolution wandern die Grundbücher
ins Feuer und das Eigentumsrecht gibt es dann entweder gar nicht mehr, oder
es behauptet jemand anderes das Eigentum daran.

Die bekannte Flucht in die Dysfunktionalität. Oder anders ausgedrückt: Nur weil wir alle sterben werden, bedeutet dies nicht, dass wir bereits alle Tod sind. Eigentumsrechte sind aufgrund der Funktionalität des Systems höchst real, keine bloßen Behauptungen.

Genauso verhält es sich
mit der gesamten rechten Seite der Bilanz, alles bloße Behauptungen. Dem
Wildbeuter wären sie völlig schnuppe, er könnte noch nicht mal ihre
Sinnhaftigkeit erkennen, bis, ja bis sie ihm jemand mit einer größeren
Keule einbläute.

Behauptungen von etwas in den Raum zu stellen, über das man sich gedanklich und systematisch gar nicht klar ist?! Wer veräppelt hier denn wen? Such dir wen anders, den du mit dem Flachwissen über Bilanzen Täuschung unterstellen kannst.

Unter diesen Definitionen betrachtet kann Geld(schein oder Münze, s.o.)
nichts anderes als ein Aktivum sein, denn es ist real und, da es real ist,
steht es für sich selbst, wie alle Realien. Natürlich, wenn das System
schwindet, sinkt der Wert des Geldscheins gegen Null, genauso wie, wenn die
Sonne erlischt, die Apfelbäume nichts mehr taugen.

Der Geldschein (Papier, Farbe, Silberstreifen, Sicherheitsmerkmale etc.) hat niemals einen Wert der seine Produktionskosten übersteigt. Der Geldschein, er beziffert (nennt) nur den Betrag des Geldes (Nennbetrag). Und das Geld (Passivum) existiert als ein Machtverhältnis (ist Potentialverleihung) ganz unabhängig davon, auf welchem Träger es beziffert wird (Eurobanknote, Münze). Für dich ist diese Tatsache eine Behauptung, weil du in Bezug auf das Geld an einer greifbaren Simplifizierung (Verdinglichung) festhalten willst.

Außerdem bin ich auch großer Freund der Dialektik, wenn auch mehr
faustisch/goethisch als hegelianisch, und zwar im Sinne von "... ein Teil
der Kraft, die Böses will und Gutes schafft ...". Die zeigt sich bei
unserem Thema darin, dass zwar die Herrschaft erkannt hat, dass das Geld
ihr die Behauptung erleichtert, aber gleichzeitig erleichtert das Geld den
Beherrschten, sich von der Herrschaft zu befreien. Und zwar in dem Sinne,
dass Steuern in Geld zu leisten größere Freiheit lässt, als Frondienste
leisten zu müssen oder die Früchte der Arbeit beschlagnahmt zu bekommen.

Das Gefühl, sich von der Zentralmacht (Herrschaft) zu befreien, wird hier nur als Akt der Befreiung simuliert. Der Genuss des Träumenden täuscht, fordert in Bezug auf das Zentralmachtsystem immer seine Opfer. Wohl bekomms!

Soweit mal prinzipiell mein diesbezüglicher Urgrund, sollte ja kurz sein
[[zwinker]] , ich muss auch jetzt mal weiter.

Gruß selbstverständlich.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Friedensangebot

Orlando ⌂ @, Mittwoch, 26.04.2017, 14:35 vor 2558 Tagen @ Ashitaka 10401 Views

bearbeitet von unbekannt, Mittwoch, 26.04.2017, 16:01

Mein lieber @Ashitaka, wenn ich Dich mit "veräppeln", "verunklaren" und "Ergüsse" so sehr angegriffen haben sollte, dass Du mit einer ganzen Reihe von Invektiven antworten musst, so bitte ich um Verzeihung.


Es gab nie eine allmächtige Willenszentrale, das erkläre ich seit
Jahren.

Gestatte mir deshalb, dass ich wegen der Zentrale ohne Zentrale lieber bei "Herrschaft" bleibe, ausdrücklich als "Abstraktum", also als nicht gegenständliches Erdachtes klassifiziert.

Wer ein Problem damit hat, dass lediglich das "Vermögen"
aktiviert werden darf, nicht aber eine Urkunde in der das Vermögen mit
Nennbetrag beziffert wird, der hat halt ein Problem. Dem fehlen
grundsätzliche Perspektiven und Vorstellungen über Begriffe, um sich dem
Wesen einer Bilanz überhaupt anzunähern.

Ich sehe kein Problem. Natürlich stehen nicht die Geldscheine in der Bilanz, sondern nur ein Verweis darauf. Die Geldscheine liegen in der Kasse.

Die Scheine und Münzen sind kein Geld.

Kann man so sehen, ich sehe das wie beschrieben. Drum habe ich eine Definition vorangeschickt. Da wir beide unter Geld etwas unterschiedliches verstehen, erübrigt sich alles weitere.

Schuld ist ein soziales Konzept, eine Verpflichtung mit definiertem
Schuldner, Gläubiger und Fälligkeitstermin.


Die Abgabenschuld ist ein Machtakt, nichts soziales. Der Begriff Schuld
existierte lange vor den Zetralmachtgebieten, mit dem Unterschied, dass das
Fundament aller Wirtschaftsräume (Abgabenschuld) in Wahrheit nie einen
sozialen Hintergrund hat.

Mit "sozial" meinte ich nicht Martin Schulz, alle haben sich lieb und so, sondern eben unter Menschen und zwischen Menschen geübtes im Gegensatz zu den Vorgängen in der Natur. Insbesonders meinte ich damit, dass eben "Schuld" und "Guthaben" nur unter Menschen vorkommt, nicht in der sonstigen Natur und deshalb eben ein "soziales Phänomen" ist im Gegensatz zu natürlichen Phänomenen, wie bspw. der Stoffwechsel oder die Verdauung.

Gläubiger und Schuldner sind
dabei voneinander unabhängige Wesenheiten. Moralische Schuld im Sinne

von

verantwortlichem Verursacher oder "Urschuld" als mythologisierter
angeblicher Urgrund bleibt hier außen vor.


So muss es sein.

Schuld im obigen Sinne ist
nichts als vorläufig unterlassene Vollstreckung.


Nein, die Schuld ist nur Finanzierung, etymologisch "das Setzen von
Grenzen", ein Zeitverschaffen. Eine Vollstreckung oder deren Ankündigung
gibt es nicht vor der Fälligkeit (Grenze), weshalb auch keine
Vollstreckung bis zur Grenze (Fälligkeit) aufgeschoben wird.


Das Wesen der Bilanz besteht ja u.a. gerade darin, Verpflichtungen aufzulisten, die noch nicht fällig sind, aber trotzdem bestehen. Das heißt auch: obwohl sie noch nicht fällig sind.

Meine Definition lautete: Schuld ist ein soziales Konzept, eine Verpflichtung mit definiertem Schuldner, Gläubiger und Fälligkeitstermin. Gläubiger und Schuldner sind dabei voneinander unabhängige Wesenheiten.

Selbstverständlich kann man dazu sagen, die prinzipiell fällige Vollstreckung ist bis zum Fälligkeitstermin aufgeschoben. Das Schuldrecht geht sogar so weit, vertraglich zu gestatten, dass ein Gläubiger bei Eintritt bestimmter Umstände vorzeitig vollstrecken oder arretieren darf. (Arretieren ist, wenn das Geschuldete dem Besitz des Schuldners entzogen, aber dem Besitz des Gläubigers noch nicht zugeführt wird.)

Mir hier mangelnde Durchdringung des Sachverhaltes vorzuwerfen, ist unangebracht.

Deshalb "soziales"
Konzept, deshalb gibt es das in der Natur auch nicht, da wird immer

sofort

vollstreckt, drum gibt es auch keine "Urschuld", das nur nebenbei.


Vergeht bei dir zwischen den Mahlzeiten keine Zeit? Oder wird beim ersten
Hungergefühl gleich vollstreckt? Nein, dir sind von Natur aus Grenzen
gesetzt. Lass mal das Futtern und Trinken ein paar Tage sein und werde dir
über deine Grenzen bewusst, dann wird dir auch klar wie real die Urschuld
ist.

Ok, den Seitenhieb auf die Urschuld konnte ich nicht lassen, er ist aber berechtigt und on topic. Ein großer Unterschied zwischen (sozialer) Schuld und natürlicher (angeblicher) Urschuld ist der, dass letztere von niemandem erlassen werden kann, da es sich eben um sofortige, unabwendbare Vollstreckung handelt. Alle sozialen Schulden können erlassen werden, dh. auf die Vollstreckung kann vollständig verzichtet werden. Das MUSS im Rahmen der Bilanzierung sogar geschehen, wenn die Aktiva verschwunden sind. (Es wird ja immer wortreich beklagt, wenn Banken Uneinbringliches nicht abschreiben etc.) Wobei die Herrschaft so nett ist, dem Gläubiger die Ausgliederung aus der Bilanz zu gestatten, dem Schuldner die Verpflichtung aber ewig nachläuft. (Privatinsolvenz gibt's erst seit ein paar Jahren).

Bilanz ist ein im Zuge der Sesshaftwerdung von den Patriarchen, also

der

Herrschaft, eingeführtes Konzept. Seinem Wesen nach zielt es darauf

ab,

dem Besitz (Aktiva) das Eigentum (Passiva) überzuordnen.


Wer veräppelt hier wen? Das ist Stuss, thematisch Müll. Die Passiva hat
mit Eigentumsrechten gar nichts, nicht einmal einen Funken, zu tun.
Ebensowenig wird in einer Bilanz die sachliche Herrschaft (der Besitz)
aktiviert. Du hast von Bilanzen, wie man an diesem Stuss leicht erkennen
kann, keinerlei Ahnung.

Es kommt danach
nicht darauf an, ob jemand etwas hat, sondern ob es ihm auch gehört.

Das

Eigentum ist aber eine reine Behauptung, die sich nicht beweisen

lässt.

Weshalb man bedeutende Eigentumsrechte auch beurkundet. Aber nochmal: Ein
Eigentumsrecht hat mit der Passiva einer Bilanz gar nichts zu tun. Dir ist
nicht klar, wozu Aktiva und Passiva dienen, was ihr eigentlicher Sinn ist.

Bspw. bei Grundstücken, die Vorfahren der Thurn und Taxis haben ihren

Wald

natürlich irgendwie zusammengeraubt bzw. besetzt oder vom Oberwarlord
zugeteilt bekommen und stehen deshalb im Grundbuch, aber beweisen

lässt

sich das nicht und nach der nächsten Revolution wandern die

Grundbücher

ins Feuer und das Eigentumsrecht gibt es dann entweder gar nicht mehr,

oder

es behauptet jemand anderes das Eigentum daran.


Die bekannte Flucht in die Dysfunktionalität. Oder anders ausgedrückt:
Nur weil wir alle sterben werden, bedeutet dies nicht, dass wir bereits
alle Tod sind. Eigentumsrechte sind aufgrund der Funktionalität des
Systems höchst real, keine bloßen Behauptungen.

Genauso verhält es sich
mit der gesamten rechten Seite der Bilanz, alles bloße Behauptungen.

Dem

Wildbeuter wären sie völlig schnuppe, er könnte noch nicht mal ihre
Sinnhaftigkeit erkennen, bis, ja bis sie ihm jemand mit einer

größeren

Keule einbläute.


Behauptungen von etwas in den Raum zu stellen, über das man sich
gedanklich und systematisch gar nicht klar ist?! Wer veräppelt hier denn
wen? Such dir wen anders, den du mit dem Flachwissen über Bilanzen
Täuschung unterstellen kannst.


Also, die Invektiven denken wir uns jetzt mal weg. Dann stellen wir erst mal fest, dass Du hier die "Flucht in die Dysfunktionalität" monierst, sie aber bei dem Brötchenbeispiel selbst übst (anderer Thread).

Mir und allen Lesern ist schon klar, dass ein passivseitiger Eintrag auf irgendeiner Liste noch keinen Eigentumstitel begründet. Ich sprach vom Wesen, bei meinem Satz handelt es sich natürlich um eine Analogie. Nicht umsonst nennt man eine gerichtlich zur Vollstreckung bestätigte Schuld auch "Titel".


Ich gebe nochmal ein Beispiel für alle in Bilanzdingen nicht versierte Leser:

Aktivum sei ein Gebäude, ein Haus, Passiva seien Schulden in Geld. Der Unterschied zwischen den beiden Seiten, auf den es mir ankommt, besteht darin: Die Schuld kann der Gläubiger durch eine einfache Willenserklärung erlassen, zum Verschwinden bringen. Das kostet ihn schlimmstenfalls eine halbe Stunde beim Notar. Um das Haus zu beseitigen, muss echte Arbeit in Form von Arbeitskraft, Maschinenstunden und Treibstoff aufgewendet werden. Warum dieser Untewrschied, wo doch beide Seiten in der Waage sein sollen? Weil die eine Seite real ist und die andere nur virtuell, eine Behauptung eben.

Dass solcherlei Behauptungen reale Wirkungen zeitigen will ich überhaupt nicht bestreiten - unser ganzes System fußt darauf, ich bin ja nicht blind, taub und blöd. Aber real SIND diese Behauptungen deshalb trotzdem nicht.

Unter diesen Definitionen betrachtet kann Geld(schein oder Münze, s.o.)

nichts anderes als ein Aktivum sein, denn es ist real und, da es real

ist,

steht es für sich selbst, wie alle Realien. Natürlich, wenn das

System

schwindet, sinkt der Wert des Geldscheins gegen Null, genauso wie, wenn

die

Sonne erlischt, die Apfelbäume nichts mehr taugen.


Der Geldschein (Papier, Farbe, Silberstreifen, Sicherheitsmerkmale etc.)
hat niemals einen Wert der seine Produktionskosten übersteigt. Der
Geldschein, er beziffert (nennt) nur den Betrag des Geldes (Nennbetrag).
Und das Geld (Passivum) existiert als ein Machtverhältnis (ist
Potentialverleihung) ganz unabhängig davon, auf welchem Träger es
beziffert wird (Eurobanknote, Münze). Für dich ist diese Tatsache eine
Behauptung, weil du in Bezug auf das Geld an einer greifbaren
Simplifizierung (Verdinglichung) festhalten willst.

Sorry, Dein letzter Satz ist eine Unterstellung vermeintlicher Motive, die nicht weiter hilft.

Ich verstehe, was Du meinst, aber ich bleibe dabei, dass es keine Passiva gibt im Sinne von dass sie nicht dinglich sind. Gewiss hat Geld (-schein) maximales Potential, deshalb ist es ja auch eine geniale Erfindung. Aber es gibt keine Geldmenge, die irgendwie relevant wäre und daher auch keine Summe. Was sich summieren ließe, wären die bestehenden Forderungen (aber nicht mit den Verpflichtungen, denn das ergibt bekanntlich Null), und das wird auch gemacht, indem bspw. Bankkredite für irgendwelche Statistiken addiert werden.

Ursächlich sind diese Forderungen und Verpflichtungen, das Geld (immer dinglich als Schein oder Münze) ist eine Ableitung. Und Forderung ist ein Machderivat, mithin ist Geld eine Ableitung der Ableitung.

Vielleicht kommen wir da sogar zu einer Einigung.

Außerdem bin ich auch großer Freund der Dialektik, wenn auch mehr
faustisch/goethisch als hegelianisch, und zwar im Sinne von "... ein

Teil

der Kraft, die Böses will und Gutes schafft ...". Die zeigt sich bei
unserem Thema darin, dass zwar die Herrschaft erkannt hat, dass das

Geld

ihr die Behauptung erleichtert, aber gleichzeitig erleichtert das Geld

den

Beherrschten, sich von der Herrschaft zu befreien. Und zwar in dem

Sinne,

dass Steuern in Geld zu leisten größere Freiheit lässt, als

Frondienste

leisten zu müssen oder die Früchte der Arbeit beschlagnahmt zu

bekommen.

Das Gefühl, sich von der Zentralmacht (Herrschaft) zu befreien, wird hier
nur als Akt der Befreiung simuliert. Der Genuss des Träumenden täuscht,
fordert in Bezug auf das Zentralmachtsystem immer seine Opfer. Wohl
bekomms!

Mir ist die Simulation recht, wenn ich zur Vollstreckung nicht im Schuldturm versaure oder aufs Rad geflochten werde und stattdessen auf bedingungsloses Grundeinkommen, vulgo H4, gesetzt werde [[zwinker]]


Gruß selbstverständlich.

"Bilanz Zentralmacht: Aktiva: Forderung Abgabeneinheiten |=| Passiva: Verbindlichkeit Geldeinheiten"

Silke, Mittwoch, 26.04.2017, 19:00 vor 2558 Tagen @ Orlando 10121 Views

bearbeitet von Silke, Mittwoch, 26.04.2017, 19:16

Lieber Orlando,

hier noch einmal reinlesen:
"Teil 1. Weshalb Geld immer ein Passivum ist, weshalb Geld eine durch die Zentralmachtordnung geschöpfte Eigenschaft ist"
___________________________________________________________________________
1. Die Zentralmacht setzt Abgabeforderungen in Geldeinheiten fest (Abgabeneinheiten = Geldeinheiten).
2. Die Zentralmacht bezahlt die Söldner mit Geldeinheiten, die von der Einheit Münze getragen werden.
Warum nun, erklärt uns Dottore im EWF, dass dieses Geld immer nur ein Passivum darstellen kann, niemals ein Aktivum (Vermögen, Produkt) sein kann. Lesen wir dazu noch mal, was Dottore am 08.08.2002 schrieb:
"Man kann es also drehen und wenden wie man will: Geld ist niemals Aktivum, es ist auch nicht "neutral", sondern stets, sowohl in Waren- als auch in Schuldgeldsystemen ein Passivum"
@dottore

Warum?
Die Zentralmacht bezahlt und fordert zugleich Geldeinheiten, die sie auf geprägtem Metall (kurant) beziffern lässt (in unserem Beispiel 1 Einheit Münze = 1 GE). Dadurch, dass Geldeinheiten gesollt werden (Zentralmacht diese fordert), wird ein "haben müssen" der Abgabepflichtigen erzwungen. Alles orientiert sich nun, um auf unterschiedlichste Art & Weise die Abgabeneinheiten zu beschaffen (Wirtschaft).

Doch zurück zur Zentralmacht. Sie bezahlt und fordert also Geldeinheiten. Doch was sind diese Geldeinheiten, wenn es sich dabei nicht um den Träger dieser Geldeinheiten handelt? Eine Geldeinheit, sie "gilt" als Abgabeeinheit, d.h. es ist durch Zentralmacht garantiert (kein wenn und aber), dass durch die Bezahlung mit Geldeinheiten die geschuldeten Abgabeeinheiten verschwinden (unabhängig davon, dass immer wieder neue Abgabeeinheiten "gesollt" werden).

Was ist Geld also?
Geld ist durch Zentralmacht zedierte Macht.
Geldeinheit = Machteinheit.
Bilanz Zentralmacht:
Aktiva: Forderung Abgabeneinheiten |=| Passiva: Verbindlichkeit Geldeinheiten

Warum werden Geldeinheiten bei der Zentralmacht passiviert und nicht aktiviert? Weil sie nicht das Vermögen der Zentralmacht darstellen, sondern ein Versprechen, welches die Zentralmacht halten muss (aus ihrer ständigen Vorfinanzierung = Verschuldung begründet). Ein Versprechen, dass die Machtzession (an die Söldner) "Gültigkeit" hat, dass sich immer jemand durch eine Bezahlung mit Geldeinheiten von Abgabeschulden (Abgabeeinheiten) befreien kann. Da die von der Schuld befreiende Wirkung der Geldeinheiten nun jeder kennt, niemand leugnen kann bzw. in Frage stellen wird, bietet die Eigenschaft Geld (die Geldeinheit) in den Händen des Halters nun Macht (ein "Können" = Fähigkeit).

Der Machtkreislauf ist fertig! Die jeweiligen Zwingherren mit ihren Zentralmächten (heute auch Zentralbank als Autorisierung) haben in Wahrheit nichts, außer eben die Zentralmacht, welche sie abtritt (zediert). Gäbe es nur eine Bilanz bei der Zentralmacht, so würde man erkennen, dass nur ein Passivtausch vorgenommen wird (Die Schulden der Vorfinanzierung werden durch Machtzession getauscht).
@Ashitaka
___________________________________________________________________________

Es wäre einfacher zu durchschauen, wenn die Geldeinheiten neben der Bezifferung nicht auf €/$, sondern auf "Vermeidung von ZM-Sanktion" (VZM-S) lauten würden.
Ausgereicht werden die bezifferten Einheiten im WPPG (geldpolitische Operation)als aufgetragen auf die Träger ZB-Giral, Noten oder Münzen für die Dauer des WPPG.
"Erst liefert ZB Cash gegen Pfanderhalt. Dann GB Cash gegen Pfandrückgabe. Der Witz des Geschäfts liegt in der Zinsdifferenz, s. oben."
@dottore
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=34948
Die ZB kassiert die ZB-Steuer.
Die GB kann mit den erhaltenen Beurkundungen von soundsoviel "VZM-S" wirtschaften (siehe Zins 1,2,3 vom @dottore)
Das Publikum braucht die "VZM-S" dringend - es ächtzt unter bereits angedrohten (terminierten)ZM-Sanktionen in festgelegter Summe (Steuerbescheide) und weiteren zukünftig drohenden ZM-Sanktionen im ZM-Gebiet.
Die Leistungserbringer gegen ZM wie Söldner und Erzwingungsstab werden in "VZM-S" vor Leistungserbringung entlohnt.
Angestellte und Staatsaufträge werden nach Leitungserbringung in "VZM-S" entlohnt.

So lange ich Eigentum habe (vom eigenen Geist/Körper bis zum hinterlegbaren Pfand), kann ich es wirtschaftlich nutzen (selbständig oder abhängig Leistung erbringen oder mit Investitionskredit Gewerbebetrieb eröffnen), um an die bezifferten Urkunden über "VZM-S" zu kommen, die ich dann zum, durch die ZM gesetzten Termin in der festgelegten Summe abliefern kann wenn ich SOLL - mich somit sanktionsfrei halten kann.

Jedes andere Wirtschaftssubjekt nimmt mir diese "VZM-S" aber auch gegen von mir gewünschte Leistung ab, da
1. von ihm selbst sanktionsbefreiend benötigt,
2. "VZM-S" = dekretiertes GZ und
3. ihm andere Wirtschaftssubjekte ihrerseits dagegen Leistung anbieten.
(Rödelei in der Wirtschaft um per Nachschuldnerstellen an StZM zu kommen).

Schau dir bitte noch einmal @Wgn, @dottore und @Hardys Schatzkammerruinen an.
"Heureka, ich hab's! Gott sind wir blind .."
"Jawohl - und noch diese Petitesse:"
@dottore - ein allerletzter noch von mir dazu ...
@Hardy - Die Erklärung in all ihrer Schönheit, im Hintergrund rauchende Ruinen von Schatzkammern

"the EZB is ready to do whatever it takes...and believe me, it will be enough"

Der Dreh- und Angelpunkt bleibt die Befähigung der Zentralmacht zur Vorfinanzierung ihrer Macht und zur Besicherung dieser Vorfinanzierung.

Vorfinanzierung der ZM = Staatsschulden
Besicherung der Vorfinanzierung = Steuern
Absicherung der Besicherung = Redistribution
Haftung für die Vorfinanzierung = Potentiale der Staatsbürger
(nach @Ashitaka)

Mittels der "geldpolitischen Operation" im WPPG erfolgt durch die ZB befristete Machtzession in Form von bezifferten Summen von Geld (Geldeinheiten auf Geldträgern) an die GB's gegen ZB-Steuer.
Im Gegenzug können die GB's für den Zeitraum des WPPG mit dieser Machtzession operieren (Kredite ausreichen, spekulieren usw.).

Mein lieber @Ashitaka, wenn ich Dich mit "veräppeln", "verunklaren" und
"Ergüsse" so sehr angegriffen haben sollte, dass Du mit einer ganzen Reihe
von Invektiven antworten musst, so bitte ich um Verzeihung.

Schön, dass du dich entschuldigst und eine sachliche Diskussion versuchst.

"Es gibt keine ökonomische Wirklichkeit, sondern nur eine ökonomische Simulation"
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=432042

"Geld" ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Machteinheit, ein übertragbares Potential (=Machtposition), welches die Zentralmacht unter klar geregelten bzw. veröffentlichten Voraussetzungen (heute geldpolitische Operationen) an die Funktionseinheiten des Systems, vorrangig zwecks Abgabenerhebung (=Besicherung ihrer Passiva) zediert.
@Ashitaka

Liebe Grüße
Silke

Geld = die Schuld des Machthabers, dass es Gelt

Kurt @, Mittwoch, 26.04.2017, 20:53 vor 2557 Tagen @ Silke 10105 Views

Super Beitrag Silke.

Was ist Geld also?
Geld ist durch Zentralmacht zedierte Macht.
Geldeinheit = Machteinheit.
Bilanz Zentralmacht:
Aktiva: Forderung Abgabeneinheiten |=| Passiva: Verbindlichkeit Geldeinheiten

Warum werden Geldeinheiten bei der Zentralmacht passiviert und nicht
aktiviert? Weil sie nicht das Vermögen der Zentralmacht darstellen,
sondern ein Versprechen, welches die Zentralmacht halten muss
(aus ihrer ständigen Vorfinanzierung = Verschuldung begründet). Ein
Versprechen, dass die Machtzession (an die Söldner) "Gültigkeit"
hat, dass sich immer jemand durch eine Bezahlung mit Geldeinheiten
von Abgabeschulden (Abgabeeinheiten) befreien kann.


Das ganze ein bisschen anders ausgedrückt hatten wir schon mal sinngemäß folgendermaßen:

Wer Geld hält, hält einen entsprechenden Bruchteil der [abgetretenen] Zentralmacht und kann sich daraus überall im Land jederzeit auf den Marktplatz stellen und fordern, bewirtet zu werden, was dann regelmäßig unverzüglich geschehen wird.

-> gemäß dem "Versprechen, dass die Machtzession an die Söldner 'Gültigkeit' hat, dass man [der Wirt] sich immer durch eine Bezahlung mit Geldeinheiten von Abgabeschulden befreien kann"

Geld ist damit ein Schuldtitel gegenüber dem Machthaber. Falls das Gelt entgegen dem Versprechen des Machthabers nicht gilt, also der Wirt den Söldner nicht unverzüglich gegen Uckmucks bewirtet, so wird aus den gehaltenen Uckmucks gegen den Machthaber vollstreckt (=Rübe ab).

-> "Geldeinheiten stellen nicht das Vermögen der Zentralmacht dar, sondern ein Versprechen, welches die Zentralmacht halten muss"

Der Gedanke, dass Geld etwas vom Träger (Münze) losgelöstes ist, und zwar eine Schuld, welche als Passivum beim Machthaber verbucht ist, muss wohl noch ein paar Jahre entwickelt werden, bevor massenhaft Heureka ausgerufen werden kann.

Um eine möglichst große Zielgruppe zu erreichen, hoffe ich, dass dies weiterhin möglichst auf dem Level von Uckmuck, Söldner und Wirt erklärt werden kann.

In diesem Zusammenhang finde ich es interessant, dass in der holländischen Wikipedia-Version der Begriff "Passiva" im Grunde gleich als "Verbindlichkeit" bzw. "Schuld" erklärt wird, während in der deutschen Version das Wort "Schuld" oder "Schulden" im Zusammenhang mit Passiva erstmal gar nicht vorkommt.

LG
Kurt
--
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Für das verantwortlich zu sein, was ich sage, ist eine Sache.
Aber dafür verantwortlich zu sein, was jeder, der in meinem Leben vorkommt,
sagt oder tut, ist eine ganz andere Sache.

Geld = Potential des Machthabers, dass nach dekretierten Regeln zediert wird

Silke, Donnerstag, 27.04.2017, 16:56 vor 2557 Tagen @ Kurt 10088 Views

bearbeitet von Silke, Donnerstag, 27.04.2017, 16:59

Keine Sorge, das gilt! Geschworen bei der Waffe in der Hand.

Lieber Kurt,

Super Beitrag Silke.

Könnte strukturierter sein, aber dafür ist @Ashitaka zuständig.[[zwinker]]
Ich stupse nur immer wieder an, während ich selbst versuche zu begreifen.

Was ist Geld also?
Geld ist durch Zentralmacht zedierte Macht.
Geldeinheit = Machteinheit.
Bilanz Zentralmacht:
Aktiva: Forderung Abgabeneinheiten |=| Passiva: Verbindlichkeit

Geldeinheiten

Warum werden Geldeinheiten bei der Zentralmacht passiviert und nicht
aktiviert? Weil sie nicht das Vermögen der Zentralmacht

darstellen,[/color]

sondern ein Versprechen, welches die Zentralmacht halten

muss[/color]

(aus ihrer ständigen Vorfinanzierung = Verschuldung begründet). Ein
Versprechen, dass die Machtzession (an die Söldner)

"Gültigkeit"[/color]

hat, dass sich immer jemand durch eine Bezahlung mit

Geldeinheiten[/color]

von Abgabeschulden (Abgabeeinheiten) befreien kann.

Das Ganze ein bisschen anders ausgedrückt
hatten wir
schon mal
sinngemäß folgendermaßen:

...für mich ein legendärer Thread und ein hervorragendes Posting.[[top]]
Aber bitte , die wichtigen Ergänzungen berücksichtigen.
"Meiner Ansicht nach (und damit bin ich hier im Forum nicht allein) gibt es keine Umlauffähigkeit des Geldes (der Macht). Denn das Geld ist die Eigenschaft "Macht", welche die Zentralmacht passiviert (ihr Potential).
Passiva ist niemals umlauffähig, weshalb die Zentralmacht lustige Uckmucks ...des Machthalters aushändigt, um Geldeinheiten (die Machtverteilung) zu beziffern, sie zu beurkunden. Die Urkunden, auf denen die Geldeinheiten beziffert sind (im einfachsten Fall 1 Uckmuck = 1 GE) laufen anschließend umher (Aktiva der Halter), nicht aber das Geld (Passiva der Zentralmacht)."
@Ashitaka

Wer Geld hält, hält einen entsprechenden Bruchteil der [abgetretenen]

Zentralmacht und kann sich daraus überall im Land jederzeit auf den
Marktplatz stellen und fordern, bewirtet zu werden, was dann regelmäßig
unverzüglich geschehen wird.
-> gemäß dem "Versprechen, dass die Machtzession an die
Söldner 'Gültigkeit' hat, dass man [der Wirt] sich immer durch eine
Bezahlung mit Geldeinheiten von Abgabeschulden befreien kann"

Geld kann man im Publikum nicht "halten", sondern nur Beurkundungen von Teilsummen von Geld, standartisiert in Geldeinheiten und aufgetragen auf Geldträgern = Uckmucks.

Uckmucks sind kein Geld, sondern nur:
kurante (somit jedem Abgabepflichtigen zugängliche),
standartisierte (somit für jeden als Abgabeeinheit verwendbare),
bezifferte (somit Teilsummen der Geldsumme darstellende),
Beurkundungen (somit garantiert als Abgabe geltend/akzeptiert)
der Macht - zum Zwecke der Besicherung ihrer Passiva (durch Besteuerung).

Geld ist damit ein

Schuldtitel
gegenüber dem Machthaber. Falls das Gelt entgegen dem Versprechen des
Machthabers nicht gilt, also der Wirt den Söldner nicht unverzüglich
gegen Uckmucks bewirtet, so wird aus den gehaltenen Uckmucks gegen den
Machthaber vollstreckt (=Rübe ab).
-> "Geldeinheiten stellen nicht das Vermögen der
Zentralmacht dar, sondern ein Versprechen, welches die Zentralmacht halten
muss"

Zeitliche Reihenfolge beachten! Der Söldner wird garantiert bewirtet, versprochen!.

Erst werden die Abgabenbescheide, Schuld von soundsoviel Uckmucks an demunddem Tag, dem Publik mit Festlegung der drohenden Sanktion bei Nichterfüllung zugestellt.
Und gleichzeitig werden Söldner und Erzwingungsstab besoldet.

Dann wird gewirtschaftet (Jagd nach Uckmucks durch Feilbieten von Waren/Dienstleistungen = Nachschuldner stellen).
Der Söldner spring nicht dem Wirt zwecks Bewirtung hinterher.
Er hat seinen Bizepz und könnte sich damit (Eigentum an Waffe)jederzeit seine Bewirtung per Raub/Erpressung selbst erzwingen wenn da nicht der Codex/ das Recht des Machthalters wäre ("einen Wirt darf man in meinem Staatsgebiet bei Strafe nicht berauben").
Der Wirt springt dem Söldner hinterher! "Kehr bitte, bitte bei mir ein, ich bewirte dich womit du willst, wenn du mir nur Uckmucks überlässt." Er brauch die Dinger schließlich sehr sehr dringend - der Termin naht.
Findet der Wirt keinen bewirtungswilligen Söldner wackelt zum Steuertermin sein Kopf, weil er die terminierte und bezifferte Abgabeschuld nicht tilgen kann und die Sanktion erleiden muss.
Und schon rödelt das Publikum wie wild um anderen Uckmucks abzunehmen und nicht zum Termin Kredit aufnehmen zu müssen bei dem der Verlust von Eigentum riskiert wird.

Der Gedanke, dass Geld etwas vom Träger (Münze) losgelöstes ist, und
zwar eine Schuld, welche als Passivum beim Machthaber verbucht ist, muss
wohl noch ein paar Jahre entwickelt werden, bevor massenhaft
Heureka
ausgerufen werden kann.

Passiv verbucht, ja.
Ein Potential was einheitenweise (beziffert) zediert wird und damit für unterschiedliche Leistungen eine unterschiedlich hohe Machtzession nach sich ziehen kann (Macht wird teilbar!).

Um eine möglichst große Zielgruppe zu erreichen, hoffe ich, dass dies
weiterhin möglichst auf dem Level von Uckmuck, Söldner und Wirt erklärt
werden kann.

So einfach, kurz und knapp und prinzipiell wie irgend möglich.
So wie du es immer versuchst.

Danke für deine stete Aufmerksamkeit.
Du hast die wesentlichen Zirkelschlüsse und Fehlintepretationen verstanden und kannst darum @Ashitaka sehr gut helfen.
Es wird aber noch um einiges schwieriger...

„Nichts hat sich geändert, außer die Tatsache, dass sich das Zentralmachtsystem über vielseitige (finanzielle, militärische, rechtliche, steuerliche) Integrationsprozesse und Staaten überwindende Standards/Verträge weiterentwickelt (fusion). Die Währungssysteme sind zunehmend transfertechnisch und auswertungstechnisch (Swift) aneinander gekoppelt, ebenso wie die Geldpolitik der Theaterbuden (Zentralbanken) heute über Beratungsgesellschaften/Kanzleien und deren gern verschwiegene Datenverarbeitungsfähigkeit gesteuert wird. Ähnlich dem Trading der durch die Welt geschobenen Geldsummen an den internationalen Finanzmärkten durch die großen Fonds/Institute. Man stelle sich nur die Systeme der richtig fetten Kanzleien vor, ein Milliardengeschäft. Big Data der Kanzleien/Dienstleister ist in der Geldpolitik seit dem Jahrtausendwechsel nicht mehr wegzudenken. Meine Branche hat dies in der Produktentwicklung auch völlig auf den Kopf gestellt.“
@Ashitaka

Liebe Grüße
Silke

Söldner Macht Wirt

Kurt @, Donnerstag, 27.04.2017, 21:05 vor 2556 Tagen @ Silke 10156 Views

Hallo Silke,

vielen Dank für Deine Antwort, der ich gerne zustimme, soweit ich meine sie zu verstehen.

Ich denke allerdings, dass es nicht unbedingt noch um "einiges schwieriger" werden muss. Wir sollten nur weiterhin den 6000-jährigen Schleier der Verblendung von den Augen wischen und versuchen, das simple Dreiecks-Konstrukt aus Machthaber (Versprechen/Schuld/Passiva), Söldner (Bizeps/Vermögen/Aktiva) und Wirt (Überschüsse/Census/Geld) immer weiter klarzustellen.

Erst wenn das auf der elementarsten Uckmuck-Ebene geschafft ist, kann man diese dann knallende Erkenntnis auf Verschuldung zweiter und höherer Ordnung übertragen (Bankensysteme, Währungssysteme, Gesellschaften), und dann auch auf diesen Abstraktionslevels verstehen.

Weiterhin bin ich der Ansicht, dass ein Macht- und Geldsystem, welches in Gesellschaften > Dunbarzahl die angeborenen gegenseitigen Verpflichtungsgefühle als automatischen Steuerungsapparat ersetzt und ersetzen muss, nicht per se pöhse und zum Untergang verurteilt ist. Dies gilt nur bzw. allerdings noch für die heutige Ausprägung dieses monetären Steuerungssystems, dem meiner bekannten Ansicht nach jedoch nur noch eine klitzekleine Kleinigkeit fehlt, damit nicht wie bisher nur Gemeinschaften, sondern auch Gesellschaften in einen Zustand des stationären Blubberns einschwenken können.

LG Kurt
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Für das verantwortlich zu sein, was ich sage, ist eine Sache.
Aber dafür verantwortlich zu sein, was jeder, der in meinem Leben vorkommt,
sagt oder tut, ist eine ganz andere Sache.

Mich interessiert das "Wieso", um das "Wie" ertragen zu können...

Silke, Donnerstag, 27.04.2017, 23:34 vor 2556 Tagen @ Kurt 10112 Views

bearbeitet von Silke, Freitag, 28.04.2017, 13:29

Lieber Kurt,

und da komme ich nicht um die detaillierte Darlegung der Entstehung von Zentralinstanzen in Zentralmachtsystemen drum herum... (Wesel, Sigrist, Foucault, Elman Service mit seiner Theorie, Max Weber, Ibn Khaldun, Oppenheimer, Meyer_Fortes, Bernbeck usw. z.B.).

Und damit müssen wir auch irgendwann an die Kontaktsphären zur Thermodynamik ran, denn Leben = Teilbereich der Physik.
Und deshalb braucht es halt viel mehr kompetente interessierte (gerne auch gegensätzlich überzeugte) Fachleute, die Verbindungen und Gleichnisse auf ihren Fachgebieten sehen und helfen, diese zusammenzufügen (Ethnologie, Anthropologie, Archäologie, Soziologie, Psychologie, Medizin, Ökonomie, Physik uva.)

vielen Dank für Deine Antwort, der ich gerne zustimme, soweit ich meine
sie zu verstehen.

Verständlichkeit ist nicht meine Stärke.

Ich denke allerdings, dass es nicht unbedingt noch um "einiges
schwieriger" werden muss.

Doch.
Sogar um Einiges. Baudrillard heißt das Reizwort. Der Mann liegt imho.richtig.
Machtinstitutionen in Zentralmachtsysteme ticken anders als in Big man-Strukturen, Häuptlingstümer und segmentären Gesellschaften.

Wir sollten nur weiterhin den 6000-jährigen
Schleier der Verblendung von den Augen wischen und versuchen, das simple
Dreiecks-Konstrukt aus Machthaber (Versprechen/Schuld/Passiva), Söldner
(Bizeps/Vermögen/Aktiva) und Wirt (Überschüsse/Census/Geld) immer weiter
klarzustellen.

Ein sehr guter Anfang.
Vorfinanzierung - Besicherung – Redistribution…
Das reicht aber nicht.
Das definiert nicht das "Wieso" sondern bestenfalls das "wie".

Erst wenn das auf der elementarsten Uckmuck-Ebene geschafft ist, kann man
diese dann
knallende
Erkenntnis
auf Verschuldung zweiter und höherer Ordnung übertragen
(Bankensysteme, Währungssysteme, Gesellschaften), und dann auch auf diesen
Abstraktionslevels verstehen.

Ja. Ein Schritt nach dem Anderen...
- wir tauschen nicht,
- Geldscheine sind kein Geld,
- Wirtschaft ist nicht Bedürfnisbefriedigung,
-Zins ist nicht Eigentumsprämie u.Ä.
- Waxtum ist kein Heilsbringer
usw.

Weiterhin bin ich der Ansicht, dass ein Macht- und Geldsystem, welches in
Gesellschaften > Dunbarzahl die angeborenen
gegenseitigen
Verpflichtungsgefühle als automatischen Steuerungsapparat ersetzt

und ersetzen muss, nicht per se pöhse und zum Untergang verurteilt ist.

Die Nuer haben ein System der regulierten Anarchie (Christian Sigrist).
Da geht es um mehrere 100 Tsd Leute in segmentären Gesellschaften ohne Geld..
Das ist das ultimative Gegenmodell zu unserem Götzenkult.

Dies gilt nur bzw. allerdings noch für die
heutige
Ausprägung
dieses monetären Steuerungssystems, dem meiner
bekannten Ansicht nach jedoch nur noch eine
klitzekleine
Kleinigkeit
fehlt, damit nicht wie bisher nur Gemeinschaften,
sondern auch Gesellschaften in einen Zustand des
stationären
Blubberns
einschwenken können.

Macht ist infektiös. Einmal in der Welt verseucht sie alles und jeden.
Wenn du die gegenseitig machtneutralisierenden Phänomene wie
1. Territorialmacht
2. Lineages
3. Gada-System
velässt, hast du keine Verteidigungslinie mehr und wirst von der sich institutionalisierenden Macht überrannt.
ZMS = Potentialraub von allen greifbaren Elementen durch die ZI
ZMS = Zwang vs. Konsens, Recht vs. costum = ineffektiv aber unaufhaltsam
ZMS = Unglücklichsein aller Beteiligten, der Machthaber und der Ohnmächtigen
ZMS = Entartung in das Perverse/abartig nicht überlebensfähig (moralisch wertfrei)
ZMS = Evolutionäre Sackgasse (außer die Menschheit versucht durch Ressourcenballung z.B. einem Yukatanereignis der Dinos oder einem sibirischen Trapp durch Marsbesiedlung und Ähnliches zu entkommen)

Es war schon immer verdammt knapp, egal ob Hadrocodion und die vielen Vorgänger oder die folgenden Säuger und all die anderen Optionen heute. Toba hat nur ein paar tausend der Spezies Mensch überleben lassen.
Die Phlegräischen Felder haben vielleicht die Neandertaler beendet.
Krakatau, Ilopango, Laki und Konsorten haben die Menschheit geformt.
Tunguska hat uns nicht wirklich tangiert.
Tscheljabinsk auch nicht.
Yellowstone wird uns prüfen. Da braucht es keiner Götter... er ist überfällig.
Wir haben keine Ahnung und kein Konzept um dagegenhalten zu können.
Wir wissen aber im Gegensatz zu den Tieren, dass es kommen wird, und was kommen wird...
Deshalb betreiben möglicherweise ZMS Potenzialmachtraub bis zum Abwinken.

Wovon reden wir?
Ein Wissenschaftler hat es so formuliert:
Die Energie die beim sibirischen Trapp frei wurde entspricht einer Wasserstoffbombe pro alle paar 100 Meter oder anders ausgedrückt Tunguska = 3850 Hiroshimabomben.
Da könne wir jede Menge Bewässeringssysteme und Gottheitenpaläste/Pyramiden bauen...
Auch die Sintflutmythen lassen sich ja zwanglos zuordnen...
Es wird niemanden interessieren, was wir leisten können, wenn wir nicht zum Termin mindestens soviel leisten können, um uns zu entschulden, wie schon in Pompeji nicht ausreichend geglückt...

Meinst du als Wissenschaftler, das ist zu hysterisch?

Liebe Grüße
Silke

Wie diese vermeintlichen Zentralmachtsysteme entstehen ...

Zarathustra, Freitag, 28.04.2017, 08:48 vor 2556 Tagen @ Silke 9987 Views

... konntest Du am Beispiel der AfD beobachten. Auch die AfD ist kein Zentralmachtsystem, auch wenn in die Zentrale ein paar Charismatiker delegiert wurden. Sobald die Peripherie den Daumen senkt, wird die Zentrale ausgewechselt und deren Repräsentanten verlassen wutentbrannt den Saal. Die Zentrale verkörpert den Willen des Schwarms. Das ist in jedem Organismus so. Die Organe sind überall, und alle zusammen bilden den Organismus.

Grüsse, Zara

Die Afd ist im ZMS BRD ein Haufen Ohnmächtiger

Silke, Freitag, 28.04.2017, 09:38 vor 2556 Tagen @ Zarathustra 10045 Views

Lieber Zara,

... von denen die einen den anderen etwas versprechen, das sie nicht halten können, da sie keine Macht haben.

Sie möchten, wollen, wünschen und fordern - aber sie haben kein Potential in Bezug auf das System, sie können nichts.

... konntest Du am Beispiel der AfD beobachten. Auch die AfD ist kein
Zentralmachtsystem, auch wenn in die Zentrale ein paar Charismatiker
delegiert wurden.

Machttheoretisch sind die Quatschköpfe und Zuhörer der Afd gleichrangig. Meuthen hat überhaupt kein Potential. Er schwingt nur Reden "wir wollen, wir verurteilen, wir fordern... blah"

Sobald die Peripherie den Daumen senkt, wird die Zentrale
ausgewechselt und deren Repräsentanten verlassen wutentbrannt den Saal.
Die Zentrale verkörpert den Willen des Schwarms. Das ist in jedem
Organismus so. Die Organe sind überall, und alle zusammen bilden den
Organismus.

Ohnmächtige unter Ohnmächtigen.

Schön, dass du hier wieder mehr schreibst.

Liebe Grüße
Silke

Zentralmacht / Verbannung der Opposition / Beo2 / Orlando usw.

Zarathustra, Freitag, 28.04.2017, 09:59 vor 2556 Tagen @ Silke 10067 Views

Lieber Zara,

Hallo liebe Silke!

... von denen die einen den anderen etwas versprechen, das sie nicht
halten können, da sie keine Macht haben.

Ja, Ohnmacht in den vermeintlichen Machtzentralen.

Sie möchten, wollen, wünschen und fordern - aber sie haben kein
Potential in Bezug auf das System, sie können nichts.

Nichts ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Jedes Organ bestimmt die Richtung des Schwarms mit. Gilt für die zentral wie peripher gelegenen Organe gleichermassen.

... konntest Du am Beispiel der AfD beobachten. Auch die AfD ist kein
Zentralmachtsystem, auch wenn in die Zentrale ein paar Charismatiker
delegiert wurden.


Machttheoretisch sind die Quatschköpfe und Zuhörer der Afd gleichrangig.
Meuthen hat überhaupt kein Potential. Er schwingt nur Reden "wir wollen,
wir verurteilen, wir fordern... blah"

Er redet seinen Wählern nach dem Munde.

Sobald die Peripherie den Daumen senkt, wird die Zentrale
ausgewechselt und deren Repräsentanten verlassen wutentbrannt den

Saal.

Die Zentrale verkörpert den Willen des Schwarms. Das ist in jedem
Organismus so. Die Organe sind überall, und alle zusammen bilden den
Organismus.


Ohnmächtige unter Ohnmächtigen.

Eben.

Schön, dass du hier wieder mehr schreibst.

Die einen sagen so, die andern so ...[[zwinker]]

Habe gerade mitbekommen, dass die gelbe 'Zentralmacht' einen Oppositionellen (Beo2) verbannt hat. So etwas macht die hiesige Zentralmacht aber bloss, weil sie glaubt, dass die User hier sowas unterstützen oder zumindest tolerieren.
Und so ist es leider tatsächlich. Ausser Orlando hat sich offenbar keiner gestört an dieser Verbannung. Orlando ist einer der letzten libertär gesinnten unter uns.

Mir graute zwar auch vor so manchen Aussagen des Beo2. Es käme mir aber nicht im Traum in den Sinn, ihn deswegen in der Verbannung sehen zu wollen. Das wollte ich dann doch noch gesagt haben.

Liebe Grüße
Silke

Liebste Grüsse

Zara

Was soll dieser Angriff?

Hausmeister @, Freitag, 28.04.2017, 10:25 vor 2556 Tagen @ Zarathustra 10282 Views

Habe gerade mitbekommen, dass die gelbe 'Zentralmacht' einen
Oppositionellen (Beo2) verbannt hat.

Da hast Du leider nur die Tatsache an sich mitbekommen, ohne Dich über die Entwicklung dahin in Kenntnis zu setzen.
Oder argumentierst Du gar wider besseren Wissens?

So etwas macht die hiesige
Zentralmacht aber bloss, weil sie glaubt, dass die User hier sowas
unterstützen oder zumindest tolerieren.

Deine nächste Unterstellung geht faktisch als Breitseite gleich gegen alle Schreiber hier - also wenn man mich fragte:
eine bodenlose Unverschämtheit.

Und so ist es leider tatsächlich.
Ausser Orlando
hat sich offenbar keiner gestört an dieser Verbannung.
Orlando ist
einer der letzten libertär gesinnten unter uns.

Was Du so halt unter libertär verstehst und den anderen Lesern beizubiegen gedenkst ...

Mir graute zwar auch vor so manchen Aussagen des Beo2. Es käme mir aber
nicht im Traum in den Sinn, ihn deswegen in der Verbannung sehen zu wollen.

Und deswegen ist er ja auch nicht in die Verbannung geschickt worden.

Das wollte ich dann doch noch gesagt haben.

Da unterstelle ich Dir: Du willst etwas ganz anderes, aber das deutlich auszusprechen,
bringst Du offenbar noch nicht auf die Tasten.

& Gruss

HM

--
Alles, was man in dieser Zeit für seinen Charakter tun kann, ist, zu dokumentieren, daß man nicht zur Zeit gehört.
Johann Gottfried Seume

Unterstellungen

Zarathustra, Freitag, 28.04.2017, 11:57 vor 2556 Tagen @ Hausmeister 10137 Views

Habe gerade mitbekommen, dass die gelbe 'Zentralmacht' einen
Oppositionellen (Beo2) verbannt hat.


Da hast Du leider nur die Tatsache an sich mitbekommen, ohne Dich über
die Entwicklung dahin in Kenntnis zu setzen.
Oder argumentierst Du gar wider besseren Wissens?

Allenfalls wider besseres Wissen, aber nicht 'wider besseren Wissens'.

So etwas macht die hiesige
Zentralmacht aber bloss, weil sie glaubt, dass die User hier sowas
unterstützen oder zumindest tolerieren.


Deine nächste Unterstellung geht faktisch als Breitseite gleich gegen
alle Schreiber hier - also wenn man mich fragte:
eine bodenlose Unverschämtheit.

Faktisch nicht gegen alle. Sonst hätte ich 'alle User' geschrieben.
Nun gibt es aber - wie geschrieben - noch immer ein paar verbliebene Libertäre hier, wenngleich leider immer weniger. [[sauer]]


Da unterstelle ich Dir: Du willst etwas ganz anderes, aber das
deutlich auszusprechen,
bringst Du offenbar noch nicht auf die Tasten.

Ja was denn? Nur Mut. Steh' ruhig zu Deinen Unterstellungen.

& Gruss

HM

Verstoß gegen Forumsregeln 1.0 und 1.9 durch Beo2

Silke, Freitag, 28.04.2017, 10:51 vor 2556 Tagen @ Zarathustra 10140 Views

bearbeitet von Silke, Freitag, 28.04.2017, 13:21

mit substanzlosem Angriff des Forums und des Debitismus.

Lieber Zara,

"Die Naivität des hier kolportierten Debitismus ist nur vordergründig, um nicht zu sagen (bewusst) demagogisch. Dahinter verbirgt sich m.M.n. eine verdeckte politische Agenda. Es ist nicht allzu schwer zu erkennen (sozusagen an dem "Stallgeruch"), aus welcher parteipolitischen Ecke und ökonomischen Interessenlage diese Theorie oder Ideologie stammt."

Das ist nicht libertär, sondern eine Frechheit, nachdem auch schon der @dottore persönlich beleidigt wurde, der es aber abgetan hat "vermutlich gekreuzte Klingen"

Das ist keine Diskussionskultur.

Die nutzlosen "hätte, wäre, könnte"-Theorien eines ausgewiesenen Staatsfreundes und Staatsverteidigers kann man ja zur Not noch tolerieren, aber doch nicht die Beleidigungen und Unterstellungen.

Liebe Grüße
Silke

Widerlegen statt verbannen

Zarathustra, Freitag, 28.04.2017, 11:43 vor 2556 Tagen @ Silke 9987 Views

mit substanzlosem Angriff des Forums und des Debitismus.

Deine Meinungen sind aus der Perspektive anderer auch substanzlos.

Lieber Zara,

"Die Naivität des hier kolportierten Debitismus ist nur vordergründig,
um nicht zu sagen (bewusst) demagogisch. Dahinter verbirgt sich m.M.n. eine
verdeckte politische Agenda. Es ist nicht allzu schwer zu erkennen
(sozusagen an dem "Stallgeruch"), aus welcher parteipolitischen Ecke und
ökonomischen Interessenlage diese Theorie oder Ideologie stammt."

Das ist nicht libertär sondern eine Frechheit,


Ich habe nicht behauptet, Beo2 sei libertär, sondern, dass Orlando einer der letzten Libertären hier im Forum sei, da er die Meinungsfreiheit aktiv verteidigt (nebst ein paar anderen).

Das ist halt Beo2's Meinung, die er ausdrücklich als Meinung kennzeichnet.
Diese Meinung wäre und war ja immer mit Leichtigkeit zu widerlegen.
Viele denken sich halt, es ist leichter, seine Gegner zu verbannen, als zu widerlegen.

Auch 'Giordano Bruno war es leichter zu verbrennen, als zu widerlegen'.

nachdem auch schon der
@dottore persönlich beleidigt wurde, der es aber abgetan hat "vermutlich
gekreuzte Klingen"

Das ist keine Diskussionskultur.

Die nutzlosen "hätte, wäre, könnte" - Theorien eines ausgewiesenen
Staatsfreundes und Staatsverteidigers kann man ja zur Not noch tolerieren

Zur Not tolerieren? Staats-Apologeten bilden in diesem Forum eine überwältigende Mehrheit. Anarchisten sind eine verschwindende Minderheit.

aber doch nicht die Beleidigungen und Unterstellungen.

Ich werde andauernd beleidigt. Verbannung der Beleidiger wäre das letzte, was ich hier fordern würde. Schau mal, wie der Hausmeister hier auftritt. Dessen Auftritt müsste eigentlich vorbildlich sein, ist an Arroganz aber kaum zu überbieten.

Für des Hausmeisters "Eingreifen wesentlicher Satz":

"Die Naivität des hier kolportierten Debitismus ist nur vordergründig, um nicht zu sagen (bewusst) demagogisch. Dahinter verbirgt sich m.M.n. eine verdeckte politische Agenda. Es ist nicht allzu schwer zu erkennen (sozusagen an dem "Stallgeruch"), aus welcher parteipolitischen Ecke und ökonomischen Interessenlage diese Theorie oder Ideologie stammt."

Lächerlich, für sowas rausgeworfen zu werden. Da müsste man noch viele rauswerfen. Wenn ich bedenke, was mir schon alles vorgeworfen wurde.
Von Soros bezahlt und dergleichen Schwachsinn. Deswegen wird doch niemand rausgeworfen.

Meinungen widerlegen?

trosinette @, Freitag, 28.04.2017, 12:14 vor 2556 Tagen @ Zarathustra 10122 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 28.04.2017, 12:59

Guten Tag,

nach meiner Meinung bist du ein Volltrottel mit einer verdeckten politischen Agenda. Wie willst du das bitte widerlegen?

Und was ist daran nicht libertär, wenn der Forumsbetreiber mich vor die Tür setzt, weil er lieber ohne mich weitermachen möchte? Ich für meinen Teil würde dafür nicht mal eine Begründung abverlangen. Vielleicht habe ich mehr anarchisches Blut in den Adern als manch anderer, der sich für anarchisch hält.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Tapfer

Zarathustra, Freitag, 28.04.2017, 13:43 vor 2556 Tagen @ trosinette 10115 Views

Guten Tag,

Saluti Schneider!

nach meiner Meinung bist du ein Volltrottel mit einer verdeckten
politischen Agenda. Wie willst du das bitte widerlegen?

Indem ich es begründe, was u.U. nicht so einfach ist.

Und was ist daran nicht libertär, wenn der Forumsbetreiber mich vor die
Tür setzt, weil er lieber ohne mich weitermachen möchte?


Ja, was wohl ist daran nicht libertär, wenn die Deutschland-Betreiber Dich vor die Tür setzen? Gibt ja noch genügend andere Länder, wo Du Deine Server anstarren kannst.

Ich für meinen
Teil würde dafür nicht mal eine Begründung abverlangen. Vielleicht habe
ich mehr anarchisches Blut in den Adern als manch anderer, der sich für
anarchisch hält.

Tapfer tapfer.

Beste Grüsse
Zara

Im cybertechnologischen Megakollektiv werden alle Daseinsgrenzen verschwinden

trosinette @, Freitag, 28.04.2017, 15:30 vor 2556 Tagen @ Zarathustra 9947 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 28.04.2017, 15:38

Ja, was wohl ist daran nicht libertär, wenn die Deutschland-Betreiber Dich vor die Tür setzen?

Und da mich die Deutschland-Betreiber nicht vor die Tür setzen, sind sie libertär?

Meine Gegenfrage finde ich genauso doof wie Deine. Mein Gast-Dasein in einem Internetforum und mein physisches Dasein an meinem Heimatort sind zwei Paar Schuhe, die für mich nicht vergleichbar sind. Vielleicht mache ich aber noch die notwendigen Schritte in das cybertechnologische Megakollektiv, so dass ich von der Grenzziehung zwischen diesen Daseinsformen nichts mehr mitbekomme.

Was bedeutet eigentlich libertär? Grenzenloses Dasein?

Gibt ja noch genügend andere Länder, wo Du Deine Server anstarren kannst.

Es muss leider heißen "anstarren musst"

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Korrekt, Schneider

Zarathustra, Freitag, 28.04.2017, 17:10 vor 2556 Tagen @ trosinette 10025 Views

bearbeitet von Zarathustra, Freitag, 28.04.2017, 17:13

Ja, was wohl ist daran nicht libertär, wenn die Deutschland-Betreiber

Dich vor die Tür setzen?

Und da mich die Deutschland-Betreiber nicht vor die Tür setzen, sind sie
libertär?

Libertärer als wenn sie welche wären, die es täten. Kannst Du natürlich auch wieder bestreiten. Man kann alles bestreiten, wenn's sein muss.

Meine Gegenfrage finde ich genauso doof wie Deine.

Geschmackssache.

Mein Gast-Dasein in
einem Internetforum und mein physisches Dasein an meinem Heimatort sind
zwei Paar Schuhe, die für mich nicht vergleichbar sind. Vielleicht mache
ich aber noch die notwendigen Schritte in das cybertechnologische
Megakollektiv, so dass ich von der Grenzziehung zwischen diesen
Daseinsformen nichts mehr mitbekomme.

Was bedeutet eigentlich libertär? Grenzenloses Dasein?

Gibt ja noch genügend andere Länder, wo Du Deine Server anstarren

kannst.

Es muss leider heißen "anstarren musst"

Ja, physikalisch ist das korrekt. Andere Möglichkeiten hätte es für Dich nur theoretisch gegeben.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Mit freundlichen Grüssen

Zara

Ein Plätzchen ist in meinem Gedächtnis ist für Dich reserviert.

trosinette @, Samstag, 29.04.2017, 02:24 vor 2555 Tagen @ Zarathustra 9871 Views

Nee Maestro,

Libertärer als wenn sie welche wären, die es täten. Kannst Du
natürlich auch wieder bestreiten. Man kann alles bestreiten, wenn's sein
muss.

weil ich Deiner Argumentation nicht folgen kann (und will?), kann ich es nicht bestreiten.
Ich kann aber das Wesentliche im Auge behalten und unsere fragwürdige Reiberei in aufregenden Zeiten unaufgeregt ausklingen lassen. Auf diesem Gebiet bin ich der totale Fachmann.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Schön, dass du es sagst (+PS)

Rybezahl, Freitag, 28.04.2017, 17:56 vor 2556 Tagen @ Zarathustra 9966 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 28.04.2017, 18:10

Hallo,

man muss sich die Szene nämlich mal bildlich (von Angesicht zu Angesicht) vorstellen.

Vielleicht klärt sich dann der Blick.

Gruß
Rybezahl.

PS: Er ist ja nicht vom Dialog ausgeschlossen, wie die Leserzuschrift beweist. Daher glaube ich, ist eine Entsperrung des Nutzerkontos möglich...

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Genau das ist gerade nicht richtig.

BillHicks ⌂ @, Wien, Samstag, 13.05.2017, 15:56 vor 2541 Tagen @ Kurt 7563 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 13.05.2017, 17:39

Hallo Kurt!

Wer Geld hält,

Wie kann man - auf Basis des Ashitaka-Geldbegriffs - "Geld" überhaupt halten?
Ist gemeint, dass man Zahlungsmittel hält?

hält einen entsprechenden Bruchteil der [abgetretenen]
Zentralmacht und kann sich daraus überall im Land jederzeit auf den
Marktplatz stellen und fordern,

Genau das ist genau nicht richtig.
Man kann mit Zahlungsmitteln eben gerade NICHT FORDERN!
Sondern bezahlen.

bewirtet zu werden, was dann regelmäßig
unverzüglich geschehen wird.

Was stimmt ist: Mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel kann eine per Kaufvertrag eingegangene Geldschuld getilgt werden (unter sog. "schuldbefreiendem Annahmezwang").
Der schuldbefreiende Annahmezwang gilt für weit verbreitete private Zahlungsmittel allerdings gerade nicht. Dennoch werden diese Forderungen gegen Private (z.B. Banken) zu Zahlungszwecken akzeptiert. Von einem Dritten (etwa einem potenziellen Verkäufer von Waren) kann aber kann WEDER mit gesetzlichen Zahlungsmitteln, NOCH mit privaten Forderungen GEFORDERT werden.
Es kann mit Zahlungsmittel gezahlt werden. Nicht gefordert.

Nun stellt sich die Frage:
Unter welchen Umständen zeichnen private Dritte ihr Eigentum an Waren in einem Rechengeld aus, das der öffentlich-rechtlichen Währung entspricht?
Unter welchen Umständen stellen diese privaten Dritten dieses Angebot ihres Eigentums (und ihrer Dienstleistungen...) ein oder reduzieren es?
Stützel fasst diese beiden Umstände als "Käufermärkte" vs. "Verkäufermärkte".
Über diese Fragen lässt sich mEn auch verstehen, weshalb Zahlungsmittel KEINE rein öffentlich-rechtliche Angelegenheit sind und auch nicht sein können. Der Versuch scheitert an den Privaten, von denen mit Zahlungsmitteln eben gerade nichts gefordert werden kann.
WÄRE es so, wie die Ashitaka/Silke/Kurt-Geldtheorie für mich nahe legt, dass mit "Geld" tatsächlich GEFORDERT werden könnte, dann hätten wir den Rubikon zur Zwangsbewirtschaftung längst überschritten. Dem ist mEn eindeutig nicht so.

LG
Kurt

Schöne Grüße

--
BillHicks

..realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves.

Geld ist ein Aktivum

Orlando ⌂ @, Freitag, 28.04.2017, 00:25 vor 2556 Tagen @ Silke 10224 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 28.04.2017, 00:35

Servus Silke,

"Man kann es also drehen und wenden wie man will: Geld ist niemals
Aktivum, es ist auch nicht "neutral", sondern stets, sowohl in Waren- als
auch in Schuldgeldsystemen ein Passivum"
@dottore

In diesem Eintrag
http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=136973
woraus das Zitat stammt spricht @dottore über die Entstehung, Bedeutung, Wirkung usw. allen Geldes. Leider erklärt er nicht, was er mit "Passivum" meint, bzw. in welcher Bilanz jetzt. Er meinte aber sicher nicht die Bilanz des einzelnen Wirtschafters. Hätte ich Schulden bei ihm in Geld, würde er mit Sicherheit erwarten, dass ihm am Fälligkeitstag das Geld in Form der entsprechenden Aktiven überreicht wird.

Im gleichen Beitrag sagt er nämlich auch: Der Zweck des Geldes im "alltäglichen Geschäft" ist dabei, mit Hilfe von Zession (!) desselben diese Verträge zu erfüllen. Damit lassen sich sämtliche privaten Verträge erledigen.

Nun könnt ihr mich prügeln wie ihr wollt, aber "private Verträge" und deren Erfüllung in Geld stellen sich bilanziell so dar:

Der Schuldner hat aktiv u.a. Geld in der Kasse und passiv u.a. besagte vertragliche Verpflichtung. Der Gläubiger hat aktiv besagte vertragliche Forderung und passiv irgendwas.

Jetzt wird bezahlt.

Bilanzen danach:

Der Schuldner hat um den Zahlbetrag weniger Geld in der Kasse, er hat also von seinen Aktiven welche weggegeben an den Gläubiger, die Passivseite seiner Bilanz ist gleichzeitig um die fragliche Verpflichtung vermindert worden.

Beim Gläubiger fand ein sogenannter Aktivtausch statt, er hat jetzt mehr Geld in der Kasse und dafür weniger Forderungen auf seiner Aktivseite. Auf seiner Passivseite änderte sich nichts.

Das Geld wanderte von der Aktivseite des Schuldners auf die Aktivseite des Gläubigers. Es war nie woanders als auf der Aktivseite der Bilanzen und ist deshalb ein Aktivum. Es kann auch nie woanders als auf der Aktivseite irgendeiner Bilanz sein.

Geld vs. Zahlungsmittel

Kurt @, Freitag, 28.04.2017, 08:33 vor 2556 Tagen @ Orlando 10001 Views

Hi,

jetzt ich nur kurz ins Unreine hierzu beim Frühstück.

Das Geld wanderte von der Aktivseite des Schuldners auf die Aktivseite des
Gläubigers. Es war nie woanders als auf der Aktivseite der Bilanzen und
ist deshalb ein Aktivum. Es kann auch nie woanders als auf der Aktivseite
irgendeiner Bilanz sein.

Die Urkunden über den zedierten Geldanteil (Münzen, Scheine, Ziffern = Zahlungsmittel) sind Aktiva. Das Geld (= das Versprechen dass es Gelt, weil es vom Wirt, also von jedem, bei Gewaltandrohung gesollt wird) bleibt aber im gesamten Umfang als drückende Schuld=Pflicht stets beim Machthaber liegen, und ist daher bei ihm auf der Leidensseite als Passivum verbucht.

vG
Kurt

--
Für das verantwortlich zu sein, was ich sage, ist eine Sache.
Aber dafür verantwortlich zu sein, was jeder, der in meinem Leben vorkommt,
sagt oder tut, ist eine ganz andere Sache.

Begründung von Aktiva vs. Aktiva

Ashitaka @, Sonntag, 30.04.2017, 11:03 vor 2554 Tagen @ Kurt 9936 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 30.04.2017, 11:16

Hallo Kurt,

ich hoffe auf weitere Runden in denen wir uns in dieses Thema eingraben. Vielleicht vertiefen wir anschließend unsere Uckmuckistan-Geschichte.

Die Urkunden über den zedierten Geldanteil (Münzen,
Scheine, Ziffern = Zahlungsmittel) sind Aktiva.

Die Urkunden (Eurobanknoten), sie begründen nur Aktiva beim Eigentümer, sind aber selbst kein Aktivuum. Das Vermögen (Vorteil für den Bilanzierenden = Vermögensgegenstand) ist das Aktivuum. Die Urkunden selbst sind keine Aktiva, sondern Urkunden.

So wie die Maschine in der Halle eines Metallverarbeitugsunternehmens stehen bleibt, ihr Vermögen hingegen in der Bilanz angesetzt wird. Es ist dieser Vorteil, der als ein eigener Gegenstand (Vermögensgegenstand) in Geldeinheiten bewertet wird (Was vermag die Maschine an Abgabeneinheiten?).

Nicht die Maschine bzw. der Euroschein wird bewertet, sondern der daraus dem Bilanzierenden zum Bilanzstichtag zustehende Vorteil. Der Vorteil ist dem Grunde nach nichts anderes als die Erkenntnis des Bilanzierenden, dass der Wert (ja wieviel Abgabeneinheiten vermag das Teil nun?) größer Null ist, unabhängig davon wie groß der Vorteil nun ist (Bewertung erfolgt erst nach dem Ansatz).

Deshalb:

Maschine in der Halle = Nutzen (in Bezug auf die Rödellei)
Ihr Vorteil auf der Aktiva = Wert (Ansatz und Bewertung)

Das Geld (= das Versprechen
dass es Gelt, weil es vom Wirt, also von jedem, bei Gewaltandrohung gesollt
wird) bleibt aber im gesamten Umfang als drückende Schuld=Pflicht stets
beim Machthaber liegen, und ist daher bei ihm auf der Leidensseite als
Passivum verbucht.

Ja, aber das Geld liegt dort nicht, sondern wird lediglich als Position in einem Machtverhältnis passiviert. Die Zentralmacht ist eben keine Allmacht. Und weil sie ihre Macht (Geldeinheiten) zediert, wird sie ebenfalls in den Bilanzen der Abgabepflichtigen passiviert. Demgegenüber stehen die Vorteile = Vermögen (darf man sich auch gerne als Forderung gegenüber der Zentralmacht vorstellen).

Ablauf:

Eurobanknote in der Kasse -> Kassensturz -> addierte Ziffern der Urkunden nennen den Gesamtvorteil (= Kassenendbestand) -> Ansatz in der Bilanz als Aktivuum -> Bewertung mit dem Nennbetrag. Und jetzt passiert das was die Zuchtstätten im Sinne des Systems nicht lehren können: Jetzt wird das Geld (Machtzession, Potential, Kapital) passiviert.

Was würde wohl passieren, wenn der Mehrheit bewusst werden würde, dass Geldeinheiten nicht erwirtschaftet werden können, sondern lediglich via Wirtschaften (Rödeln) den Halter (im Sinne der Machtposition) wechseln? Wwas würde passieren, wenn allen Marktteilnehmern bewusst wird, dass all das Rauf und Runter der Preise nicht auf Handlungen (Buy/Sell, Händespucken) basiert, sondern auf Machtzessionen der Zentralmacht?

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Passivierung

Kurt @, Donnerstag, 04.05.2017, 18:21 vor 2550 Tagen @ Ashitaka 8367 Views

Hi Ashitaka,

ich hoffe auf weitere Runden in denen wir uns in dieses Thema eingraben. Vielleicht vertiefen wir anschließend unsere Uckmuckistan-Geschichte.

Das wär sicher gut und nützlich.

Das Geld (= das Versprechen dass es Gelt, weil es vom Wirt, also von jedem, bei Gewaltandrohung gesollt wird) bleibt aber im gesamten Umfang als drückende Schuld=Pflicht stets beim Machthaber liegen, und ist daher bei ihm auf der Leidensseite als Passivum verbucht.

Ja, aber das Geld liegt [...] nicht [beim Machthaber], sondern wird lediglich als Position in einem Machtverhältnis passiviert. Die Zentralmacht ist eben keine Allmacht. Und weil sie ihre Macht (Geldeinheiten) zediert, [werden diese] [Machtanteil/Geldeinheiten] ebenfalls in den Bilanzen der Abgabepflichtigen [Wirt] passiviert. [...]

Ablauf:
Eurobanknote in der Kasse -> Kassensturz -> addierte Ziffern der Urkunden nennen den Gesamtvorteil (= Kassenendbestand) -> Ansatz in der Bilanz als Aktivuum -> Bewertung mit dem Nennbetrag. Und jetzt passiert das was die Zuchtstätten im Sinne des Systems nicht lehren können: Jetzt wird das Geld (Machtzession, Potential, Kapital) passiviert.

Hier müsste klarheitshalber noch ergänzt werden, in wessen Kasse und wessen Bilanz. Möglicherweise ist es so gemeint:

Eurobanknote in der Kasse [beim Söldner] -> Kassensturz [beim Söldner] -> addierte Ziffern der Urkunden nennen den Gesamtvorteil [für den Söldner] (= Kassenendbestand) [beim Söldner] -> Ansatz in der Bilanz [des Söldners] als Aktivuum -> Bewertung mit dem Nennbetrag.

Und im Nachfolgenden bleibt offen und sollte noch ergänzt werden, was mit "jetzt" gemeint ist, und in wessen Bilanz das passiert:

Und jetzt [XYZ] passiert das was die Zuchtstätten im Sinne des Systems nicht lehren können: Jetzt [XYZ] wird das Geld (Machtzession, Potential, Kapital) in der Bilanz [des ABC] passiviert.


Geld=Macht/Schuld entsteht durch Proklamation der termingebunden abzuliefernden Abgabeeinheit, in einem Vertrag zwischen Machthaber und Söldner (zu Lasten des Wirts, und damit rechtswidrig bzw. unwirksam).

Zitat Wikipedia zum Vertrag zu Lasten Dritter

"Insbesondere ist es nicht möglich, Dritte ohne ihre Mitwirkung zu einer Leistung zu verpflichten."

Haha!
[image]

Geldurkunde=Machtanteil=Eurobanknote wird (nach der Entstehung durch obigen Vertrag zwischen Machthalter und Söldner) sodann

- beim Ausgeber (Machthaber) als Passivum/Schuld gebucht
- beim Halter (Söldner) als Aktivum/Vermögen gebucht


Gruß
Kurt

--
Für das verantwortlich zu sein, was ich sage, ist eine Sache.
Aber dafür verantwortlich zu sein, was jeder, der in meinem Leben vorkommt,
sagt oder tut, ist eine ganz andere Sache.

Noch einmal: Unterschied Beurkundetes und Beurkundung

Silke, Freitag, 28.04.2017, 09:40 vor 2556 Tagen @ Orlando 9991 Views

bearbeitet von Silke, Freitag, 28.04.2017, 10:08

Lieber Orlando,

"Man kann es also drehen und wenden wie man will: Geld ist niemals
Aktivum, es ist auch nicht "neutral", sondern stets, sowohl in Waren-

als

auch in Schuldgeldsystemen ein Passivum"
@dottore

Geniale Darstellung.

In diesem Eintrag
http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=136973
woraus das Zitat stammt spricht @dottore über die Entstehung, Bedeutung,
Wirkung usw. allen Geldes.

Geniales Posting.

Leider erklärt er nicht, was er mit
"Passivum" meint, bzw. in welcher Bilanz jetzt. Er meinte aber sicher nicht
die Bilanz des einzelnen Wirtschafters.

Die Geldsummen in den Bilanzen.
Sie sind passiv.
Sie stellen die Herkunft der übertragbaren Positionen (Aktiva)dar.

Hätte ich Schulden bei ihm in
Geld, würde er mit Sicherheit erwarten, dass ihm am Fälligkeitstag das
Geld in Form der entsprechenden Aktiven überreicht wird.

In Form von auf Geldträger aufgetragenen Geldeinheiten, kurant, standartisiert, fälschungssicher, beziffert, beurkundet - Uckmucks/Banknoten/Münzen.

Im gleichen Beitrag sagt er nämlich auch: Der Zweck des Geldes im
"alltäglichen Geschäft" ist dabei, mit Hilfe von Zession (!) desselben
diese Verträge zu erfüllen. Damit lassen sich sämtliche privaten
Verträge erledigen.

Wie zediert man Geld=Macht?
Per bezifferter Beurkundungen von Teilsummen des Geldes.

Nun könnt ihr mich prügeln wie ihr wollt,

Das will keiner...

aber "private Verträge" und
deren Erfüllung in Geld stellen sich bilanziell so dar:

Der Schuldner hat aktiv u.a. Geld in der Kasse

Geldeinheiten, auf Geldträgern beurkundet - nicht Geld.

und passiv u.a. besagte
vertragliche Verpflichtung.

Ja.

Der Gläubiger hat aktiv besagte vertragliche
Forderung und passiv irgendwas.

Jetzt wird bezahlt.

Bilanzen danach:

Der Schuldner hat um den Zahlbetrag weniger Geld in der Kasse,

Geldeinheiten, auf Geldträgern beurkundet.
Geld ist in keiner Kasse, nur beurkundete Geldeinheiten.

er hat
also von seinen Aktiven welche weggegeben an den Gläubiger
, die
Passivseite seiner Bilanz ist gleichzeitig um die fragliche Verpflichtung
vermindert worden.

Ja.

Beim Gläubiger fand ein sogenannter Aktivtausch statt, er hat jetzt
mehr Geld in der Kasse

Geldeinheiten, auf Geldträgern beurkundet.

und dafür weniger Forderungen auf seiner
Aktivseite. Auf seiner Passivseite änderte sich nichts.

Das Geld wanderte von der Aktivseite des Schuldners auf die Aktivseite des
Gläubigers.

Geldeinheiten, auf Geldträgern beurkundet.
Geld wandert nicht sondern wird zediert.

Es war nie woanders als auf der Aktivseite der Bilanzen und
ist deshalb ein Aktivum. Es kann auch nie woanders als auf der Aktivseite
irgendeiner Bilanz sein.

Uckmucks/ Banknoten schon - die beurkundeten Geldeinheiten , aber nicht das Beurkundete - Teil der Macht.

"Ein solches Machtverhältnis, das uns allen Lebzeitfunktionen zuschreibt und zum Wirtschaften und zur Aufschuldung zwingt, das gibt es über die Zeit nicht ohne "Geld". An der kuranten Machteinheit (mit ihrer Funktion = Zeit verschaffenden Option) führt kein Weg vorbei.
Die durch Zentralmacht (Machtakt) bestimmte Eigenschaft "Geld" sichert die Machtverhältnisse (Passiva = Kapital) aller Funktionseinheiten des Systems und des Zentralmachtsystems als Ganzes. Sie ist der Grund, weshalb die Besicherung der Passiva (=Abgabeneinheiten) aller heute existenten Zentralmachtbereiche (heute Staatsschulden) überhaupt noch möglich ist, weshalb die Forderungen derjenigen, die als Funktionseinheiten dem Zentralmachtsystem dienen, überhaupt noch werthaltig sind und nicht abgeschrieben werden müssen.
"Geld" ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Machteinheit, ein übertragbares Potential (=Machtposition), welches die Zentralmacht unter klar geregelten bzw. veröffentlichten Voraussetzungen (heute geldpolitische Operationen) an die Funktionseinheiten des Systems, vorrangig zwecks Abgabenerhebung (=Besicherung ihrer Passiva) zediert.
@Ashitaka

Mit auf Geldträgern aufgetragenen Geldeinheiten wird diese Zession praktisch ermöglicht und dokumentiert.

Liebe Grüße
Silke

Ja! Beispielhafte Klarheit (oT)

Kurt @, Freitag, 28.04.2017, 10:25 vor 2556 Tagen @ Silke 9930 Views

💲⛎🅿️🎗🌱❗️

--
Für das verantwortlich zu sein, was ich sage, ist eine Sache.
Aber dafür verantwortlich zu sein, was jeder, der in meinem Leben vorkommt,
sagt oder tut, ist eine ganz andere Sache.

Gefangen im Verwirklichten

Ashitaka @, Freitag, 28.04.2017, 16:38 vor 2556 Tagen @ Orlando 10010 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 28.04.2017, 16:55

Hallo Orlando,

Natürlich stehen nicht die Geldscheine in der
Bilanz, sondern nur ein Verweis darauf. Die Geldscheine liegen in der
Kasse.

Kein Verweis auf den Geldschein, sondern auf das Vermögen (Nennbetrag), welches der Geldschein beurkundet (beziffert).

Die Scheine und Münzen sind kein Geld.


Kann man so sehen, ich sehe das wie beschrieben. Drum habe ich eine
Definition vorangeschickt. Da wir beide unter Geld etwas unterschiedliches
verstehen, erübrigt sich alles weitere.

Jeder so, wie er meint.

Mit "sozial" meinte ich nicht Martin Schulz, alle haben sich lieb und so,
sondern eben unter Menschen und zwischen Menschen geübtes im Gegensatz zu
den Vorgängen in der Natur. Insbesonders meinte ich damit, dass eben
"Schuld" und "Guthaben" nur unter Menschen vorkommt, nicht in der sonstigen
Natur und deshalb eben ein "soziales Phänomen" ist im Gegensatz zu
natürlichen Phänomenen, wie bspw. der Stoffwechsel oder die Verdauung.

Auch ein Gorilla verschafft (verleiht) seinem Nachwuchs Potential (Möglichkeiten) dadurch, dass er die Urschuld des Nachwuches tilgt. Man kann sich von der rein negativ vorbelasteten Vorstellung einer Schuld befreien und sich der Tatsache bewusst werden, dass der Termin selbst immer eine Schuld begründet. Im Falle der Urschuld eben gegen sich selbst. Du kannst den Termin, an dem du mangels Nahrungsaufnahme stirbst gerne verneinen. Du kannst genauso behaupten, dass eine Schuld immer nur dann existiert, wenn zwei Menschen sozialen Kontakt hegen. Du bist dir dann nichts schuldig, simulierst.

Die Realität sieht anders aus!

Nein, die Schuld ist nur Finanzierung, etymologisch "das Setzen von
Grenzen", ein Zeitverschaffen. Eine Vollstreckung oder deren Ankündigung
gibt es nicht vor der Fälligkeit (Grenze), weshalb auch keine
Vollstreckung bis zur Grenze (Fälligkeit) aufgeschoben wird.


Das Wesen der Bilanz besteht ja u.a. gerade darin, Verpflichtungen
aufzulisten, die noch nicht fällig sind, aber trotzdem bestehen. Das
heißt auch: obwohl sie noch nicht fällig sind.

Nein, denn auch fällige Verpflichtungen müssen passiviert werden. Um die Fälligkeit geht es beim Thema Passiva nicht. Fälligkeiten sind in der Bilanz lediglich Angaben (Vermerke).

Meine Definition lautete: Schuld ist ein soziales Konzept, eine
Verpflichtung mit definiertem Schuldner, Gläubiger und Fälligkeitstermin.
Gläubiger und Schuldner sind dabei voneinander unabhängige Wesenheiten.

Du bist dir nichts schuldig. Das Leben, der Traum! Die Akzeptanz des Realen, unerträglich!

Mir hier mangelnde Durchdringung des Sachverhaltes vorzuwerfen, ist
unangebracht.

Es gibt keine Vollstreckung vor der Fälligkeit. Ob ein Termin oder ein Ereignis zur Fälligkeit führen, das ist ein ganz anderes Thema.

Ok, den Seitenhieb auf die Urschuld konnte ich nicht lassen, er ist aber
berechtigt und on topic. Ein großer Unterschied zwischen (sozialer) Schuld
und natürlicher (angeblicher) Urschuld ist der, dass letztere von
niemandem erlassen werden kann, da es sich eben um sofortige, unabwendbare
Vollstreckung handelt.

Der Schuldenerlass gegen sich selbst ist real: Nennt sich Suizid, das Vermögen und verliehene Potential schwinden in dem Moment dahin. Man muss Schulden vom Wesen her ergründen, sich seiner eigenen Zeit bewusst werden, die durch den Termin erst real wird. Zandow hat zur Zeit etwas ganz fabelhaftes im alten Forum geschrieben.

Alle sozialen Schulden können erlassen werden, dh.
auf die Vollstreckung kann vollständig verzichtet werden. Das MUSS im
Rahmen der Bilanzierung sogar geschehen, wenn die Aktiva verschwunden sind.
(Es wird ja immer wortreich beklagt, wenn Banken Uneinbringliches nicht
abschreiben etc.)

Eine Wertabschreibung (im Zweifel auf Null) ist nicht dasselbe wie ein Schuldenerlass. Die Veranlassung ist der Knackpunkt. Was glaubst du, wie schwer es ist Prüfer von betrieblichen Anlässen zu überzeugen und gesellschaftsrechtliche Beweggründe für einen Schuldenerlass abzuschmettern.

Wobei die Herrschaft so nett ist, dem Gläubiger die
Ausgliederung aus der Bilanz zu gestatten, dem Schuldner die Verpflichtung
aber ewig nachläuft. (Privatinsolvenz gibt's erst seit ein paar Jahren).

Und dem Gläubiger läuft die fehlende Realisation seiner Erträge (Cash) nicht nach?

Bilanz ist ein im Zuge der Sesshaftwerdung von den Patriarchen, also

der

Herrschaft, eingeführtes Konzept. Seinem Wesen nach zielt es darauf

ab,

dem Besitz (Aktiva) das Eigentum (Passiva) überzuordnen.


Wer veräppelt hier wen? Das ist Stuss, thematisch Müll. Die Passiva

hat

mit Eigentumsrechten gar nichts, nicht einmal einen Funken, zu tun.
Ebensowenig wird in einer Bilanz die sachliche Herrschaft (der Besitz)
aktiviert. Du hast von Bilanzen, wie man an diesem Stuss leicht

erkennen

kann, keinerlei Ahnung.

Es kommt danach
nicht darauf an, ob jemand etwas hat, sondern ob es ihm auch gehört.

Das

Eigentum ist aber eine reine Behauptung, die sich nicht beweisen

lässt.

Weshalb man bedeutende Eigentumsrechte auch beurkundet. Aber nochmal:

Ein

Eigentumsrecht hat mit der Passiva einer Bilanz gar nichts zu tun. Dir

ist

nicht klar, wozu Aktiva und Passiva dienen, was ihr eigentlicher Sinn

ist.

Bspw. bei Grundstücken, die Vorfahren der Thurn und Taxis haben

ihren

Wald

natürlich irgendwie zusammengeraubt bzw. besetzt oder vom

Oberwarlord

zugeteilt bekommen und stehen deshalb im Grundbuch, aber beweisen

lässt

sich das nicht und nach der nächsten Revolution wandern die

Grundbücher

ins Feuer und das Eigentumsrecht gibt es dann entweder gar nicht

mehr,

oder

es behauptet jemand anderes das Eigentum daran.


Die bekannte Flucht in die Dysfunktionalität. Oder anders

ausgedrückt:

Nur weil wir alle sterben werden, bedeutet dies nicht, dass wir bereits
alle Tod sind. Eigentumsrechte sind aufgrund der Funktionalität des
Systems höchst real, keine bloßen Behauptungen.

Genauso verhält es sich
mit der gesamten rechten Seite der Bilanz, alles bloße Behauptungen.

Dem

Wildbeuter wären sie völlig schnuppe, er könnte noch nicht mal

ihre

Sinnhaftigkeit erkennen, bis, ja bis sie ihm jemand mit einer

größeren

Keule einbläute.


Behauptungen von etwas in den Raum zu stellen, über das man sich
gedanklich und systematisch gar nicht klar ist?! Wer veräppelt hier

denn

wen? Such dir wen anders, den du mit dem Flachwissen über Bilanzen
Täuschung unterstellen kannst.

Also, die Invektiven denken wir uns jetzt mal weg. Dann stellen wir erst
mal fest, dass Du hier die "Flucht in die Dysfunktionalität" monierst, sie
aber bei dem Brötchenbeispiel selbst übst (anderer Thread).

Wenn morgen früh alle Eurobanknoten aus dem Verkehr zu ziehen sind, hat das mit einer Dysfunktionalität des Systems nichts zu tun. Es funktioniert weiterhin perfekt (Neuausgabe bei allen Kreditinstituten).

Das Brötchenbeispiel sollte dir klar machen, dass der Geldschein den du in deiner Hand hälst kein Geld ist, dass Geld ein Potential ist (Macht, damit Passiv), welches nur solange als Verhältnis existiert und Funktion bietet (Zahlungsfunktion), wie es das System gewähren kann (Zentralmacht).

Mir und allen Lesern ist schon klar, dass ein passivseitiger Eintrag auf
irgendeiner Liste noch keinen Eigentumstitel begründet. Ich sprach vom
Wesen, bei meinem Satz handelt es sich natürlich um eine Analogie. Nicht
umsonst nennt man eine gerichtlich zur Vollstreckung bestätigte Schuld
auch "Titel".

Du erweckst nicht den Anschein, als wüsstest du, dass Eigentum (Sachenrecht) niemals Passiva einer Bilanz darstellt.

Aktivum sei ein Gebäude, ein Haus, Passiva seien Schulden in Geld.

Nein, Aktivum ist nicht das Gebäude, sondern sein Vermögen für den Bilanzierenden (was vermag die Holzhütte denn?).

Der
Unterschied zwischen den beiden Seiten, auf den es mir ankommt, besteht
darin: Die Schuld kann der Gläubiger durch eine einfache Willenserklärung
erlassen, zum Verschwinden bringen.

Ergebnis: Begründung des Bilanzansatzes verschwunden. Erfolgswirksame Auflösung beim Gläubiger und Schuldner (zumindest nach IFRS/HGB).

Das kostet ihn schlimmstenfalls eine
halbe Stunde beim Notar. Um das Haus zu beseitigen, muss echte Arbeit in
Form von Arbeitskraft, Maschinenstunden und Treibstoff aufgewendet werden.

Ergebnis: Begründung des Bilanzansatzes verschwunden. Erfolgswirksame Auflösung beim Bilanzierenden des bisherigen Vermögens.

Warum dieser Untewrschied, wo doch beide Seiten in der Waage sein sollen?
Weil die eine Seite real ist und die andere nur virtuell, eine Behauptung
eben.

Aber nein. Das bilanzierte Vermögen (ob aus einem Haus oder einer Forderung begründet) ist genauso wie das ihm gegenüber stehende Kapital (Potential) zum Bilanzstichtag real.

Nochmal: Haus und Forderungstitel werden nicht bilanziert. Es wird der begründete Vorteil (das Vermögen) bilanziert. Mit den Nachteilen verhält es sich umgekehrt genauso.

Ich verstehe, was Du meinst, aber ich bleibe dabei, dass es keine Passiva
gibt im Sinne von dass sie nicht dinglich sind. Gewiss hat Geld (-schein)
maximales Potential, deshalb ist es ja auch eine geniale Erfindung. Aber es
gibt keine Geldmenge, die irgendwie relevant wäre und daher auch keine
Summe. Was sich summieren ließe, wären die bestehenden Forderungen (aber
nicht mit den Verpflichtungen, denn das ergibt bekanntlich Null), und das
wird auch gemacht, indem bspw. Bankkredite für irgendwelche Statistiken
addiert werden.

Ursächlich sind diese Forderungen und Verpflichtungen, das Geld (immer
dinglich als Schein oder Münze) ist eine Ableitung. Und Forderung ist ein
Machderivat, mithin ist Geld eine Ableitung der Ableitung.

Vielleicht kommen wir da sogar zu einer Einigung.

Ich will mich nicht auf eine Einigung einlassen, da ich weiter argumentieren kann. Forderungen und Verbindlichkeiten lassen sich nicht summieren, da es sich lediglich um die Positionen in einem Schuldverhältnis handelt. Erst das durch sie begründete Vermögen und Kapital wird bilanziert. Und sehr wohl bilden diese Vor- und Nachteile eine Bilanzsumme. Genauso wie Geld eine Summe darstellt. Weshalb? Na dazu würde ich mal im alten Forum recherchieren. Die Summe erwächst im Gegensatz zur Menge immer aus einem Verhältnis.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Zeit läuft nur dort, wo Macht Termine setzt, etwas zu sollen?

Silke, Freitag, 16.06.2017, 18:30 vor 2507 Tagen @ Ostfriese 4915 Views

bearbeitet von Silke, Freitag, 16.06.2017, 19:09

Lieber Ostfriese,

das müsste dann universell gelten...
Klingt für mich nicht einmal abwegig, wenn man "Macht" richtig definiert.
Der Tag vergeht, weil die Sonne die Erde in ihre Umlaufbahn zwingt.
Jeder Prozess auf der Erde wird von irgendwelchen Naturgesetzen zum Termin herbei gezwungen (kein ordnender, zwingender Sonnenenergiedurchfluss durch die Erde -> keine dissipativen Strukturen auf der Erde, die immer komplexer werden).

Will ich eine Sanktion zum Termin vermeiden, muss ich entweder vermögend sein(das Gesollte bereits haben - das geht bei wiederkehrenden Terminen nur wenn ich auch mein Vermögen wiederkehrend mehre) oder per Kredit finanzieren (gegen Pfand und Leistungsversprechen)oder per Gewalt anderen wegnehmen um das Gesollte zu haben, wenn es erscheinen muss (also so oder so oder so Nachschuldner stellen) - das wird es mir wert sein und das ist der Preis, den irgendjemand zahlen muss, entweder ich oder ein anderer (je nach Machtverhältnissen).
Meine Beziehung zu Wasser wird durch die mich einbindenden Machtverhältnisse und die aus ihnen sich entwickelnde Terminierung definiert.
Im See aus dem Boot gefallen wird das umgebende Wasser zum Problem, wenn ich nicht per schwimmen die unkontrollierte Aufnahme (Ertrinken) verhindere. In der Wüste aus dem Jeep gefallen sollte ich durch finden einer Wasserquelle zum Termin das Gesollte haben. Der Wert von Wasser ist in den Beispielen für mich diametral. Der Termin steht in beiden Fällen. Die Machtverhältnisse sind klar. Ein Preis muss gezahlt werden - schwimmen bzw. Quelle suchen, wenn ich es vermag.
Gelingt dies nicht aus eigener Kraft bleibt der letzte Ausweg das Nachschuldner stellen (sich in Fall 1 an einen anderen Schwimmer hängen und in Fall 2 den Wasservorrat eines anderen mit meinem Bedarf teilen (freiwillig oder per Zwang).

… etwas ganz fabelhaftes im alten Forum geschrieben."
http://www.dasgelbeforum.net/ewf2000/forum_entry.php?id=240755

In der Tat fabelhaft.

Nachdenkliche liebe Grüße
Silke

Analogie zu Aktiva und Passiva

Orlando ⌂ @, Donnerstag, 13.04.2017, 14:27 vor 2571 Tagen @ Orlando 10594 Views

Vielleicht wird deutlicher, was ich meine mit: Passiva existieren nicht, wenn man folgende, nur leicht hinkende [[zwinker]] Analogie heranzieht.

Aktiva sind vergleichbar mit Objekten im Sonnenlicht, und Passiva mit deren Schatten. Den Schatten gibt es nur zusammen mit dem Objekt, nicht alleine für sich. Ohne Objekt gibt es ihn nicht.

Ein Objekt, das keinen Schatten wirft, ist ein Gespenst!

Mephistopheles, Donnerstag, 13.04.2017, 15:23 vor 2571 Tagen @ Orlando 10442 Views

Vielleicht wird deutlicher, was ich meine mit: Passiva existieren nicht,
wenn man folgende, nur leicht hinkende [[zwinker]] Analogie heranzieht.

Aktiva sind vergleichbar mit Objekten im Sonnenlicht, und Passiva mit
deren Schatten. Den Schatten gibt es nur zusammen mit dem Objekt, nicht
alleine für sich. Ohne Objekt gibt es ihn nicht.

Erst der Schatten verleiht dem Objekt Realitätsgehalt.

Schwarze Löcher. Git es sie wirklich oder sind sie reine Gespenster? Man sieht sie ja nicht.

Nachgewiesen werden kann das schwarze Loch nur über den Schatten des Ereignishorizontes.
Gelänge es Astronomen, den Schatten eines Ereignishorizonts zu beobachten, wäre das der erste direkte Nachweis, dass Schwarze Löcher existieren.

Dein Problem ist jedoch ein anderes: Die sozialistische Tonnenideologie.

In Wirklichkeit ist es so, dass der Wert der Aktiva alleine über die Höhe der Passiva definiert wird. Ohne Passiva wären sämtliche Aktiva wertlos. Sie würden zwar weiterexistieren, jedoch als reine Gespenster.

Hier ein Beispiel für solch ein gespensterhaftes Aktivum. Was willst du in der heutigen Zeit damit anfangen?
[image]

Gruß Mephistopeles

Das ist doch kein Gespenst

Orlando ⌂ @, Mittwoch, 19.04.2017, 13:23 vor 2565 Tagen @ Mephistopheles 10441 Views

Hier ein Beispiel für solch ein gespensterhaftes Aktivum. Was willst du
in der heutigen Zeit damit anfangen?
[image]

- trockenen Fußes den Fluss überqueren
- zur Besichtigung gegen Eintrittsgebühr frei geben
- daraus Baumaterial gewinnen

Nur mal so auf die Schnelle.

Machtlos an der Brötchentheke, trotz 5-Eurobanknote in der Hand

Ashitaka @, Freitag, 21.04.2017, 17:22 vor 2563 Tagen @ Orlando 10317 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 21.04.2017, 17:27

Hi Orlando,

Kein Haus oder Grundstück ist ein Aktivum. Haus oder Grundstück sind
Eigentümer oder keine Eigentümer. Was aktiviert wird, ist ihr Vermögen,
d.h. ihr Vermögensgegenstand (was vermag die Hütte bzw. wie viel
Geldeinheiten entsprechen ihr).


Die Aktivseite der Bilanz ist eine Liste, schon klar. Wie sie zu bewerten
ist, wird von der Herrschaft detailliert vorgeschrieben. Dass überhaupt zu
bilanzieren ist, wird von der Herrschaft vorgeschrieben.

Keine Liste, sondern Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen des Bilanzierenden. Zu bewerten ist in Geldeinheiten = Abgabeneinheiten.

Geld ist kein Vermögen, sondern ein Passivum. Geld ist nicht die Ziffer
einer Währung des Geldes (Euro-/Dollar).


Passiva existieren nicht.

Dann müsstest du auch behaupten: Aktiva (Vermögen) und Passiva (Kapital) existieren nicht. Denn niemand vermag etwas, ohne eine dem Vermögen entsprechende Potentialverleihung (Passiva).

Es sind lediglich aufgezeichnete Behauptungen
darüber, woher die Aktiva stammen und fiktive Ausgleichsposten.

Nein, keine Behauptungen, sondern Belegnachweis. Vermögen und Schulden sind immer belegmäßig nachzuweisen, das Eigenkapital wie sein Fehlbetrag ebenso (Protokollierung, Bilanzierungspflicht).

Nur Aktiva
existieren, und möglicherweise noch nicht mal die alle, sofern es sich um
Forderungen handelt. Geldscheine existieren (habe gerade welche vor mir
liegen) und werden aktivseitig gelistet, falls bilanziert wird.

Ein existierender Firmen-PKW mit seinen Funktionen (Fortbewegungsmittel, Begierde) steht nicht auf der Aktivseite der Bilanz. Ebensowenig werden die existierenden Geldscheine bilanziert. Es ist das Vermögen des Firmen-PKW's und der Geldscheine, welches angesetzt und bewertet wird. Beim Firmen-PKW, sind es die in GE bewerteten und fortgeführten Anschaffungskosten, beim Geldschein ist es der Nennbetrag des Kassensturzes (Addition aller Ziffern auf den Münzen und Geldscheinen zum Bilanzstichtag).

Sie stehen bei der ZB unter den Passiven, aber die hält die Scheine ja
nicht mehr, sondern hat sie ausgegeben.


Sie hat auf den Scheinen einen Teil der Geldsumme beziffert.


Meinetwegen, aber danach wurden sie herausgegeben und befinden sich nun in
irgendwelchen Kassen und werden auf der Aktivseite der entsprechenden
Bilanzen gelistet.

Nein, ihr Vermögen wird aktiviert. Es zählt der Nennbetrag der Münzen und Scheinchen. Geld ist kein Vermögen, sondern Kapital (Passiva, Potential). Vermögen wird in Geldeinheiten bewertet (hier in Höhe des Nennbetrages der gezählten Scheinchen und Münzen in der Kasse). Da weiß man sehr schnell, was die Scheinchen an Geld (Macht, Potential) vermögen. Es steht nämlich drauf, der Betrag ist genannt (=Nennbetrag).

Die beurkundete Geldsumme kann
nicht aktiviert werden. Sie ist und bleibt passiv.


Passiva gibt es nicht, Geldscheine schon. Und die werden auf der
Aktivseite aufgelistet.

Nein, Geldscheine bilden nicht die Aktivseite. Es ist das Vermögen, welches aktiviert wird. Die Maschine bleibt in der Halle, ihr Vermögen wird aktiviert.

Das Wesen der Simulation ist, dass sie funktioniert. Sonst wäre sie nur
eine versuchte. Da alles Simulation ist, wieso sollte ausgerechnet Geld
keine sein? Tut aber nichts zur Sache. Geldscheine werden aktiv gelistet
und stehen bei der Weitergabe für sich selbst, wie das Aktiva nunmal tun.

Nein, Geldscheine stehen nie für sich selbst, so wie auch keine Bewertung, die anhand einer Bezifferung vorgenommen wird, für sich alleine steht. Das auf dem Geldschein bezifferte Geld ist addiert Derivat, ein Teil der Gesamtgeldsumme der ZB (Teilgeldsumme), keine Menge. Wenn die EZB morgen früh alle Eurobanknoten für nichtig erklären würde und du in dem Augenblick an der Brötchentheke auf Ablehnung einer Entgegenahme deines 5 Euroscheinchen triffst, würde es auffallen. Du wärest dann machtlos, trotz 5 Eurobanknote in der Hand.

Warum sollte es denn überhaupt bewertet werden, wenn nicht eine
Schuldhaftigkeit besteht?


Klar ist der Passant der Straßensperre was schuldig, sogar ex nihilo,
nämlich ein paar Geldscheine.

Nein, er ist Geld schuldig (das Beurkundete, Macht, Kapital), keine Geldscheine (Urkunden). Oder steht auf dem Bescheid etwa "Festgesetzt werden folgende Geldscheine:"? Dottore hat vor Jahren zur Unterscheidung von Zahlen, Ziffern und deren Beurkundung, Mengen & Summen, einen ganz fabelhaften Sammlungsbeitrag verfasst.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

1. Geld ist KEIN Zahlungsmittel sondern die Summe der, vom ZMS akzeptierten, Schuldverhältnisse

Silke, Samstag, 01.04.2017, 10:43 vor 2583 Tagen @ BillHicks 11133 Views

bearbeitet von Silke, Samstag, 01.04.2017, 11:09

Lieber BillHicks,

so wird das nichts. Je länger die Texte, desto verworrener die beidseitigen unterschiedlichen Denkansätze. Ich möchte nicht unterstellen, dass ich den Durchblick habe, ich möchte nur die aus den Texten von @Ashitaka für mich gewonnenen extrem wichtigen und weiterführenden Thesen diskutieren.
Deshalb werde ich versuche, so gut ich es kann, Begriff für Begriff zur Diskussion zu stellen.
Wird eine These von dir sicher widerlegt, brauche ich keine weiteren schreiben.

1. Geld ist kein Zahlungsmittel sondern die Summe der über das geldpolitische Geschäft von der Zentralbank (Procedere vom Machthalter dekretiert) für gültig in Bezug auf das Zentralmachtsystem erklärten Schuldverhältnisse im Gültigkeitsbereich durch Akzeptanz der von den Geschäftsbanken eingereichten Schuldtitel über diese Schuldverhältnisse.
Geld wird im geldpolitischen Geschäft in bestimmten Geldeinheiten auf bestimmte Geldträger aufgetragen, die dann die Zahlungsmittelfunktion erfüllen können, da sie beurkundet, kurant, standartisiert, fälschungssicher, abzählbar usw. sind.

Begründung hier z.B. dargelegt:
Geld = Schuldverhältnis / Funktion des Geldes = Schuldentilgungsmittel / Eurobanknote = Inhaberpapier

Zitat daraus:
____________________________________________________________________________
"Mit der Dokumentation meint Z. vielleicht auch die Beurkundung der Zentralbank darüber, dass da ein an die ZB verkaufter Schuldtitel (d.h. eine notenbankfähige Sicherheit) existiert, dessen Schuldverhältnis durch das geldpolitische Geschäft mit der EZB zu Geld geworden ist. Er zielt auf jeden Fall auf die Funktion, die dadurch möglich wird ab.

Wie muss man sich das vorstellen?

Kraft der Autorisierung der Zentralbank ist das zugrundeliegende Schuldverhältnis (Kredit), auf welches sich der an die EZB verkaufte Schuldtitel (Kredittitel) bezieht, als "gültig" (GELD) erachtet worden.

Das Schuldverhältnis (Kredit) wird damit zu Geld.

Das ist die höchste Sicherheit, die ein Schuldverhältnis genießen kann. Dadurch, dass kraft Autorisierung der ZB durch den Staat das Schuldverhältnis als so sicher erachtet (beurkundet) wird, dass der Staat selbst ausschließlich Beurkundungen des durch den hinterlegten Schuldtitel bewiesenen Schuldverhältnisses (über Geld) als Abgabe akzeptiert schließt der Staat selbst den Vertrauenskreis.

Niemand kann daran zweifeln, dass das Geld (Schuldverhältnis), welches die Zentralbank beurkundet (Noten, Münzen, TARGET) nicht Gültigkeit besitzt. Es gibt keine stärkere Sicherheit, als ein geldpolitisches Geschäft mit der Zentralbank. Denn erst dadurch können alle Finanzierungen (die des Staates und seiner Institute & Gewalten, die der Privaten) mit Sicherheit refinanziert werden. Die Refinanzierung ist "aus Sicht des privaten Schuldners (Kreditnehmers)", als die aus einer Umschuldung (Kreditaufnahme) erwachsene Befugnis (subjektives Recht) des Staates anzusehen, die Bezahlung der zugrunde liegenden Schuld (z.B. Hauskauf = Kaufpreis) mit Geld (aus Refinanzierungsgeschäft) vorzunehmen.

Der Sinn des Geldes liegt also darin, Schuldverhältnisse durch Schuldverhältnisse (Geld) zu ersetzten. Das ganze ginge natürlich auch mit einem Schuldverhältnis, dass kein Geld ist. Nur wer garantiert unter Fremden, dass es gültig ist? Mal bitte drüber nachdenken.

Warum aber denkt Azur nun, dass das Geld in seinen Händen ein Dingsdabums ist? Weil Azur das soeben beschriebene gar nicht gedanklich klar geworden ist, er geschweige denn weiß, worauf er sich in seiner Freizeit (?) da eigentlich eingelassen hat.

Zarathustra schreibt, dass das Geld (Schuldverhältnis) Funktionen anbietet. Damit meint er, dass es (Steuer)zahlungsmittel ist. Wie bereits hier im Faden erklärt, darf diese Funktion des Geldes nicht mit dem die Funktion bietenden Geld verwechselt werden. Azur ist auch diesbezüglich blind bzw. tut absichtlich so, indem er versucht, die durch das Machtsystem legitimierte Funktion des Geldes als das Geld zu erklären.

Zur Klarstellung: Es geht uns nicht darum, welcher Inhaber einer Eurobanknote das spezifische Recht trägt, die Funktionen des Geldes zu nutzen. Auch wollen wir nicht danach fragen wann der Inhaber einer Eurobanknote die Funktionen des Geldes für sich nutzt. Das immer nur Rechtssubjekte Träger der Rechte, egal wann, sein können, bestreitet überhaupt niemand.

Es geht darum, die Frage zu beantworten, wodurch das Rechtssubjekt zum Träger der Rechte werden kann. Dadurch, dass im Gesetz steht? Kann jemand, der keine Beurkundungen des Geldes (z.B. Eurobanknoten, Münzen) besitzt, Träger der aus dem Gesetz abgeleiteten Rechte sein? Nein, niemand kann ohne den Besitz einer solchen Beurkundung das subjektibe Recht aus dem Gesetz ableiten.

Das meinen die Juristen, die mir bei meinem Projekt helfen:

Was Azur an dieser Stelle verwechselt, ist die dem Besitzer einer Beurkundung der EZB (z.B. Eurobanknote) übertragene konkrete Befugnis (=Rechtsmacht), zu einem späteren Zeitpunkt oder sofort zum Träger von solchen Rechten zu werden, die spezifische Befugnise (Ansprüche) darstellen. Die konkrete Befugnis (=Rechtsmacht) ist in der Beurkundung (z.B. Eurobanknote) für den Besitzer verbrieft, sonst würde sich niemals eine spezifische Befugnis (Anspruch auf Akzeptanz als Zahlungsmittel für Geldschulden) aus dem Besitz ergeben bzw. begründen.

Azur blickt nur auf den noch zu begründenden Anspruch. Dieser Anspruch, er ist eine spezifische Befugnis, d.h. ein Verlangenkönnen von einem Verfplichteten. Dazu bedarf es z.B. Verpflichtungsgeschäfte (z.B. Kaufverträge) oder z.B. Steuerbescheide, durch die sich der Geldgläubiger überhaupt erst zur Zahlung des Kaufpreises mit Geld verpflichtet. Erst ab da kann der Schuldner kraft Gesetz die Akzeptanz des Geldes als Zahlungsmittel verlangen (d.h. einen spezifischen Anspruch gegen ein anderes Rechtssubjekt begründen).

Zweifelfrei leiten wir alle aus dem Besitz einer Eurobanknote ein subjektives Recht ab, aber eben kein spezifisches subjektives Recht (Ansprüche), die bereits gegen einen Verpflichteten gerichtet sind.

Wie bereits erklärt, wird es im Umkehrschluss glasklar:

Würde die Eurobanknote kein subjektives Recht (keine Rechtsmacht des Subjektes) verbriefen, müsste jeder Besitzer einer Eurobanknote wissen, dass er aus dem Besitz einer Eurobanknote keine rechtliche Befugnis erlangt, von einen späteren Gläubiger etwas verlangen zu können, dass dieser die Eurobanknote als Zahlungsmittel einer Geldschuld akzeptiert. Wir wissen dies aber. Das objektive Recht gewährt diese Ableitung des subjektiven Rechts für den Besitzer einer Eurobanknote. Es ist damit in dem Papier verbrieft. Nicht bereits für denjenigen, der das Gesetz liest und eine Geldschuld hat.

Das ist schlicht falsch. Denn aus einem Stück Geld resultiert keine
Forderung.

Wie bereits erklärt, ist Azur gedanklich auf dem Holzweg. Es geht doch gar nicht um spezifische Befugnisse (Ansprüche), sondern um die konkrete Befugnis (Rechtsmacht), z.B. als Inhaber einer Eurobanknote, ein solches Verlangenkönnen (Ansprüche) zukünftig begründen zu können.

Es geht in Wirtschaft um das Gleiche wie im Recht: keine rethorischen
Forderungen sind gemeint, sondern welche, die ein Forderungsinhaber inne
hat.

Eurobanknoten verbriefen keine Forderungen (Ansprüche bzw. spezifische Befugnisse) gegenüber anderen Rechtssubjekten. Eurobanknoten verbriefen das subjektive Recht, eine spezifische Befugnis (den Anspruch auf Akzeptanz als Zahlungsmittel) mittels der Eurobanknote gegenüber einem noch daher zu spazierenden Geldgläubiger zu begründen. Vielleicht hüpfst du auch über den Weg.

Diese muss sich immer konkret auf einen Schuldner bzw. einen
Verpflichteten richten und eine bestimmte Leistung beinhalten.

Für eine Forderung (Anspruch = spezifische Befugnis) ist das richtig. Azur versteht aber nicht, dass bereits die rechtlich gewährleistete konkrete Befugnis, zukünftig einen Anspruch begründen zu können (hier Tun zu verlangen = Akzeptanz als Zahlungsmittel) ein subjektives Recht für den Besitzer einer Eurobanknote darstellt. Das subjektive Recht, einen späteren Anspruch (Akzeptanz als Zahlungsmittel verlangen), begründen zu können. Wenn dir heute rechtlich zugesichert wird, dass du verlangen kannst (Anspruch begründen kannst), ist das dein subjektives Recht, Rechtsmacht. Nicht spezifisch, sondern ganz konkret!
http://de.wikipedia.org/wiki/Subjektives_Recht
___________________________________________________________________________
Zitat Ende.

Hier wird die Zeichenfolge G e l d in einem einzigen Satz in zwei völlig
unterschiedlichen Sinnzusammenhängen genutzt:
G e l d soll einerseit eine Besicherung sein,
G e l d soll zugleich das "als Abgabe akzeptierte",
d.h. Zahlungsmittel sein.

Geld ist die Besicherung der Macht.

Das ist korrekt.

Geld wird als Abgabe akzeptiert.

Das ist auch korrekt (in Einheiten, auf Träger aufgetragen tilge ich damit Steuerschulden - nutze die Zahlungsmittelfunktion).

d.h.Zahlungsmittel

Das ist nicht korrekt.
Das ist eine Ergänzung von dir, die ich nicht behauptet habe und @Ashitaka nirgens geschrieben hat.

"Geld ist eine umlauffähige und besicherte Schuld.

Das ist korrekt.
Umlauffähigkeit entsteht, wenn die von der Zentralbank akzeptierten Schuldtitel, denen bestimmte Schuldverhältnisse zugrunde liegen in Form von Geldeinheiten, die Teilsummen von Geld darstellen, wenn sie im geldpolitischen Geschäft auf entsprechende Träger aufgetragen werden:
Kreditvergabe =Schuldverhältnis ->zentralbankfähige Schuldtitel -> rein in ZB-> Menge gültiger Geldträger raus aus ZB, die Teilsumme von Geld im Gültigkeitsbereich VoWi darstellen - z.B. Eurobanknoten.

Geld und Schulden sind
Eigenschaften des Systems.

Korrekt...siehe oben.

"Geld = Machtderivat."
Ja, schon.
Aber Macht gibt es auch ganz ohne Geld.

Für das ZMS sind nur die Machtverhältnisse relevant, die das ZMS im Machtkreislauf erhalten. Ein Machtverhältnis zwischen dir und mir interessiert nur, wenn es Systemrelevanz besitzt.

Im von Dir verlinkten Beitrag heißt es
G e l d = Machtderivat
Und man erinnere sich oben, wir die Zeichenfolge verwendet als:
G e l d = Eigenschaft

Ja.

G e l d = Zahlungsmittel


Wo? Kein Wort davon.
Das hast du dazugefügt.
Geld ist kein Zahlungsmittel.

Das was Du hier "Geldeinheiten auf Geldträger" nennst, nenne ich, wenn ich Dich richtig verstanden habe, Zahlungsmittel.

Ja. Mittel zur Zählung/Zahlung sind die aktivierten Geldträger. Ich habe damit ein Stück Macht in der Hand, Macht die im geldpolitischen Geschäft aus einem bestimmten, akzeptierten Schuldverhältnis durch Machtzession der ZI in bestimmter Größenordnung beurkundet wird.
Ich kann sie schuldbefreiend nach den vorgeschriebenen Regeln im ZMS einsetzen.

Private können kein Geld schaffen.

Was meinst Du mit G e l d hier genau?

Das oben beschriebene.
@Ashitaka hat dir in der Antwort noch einmal sehr gut seine systemische Denkweise dargelegt.
Ich fürchte, die wird eher wenige Leute hier interessieren.
Symptombeschimpfung ist befreiender.

"Die durch Zentralmacht (Machtakt) bestimmte Eigenschaft "Geld" sichert die Machtverhältnisse (Passiva = Kapital) aller Funktionseinheiten des Systems und des Zentralmachtsystems als Ganzes. Sie ist der Grund, weshalb die Besicherung der Passiva (=Abgabeneinheiten) aller heute existenten Zentralmachtbereiche (heute Staatsschulden) überhaupt noch möglich ist, weshalb die Forderungen derjenigen, die als Funktionseinheiten dem Zentralmachtsystem dienen, überhaupt noch werthaltig sind und nicht abgeschrieben werden müssen.
"Geld" ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Machteinheit, ein übertragbares Potential (=Machtposition), welches die Zentralmacht unter klar geregelten bzw. veröffentlichten Voraussetzungen (heute geldpolitische Operationen) an die Funktionseinheiten des Systems, vorrangig zwecks Abgabenerhebung (=Besicherung ihrer Passiva) zediert."
@Ashitaka

Ein bestimmtes (akzeptables!) Schuldverhältnis wird im ZMS per Machtzession durch Machtakt (ZB) umlauffähig gemacht, damit auch ja alle schön (möglichst freiwillig! - alle wollen unbedingt Geldträger haben, und rechnen alle Werte in Paritäten zum StZM um, vom Kind zum Greis - "Alles und Jeder hat seinen Preis heißt eine Volksweisheit") mitmachen im Machtkreislauf und sich ja keine unabhängigen Segmente bilden, die autark und ZI-unabhängig operieren können.
Die ZI hält die Segmente zerschlagen und die Individualisierung der Masse von Einzelelementen aufrecht, bis sie es wegen Machtverlust aus laufender Machtzession nicht mehr leisten kann - dann muss umgeschaltet werden in den Zustand der Militärdiktatur mit Befehlsbewirtschaftung. Bis dahin können wir noch ein bisschen "demokratische Verhältnisse" in Europa "genießen".

Liebe Grüße
Silke

PS. Ein ZMS mit ZI ist weder böse noch gut sondern einfach nur notwendig geworden unter bestimmten Bedingungen und sich machtvoll durchsetzend gegen Nichtzwangssysteme, die auf Konsens und Costum beruhen.
Du hast doch Wesel auch studiert:
"Der gegenwärtige Stand der Forschung/Ausgrabung lässt einzig urteilen, dass das Patriarchat aus der Not des Menschen (aufgrund äußerer Machteinflüsse = Naturgewalten) entstanden ist, durch Unmöglichkeit (Ohnmacht) matriarchale Gewohnheiten zu pflegen. Genau dies erkläre ich (ohne dabei die Geschlechterbeteiligung zu werten) seit Jahren: Atomisierung der Gemeinschaften / segmentären Gesellschaften (an deine Zustimmung sei erinnert).
Und wenn dir diese, deine, Zustimmung zur Herrschaft als formeller Macht einer Zentralinstanz (Zentralmacht, so klein sie anfangs auch ist) nicht ausreicht, dann bringe ich gerne weitere Zitate. Ansonsten kannst du dir auch gerne noch mal das verlinkte Paper von Uwe Wesel durchlesen, um zu begreifen, dass es ohne Zentralinstanzen (Zentralmachtbereiche) keine Herrschaft (formelle Machtausübung) und Ausweitung (Fusion) der
Zentralmachtbereiche gibt (siehe dazu Sigrist).“
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=420601"
@Ashitaka
Das benannte exzellente Paper von Uwe Wesel:
http://www.kj.nomos.de/fileadmin/kj/doc/1979/19793Wesel_S_233.pdf
oder eben "Geschichte des Rechts" von ihm und "Regulierte Anarchie" von Christian Sigrist usw..

Geld ist ein Virus

Mephistopheles, Samstag, 01.04.2017, 11:37 vor 2583 Tagen @ Silke 11016 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Samstag, 01.04.2017, 13:10

Geld existiert eigentlich aus sich heraus gar nicht, genauso wenig wie Viren.
Viren können nur existieren und eine Funktion übernehmen innerhalb eines Lebewesens, außerhalb sind sie nur eine Ansammlung von Materie.
Innerhalb des Lebewesens sind sie jedoch ein infektiöses Agens.

Dasselbe gilt für Geld auch. Geld kann nur existieren und eine Funktion übernehmen innerhalb einer lebendigen Wirtschaft, außerhalb ist Geld nur eine Ansammlung von Materie (welche zu einer Ware geformt werden kann).
Innerhalb einer lebendigen Wirtschaft ist Geld jedoch ein infektiöses Agens, welches oftmals seinen Wirt tötet.

Geld ist kein Machtderivat. Es gibt nämlich genügend Machtsysteme, eigentlich die Mehrzahl, welche vollkommen ohne Geld auskamen.

Der Staat kann jedoch das infektiöse Agens Geld nutzen, um durch die krebsartige Wucherung des Geldes seine Macht auszuweiten. Er vergisst jedoch dabei regelmäßig, dass ihn die Metastasen des Geldes selber umbringen werden.

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=431595

Gruß Mephistopheles

Dann erkläre uns aber auch

MausS @, Samstag, 01.04.2017, 12:47 vor 2583 Tagen @ Mephistopheles 11184 Views

Geld ist kein Machtderivat.

werter @Mephistopheles,

... wie Geld ohne Macht (bzw. ohne dessen Vorhandensein, Androhung oder Einsatz) denn sonst in die Welt kommt -
aber bitte unbedingt historisch belegt. [[freude]]

Es gibt nämlich genügend Machtsysteme,
eigentlich die Mehrzahl, welche vollkommen ohne Geld auskamen.

Was ja nun keinesqwegs bedeuten würde, das Geld kein Derivat (keine Ableitung) der bzw. aus der (gesellschaftlichen) Macht wäre.
Aber auch hier wären historische Belege interessant ...

Der Staat kann jedoch das infektiöse Agens Geld nutzen, um durch die
krebsartige Wucherung des Geldes seine Macht auszuweiten. Er vergisst
jedoch dabei regelmäßig, dass ihn die Metastasen des Geldes selber
umbringen werden.

"Er" vergisst das nicht - denn weder dankt er darüber gar nicht nach, noch merkt er sich dies gar!
Da gibts einfach nix zu vergessen.
[[top]]

Beste Grüße

MausS

--
"Der Tod der Menschheit ist nicht nur ein denkbares Ereignis, wenn der Sozialismus triumphiert, sondern er stellt das Ziel des Sozialismus dar."
Igor Schafarewitsch, 1980

Eigengesetzlichkeit

Mephistopheles, Samstag, 01.04.2017, 14:34 vor 2583 Tagen @ MausS 11206 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Samstag, 01.04.2017, 14:48

Geld ist kein Machtderivat.


werter @Mephistopheles,

... wie Geld ohne Macht (bzw. ohne dessen Vorhandensein, Androhung oder
Einsatz) denn sonst in die Welt kommt -
aber bitte unbedingt historisch belegt. [[freude]]

Das bestreite ich gar nicht mal.

Man könnte Viren auch als Derivat des ein- oder mehrzelligen Lebens bezeichnen; jedenfalls gibt es keine Viren ohne Lebewesen.

Jedoch, einmal in die Welt gesetzt, entfaltet das infektiöse Agens Geld eine Eigengesetzlichkeit, welche auf das Machtsystem, aus dem es stammt, durchaus zerstörerisch wirken kann.

Gruß Mephistopheles

Der Sinn des Geldes

Ashitaka @, Samstag, 01.04.2017, 15:01 vor 2583 Tagen @ Silke 11127 Views

bearbeitet von unbekannt, Samstag, 01.04.2017, 15:07

Liebe Silke,

der Sinn des Geldes ist Zeit. Es geht einzig und allein um den Zeitgewinn des Zentralmachtsystems. Der ganze Machtkreislauf des Geldes dient einzig und allein dafür, die unausweichliche Implosion des Zentralmachtsystems aufzuschieben. Und das gelingt dank der Simulationskraft ("und jetzt wird wieder in die Hände gespuckt,...") ganz perfekt. Es ist ein perfektes Verbrechen, nur dass die Tat durch die scheinbar ewige Option, welche das Geld bietet, aufgeschoben wird (Immer schön den Köder, die Option, welches das Geld bietet, vor Augen).

Das Schuldverhältnis (Kredit) wird damit zu Geld.

Da muss ich auch mich korrigieren. Ich hatte es auch bereits genauer unterschieden. Nicht das Schuldverhältnis wird zu "Geld" umgewandelt, sondern die heutige Eigenschaft "Geld" (d.h. das durch Zentralmacht zedierte Potential, welches eine Geldeinheit zweifelsfrei bietet) entsteht auf der Basis notenbankfähiger Sicherheiten (Kreditforderungen). Die Schuld bleibt unverändert existent (Hinterlegungsprozedere).

"Geld ist eine umlauffähige und besicherte Schuld.


Das ist korrekt.

Der Zugang zur umlauffähigen Geldeinheit basiert auf Schuldkontrakten (notenbankfähigen Titeln). Das Geld selbst ist keine Schuld, sondern eine geschaffene Machtposition / Potential (=Eigenschaft des Systems). Geld entsteht in keinem Prozess, Geld wird auch nicht umgewandelt. Geld entsteht ausschließlich durch Machtakt (heute durch die autorisierten Zentralbanken).

Geld und Schulden sind
Eigenschaften des Systems.


Korrekt...siehe oben.

So ist es.

Geld ist kein Zahlungsmittel.

Exakt. Das Zahlungsmittel beschreibt die Funktion des Geldes, nicht das Geld.

Herzlichst,

Ashitaka

--
Der Ursprung aller Macht ist das Wort. Das gesprochene Wort als
Quell jeglicher Ordnung. Wer das Wort neu ordnet, der versteht wie
die Welt im Innersten funktioniert.

Zeit? Zeitgewinn? Oder eher Termin- und Sanktionsaufschub?

Silke, Montag, 03.04.2017, 20:13 vor 2581 Tagen @ Ashitaka 10986 Views

bearbeitet von Silke, Montag, 03.04.2017, 20:53

Lieber Ashitaka.

der Sinn des Geldes ist Zeit. Es geht einzig und allein um den Zeitgewinn
des Zentralmachtsystems.

Ist das nicht Sehnen allen Seins:
Verschieben von Termin und Sanktion in Zeit und Raum?
Der Entropie entgegenwirken? Selbst @Elli fasst immer wieder neuen Mut, ich weiß nicht, ob ich das könnte.
Bleiben und sich mehren wenn man schon mal ist und nicht untergehen (besonders dissipative Strukturen unter Energiedurchfluss wie Lebewesen (die sich btw. nicht autopoietisch selbst ordnen, sondern immer eine Machtzession/ eine Potentialübertragung erfahren - Aktionen resultieren aus Potentialen, das schreibst du imho. richtig)?

Der ganze Machtkreislauf des Geldes dient einzig
und allein dafür, die unausweichliche Implosion des Zentralmachtsystems
aufzuschieben.

Ohne Geldschaffung wäre ein ZMS und der damit verbundene Aufschub von Urterminen und Ursanktionen nicht erst entstanden.
Wir wären segmentäre Gesellschaften geblieben mit in Schach gehaltenen Keimen von insitutionalisierter Macht, egalitär, akephal, aber dafür flächendeckend verendet unter lebensfeindlichen Umweltbedingungen wie einem Toba-Ausbruch, einem Yukatan-Meteor oder einem Yellowstone-Trapp.
Ereignisse wie Krakatau und Ilopango oder andere haben möglicherweise gereicht, um Teotihuacán zu beenden (ein zu schwaches ZMS) und in Eurasien große Veränderungen anzustoßen (Wetteranomalie von 535/536), der Kampanische Ignimbrit hat möglicherweise zum Ende der Neandertaler beigetragen.

Ohne Schaffung eines starken Machtkreislaufes durch Uckmuckudu-I und Uckmuckudu-II ff. in Uckmuckistans keine Handlungs- und Rechtsräume, wie du richtig betonst, keine Nachschuldner in notwendiger Menge und keine Aufschuldungsoption für das System um Kräfte zu entfesseln, die großen formenden Naturereignissen ebenbürtig sind.
Das kann man sehr schön an all den entstandenen und nach gewisser Zeit wieder untergegangenen (ausgestorben, assimiliert oder erobert) Zentralmachtsystemen beobachten (Sumer, Babylon, Hethiter, Agypten, Etrusker, Kelten, Römer, Phönizier, Carthago, Assyrer, Perser, Quing, Khmer, Maya, Inka, Azteken und so endlos weiter.
So lange Globalisierung möglich war und ist, bestand/besteht kein Grund für den Zusammenbruch des weltweit entstandenen Konglomerates aus ZM-Systemen, ob man das nun gut findet oder nicht.
Diese Phase wird jetzt erst relevant: "Alle werden allen alles garantieren wollen - bis sich die Pforten der Hölle öffnen - an einem ganz gewöhnlichen Tag". Bis dahin funktioniert der Debitismus wenn nicht ein zu großer schwarzer Schwan vorbei schwimmt - Komplexitätsabriss (zugegebenermaßen immer schlechter wegen der immer größer werdenden Vorfinanzierungslücke, ständigen Machtzession->ZM-verlust, der immer höheren Aufschuldung und der immer größeren notwendigen Masse an Nachschuldnern, damit die Altschuldner nicht untergehen - aber da ist noch Platz weil einfach zu viele Menschen weltweit sich nach zentralinstanzlicher Verstrickung sehnen und diese Meme weitergeben und wir noch haufenweise Nachschuldner in der Natur zwingen können (Pflanzen/Tiere/Ressourcen zukünftiger Generationen wie unsere guten alten Energiesklaven.)

Und das gelingt dank der Simulationskraft ("und jetzt wird
wieder in die Hände gespuckt,...") ganz perfekt. Es ist ein perfektes
Verbrechen, nur dass die Tat durch die scheinbar ewige Option, welche das
Geld bietet, aufgeschoben wird (Immer schön den Köder, die Option,
welches das Geld bietet, vor Augen).

Möglichst viel Zwang durch eine Konsenssimulation verschleiern.
Wir haben alle ein Stück ZI in uns, wenn wir irgendwie im Machtkreislauf eingebunden sind.

Das Schuldverhältnis (Kredit) wird damit zu Geld.


Da muss ich auch mich korrigieren. Ich hatte es auch bereits genauer
unterschieden. Nicht das Schuldverhältnis wird zu "Geld" umgewandelt,
sondern die heutige Eigenschaft "Geld" (d.h. das durch Zentralmacht
zedierte Potential, welches eine Geldeinheit zweifelsfrei bietet) entsteht
auf der Basis notenbankfähiger Sicherheiten (Kreditforderungen). Die
Schuld bleibt unverändert existent (Hinterlegungsprozedere).

"Die Schuld bleibt unverändert existent."
Ich verstehe.
Die Schuldverhältnisse sind eine oberflächlichere Ebene zum Umgang mit den Machtverhältnissen.
Darunter liegt die Ebene der Machtverhältnisse, der Potenziale, der Be- und Entmächtigungen und damit erst der Handlungs- und Rechtsräume, die geschaffen und verteidigt werden.
Schuldverhältnisse leiten sich aus Machtverhältnissen ab.
Wenn wir alle Monopoli spielen sollen muss jemand das Brett aufstellen, die Regeln festlegen und durchsetzen und die Spieler zum Spielen zwingen.
Wohl dem, der erfolgreich beschummeln kann.

"Geld ist eine umlauffähige und besicherte Schuld.


Das ist korrekt.


Der Zugang zur umlauffähigen Geldeinheit basiert auf Schuldkontrakten
(notenbankfähigen Titeln). Das Geld selbst ist keine Schuld, sondern eine
geschaffene Machtposition / Potential (=Eigenschaft des Systems). Geld
entsteht in keinem Prozess, Geld wird auch nicht umgewandelt. Geld entsteht
ausschließlich durch Machtakt (heute durch die autorisierten
Zentralbanken).

Wir entfernen uns immer weiter vom „Ding Geld“, hin zum Machtverhältnis.

Geld und Schulden sind
Eigenschaften des Systems.


Korrekt...siehe oben.


So ist es.

Geld ist kein Zahlungsmittel.


Exakt. Das Zahlungsmittel beschreibt die Funktion des Geldes, nicht das
Geld.

Ich bleibe aufmerksam.

Liebe Grüße
Silke

Die Deflation als Problem des Systems.

aprilzi @, tiefster Balkan, Mittwoch, 05.04.2017, 11:27 vor 2579 Tagen @ Silke 10800 Views

Hi,

also von Geld verstehe ich nur so viel. Der Staat hat das Problem der Deflation nicht geloest zu haben. Das Problem der Deflation hat seine Ursache im Geldsparen. Damit das Geldsparen aufhoert, organisiert der Staat gelegentlich Kriege. Denn dann muss man seine Karten offenlegen, entweder Geld in Massen ausgeben oder sterben.

Das Geld an sich hat nicht den Zweck des Vorsorgens und des Sparens. Geld muss sofort wieder ausgegeben werden. Ansonsten ist es kein Geld. Auf bulgarisch hat Geld (pari) zwei Bedeutungen, einerseits Geld andererseits bedeutet es etwas heisses, etwas Brennendes zu sein.

Wer also Geld laengere Zeit haelt, verbrennt sich die Haende. Die bulgarische Sprache ist auch ziemlich alt. Das ist die Definition von Geld.

Damit man also Geld sofort ausgibt, muss Geld knapp sein. Deswegen will man die Bargeldbeschraenkungen heute einfuehren. Im Kapitalismus mit dem Eigentumsprinzip erfuellt das Geld seine Funktion solange es Wachstum gibt. Fehlt das Wachstum wird Geld kalt. Es friert sofort ein.

Damit also Geld immer heiss bleibt also fluessig, muss der Staat staendig Kriege fuehren. So entsteht Geld durch Kriege.


Gruss

Deflation = zu geringe systemische Neuverschuldung...

Silke, Mittwoch, 05.04.2017, 14:29 vor 2579 Tagen @ aprilzi 10756 Views

bearbeitet von Silke, Mittwoch, 05.04.2017, 19:59

... in Relation zur laufenden Schuldentilgung
oder?

Lieber aprilzi,

also von Geld verstehe ich nur so viel.
Der Staat hat das Problem der
Deflation nicht geloest zu haben.

Ja.

Das Problem der Deflation hat seine
Ursache im Geldsparen.

Nein. Geldeinheiten auf Geldträgern gespart verschaffen dem System überhaupt erst seine Handlungsspielräume und Zeit zum wirtschaften.

@dottore zu Geldumlauf 1 / Inflation & Deflation
http://www.dasgelbeforum.net/sammlung/dottore-Sammlung_erweitert.pdf
Ab Seite 22

"Darauf hat Paul C. Martin im alten Forum viele male hingewiesen und er hat recht behalten; wir stehen am Anfang der größten wirtschaftlichen Deflation (fehlende Neuverschuldung an der Basis) und einer sich aufblähenden Nachfrageüberhanginflation an den Anlegermärkten bzw. Finanzmärkten."
@Ashitaka

Warum?
siehe Zitate von @Robert mit Ergänzungen von @Ashitaka hier:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=387133
Wir stecken in einer (Vor)finanzierungsspirale, damit ebenfalls in der Nachschuldnersuche fest. Die Guthaben sind systematisch gesehen schnuppe, denn Eingriffe in ihre Haltung (horten kann man sie nicht) würden die Probleme für die Kreditinstitute und an deren Tropf hängenden Ökonomie nur verschärfen.

Ein Eingriff in die Guthabenhaltung der Nichtbanken geht an den systematischen Abläufen vorbei. Es wird halt so getan, als müsse nur genug Geld aus der Guthabenhaltung hin und her wandern damit wieder alle an ihre Schuldendeckungsmittel gelangen können und die Verschuldung im Griff gehalten wird.

Es gibt bis jetzt keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis, dass wir
zuviel Guthaben oder Forderungen angespart hätten, in dem Sinne,
dass daraus eine deflationäre/rezessive Krise resultiert hätte. Man kann
lediglich von Fehlallokation des Anlagekapitals sprechen. Aber falls dann
schneller entspart würde und ein Teil der solventen (!) Unternehmer
eventuell schneller tilgen könnten, hieße das nicht, dass der Druck von
der Verschuldungsseite nun genommen wäre. Es bräuchte so oder so laufend
Nachschuldner, da die Geldmenge durch Tilgung laufend sinkt.

Sehr fein beschrieben.

> Es gibt also ständig eine Neigung zur Deflation, welche nicht aus der
[quote]Welt geschafft würde, wenn alle Kreditnehmer nun schneller tilgten und wir
alle den kurzlebigen Konsum steigerten.
Wenn ein Unternehmer
z. B. per Bankkredit in Sachanlagen investiert und er nun angeblich durch
Entsparen der Haushalte seinen Kredit schneller tilgen kann (mal
übertrieben gesagt anstatt in 10 Jahren nun in 5 Jahren), dann sinkt auch
die Geldmenge schneller. Und nun? Jetzt nimmt der selbe Unternehmer aber
keine erneuten Kredite, da er erst mal netto/brutto investiert hat, selbst
wenn seine Bonität durch schnellere Tilgung steigt.
(Die Sachanlagen wie
Fuhrpark oder Maschinen etc. sind ja neu.).
[/quote]
> Sofort erhöht sich dann aber der Aufschuldungsdruck von der Kreditseite
[quote]her und nicht von der Sparseite, da die Geldmenge insgesamt schneller
sinkt, je schneller getilgt wird.
[/quote]

Ebenfalls sehr gut durchdacht. Wobei man die Laufzeiten der bestehenden Kreditverträge im Auge behalten muss. Es wird nicht zwingend getilgt werden.

> Dadurch dass wir aber einen Teil sparen,
[quote]kann die Spielzeit verlängert werden, da der Unternehmenssektor nun mehr
Zeit braucht, seine Umsätze zu realisieren und die Kreditlaufzeiten sich
verlängern. Und gerade diese Zeitverlängerung ist es aber, die so
notwendig ist, um den debitistischen Kapitalismus am Laufen zu halten, und
trotz Sparens ein Maximum an Stromgrößen zu ermöglichen.
[/quote]

So ist es, eine Ausweitung der Finanzierungen (Finanzen, lat. finis = Grenzen).

> Schon an diesem kleinen Beispiel erkennen wir, dass es also in diesem
[quote]Moment schon irgendwo einen neuen Kreditnehmer braucht, damit neue Guthaben
entstehen, sobald entspart und bei den Unternehmern schneller getilgt wird.
[/quote]

Sobald das Gesamtkreditvolumen sinkt.

> Dieses neuen Guthaben aus neuen Krediten, bzw. der nicht gesparte Anteil
[quote]davon, kann dann wieder Guthabenkonten durchwandern und BIP erzeugen

oder innerhalb der Kreditlaufzeit privat weiterverliehen werden
(Staatsanleihen u.ä.), bis es irgendwo zum nächsten Minuskonto gelangt
und teilweise ausgebucht wird. [/quote]

Der Kredit (Finanzierung) prügelt das BIP, nicht die Bezahlung (=Auflösung der Finanzierung).

Damit also Geld immer heiss bleibt also fluessig, muss der Staat staendig
Kriege fuehren. So entsteht Geld durch Kriege.

Kriege schaffen haufenweise Neuverschuldung.
"Staat" und "Krieg führen" ist eine Tautologie.

Liebe Grüße
Silke

Inflation / Deflation / (DeDe + HyIn)

Rybezahl, Dienstag, 11.04.2017, 21:29 vor 2572 Tagen @ Silke 10635 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 11.04.2017, 21:56

Deflation = zu geringe systemische Neuverschuldung in Relation zur laufenden Schuldentilgung
oder?

Hallo,

ja, vielleicht nochmals ganz kurz von mir dazu:

Inflation = Schuldenaufnahme.
Deflation = Schuldentilgung.
Deflationäre Depression (DeDe) = Schuldentilgung > Schuldenaufnahme.

Problem 1: Eine DeDe entwickelt eine gewisse Eigendynamik. Wer will schon Schulden machen in einem schlechten wirtschaftlichen Umfeld. Also wartet man, versucht weiter Schulden abzubauen. Eine regelrechte Abwärtsspirale.

Problem 2: Dies führt zu Arbeitlosigkeit, Sozialstaaten werden immer stärker belastet, und falls der Staat es nicht mehr "schafft", dann muckt entweder das Volk in welcher Form auch immer auf (Unruhen, Revolution), oder der Staat selbst greift zu drastischen Maßnahmen (Diktatur).

Mit beiden Problemen sind wir zunehmend konfrontiert, und das nicht nur lokal, sondern... Europa, USA, Russland, China, Japan ... irgendwie global.

Das ist natürlich eine neue Situation und darum nur sehr begrenzt mit der Situation vor z.B. dem 2. WK zu vergleichen.


Gruß
Rybezahl.

PS:
Der Begriff Hyperinflation ist in diesem Zusammenhang missverständlich. Eine HyIn kann eigentlich nur entstehen, wenn der Staat sich dazu entschließt, eine DeDe durch Staatspapiergeld (Geld, welches nicht durch Kreditaufnahme entsteht) zu "bekämpfen". Die Wortverwirrung führe ich auf den Erkenntnisprozess innerhalb der Ökonomik selbst zurück. Als der Begriff geprägt wurde, wussten die Ökonomen selbst noch nicht so recht, was Sache ist. Darum wurde Inflation (= Wirtschaftswachstum = steigende "Geldmenge") mit Hyperinflation (= ausufernde "Geldmenge") gleichgesetzt. Das ist aber ein Irrtum, da es sich um grundverschiedene Vorgänge handelt.
Siehe dazu auch aktuell Venezuela.

--
Dieses Schreiben wurde elektronisch erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift.

Haha-Holzweg @Bill: Ja, Geld ist ein Ding

azur @, Dienstag, 28.11.2017, 00:21 vor 2342 Tagen @ Silke 4429 Views

bearbeitet von unbekannt, Dienstag, 28.11.2017, 00:25

Es ist unfassbar, dass so langen Zeit nicht genutzt wurde, um nachzulesen und es zu verstehen.

Von wegen Holzwege (ein Geisterfahrer??? Tausende!): das ist überall anerkannt:

Geld ist ein Zahlungmittel. Und natürlich ein Ding oder eine Sache. Jede Münze und jeder Geldschein ist eine Sache, die auf dem rechtlich dafür vorgesehenen Wege übertragen werden kann.

(Die absurden Definitionsversuche von einigen führen nur in die Irre.)

Buchgeld (ob in Papier oder elektronisch niedergelegt - es gibt sogar Ansprüche auf Grund mündlichen Vertrages oder stillschweigender Übereinkunft: Konkludent, wie etwa mit Fingerzeig auf dem Börsenparkett) ist kein Geld, sondern das sind Ansprüche auf Zahlung von Geld. Niemals ist eine Forderung gleich dem Geforderten (wie soll das auch gehen?).

Wer mit solchen Ansprüchen "bezahlt", der macht dies über den Umweg des sogenannte Leistungs-Surrogats lt. BGB.

Werde mir das aber alles nicht noch mal geben, sondern hatte nur reingeschaut, weil ich eine alten Quelle suchte und fand.

Meine Sklerose entwickelte sich leider weiter und die HWS ruscht weiter in sich zusammen. Kann kaum nóch Treppen laufen, und auch nicht mehr weit, weil mit jedem Schritt die Reste der Bandscheiben und die Wirbel gegen das Rückenmark "schlagen". Vielleicht gibt es jetzt doch eine OP, die das stoppen kann. Bisher haben 8 von 0 Ärzten eindringlich vor der OP gewarnt: Es könne gut sein, dass ich nur noch mit den Augen blinzeln kann. Müsste das aber fixen lassen, denn die Hüften sind auch fertig und niemand weiß, wie die kaputte HWS (geht stetig in Richtung einer ernsthaften Stenose) mit Krücken fertig wird. Muss mich immer öfter hinlegen und das Schreiben wird immer schwieriger. Neben Opium (danke für den Tipp damals aus dem Forum: Benutze diese Pflaster) und Physio helfen auch Studien in der Geschichte. Das lenkt so schön ab und da kann man so viel lernen über Eigentum, Macht und die vielen Wege, wie Staaten entstehen und untergehen (gerade das hier gelesen: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_Sarawak bzw. https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fe_Rajas - beispielhaft zur Souveränität)...

Silke, es ist mehr als merkwürdig, wie Du versuchst hier so zu tun, als habest Du von all den Dingen Ahnung (sorry - auch sorry HM) und könntest es erklären.

Empfehle nach wie vor die einfachen Grundlagen gründlich anzuschauen (das war wie mit Besitz und Eigentum, Du erinnerst Dich? Oder der angeblichen nicht Übertragbarkeit von Ansprüchen? Die a) lang und breit und ausdrücklich im BGB geregelt und b) das sollte soetwas natürlich keine Frage sein in einem Börsenforum, wo Händler kommunizieren, die mit Ansprüchen Handel treiben)- das ist sehr vieles eindeutig rechtlich relevant und geregelt, und es finden sich viele gute Lernmittel.

Es macht einen Staunen, wie wenig manches weiter gedieh. Auf der anderen Seite hab ich nicht viel gelesen und will nicht unken.

Allen alles, alles Gute!

Viele freundliche Grüße

azur

PS: es dauert mich das von Jürgen zu hören. Da gerade ein enges Familienmitglied von einer schlimmen Erkrankung erlöst worden ist, hoffe ich, es war das Beste für ihn, und denke an seine Angehörigen.

Las gestern etwas über Patientenverfügungen, dass mich nachdenklich machte - der Prof hat eine Methode entwickelt, mit Locked-In zu kommunizieren (es gibt noch ein paar andere), die alle weiter leben wollten und gute Gründe dafür hätten. Allerdings würden viele von diesen nie als solche erkannt:

"Aus seinem Jahrzehnte währenden Umgang mit den Eingeschlossenen weiß auch Birbaumer: „Über eine Patientenverfügung nachzudenken zu einem frühen Zeitpunkt der Erkrankung macht überhaupt keinen Sinn.“ Birbaumer hilft den Patienten, doch noch ein wenig am Leben teilzuhaben, misst ihre Hirnströme und prüft, was und wie sie noch denken können. Täglich hat er mit dem Albtraum zu tun, erlebt nicht nur die Patienten, sondern auch die Angehörigen, die sie pflegen, die Ärzte und Pfleger in Kliniken und Heimen. „In allen Situationen, in denen eine Krankheit absehbar zu einer emotionalen oder sozialen Katastrophe führt, eine nicht heilbare Depression vorliegt oder beispielsweise ein Krebspatient mit unerträglichen Schmerzen nicht mehr auf eine Therapie anspricht, kann man über Sterbehilfe nachdenken“, sagt er.

Aber in den meisten Fällen könne die zukünftige Lebensqualität des Patienten nicht geklärt werden. Und dass Locked-in-Patienten die Qualität ihres Lebens weit weniger schlimm empfinden, als ein Gesunder sich vorstellt, hat Birbaumer gezeigt. „Ich bin deshalb der Meinung, dass Patientenverfügungen über in der fernen Zukunft liegende Möglichkeiten abgeschafft werden müssen“, sagt er. „Über eine Sterbepolitik, wie sie derzeit in den Niederlanden praktiziert wird, darf ich gar nicht länger nachdenken.“

Wenn man seine Gründe dafür liest und die Fakten zu den vielen Fehldiagnosen:

https://www.welt.de/wissenschaft/article2289316/Lebend-im-eigenen-Koerper-begraben.html
http://www.locked-in.de/styled-3/DIe%20Schwester%20Der%20Pfleger/index.html

PPS: der alten Zeiten wegen: Geniales Cover mit zig x zig Instrumenten - sehr originell und klingt auch noch toll: https://www.youtube.com/watch?v=Z7R8XRKqHAI

--
ENJOY WEALTH
(Groß-Leucht-Reklame am Gebäude Lehmann-Brothers/NY)

Meide das Destruktive - suche das Konstruktive.

Ergriffenheit – Ausdruck – Anwendung

Ostfriese @, Sonntag, 02.04.2017, 16:59 vor 2582 Tagen @ Silke 11203 Views

Liebe Silke,

ich möchte mich in diesem Zusammenhang und an dieser Stelle bei dir und auch bei anderen Usern für die anerkennenden Worte zu meinen Beiträgen bedanken.

Die Entwicklung des Debitismus im engeren Sinne als Forumsthema sehe ich im Zusammenhang mit den morphologischen Betrachtungen von Leo Frobenius einem Vorläufer von Oswald Spengler und Arnold Toynbee. Er sieht die Phasen der ‚Ergriffenheit (Frühphase)‘, des ‚Ausdruck (Reifephase)‘ und der ‚Anwendung (Endphase)‘ nicht nur im kulturellen Verlauf, sondern in den Worten von Spengler auch als „genaue[s] Seitenstück zur Kleingeschichte des einzelnen Menschen, eines Tieres, eines Baumes oder eine Blume.“ (zitiert nach David Engels S. 43). Die Morphologie war für mich zum ersten Mal vor mehr als einem halben Jahrhundert ausführlich das Thema speziell am Beispiel des Impressionismus im Kunstunterricht, der mich im Sinne der Betrachtungen aus der Metaebene – der Universalgeschichte von Spengler und Toynbee, des ‚Chocs‘ und des ‚punktums’ – tief beeindruckt hat.

By the way – Einschub: Diejenigen, die nicht empfänglich sind für die darstellende Kunst oder die Malerei, können sich bitte das Weiterlesen ersparen!

Damals hörten wir auch erstmals den Satz: „Die Kunst ist tot, es lebe die Antikunst!“ von Marcel Duchamp als Interpretation der Endphase der künstlerisch-malerischen Entwicklung des Abendlandes. Er kaufte einfach ein Fahrrad-Rad („Das Original landete auf dem Müll, so Duchamp, wurde jedoch mehrfach rekonstruiert.“), malte einige farbige Punkte auf die Speichen, signierte es und stellte es in die Ausstellung. Fertig. Im Hinblick auf Franz Radziwill, der in Dangast – einem Nachbarort unserer Schule wohnte – formulierte der Kunstlehrer: „Schlechte Bilder kann jeder malen – Spiegeleier im Himmel – aber gute, das kann nicht jeder.“ – und Radziwill hat auch sehr gute Bilder gemalt, wie wir lernen durften! Edvard Munch war der letzte abendländische Künstler mit einem eigenständigen malerischen Werk. Es kommt nichts Neues mehr – alles schon irgendwie dagewesen!

Die ‚Frühphase‘ des Debitismus verorte ich in den letzten drei Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts. Hervorgehoben vor allem durch die Werke von Paul C. Martin und Heinsohn/Steiger. Mit einem ‚unbekümmerten‘ und ‚erfrischenden‘ Übermut werden neue Deutungen und Interpretationen ökonomischer Zusammenhänge in den Raum und zur Diskussion gestellt.

Die ‚Reifephase‘ beginnt im neuen Jahrhundert mit der Ausformulierung der Machttheorie und dem Aufbau eines umfassenden Archivs in gemeinsamer Arbeit mit vielen kenntnisreichen Usern im Gelben Forum. Hier dürfen wir eine sehr hohe geistige Kreativität und den bedingungslosen Willen zur Offenlegung und dem Bewusstwerden ökonomischer Kausalitäten erleben. Die Anlage des Archivs erweist sich als sehr wichtig und hilfreich, um die Struktur der Phase zu erkennen und zu erhalten. Die politischen Ereignisse ab 2015 änderten die Wahl der Themen im Forum mit der Folge, dass die Beschäftigung mit dem Debitismus zur Seite gedrängt wurde. Foren sind eben lebende Systeme, die den Zeitgeist widerspiegeln. Die abnehmende Anzahl der Leser von Fäden mit debitistischem Inhalt zeigt es m.E. Die kenntnisreichen User sind ausgelaugt und wollen keine Arbeit, die umfangreiche Zeit erfordert, mehr investieren in die „ewige Wiederkehr des Gleichen“ – da eben im Rahmen des Forums „alles gesagt ist“. Das wird noch verstärkt durch den auch von dir beklagten abwertenden Gebrauch von Wörtern – hinter den Nicknamen der User stehen immer noch Menschen. Es muss natürlich fest und hart an der Sache mit der nötigen Zurückhaltung argumentiert werden – persönliche Verunglimpfungen sind tunlichst zu vermeiden. Als Späteinsteiger weiß ich, wie schwer es ein Neuzugang ohne ökonomisches Basiswissen hat, sich in die Theorie des Debitismus einzuarbeiten. @Ashitaka hat dazu in dem Beitrag ‚Code’ – eines auf J. Baudrillard zurückgehenden Begriffs – einige Ausführungen gemacht. Um die Sätze: „Die Sicherheit, um einen Kredit zum Zweck des Kaufes von Staatsanleihen aufzunehmen, ist die Staatsanleihe, die erst noch gekauft werden muss. Das ist völlig logisch und schlüssig, wenn man das System von Grund auf immer wieder durchdenkt und vorstellen kann. Die Bilanzausweitung der Notenbanken ist die Zerstörung des Vertrauens in das Abgabensystem (Geldsystem).“ von @Heikin Ashi zu verstehen, braucht es eben viel Zeit und abgespeicherte Kenntnisse im Hinterkopf. Dann erwirbt man vielleicht die Fähigkeit, um „auf einem Fuß zu balancieren“ – etwas Spaß muss sein! Mit der zunehmendem Ausgestaltung der Theorie müssen jetzt auch Querverweise und viele Zitate, die ja nur im Zusammenhang der entnommenen Texte zu verstehen sind, gebracht werden – was auch typisch ist in einem historischen Abschnitt des konservativen Erhaltens. Die genauen Quellenangaben sind jetzt auch für die Neuzugänge zwingend erforderlich, da die Verweise und die Zitate nur im Kontext der sie umgebenden Texte zu verstehen sind. Das Archiv und die anderen interessanten Fäden sind eine unerschöpfliche ‚Erzmine‘, deren Schätze immer wieder neu entdeckt werden müssen – gerade für neue User. An den Texten dürfen keine sprachlichen oder inhaltlichen Veränderungen vorgenommen werden – einem noch lebenden Maler ist auch nicht erlaubt, seine Meisterwerke, die schon im Museum der Öffentlichkeit zugänglich sind, mit zusätzlichen neuen Pinselstrichen ‚nachzubessern‘ und zu ‚verschönern‘! Bis vor einiger Zeit war ich geneigt zu vermuten, dass die ‚Endphase‘ der debitistischen Betrachtungen im Forum eingeläutet sei. Ich vergleiche das mit den Mendelschen Regeln, die in den 1860er Jahren von dem Augustinermönch und Hilfslehrer Gregor Mendel erkannt wurden. Erst 1900 wurde sein Wissen von den Botanikern Hugo de Vries, Carl Correns sowie Erich Tschermak unabhängig voneinander wiederentdeckt und die nötigen Beweise erbracht. Dieser Faden belehrt mich glücklicherweise eines Besseren. Danke dafür!

By the way – Einschub: Das Denken von @Ashitaka und Jim Simons

Das obige Zitat und auch die weit zurückliegenden Diskussionen über Preise und Werte zeigen ein Denken in relationalen und funktionalen Beziehungen und Abhängigkeiten von der Zeit in gleichzeitig unterschiedlichen Ebenen. Die Sätze führen zentrale debitistische Inhalte in einer kurzen Zeichenfolge zusammen. Das erkennen wir auch bei James Simons, wenn wir einen Blick werfen in die Unterlinks – besonders in die für seine Finanzmathematik wichtige Fähigkeit zum ‚diagram chasing‘ – er hat ja auch auf dem Gebiet der Theorie der Homologie und der Cohomologie und ‚Minimal varieties in Riemannian Manifolds‘ geforscht – einfach genial. Jetzt können wir den Beitrag auf https://www.youtube.com/watch?v=Ro3Atb2uNc0 sehen. Viele Leser verstehen deshalb weder den Einen noch den Anderen.

Um ‚Das perfekte Verbrechen‘ zu erkennen, ist eben die Änderung der Blickrichtung notwendig.

Das momentan vorherrschende und gegenwärtige Gefühl kommt leider leider in dem Kommentar: „Natürlich geht das Westler System zugrunde – wie Rom, an Umverteilung von unten nach oben, Geburtenstreik der Unterklassen (völlig gerechtfertigt), militärischer Zahnlosigkeit, und grassierender Dummheit. Leute wie Sie und ich sind Symptome dieses Prozesses, ebenso wie soffis Verwirrung. Was Ihre Beiträge sollen, außer daß sie es genießen, sich auszukotzen und mit Hohn auf andere herabzuschauen, keine Ahnung. Ich habe dafür jedenfalls nur Verachtung übrig – da dürften wir uns einig sein. Ich hoffe, dabei können wir es belassen. Ich habe besseres zu tun.“ von @moneymind zum Ausdruck.

Für Paul C. Martin und seine Mitstreiter gilt der Satz: „Meine Zeit wird schon kommen!“, der von Gregor Mendel überliefert ist. Oder in der Umformulierung meines ehemaligen Kunstlehrers: „Schlechte ökonomische Theorien kann jeder verfassen, aber eine gute – den Debitismus –, das kann nur Paul C. Martin.“

An den Universitäten und Lehranstalten ist in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten keine umfassende Deutung der Zeichenfolge G E L D entstanden, die Allgemeingültigkeit erlangen konnte. Es gibt sie auch nicht, weil sich jeder die Wirklichkeit zu seiner eigenen Realität, die nur im Gehirn stattfindet, simuliert. Was wird da eigentlich gemacht? „Vor einigen Jahren habe ich im Rahmen des Studium im Alter an der WWU Münster Vorlesungen über Geldtheorie gehört, u.a. mit einer pseudomathematischen Herleitung der Quantitätsgleichung und ihren Folgerungen. Vergiss es! Die armen Studenten müssen es ja lernen – sie wollen schließlich ihr Examen machen. Soviel zum Thema Macht und Machtkreislauf – es ist die Logik eines auf Betrug beruhenden Systems.“

Vielleicht werden @Ashitaka, @BillHicks und andere kompetente User, die eine Generation jünger sind als ich, angesichts des grassierenden debitistischen Desinteresses im Forum ihre Diskussionen nur noch per PN fortsetzen – du hast deine PN ja noch nicht aktiviert.

Liebe Grüße von einem Laien mit geringem ökonomischem Hintergrundwissen und ein carpe diem – Ostfriese

Eine spannende These mit vielen Denkanstößen von einem tiefgründigen Denker

Silke, Mittwoch, 05.04.2017, 11:32 vor 2579 Tagen @ Ostfriese 11035 Views

bearbeitet von Silke, Mittwoch, 05.04.2017, 11:37

Lieber Ostfriese,

der Beitrag erinnert mich an deine Ausführungen bei Herrn Stelter, wo der Debitismus für ein paar Silberlinge verraten wird, wie auch bei Malik.
Er verhallt missverstanden und wahrscheinlich aus gutem Grund abgelehnt.

ich möchte mich in diesem Zusammenhang und an dieser Stelle bei dir und
auch bei anderen Usern für die anerkennenden Worte zu meinen Beiträgen
bedanken.

Ich habe zu danken. Jeder weiterführende Denkansatz kann entscheidend sein, das Wesentliche hinter der Erscheinung zu erahnen und sich selbst nachvollziehbarer wiederzugeben.

Erst musste ich mich geistig hinter die wirtschaftswissenschaftlichen Religionen wie die Tauschtheorie des Mainstreams begeben.
Kaum hat man sich mit der Eigentumsökonomie, mit den genialen Denkansätzen von H/S vertraut gemacht, muss man feststellen, dass der "Produktionsschleier den Geldschleier" verdeckt, und nicht umgekehrt.
Dann kommt die nächste große Wendung. Debitismus im weiteren Sinne muss als Variante des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik verstanden werden und alle Phänomene des Wirtschaftens als Ausdruck von darunter liegenden Schuldverhältnissen.
Diese wiederum bilden zugrunde liegende Machtverhältnisse ab. Eigentumsökonomie mit ihren unendlich vielen und hochkomplexen Beschreibungen lässt sich auf die Prozesse der gewalttätigen Machtnahme, der Besicherung und der Refinanzierung der Machthaltung zurück führen.
Wem sollen solche Überlegungen gefallen?
Den Machthaltern, den Apparatschik‘s, den Profiteuren, den Verstrickten, den Verwirrten?
Sie haben ihren dringend benötigten Terminaufschub, auch wenn dafür ein hoher Preis zu zahlen ist.
Und dann kommt ihr noch mit Leuten wie Baudrillard und wollt zu Recht die etablierte Simulation erschüttern.
Das ist ganz schön hart.
So viele Nebenfächer müssen im @Kurt'schen"Hauptstudium" belegt werden...

Die Entwicklung des Debitismus im engeren Sinne als Forumsthema sehe ich
im Zusammenhang mit den morphologischen Betrachtungen von
Leo Frobenius
einem Vorläufer von Oswald Spengler und Arnold Toynbee. Er sieht die
Phasen der ‚Ergriffenheit (Frühphase)‘, des ‚Ausdruck
(Reifephase)‘ und der ‚Anwendung (Endphase)‘ nicht nur im
kulturellen Verlauf, sondern in den Worten von Spengler auch als
„genaue[s] Seitenstück zur Kleingeschichte des einzelnen Menschen, eines
Tieres, eines Baumes oder eine Blume.“ (zitiert nach
David
Engels
S. 43). Die Morphologie war für mich zum ersten Mal vor mehr
als einem halben Jahrhundert ausführlich das Thema speziell am Beispiel
des Impressionismus im Kunstunterricht, der mich im Sinne der Betrachtungen
aus der Metaebene – der Universalgeschichte von Spengler und Toynbee, des
‚Chocs‘ und des ‚punktums’ – tief beeindruckt hat.

„Jeder simuliert sich die Wirklichkeit mit den Wörtern seiner Texte zu seiner eigenen wahrgenommenen individuellen und subjektiven – im Gehirn stattfindenden – Realität, die sich nur nach einem selbst erlebten Riss – einem ’punktum‘ und ’Choc‘ – verändern lässt.“
@Ostfriese
Vielleicht sind wir weniger zyklisch als spiralig unterwegs.
eklektizistische und pessimistische Tendenzen schrecken ab, da Leben prinzipiel erst einmal optimistisch daher kommt. Fatalismus ist schon schwer genug.
Für Kulturen gilt das gleiche wie für Lebewesen und deren Fraktale.
Informationen werden entdeckt (sie sind ja schon da), komplex miteinander zu Wissen verwoben, auch wenn sie stets nur Modelle der Wirklichkeit abbilden und auf verschiedenen Wegen gesichert und weitergegeben (genetisch, epigenetisch, per Memplexen, morphischen Feldern, kulturellen Klammern u.a.).

By the way – Einschub: Diejenigen, die nicht empfänglich sind für die
darstellende Kunst oder die Malerei, können sich bitte das Weiterlesen
ersparen!

Damals hörten wir auch erstmals den Satz: „Die Kunst ist tot, es
lebe die Antikunst!“ von Marcel Duchamp als Interpretation der Endphase
der künstlerisch-malerischen Entwicklung des Abendlandes. Er kaufte
einfach ein Fahrrad-Rad
(„Das Original landete auf dem Müll, so Duchamp, wurde jedoch
mehrfach rekonstruiert.“), malte einige farbige Punkte auf die Speichen,
signierte es und stellte es in die Ausstellung. Fertig. Im Hinblick auf
Franz
Radziwill
, der in Dangast – einem Nachbarort unserer Schule wohnte
– formulierte der Kunstlehrer: „Schlechte Bilder kann jeder malen –
Spiegeleier im Himmel – aber gute, das kann nicht jeder.“ – und
Radziwill hat auch sehr gute Bilder gemalt, wie wir lernen durften! Edvard
Munch war der letzte abendländische Künstler mit einem eigenständigen
malerischen Werk. Es kommt nichts Neues mehr – alles schon irgendwie
dagewesen!

Jeder sucht und findet eigene Zugänge, ob nun so, oder so oder so oder so.

Die ‚Frühphase‘ des Debitismus verorte ich in den letzten drei
Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts. Hervorgehoben vor allem durch die
Werke von Paul C. Martin und Heinsohn/Steiger. Mit einem
‚unbekümmerten‘ und ‚erfrischenden‘ Übermut werden neue Deutungen
und Interpretationen ökonomischer Zusammenhänge in den Raum und zur
Diskussion gestellt.

Die Zeit war reif. Viele nachdenkliche Menschen landeten früher oder später auf ihrer Suche im EWF/DGF, fühlten sich besser aufgehoben als anderswo. Und sie haben vielfach Eigeninteressen hintenan gestellt und sich sehr eingebracht. Die verschiedensten Fachgebiete konnten in neuartiger Kommunikationsform kooperierend eingebunden werden.

Die ‚Reifephase‘ beginnt im neuen Jahrhundert mit der Ausformulierung
der Machttheorie und dem Aufbau eines umfassenden Archivs in gemeinsamer
Arbeit mit vielen kenntnisreichen Usern im Gelben Forum. Hier dürfen wir
eine sehr hohe geistige Kreativität und den bedingungslosen Willen zur
Offenlegung und dem Bewusstwerden ökonomischer Kausalitäten erleben. Die
Anlage des Archivs erweist sich als sehr wichtig und hilfreich, um die
Struktur der Phase zu erkennen und zu erhalten. Die politischen Ereignisse
ab 2015 änderten die Wahl der Themen im Forum mit der Folge, dass die
Beschäftigung mit dem Debitismus zur Seite gedrängt wurde. Foren sind
eben lebende Systeme, die den Zeitgeist widerspiegeln. Die abnehmende
Anzahl der Leser von Fäden mit debitistischem Inhalt zeigt es m.E. Die
kenntnisreichen User sind ausgelaugt und wollen keine Arbeit, die
umfangreiche Zeit erfordert, mehr investieren in die „ewige Wiederkehr
des Gleichen“ – da eben im Rahmen des Forums „alles gesagt ist“.
Das wird noch verstärkt durch den auch von dir beklagten abwertenden
Gebrauch von Wörtern – hinter den Nicknamen der User stehen immer noch
Menschen. Es muss natürlich fest und hart an der Sache mit der nötigen
Zurückhaltung argumentiert werden – persönliche Verunglimpfungen sind
tunlichst zu vermeiden. Als Späteinsteiger weiß ich, wie schwer es ein
Neuzugang ohne ökonomisches Basiswissen hat, sich in die Theorie des
Debitismus einzuarbeiten. @Ashitaka hat dazu in dem Beitrag
‚Code’
– eines auf J. Baudrillard zurückgehenden Begriffs – einige
Ausführungen gemacht. Um die
Sätze:
„Die Sicherheit, um einen Kredit zum Zweck des Kaufes von Staatsanleihen
aufzunehmen, ist die Staatsanleihe, die erst noch gekauft werden muss. Das
ist völlig logisch und schlüssig, wenn man das System von Grund auf immer
wieder durchdenkt und vorstellen kann. Die Bilanzausweitung der Notenbanken
ist die Zerstörung des Vertrauens in das Abgabensystem (Geldsystem).“
von
@Heikin
Ashi
zu verstehen, braucht es eben viel Zeit und abgespeicherte
Kenntnisse im Hinterkopf. Dann erwirbt man vielleicht die Fähigkeit, um
„auf einem Fuß zu balancieren“ – etwas Spaß muss sein! Mit der
zunehmendem Ausgestaltung der Theorie müssen jetzt auch Querverweise und
viele Zitate, die ja nur im Zusammenhang der entnommenen Texte zu verstehen
sind, gebracht werden – was auch typisch ist in einem historischen
Abschnitt des konservativen Erhaltens. Die genauen Quellenangaben sind
jetzt auch für die Neuzugänge zwingend erforderlich, da die Verweise und
die Zitate nur im Kontext der sie umgebenden Texte zu verstehen sind. Das
Archiv und die anderen interessanten Fäden sind eine unerschöpfliche
‚Erzmine‘, deren Schätze immer wieder neu entdeckt werden müssen –
gerade für neue User. An den Texten dürfen keine sprachlichen oder
inhaltlichen Veränderungen vorgenommen werden – einem noch lebenden
Maler ist auch nicht erlaubt, seine Meisterwerke, die schon im Museum der
Öffentlichkeit zugänglich sind, mit zusätzlichen neuen Pinselstrichen
‚nachzubessern‘ und zu ‚verschönern‘! Bis vor einiger Zeit war ich
geneigt zu vermuten, dass die ‚Endphase‘ der debitistischen
Betrachtungen im Forum eingeläutet sei. Ich vergleiche das mit den
Mendelschen Regeln, die in den 1860er Jahren von dem Augustinermönch und
Hilfslehrer Gregor Mendel erkannt wurden. Erst 1900 wurde sein Wissen von
den Botanikern Hugo de Vries, Carl Correns sowie Erich Tschermak
unabhängig voneinander wiederentdeckt und die nötigen Beweise erbracht.
Dieser Faden belehrt mich glücklicherweise eines Besseren. Danke dafür!

Alles sehr schön beschrieben.
Unterschätze den Widerstand nicht.
Den der wissenden Profiteure, den der Ahnenden, den der Festgefahrenen, den der Therapiebedürftigen.
Mancher müsste sein Lebenswerk über Bord werfen und neu sortieren.
Du kennst die Erwiderungen auf deine Beiträge hier und da.
Dummheit ist da noch die harmloseste Unterstellung.

By the way – Einschub: Das Denken von @Ashitaka und Jim Simons

Das obige Zitat und auch die weit zurückliegenden Diskussionen über
Preise und Werte zeigen ein Denken in relationalen und funktionalen
Beziehungen und Abhängigkeiten von der Zeit in gleichzeitig
unterschiedlichen Ebenen. Die Sätze führen zentrale debitistische Inhalte
in einer kurzen Zeichenfolge zusammen. Das erkennen wir auch bei James
Simons, wenn wir einen Blick werfen in die Unterlinks – besonders in die
für seine Finanzmathematik wichtige Fähigkeit zum ‚diagram chasing‘
– er hat ja auch auf dem Gebiet der Theorie der Homologie und der
Cohomologie und ‚Minimal varieties in Riemannian Manifolds‘ geforscht
– einfach genial. Jetzt können wir den
Beitrag
auf https://www.youtube.com/watch?v=Ro3Atb2uNc0 sehen. Viele Leser
verstehen deshalb weder den Einen noch den Anderen.

Mathematik ist eine Sprache, eine Ausdrucksform.
Wenn ich nicht weitergehen will oder kann bleibe ich in jeder Sprache stehen, falle zurück oder schweife ab.

Um
‚Das
perfekte Verbrechen
‘ zu erkennen, ist eben die
Änderung
der Blickrichtung
notwendig.

"Sie (die Welt) bleibt im Grunde das große, entsetzliche Rätsel, vor dem wir uns durch die formelle Illusion der Wahrheit schützen."

Das momentan vorherrschende und gegenwärtige Gefühl kommt leider leider
in dem Kommentar: „Natürlich geht das Westler System zugrunde – wie
Rom, an Umverteilung von unten nach oben, Geburtenstreik der Unterklassen
(völlig gerechtfertigt), militärischer Zahnlosigkeit, und grassierender
Dummheit. Leute wie Sie und ich sind Symptome dieses Prozesses, ebenso wie
soffis Verwirrung. Was Ihre Beiträge sollen, außer daß sie es genießen,
sich auszukotzen und mit Hohn auf andere herabzuschauen, keine Ahnung. Ich
habe dafür jedenfalls nur Verachtung übrig – da dürften wir uns einig
sein. Ich hoffe, dabei können wir es belassen. Ich habe besseres zu
tun.“ von
@moneymind
zum Ausdruck.

The Usual Suspects.

Für Paul C. Martin und seine Mitstreiter gilt der Satz: „Meine Zeit
wird schon kommen!“, der von
Gregor Mendel
überliefert ist. Oder in der Umformulierung meines ehemaligen
Kunstlehrers: „Schlechte ökonomische Theorien kann jeder verfassen, aber
eine gute – den Debitismus –, das kann nur Paul C. Martin.“

Nicht allein. Selbst der @dottore bleibt hin und wieder in Sachen Geld, wie @BillHicks auch, zu sehr an den gängigen Begriffen hängen. Der Debitismus im Allgemeinen wird durch das sehr griffige Urschuldkonzept nur angerissen.

An den Universitäten und Lehranstalten ist in den letzten Jahrzehnten und
Jahrhunderten keine umfassende Deutung der Zeichenfolge G E L D
entstanden, die Allgemeingültigkeit erlangen konnte. Es gibt sie auch
nicht, weil sich jeder die Wirklichkeit zu seiner eigenen Realität, die
nur im Gehirn stattfindet, simuliert.

Es gibt sie schon. Warte nur ab.
Ob wir sie hören wollen bleibt die Frage.
Die Wahrheit kann sehr grausam sein. Wir sind mit unserem tun und nicht tun Teil der Wahrheit.

Was wird da eigentlich gemacht?
„Vor einigen Jahren habe ich im Rahmen des
Studium
im Alter
an der WWU Münster Vorlesungen über Geldtheorie gehört,
u.a. mit einer pseudomathematischen Herleitung der Quantitätsgleichung und
ihren Folgerungen. Vergiss es! Die armen Studenten müssen es ja lernen –
sie wollen schließlich ihr Examen machen. Soviel zum Thema Macht und
Machtkreislauf – es ist die Logik eines auf Betrug beruhenden Systems.“

Von Anbeginn an. Sonst würde die Simulation augenblicklich zusammenbrechen.
Wirtschaft ist Krieg.

Vielleicht werden @Ashitaka, @BillHicks und andere kompetente User, die
eine Generation jünger sind als ich, angesichts des grassierenden
debitistischen Desinteresses im Forum ihre Diskussionen nur noch per PN
fortsetzen – du hast deine PN ja noch nicht aktiviert.

Das hatte ich früher versucht. Es wird zu schnell zu komplex, mehrgleisig, zeitintensiv und kräftezehrend. Das kann ich und mein soziales Umfeld nicht verkraften.

Liebe Grüße von einem Laien mit geringem ökonomischem Hintergrundwissen

Da sind wir in guter Gesellschaft.
Oft genug möchte ich hinschmeißen. Dann kann ich doch wieder nicht davon lassen.
Wir lesen uns.

Liebe Grüße
Silke

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