Eine Frage des Modediktats

neptun, Mittwoch, 20.12.2023, 23:32 (vor 136 Tagen) @ BBouvier1838 Views

Hallo BBouvier,

Dir ist aber schon klar, daß
- Chopin noch in die Epoche europäischer Kultur fällt

aber doch auch der Zivilisation, also laut @Meph des Startschusses für den Nieder- bzw. Untergang? Oder habe ich das falsch verstanden?

- die gegenwärtigen Musikschaffenden (und ...Rinnen) der Zivilisation nicht mal mehr einen netten, wohllautenden "Schlager" gebacken bekommen? :-)

Nunja, wenn man mal nur etwa 120 Jahre zurückblickt, könnte man auch sagen, daß einer der besten Pianisten überhaupt, nämlich Sergei Rachmaninow, als Komponist nur etwa 30 Jahre zu spät geboren wurde, um als solcher zu seiner Zeit auch die ihm gebührende Anerkennung zu finden. Beim damaligen Modediktat hatte er z.B. gegen seinen nur zwei Jahre älteren Zeitgenossen Alexander Skrjabin nicht die geringste Chance (nichts gegen Skrjabin: Dessen Etüde Opus 8 Nr. 12 z.B. ist ein wundervolles Musikstück!).

Und ein mir befreundeter "moderner" Komponist hat mir u.a. mal ein schönes "Quartetto di Tango" geschickt, welches mich durchaus sehr beeindruckt hat. Selbstverständlich verdient er mit seinen Kompositionen kein Geld, weil Komponieren seine Leidenschaft ist, da gibt es keinen Raum für Gedanken an "Reibach". Seinen Lebensunterhalt verdient(e) er als guter Klavier- und Geigenlehrer, ist aber inzwischen auch Rentner.

Auch seine Musik paßt nicht zum Mainstream, und er selbst lehnt als sehr belesener Mensch u.a. Adorno und die Frankfurter Schule wohlüberlegt ab, nachdem er sich im Studium zwangsweise damit auseinadersetzen mußte, was er damals auch gläubig und gewissenhaft getan hat. Deshalb kann er sich durchaus ein Urteil erlauben.

LG neptun

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