Bitcoin ist keine (Krypto-) Währung, sondern …

Nico, Sonntag, 29.10.2017, 08:39 (vor 2373 Tagen) @ Hopi8912 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 29.10.2017, 09:02

… eine (virtuelle) Ware, welche im Rahmen von bestehenden Währungen gehandelt wird. Das selbe ließe sich übrigens auch vom Gold sagen, welches zweifelsohne ebenfalls eine Ware ist. Die fundamentale Gemeinsamkeit von Gold und Bitcoin besteht darin, dass beide Waren weder vermehrt (produziert) noch verringert (konsumiert) werden können (im Großen und Ganzen) – was eben auch deren für sonstige Waren atypische Voraussetzung ist.

Es mag schon sein, dass Gold mittels genau dieser seiner besonderen Eigenschaft die Entwicklung einer Währung einst erst ermöglichen konnte, weil Gold so einen fixen Anker für monetäre Bewertungen (Verträge) bildete. Genau diese Eigenschaft kann (spätestens) nachdem die monetäre Wirtschaft aber einmal läuft, mittels eines Kunstproduktes wie z.B. dem Euro substituiert werden.

Bitcoin zeigt nun lediglich auf, was wir auch schon vorher wissen konnten. Bitcoin und Euro sind beides Kunstprodukte, aber deren Unterschied ist eben der, dass der Euro das Gesetzliche Zahlungsmittel eines Wirtschaftsraumes bedeutet, und nur das macht den Euro im Gegensatz zum Bitcoin zu einer Währung.¹

Eine Hoffnung für die Wohlfahrt der Menschheit insgesamt lässt sich aus dem Bitcoin NICHT ableiten. Bitcoin ist eine Kapitalanlage, welche u.U. einem Einzelnen helfen mag.

Solch eine Hoffnung für die Allgemeinheit liegt einzig in der Verwirklichung von Demokratie, definiert als das Gegenteil von Diktatur. Demokratie bedeutet die Souveränität des Volkes, und solch eine Souveränität bedeutet unweigerlich auch das Vorhandensein einer eigenen Währung – also der eines Volkes.

Im Übrigen besitzt eine Währung keine intrinsische Qualität bzw. einen entsprechenden eigenen Wert. Der Wohlstand der Menschen gründet immer auf deren Produktivität im Kollektiv, welche sich nun auch im Außenwert einer Währung niederschlägt.

[[herz]]

¹ @Ashitaka hat sich hier in unmittelbarer Hinsicht zutreffend geäußert. Von einer „Zentralmacht“ kann (besser."muss") aber lediglich im gegenwärtigen System gesprochen werden, bedeutet allerdings keine prinzipiell notwendige Voraussetzung für monetäres Wirtschaften.

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung