Meine Kontakte zu Obstbauern sagen etwas anderes.

Dieter, Sonntag, 26.01.2020, 20:32 (vor 1552 Tagen) @ Oberbayer2473 Views
bearbeitet von Dieter, Sonntag, 26.01.2020, 20:42

Hallo Oberbayer,

In meinem Umfeld habe ich Kontakt zu versch. Obstbauern in NRW. Die Ernte wird ausschließlich von Osteuropäern erledigt, meistens Rumänen. Bei steigenden Erntelöhnen in Dt. werden die Transportkosten aus Osteuropa immer nebensächlicher.

Ein anderes Beispiel aus der Baumschulbranche. In Deutschland betragen die Lohnkosten bei einer Hochbaumschule mit großem Sortiment ca. 50% der Gesamtkosten. Inzwischen haben die renommierten dt. Baumschulen mit Namen ein paar Felder zum Vorzeigen in Deutschland und die Hauptproduktion findet in Osteuropa statt und das bei relativ hohen Transportkosten.

Schaut man sich die Lebensmittelindustrie (Verarbeitung von Obst und Früchten) an, in unserer Nähe ist ein ganz, ganz großer, dann kommen die LKWs fast ausschließlich aus dem europ. Ausland.

Was will die dt. Regierung dabei regeln? Wir haben einen freien Warenverkehr innerhalb der EU.

Obstanbau hat in den Hochlohnländern der EU nur eine Chance, wenn entweder die klimat. Bedingungen excellent sind oder der Verbraucher darauf achtet, daß die Produkte auch wirklich aus der nahen Umgebung kommen oder eine maschinelle Ernte unter hohem Kapitaleinsatz möglich ist.

Ansonsten wird dort produziert, wo billig geerntet werden kann. Und bei 12 Euro Mindestlohn bei Erntehelfern gehe ich davon aus, daß viele Betriebe entweder mogeln oder zumachen oder wenn sie können, verlagern. Woanders wird für 2-3 Euro geerntet, in Portugal z.B. für 3-4 Euro/Std. Und die haben außerdem kaum Lohnnebenkosten, dafür aber excellente Süßkirschen und Birnen, Pflaumen, Renekloden. (Nur deren Erdbeeren, wie auch die spanischen schmecken mir nicht.)

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37401/umfrage/gesetzliche-mindestloehne-...

Gruß Dieter


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