Ich helfe gern!

Naclador, Göttingen, Donnerstag, 25.10.2018, 12:11 (vor 2010 Tagen) @ helmut-14497 Views

Hallo helmut-1,

Also, wenn ich mir das wieder ins Gedächtnis rufe, was man in uns so vor
Jahrzehnten reingepaukt hat, (ich drücks jetzt vereinfacht aus) dann
schafft sich die Pflanze einen Energievorrat, den sie sich durch die
Lichtenergie mit Hilfe von Wasser und CO² fabriziert. Dieser Energievorrat
ist erstmal Glukose und wird dann in der Nacht zu Stärke umgewandelt und
hockt in den Speichergeweben (Wurzeln, etc.).

Das tut sie zwar, was aber viel wichtiger ist, ist der Aufbau von Cellulose. Was Du vielleicht nicht mehr so im Gedächtnis hast, ist Folgendes: Der überwiegende Teil der Biomasse von Pflanzen, wenn man das Wasser mal außen vor lässt, also Trockenmassen betrachtet, ist Cellulose, die ebenfalls aus Glukose aufgebaut wird. Daraus baut die Pflanze nämlich ihre Zellwände. Stickstoff brauchen die Pflanzen für die Proteinsynthese. Das ist lebensnotwendig, aber von der Masse her sehr viel weniger als die Cellulose. Glukose ist ein Kohlenhydrat, besteht also aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Das holt sich die Pflanze aus CO2 und Wasser.

Bin mir im Moment nicht darüber im klaren, wie der Baum aus dem CO² dann
den Kohlenstoff (C) macht, und nur das wird ja im Holz gespeichert. CO²
kann der Baum ja nicht im Xylem (Holzteil) speichern.

Der Kohlenstoff wird im Holz in Form von Cellulose und Lignin gespeichert. Den Kohlenstoff aus dem CO2 zu holen ist ja der ganze Witz bei der Photosynthese.


Das war ja auch der Grund, warum ich mir bei der CO²-Bilanz, die Du
angesprochen hast, nicht so felsenfest sicher bin. Tagsüber CO²
verbrauchen, als Pflanze- klar. Nachts aber wird CO² produziert, und
24Std. pro Tag (auch an Sonn- und Feiertagen) gibts noch eine Mütze CO²
von der sich zersetzenden Schicht am Boden, - egal, ob das Nadeln, Blätter
oder sonst was ist. Nur bei Frost stockt das mit der CO²-Produktion durch
die Zersetzung.

Das ist richtig. Es ist ein Fließgleichgewicht. Netto-CO2-Speicherung hast Du nur dann, wenn entweder die Biomasse netto zunimmt (ein Grasland wird mit Bäumen aufgeforstet z.B.) oder Du die tote Biomasse an der Zersetzung hinderst (->z.B. Holzkohle).

..pflanzt schnell wachsende Hölzer (Fichte etc.).

Gute Idee. Noch schneller wachsen die kanadischen Pappeln (Populus
canadensis) Das Problem: Den Beruf des Köhlers hat man abgeschafft. Hier
in einem Dorf im Wald kenne ich noch einen, der das beherrscht. Aber ob
sein Sohn weitermacht, das steht auf einem anderen Blatt. Der geht lieber
zum Bauern nach NRW zum Gurken ernten.

Man würde heute wohl auch nicht mehr so Steinzeit-Meiler benutzen, sondern die Verkohlung in großtechnischen Reaktoren durchführen, was weniger Feinstaub produziert und die Abwärme der weiteren Nutzung, z.B. zur Stromerzeugung oder als Fernwärme, zuführen könnte.

--
"Nur die Lüge benötigt die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht."
Thomas Jefferson


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