Ein Erfahrungsbericht

Mortimer, Samstag, 13.05.2017, 11:10 (vor 2540 Tagen) @ DT5205 Views
bearbeitet von unbekannt, Samstag, 13.05.2017, 14:23

Fuck

Wird bei uns in der Ausbildung oft gedacht, wenn das nächste Thema behandelt wird. In technischen und Datenverarbeitungsbereichen wird sehr schnell ersichtlich, auf welchem Stand Lehrpläne sind. Vieles ist wie in anderen Ausbildungen auch Auslegungssache, ob nun sinnvoll oder nicht, anderes hingegen ist offensichtlich nutzloses Wissen.[[sauer]]

Die Fachinformatiker unterteilen sich z.B. in Systemintegrator und Softwareentwickler. Einfach gesagt ist der eine für die Hardware (Kabel Infrastruktur etc.) und der andere für die Software (Programmierung, Konzepte etc. zuständig.) - das mag nun stark vereinfacht sein.

Natürlich gibt es gerade am Anfang der Ausbildung viel Überschneidung, jedoch ist es üblich, die beiden Ausbildungen vollständig gemeinsam zu unterrichten. So lerne ich als angehender Programmierer Lichtbrechungen in Lichtleitern, berechne Störungen in Kupferkabeln und lerne, Telefonanschlüsse zu verlegen, die schon jetzt fast nicht mehr angeboten werden und spätestens zum Ende der Ausbildung obsolet sind. Hier ein Artikel dazu: https://www.google.de/amp/www.com-magazin.de/news/telekom/telekom-beerdigt-analog-isdn-...

Es geht hier um die Kündigung der noch laufenden ISDN-Verträge und nicht die Einstellungen des Angebotes; vielleicht habt ihr oder Bekannte schon entsprechende Kündigungen erhalten...

Programmiert, eine Sprache gelernt oder Programmiergrundlagen habe ich hingegen jetzt zum Ende des 2. von 3 Lehrjahren noch nicht gelernt, bzw. das Thema Datenbanken war in 2-3 Doppelstunden durch. Querys wurden nicht erwähnt.

Jetzt nehmen wir mal an, jemand stellt mich nach der Ausbildung tatsächlich ein und setzt mich vor einen Computer - mit der Annahme, dass ich irgendetwas programmieren kann. [[freude]]


Aber ich weiß dann immerhin, dass es Datenbanken gibt und Normalformen...

Mir ist klar, dass vieles selbst gelernt werden muss.

Ein ganz anderes Thema ist dann ja noch, dass ich vollständig ohne Ausbildungsrahmenplan unterwegs bin (wie die meisten in meinem Kurs). Mein Ausbilder ist zwei Std. die Woche da und auf das Jahr verteilt haben wir ca. 5 min. über die Ausbildung verloren. Eine Ausbildung kann man sich durchaus treffend als eine langgezogenes 6-wöchiges Praktikum vorstellen, mit zusätzlichem Besuch einer Schule. Das heißt keine Organisation, keine Ziele, keine Überprüfungen. Man sitzt und macht.

Die Arbeit gefällt mir und da ich ein pfiffiges Kerlchen bin, komme ich zurecht, aber als hochbegabter schwerbehinderter Autist habe ich oft den Eindruck, dass es auch 10 Mal so schnell laufen könnte.

Meine Freundin als Lehrerin kennt die andere Seite, wobei, ehrlich gesagt, die Lehrer und Schüler im selben Boot sitzen und die Ursache für viele der Probleme woanders liegt.

Es ist letztendlich nicht zu erklären, wie man mit "so viel Bildungsetat" so wenig erreichen kann.

Vielleicht liegt es an der konsequenzlosen Gesellschaft der ständigen selbst Neuerfindung. Ich meine, für die sich Informierenden unter uns ist bekannt, dass die wichtigen Grundpfeiler der Gesellschaft nicht nach bestem "Wissen und Gewissen" gepflegt werden.


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