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Bank of England - die Gründerjahre unter der Lupe

Geschrieben von dottore am 19. August 2003 17:36:26


Hi,

auf Anregung unseres Freundes Liated bin ich in die Tiefen meiner Bibliothek und Archivunterlagen gestiefelt. Meine unmaßgeblichen Recherchen haben dieses zu Tage gefördert. Alle großen Dinge fangen bekanntlich klein an und je kleiner sie sind, desto schwieriger ist es, sie komplett zu durchschauen.

Die Gründung der Bank von England (BoE) ist – wie sollte es auch anders sein? - eingebettet in die englische Fiskalgeschichte des 17. Jh. und ohne diese nicht zu verstehen. Die BoE war in erster Linie ein Instrument zur direktenFinanzierung der Krone und in zweiter Linie ein Instrument, um Handel und Wandel genügend liquide Mittel zur Verfügung zu stellen, damit der Staat seinerseits jene (weiteren) Mittel erhalten konnte, um flüssig zu bleiben. Also war sie auch ein Mittel zur indirekten Finanzierung des Staates. Das englische Fiskalsystem basierte stark auf indirekten Steuern (Zöllen, Akzisen), die nur fließen konnten, nachdem Handel & Wandel entsprechende Aktivitäten entfalteten.

Zunächst ein kurzer Blick auf die Lage der englischen Staatsfinanzen überhaupt (Quelle: Mss. E.H. 4 – 18, 19-20 in der Bodleian und im BM 17.756 ff.):

Die receipts des Exchequer (incl. „casualties“) hatten sich seit 1679 zwar auf dem Papier enorm verbessert: 1679/80 mit 2,4 Mio auf 1693/94 mit 5,9 Mio Pfund. Die herkömmlichen indirekten Steuern (customs, Tabak, excise, usw.) sanken dabei freilich von 2,15 Mio auf 1,9 Mio. Den Zuwachs brachten eine Land Tax (91/92: 0,015, 93/94: 1,88 Mio) sowie 93/94 eine Salz- und Tonnagesteuer von 1,2 Mio.

Die Ausgaben (issues) stiegen im selben Zeitraum von 2,7 auf 6,0 Mio, letztere wegen explodierender Kosten für Navy und Army (zus. 2,4 Mio). Es galt allenthalben Krieg zu führen, was Niall Ferguson („Cash Nexus“) so richtig erst ab 1700 behandelt, was aber der bekannten Tilly-Gleichung („states make war and war makes states“) ebenso wenig widerspricht wie der von mir favorisierten Gleichung Staat = Steuern = Geld.

Die Schulden Karls II. hatten 1679 bereits bei 1,5 Mio Pfund gelegen und waren entsprechend den laufenden Defiziten weiter stark angestiegen. Überschlägig auf das etwa Vierfache.

Der Exchequer hatte bereits 1672 die Zahlungen eingestellt und der Staat wandelte trotz ununterbrochener Versuche, zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen, da seine Versuche, trotz des 1672er Bankrotts auf kurze Sicht erneut Mittel zu erhalten, zu immensen Zinsforderungen der potenziellen Gläubiger führten. Die Londoner Goldsmith gaben kurzfristig cash zu Sätzen bis zu 40 %. Dies trocknete den Markt für private Kredite entsprechend aus, was die privaten Tätigkeiten lähmten und als logische Folge hatten, dass auch die Staatseinnahmen ihrerseits stagnierten bzw. sanken. Die Versuche, von bereits privilegierten Gesellschaften (Russia, East India, Merchant Adventurers, Levante) Mittel abzuschöpfen, auch bei Erneuerung der Charters und auch durch Vergabe weiterer „Patente“ an Einzelpersonen, inkl. „tax farming“ usw. führten nicht weiter. Das System strangulierte sich, ausgehend von den Staatsdefiziten immer weiter selbst – ein Phänomen, das uns gerade heute nicht unvertraut ist.

Schon 1646 hatte ein gewisser John Benbrigge, ausgehend von den Erfahrungen der Bank von Amsterdam (gegr. 1609), die als klassische Girobank wenigstens das Kursrisiko im Außenhandel ausschloss, da sie auf den specie-Wert der eingelegten Münzen abhob, den Vorschlag zur Errichtung einer Doppelbank, die aus einem mons pietatis (Geldvergabe gegen Pfand, bekannt seit dem 15. Jh. und speziell in Italien verbreitet, vgl. den mons von Siena) bestehen sollte und einem mons negotiatonis, der „on good security“ (hier: kaufmännische Papiere) und „on usury“ (Zins, wiewohl dieser verboten war) leihen sollte („Usura Accomodata; or a ready way to rectify Usury...“)

Das Zinsverbot sollte durch lebenslange Annuitäten ausgehebelt werden, womit der Zins in eine Rückzahlung verwandelt wurde und da nicht open end gezahlt wurde, war dies „technisch“ möglich, was allerdings voraussetzte, dass diese Annuitätenanstalt ein Monopol erhielt, so dass alle Einzahler nie mehr hätten zurück bekommen können als sie – wenn auch zeitlich verschoben – eingezahlt hatten.

Die entscheidende Schneise schlug dann Gilbert D’Ouvilly in einem Paper 1661 (Charles II, XL 131), der eine Exchange Bank vorschlug „with a coinage of his own called bank-money“. Dies war der Versuch der Einführung eines „Privatgeldes“, was deutlich aus seinem Hinweis hervorgeht “to remove all jealousy of its falling into the hands of those who hold the militia“. Der Mann hatte noch Illusionen!

Eine Gruppe um den Kapitalisten Richard Thompson gründete 1670 nach diesem Prinzip prompt eine private Gesellschaft, die jedoch 1675 nach einem Run (Abforderung von specie) wieder schließen musste („The Case of...“, 1678). Ähnlich erging es einer „National Bank of Credit“ (1676-83), die gegen 6 % Waren beliehen hatte (Murray, „Proposals...“ und „Bank Credit...“, 1676). An specie, also dem, was der Staat letztlich zum Machterhalt benötigte, führte kein Weg vorbei.

Die Verluste der Einleger, ob bei solchen Bankversuchen oder derer, die über die Goldschmiede oder als Goldschmiede oder über Zeichner vor allem von Staatstiteln Geld verloren, wurde bis 1694 auf zwischen 2 und 3 Mio Pfund geschätzt (Godfrey, „A Short Account of the Bank of England“, 1748).

Was also rundum fehlte, waren zusätzliche Staatseinnahmen sowie eine Bank, die etwas passivieren konnte, was dem allseits dringend benötigten cash „gleich“ gesetzt wurde. Dies war weder privat zu stemmen, da letztlich doch immer wieder vom Staat cash benötigt wurde und Runs vorprogrammiert waren, um dem Staat diesen, von ihm abgeforderten cash zu beschaffen noch gar von Banken als privaten Gesellschaften in Konkurrenz untereinander, so dass ein Monopol (Privileg, charter) allein die Lösung aus der Staatsmisere darstellte.

Die Lage hatte sich zu Beginn der 1690er Jahre zugespitzt. Die Agenten des neuen Königs William III. versuchten verzweifelt, in der City cash aufzutreiben. Auszüge aus einer zeitgenössischen Quelle (in: Francis, „History of the Bank of England“):

”The funds were run down ..tallies (staatliche Kreditdokumente, die nicht auf bestimmten Einnahmen der Krone fundiert waren) lay bundled up like Bath faggots in the hands of brokers and stock-jobbers. The Parliament gave taxes (siehe Salt und Land Tax, unten), levied loans .. the King has been in the field, and the willing brave English spirits, eager to honour their country and follow such a King, have marched even to battle without their stockings or shoes, while his servants have been working every day in Exchange Alley to get his men money of the stock-jobbers, even after all the horrible demands of discount have been allowed and at last scarce 50 per cent of the money granted by Parliament has come into the hands of the Exchequer and that late, too late for service and by driblets.”

Im Januar 1692 wurde ein “Committee appointed to consider means for raising funds to carry on the war” eingerichtet.

Zwei Vorschläge machten die Runde. Einmal der von William Paterson (1,2 Mio aufzubringen, davon 1 Mio an die Krone als Anleihe zu 6 %, 0,2 sollten das Kapital einer Bank darstellen, deren „bills ... should be current“). Der zweite von Hugh Chamberlain, der die Ausgabe von nicht-kovertiblem Papiergeld vorsah, das auf Land-Titeln basieren sollte. Bekanntlich obsiegte Paterson mit einem moderierten Plan (1,2 an den Staat zu 8 %, siehe gleich).

Insgesamt war es konsequent, das Gesetz über die Einführung der BoE in einem Gesetz zu verpacken, das sowohl die Erhebung einer weiteren indirekten Steuer enthielt als auch die Privilegierung der Bank mittels königlicher Charter selbst. Die entsprechenden Summen betrugen 1,5 und 1,2 Mio Pfund. Die Charter ausführlich

hier.

Die 1,5 Mio Pfund waren zunächst auf diese Weise zu erbringen:

“That for and during the term of four years, commencing from the 1st day of June, in the year of our Lord 1694, there should be throughout the kingdom of England, dominion of Wales, and town of Berwick upon Tweed, raised, levied, collected and paid for and upon the tonnage of all ships and vessels, wherein at any time or times, and for every time during the said term of four years, there should be imported any goods or merchandizes into this kingdom of England, dominion of Wales, or town of Berwick upon Tweed, from any parts, places or countries, in the said act mentioned, and wherein, during the said term, there should be carried coastwise from any port, member or creek, in the kingdom of England, dominion of Wales, or town of Berwick upon Tweed, unto any other port, creek or member within the same kingdom, dominion, port or town, the several and respective rates, impositions, duties and sums of money, in the said act mentioned.”

Die 1,2 Mio Pfund für die in dem Dokument, so quasi en passant, ebenfalls erscheinende BoE waren keine Steuer, sondern der Kaufpreis, der für den Kauf einer Charter (Privileg) an den Staat zu entrichten waren. Das Privileg war, wie wir noch sehen werden, ein Mix. Zum einen wurden die 1,2 Mio mit 8 % p.a. verzinst, so dass die zur Verfügung gestellte Summe den Charakter einer Anleihe hatte, die eine Art Ewig-Rente darstellte (Governor und Company waren errichtet „to have perpetual succession“). Zum anderen beinhaltete das Privileg die Möglichkeit, kaufmännische Papiere zu beleihen und aus der Beleihung derselben Profit zu ziehen.

”And that the said governor, deputy-governor, and directors, or the major part of them so assembled, (whereof the governor, or deputy-governor is to be always one) shall and may act according to such by-laws, constitutions, orders, rules, or directions, as shall from time to time be made and given unto them, by the general court of the said corporation. And in all cases where such by-laws, constitutions, orders, rules, or directions, by or from the general court, shall be wanting, the said governor, deputy-governor, and directors, or the major part of them so assembled, (whereof the governor or deputy-governor is to be always one) shall and may direct and manage all the affairs and business of the said corporation, in the borrowing or receiving of monies, and giving security for the same, under the common seal of the said corporation; and in their dealing in bills of exchange, or the buying or selling of bullion, gold or silver, or in selling any goods, wares, or merchandizes whatsoever, which shall really, and bona fide, be left or deposited with the said corporation, for money lent or advanced thereon, and which shall not be redeemed at the time agreed, or within three months after, or in selling such goods as shall or may be the produce of lands, purchased by the said corporation, or in the lending or advancing any of the monies of the said corporation, and taking pawns, or other securities for the same.”

Die BoE gab ihrerseits also nicht, wie bisher bei Beleihung von kaufmännischen Papiere erforderlich, Bargeld (cash) in Form von Münzen oder gewogenem Metall (bullion), sondern bank notes („under the seal“) und diese liefen nicht automatisch ab wie die üblichen Papiere, die sie hereinnahm oder in 3 Monaten wie Wechsel („shall not be redeemed“).

Damit also war das Wunder vollbracht, etwas in die Welt zu setzen, was dem dringend benötigten cash gleich gestellt war – es waren die notes der Bank.

Um dem Publikum zu sichern, dass es sich bei den bank notes nicht nur um Papier handle, sondern nur um eine „andere“ Form von cash waren die Noten auf Sicht in Metall umzuwandeln. Dass dies zu Problemen führen sollte, sehen wir gleich. Zunächst ging es um die zeitlich näher liegende Frage:

Wie kamen die ersten bank notes überhaupt ins Publikum?

Dieser Ablauf ist äußerst kompliziert und m.E. bis heute in der finanz- und wirtschaftsgeschichtlichen Literatur nicht richtig begriffen. Die BoE wurde bekanntlich nicht mit einem Kapital ausgestattet, das sie anschließend zum Wechseldiskont u.ä. verwenden konnte, da sie es direkt an den Staat weiter leiten musste (von dem die 8 % Zinsen/Dividende kamen). Da sie keinen cash in Form von specie hatte, also kein Edelmetall in ihren Tresoren, war die Ausgabe von bank notes gegen eingereichte bills ebenfalls nicht möglich, da die notes bei Präsentation mit cash zu bedienen gewesen wären.

Zum Ablauf im Einzelnen (das verlässlichste Material nach wie vor bei Rogers, „The Statement...“, 1887, der auf sehr sorgfältigen Statistiken von Stutchbury basiert).

1. Die Subskription. Am 21. Juni 1694 begannen die Zeichnungen und das Kapital war am 2. Juli komplett gezeichnet und am 24. Juli die Charter unterzeichnet. Eine Erhöhung des Kapitals war ausdrücklich ausgeschlossen. Bei Zeichnung waren 25 Prozent des Betrages einzuzahlen und dies in cash (specie). Wer Schuldtitel (z.B. tallies) hatte, musste diese erst in cash verwandeln und konnte erst danach einzahlen. tallies notierten mit hohem Disagio, so dass der Titelhalter sich entscheiden musste, ob er das Disagio in Kauf nahm oder nicht. Er hatte immerhin die Möglichkeit von dem Betrag, den er gegen tallies am Markt in cash erhielt, den cash in Bankanteile wechseln sollte, die ihrerseits 8 % Garantie-Dividende abwarfen. Der einzelne tallie-Halter war ohnehin „kupiert“, da kein Einzelner mehr als 10.000 Pfund subskribieren konnte, es also von vorneherein unmöglich war, alle tallies auf den Markt zu werfen , was deren Kurs ins Bodenlose geschickt hätte, zumal bei der Summe von um die 3 Mio Pfund ausstehender tallie-Schulden des Staates.

2. Transfer an den Staat. Bis November waren 720.000 in cash eingekommen (zwei Mal 300.000 und ein Mal 120.000, da die Einzahlungen „aufgerufen“ wurden). Das Geld wurde Zug um Zug an den Exchequer überwiesen. Nun fehlten allerdings noch 500.000. Diese kamen „out of the banking funds“, d.h. sie wurden in Form von bank notes überreicht. Die Bank verbuchte 1,2 Mio Forderungen an den Staat aktiv und passiv 720.000 Kapital und 500.000 Noten. Die Noten waren komplett ungedeckt, doch die Beteiligten gingen von folgenden Überlegungen aus: Sollten Noten präsentiert werden, würde zunächst das Geld zur Verfügung stehen, das der Staat auf die 1,2 Mio insgesamt als Zinsen zu bezahlen hatte bzw. weiteres noch nicht eingezahltes Kapital würde von den Zeichnern in cash abgefordert. Würden beide, sowohl Staat als auch Private mit Noten statt in cash bezahlen (siehe unten), wären die eingehenden Noten unschwer mit den ausstehenden saldiert und würden aus der Bilanz verschwinden. Tatsächlich bezahlte der Staat die erste Dividende schon im März 1695.

3. Die Krise. Tatsächlich galten die Noten zunächst als „unverdächtig“, weil man mit ihrer Hilfe jederzeit bank stocks kaufen konnte, mit deren Hilfe man sich wiederum ein 8-%-Verzinsung sicherte. Nicht die Noten hatten einen Kurs gegen cash, sondern die Aktien gegen cash und Noten. Je näher der Dividendentermin rückte, desto teurer die Aktien. Im besagten Jahr 1695 starteten die Aktien mit 74, stiegen zur Dividendenankündigung auf 99 und fielen dann im März „ex Dividende“. Die Aktien hatten übrigens, bezogen auf das eingezahlte Kapital (720.000) eine Rendite von 13,5 Prozent, da der Staat 1,2 Mio zu 8 % verzinste. Zu Beginn des Jahres 1696 ging das muntere Spiel weiter: Die Aktien stiegen auf 108, fielen dann aber bis Oktober auf 60. Das lag nicht an den gezahlten Dividenden allein, sondern dass weitere Banken gegründet wurden, die sich dieser wunderbaren Reichtumsvermehrung (Verzinsung von Papier) anschließen wollten: eine Bank of paper-notes of credit, eine Orphans Bank und die bekanntere Million Bank sowie eine Land Bank, mit deren Hilfe die Tories (Land) zu den Whigs (City) und ihrer BoE aufschließen wollten und die im Februar genehmigt wurde. Nun schlug die Stimmung um und das Publikum begann BoE-notes zu präsentieren. Obwohl der Staat der BoE zwischenzeitlich (Mai) den Umtausch der alten und neue Münzen übertragen hatte, musste die BoE ihre Zahlungen in specie einstellen. Man versuchte zwar, jetzt auch die Noten verzinslich zu gestalten, aber die Noten erhielten doch ein Disagio von 20 %. Auch ein weiterer call an die Zeichner, weitere 20 % des Kapitals einzuschießen (240.000 Pfund), fruchtete nichts, zumal dies in völliger Wirrnis unterging: die Bankaktionäre sollten der Bank überdies ein verzinsliches Darlehen geben, die ihrerseits (offenbar aus Angst vor weiterreichenden Zugriffen) dem König selbst 200.000 als Anleihe in Aussicht stellte. Der Staat war jedoch finanziell am Boden: “The ministry was like a distressed debtor, who was daily squeezed to death by the exorbitant greediness of the lender. The citizens began to decline trade and to turn usurers.” (Davenant, “Essay upon Loans”, 1710). Bei der BoE war Feuer auf dem Dach, zumal der König eine weitere Geldspritze von 2,5 Mio forderte. Die Aktien notierten zwischen 60 und 70, der Kurs der Noten hatte 16 bis 17 % Disagio.

4. Fresh money. Die Rettung kam mit einer Kapitalerhöhung 1697. Dabei konnten 80 % in tallies und 20 % in bank notes gezahlt werden (sog. „engrafted stock“) . Beide notierten unter pari wie auch die Aktien. Das Ganze wurde zum Dreibanden-Zock: Zahlte der Staat die 8 % auf die tallies, löste er sie zu pari ein und zahlte er die nach wie 8 % auf die ursprünglichen 1,2 Mio, kam cash in die Kasse, mussten die Noten, da einlösbar auf pari gehen und die Aktien ebenfalls (und später darüber hinaus). Der Staat blieb stehen, da die immensen Kriegskosten herunter gefahren werden konnten (Vertrag von Rijswijk 1797) und bediente seine Schulden, zumal die neu eingeführten Steuern – wie immer nach Kriegen – beibehalten wurden. Hinzu kamen vermehrte Geschäfte mit der diskontwilligen Privatkundschaft. Die BoE konnte den engrafted stock von 1698 bis 1707 zurück zahlen, da sie selbst entsprechende Erträge hatte (Kursgewinn plus Dividenden) und in gleicher Höhe ihr Kapital erhöhen, das 1708 bei 2,2 Mio lag und zum Kurs von 115 auf 4,4 verdoppelt werden konnte. 1709: 5, 1710: 5,6 und 1722: 8,9 Mio (davon 3,4 Mio um 4 Mio nominal Südseeaktien zu kaufen, Ausgabekurs: 118).

Die von der BoE 1722 gehaltene Staatsschuld lag bei exakt 9.375.027 Pfund. Aber das mit der Staatschuld, deren Titel direkt oder indirekt in der Bilanz der Notenbank erscheinen und deren Noten entsprechend „decken“, kennen wir bis heute bestens. Angefangen hat es 1694.

Ad multos annos, liebes „Papiergeld“!

Gruß!