Lob von Reichtum und Luxus weniger

Falkenauge @, Donnerstag, 18.01.2018, 09:33 vor 2291 Tagen 5138 Views

„Reiche und Arme, ungleiche Einkommen, ungleiches Vermögen sind für Gesellschaften überlebenswichtig. Dass es Reiche gibt, gilt denen, die gerne reich wären, als Motivation für eigene Leistung mit dem Ziel, auch reich zu werden. …
Von ungleicher Einkommens- und Vermögensverteilung, von Luxus gehen noch weitere positive Effekte aus, wie Ludwig von Mises in seinem 1927 in Jena erschienenen Buch „Liberalismus“ schreibt. Sein Argument in kurz: Alle Massenwaren haben einmal als Luxus von Reichen angefangen. Nimmt man den Reichen das Geld, um im Luxus zu leben, dann hat dies unabersehbare Folgen für die Fähigkeit und Willigkeit der Mitglieder einer Gesellschaft, innovative Güter zu produzieren.“

So heißt es kühn und selbstbewusst in einem Artikel auf „ScienceFiles“.
Dann wird das Schreckgespenst des kommunistischen Sozialismus an die Wand gemalt, der diese Ungleichheit beseitigen will, mit den bekannten furchtbaren „Erfolgen“.

https://sciencefiles.org/2017/11/19/lob-des-reichtums-ungleiche-einkommen-und-vermogen-...

Was ist dran an diesen Thesen? Welche unbewussten Voraussetzungen werden gemacht? Gibt es nur die Alternative des Kommunismus, also keine? Eine Analyse: Lob des Reichtums weniger

Reichtum und Luxus weniger sind nun mal erforderlich für das Entstehen von Kultur

Mephistopheles, Donnerstag, 18.01.2018, 12:40 vor 2291 Tagen @ Falkenauge 3887 Views

Der Mensch braucht zwar Kultur zum Leben, aber er kann nicht von der Kultur leben.
Kultur kann nur entstehen aufgrund des Überflusses und des Luxus`einiger Weniger. Alle, die kulturell tätig sind, müssen von den Nahrungsmitteln leben, die andere erzeugen.

Man nehme nur als Beispiel den Beruf eines Arztes. Ein Arzt erzeugt keine Kalorien, keine Häuser und auch kein Heizmaterial. Er muss als zwangsläufig von dem Kalorienüberschuss, den Baumaterialien, aus denen die Universitäten, wo Ärzte ausgebildet werden, errichtet werden und der Energieversorgung anderer leben.

Das macht keiner freiwillig, der selber immer nahe daran ist, am Hungertuch zu knabbern, sondern dieser immense Aufwand kann nur betrieben werden und wurde auch, wie die Geschichte zeigt, betrieben von dem Reichtum und dem Luxus einiger weniger. Ja, man kann sogar sagen, dass Medizin insgesamt zu den Luxusgütern zählt - neben allen anderen Kulturgütern auch.

Eine Gesellschaft ohne Kultur, also ohne den Reichtum und den Luxus weniger, landet umgehend in der Barbarei.


Gruß Mephistopheles

Irrtum

Falkenauge @, Donnerstag, 18.01.2018, 15:05 vor 2291 Tagen @ Mephistopheles 3732 Views

Du wiederholst nur den Irrtum, der in dem verlinkten Artikel widerlegt wird. Wie wär´s wenn Du ihn mal liest?

Gruß
Falkenauge

Kein Irrtum.Da wird nichts widerlegt, sondern lediglich nicht verstanden

Mephistopheles, Donnerstag, 18.01.2018, 16:55 vor 2291 Tagen @ Falkenauge 3480 Views

Du wiederholst nur den Irrtum, der in dem
verlinkten
Artikel
widerlegt wird. Wie wär´s wenn Du ihn mal liest?

Warum sollte ich einen Artikel lesen, wenn der Autor das Thema nicht verstanden hat und sein Unverständnis für eine Widerlegung hält?

Alles, was skalierbar ist, ist weder Kultur noch Luxus (ergibt sich schon aus den Begriffen). Kultur ist das, was einmalig ist.
Was man skalieren kann ist Zivilisation.

Gruß Mephistopheles

Da wird nichts widerlegt, sondern lediglich nicht verstanden +1 (oT)

Kosh @, Donnerstag, 18.01.2018, 18:35 vor 2291 Tagen @ Mephistopheles 3047 Views

- kein Text -

+2

Oblomow, Donnerstag, 18.01.2018, 19:27 vor 2291 Tagen @ Kosh 3126 Views

Ich denke da irgendwie sofort an “Der dritte Mann“ und Harry Limes Rede im Riesenrad aufm Prater über die Bedingung höherer Kultur. Jedenfalls jenseits von gut und böse. Purtroppo.

Herzlich
Oblomow

Warum verweist du nicht auf die 80/20-Regel a la Pareto? + Edit

Nico @, Donnerstag, 18.01.2018, 15:23 vor 2291 Tagen @ Mephistopheles 3846 Views

bearbeitet von unbekannt, Donnerstag, 18.01.2018, 15:49

Schließlich hast du diese einst noch selbst beworben.

Kannst du, lieber Meph, diese Regel nicht mehr leiden, nachdem du einmal weißt, wie abscheulich moderat sie ist? :-)

Die eingangs von @Falkenauge aufgeführte Logik ist schon richtig, was natürlich noch lange nicht heißt, dass die Armen also immer reicher werden, je ärmer sie werden – wie du, mein Lieber, allem Anschein nach gerne glauben machen möchtest. Es gibt eine ideale Verhältnismäßigkeit zwischen Arm und Reich, welche also auch über die Zeit stabil bleiben sollte – eben das Paretoprinzip.

Solange die Leistungsbereitschaft des Einzelnen die hauptsächliche Determinante für dessen Wohlstand ist, solange pendelt sich die Gesellschaft auch in dieses entsprechende 80/20-Verhältnis ein. Wenn aber weitere wesentliche Einflüsse dazukommen, wie z.B. Wohlstand durch Geburt, dann verzerrt diese natürliche Verhältnismäßigkeit, worunter dann aber auch die gesamte volkswirtschaftliche Prosperität leidet.

1)
Eine entsprechend notwendige Neutralität des Marktes kann es nur geben, wenn der Lebensraum (Grund und Boden) und alle natürlichen (also nicht vom Menschen produzierte) Ressourcen verstaatlicht sind.

2)
Eine entsprechend notwendige Neutralität des Geldes kann es nur geben, wenn die Emission von Zahlungsmitteln verstaatlicht ist.

[[herz]]

Edit:

Beide hier formulierte Voraussetzungen bleiben in dem bestehenden westlichen 'Anarcho-Kapitalismus' unerfüllt, weshalb sich auch niemand zu wundern braucht.

--
... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Wer nicht lesen will, kann auch nicht verstehen, was gemeint ist

Falkenauge @, Freitag, 19.01.2018, 10:52 vor 2290 Tagen @ Mephistopheles 2870 Views

Der Mensch braucht zwar Kultur zum Leben, aber er kann nicht von der Kultur
leben.
Kultur kann nur entstehen aufgrund des Überflusses und des Luxus`einiger
Weniger. Alle, die kulturell tätig sind, müssen von den Nahrungsmitteln
leben, die andere erzeugen.

Man nehme nur als Beispiel den Beruf eines Arztes. Ein Arzt erzeugt keine
Kalorien, keine Häuser und auch kein Heizmaterial. Er muss als
zwangsläufig von dem Kalorienüberschuss, den Baumaterialien, aus denen
die Universitäten, wo Ärzte ausgebildet werden, errichtet werden und der
Energieversorgung anderer leben.

Das macht keiner freiwillig, der selber immer nahe daran ist, am
Hungertuch zu knabbern, sondern dieser immense Aufwand kann nur betrieben
werden und wurde auch, wie die Geschichte zeigt, betrieben von dem Reichtum
und dem Luxus einiger weniger. Ja, man kann sogar sagen, dass Medizin
insgesamt zu den Luxusgütern zählt - neben allen anderen Kulturgütern
auch.

Eine Gesellschaft ohne Kultur, also ohne den Reichtum und den Luxus
weniger, landet umgehend in der Barbarei.

Das ist fast alles richtig mit Ausnahme der These, dass Kultur nur entstehen könne aufgrund des Überflusses und des Luxus`einiger Weniger.

Ich habe ja in dem Artikel und insbesondere in einem anderen verlinkten Artikel darauf hingewiesen, dass der Reingewinn nicht dem Reichtum und Luxus weniger bilden darf, sondern im Grunde dem Kulturleben zusteht, wozu ja das Bildungsleben existenziell gehört, da ihm alle die Fähigkeiten zu verdanken sind, die den Gewinn erst möglich machen.

Es ist also ein Unsinn, erst die soziale Ungerechtigkeit zu begehen und den Gewinn in die privaten Taschen der Eigentümer fließen zu lassen, mit allen sozialen Verwerfungen, die damit verbunden sind, und dann zu sagen: der Reichtum und Luxus weniger sei notwendig, die Kultur zu finanzieren.

Du bist kein Hellseher, der weiß, was in dem Artikel steht, ohne ihn gelesen zu haben.

Gruß
Falkenauge

Wenn Bildungsleben nicht nachgefragt wird, muss die Nachfrage erzwungen werden und das kostet.

trosinette @, Freitag, 19.01.2018, 12:37 vor 2290 Tagen @ Falkenauge 2791 Views

Guten Tag,

Ich habe ja in dem Artikel und insbesondere in einem anderen verlinkten
Artikel darauf hingewiesen, dass der Reingewinn nicht dem Reichtum und
Luxus weniger bilden darf, sondern im Grunde dem Kulturleben zusteht, wozu
ja das Bildungsleben existenziell gehört, da ihm alle die Fähigkeiten zu
verdanken sind, die den Gewinn erst möglich machen.

Was hindert mich daran, mich ganz praktisch dem Bildungsleben hinzugeben? In der Bücherei bei mir in der Nähe liegt jedem, vollkommen unabhängig vom Geldbeutel, die ganze Bildungswelt praktisch zu Füssen. Die Nachfrage nach „Frauentausch" auf RTL2 scheint mir aber in der Praxis schlicht und ergreifend einfach wesentlich größer zu sein. Oder ist das von mir wieder alles zu sehr theoretisiert?

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Falscher Film

Falkenauge @, Freitag, 19.01.2018, 13:51 vor 2290 Tagen @ trosinette 2780 Views

Ich habe ja in dem Artikel und insbesondere in einem anderen verlinkten

Artikel darauf hingewiesen, dass der Reingewinn nicht dem Reichtum und
Luxus weniger bilden darf, sondern im Grunde dem Kulturleben zusteht,

wozu ja das Bildungsleben existenziell gehört, da ihm alle die Fähigkeiten
zu verdanken sind, die den Gewinn erst möglich machen.

Was hindert mich daran, mich ganz praktisch dem Bildungsleben hinzugeben?
In der Bücherei bei mir in der Nähe liegt jedem, vollkommen unabhängig
vom Geldbeutel, die ganze Bildungswelt praktisch zu Füssen. Die Nachfrage
nach „Frauentausch" auf RTL2 scheint mir aber in der Praxis schlicht und
ergreifend einfach wesentlich größer zu sein. Oder ist das von mir wieder
alles zu sehr theoretisiert?

Ich weiß nicht wovon Du redest.

Du hättest noch das Nächste an Mephisto Gerichtete zitieren sollen, dann wüsstest Du vielleicht worum es überhaupt geht:
"Es ist also ein Unsinn, erst die soziale Ungerechtigkeit zu begehen und den Gewinn in die privaten Taschen der Eigentümer fließen zu lassen, mit allen sozialen Verwerfungen, die damit verbunden sind, und dann zu sagen: der Reichtum und Luxus weniger sei notwendig, die Kultur zu finanzieren."

Deine Gedankenfetzen haben doch darauf überhaupt keinen Bezug. Meine Güte.

Wenn der Gewinn nicht in die privaten Taschen fließt, dann hat keiner ein Interesse daran, in Bildung zu investieren

Mephistopheles, Freitag, 19.01.2018, 14:17 vor 2290 Tagen @ Falkenauge 2747 Views

Du hättest noch das Nächste an Mephisto Gerichtete zitieren sollen, dann
wüsstest Du vielleicht worum es überhaupt geht:
"Es ist also ein Unsinn, erst die soziale Ungerechtigkeit zu begehen
und den Gewinn in die privaten Taschen der Eigentümer fließen zu lassen,
mit allen sozialen Verwerfungen, die damit verbunden sind, und dann zu
sagen: der Reichtum und Luxus weniger sei notwendig, die Kultur zu
finanzieren."

Wenn der Gewinn nicht in die privaten Taschen fließt, dann findet keine Bildung statt, sondern Abrichtung von Sklaven.

Gruß Mephistopheles

Ein klägliches Rüchzugsgefecht

Falkenauge @, Freitag, 19.01.2018, 15:55 vor 2290 Tagen @ Mephistopheles 2688 Views

Wenn der Gewinn nicht in die privaten Taschen fließt, dann findet keine
Bildung statt, sondern Abrichtung von Sklaven.

Gruß Mephistopheles

Wie bitte? Was für Behauptungen aus der Hosentasche!
Eine Abrichtung von Sklaven für staatliche und wirtschaftliche Interessen findet gegenwärtig im staatlichen Bildungswesen statt, das übrigens von Steuern finanziert wird, die zum größten Teil nicht aus den Kapitalerträgen, sondern aus Lohn- und Einkommenssteuern stammen. Also die ausgebeuteten Arbeitnehmer müssen überwiegend auch die Bildung finanzieren und nicht die Reichen. Die sponsern dann oder lassen die neoliberale EU Interessen-Lehrstühle bei den armen Hochschulen sponsern und prostituieren die "freie Wissenschaft".

Der Germanist Gerd Simon, der lange Jahre an der Universität Tübingen gewirkt hat, bringt diese Praktiken auf den Punkt:
„Politiker und Ökonomen erwarten … nach wie vor von Wissenschaftlern, dass diese genau das herausfinden, was ihnen vorschwebt bzw. was ihnen ins Konzept passt. (…) Diese Entwicklung der Hochschulen hin zu Einrichtungen, in denen ein Sammelsurium von Gefälligkeitsforschern an der Beantwortung von Spezialaufträgen aus Politik und Wirtschaft arbeitet, sollte man nicht als karikierendes Zukunftsgemälde abtun. Wo der Staat nur das fördert, was von Sponsoren gefördert wird, und das auch noch in dem Maße, wie diese das fördern, hat man diese Institution freigegeben zum Abdriften in einen Zulieferbetrieb oder – um es drastischer auszudrücken –, in ein Bordell, nur dass es in letzterem vermutlich menschlicher zugeht. ..."
Vgl. http://fassadenkratzer.wordpress.com/2014/02/14/540/

Zu einem Aufblühen der Kultur kann es erst kommen, wenn das Bildungs- und Kulturleben organisatorisch von Staat und Wirtschaft unabhängig ist und mit den Gewinnen der Wirtschaft, nicht über den Staat, sondern direkt finanziert wird. Vgl. Allmächtiger Staat

Gruß
Falkenauge

Du widersprichst dir doch selber und es fällt dir nicht einmal auf

Mephistopheles, Freitag, 19.01.2018, 16:12 vor 2290 Tagen @ Falkenauge 2675 Views

Zu einem Aufblühen der Kultur kann es erst kommen, wenn das Bildungs- und
Kulturleben organisatorisch von Staat und Wirtschaft unabhängig ist und
mit den Gewinnen der Wirtschaft, nicht über den Staat, sondern direkt
finanziert wird. Vgl.
Allmächtiger
Staat

Genau das geschieht doch im Moment

Eine Abrichtung von Sklaven für staatliche und wirtschaftliche Interessen
findet gegenwärtig im staatlichen Bildungswesen statt, das übrigens von
Steuern finanziert wird, die zum größten Teil nicht aus den
Kapitalerträgen, sondern aus Lohn- und Einkommenssteuern stammen. Also die
ausgebeuteten Arbeitnehmer müssen überwiegend

Wer bezahlt denn die Arbeitnehmer? Das ist doch die Wirtschaft und somit zahlt die Wirtschaft auch die Lohn- und Einkommenssteuer aus ihren Gewinnen, aus denen dann deiner eigenen Aussage nach das staatliche Bildungswesen finanziert wird.

Es ist also alles genau so, wie du das forderst, was beschwerst du dich also?

Du solltest mal lieber zuerst nachdenken, bevor du dich ständig in Selbstwidersprüche verwickelst.

Gruß Mephistopheles

Ich frag mich sowieso, was diese Quatsch-Fordeung "mit den Gewinnen der Wirtschaft....finanziert wird" hier überhaupt soll

Mephistopheles, Freitag, 19.01.2018, 16:58 vor 2290 Tagen @ Falkenauge 2739 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 19.01.2018, 17:04

Zu einem Aufblühen der Kultur kann es erst kommen, wenn das Bildungs- und
Kulturleben organisatorisch von Staat und Wirtschaft unabhängig ist und
mit den Gewinnen der Wirtschaft, nicht über den Staat, sondern direkt
finanziert wird.

Mit den Gewinnen der Wirtschaft wird überhaupt nichts finanziert, sondern Gewinn ist das, was - nach sämtlichen Abzügen - übrigbleibt.
Es ist mir als Unternehmer völlig gleich, was der Staat für Steuern und Abgaben erhebt. Ich habe meine Gewinnerwartung, und wenn sich die realistischerweise nicht umsetzen lässt, dann mache ich eben den Laden zu und werfe dem Staat das Personal vor die Füsse. Soll der sich dann um den Abtransport und die Müllverwertung kümmern.

Wenn der Staat meint, er müsse eben die Einkommens- und Lohnsteuer und die Sozialabgaben erhöhen; mir schon recht. Dann erhalten die Leute eben entsprechend weniger ausbezahlt. Mir tun bloß die armen Hansele leid, die so viel schuften müssen und dann so wenig ausbezahlt erhalten. Aber andererseits tun sie mir doch nicht leid, weil die haben ja schließlich die Politfratzen gewählt, die dann die Abzüge beschlossen haben. Sie sind also selber schuld. Die Unternehmer sind unter der Wählermasse nur eine verschwindend geringe Minderheit.

Wenn der Staat beschließt, das soll eben aus den Gewinnen bezahlt werden; mir schon recht. Dann steigen eben die Preise. Mir tun bloß die armen Hansele leid, die so wenig ausbezahlt erhalten und dann noch von dem Wenigen die verteuerten Preise bezahlen müssen. Aber andererseits tun sie mir doch nicht leid, weil die haben ja schließlich die Politfratzen gewählt, die dann die Abzüge beschlossen haben. Sie sind also selber schuld. Die Unternehmer sind unter der Wählermasse nur eine verschwindend geringe Minderheit.

Aber so, wie es aussieht haben jwetzt einige gemerkt, wer ihnen da tatsächlich in die Tasche greift, deswegen hat die SPD nur noch 20%. [[hüpf]]

Gruß Mephistopheles

Unternehmer?

Oberbayer @, Freitag, 19.01.2018, 17:37 vor 2290 Tagen @ Mephistopheles 2695 Views

Mit den Gewinnen der Wirtschaft wird überhaupt nichts finanziert, sondern
Gewinn ist das, was - nach sämtlichen Abzügen - übrigbleibt.

Richtig.

Es ist mir als Unternehmer völlig gleich, was der Staat für Steuern und
Abgaben erhebt. Ich habe meine Gewinnerwartung, und wenn sich die
realistischerweise nicht umsetzen lässt, dann mache ich eben den Laden zu
und werfe dem Staat das Personal vor die Füsse. Soll der sich dann um den
Abtransport und die Müllverwertung kümmern.

Falsch.
Denn dann musst Du Abfindungen an Deine Arbeitnehmer in erheblicher Höhe zahlen. Einen Mittelständler ruiniert allein das nämlich i.d.R. auf Lebenszeit.
Einziger Ausweg: Genug bar bei Seite schaffen und dann Insolvenz anmelden. Und selbst dieser Weg kann Dich ruinieren, denn das deutsche Insolvenzrecht ist finanziell tötlich für Unternehmer aber eine Goldgrube für Rechtsanwälte...
Oder versuche mal einen Nachfolger zu finden [[freude]]

Wenn der Staat meint, er müsse eben die Einkommens- und Lohnsteuer und
die Sozialabgaben erhöhen; mir schon recht. Dann erhalten die Leute eben
entsprechend weniger ausbezahlt.

Ha,har.
Wenn Du ein ernst zu nehmender "Unternehmer" wärest, dann wüsstest Du, dass qualifiziertes Personal sauteuer ist.
Ein guter CNC-Dreher z.B. kann sich bundesweit die Weintrauben aussuchen...
https://de.indeed.com/CNC-Dreher-Jobs-in-Niedersachsen
Einen versierten Werksleiter findest Du eher gar nicht mehr.

Tja, Meph, so einfach ist diese Welt nicht gestrickt.

Freundliche Grüße

--
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt,
desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
meinte G.Orwell

Kleinbetrieb, weniger als 10 Arbeitsplätze, kein Kündigungsschutz

Mephistopheles, Freitag, 19.01.2018, 19:10 vor 2290 Tagen @ Oberbayer 2890 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 19.01.2018, 19:17

Mit den Gewinnen der Wirtschaft wird überhaupt nichts finanziert,

sondern

Gewinn ist das, was - nach sämtlichen Abzügen - übrigbleibt.

Richtig.

Es ist mir als Unternehmer völlig gleich, was der Staat für Steuern

und

Abgaben erhebt. Ich habe meine Gewinnerwartung, und wenn sich die
realistischerweise nicht umsetzen lässt, dann mache ich eben den Laden

zu

und werfe dem Staat das Personal vor die Füsse. Soll der sich dann um

den

Abtransport und die Müllverwertung kümmern.

Falsch.
Denn dann musst Du Abfindungen an Deine Arbeitnehmer in erheblicher Höhe
zahlen. Einen Mittelständler ruiniert allein das nämlich i.d.R. auf
Lebenszeit.

Nein, sondern richtig.
Insgesamt waren es 13 Mitarbeiter, da aber einige Teilzeit arbeiteten, zählten sie als weniger als 10 Arbeitnehmer. Damit kein Kündigungsschutz, wobei ich auch bei bestehendem Kündigungsschutz wahrscheinlich damit durchgekommen wäre: Ich habe den Betrieb zugemacht und aus betrieblichen Gründen gekündigt. Keine Abfindungen.

Allerdings war das vor mehreren Jahren und ich hatte aber auch Glück, weil keiner geklagt hat. Insofern ging dieser Kelch an mir vorüber.
Wenn ich das heute wieder machen würde, dann nur als UG oder Ltd. oder GmbH.
Dann haftet bei einer Klage das noch vorhandene Restkapital, um den Kläger zu befriedigen, und das kann u.U. 1 Euro betragen.

Einziger Ausweg: Genug bar bei Seite schaffen

Die berühmt Keksdose. [[smile]]

und dann Insolvenz anmelden.

Und selbst dieser Weg kann Dich ruinieren, denn das deutsche Insolvenzrecht
ist finanziell tötlich für Unternehmer aber eine Goldgrube für
Rechtsanwälte...
Oder versuche mal einen Nachfolger zu finden [[freude]]

Wenn der Staat meint, er müsse eben die Einkommens- und Lohnsteuer und
die Sozialabgaben erhöhen; mir schon recht. Dann erhalten die Leute

eben

entsprechend weniger ausbezahlt.

Ha,har.
Wenn Du ein ernst zu nehmender "Unternehmer" wärest, dann wüsstest Du,
dass qualifiziertes Personal sauteuer ist.
Ein guter CNC-Dreher z.B. kann sich bundesweit die Weintrauben
aussuchen...
https://de.indeed.com/CNC-Dreher-Jobs-in-Niedersachsen
Einen versierten Werksleiter findest Du eher gar nicht mehr.

Entweder ein Mitarbeiter nimmt das Kreuz und den Betrieb auf sich - oder eben Betriebsschließung.

Tja, Meph, so einfach ist diese Welt nicht gestrickt.

Freundliche Grüße

Gruß Mephistopheles

Vielleicht suchst du dein Personal auch in der falschen Zielgruppe?

Mephistopheles, Freitag, 19.01.2018, 22:55 vor 2290 Tagen @ Oberbayer 2692 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 19.01.2018, 23:30

Wenn Du ein ernst zu nehmender "Unternehmer" wärest, dann wüsstest Du,
dass qualifiziertes Personal sauteuer ist.

Nö, ist es nicht. Ein qualifizierter Unternehmer setzt sein Personal nämlich so ein, dass diese mehr Wertschöpfung erwirtschaften als sie kosten.
Das ist die Aufgabe des Unternehmers.

Wir hatten die Debatte schon mal, ich bin nur zu faul, um danach zu suchen.
Kernsatz meiner These:

Mehrwert wird vom Unternehmer geschaffen. Arbeitnehmer können das nicht, deswegen suchen sie sich eine Beschäftigung. Wenn sie selber Mehrwert erzeugen könnten, dann würden sie niemals eine Beschäftigung suchen.

Ein guter CNC-Dreher z.B. kann sich bundesweit die Weintrauben
aussuchen...

So what. Dann biete sie ihm halt an, die Weintrauben.
Früher war es üblich, dass am Wochenende am Arbeitsschluss die Lohntüte ausgeteilt wurde. Dann wurden die Arbeitnehmer verabschiedet und dann waren sie blau bis Montag; deswegen der Blaue Montag".

Dann kamen die Banken und der Lohn wurde aufs Konto überwiesen.
Neuerdings scheint aber der Bedarf nach der Lohntüte wieder zuzunehmen.
Wozu braucht der Arbeitnehmer ein Konto?

Der Arbeitnehmer braucht kein Konto, du als Unternehmer brauchst ein Konto, worauf du die Lohnsteuer und die Sozialabgaben überweisen kannst.
Den Arbeitnehmer meldest du natürlich ordnungsgemäß überall an, nur seinen Lohn zahlst du ihm per Lohntüte.

Nur so ne Idee, vll. findest du dann eher qualifiziertes Personal. [[zwinker]]

https://de.indeed.com/CNC-Dreher-Jobs-in-Niedersachsen
Einen versierten Werksleiter findest Du eher gar nicht mehr.

Tja, Meph, so einfach ist diese Welt nicht gestrickt.


Freundliche Grüße

Gruß Mephistopheles

abstrakt und konkret

Oblomow, Freitag, 19.01.2018, 19:50 vor 2290 Tagen @ Falkenauge 2640 Views

bearbeitet von Oblomow, Freitag, 19.01.2018, 19:57

Zu einem Aufblühen der Kultur kann es erst kommen, wenn das Bildungs- und
Kulturleben organisatorisch von Staat und Wirtschaft unabhängig ist und
mit den Gewinnen der Wirtschaft, nicht über den Staat, sondern direkt
finanziert wird.

Kannst Du mir das an einem Beispiel erklären? Meinst Du Mäzene wie der Borgia-Papst oder dieser investierende Limburger Bischof und Michelangelo und Raffael? Oder Stiftungen? Waren nicht Sklaven oder wilde Zeiten Bedingung zum Aufblühen von Kultur? Kann man das auch durch Kohle schaffen? Das plebs ist am Aufblühen einer Kultur nicht interessiert. Ich würde sogar behaupten, dass Bildung den meisten am Arsch vorbei geht. Außer dem Bildungsphilister, den Nietzsche schon aufs Korn genommen hat. Kann mich ooch irren.

Herzlich
Oblomow

Den richtigen Film will ich immer nicht sehen

trosinette @, Freitag, 19.01.2018, 14:48 vor 2290 Tagen @ Falkenauge 2785 Views

Aus Deinem Film:

Der Reingewinn gehört, wie an anderer Stelle ausführlich behandelt, im
Grunde dem Bildungs- und Forschungswesen, überhaupt dem Geistesleben, dem
er letztlich zu verdanken ist.

Wenn der Reingewinn unserem Geistesleben zu verdanken ist, werde ich dieses Geistesleben erstmal dringen kritisch hinterfragen müssen, bevor ich über seine weiterführende Finanzierung nachdenke. Das von mir vorgestellte Geistesleben weiß gar nicht, was es mit den hunderten von Milliarden Euro Reingewinn anfangen soll. Mein Gehirnejakulat entspringt in diesem Fall aber auch wieder dem falschen Film. Der richtige Film trägt den Titel „Materialismus“.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

Echte Bildung wird erst dann nachgefragt, wenn sie etwas kostet

Mephistopheles, Freitag, 19.01.2018, 14:06 vor 2290 Tagen @ trosinette 2751 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Freitag, 19.01.2018, 14:11

Guten Tag,

Ich habe ja in dem Artikel und insbesondere in einem anderen verlinkten

Artikel darauf hingewiesen, dass der Reingewinn nicht dem Reichtum und
Luxus weniger bilden darf, sondern im Grunde dem Kulturleben zusteht,

wozu

ja das Bildungsleben existenziell gehört, da ihm alle die Fähigkeiten

zu

verdanken sind, die den Gewinn erst möglich machen.

Echte Bildung wird erst dann nachgefragt, wenn sie etwas kostet und zwar demjenigen, der mit Bildung einen Gewinn machen möchte.

Was hindert mich daran, mich ganz praktisch dem Bildungsleben hinzugeben?

daran hindert dich, dass dadurch, dass Bildung den Bildungswilligen nichts kostet, das gesamte Bildungssystem total verkorkst wurde. Es ist zu einer gigantischen Fehlallokation gekommen.
Die Opfer des Bildungssystems sind nicht in der Lage, sich aus dem unüberschaubaren Bildungsangebot selber das heraus zu suchen, was sie im Moment benötigen, um ihr Bildungsziel zu erreichen, und die Lehrer haben ihnen diese Fähigkeit nicht beigebracht.

In der Bücherei bei mir in der Nähe liegt jedem, vollkommen unabhängig
vom Geldbeutel, die ganze Bildungswelt praktisch zu Füssen. Die Nachfrage

Die Nachfrage scheint es durchaus zu geben, allerdings eher von denen, die bereit sind für eine zielgerichtete Bildung ordentlich Geld in die Hand zu nehmen. Natürlich erwarten die, dass sie damit einen Gewinn machen.
(Der Autor dieses Artikels ist >50J.)
https://das-maennermagazin.de/blog/die-zukunft-muss-gut-vorbereitet-sein

Gruß Mephistopheles

Armuts-, Wachstums-, Schulden-, Gewalt- und Bildunsspirale

trosinette @, Freitag, 19.01.2018, 15:02 vor 2290 Tagen @ Mephistopheles 2746 Views

Guten Tag,

Echte Bildung wird erst dann nachgefragt, wenn sie etwas kostet und zwar
demjenigen, der mit Bildung einen Gewinn machen möchte.

und der Gewinn fließt nach Falkenauge in noch mehr Bildung, die noch mehr Gewinn zeitigt usw. usf. Vielleicht ist es ja die letzte Spirale die unser Geistesleben hervorbringt.

Mit freundlichen Grüßen
Schneider

zu Eigentum, Risiko, und Bereitschaft

Dieter, Freitag, 19.01.2018, 16:03 vor 2290 Tagen @ Falkenauge 2768 Views

Hallo Falkenauge,

unterschiede in Bezug auf Wohlstand muß es zwangsläufig immer geben, einfach aufgrund unterschiedlicher Fähigkeiten der Individuen und zwar vollkommen unabhängig von Eigentumsfragen.
Natürlich wäre, wenn die genetisch ungeeignetsten gegenüber herrschenden Bedingungen aussterben, was natürlich in Gesellschaften wie unserer eher umgedreht wurde und auch nicht unserem allgemeinen Menschenbild entspricht.

Zur Eigentumsfrage: Nach meiner Beobachtung und Erfahrung mit identischen Menschen als Arbeitnehmer oder Unternehmer macht es einen riesigen Unterschied in der Interessenlage und im Verhalten ob jemand Risiko trägt oder nicht. Also Risiko, das eingesetzte Kapital zu verlieren, Risiko von existenziell bedrohlichen Nachschußverpflichtungen, Risiko pers. Ziele nicht zu erreichen.

Von daher bin ich der festen Überzeugung, daß Menschen aus den vorhandenen Resourcen, vor allem unter langfr. Aspekten, am meisten und nachhaltig unter pers. Eigentumsverhältnissen erreichen. Dazu zählt nicht nur Eigentum an Produktionsmitteln sondern auch noch deren Vererbbarkeit.

Ein entschiedener Gegner bin ich von Kapitalgesellschaften. Weil hier das pers. Risiko minimiert wird, was nicht sein darf.

Verwandel mal eine AG in eine Genossenschaft der dort tätigen. Und frage im Vorfeld, wie groß der Anteil der dort tätigen Arbeiter bereit wäre auch mal eine jährliche Einkommenskürzung oder gar eine Nachschußpflicht wahrzunehmen?

Gruß Dieter

Risikofreude

Nico @, Freitag, 19.01.2018, 21:25 vor 2290 Tagen @ Dieter 2654 Views

bearbeitet von unbekannt, Freitag, 19.01.2018, 21:40

Hallo Falkenauge,

unterschiede in Bezug auf Wohlstand muß es zwangsläufig immer geben,
einfach aufgrund unterschiedlicher Fähigkeiten der Individuen

Zweifelsohne – und alles andere wäre sozial-ungerecht!

und zwar
vollkommen unabhängig von Eigentumsfragen.

Eigentlich ist genau DAS die „EIGENTUMS-Frage“. Eigentum = Eigene Schöpfung.

Natürlich wäre, wenn die genetisch ungeeignetsten gegenüber
herrschenden Bedingungen aussterben, was natürlich in Gesellschaften wie
unserer eher umgedreht wurde und auch nicht unserem allgemeinen
Menschenbild entspricht.

Wir dürfen annehmen, dass sich eine Gesellschaft zu allen Zeiten aus Individuen zusammensetzt, welche zum Teil mehr und zum Teil weniger am Sozialprodukt beteiligt sind. Das bedeutet also, dass jene die weniger beteiligt sind also NICHT aussterben.

Zur Eigentumsfrage: Nach meiner Beobachtung und Erfahrung mit identischen
Menschen als Arbeitnehmer oder Unternehmer macht es einen riesigen
Unterschied in der Interessenlage und im Verhalten ob jemand Risiko trägt
oder nicht. Also Risiko, das eingesetzte Kapital zu verlieren, Risiko von
existenziell bedrohlichen Nachschußverpflichtungen, Risiko pers. Ziele
nicht zu erreichen.

Hier verstehe ich überhaupt nicht, warum du erst „zur Eigentumsfrage“ schreibst, und dann über das Risiko referierst. Der Begriff des Risikos kann dabei vieles bedeuten. Vor allem stellt sich die Frage, ob der Begriff des Risikos grundsätzlich etwas außerordentliches bedeutet, oder ob das Leben an sich bereits ein Risiko darstellt. So gesehen ist es auch ein Risiko, einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben, es wäre nur halt auch ein Risiko, es nicht zu tun.

Es ist also auch eine Frage, inwieweit ein Individuum durch das politisch determinierte Umfeld dazu gezwungen ist, mit privatem Vermögen zu haften.

Grundsätzlich sollte das Individuum daran interessiert sein, das gesellschaftliche Leben insgesamt sicher zu gestalten. Ein Bankrott z.B. ist nicht einfach ein individuelles Risiko an sich. Es ist eine politische Entscheidung, ob ein gestürzter Unternehmer nun erst einmal gevierteilt werden muss, um unsere kollektiven moralischen Werte zu wahren, oder ob wir diesen einfach wieder neu (also schuldenfrei) beginnen lassen wollen.

Von daher bin ich der festen Überzeugung, daß Menschen aus den
vorhandenen Resourcen, vor allem unter langfr. Aspekten, am meisten und
nachhaltig unter pers. Eigentumsverhältnissen erreichen. Dazu zählt nicht
nur Eigentum an Produktionsmitteln sondern auch noch deren Vererbbarkeit.

Naja, der Begriff des Eigentums wird hier wie üblich synonym mit dem Begriff des Besitzes verwendet. Eigentum in einem monetären Sinn bedeutet, dass der Besitzer ein anderer ist. Insgesamt werden hier weiter politisch gesetzte Vorbedingungen als absolute Kategorien verstanden.

Bleiben wir hier also bei dem diesbezüglich korrekten Begriff des Besitzes. Hier strebt das Wirtschaftsindividuum eben den Ausbau genau dieses an, weil genau das das Wesen allem Wirtschaftens ist. Bei genau diesem Streben kommt nun eine individuell unterschiedliche Risikofreude zum Einsatz. Man sollte dabei aber nicht der optischen Täuschung unterliegen, nur die Gewinner unter den Risikofreudigen zu sehen. Letztendlich sollten wir der Sicherheit entgegen streben, und deshalb also nicht schizophrener weise gleichzeitig die Risikofreude an-empfehlen.

Um es hier kurz zu machen: marktfundamentalistische Betrachtungen bleiben immer einseitige Betrachtungen. @Falkenauge hat hier aber ein politisches Thema angestoßen. Zielsetzung kann hier nur die Sicherheit, aber nicht das Risiko sein.

Ein entschiedener Gegner bin ich von Kapitalgesellschaften. Weil hier das
pers. Risiko minimiert wird, was nicht sein darf.

So sehen wir also die Schizophrenie, in welche neoliberales, marktfundamentales Denken führt, weil das Risiko selbstverständlich zu Gunsten der Sicherheit abgebaut werden soll. Überhaupt weiß ich auch nicht, was es bedeutet, „gegen Kapitalgesellschaften zu sein“. Sollen die also verboten werden?

Verwandel mal eine AG in eine Genossenschaft der dort tätigen. Und frage
im Vorfeld, wie groß der Anteil der dort tätigen Arbeiter bereit wäre
auch mal eine jährliche Einkommenskürzung oder gar eine Nachschußpflicht
wahrzunehmen?

Warum sollten die das in einer AG auch machen? Bekommen die Arbeiter auch eine Dividende?!

Hier kann es nur um die politischen Weichenstellungen gehen. Dabei gilt es die primären Determinanten des Gefüges zu erkennen, und unbedingt in ihrer richtigen – also absteigenden – Reihenfolge abzuarbeiten.

Gruß Dieter

[[herz]]

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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

aus meiner Sicht müßten Kapitalgesellschaften verboten werden

Dieter, Freitag, 19.01.2018, 22:03 vor 2290 Tagen @ Nico 2692 Views

Hallo Nico,

habe gerade wenig Zeit, nur zur Klarstellung: Aus meiner Sicht müßten Kapitalgesellschaften verboten werden, aber auch (Staats)verschuldung zu konsumtiven Zwecken.

Bei meinem Beispiel müßten natürlich GmbHs und AGs umgewandelt werden in vollhaftende Personengesellschaften. Fragestellung ging dahingehend, ob die Arbeiter/Angestellten bereit wären voll haftende Gesellschafter zu werden. So wie ich die Menschen (Arbeiter/Angestellte) kenne, sind dazu nur die wenigsten bereit. Dann lieber den jetzigen Status Quo.

Gruß Dieter

Ohne Staatsverschuldung zu Konsumzwecken (das ist eine Umschreibung für Beamte lol) kein Staat

Mephistopheles, Samstag, 20.01.2018, 11:11 vor 2289 Tagen @ Dieter 2497 Views

Hallo Nico,

habe gerade wenig Zeit, nur zur Klarstellung: Aus meiner Sicht müßten
Kapitalgesellschaften verboten werden, aber auch (Staats)verschuldung zu
konsumtiven Zwecken.

Ja, ja, nur leider gibt es ohne diese Staatsverschuldung zu konsumptiven Zwecken überhaupt keinen Staat. Die "konsuptiven Zwecke" sind alles, was nicht investiv ist, also der gesamte Beamtenapparat.
(Ich wundere mich immer wieder, was für ein Blödsinn hier neuerdings unwidersprochen stehen gelassen wird, sorry)

Bei meinem Beispiel müßten natürlich GmbHs und AGs umgewandelt werden
in vollhaftende Personengesellschaften. Fragestellung ging dahingehend, ob
die Arbeiter/Angestellten bereit wären voll haftende Gesellschafter zu
werden. So wie ich die Menschen (Arbeiter/Angestellte) kenne, sind dazu nur
die wenigsten bereit. Dann lieber den jetzigen Status Quo.

Das ist nicht, wie du die Menschen (Arbeiter/Angestellte) kennst, sondern wie du Arbeitslosengeld und Sozialhilfe kennst. Solange es diesen ganzen Sozialklimbim gibt, sind sie natürlich nicht dazu bereit.
Das ist aber nur eine Aussage übder den Sozialstaat, nicht über die Arbeiter und Angestellten.

Sobald es keinen Sozialstaat mehr geben wird, werden die Arbeiter (die Angestellten eher nicht) durchaus bereit sein, voll haftende Gesellschafter zu werden, wie die Geschichte des Bauerntums beweißt. Ein Bauer ist Arbeiter, Unternehmer und voll haftender Gesellschafter in einer Person.. Allerdings werden sie dann umgehend alle zu Warren Buffets mutieren, das heißt, sie investieren nur in Geschäfte, die sie auch verstehen, Das würde natürlich das umgehende Aus für die gesamte High-Tech-Industrie bedeuten würde.

Gruß Mephistopheles

Warren Buffett

Nico @, Samstag, 20.01.2018, 12:44 vor 2289 Tagen @ Mephistopheles 2615 Views

Hallo Nico,

habe gerade wenig Zeit, nur zur Klarstellung: Aus meiner Sicht müßten
Kapitalgesellschaften verboten werden, aber auch (Staats)verschuldung

zu

konsumtiven Zwecken.


Ja, ja, nur leider gibt es ohne diese Staatsverschuldung zu konsumptiven
Zwecken überhaupt keinen Staat.

Erkläre das doch bitte einmal genauer.

Die "konsuptiven Zwecke" sind alles, was
nicht investiv ist, also der gesamte Beamtenapparat.

Wie im Nachbar-Posting bereits angemerkt, ist eine solche Unterscheidung in der hier zu behandelnden Frage irrelevant.

(Ich wundere mich immer wieder, was für ein Blödsinn hier neuerdings
unwidersprochen stehen gelassen wird, sorry)

Also ich weiß ja gar nicht, welcher „Blödsinn“ hier überhaupt gemeint ist.

Bei meinem Beispiel müßten natürlich GmbHs und AGs umgewandelt

werden

in vollhaftende Personengesellschaften. Fragestellung ging dahingehend,

ob

die Arbeiter/Angestellten bereit wären voll haftende Gesellschafter zu
werden. So wie ich die Menschen (Arbeiter/Angestellte) kenne, sind dazu

nur

die wenigsten bereit. Dann lieber den jetzigen Status Quo.


Das ist nicht, wie du die Menschen (Arbeiter/Angestellte) kennst, sondern
wie du Arbeitslosengeld und Sozialhilfe kennst. Solange es diesen ganzen
Sozialklimbim gibt, sind sie natürlich nicht dazu bereit.
Das ist aber nur eine Aussage übder den Sozialstaat, nicht über die
Arbeiter und Angestellten.

Es ist halt das gesamte, aufschuldende Wirtschaftssystem, welches Arbeitslosengeld und Sozialhilfe überhaupt erst erforderlich machen. Angesichts des technischen Fortschritts könnte der Einzelne mit wenig Aufwand eine angenehme Existenz unterhalten. Vielmehr leiden die hier angesprochenen Personengruppen unter den herrschenden Bedingungen, als dass sie von ihnen profitieren würden.

Sobald es keinen Sozialstaat mehr geben wird, werden die Arbeiter (die
Angestellten eher nicht) durchaus bereit sein, voll haftende Gesellschafter
zu werden, wie die Geschichte des Bauerntums beweißt. Ein Bauer ist
Arbeiter, Unternehmer und voll haftender Gesellschafter in einer Person..
Allerdings werden sie dann umgehend alle zu Warren Buffets mutieren, das
heißt, sie investieren nur in Geschäfte, die sie auch verstehen, Das
würde natürlich das umgehende Aus für die gesamte High-Tech-Industrie
bedeuten würde.

Ein Warren Buffet steht aber für die Klasse der Milliadäre, welche natürlich Teil des bestehenden Problems bedeuten, und übrigens auch nur wenig in die 80/20-Regel passen.

Gruß Mephistopheles

[[herz]]

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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

Konsum vs. Investition

Nico @, Samstag, 20.01.2018, 12:21 vor 2289 Tagen @ Dieter 2460 Views

Hallo Nico,

Hallo Dieter!

habe gerade wenig Zeit, nur zur Klarstellung: Aus meiner Sicht müßten
Kapitalgesellschaften verboten werden,

Ich wüsste nicht, weshalb hier die Freiheit der Menschen (also auch deine und meine) eingeschränkt werden soll, so zu wirtschaften wie sie (wir) es für richtig halten.

aber auch (Staats)verschuldung zu
konsumtiven Zwecken.

Also in Abgrenzung zu Investitionen vermutlich. Einen solchen Unterschied gibt es aber nicht wirklich, und absolut jede Ausgabe kann letztlich als eine Investition verstanden werden – womit auch der diesbezügliche @Mephistopheles-Hinweis hinfällig wird. Warum sollte denn hier wohl das Geld für den Kauf einer Maschine als Investition anders behandelt werden, als das Geld für den Angestellten, der diese bedient? Wir sehen nur quantitative Unterschiede im Bezug auf den zeitlichen Einsatz. So werden einige Investitionen sukzessive über 10 Jahre abgeschrieben, und andere Investitionen sofort. Abgeschrieben wird aber alles.

Wirklich interessant ist aber, dass du den Staat also gern unternehmerisch tätig sehen willst, was einmal mehr diese typische Verliebtheit in den Markt durchscheinen lässt. Man kann aber nicht mit sich selbst Wirtschaft betreiben, und auch der Staat wirtschaftet nicht mit sich selbst, sondern höchstens gegenüber anderen Staaten. Ein natürlicher Ausgleich erfolgt dabei aber nicht durch Zahlungen, sondern über die Bewegungen der Wechselkurse. Das selbe würde auch unter Privatpersonen nicht anders sein, wenn denn jede Privatperson auch seine eigene Währung emittieren würde.

Eigentlich müsste damit auch bereits genügend Hinweis auf die Staatsverschuldung gegeben sein, denn Verschuldung ist eben auch ein Ausdruck des Wirtschaftens gegenüber anderen. Jede Staatsverschuldung ist immer nur ein böser Schwindel – welcher eine Personengruppe zu Lasten der übrigen Bevölkerung begünstigt. Ohne solch eine Verschwörung wäre ein Staat niemals darauf angewiesen Schulden zu machen.

Bei meinem Beispiel müßten natürlich GmbHs und AGs umgewandelt werden
in vollhaftende Personengesellschaften. Fragestellung ging dahingehend, ob
die Arbeiter/Angestellten bereit wären voll haftende Gesellschafter zu
werden. So wie ich die Menschen (Arbeiter/Angestellte) kenne, sind dazu nur
die wenigsten bereit.

Ich wüsste überhaupt nicht, weshalb freie Unternehmer ihre Haftungsbedingungen nicht selbst untereinander aushandeln dürfen sollten. Das betrifft auch die angeführten Arbeiter/Angestellte, welche übrigens auch als Unternehmer und Handelspartner betrachtet werden können, weil keine hier relevante Trennlinie zu sonstigen s.g. Unternehmern besteht.

Dann lieber den jetzigen Status Quo.

Nein, dieser ist grundfalsch und soll endlich überwunden werden.

Gruß Dieter

[[herz]]

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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

@Nico

Dieter, Sonntag, 21.01.2018, 12:00 vor 2288 Tagen @ Nico 2333 Views

Hallo Nico,


Hallo Dieter!

habe gerade wenig Zeit, nur zur Klarstellung: Aus meiner Sicht müßten
Kapitalgesellschaften verboten werden,


Ich wüsste nicht, weshalb hier die Freiheit der Menschen (also auch deine
und meine) eingeschränkt werden soll, so zu wirtschaften wie sie (wir) es
für richtig halten.

Hallo Nico,
Bei Kapitalgesellschaften geht es nur darum, daß der Staat per Gesetzgebung dafür sorgt, daß die Haftung der wirtschaftlich Verantwortlichen beschränkt ist und diese Haftungsrisiken der Allgemeinheit zufallen.
Früher ging man davon aus, daß Kapitalgesellschften unseriös sind, eben weil sie für ihr Tun nicht voll verantwortlich gemacht werden konnten.

aber auch (Staats)verschuldung zu
konsumtiven Zwecken.


Also in Abgrenzung zu Investitionen vermutlich. Einen solchen Unterschied
gibt es aber nicht wirklich, und absolut jede Ausgabe kann letztlich als
eine Investition verstanden werden

Als Investition würde ich nur das definieren und bewerten wollen, was nach deren Herstellung und seinem Gebrauch einen Wert darstellt, der quantifizierbar ist. Dabei sollte die darauf zurückzuführende Verschuldung niemals höher sein als der jeweils (ggf. durch pol. Wandel oder Abnutzung) quantifizierbare Wert. Das gilt für Investitionen für Bildung genauso wie für Straßenbau, etc. Sozialleistungen und die damit verbundenen Verwaltungsarbeiten sind keinesfalls Investition und dürfen m.E. niemals kreditfinanziert werden.


– womit auch der diesbezügliche

@Mephistopheles-Hinweis hinfällig wird. Warum sollte denn hier wohl das
Geld für den Kauf einer Maschine als Investition anders behandelt werden,
als das Geld für den Angestellten, der diese bedient? Wir sehen nur
quantitative Unterschiede im Bezug auf den zeitlichen Einsatz. So werden
einige Investitionen sukzessive über 10 Jahre abgeschrieben, und andere
Investitionen sofort. Abgeschrieben wird aber alles.

Wirklich interessant ist aber, dass du den Staat also gern unternehmerisch
tätig sehen willst,

Deine Schlußfolgerung kann ich nicht nachvollziehen.

was einmal mehr diese typische Verliebtheit in den

Markt durchscheinen lässt. Man kann aber nicht mit sich selbst Wirtschaft
betreiben, und auch der Staat wirtschaftet nicht mit sich selbst, sondern
höchstens gegenüber anderen Staaten. Ein natürlicher Ausgleich erfolgt
dabei aber nicht durch Zahlungen, sondern über die Bewegungen der
Wechselkurse. Das selbe würde auch unter Privatpersonen nicht anders sein,
wenn denn jede Privatperson auch seine eigene Währung emittieren würde.

Eigentlich müsste damit auch bereits genügend Hinweis auf die
Staatsverschuldung gegeben sein, denn Verschuldung ist eben auch ein
Ausdruck des Wirtschaftens gegenüber anderen. Jede Staatsverschuldung ist
immer nur ein böser Schwindel – welcher eine Personengruppe zu Lasten
der übrigen Bevölkerung begünstigt. Ohne solch eine Verschwörung wäre
ein Staat niemals darauf angewiesen Schulden zu machen.

Der Staat sollte auch nicht vorschüssig zahlen (Beamte, Renten, Sozialleistungen).

Bei meinem Beispiel müßten natürlich GmbHs und AGs umgewandelt

werden

in vollhaftende Personengesellschaften. Fragestellung ging dahingehend,

ob

die Arbeiter/Angestellten bereit wären voll haftende Gesellschafter zu
werden. So wie ich die Menschen (Arbeiter/Angestellte) kenne, sind dazu

nur

die wenigsten bereit.


Ich wüsste überhaupt nicht, weshalb freie Unternehmer ihre
Haftungsbedingungen nicht selbst untereinander aushandeln dürfen sollten.

Das betrifft nicht die Unternehmer untereinander, sondern die Gesellschaft im Ganzen.

Das betrifft auch die angeführten Arbeiter/Angestellte, welche übrigens
auch als Unternehmer und Handelspartner betrachtet werden können, weil
keine hier relevante Trennlinie zu sonstigen s.g. Unternehmern besteht.

Dann lieber den jetzigen Status Quo.

Dieser Status Quo ist aber den Arbeitern/Angestellten lieber als jeder andere.

Gruß Dieter


Nein, dieser ist grundfalsch und soll endlich überwunden werden.

Gruß Dieter


[[herz]]

Genau andersrum

Mephistopheles, Sonntag, 21.01.2018, 18:04 vor 2288 Tagen @ Dieter 2277 Views

bearbeitet von Mephistopheles, Sonntag, 21.01.2018, 18:28

Hallo Nico,
Bei Kapitalgesellschaften geht es nur darum, daß der Staat per
Gesetzgebung dafür sorgt, daß die Haftung der wirtschaftlich
Verantwortlichen beschränkt ist und diese Haftungsrisiken der
Allgemeinheit zufallen.

Kapitalgesellschaften haften immer - bis zur Höhe des eingesetzten Kapitals.
Natürlich existieren Kapitalgesellschaften nicht im luftleeren Raum, sondern sie haben immer stille Teilhaber in der Politik, die dringend auf die Erträge angewiesen sind, welche die Kapitalgesellschaften erwirtschaften.
Deswegen gibt es auch immer Ausnahmeregelungen, Subventionen oder Gesetzesänderungen, wenn eine Kapitalgesellschaft in Schwierigkeiten gerät. Aber nicht etwa wegen den Eigentümern der Kapitalgesellschaft, die sind der Politik völlig egal, sondern es geht um die Pfründe in Form von Steuereinnahmen, welche die Politiker gerne absaugen würden. Deswegen hält sich die Politik Kapitalgesellschaften so wie die Ameisen Blattläuse halten - und beschützen -, um ihren Honig absaugen zu können.

Früher ging man davon aus, daß Kapitalgesellschften unseriös sind, eben
weil sie für ihr Tun nicht voll verantwortlich gemacht werden konnten.

Früher ging man davon aus, dass Einzelkaufleute unseriös sind, weil niemand genau wissen konnte, wie viel haftendes Kapital hinter ihnen steht.
Unternehmer ist eine Eigenschaft, welche es noch gar nicht so lange gibt.

Als Investition würde ich nur das definieren und bewerten wollen, was
nach deren Herstellung und seinem Gebrauch einen Wert darstellt, der
quantifizierbar ist. Dabei sollte die darauf zurückzuführende
Verschuldung niemals höher sein als der jeweils (ggf. durch pol. Wandel
oder Abnutzung) quantifizierbare Wert. Das gilt für Investitionen für
Bildung genauso wie für Straßenbau, etc. Sozialleistungen und die damit
verbundenen Verwaltungsarbeiten sind keinesfalls Investition und dürfen
m.E. niemals kreditfinanziert werden.

Der Staat definiert selber, was er als investiv betrachtet und war er als konsumptiv ansieht. Wenn konsumptive Aufgaben niemals kreditfinanziert werden dürfen, investive Aufgaben aber schon, dann werden, wenn der Staat Kredite benötigt, plötzlich Ausgaben von Investitionen, von denen du das niemals gedacht hättest.

Aber, es gibt in unserem Wirtschaftsystem sowieso keine staatlichen Kreditaufnahmen, das sind in Wirklichkeit nur Steuererhöhungen, welche der Staat nur nicht als solche bezeichnet. Er zahlt lediglich diese "Kredite" niemals zurück, um sie dann, bei der nächsten Währungsreform, einfach ersatzlos zu streichen oder im Verhältnis 1:10 oder höher abzuwerten

Gruß Mephistopheles

Unternehmen Staat

Nico @, Sonntag, 21.01.2018, 19:25 vor 2288 Tagen @ Dieter 2280 Views

bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 21.01.2018, 19:31

Aus meiner Sicht

müßten

Kapitalgesellschaften verboten werden,


Ich wüsste nicht, weshalb hier die Freiheit der Menschen (also auch

deine

und meine) eingeschränkt werden soll, so zu wirtschaften wie sie (wir)

es

für richtig halten.


Hallo Nico,

Hallo nochmal Dieter!

Bei Kapitalgesellschaften geht es nur darum, daß der Staat per
Gesetzgebung dafür sorgt, daß die Haftung der wirtschaftlich
Verantwortlichen

Verantwortlich gegenüber wen? Zunächst gehe ich davon aus, dass es jedermanns private Angelegenheit ist, sich eine Aktie zu kaufen.

beschränkt ist und diese Haftungsrisiken der
Allgemeinheit zufallen.

Vielleicht kannst du anhand eines Beispieles aufzeigen, inwiefern hier ausdrücklich die Allgemeinheit betroffen ist.

Früher ging man davon aus, daß Kapitalgesellschften unseriös sind, eben
weil sie für ihr Tun nicht voll verantwortlich gemacht werden konnten.

Vielleicht übersehe ich ja etwas.

aber auch (Staats)verschuldung zu
konsumtiven Zwecken.


Also in Abgrenzung zu Investitionen vermutlich. Einen solchen

Unterschied

gibt es aber nicht wirklich, und absolut jede Ausgabe kann letztlich

als

eine Investition verstanden werden


Als Investition würde ich nur das definieren und bewerten wollen, was
nach deren Herstellung und seinem Gebrauch einen Wert darstellt, der
quantifizierbar ist.

Buchhalterisch ist das aber immer eine klare Sache, und die hier verwendete Formulierung „nach deren Herstellung“ ist eben dehnbar.

Dabei sollte die darauf zurückzuführende
Verschuldung niemals höher sein als der jeweils (ggf. durch pol. Wandel
oder Abnutzung) quantifizierbare Wert.

Wie sollte das gehen? Eine „Abnutzung“ wird mittels Abschreibung buchhalterisch nachvollzogen. Im Jahresabschluss geht alles in eine Gewinn- und Verlustrechnung ein. Um die notwendigen (gegengewichtigen) Gewinne muss sich eine Unternehmung halt kümmern.

Das gilt für Investitionen für
Bildung genauso wie für Straßenbau, etc. Sozialleistungen und die damit
verbundenen Verwaltungsarbeiten sind keinesfalls Investition und dürfen
m.E. niemals kreditfinanziert werden.

Eine solche Trennung mag für gewisse Betrachtungen hilfreich sein, am Ende ist es aber egal, wofür Schulden einmal gemacht wurden. Vor allem geht es hier aber um betriebswirtschaftliche Betrachtungen, und wir sprechen hier aber über die Politik des Staates. Der Staat soll (und braucht vor allem) gar keine Schulden machen, weil er nicht mit uns konkurriert, sondern unsere Gemeinsamkeit verkörpert.

– womit auch der diesbezügliche

@Mephistopheles-Hinweis hinfällig wird. Warum sollte denn hier wohl

das

Geld für den Kauf einer Maschine als Investition anders behandelt

werden,

als das Geld für den Angestellten, der diese bedient? Wir sehen nur
quantitative Unterschiede im Bezug auf den zeitlichen Einsatz. So

werden

einige Investitionen sukzessive über 10 Jahre abgeschrieben, und

andere

Investitionen sofort. Abgeschrieben wird aber alles.

Wirklich interessant ist aber, dass du den Staat also gern

unternehmerisch

tätig sehen willst,


Deine Schlußfolgerung kann ich nicht nachvollziehen.

Naja, genau kann ich natürlich nicht wissen, wie du dir die Dinge vorstellst, aber du versuchst verschiedentliche Investments offenbar qualitativ zu trennen, welche sich aber nur quantitativ im Bezug auf deren Halbwertszeit unterscheiden. Solche Überlegungen werden als Grundlage für operative Wirtschafts-Entscheidungen vollzogen. Die (buchhalterische/unternehmerische) Überlegung dabei ist aber nicht die, ob Schulden für ein Investment durch dessen Langlebigkeit gerechtfertigt sind, sondern die, wie viel Zeit für dessen Abschreibung vorhanden ist. Gewinn mal Zeiteinheiten minus Abschreibung lautet die betriebswirtschaftliche Rechnung, welche entweder aufgeht, oder nicht.

was einmal mehr diese typische Verliebtheit in den

Markt durchscheinen lässt. Man kann aber nicht mit sich selbst

Wirtschaft

betreiben, und auch der Staat wirtschaftet nicht mit sich selbst,

sondern

höchstens gegenüber anderen Staaten. Ein natürlicher Ausgleich

erfolgt

dabei aber nicht durch Zahlungen, sondern über die Bewegungen der
Wechselkurse. Das selbe würde auch unter Privatpersonen nicht anders

sein,

wenn denn jede Privatperson auch seine eigene Währung emittieren

würde.


Eigentlich müsste damit auch bereits genügend Hinweis auf die
Staatsverschuldung gegeben sein, denn Verschuldung ist eben auch ein
Ausdruck des Wirtschaftens gegenüber anderen. Jede Staatsverschuldung

ist

immer nur ein böser Schwindel – welcher eine Personengruppe zu

Lasten

der übrigen Bevölkerung begünstigt. Ohne solch eine Verschwörung

wäre

ein Staat niemals darauf angewiesen Schulden zu machen.


Der Staat sollte auch nicht vorschüssig zahlen (Beamte, Renten,
Sozialleistungen).

Dieses sind betriebswirtschaftliche Fragestellungen, wo es aber um Politik geht.

Bei meinem Beispiel müßten natürlich GmbHs und AGs umgewandelt

werden

in vollhaftende Personengesellschaften. Fragestellung ging

dahingehend,

ob

die Arbeiter/Angestellten bereit wären voll haftende Gesellschafter

zu

werden. So wie ich die Menschen (Arbeiter/Angestellte) kenne, sind

dazu

nur

die wenigsten bereit.


Ich wüsste überhaupt nicht, weshalb freie Unternehmer ihre
Haftungsbedingungen nicht selbst untereinander aushandeln dürfen

sollten.

Das betrifft nicht die Unternehmer untereinander, sondern die Gesellschaft
im Ganzen.

Schön, dass du die Gesellschaft im Ganzen in Betracht ziehst; inwiefern sie hier aber betroffen sein soll, wäre bitte noch einmal aufzuzeigen.

Das betrifft auch die angeführten Arbeiter/Angestellte, welche

übrigens

auch als Unternehmer und Handelspartner betrachtet werden können, weil
keine hier relevante Trennlinie zu sonstigen s.g. Unternehmern besteht.

Dann lieber den jetzigen Status Quo.


Dieser Status Quo ist aber den Arbeitern/Angestellten lieber als jeder
andere.

Niemand wird als Arbeiter oder Angestellter geboren, es bestehen aber sicher individuelle Veranlagungen, welche in der bestehenden Wirklichkeit mit diesen Bereichen mehr oder auch weniger kompatibel sind.

Fazit:
Du suchst an der falschen Stelle, lieber Dieter, weil es in deinen Grundannahmen an Struktur fehlt. Die fundamentale qualitative Unterscheidung gilt der Trennung von individuell und kollektiv, resp.. privat und staatlich, resp. betriebswirtschaftlich und politisch. Staatliche Innenpolitik orientiert sich nicht an betriebswirtschaftlichen Erwägungen. Der Staat macht keine Gewinne oder Verluste – zumindest nicht nach innen. Höchstens nach außen könnte der Staat Schulden machen; da ein souveräner Staat aber eine eigene Währung besitzt, gelten hier eben auch andere Regeln. Das würde nämlich bedeuten, dass ein Staat, welcher eine fremde Währung kauft, die gekaufte Währung aufwertet, und damit seine eigene Währung abwertet, weshalb das Ausland nun diese Form einer Verschuldung durch einen Preisnachlass in der Schuldnernation vergütet erhält.

Das Problem ist also zunächst einmal der €, denn Deutschland ist kein Staat, wenn es nicht eine eigene Währung besitzt. Insgesamt liegt das Problem in der insgesamt fehlenden Souveränität unseres, und aller anderen Völker, welche sich in der bloßen Existenz jeglicher Staatsverschuldung mit der selben Sicherheit zeigt, wie die Starre einer Leiche über den Tod des Körpers Auskunft gibt.

Alle betriebswirtschaftlichen Erwägungen über politische Fragen zeugen von einer kindischen Grundauffassung, welche aber dennoch, und ganz besonders auch in unserem Forum vorherrschend sind. Wir brauchen als Volk Souveränität. Das Problem ist der globale Tiefe Staat, welcher die Völker versklavt.

Gruß Dieter

[[herz]]

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... in Wirklichkeit ist ... immer alles ganz anders, als es ... in Wirklichkeit ist ...

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