Wer sagt denn, dass ein 2. Standbein verkehrt ist? Der Name sagt doch bereits, worum es geht: Man versucht, sich mithilfe von Diversifizierung zu stabilisieren. DAS ist kein Auswandern!

Olivia, Montag, 29.04.2024, 12:00 (vor 16 Tagen) @ Dieter2863 Views

Du bleibst innerhalb von Europa. Dort ist in den letzten Jahrzehnten so viel passiert, dass die "Fremdheit" nicht mehr diese Dominanz hat. Auch werden Deutsche immer noch als "Verwandte" angesehen. Es gibt viele Ähnlichkeiten in der Mentalität und es hat über die Jahrzehnte (und auch Jahrhunderte) einen starken Austausch gegeben... bis zu den Landes-Gesetzen und der Nahrung. Wenn du viele Jahre "Teilzeit" in diesem Landstrich lebst, dann weißt du, was dich dort erwartet und wie du mit den dortigen Gegebenheiten umgehen mußt. Auch solltest du nicht vergessen, dass GANZ Europa über 2 Jahrtausende vom Christentum geprägt wurde. Die Grundlagen davon findest du in ALLEN Gesetzeswerken der Völker Europas wieder.

Soll ich dir sagen, was ich am meisten vermißt habe, als ich versuchte, STÄNDIG im Ausland zu leben? Ich habe Menschen mit einer ähnlichen Sozialisation und einem ähnlichen kulturellen Hintergrund vermißt. Schmerzlich! Das betrifft sowohl die USA als auch Südspanien. Beides interessante Landstriche und schöne Urlaubsgegenden. Lies dir einmal die Gedichte von Heinrich Heine durch, als er im schönen Paris in seiner "Matratzengruft" lebte. Er mußte fliehen und er litt extrem darunter. Freiwillig ab und zu weg gehen, aber keine Brücken hinter sich abzubrechen bzw. ein Notquartier zu haben, das ist eine andere Sache. UND es ist auch immer eine Frage der Finanzen! Witz in Spanien: "Wie wird man in Spanien Millionär?" Antwort: "Indem man als Multimillionär ankommt".

Soll ich dir etwas sagen? Ich habe sogar das Wetter in Deutschland vermißt. Ich war die ewige Sonne so leid.... immer dasselbe. Ich habe die wunderbare Luft nach einem Regen vermißt und die Kälte, wenn viel Schnee fiel.... und die Nachbarn, die alle Schnee schaufelten und sich grüßten. Nicht zu vergessen, die vielen Möglichkeiten, etwas "zu tun". Diese Möglichkeiten, etwas "zu tun" waren in der "sonnigen Ecke" sehr bescheiden. Die internationale "Mafia" führte Regie... UND du warst "Fremder/Außenseiter"...... prinzipiell ein "Objekt" das man in Bezug auf potentielle "Verwertbarkeit" abschätzte...... So etwas hatte ich in einem solchen Ausmaße in Deutschland noch nie erlebt. Natürlich war alles freundlich... an der Oberfläche. Die "dummen" Deutschen haben eine ganze Menge von Vorzügen. Die lernt man aber erst dann zu schätzen, wenn sie nicht mehr präsent sind. In Spanien waren wir über 20 Jahre "Teilzeitpräsent" mit einer Immobilie. Erst als wir uns entschlossen, dort zu bauen und STÄNDIG dort zu leben, da änderte sich alles.

Rentner und Touristen sind natürlich "willkommen", denn schließlich lebt "man" davon... (jedenfalls NOCH). Sie sind KEIN integraler Bestandteil der dortigen Gesellschaften. Und das ist spürbar. Integriert ist man nur, wenn man dort arbeitet und familiär in die Gesellschaft eingebunden ist. Ansonsten ist man ein "Fremdkörper". Schau dir an, wie die Bevölkerung in vielen Orten des Südens inzwischen gegen Touristen vorgeht, die wie die Heuschrecken über sie herfallen.

--
For entertainment purposes only.


gesamter Thread:

RSS-Feed dieser Diskussion

Werbung