Was passiert hier auf dem Balkan?

aprilzi, tiefster Balkan, Sonntag, 11.06.2017, 13:13 (vor 2517 Tagen) @ BillHicks3323 Views
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 11.06.2017, 13:21

Hi,

also hier in Bulgarien starten die Juden aus Israel wiedermal eine Kampagne zur Ernennung der bulgarischen Kirche fuer den Nobelpreis.
Ein Knessetabgeordneter und ehemaliger General der israelischen Armee hat sich dazugemischt. Alle fragen sich, wozu das gut sein soll?

Die alten bulgarischen Juden, die hierzu ihre Meinung abgeben, sind mit den Aussagen der israelischen Linie nicht einverstanden. Diese sagen, dass Zar Boris der Zweite die Hauptverantwortung traegt, dass die bulgarischen Juden nicht nach Deutschland ausgeliefert wurden. Die damals rechtskoservative Regierung habe massgeblichen Anteil an dieser Haltung des Zaren gehabt.

Die Israelis aber moechten den Zaren eher in Misskredit bringen, dadurch dass dieser in Makedonien nichts getan habe, und die makedonischen Juden nicht gerettet habe, sondern die Zuege nach Deutschland damals abgefahren sind.

Diese ganze Kampagne der Juden hat wohl eine andere Absicht. Zumal warum empoeren sich die jetzigen Israelis nicht, dass Griechenland die Juden aus Thessaloniki, die damals in der Stadt die Mehrheit bildeten, verraten und nach Deutschland ausgeliefert habe?
Die Juden aus Thessaloniki hatten mehrheitlich ein bulgarisches Staatsdazugehoerigkeitsgefuehl. Das war gegen die Interessen der Griechen als auch der Tuerken. Attatuerk stammte ja aus dieser Gegend und er nahm den Juden diese Haltung ziemlich uebel.

Und nun gibt es im Makedonien selbst eine neue Regierung zwischen den Sozialisten Zoran Zaev und die Albaner. Die bisherige Koalition zwischen der serbisch-hoerigen WMRO-DPME und den Albaner Menduh Thaci hatten ja die Wahl Ende Dezember verloren. Das ist eine herbe Niederlage fuer Serbien.

Der makedonische Praesident Ivanov ging sogar nach Moskau, um bei Putin dessen Segen fuer die neue Regierung zu bekommen. Das Neue an Zaev bezueglich Bulgarien ist, dass er das jetzige slawische Makedonien oeffentlich als ein Brudervolk Bulgariens bezeichnete. Die WMRO-DPME erschoepfen den Ursprung der Makedonier aus der Zeit Aleksander des Grossen. Das ist etwas weit hergeholt.

Die Serben haben aber das Spiel der Umorientierung der Makedonier dadurch verloren, weil sie einfach im Unrecht waren. Die makedonisch-slavische Sprache ist ein bulgarisches Dialekt. Der groesste Unterschied ist, dass die makedonische Sprache keine Faelle kennt, genauso hat auch das Bulgarische keine Faelle aehnlich dem Englischen.
Das Serbische hat aber sehr wohl die verschiedenen Faelle. Und seit den Veraenderungen in den 90er Jahren wird serbisch nicht mehr pflichtmaessig in den Schulen gelernt, so versteht man auch das Serbische weit weniger in Makedonien.

Andere vermuten eine Konspiration aus Albaner und Makedoniern, um Serbien ins Hintertreffen zu befoerdern.

Dazu sollen die Unrhuen im makedonischen Parlament vor einigen Wochen die Tat von serbischen Geheimdienstleuten gewesen sein. Dann verfolgt auch Griechenland seine Politik der Nichtanerkennung des Namens des Staates Makedonien. Das ist dann im Einklang mit den Serben abgestimmt.

Wenn man bedenkt, dass fuer Erdogan das osmanische Reich fast eine sichere Blaupause fuer die Zukunft der Tuerkei darstellt, so sind die Spannungen in Makedonien ein Abbild des Kriegsspielplatzes der Weltpolitik in und um Makedonien.

Gruss


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