Ziegen, Lämmer und Ethik

Waldläufer, Samstag, 28.01.2017, 12:19 (vor 2649 Tagen) @ Gaby4973 Views

...Aber bei dem, was ich hier dieses Jahr so geplant
habe, wird es wohl sowieso drauf rauslaufen, dass ich mir mindestens
halbtags noch Hilfe dazu nehme. Handarbeit ist hier billig wie - sorry -
Dreck geworden (ich bin bewusst so verletzend, weil ich es widerlich finde)
und es gibt auch zunehmend Leute, die kommen arbeiten (auch ganztags),
bekommen dafür Ihr Essen (aus Stall, Garten und Feld) auch für die
Familie mit nach Hause und sind damit entlohnt. Das habe ich nicht vor,
aber vielleicht eine Halbe-Halbe-Lösung (Teil Geld, Teil Naturalien oder
dergleichen).

Außerdem haben diese Leute meist bereits jahrzehntelange Erfahrung mit
Feld und Hof - da kann ich prima lernen.

Das mit dem Lernen fände ich auch hochinteressant!

...

Ganz ehrlich...Ich würde mir 2 gedeckte Ziegen holen und die Lämmer den Leuten schenken, die mir bei der Arbeit helfen und denen, die Hunger haben. Tierliebe hin oder her. Irgendwie ist das in meinen Augen Verschwendung. Ich habe auch Tiere dabei, die ich nie essen würde. Aber wenn ich weiß, dass in meiner Nachbarschaft jemand hungern würde...

Und, mit Lämmern gibt es mehr Milch. Da lohnt es eher, Feta oder anderen Käse zu machen. (der ist echt gut!)...Wenn man Käse macht: In der Milch sind etwa 86-87 Prozent Wasser und beim Käse (kommte auf die Sorte an) so zwischen 20 und 60 Prozent etwa...da bleibt von 6 Litern Milch nicht viel Käse übrig

...6000 qm klingt zwar viel, aber wenn im Sommer wenig wächst, müssten 2 Ziegen mit Lämmern das wohl wegputzen (würde im Leben nicht für 2 Pferde ausreichen.) Ich wohne klimatisch sehr ungünstig, da war immer die Rechnung: 1 Pferd (400 kg) 1 ha.

Was Gras und dergleichen betrifft: Ab Mai wächst hier bis Ende September
gar nichts mehr. Trocknet alles weg. Muss man also entsprechend dazu
füttern.

Es gibt mit Sicherheit Gräser, die muss man mit einsäen, die deutlich trockenheiteresistent sind. Ich habe sowas in SA in einer Dornensteppe, die zu landwirtschaftl. Fläche umgewandelt wurde, gesehen. Es gibt da schon Möglichkeiten. Und Luzerne ist ein Tiefwurzler. Ich bilde mir ein, sowas würde bei Trockenheit länger durchhalten. (Bei Luzerne weiß ich nicht genau...das ist eine tolle Pflanze!) Eiweiß ist halt das, was bei Futtermitteln sehr gesucht ist, bringt Fleisch und Milch und Eier. Und die Regenwälder werden wegen dem Scheiß-Soja abgeholzt. Es wäre viel besser, wenn genug heimisches Eiweiß produziert werden könnte. Es gibt viele Versuche, mit Süßlupinen, Erbsen, Ackerbohnen. Aber das ist jetzt wieder ein anders Thema.
...Ich würde nichts verschwenden, wenn Kinder hungern.


Viele liebe Grüße nach Griechenland

--
Ich mag das Wort schützen nicht. Es erinnert mich so an Schützengraben und an Schutzgeld.
(sinngemäß, geklaut von M. Burchardt)

Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
-Werner Heisenberg


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