Honorarordnung für Architekten und Ingenieure gefallen

mh-ing, Donnerstag, 04.07.2019, 13:25 (vor 1758 Tagen)5703 Views

Nun heute ist das Urteil des EuGH veröffentlich. https://www.bayika.de/de/aktuelles/meldungen/2019-07-04_HOAI-Urteil-EuGH-kippt-Mindest-...
Für viele wahrscheinlich ein Randthema ohne Bedeutung und daher auch nicht so in den Medien behandelt. Letztlich ist aber hier folgendes geschehen:
Die Mindest-Höchstsätze für Planungsleistungen wurden durch die HOAI reglementiert. Damit wurde ein ruinöser Preiswettbewerb verhindert. Im Sinne von Wettbewerbsnachteilen für ausländige Anbieter (wie man diese Sicht bilden konnte, ist mir selbst unklar) ist das nun hinfällig. Jetzt darf jeder zu jedem Preis anbieten. Folglich kommt es zu einem Preiswettbewerb, einem Verdrängungswettbewerb, viele Büros werden scheitern, fusionieren, bis nur noch wenige über sind. Dann wird der Preis jener Büros aber deutlich steigen und über dem Preis der alten Honorarordnung liegen (so in GB und anderen Ländern bereits geschehen). Gescheitert sind dann die mittleren Büros (Mittelstand) und Ingenieurkonzerne sind die Zukunft der Branche.

Doch damit hört das Problem nicht auf. Die Anwälte, Steuerberater, Notare, Ärzte usw. schlicht alle anderen Honorarfestlegungen sind in analoger Weise auch betroffen und "wettbewerbswidrig". Auch dort wird bald die Kommission einschreiten und tätig werden.

Letztlich ist hier ein gelungener Angriff auf alle freien Berufe erfolgt und erfolgreich. Die Masse wird erst dann, wenn dieser Berufsstand der freien Berufe aufgelöst, ausgedünnt und seiner Substanz beraubt ist, merken, was hier verloren wurde.


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