"Egal was du so rauchst, ich will das auch haben..."

Silke, Samstag, 23.03.2019, 16:00 (vor 1861 Tagen) @ Nico2124 Views
bearbeitet von Silke, Samstag, 23.03.2019, 16:28

Lieber Nico,

"Was du dir wünscht (Der Herr sei gesegnet!), ist eine andere Realität, eine Welt, in der die Zeit und ihre bereits durch den Ablauf immer begründeten Termine keinerlei Bedeutung mehr erfahren. Das geht sowohl aus deinen Staatsfantasien hervor, ebenso wie aus deiner drolligen Annahme, dass Werte ohne Vorfinanzierung begründet werden können."
@Ashitaka

Darin Verweis auf:
"Vorfinanzierung, Entstehung von Wirtschaftsräumen"

Das kannst du ja machen...ist doch völlig ok.
Ich wünsche mir doch auch viele Sachen.

\"...werden mit jeder Verschuldung kleiner\"

Ist das so?


Ja, natürlich.
Als Urschuldner müsstest du das doch auch am eigenen Leibe erleben.


Das soll jetzt also die Frage beantwortet haben?

Yepp.

Als ganz stink-normaler
„Urschuldner“ erlebe ich aber nichts von dem,

Du hast auf einmal Durst = Urschuld (deine Existenz) fordert Zins (Wasser)
Es regnet gerade nicht, du kannst nicht einfach den Mund zum Himmel halten.
Du musst also Wasser suchen gehen und verbrauchst dabei...
Wasser und Energie.
Nu hast du auch noch Hunger von der Sucherei (deine Schuld wächst mit Zeitablauf!)
Ach ja, Wasser hast du trotz fleissiger Sucherei noch nicht gefunden.
Nu musst du auch noch nachdenken wo du noch suchen könntest oder deinen Telefonjoker nutzen (Deine Schuld wächst fleissig an, erst Wasser, dann Wasser + Essen, dann Wasser + Essen + Telefon)
Wenn das so weiter geht fallierst du ziemlich bald.
Oder du suchst dir einen Nachschuldner, der für dich falliert, indem über ihn deine anwachsenden Schulden ausgebucht werden.

was du hier sagst. Als
Otto-Normal-Urschuldner bin ich nämlich überhaupt nicht darauf
angewiesen, Schulden im landläufigen Sinne zu machen.

Verrate uns dein Geheimnis...Lichtnahrung?
Versuche dann aber möglichst Durst und Hunger nur bei Sonnenschein zu bekommen und nicht in der finsteren Nacht.

Der Debitismus soll
uns nur erklären, was Geld im Grunde genommen ist, aber du hältst das
wohl gleich für die Wirklichkeit.

Für die Realität. Res = das Ding.

In der wirklichen Wirklichkeit wird mit
Geld gekauft, Debitismus hin oder her.

Omph.
Mit Geld (genauer mit beurkundeten Geldeinheiten) wird bezahlt und nicht gekauft.

Das Geld ist am 1. auf dem Konto,

Vielleicht bei dir, weil du Pensionär oder Beamter bist.
Das erklärt, dass du kein Vorfinanzierungsproblem hast und es auch nicht verstehst.

und dann gehe ich einkaufen.

Auch der Weg zur Bank (Beurkundungen von Geldeinheiten holen) und zum Aldi schlendern erhöhen deine Schuld (x kcal, usw.).

Willst du mir hier weiß machen, dass ich mich
jedes mal verschulden würde, und schon bald ist mein Kontingent
erschöpft, oder was?

Yepp.

Könntest du mir vielleicht auch noch sagen, wo genau die
Verschuldungsspielräume immer kleiner werden?


Im Debitismus gründet alles auf Verschuldung, wie dem Meph. sein

"Raub"

auch, der nie eine Erstausstattung liefern kann sondern nur fallierende
Nachschuldner - entweder die Beraubten, oder die Räuber oder sogar

beide.

Jedes Phänomen, jeder Vorgang, jeder Prozess im Debitismus muss
vorfinanziert werden.


Nur mal nebenbei, im Debitismus wird nichts vorfinanziert. Schulden
entstehen durch Kauf (nicht durch Kredit).

Das ist ja das Problem, dass man nicht wirklich vorfinanzieren kann sondern die Vorfinanzierung simulieren muss indem man sie versucht nachträglich aus der Welt zu schaffen. Das geht eben nicht in Summa sondern nur in Einzelfallbetrachtungsschummeleien, wie sie die Eigentumsökonomen und Tauschtheoretiker pflegen.
A borgt bei B 100 Geld um bei C dasunddas kaufen zu können usw.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann tauschen sie (bzw. prämieren sich gegenseitig) noch heute.

Aus diesen Vorfinanzierungslücken (Ausgaben vor
Einnahmen)


In der Theorie vielleicht, vor allem, wenn die Theorie (Vorfinanzierungs-)
Lücken hat.

Diese Vorfinanzierungslücken, die sich enorm aufsummieren, sind hammerharte Realität.
Desterwegen verhungert weltweit alle 10 Sekunden ein Kind.

Für den Einzelnen mag es so aussehen, als wenn die Ausgaben
vor den Einnahmen stehen,

Das gilt für jedes debitistische System, also auch jedes Lebewesen.

beim Blick auf das Ganze Bedeuten Ausgaben und
Einnahmen aber ein Paar, dessen Teile sich gegenseitig bedingen und immer
nur zeitgleich auseinander hervorgehen können.

In Summa gilt (für alle Beteiligten und mit Hereinnahme aller relevanten Bilanzierungsposten) Ausgaben > Einnahmen.
Das kann man halt geschickt verteilen wenn man sich als Raubritter den Löwenanteil der späteren Einnahmen und den kleineren Anteil der früheren Ausgaben per Waffengewalt verschafft (vorfinanziert versteht sich).
Klammere in deinen Überlegungen nicht immer den Zeitablauf aus.
Schulden wachen im Zeitablauf.

ergibt sich systemisch stets eine nicht tilgbare Verschuldung,
die auf jemanden abgewälzt werden muss, damit sie wenigstens per
Ausbuchung verschwindet, wenn dieser falliert.

Hat sich dann wohl erledigt, oder? Davon abgesehen, dass hier eben

wieder mir nichts dir nichts aus dem Problem eines Einzelnen ein Problem
für alle gemacht werden soll.

Das nennt man systemische Betrachtung vs. (falscher) Einzelfallbeschreibung.

Jeder Gewinn des Einen im Debitismus ist der Verlust eines Anderen


Gewinne von heute sind auch nur die Verluste von morgen – wozu bräuchte
es die Gewinne denn auch sonst noch?

Um Zeit zu gewinnen...
im Heute,
die fehlen wird...
im Morgen.

Dass deine Aussage auch ansonsten grundfalsch ist, ergibt sich schon ganz
einfach daraus, dass Gewinne das mögliche Resultat einer Gewinn- u.
Verlustrechnung (GuV) sind, welche sich als interne Operation in der
Jahresabschlussrechnung ereignet, ohne dass dadurch externe Konten
überhaupt tangiert würden.

Ich wusste nicht, dass sich die Realität schön rechnen lässt, ich dachte, das klappt nur mit "schön saufen".
Aber selbst da hat man am nächsten Morgen mehr Probleme (mehr Schulden), den Kater und den Ausgangszustand und die Peinlichkeiten von zwischendurch.[[zwinker]]

+

die Prozess- und Simulationskosten.
Also ist die Summe aller Gewinne immer geringer als die Summe aller
Verluste im System über Raum und Zeit betrachtet.

Yepp. Jetzt hast du es.[[top]]

Weil diese Kosten gaaaaanz bestimmt keine Einnahmen woanders bedeuten.
[[top]]

Doch, doch, aber eben stets weniger als die Ausgaben.
Desterwegen pflegen dissipative Systeme (Lebewesen) auch nur zu entstehen und zu überleben, wo ständig neue Energie (besser Negentropie) in das System herein kommt (z.B. per Sonnenlicht oder Geothermie).

Es gibt halt nur einige wenige Gewinner, weil es so schrecklich viele
Verlierer gibt, denen der Debitismus ihren Platz zu weisst, den sie nur
verlassen können wenn sie einen noch größeren Verlierer aquirieren
können.


Da braucht man ja nur aus dem Fenster zu schauen, um sich davon zu
überzeugen.

Sag ich doch.
Du als Pensionär/Beamter bist der Gewinner und kannst aus dem Fenster auf all die Looser schauen, die für deine Entlohung zum Monatsersten den ganzen Monat rödeln müssen.
Perfekt!

Damit das System als Ganzes nicht kaputt geht müssen deshalb sehr

viele

Systemelemente kaputt gehen um die über die Zeit tendenziell immer
schneller wachsende Verschuldung zu neutralisieren wie eben in der
Thermodynamik auch die überall entstehende Entropie aus dem System
geschafft werden muss, dass es nicht chaotisch wird und stirbt sondern

sich

dissipativ weiter entwickelt.


Was auch immer hier die Logik sein soll, auf jeden Fall ist es wieder DIE
Verschuldung, die immer schneller anwächst. Es geht hier also nicht um
jene oder welche Verschuldung, sondern eben um DIE Verschuldung.

Ja. Die pöse, pöse Verschuldung, die aus jedem Vorgang, Prozess oder einer blossen Existenz von irgendetwas in debitistischen Systemen hervor quillt weil Zeit abläuft.
Im Paradies gibt es so etwas nicht - da steht die Zeit still.

Wir erleben eine Wirtschaft der Doppelten Buchführung, und die Chefs,
deren Bilanzen die meisten Schulden aufweisen fahren die dicksten Autos.

Das eine hat mit dem anderen und dem dritten nichts zu tun.

Hälst du das Gelbe Forum vielleicht für einen Kindergarten?

Du wohl?

Vielleicht bei Tchibo, oder
bei Justin Bieber, vielleicht ja beim Rosenkavalier oder in Timbuktu?

Nein, > ich glaube jetzt hab ich es! Bestimmt mal wieder im
Überall&Nirgendwo.

Richtig?


Im Überall.
Debitismus ist überall.


Ja, die Verschuldung ist überall. Amen!

Yepp. Jetzt hast du es.
Nun steht und fällt aber alles mit der Verteilung derselben wie eben auch beim Pareto-Prinzip.[[top]]
Wer die durch seine Existenz und die damit verbundene Urschuld verursachte Verschuldung immer wieder und immer besser auf Nachschuldner abwälzen kann, die daran letztlich fallieren müssen, ist im Gegensatz zu diesen ein Winner.

Könnte ja vielleicht damit zusammenhängen, dass der Unterschied

zwischen

Staat und Regierung halt doch nicht so unwesentlich ist, als dass man

sie

einfach gleich behandeln könnte?!?!


Der @dottore schrieb doch, dass es egal ist ob Autokratie oder

Demokratie

installiert wird - Hauptsache sie ermöglicht Machtzession.
Völlig chancenlos in Punkto Überleben sind Kommandowirtschaften.


Aha! Da wir hier nun gerade über dottore sprechen, welcher ja als
Wirtschaftsjournalist und Buchautor mit dem Namen Paul C. Martin bekannt
ist, möchte ich an dieser Stelle gerne, unter seinen verschiedenen
Büchern besonders jenes mit dem Titel „Die Krisenschaukel“ als
Lektüre allgemein empfehlen.

Ganz vorzügliche Empfehlung...
Ich meine, das ist sein bestes Buch geworden.
Ach hätte er nur das mit der Machttheorie noch geschafft...
...wir bräuchten uns jetzt nicht mehr zanken.[[herz]]

Man darf bereits von Haus aus annehmen, dass
der Autor in diesen seinem letzten Buch auch seinen höchsten Stand der
Erkenntnis mitteilen kann, und es sollte zudem auch zeitgeschichtlich das
aktuellste seiner Werke sein.

Ist es auch.
Obwohl er im Forum dann noch gemeinsam mit den Mitstreitern deutlich nachlegen konnte.

Hier spricht der Autor – von dem ich immer
ein Fan war – freilich nicht von dubiosen Schulden, welche sich überall
und nirgendwo aufhalten, vielmehr weißt er ganz konkret und einzig auf die
sich auftürmenden Staatsschulden hin.

Sind nun einmal im Staat die wichtigsten Schulden.

Das Buch handelt davon, wie sich
Staatsschulden auf die Volkswirtschaft auswirken, in dem diese
Arbeitslosigkeit erzeugen und den Drift von Arm und Reich befördern.

Logisch.

So
berät er die Gesellschaft dahingehend, die Staatsverschuldung zu
beseitigen und unterbreitet Vorschläge, wie dabei vorgegangen werden kann.

Staat beseitigen.

Das hier Genannte bildet dabei auch das Kernthema des gesamten Buches,
worauf auch dessen Untertitel „Staatsverschuldung macht arbeitslos, macht
noch mehr Staatsverschuldung, macht noch mehr Arbeitslose“ bereits
Hinweis gibt. Man muss auch hier nicht mit jedem Wort konform gehen, aber
solch ein durchgeknallter Quatsch, wie im Vorposting nun aufgetischt wurde,
ist in diesem Buch ganz sicher nicht zu finden.

Weder durchgeknallt noch Quatsch.
Krieg dich mal wieder ein!

Wo du aber gerade mal wieder da bist, liebe Silke, fällt mir noch

ein,

dass du mir doch bestimmt diesmal meine Frage beantworten willst.

Meine

Frage lautetete: „Was willst du überhaupt?“


Debitismus verstehen.


Das scheint dir aber nicht so recht zu bekommen, meine Teure.

Ich bin ganz zufrieden damit, wenn ich so mit deinem Sachverstand zur Sache vergleiche.

Mich nicht ärgern über eine Welt, die ist wie sie ist.
Nicht nach Lösungen suchen müssen, wo keine Probleme sind weil das
System funktioniert,


Doch keine Probleme mehr? Das System funktioniert jetzt doch?

Und wie!
"Der Kapitalismus, ein System das funktioniert"

auch wenn es nicht schön ist.


Eigentlich ging es hier aber um die Frage, was denn wohl schön wäre,
aber lass nur.

Das haben wir ja hier auch schon in epischer Breite diskutiert.
@dottore:
"besser Stamm als Staat"
und
"besser Kapitalismus als Sozialismus"
und
Viktor Frankl:
„Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen.“

Du siehst, ich bin ein
unverbesserlicher Optimist. Jetzt frage ich dich wohl schon zum

hundertsten > mal, und glaube immer noch fest dran, die Antwort eines
schönen Tages von

dir zu erhalten.


Optimismus ist doch nicht verkehrt.[[top]]
Aber solche Absätze von dir sind halt korrekturbedürftig:
"Grundsätzlich kann es aber auch anders sein, und dann steht ihrer
Funktionalität nichts im Wege. Natürlich kann auch eine bereits

gegebene

Fehlentwicklung wieder korrigiert werden, weil nämlich der Staat nicht

im

debitistischen Sinne wirtschaftet, sondern vorgibt, unter welchen
monetären Bedingungen seine Individuen untereinander wirtschaften. Ein
solcher Prozess könnte dann trefflich als Währungreform bezeichnet
werden. Immer geht es dabei nur um die Staatsverschuldung, denn die
monetäre Wirtschaft der Doppelten Buchhaltung bereinigt sich

beständig

selbst, und das tut sie übriegens auch heute."

Wer dem el_mar seinen
Francis
Roddier
und andere wie @Kurt gelesen hat versteht, dass da
systemisch eben nichts anders laufen kann.


Halt nur scheiße, dass PCM (welcher eben auch der Urheber des
Debitismus-Begriffs ist) in dem gerade genannten Buch, das genaue Gegenteil
sagt. Er will den Staat sanieren, wie auch ich – kläre ihn also mal auf,
wie Debitismus funktioniert.

Der @pigbonds schrieb auch immer "Staat hassen allein nutzt nix weil wir ja alle rein geboren worden sind, drin leben und mit ihm untergehen würden wenn er die Hufe hoch streckt - Ekel hin, Ekel her".
Man muss den Debitismus verstehen, damit man für sich selbst ein annehmbares Lebenskonzept entwickeln kann um in so einem System eben nicht kaputt zu gehen.
Dazu gehört das Verständnis des Vorfinanzierungsproblems eines debitistischen Systems wie auch eines ZMS/Staates.
Oder man macht es wie du und verschafft sich als Nutznießer per Staat seine ganz persönliche Masse von stets zum Fallieren bereit stehen müssenden Nachschuldnern (per staatlichem Zwang und staatlicher Deckung verbrecherischen Handelns).

Nun aber erst mal bis zum nächsten mal, wenn
du schon bald wieder in alter Frische mit demselben Müll daherkommen
wirst.

Gratuliere.
Drei und mehr persönliche Beleidigungen in einem Posting qualifizieren dich für meine Ignore-Liste.

Mach's gut.
Und träum noch was schönes...

Liebe Grüße
Silke


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