Yascha Mounk - das neue Sprachrohr des Establishments hat einen Plan

nereus, Donnerstag, 04.10.2018, 09:15 (vor 2003 Tagen)7385 Views

Wer hat das gesagt?

Die Rolle des Geldes in der Politik wird immer größer. Lobbyisten haben immer mehr Einfluss auf die Politik. Und die Politiker sind Teil einer Elite, die vom Großteil der Menschen relativ abgeschottet lebt. Gleichzeitig werden immer mehr Entscheidungen aus dem demokratischen Politikgeschäft herausgenommen. Die Rolle der Gerichte wird immer größer, auch der Einfluss der Zentralbanken, der internationalen Organisationen, und der Bürokratie - von der Europäischen Kommission in Brüssel bis hin zur Environmental Protection Agency in Washington - steigt. Zusammengenommen werden sehr viele wichtige Entscheidungen deshalb nicht mehr von gewählten Politikern gefällt. Das hat schon lange vor dem Aufkommen der Populisten die Demokratie in Teilen ausgehöhlt.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/populismus-demokratie-bricht-auseinander-1.3860653

Dem kann man wenig entgegen halten.
Das hat sicher die Sahra bei Plasberg, bei Will oder beim unvermeidlichen Markus L. zum Besten gegeben.
Nichts da, es war der Verkünder des Experiments der Menschen-Transformation in einem Interview mit der Alpen-Prawda.

Deutschland ist teilweise ein System von Recht ohne Demokratie, ein System des undemokratischen Liberalismus. Das liegt nicht nur an der Rolle des Geldes im politischen System ..
..
Populisten reagieren auf reelle Entwicklungen. Viele Bürger haben das Gefühl: 'Auf mich hört ja sowieso niemand.' Und das sind nicht nur Irregeleitete.

Ja, doch! Endlich mal einer der uns zuhört und versteht.
Was da zunächst „verführerisch“ daherkommt, demaskiert sich schnell als NWO-Propaganda, also der Strategie für die er vom „Back-Office“ offenbar als neues Markenzeichen aufgebaut wurde und noch immer wird.

Nein, denn diese demokratische Energie richtet sich immer stärker gegen das andere Grundelement unseres politischen Systems: das liberale. Die Populisten höhlen den Rechtsstaat aus, in der Türkei, in Russland aber auch in Ungarn und Polen ist das zu beobachten. Sie greifen unabhängige Institutionen an.

Hör mal gut zu, mein kleines Scheißerle!
Nicht die Populisten höhlen den Rechtsstaat aus, sondern die herrschende Oligarchie tut dies. Beispiele gibt es unzählige und wenn die Inhalte von ca. 15 Jahre alten CDU-Papieren, welche heute fast wortgleich von der AfD übernommen werden, mittlerweile als Nazisprech disqualifiziert werden, dann müssen wir nicht sinnentleert darüber palavern, wer für das Problem ursächlich ist.

Ja, aber wenn das liberale Element erst einmal aufgeweicht ist, ist irgendwann auch das demokratische nicht mehr geschützt.
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Die illiberale Demokratie ist ein eigenes Regierungssystem, aber sie ist kein stabiles. Es besteht immer die Gefahr, in die Diktatur abzurutschen.

Und wer sorgt gerade dafür, das Recht und Gesetz de-liberalisiert werden?
Die AfD oder die Multikulturelle Front der Einheitsparteien von CSU bis Linke?

Natürlich haben die Menschen aufgrund der Globalisierung und anderer wirtschaftlicher Verschiebungen - auch durch den technologischen Fortschritt - das Gefühl, sie hätten nicht mehr die Kontrolle über das eigene Leben und ihr Land hätte nicht mehr die Kontrolle über das eigene Schicksal.

Ach – ein Gefühl? Und wie könnte es weitergehen?

Nein, es ist auch im Zeitalter der Globalisierung, auch in einer Marktwirtschaft, möglich, den Menschen mehr Kontrolle über das eigene Leben zu geben. Zum Beispiel, indem man einen flexiblen Wohlfahrtsstaat aufbaut. Indem die Leistungen für Menschen nicht mehr so stark von ihrer momentanen Arbeit abhängen.

Ein flexibler Wohlfahrtsstaat? Das hört man gern.
Und wie kriegen „wir“ das hin?

Dadurch, dass Länder viel mehr gegen die Steuerflucht von Unternehmen tun, viel stärker gegen Steueroasen vorgehen, viel härtere Gefängnisstrafen für Steuersünder durchsetzen. Wenn jemand deutscher Staatsbürger ist, dann muss er in Deutschland auch Steuern zahlen.

Prima. Die Fettgefressenen sollen etwas her geben – da jubelt das Herz des Lohnsklaven.

Die Annahme von Francis Fukuyama aus den späten achtziger und frühen neunziger Jahren, dass wir das Ende der Geschichte erreicht haben, dass sich die liberale Demokratie durchgesetzt hat, das war die Annahme von uns allen: Politikwissenschaftlern, Journalisten, Bürgern. Es war unvorstellbar, dass die liberale Demokratie in Deutschland oder Frankreich oder den USA jemals enden könnte. Ich habe angefangen, das zu bezweifeln.

Interessanter Zeitbezug, denn da wurden die Abrissbirnen des Sozialstaates installiert, was bitte nicht mit sinnlos rausgeworfenem Geld zu verwechseln ist.
Es besteht also ein DIREKTER Zusammenhang zwischen Stillstand oder gar Rückgang von Lebensqualität und Installation oligarchischer Prinzipien.
Und das soll ein an Harvard Lehrender nicht wissen?
Der weiß das ganz sicherlich, nur sind derartige Weisheiten offenbar nicht Inhalt seines Lehrauftrags.

Es gibt drei grundlegende Antriebskräfte für den Aufstieg des Populismus und für die Schrillisierung unserer Politik.
Erstens: Das Grundvertrauen in die Politik ist zurückgegangen, weil die Menschen in ihrem Leben kaum mehr wirtschaftlichen Fortschritt zu verbuchen haben.
Zweitens: die Wut auf Einwanderer und Flüchtlinge, auf anders Aussehende und Denkende. Wir haben die Verwandlung von einer monoethnischen, monokulturellen in eine multiethnische Gesellschaft noch nicht erfolgreich vollzogen.
Und drittens: das Aufkommen der sozialen Medien.

Na endlich, da ist sie wieder, die große Transformation.
Und da muß der Trickser und Täuscher natürlich auch noch etwas zu den neuen Medien absondern.

Ich idealisiere den Zustand vor der Erfindung des Internets nicht. Das war eine Medienwelt, in der viele Meinungen außen vor gelassen wurden.
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Doch der Zustand hatte auch große Vorteile. Falschmeldungen konnten sich nicht so schnell verbreiten, die Qualitätskontrolle war viel stärker. Und offen rassistische oder aufrührerische Meinungen konnten aus dem Mainstream leichter herausgehalten werden.

Dachte ich’s mir doch.
Hinter dem versöhnlichen Horsd’œuvre versteckt er den ungenießbaren Hauptgang.
Diese Strategie ist gut bekannt vom Versicherungskäufer vor der Haustür.

Es gibt in der Geschichte der Menschheit kein Beispiel für eine multiethnische Gesellschaft, die für alle die gleichen Chancen bot. Insofern sind wir jetzt dabei, ein einzigartiges Experiment zu wagen.
..
Ein Deutscher kann schwarz sein, oder Vorfahren in Syrien und der Türkei haben. Das ist eine große Veränderung. Und dadurch entstehen Verlustängste.
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Wir müssen uns fragen: Wie bauen wir gemeinsam eine gerechte multiethnische Gesellschaft, die wirklich funktioniert?

Spätestens jetzt müßte der Journalist nachfragen, wer diesen Umbau veranlaßt hat und ob es einen Zusammenhang zwischen arabischen Frühling mit nachfolgenden Kriegen, Hunderttausenden von Toten und diesem „Experiment“ gibt.
Aber warum soll die Logenpresse einer Logentrompete ein Auge aushacken?

Nun hören wir gut zu, was der Herr Doktor dem Patienten empfiehlt.
Denn Klartext – das muß man Herrn Mounk lassen – spricht er gerne.
Oder ist es diesmal anders? [[hae]]
Zunächst kommt die Analyse.

Einerseits feiert ein Teil der Gesellschaft subnationale kollektive Identitäten, also beispielsweise Ethnizität, Religion oder Sexualität, lehnt jegliche nationale Identität aber als reaktionär ab. Dabei liegt das Feld des Nationalen aber vollkommen brach. Ein anderer Teil stachelt das Biest des Nationalismus an. Rassisten zum Beispiel, Menschen, die den Nationalismus so monoethnisch, monokulturell und so aggressiv wie möglich ausleben möchten.

Und nun das Rezept.

Der Nationalismus wird immer das Potenzial für Zerstörung in sich tragen. Aber gerade deshalb fasse ich ihn als halbwildes Biest auf, das wir domestizieren müssen. Wir müssen uns stärker auf diese kollektive Identität besinnen - sie dabei aber auf offene Weise prägen. Wir müssen sagen: Ja, wir haben etwas gemeinsam als Deutsche. Aber nicht nur als Biodeutsche, sondern als Deutsche, egal ob sie aus der Türkei, Nigeria oder Korea stammen. Egal, ob sie christlich oder muslimisch oder jüdisch oder hinduistisch oder gar nicht religiös sind. Es gibt etwas, das uns vereint.

Wer hätte das gedacht?
Es gibt da etwas. Was ist das denn?

Menschen wollen immer die eigene Gruppe gegenüber der Gruppe der anderen abgrenzen. Ein großes historisches Anliegen ist es, diesen Kreis, die eigene Gruppe so weit wie möglich auszuweiten. Und das funktioniert dann am besten, wenn wir es den Menschen ermöglichen, gleichzeitig viele verschiedene Identitäten auszuleben. Ich kann mich also gleichzeitig als Mitglied meiner Familie, als Anhänger einer bestimmten Religion, als Bayer oder Sachse fühlen. Und gleichzeitig kann ich mich auch noch als Deutscher und als Europäer verstehen.

Das ist etwas unscharf formuliert, aber vermutlich wird nur wieder Anlauf geholt, um den nächsten Sprung zu wagen.
Und natürlich wagt man ihn gemeinsam (L-Presse und L-Trompete), wobei es jetzt egal ist, ob man den Buchstabe L mit Loge oder Lüge übersetzt, es unterscheidet sich ohnehin nicht.

Da Interviewer fordert mehr Kosmopolitismus und der Interviewte fasst begierig nach dem hingeworfenen Knochen und beginnt zu nagen.
Aber Mounk ist viel zu klug – oder sollte ich sagen ausgebufft – um das übliche Gewäsch der Göring-Hofreiter nachzuplappern, was uns allen schon zu den Ohren herauskommt.

Wenn ich mich für alle Menschen engagieren soll, mich das aber nicht motiviert, dann engagiere ich mich am Ende für niemanden - oder ich verfalle einem fremdenfeindlichen anstatt einem inklusiven Nationalismus.

Genau, wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht. Alter Sponti-Spruch, der immer wieder gut kommt.
Noch wagt er es aber nicht, zunächst müssen noch Einschläferungs-Pillen verteilt werden.

Die Wahl 2016 in den USA war ein Kampf zwischen einer extremistischen Politik des Wandels und einer moderaten Politik des Status quo.

Killary, die Moderate, Killary die Sanfte – we came, we saw, he died .. mit anschließendem satanischen Gelächter. [[kotz]]

Die Antwort darauf muss sein, dass moderate politische Kräfte nicht mehr den Status quo verwalten, sondern sich selbst für echten Wandel einsetzen.

Yascha, Du alter talmudischer Querdenker, spanne uns nicht so lange auf die Folter.
Was haben sich Deine Hochgrad-Vordenker wieder Feines für uns ausgedacht?

Es kann einen Wandel in unseren westlichen Gesellschaften geben. Wir könnten es zum Beispiel viel einfacher machen, neue Wohnungen und Häuser zu bauen. Das wäre die einfachste Art, den Anstieg der Wohnpreise einzudämmen, der Menschen aus gutem Grund so sehr umtreibt. Und wenn es so teuer ist, neue Straßen, Zuglinien oder Flughäfen zu bauen, dann liegt es auch an der Sklerose unsere Institutionen, an einer Bürokratisierung, an einer Über-Judizialisierung. Moderate Parteien müssen wirkliche Veränderungen durchsetzen.

Der aufmerksame Debistist würde jetzt über den Brillenrand schauen und fragen: Noch mehr Verschuldung oder woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Doch letzten Endes ist das auch nur alter Wein in neuen Schläuchen.
Es bleibt diffus und das kann es nicht ausschließlich sein.
Also, jetzt aber ..

Ich bin politischer Philosoph und Ideengeschichtler. Es macht mir großen Spaß, über andere Regierungsysteme zu spekulieren, die wir vielleicht in der Zukunft erfinden.

Jetzt heißt es unbedingt genau zuhören bzw. lesen, denn jetzt wird vermutlich das Tor zur Verderbnis geöffnet.

Der Schriftsteller Giuseppe Tomasi di Lampedusa hat den wunderschönen Satz geschrieben: Damit alles so bleibt wie es ist, müssen wir alles ändern. In so einem Moment befinden wir uns. Wir müssen das System reformieren. Wir müssen frisch und neu denken. Nicht weil die liberale Demokratie falsch oder ungenügend wäre, sondern weil sie immer noch bei weitem das attraktivste und menschenwürdigste politische System ist, das die Menschheit erdacht hat.

Kruzifix, kannst Du endlich einmal Klartext reden?

Meine Sorge ist sehr groß. Es lässt sich nicht mehr sicher voraussagen, dass die liberale Demokratie bestehen bleibt. Aber noch sind wir handlungsfähig. Noch können wir uns dafür engagieren, die Probleme in unserer Gesellschaft zu lösen und moderate Parteien des Status quo in moderate Parteien des Wandels zu verwandeln, ihnen zu Wahlsiegen zu verhelfen. Ich kann niemandem ein Happy End versprechen. Aber wenn wir couragiert für unsere Werte eintreten, dann können wir die Wahrscheinlichkeit eines Happy Ends stark erhöhen.

Wie bitte?
Er kann niemandem ein Happy End versprechen, aber „wir“ – wer ist das eigentlich – sollten couragiert für „unsere“ Werte eintreten?

Also Geld verteilen wie blöde und den Repressions-Apparat ausbauen oder wie?
Den Verdacht hegte ich schon nach Chemnitz, als dort von den sozial Unzufriedenen gefaselt und nicht das echte Problem - der Kulturschock – thematisiert wurde.

Jetzt mache ich mal den Mounk und verrate den Plan.

Die Unzufriedenen sollen gekauft werden – natürlich mit ihrem eigenen Geld, denn das wächst leider nicht auf Bäumen – und gleichzeitig werden die Schrauben angezogen.
Doch wie bekommt man so etwas hin?
Ganz einfach.

Fördermittel und soziale Leckerlie gibt es nur noch gegen Wohlgehorsam. Die Empfänger werden zuvor politisch überprüft.

Das will uns der Harvard-Junior durch die Blume sagen, aber er traut sich diesmal nicht Klartext zu reden, weil schon seine Transformations-Offenbarung – über die er jetzt klar reden kann (sie ist ja in der Welt) – nach hinten losging.

Hier geht es nochmals zur Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/populismus-demokratie-bricht-auseinander-1.3860653

Warten wir einmal auf die kommenden Füllhörner und die Bedingungen, die an deren Ausschüttung gebunden werden.
Das würde auch den Crash noch etwas schieben, wenn auch nicht verhindern.

Und was glauben die gelben Leser, wofür sich der gemeine Steuerzahler letzten Endes entscheiden wird?
Wer stampft da noch zur AfD-Demo, wenn gleichzeitig die Überweisung in Gefahr gerät?

mfG
nereus


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