Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein!

Kosh, Mittwoch, 25.07.2018, 14:53 (vor 2103 Tagen) @ nereus3198 Views

- Nein, nicht mit dem ganzen Planeten.
Da hast Du natürlich recht, aber wenn ich runden müsste, ich würde aufrunden :-)

- Mit dem verkommenen Establishment und deren Wasserträgern hat er sich angelegt.

Mit Deinen Begriffen würde ich das so ausdrücken, was m.M.n. zutrifft: Das noch nicht verkommene Establishment lässt Trump auf der Bühne freien Lauf, um als deren Stellvertreter dem verkommenen Teil des Establishments samt Wasserträgern Beine zu MACH(T)en.

Kissinger 2014 über die Beziehungen zu Russland: ”Fortgesetzte Sanktionen gegen Moskau hält die Politlegende für kontraproduktiv.”

Die kleine Passage hat mir meine seit längerem gehegte Vermutung bestätigt, dass ein Riss durch das Establishment geht. Seither läuft vieles darauf hinaus, dem Vertreter des um das JahrhundertPRojekt besorgten Establishments alle möglichen Knüppel zwischen die Beine zu werfen, was sich mehr oder weniger äussert in Demokraten gegen Trump. Man sieht diesen Riss aber auch quer durch die Republikaner, die sich nicht wirklich für ihren Potus entscheiden können und damit unversehens einen auf Hillary MACH(T)en.

In dieser seit geraumer Zeit verfahrenen Situation schickte man der Einheitspartei eine Fitnesskur mit Namen Trump an den Hals. Und der tut genau das, was wir sehen. Er spannt seine Pferde vor den Natokarren, versucht Russland aus der Umarmung Chinas zurück zu gewinnen, spielt in Pekings Vorhof Atombombenbändiger und legt sich mit der strategisch entscheidenden Südflanke der SCO, dem Iran an. Allesamt Aktivitäten um verlorenen Boden wieder gut zu MACH(T)en. Wenn wir das JahrhundertPRojekt betrachten, wie es sich uns darstellt, ist die Neue Seidenstrasse, das Herzland, für das Establishment beinahe verloren, aber aufgegeben haben sie nicht. Ein Teil scheint sich irgendwie damit abzufinden und verhält sich so, als könnte man von den Fettreserven noch eine Weile zehren und sich gleichzeitig in vergangener Grösse sonnen. Aber das ist nicht genug, das Ziel war immer das Herzland und eben deshalb zielt Trump konzentriert auf einen Zugang zur chinesischen Wirtschaft, um durch die Hintertür Einfluss zu gewinnen. Das wusste Peking aber von Anfang an und hat den Zugang für Ausländer so gestaltet, wie wir ihn heute kennen.

Wenn ich meine eigenen Begrifflichkeiten bemühe, ersetze ich Establishment durch EUSraEliten, weil rund um den Globus vornehmlich zionistisch gesinnte Interessen der MACHT positioniert sind, die man wieder auf Linie bringen muss, um das JahrhundertPRojekt nicht zu gefährden. Aus diesem Grund wäre auch eine Auswechslung in Berlin nur dann sinnvoll, wenn Kompetenzen am Horizont auftauchen, die eine Merkel ersetzen könnten. Sie ist als Mitwisserin in der europäisch bestimmten Streitkultur sicher nicht die einfachste Personalie, aber auch relativ berechen- und beeinflussbar. Die Unsicherheiten in Zentraleuropa könnten mit einem Personalwechsel schlagartig zunehmen und Deutschland zum 3. Mal erobern brächte “uns” dem Herzland keinen Schritt näher, das Establishment müsste einräumen, auf dem Schlachtfeld festgefahren zu sein. Derweil Peking vom Osten her vergleichsweise freie Fahrt hätte.

Die wichtigste und u.U. auch lösbarste Aufgabe ist folglich, zunächst Russland zu beschwichtigen, wo man in den 90ern mutwillig den Anschluss verloren hat. Diese Aufgabe ist für Trump nicht einfach, weil auf vielen Pfeilen gegen ihn Russland drauf steht. Wenn es tatsächlich so wäre, sollte das die US eigentlich nicht wundern, die internationale Isolation Moskaus ist eine offizielle Initiative Washingtons.
Ohne Gegenleistungen wird es aber nicht gehen, das sollte jeder Dealmaker aus dem Effeff wissen und das wissen auch Kissinger und seine Fraktion. Man hat auf dem Spielfeld der Zeit enorm viel verloren und versucht jetzt jeden Rückstand aufzuholen. Falls Trump gewinnt, erwarte ich aus allen vorgenannten Erwägungen die Neuauflage, ein um Ballast bereinigtes, besser aufgestelltes, fitteres Establishment. Falls er verliert, bleiben die Abgehalfterten im Sattel und basteln sich einen Mythos im Stile Grossbritanniens oder Frankreichs.

Wie jeden Tag KRIEGen wir dafür kleine bis kleinste Hinweise ”Ivanka Trump schließt ihre Modefirma”

Und zwar weil, man lese und spekuliere:

- … die Tochter des US-Präsidenten begründete den Schritt mit ihrer politischen Karriere.

Könnte es sein, dass man einigen alteingesessenen Familien nicht länger zutraut, den Karren aus dem Schlamassel zu ziehen? Findet vor unseren Augen eine Wachablösung statt, die Gründung einer neuen Dynastie samt frischen Wasserträgern im Gefolge? Als die Simpsons Trump als Präsidenten uraufgeführt haben, hat auch kaum einer daran geglaubt. Wenn eine Hillary sich von ihrem dürftigen Image als Potusgattin zur BeinahPRäsidentin emporarbeiten kann, warum soll Ivanka nicht den Zuschlag bekommen?

Es bleibt spannend! Insbesondere auch weil wir nicht wissen, wer von uns am Ende ein bisschen oder ein bisschen mehr Recht hat :-)

Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh

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PS: Man tut was man kann und man kann was man tut.


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