Gesetzliche Rente vs. Shareholder value

Otto Lidenbrock, Nordseeküste, Sonntag, 01.07.2018, 11:22 (vor 2126 Tagen) @ valuereiter5342 Views

--> auch hier muss die Relation zwischen Einzahlenden und von den
Ersparnissen Zehrenden stimmen!!!!!

Genau so ist es, das altbekannte und von Politik und Wirtschaft ignorierte bzw. belächelte Mackenroth-Theorem, nach dem die Sozialausgaben einer Volkswirtschaft immer aus aktuell Erwirtschafteten bestritten werden müssen.

Da nützt es absolut nichts, viel Geld in irgendwelchen Aktiendepots, Sparplänen oder auch zuhause unter der Matratze angespart zu haben, was die Gesellschaft nicht hervorbringt, kann auch mit noch so viel Geld nicht erworben werden. Wenn nicht genug zu Fressen erzeugt wird, können nicht alle Fresser ernährt werden. Klar, diejenigen mit der meisten Kohle werden nicht hungern müssen, aber alle anderen werden als Opfer zu beklagen sein. Klar, das eine oder andere werden vielleicht andere Gesellschaften bereitstellen und sich teuer bezahlen lassen, aber wie lange würde das gut gehen?

Jedes funktionierende Gesellschaftssystem basiert auf einer zumindest halbwegs vernünftigen Verteilung des Hervorgebrachten, in der Regel wird diese Verteilung mit Geld bewerkstelligt. Sollte dieser Vertrag irgendwann nicht mehr eingehalten werden können, gibt´s Bürgerkrieg, Tote und ein Gesellschaftsmodell nach afrikanischen Vorbildern.

Die gesetzliche, umlagefinanzierte Rente ist aus meiner Sicht das bislang beste Modell zur Alterssicherung. Leider wurde dieses Modell von neoliberalen "Experten" verunglimpft und anschließend von skrupellosen Politikern in homöopathischen Dosen zerstört.

Es gilt jetzt, die gesetzliche Rente wieder aufzubauen und vor allem, die Arbeitnehmer wieder an der Produktivitätsentwicklung teilhaben zu lassen, statt nur an den Shareholder value zu denken.

Das ist Sache der Politik, von den Shareholdern wird da nichts kommen!

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"Eine Gesellschaft befindet sich im vorübergehenden oder finalen Verfall, wenn der gewöhnliche, gesunde Menschenverstand ungewöhnlich wird."

William Keith Chesterton


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